, Bank des linken Fensters) steht. Auch scheint der Boden viel zu hoch angesetzt für die Tiefe der Figur. Fügen wir das Brixner Marienbild, wie es all diese Übereinstimmungen nahe legen, dem GCuvre des Meisters in seiner mittleren Schaffensperiode, um 1490, an, so muß auch das Signaturmonogramm „C M“ auf diesen bezogen werden. Nun mehr kann es keinen Zweifel geben, daß auch die Notiz in den Bozner Pfarrkir chenrechnungen von 1486/87, die von einem „maister Clawsenn maler“ spricht, tatsächlich
mit der Plappermutter in Zusammenhang steht. Angesichts zweier et wa gleichzeitig entstandener Werke, die beide Friedrich Pacher zugeschrieben wurden, deren eines mit „C M“ monogrammiert ist, während das andere archiva- lisch auf einen „Claus Maler“ zu beziehen ist, ist es sicherlich nicht gewagt, die Existenz eines Meisters dieses Namens innerhalb der Pacher-Schule anzuneh men. Daß es sich dabei nicht um einen Gesellen, sondern ausdrücklich um einen Meister handelte, der von Michael Pacher wie auch Friedrich
zu größeren Aufträ gen hinzugezogen wurde, gibt neuen Aufschluß über das arbeitsteilige Verhältnis innerhalb der Großwerkstätte. Ob „Maler“ nur die Berufsbezeichnung oder auch sein davon abgeleiteter Familienname war, wie das Monogramm „C M“ nahelegt, ist ebensowenig zu entscheiden wie seine Beziehung zu den zahlreichen Nennun gen eines „Claus Maler“ als Bürger von Brixen. 6 ") In jedem Fall fügen sich beide Werke in die Gruppe ein, die mit dem Taistener Schlußstein beginnt und mit der etwa 25 Jahre
später entstandenen Tafel der Sammlung Thyssen endet. Claus Maler ist zusammen mit Marx Reichlich der erste Tiroler Künstler, der sein Signaturmonogramm unter eines seiner Werke setzte. Trotz dieses in der da maligen Bewertung sicherlich überaus selbstbewußten Aktes ist seine künstleri- "') Pacht 1929, s. Anm. 28, Abb. 67. “") 1494 erhielt ein „Clauß maler von Bri xen" zehn Gulden für seine Arbeiten an Schlußsteinen und Schilden im Lang haus der Pfarrkirche Klausen. Im selben Jahr wird ein „Claus
Utnhofer maler am Gryess, Bürger zu Brixen“ erwähnt. 1499 erscheint ein Claus Maler auf einer Brixner Soldliste. 1503 führte ein Claus Maler untergeordnete Arbeiten in der Pfarrkirche von Velthurns, 1509 ein Fa stentuch für die Liebfrauenkirche von Säben aus, 1518 wird ein „Niclas Stür- hofer maler zu Brixen“ als Zeuge er wähnt. Vgl. Ringler 1927, s. Anm. 31, 417f. Rasmo 1948, s. Anm. 33, 54. Nicolö Rasmo 1954, Niccolo da Bressanone pit- tore, in: Cultura Atesina 8 (1954), 12-17, 16f. Erich Egg