Wandgemälde, sogar direkt , an die capella dell ! arena in Padua. Es ist kein Zweifel, die Bozener Maler, denn solche, und nicht etwa eing#wan~ derte Italiener, führten diese Cyklen ans, müssen, wozu sie ja auch Gelegenheit hatten, italienische Wandgemälde gesehen, ja wir dürfen wohl weiter gehen, wir können sagen, sie müssen die capella dell’ arena in Padua studiert haben. Das ist denn auch schon lange richtig erkannt, am eingehendsten von Schmölzer dargelegt worden. Man hat deshalb
in diesen Kirchen Denkmale gesehen, die zeigen, wie Giottos Schule, die sich ganz Italien eroberte, hier auch auf deutsches Gebiet vordringt. In gewissem Sinne ist, wie ich schon andentete, dies richtig, aber man darf nicht übersehen, dass das Verhältnis dieser Künstler zu Giotto ein wesentlich anderes ist, als das seiner italienischen Nachfolger, umsomehr als gerade dieser Unterschied so charakteristisch für die Bozener Maler ist, so deutlich ihre Zugehörigkeit zur deutschen Kunst zeigt. Giottos Schule
in Italien entwickelte sich im 14. Jahrhundert in persönlichem Anschluss an den grossen Meister, die Tradition der Schule pflanzt sich durch mehrere Generationen fort, in denen sie manche er hebliche Fortschritte erringt. Die Bozener Maler dagegen knüpfen in diesen Werken erst etwa hundert Jahre , nachdem Giotto die Fresken der capella dell’ arena gemalt hatte, an diese an. Die vorausgehenden Generationen wurden, was schon der Chor in Terlan zeigt, offenbar nur _ wenig von italienischer Kunst berührt
nur durch ihre grosse kunsthistorische Bedeutung, sondern vor allem auch durch den unmittelbaren Eindruck ihrer Fresken mächtig fesselt, hatte eben auch auf die Bozener Maler in der Wende zum 15. Jahrhundert einen tiefen Eindruck gemacht, weshalb die Erinnerung an sie bestimmend nach wirkte, gleichviel ob isle sich dessen bewusst waren oder nicht, als sie ihre Wandgemälde disponierten. Aber nicht mehr; — denn sehen wir in den Medaillons dej capella dell’ arena die Brustbilder von Christus, Riehl, Brennerstrasse, 13