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Schlern
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Pagina 26 di 66
Data: 01.12.1993
Descrizione fisica: 66
, Bank des linken Fensters) steht. Auch scheint der Boden viel zu hoch angesetzt für die Tiefe der Figur. Fügen wir das Brixner Marienbild, wie es all diese Übereinstimmungen nahe legen, dem GCuvre des Meisters in seiner mittleren Schaffensperiode, um 1490, an, so muß auch das Signaturmonogramm „C M“ auf diesen bezogen werden. Nun mehr kann es keinen Zweifel geben, daß auch die Notiz in den Bozner Pfarrkir chenrechnungen von 1486/87, die von einem „maister Clawsenn maler“ spricht, tatsächlich

mit der Plappermutter in Zusammenhang steht. Angesichts zweier et wa gleichzeitig entstandener Werke, die beide Friedrich Pacher zugeschrieben wurden, deren eines mit „C M“ monogrammiert ist, während das andere archiva- lisch auf einen „Claus Maler“ zu beziehen ist, ist es sicherlich nicht gewagt, die Existenz eines Meisters dieses Namens innerhalb der Pacher-Schule anzuneh men. Daß es sich dabei nicht um einen Gesellen, sondern ausdrücklich um einen Meister handelte, der von Michael Pacher wie auch Friedrich

zu größeren Aufträ gen hinzugezogen wurde, gibt neuen Aufschluß über das arbeitsteilige Verhältnis innerhalb der Großwerkstätte. Ob „Maler“ nur die Berufsbezeichnung oder auch sein davon abgeleiteter Familienname war, wie das Monogramm „C M“ nahelegt, ist ebensowenig zu entscheiden wie seine Beziehung zu den zahlreichen Nennun gen eines „Claus Maler“ als Bürger von Brixen. 6 ") In jedem Fall fügen sich beide Werke in die Gruppe ein, die mit dem Taistener Schlußstein beginnt und mit der etwa 25 Jahre

später entstandenen Tafel der Sammlung Thyssen endet. Claus Maler ist zusammen mit Marx Reichlich der erste Tiroler Künstler, der sein Signaturmonogramm unter eines seiner Werke setzte. Trotz dieses in der da maligen Bewertung sicherlich überaus selbstbewußten Aktes ist seine künstleri- "') Pacht 1929, s. Anm. 28, Abb. 67. “") 1494 erhielt ein „Clauß maler von Bri xen" zehn Gulden für seine Arbeiten an Schlußsteinen und Schilden im Lang haus der Pfarrkirche Klausen. Im selben Jahr wird ein „Claus

Utnhofer maler am Gryess, Bürger zu Brixen“ erwähnt. 1499 erscheint ein Claus Maler auf einer Brixner Soldliste. 1503 führte ein Claus Maler untergeordnete Arbeiten in der Pfarrkirche von Velthurns, 1509 ein Fa stentuch für die Liebfrauenkirche von Säben aus, 1518 wird ein „Niclas Stür- hofer maler zu Brixen“ als Zeuge er wähnt. Vgl. Ringler 1927, s. Anm. 31, 417f. Rasmo 1948, s. Anm. 33, 54. Nicolö Rasmo 1954, Niccolo da Bressanone pit- tore, in: Cultura Atesina 8 (1954), 12-17, 16f. Erich Egg

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Schlern
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Pagina 10 di 66
Data: 01.12.1993
Descrizione fisica: 66
, im Volksmund „Plappermutter“ genannt wird. Leider ist das Fresko in seiner heutigen Wirkung durch starke Witterungs- und Bomben schäden sowie unsachgemäße Restaurierungen sehr beeinträchtigt. Früher wurde es allgemein mit einer Notiz in den Bozner Pfarrkirchenrechnungen der Jahre 1486/87 in Zusammenhang gebracht 31 ): „So hab ich lassenn maister Clawsenn maler entwerffen unnser frawen bild zu ainem mawer bild darumb geben hat Gerstl gemacht III lb.“ : ) Aus dieser Eintragung geht hervor, daß Sigmund Gerstl

, in jenen Jahren Bürgenneister von Bozen, einem Maler Claus drei Gulden für den Entwurf zu einem Madonnenfresko bezahlt habe. Trotzdem das Wandgemälde in diese Zeit weist, wollte die Zuschreibung eines so hochqualitativen Werkes an ei nen Unbekannten nicht befriedigen, weshalb man bald dazu überging, den Schöpfer der „Plappermutter“ in Michael und später eher in Friedrich Pacher zu vermuten. 33 ) Die hergestellten Bezüge zu den Thronarchitekturen der Vivarini erweisen sich bei näherer Betrachtung

., Wolfgang Aßlinger, Simon von Taisten und der Heiligenblutaltar, in: Mitteilun gen der k. k. Centralkommission III/3 (1904), 83. Semper 1911, s. Anm. 8, 52f. Anm. 1, 118, Anm. 2, erkennt die Hand des Claus Maler auch am Welsberger Bildstock. Eine erste kleine Werkzusam menstellung des Claus Maler trifft Josef Ringler, Klaus, Maler zu Brixen, in: Thieme-Becker, Bd. 20, Leipzig 1927, 417f. Ringler stellt auch einen Zusam menhang mit dem urkundlich mehrfach genannten Claus Maler von Brixen her, der 1493

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Schlern
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Pagina 27 di 66
Data: 01.12.1993
Descrizione fisica: 66
sehe Handschrift von Zurückhaltung geprägt. Er war ein Maler von relativ be scheidener Erfindungskraft, der sich bald zu Michael, bald zu Friedrich Pacher, bald zu Marx Reichlich hinneigte, ohne aber je seine eigentliche Basis zu verlas sen. Versucht man den in den eigenständigen Werken sichtbaren Charakter zu umreißen, so fällt eine sich auch in der Ikonographie offenbarende nordische Ausrichtung auf. Vielleicht hat er Michael Pacher auf einer anzunehmenden frühen niederländischen Reise

begleitet und diese Prägung später nicht mehr ab gestreift. Den Süden dürfte er kaum gesehen haben. Die perspektivische Verkür zung hat er nie erlernt, geschweige denn eine Fluchtpunktkonstruktion ange strebt. Auch eine Tiefenverspannung der Bildgründe hat er niemals versucht. Be harrlich hielt er an dem auf die Prospektfolie projizierten Vordergrundrelief fest. Wenn Reichlich seine Figuren durch einen zusammenhängenden Raumschatten ineinanderbindet, so geht Claus Maler den umgekehrten

zum Spielerischen verflüssigt, sondern immer eine feste Pose bleibt. Überall spürt man eine schüchterne Befangenheit gegenüber der Bewe gung und jeder suggestiven Expression. In der äußeren Form ist die künstlerische Sprache des Claus Maler unspekta kulär, oft epigonal, so daß es nicht wundernimmt, daß zwar gewisse Werke im mer wieder auf eine nordisch anmutende, im Schatten Pachers arbeitende Hand bezogen wurden, die erste Werkzusammenstellung durch Rasmo aber auch von dem Bestreben getragen

war, alle qualitätvollen „Restwerke“ unterzubringen. Diesen Anspruch konnten wir nicht erfüllen, so daß auch neben Claus Maler für künftige Spekulationen ausreichend Platz bleibt. In deren Zentrum wird die fra gile Londoner Marientafel stehen müssen, und vielleicht sollte man die Grazer Becket-Täfelchen ebenso in diese Überlegungen mit einbeziehen, wie Rasmos jüngste Pacher-Zuschreibung, die Flügelfragmente mit den hll. Florian und An tonius im Bozner Stadtmuseum. 61 ) Anschrift: Mag. Lukas Madersbacher, Hunoldstr

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