des 16. Jahrhunderts liegen bis jetzt keiner lei gesicherte Ergebnisse vor, doch mag ein Hinweis auf die Bemalung der Kanzel brüstung in der St. Cyrilluskirche in Tils bei Brixen gestattet sein (Abb. 8 unten). Die Brüstung zeigt in Nachahmung von Fayencemalereien weiße Kandelaberfül lungen mit Laubwerkranken und Putten auf dunkelblauem Grunde in Anlehnung an Stiche von H. S. Beham. Weingart ner 11 ) datiert diese Malereien noch auf das 16. Jahrhundert. Sollte es gelingen, aus den Kirchenrechnungen den Maler
der Kanzelbrüstung festzustellen, dann wäre für die Bemalung von Brixner Fayence öfen des 16. Jahrhunderts ein sicherer Name gewonnen, denn es besteht wohl kein Zweifel, daß diese Kanzelbrüstung von einem in Brixen ansässigen Maler gemalt wurde. Brixen besitzt noch heute im Bischofszimmer der fb. Burg einen 1546 datierten Fayenceofen. Der Stand ort dieses Ofens und die weder durch Überlieferung noch durch Urkunden bis her begründete Behauptung, daß auch der heute im Wiener Kunstgewerbemuseum befindliche
das wirtschaftliche Zentrum Südtirols war und die rege Beziehungen zu Augsburg unterhielt — Bozen. Und wir werden im folgenden sehen, daß wir da bei, wenigstens teilweise, zu sicheren Er gebnissen gekommen sind. * S. ”) Weingartner, Kunstdenk. Südtirols II, S. 188. II. Bartlmae Dill d. Ält., der Maler der Jasonöfen Betrachtet man die südtirolischen Fayenceöfen des 16. Jahrhunderts nach ihren Bildfolgen, so fällt auf, daß die aus der antiken Mythologie oder Historie ent lehnten Stoffe gegenüber den biblischen
wir auf die Malereien im einstigen Ge richtsgebäude in Schwaz (1536) 2 ), auf die Historien aus der römischen Geschichte auf der Haselburg bei Bozen (1541) 8 ), auf die Malereien an der Casa Bertagnolli ') M. Enzinger, Die deutsche Tiroler Lite ratur, 1929, S. 27. — K. F. Zani, Der Maler Hans Schick und die volkstümlichen Verse seiner Armenbibel, in: Der Schiern, 25. Jg., 1952, S. 72 ff. -) J. Garber, Der Meistersingersaal in Schwaz, in: Münchener Jahrb. f. bild. Kunst, N. F. VI, S. 289—301. s ) Weingartner
, Kunstdenkmäler Südtirols III, S. 168, und N. Rasmo, in: Alto Adige, Alcuni Documenti del Passato, Vol. III, S. 29, Bergamo 1942. — Ich kann mich der von Wein gartner und Rasmo vorgetragenen Ansicht, die Malereien auf der Haselburg seien von einem italien. Maler, der (nach Rasmo) im Dienste des Clesius stand und nach dessen 1539 erfolgtem Tode, vorübergehend ohne Beschäftigung, zur Ausführung dieser Malereien auf die Hasel burg berufen wurde, nicht anschließen. Fürs erste müßte der Mann