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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 12
Data: 08.09.1912
Descrizione fisica: 12
, daß er sich einen akade mischen Maler aus München zu seinem Reise- gesponsen erkoren hatte, der hauptsächlich seine Motiven in den dortigen Bierhallen und Wein stuben suchte, bis jetzt aber mit der Kunst kein Glück hatte. Nach eineinhalbstündiger angestrengter Wanderschaft war das herrlich gelegene Dörfchen Rinn erreicht und schnurstracks lenkten sie ihre Schritte dem nächstgelegenen Wirtshause zu. Der Wirt, der unter der Türe stand, rieb sich bei ihrem Anblick vergnügt die Hände und geleitete die An gekommenen

mir Und all mein ganzes Geld! Der Maler hatte indessen sein Viertel Wein schon hinter die Binde gegossen, und der Wirt beeilte sich, ein neues zu bringen. Doch konnte er es nicht unterlassen, an den Gast den üblichen Spruch zu stellen, wie ihm der Wein schmecke. Ausgezeichnet, meinte dieser, indem er seine Beine behaglich streckte, es läuft einem dabei das Wasser im Munde zusammen. Der Wirt schien von die sem Ausspruche wenig erbaut zu sein, denn er beeilte sich, aus dem Gesichtskreise der lachenden Gäste

zu kommen. Mittlerweile waren neue Leute ange kommen und hatten an demselben Tische, wo der Baron und der Maler saßen, Platz genommen. Der erstere beeilte sich, hochtönende Reden zu halten und weil gerade vom Automobilismus und von der Aviatik gesprochen wurde, glaubte er auch nicht stille sein zu müssen. „Weißt du," meinte er zu seinem Nachbar, mit dem er inzwi schen Bruderschaft getrunken, „ich habe beides schon probiert, aber bei mir ging es immer ver kehrt. Zuerst fuhr ich Auto, dann wendete

ich mich der Fliegerei zu. Nun habe ich beides aus- gegeben." — „Ja, warum denn?" fragte er staunt der Maler. „Ja, weist, lieber Freund," meinte der Baron, „ich erzielte eben nirgends einen Erfolg. Beim Fahren flog ich immer in die Gräben, und nach jedem Fluge mußte ich ge fahren werden." Die Gesellschaft wurde immer lustiger und das Thema, das jetzt angeschlagen, drehte sich hauptsächlich um das Reisen. Natürlich wollte auch hier wieder der Baron seine Rolle spielen und erzählte, daß er sich der Nordpolexpedition

Eooks angeschlossen hatte und prahlte: „Ja, meine Herren, die Kälte am Nordpol war so intensiv, daß wir uns hüten mußten, unsere Hunde einmal zu streichen." „So, warum?" meinte der Wirt, der eben falls am Tische Platz genommen hatte.' „Ja, sehen Sie, ihre Schwänze waren steif-gefroren und wenn sie damit gewedelt hät ten,'wären dieselben abgebrochen." Dem Maler wurde die ewige AüfsWei- derei zu bunt, denn er besaß wenig Erfindungs gabe. Darum sprach er: „Jetzt glaube ich dir nichts mehr

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 11.07.1920
Descrizione fisica: 16
und Stösele vor dem Hause des Stöfls. Stöfl war eben vor der Haustür mit Holzhacken beschäftigt. Er blickte von der Arbeit auf, als er die beiden daherkommen sah. Was will der Fremde in seiner Hütte? „O Himmel, Sie da," rief Stöfl, nachdem er dem Fremden ins Antlitz geblickt hatte; »grüß Gott, grüß Gott! Afra, Afra," schrie er nun aus vollem Halse, der Maler ist da." Afra war eben mit dem kleinen Kinde be schäftigt, sie hatte die Zauberworte gehört, warf ihr Kind in das Bett, um ja schleunig genug

den teuern Ankömmling, den alten Freund, aus Rom begrüßen zu können. „O welch' ein Glück, welch' eine Freude, Sie in unserer niederen Hütte, in unserer Heimat sehen zu können!" rief Asra aus; sie ergriff seine Hände und ließ es sich nicht nehmen, seine Hand zu küssen. Stösele stand zur Seite und wußte nicht, wie ihm geschah; woher kennen Vater und Mutter diesen Herrn? Dem Maler tat dieser herzliche Empfang in der Seele wohl; wird er ja in der Heimat seine Teueren nicht mehr finden, modern ja ihre Gebeine

schon seit Jahren im Grabe; in Imst hat er ja keine Heimat mehr! Und nun geht's an ein Entschuldigen von Stöfl und Afra, daß ihre Hütte freilich schlecht sei, er solle halt doch sich herab lassen, einzutreten, es sei halt nicht anders bei ihres Gleichen, sie seien überrascht wor den, sonst hätten sie es wohl ein bißchen her- gerichtet. „Nicht wahr," sprach Asra rot werdend, als der Maler ihre Kinderchen nacheinander musterte, „wir haben großen Kindersegen gehabt! Afra und ihr anderen, steht

nicht so gaffend da; büßt dem Herrn j recht schön die Hand! habt ihr gehört? Der > Herr tut enk nuit. Hurti!" Und da kamen denn alle die rotwangigen Wuzelchen, die nur gehen und sprechen konn ten, geschämig zu dem Maler und küßten ihm halt die Hand; dann aber stellten sie sich wieder in einen Winkel und betrachteten den fremden Herrn, den Vater und Mutter so gern hatten. „Stösele, hol' beim Wirt eine Maß Wein und Weißbrot!" befahl nun der Vater; „lupf' d'Füß au; steh it da wi a Hölzerner! und öbba a Paar

eingschlogna Oar möga Sie schua? Gea, Afra, in Kucha, i höb' schua derweil das Kind." , „Ich habe weder Hunger noch Durst," sagte der Maler; doch das Reden half nicht, man mußte dem Gaste aufwarten mit dem Besten, was man hatte. „Hätten wir doch gewußt oder geahnt, daß Sie kommen," beklagte neuerdings Stöfl, „so hätten wir schon Fleisch von Landeck oder Imst geholt." „Macht Euch keine Mühe und Sorge darüber," sagte lächelnd der Maler. „Er zählt mir vielmehr. wie es Euch feit unserem Abschiede ergangen

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 16.05.1920
Descrizione fisica: 16
, von seinem Mißerfolg mit der »Lach stube' in München, vom Iesmtenpatec Haus mann. der ihn wieder aus den rechten Weg gebracht hatte, vom Winter in Hochegg und vom Entstehen des Bildes „Maria Schnee", von seinen Briefen an den Aßberg usw. Sie schilderte ihm ebenso eingehend den furcht baren Zwang, den man aus sie ausgeübt habe, wie sie ihre Hoffnung auf ihn, den Maler, gesetzt, aber dann durch seinen kur zen. abweisenden Brief so enttäuscht worden sei, daß sie in dumpfer Ergebung sich ins Unvermeidliche schicken

wollte; aber vor dem Altar sei dann der grauenhafte, jähe Schrek- ken über sie gekommen, so daß sie das Ja einfach nicht herausbrachte. Vieles hatten sie einander aufzuklären, und zuletzt kamen sie hast gleichzeitig auf den Schluß, daß der Herrgott alles wunderbar' mit ihnen gelenkt und sie augenscheinlich füreinander bestimmt habe. D-er Maler beteuerte dem Mädchen noch eigens, daß es an seinem neuen Bild das größte Verdienst habe. Durch ihre freund lichen, ernsten Mahnungen sei er langsam aus dem seichten Fahrwasser

herausgekom- m m, durch die £tebe zu ihr und hauptsächlich durch das Leid fei er reifer und tiefer gewor den. Mit stillem Entzücken hörte ihm das Mädchen zu. Dann gingen sie beide mitsam men in die Pension „Carola", wo der Maler seine Karte abgab und mit der Frau des Hauses eine Unterredung hatte. Ohne Schwierigkeit gelang es ihm, das Fräulein frei zu machen, so daß es schon am nächsten Tage abreisen konnte. Er ließ es für diesen Abend allein, damit es Zeit habe, seine Sachen zu paaren

und sich für die Reise vor- Zub-ereitLN. Am nächsten Morgen war er frühzeitig schon zur Stelle. Er steckte in einem netten, grauen Reisennzug und schaute frischer drein denn je. Sie nahmen miteinander das Frühstück, und dann rollten sie mit einem Zweispänner, der schon vor der Tür wartete, auf den Bahn hof. Dort löste der Maler zwei Karten zwei ter Klasse nach Innsbruck; doch fuhren sie am ersten Tage nur bis München. Aus der ganzen Reife umgab er das Mädchen mit einer zarten, ritterlichen Sorgfalt. Er wahrte

verkürzten. Ein hübscher Tenor sang zur Laute das Lied: W^nn die Schwalben heimwärts z'eh'n, Und die Nosen nicht mehr blüh'n .... „Schau, Martina, das ist jetzt dein Fall," sagte der Maler spassend, „das Lied stimmt auf dich." Die Arie klang weiter: Wenn das Abendrot versinkt, Durch die stillen Wälder blinkt; Fra^t das Herz in bangem Schmerz: Ob ich d'ch auch wiederseh? Sche den, ach, Scheiden, Scheiden tut weg!" Da wurde Fräulein Martina ganz traurig und wisckte sich mehrmals die Augen. „Was hast

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 8
Data: 12.05.1921
Descrizione fisica: 8
wurde es vom Wein krampf geschüttelt. Der Maler drehte sich rasch um und ging. Ueber den See warfen die schwarzen Felskolosie einen phantastischen Schatten, die Grasleiten standen im hellen Schein, hinter den Felswänden chnitt der flimmernde Sonnenrauch eine haarscharfe blaue Linie auf den See- spiegel nieder; über dem Schattengrunde tanzten hun> derte von goldenen'Punkten — Mücken und Käfer, die sich im schräg einfallenden Abendstrahl sonnten — mitten durch schwamm träg und traurig ein einsamer

zu. — Das Rosele sah es nicht, weil es, um kräftiger rudern zu können, verkehrt im Schifflein saß. — Näher und näher wiegte das Fahrzeug. Schon vernahm das Rosele die Stimmen; es drehte etwas nach links und griff mit den Rudern weit aus; der Kahn schoß über den Wasser spiegel hin. — Jetzt erhobt das Rosele den Kopf und sah sich den Dreien gegenüber. Der alte Herr klatschte in die Hände, der Maler war blaß und aufgeregt. Das Fräu lein grüßte zierlich mit der Rechten; es war eine blen dende Erscheinung

! . . . allerliebst! allerliebst!" Das Rosele schaute den Maler an. Dieser warf dem Mädchen einen tiefen, unwilligen Blick zu. Der alte Herr drängte: „Wend' ttäyr, schönes Kind! Laß uns emsteigen!" Das Rosele blickte wieder den Maler an, — er schien leise zu nicken — ein paar Ruderschläge, und der Kahn ftthr auf den Sand. Das Rosele erhob sich im Schifflein, und die Drei traten näher. — Jetzt, wo die Mädchen sich gegenüberstanden, drängte sich ein Vergleich zwischen beiden auf. Das Rosele war anmutiger

, das Wiener Fräulein stattlicher und strahlender. — Das Fräulein und der alte Herr betrachteten das Rosele von allen Sei ten und überbäusten es mit Schmeicheleien; das Rosele zitterte und sprach lein Wort; man legte tönt sein Be nehmen als Schüchternheit aus. Der Maler drehte un ruhig an seinem Barte. Nun stiegen sie ins Schiff lein. Der Maler und das Fräulein setzten sich nebenein ander ans die Mittelbank, der alte Herr saß rückwärts, das Rosele stand am Vorderteil, das Gesicht den Dreien zugewandt

. Stehend ruderte es in den See hinaus. Ein fieberndes Rot wechselte mit jäher Bläffe ans seinem Antlitz. — Schon war die Mitte des See's erreicht, lang sam strich der Kahn über den Wasserspiegel. Das Fräulein jubelte: „Max, es ist herrlich! einzig! — Hier möcht' ich blei ben! hier möcht' ich mit dir leben!" Das Rosele zuckte und schlug mit dem linken Ruder fehl, — der Kahn schwankte. Das Wiener Fräulein er schrak heftig und klammerte sich mit einem Angstruf an den Maler. Dieser blickte strena

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Tiroler Wastl
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Pagina 7 di 8
Data: 17.02.1932
Descrizione fisica: 8
werden Mitwirken: Ferry Körner, ehemals am Innsbrucker Stadtteater als unübertresslicher Wenzl Navratil. Hinzu kommt ein neuer lyrischer Tenor: Herr Bogt. Die Autoren haben für die neue Fassung einen Tango: „Ein mal kommt das Auseinandergehn!" eingeschaltet. Näheres wird rechtzeitig bekanntgegeben. * Joses Palla. Neuerlich finden wir in der in Paris erscheinenden Kunst zeitschrist „La Revue Moderne" einen guten Bekannten ver treten: den Münchner akademischen Maler Josef P a l t a. Der Kritiker Clemens Morro

und bereiste von dort aus ganz Europa. Hiebei ließ ihn seine innere Berufung als Maler nicht los, sobald sie ihn erfaßt hatte, und während er noch mit dem Orchester reiste, handhabte Pglta gleich dem französischen Maler Ingres neben Geige schon Palette und Pinsel. Eine glück liche Vereinigung von Umständen gestattete es ihm, an einer Ausstellung teilzunehmen, und man war sofort erstaunt über sein Talent, seine Kraft und seine Freimütigkeit als Land-- schaftsmaler. In seinen Gemälden findet

man ohne jede Ziererei und ohne irgend eine jener Mißbildungen, die so oft der Kauf preis einer zum Handwerk ausartenden Kunst werden, die natürliche Poesie der Tiroler Landschaften, die Sonne lachender Seen, aber auch geheimnisvollen Schleier leichter Nebel über den Alpentälern. Dies alles gibt seinen Tiroler Landschaften Reiz und Zauber. Mau frägt sich, ob es nicht angebracht wäre, den Namen Palta, der bereits langen Liste der großen Tiroler Maler hinzuzufügen. Ich persönlich gestehe, daß er vom Gesichtspunkte

der Auswahl des Vorwurfes, so wie des Ausdruckes seiner Bilder mit den Besten unter ihnen zu vergleichen ist. Und so entdeckte die deutsche Kritik in Palta bald einen Maler, der sich ebenso als feinsinniger Porträtist wie auch als geschickter Landschafter erwies und manchmal mit Erfolg riskierte, die beiden Genres in seinen Gemälden zu vereinigen. Nach der ersten Ausstellung gelang es Palta in weniger als 7 Jahren unter die besten unabhängigen Maler Münchens ge zählt zu werden. Ich weiß, daß gewisse

und errungenen Persönlichkeit und Lebenserfahrung. Die Kunst Paltas ist, so scheint es mir, der treue Spiegel seiner Seele, und das ist es, was seine Werke so ergreifend macht. In der Tat, dieser Maler übertrifst den Menschen, weil der Mensch voll und ganz in seiner Kunst ist. Spott. Der Komps um die Siegespalme im inlernalionale»! Skilauf. Als sich in den Tagen vom 4. bis 6. Februar die besten Skiläufer aus Deutschland, Oesterreich, England, Frankreich, der Schweiz, Italien und Polen versammelten

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 04.01.1920
Descrizione fisica: 16
dem Wiener jedoch verkehrte es flana unge zwungen und führte oft das längste Gespräch mit ihm. Wenn dieser es zum Späh fran- zöfifch anredete, ging es gleich darauf ein und plauderte in fließendem Französisch wei ter; es schien fast eine lebhafte Freude zu haben, daß der Maler nichts davon verstand. ! Einmal, als das Fräulein gerade von ihrem ! Tische fortgegangen war, sagte der Aßberg: „So ein nettes, kluges und geschmeidiges ; Ding trifft man selten unter den Evastöch- ! Lern. Unsere Wiener

Putzdämchen fiixb die reinsten Schneegänse und Bachstelzen da* , gegen. Wer dieses Mädchen einmal kriegt, dem gratuliere ich; es hat das Zeug, einen ; Mann glücklich zu machen." Bei diesen Worten schaute er dein Maler | prüfend ins Gesicht. Dieser lachte kurz auf, l schnipste mit den Fingern und sagte gleich gültig: „Mir wäre der Schnegg zu unansehnlich, zu ! klug und zu ernst, auch ein bißchen zu kühl." Sein Herz sprach aber ganz anders. Es ! war das erstemal, daß er sich eine Unaufrich* ! tigkeit

nach dem andern. Die Stimmung wurde im mer froher und lauter. Nach einer fein ge* drechselten Ansprache des Astberg hielt der Maler einen Bierfchwefel, und zwar einen so tollen und ulkigen, daß sich die Freunde ku gelten vor Lachen. Neben der Tür stand Fräu lein Martina. Sie schüttelte den Kopf» als wollte sie sagen: „Ist es denn möglich, daß in einem Menschen so viel Narrheit und Leichtsinn und Uebermut Platz haben?" Dem Maler war die Gebärde des Mädchens nicht entgangen. Er fuhr mit noch komischerem Pathos fort: „Liebe

nicht sehen, wie ihm die Röte an den Wan* gen hinaus brannte. Der Maler schloß: „Es leben alle, die lustig find; was nicht lustig ist, lieben wir nicht." „Bravo, Pollux! Hoch unser Pollux!" rie* fen ein Dutzend Stimmen, die Gläser klirrten zusammen und weiter ging der muntere Trubel. Als der Pfarrer und der Abgeordnete nach einer Weile über einen sozialen Gegenstand zu disputieren anfingen, schmetterte der Ma ler darin: „Hoho, ihr Philister, was ;vär denn das? Heute bleiben Theologie und Politik zu Haufe

euch, daß unser Pollux nicht nur einen Humpen leeren und eine Pauke schwin* gen und einen Kantus anstimmen, sondern noch ganz andere Dinge kann." Dem Maler schoß eine jähe Röte in die Wangen. „Kastor, du bist ein Philister, ein einger fleischier Philister," schrie er halb unwillig, halb lustig; „du weißt nichts mehr von der Burschenherrlichkeit xmb störst uns die feucht fröhliche Stunde mit des Alltags Simpe« leien." Unterdessen hatten sich aber alle Herren um Das Bild aedränat und es kracken urabre JTTi T. WTTt

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Alpenländer-Bote
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Pagina 4 di 16
Data: 22.02.1920
Descrizione fisica: 16
ihn hergeführt hätte, kam der Aßderg just zu dieser Zeit die Treppe herauf- § erannt, stürmte wie gewöhnlich polternd ins jimmer und rief schon unter der Tür: »Walter, heut gibt's keine Ausflüchte, "du mußt jetzt gleich mitkommen zum Kaffee. Meine Braut wartet auf uns." „Dank schön. Ich komme nicht mit — Hab ehedem Kaffee mehr als genug," erwiderte eisigkalt der Maler. „Was ist denn mit dir? Dein Barometer Zeigt kein gutes Wetter cm." „Er hat Grund, das allerschlechteste anzu zeigen. und die Hauptschuld

daran trägt ein gewisser Ministerialsekretär von Aßberg." „Oho! Da muß ich schon höflichst um eine Erklärung bitten," brauste der Wiener auf. „Hier ist die Erklärung." sagte der Maler scharf, indem er dem Freund die Kunstzeit schrift hinreichte und mit dem Finger an eine Stelle tippte: „lies nur und übersieh dei nen Part nicht. Es ist auch für dich ein nettes Koinpliment drinnen." Herr von Aßberg überflog rasch die ersten Zeilen, dann stockte er, runzelte wild die Stirn und tat einen grimmigen Pfist

schon sind, gelt?" fiel der Maler ein. „Wieso denn?" „Du wirst doch wissen, daß man gegen eine Kritik nicht ankänrpfen darf. Man stochert nur in ein Wespennest." „Das wollen wir sehen! Uebrigens ist das keine Kritik, sondern eine Schmähschrift, vom Klassen Neid eingegeben, maßlos, feindselig." »Die scharfe, spitzige Form hast du verschul det Hjj, “ „Oho! Warum denn? Ich Hab doch alles ge tan. um dir einen glänzenden Eriolg zu sichern. Hab mir's einen schönen Patzen Geld kosten lassen

nicht ums Spasten. sondern ich meins ernst. Ich muß jetzt schauen, wie ich am besten und ehrlichsten zu meinem täglichen Brot komme. Das väterliche Erbe kann ich doch nicht in jungen Jahren auizeh- ren. und noch weniger mag ich den Paten ewig in der Schüssel liegen." „Geh. geh. du Philister! Wenn bich die Sorge ums tägliche Brot drückt, kommst zu mir. Meinen besten Freund laß ich keine Not leiden." „Sturm und Donner!" brüllte der Maler, „was glaubst denn, ich laß mir immer mit dei nem Geldbeutel

auf meinem Wort. Das Bild ist nicht verkäuflich. Gib mir augenblicklich den Revers, damit ich es von der Ausstellung herausnehmen kann. Morgen fahr ich nach München." „Was willst du mit dem Bild anfangen?" „Zerschneiden tu ichs oder verbrennen." 4 „Dann kriegst du den Revers von mir nie und nimmer." '„Mensch, bring mich nicht in Galle, ich will den Revers haben auf der Stelle!" tat der Maler sehr gereizt. „Glaubst du. ich steh we. gen deiner dummen.Schrullen noch länger in München auf dem Pranger

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Volksblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 05.04.1873
Descrizione fisica: 8
. Innsbruck, am Feste Maria Lichtmeß 1873.'. Achtermann T.^ Wilhelm, Bildhauer in Rom. Aedelfinger Karl, Bildhauer.in Freiburg i. B. Amrhein?. Andreas, (X 8. L. Maler in Beuron. * Anschütz Hermann, Maler, Professor an der Akademie in München. Arendt E., Staats-Architekt in Luxemburg. Arnold Josef und Attlmayr Richard v., Maler in Innsbruck. Baldauf Eduard, Bildhauer in Augsburg. * Baumeister K., Maler in München. Bauvke, I>ie. k. Seminardirektor a. D., Pfarrer zu St. Adalbert in Breslau. * Becker Anton

, * Becker Christian, * Becker Ferdinand und ^ Becker Peter, Maler in Frankfurt a. M. * Bentele Max, Historienmaler in Lindenberg. * Berger, Bildhauer in München/ Berkmüller Johann, Kunstkritiker in Augsburg. Blaas Julius, Bildhauer in Innsbruck. Boch Johann, Kunstmaler in Bregenz, Bochenek Johannes, Historienmaler in Berlin. Bolzern Josef und Bosch Johann, Historienmaler in Rom. *Bott Val. Jos., Bild schnitzer in Fulda. *Bradl Jakob und * Braun, Bildhauer in München. Brück, Bauführer in Berlin. Bucher

Franz, Maler in Stanz. Buhl C., Kunsttischler in Breslau. Burghardt A., Bildhauer in Freiburg i. B. * Caspar Johann, Maler in Obergünzbnrg. Dahmann Richard, Baumeister in^ Berlin. Deschwanden Paul, Maler in Stanz. Deutsch Michael, Bildhauer in Luxemburg. Dietrich Georg, Bildhauer in Nassereith. Dürr Wilhelm, Hofmaler in Frei burg i. B. DutzeuberL & Bister, Fabrik in Kirchen-Paramenten, und Dutzeuberg Franz Xav., Kunst-Goldarbeiter in Kirchengefäßen in Krefeld. *Endres Bernhard, Maler, und *Entres

Guido, Bildhauer in München. Engels M., Zeichner in Luxemburg, Ertl Johann. Maler in Schwaz. Felsburg Albrecht v., Maler in Innsbruck. Ferron E., In genieur und Professor in Luxemburg. Fischer K., Kirchenmaler in Krefeld. Flatz Gebhard, Historienmaler in Bregenz. Franke Paul, Architekt in Berlin. Fröhlich Andreas, Bildhauer in Augsburg. * Führich, Josef Ritter v., k. k. Professor an der Akademie der bil denden Künste in Wien. Gapp Alois und Gschiel Jakob, akadem. Bildhauer in Graz. Gasser Josef

, Bildhauer, und Glocker Karl, Historienmaler in Augs burg. Gehn Max, Maler in Innsbruck. Gindorf B., Maler in Luxemburg. Glinski, Dominikus v., Hof-, Wappen- und Glasmaler in Berlin. *Glötzl Ludwig und * Greisl Jer., Maler, *Göschl Her mann, *Gröbmer Josef und *Guggenbichler Korb., Bildhauer, und *Gnggenberger Thomas, Historienmaler in München. Güldenpfennig Arnold, Dom- und Diözefan-Baumeister in Paderborn. Haal, Gebrüder, Bildhauer in Grevenmachern. Habermacher, ?r. Basilius, 0.8.L., Maler in Beuron

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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 16
Data: 02.05.1920
Descrizione fisica: 16
lichsoziale Abg. Syalovskt beklagte sich dann über die Art und Weise, wie von den Sozialdemokraten die christlichen Arbeiter behandelt werden, trotz Re- gierungsgemeinschast (Koalition) und gemachter Versprechungen. Herr Spalovski, haben sie schon einmal gehört, daß die Sozialdemokraten auch nur einmal Wort gehalten hätten. 21 sRschdrnck verboten.) Der Tut! (Eine Erzählung von St e i m m i &, I.) Ein eigenartiges Gefühl kroch den Maler, an, als er wieder das Sopnemvirtshaus be trat. Lebhafter

denn je drängte sich ihm Fräu lein Martinas Bad auf. Co oft eine Türe ging, schaute er hin, und es dünkte ihm ver wunderlich, daß nicht die liebliche Gestalt des Mädchens sichtbar wurde. — Der Pfarrer trat allein ins Krankenzimmer und hieß den Ma- ler am Gange warten. Nach ein paar Minu ten kam der Seelsorger wieder heraus und gab dem jungen Mann einen Wink, daß er eintreten möge. Er selbst entfernte sich rasch. Als der Kranke den Maler erblickte, fing er an zu zittern und schwer nach Atem zw rin gen

. Er hatte wieder seinen Herzkrampf. Entsetzt stand Walter Reinisch da. Himmel, war es möglich? War diese eingefallene arm selige Jammer?'gur wirklich der einst so ro buste Sonnonwirt? Das Keuchen und Stöh nen erschreckte den Maler so sehr, daß er wie der hinauseiien und jemand zu Hilfe rufen wollte. „Bleiben Sie — bleiben Sie," röchelte der Wirt, „es ist fcl)vn vorüber, es hat nichts zu bedeuten." Er griff nach einem Gläschen und nähm rasch ein paar Tropfen; davon 'wurde er gd-ich ruhiger. Nun trat der Maler scheu- an§ Bett

und sagte leise: „Grüß Sie Gott, Herr Bai ser. Wie geht es Ihnen denn?" „Schlecht, wie Sie sehen, schlecht, schlecht." seufzte der Kranke. „Sie müssen sich möglichst Ruhe gönnen, dann wirds schon wieder, lasser." „Lirunu, larum. Ruhe Hab ichehed^m zu viel. Der Verdruß, d^r. Aerg-rr bringt mich um — und da haben auch Sie eine Schuld, Herr Reinisch." „Inch?" tat der Maler betroffen; „dag könnte nur ohne mein Wissen und Willen sein." „Wo ist meine Tochter?" fragte barsch der Kranke. Der Maler blieb ganz

, dann fragte er etwas milder: „Und ivas haben Eie in dieser Zeit gemacht?" „Ich Hab das ganze Jahr an einem großen Bild gearbeitet," erwiderte der Maler. „Was tun Sie mit dem Bild»" „Ich Hab es vor vierzehn Tagen verkauft." „Wie teuer, wenn man fragen darf?" „Um achtzigtausend Mark." „Um achtzigtausend Mark? Himnielherr- schast, ist so etwas möglich?" „O ja. I6) hätte drei Tage später sogar hunderttausend Drark bekommen." . „Herrschaft, wer zahlt denn sel.be Preise?" „Ein englischer Lord hat das Bild

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Gardasee-Post
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Pagina 4 di 12
Data: 12.06.1909
Descrizione fisica: 12
träge gibt. Es muß den vielen Talentsuchern in den Werkstätten der Kunst doch nicht Ernst ums Finden sein, sonst kämen sie ein mal nach Tirol. Dichter, Maler, Bildhauer, der Teufel, was gäbe es da nicht zu ent decken! Und Kerle her. Haben nur einen Fehler, freilich den schlimmsten, den es für den Künstler von heute gibt: sie kranken an Bescheidenheit. Wer heute gelten will, muß derb auftreten. Hat’s Keiner recht los von den Tirolern. Ob sie nun im Lande leben oder in den Zentralstätten

des Kunstinteresses. Auch Josef Schretter, der große Mei ster des Porträts, hat trotz aller Anerkennung, die er in den Kreisen seiner Modelle — der deutschen Könige und Fürsten — ge funden, unter der angeborenen Bescheiden heit seines Tirolertums viel gelitten. Ist dem „Maler der deutschen Aristokratie“ auch der materielle Erfolg nicht versagt geblieben, so wurde ihm doch in der Wertschätzung der Kritik und der breiten Masse der Kunst freunde jene Stellung bisher vorenthalten, die er auf Grund seinir Schöpfungen

Damenbildnis „Dame in Weiß“ aus der unübersehbaren Reihe starker Talente in das helle Rampenlicht der Tagesberühmt heit gestellt. Und — was schwerer ist — auch dort behauptet. In sonnenfrohen Inte rieur-Bildchen hebt er mit einem wundersa men feinen Gefühl die prächtigsten Farben märchen aus dem Innern alter Kirchen, stiller Stuben und ehrwürdiger Schränke ins Reich des Lichtes. Kein Maler der Menge, ein Bringer reiner Freuden für die Verstehenden und Feinen. Auch Thomas Riß, der in dem fern schaureichen

und Weben, die Spiele cer Sonne, das Flüstern der Schatten, das Raunen der Wolken. Seine Bauernköpfe sprühen Leben wie seine Porträts. Aber kei > rein physisches allein, auch ein psychisches. Aus dem tiefsten Innern gräbt der Maler mit alles durchschauendem Blicke den ver borgenen Charakter seiner Vorbilder und setzt ihn unauffällig und doch unübersehbar in das Auge, legt ihn um die Mundwinkel oder in die Gebärde der Hände. Mit Land schaften und Porträts vermag Riß den vollen Strom seiner Schaffenskraft

, beide zu Innsbruck. Plattner strebt mit heißem Bemühen den a'ten Meistern nach: Gründlichkeit, Tiefe, Ehrlichkeit sind die Vorzüge seiner Porträts, zu deren Besten sein Selbstbildnis zählt. Sein Ehrgeiz strebt freilich hinaus über die eintönige Arbeit bürgerlicher Porträtmaierei, dasselbe bittere Muß für den Maler wie der Feuilletonismus für den Dichter, und hat schon wiederholt in Landschafts- und Kom positionsbildern gezeigt, daß er es glückhaft vermag. Ist Plattner mit seiner ungeschmeichehen

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Tiroler Wastl
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Pagina 5 di 8
Data: 04.09.1929
Descrizione fisica: 8
" lesen wir folgende Groteske: Oskar war Maler in München. Er malte still und friedlich Landschaften, Blumenstilleben, ein Burgunderglas mit einer Dose Oelsardinen daneben und alles Gute, was seine märchenhafte Phantasie ihm vorspiegelte. Seine Be haglichkeit ging ihm über alles. Er hatte eine gewisse Skepsis, wenn nicht sogar Ab neigung, gegen alle Dinge der Technik — und das Ein schlagen eines Nagels dünkte ihm schon eine komplizierte Leistung der Feinmechanik. Eine Vorhangstange selber an zubringen

, hätte er mit allen Zeichen des Schreckens und Grauens von sich gewiesen, und er glaubte, daß dazu min destens einige Semester ernsten Studiums an einer tech nischen Hochschule notwendig gewesen wären. In dieser Welt der Idylle hätte er auch weiterhin unangekränkelt von aller Mechanisierung des Daseins fort gelebt, wenn nicht eines Tages ein Bekannter aus den Vereinigten Staaten von Amerika ihn besucht hätte. Dieser Bekannte hatte eigentlich nichts Besonderes, er war auch Maler und unterschied

sich von Oskar, außer durch male rische Qualitäten, nur durch den Besitz eines Motor- , rades, wie es Tausende auch haben. Das war Oskars erste Berührung mit der Welt der ! Technik. Der andere war auch Maler und fuhr doch j Motorrad. Das hiejt Oskar für ein Symbol der neuen i Zeit. Natürlich, man mußte sich umstellen, man mußte der i neuen Zeit ihren Tribut zollen, ein Mensch des zwanzigsten ; Jahrhunderts werden. Die Technik gehört in unser Leben. - Sich nicht gegen sie sträuben, im Gegenfei) sie benutzen

durch den Gedanken, so schnell in das Wesen der modernen Technik eingeführt zu werden. Schließlich aber wollte, er sich als moderner Maler keine Blöße gehen, trank drei Kognaks und ging mit. Der Freund zeigte ihm die einfachen Handgriffe, hier dieser Hebel, jene Bremse, dort die Umschältung. Dis Sache war denkbar einfach. Radfahren konnte er schon,

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Pagina 3 di 6
Data: 19.08.1923
Descrizione fisica: 6
der ungeduldige Gast gar nicht aufhören zu wollen. Der Maler mußte er wachen. Fred schlich auf den Korridor — wenn es ge schähe — dann mußte er sich verstecken. Nein — man fand Kurten die Stiefel — er mußte — Er mußte auch den Maler töten — ein zweiter Mord — und dann? Dann konnte doch dieser nicht den Alten erstochen haben. Minuten vergingen, in denen ihm der kalte Schweiß über das Gesicht rann. Das Klingeln wiederholte sich nicht. Offenbar glaubte der Nächtliche Besucher, daß niemand daheim sei

, und war wieder ge gangen. Fred getraute sich nicht, Licht zu machen. Er schlich, auf dem Fußboden kriechend, zu dem Maler — seine Hände faßten in etwas Warmes, Klebriges, Feuchtes. Wieder der Schauer — das gerinnende Blut des ermor deten Oheims! Jetzt mußte er dicht bei dem Maler sein — er lauschte — nichts regte sich — er konnte nicht einmal einen Atem- 8ug bemerken. War er auch tot? Er hielt es im Dunkeln nicht aus. Er fiihlte sich von Hunderten böser Geister umschwebt — er hatte das be stimmte Gefühl, nicht allein

, sondern wie ein kleiner Brunnen hatte sich das Blut ergossen, es war hoch bis zur Decke ausgesp ritzt und verbreitete sich nun aus dem noch teppichlosen Fußboden als dunkle Lache. Er beugte sich über den Maler. Als er den Kops auf dessen Brust drückte, hörte er ein leises Atmen. Er letzte. Was nun? Plötzlich fiel Freds Auge aus ein kleines Etui, das dem Maler beim Hinstürzen aus der Tasche gefallen war. Er öffnete es — es war eine Morphium spritze und ein kleines Fläschchen mit dem Betäubungs mittel. Fred nickte

. Der Maler war Morphinist. Das kam ihm zustatten. Schnell füllte er die Spritze mit einer gro ßen Dosis — einem anderen hätte sie tödlich sein können, aber der Mann war ja daran gewöhnt. Er streifte des Malers Aermel zurück — er selbst hatte oft in ähnlicher Weise Betäubung der Nerven gesucht - er wußte Bescheid. Als die spitze Nadel in die Haut stach, zuckte der Ohnmächtige zusammen. Die Augen össneten sich blinzelnd, aber sie fielen gleich wieder zu. Nun stand Fred auf — der war unschädlich — die Dosis

mutzte ihn aus Stunden in Schlaf halten, und wenn er etwas bemerkte, das Mittel konnte wiederholt werden! Zunächst steckte er die Morphiumspritze vorsichtig in Alfouses Tasche zurück. Er hatte für die Einspritzung die linke Hand gewählt, da konnte es leicht glaubhaft sein, daß der Maler sie selbst gemacht, besonders, da es nicht die einziae kleine Narbe war, die am Arme vorhanden. Nun war Fred ganz ruhig, jetzt hatte er Zeit. Zunächst eilte er hinunter und legte an der Boröertür noch von innen

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Pagina 3 di 6
Data: 21.07.1936
Descrizione fisica: 6
?", redete der Maler ihn freundlich an. „I b'schau mir halt die schönen Bil der, wo Sie da malet, Herr", gab der unbekümmert zur Ant wort. „So, gefallen sie dir denn gut?", forschte der Maler weiter. „Ha jo, feil scho, und i denk derweil, i möcht halt au scho so a Bildle. D' Leni würd' sich halt arg freue. Aber dazu han i leider kei Geld net genuag, um dees z' kaufe." Gut gelaunt, fragte der Maler den biederen Soldaten, wie viel er denn „anzulegen" gedenke, und erklärte sich ungesäumt bereit

. Auf einem Spaziergang durch die Straßen Münchens wurde Piloty von einem Straßenkehrer angesprochen, der ihn um ein Almosen bat. Der Maler war sogleich bereit, der Bitte zu willfahren, doch hatte er nur einen Hundertmarkschein bei sich. Aber der Straßenkehrer sah darin keine Schwierigkeit und erbot sich, den Schein zu wechseln. Der Herr müsse nur so freundlich sein, aus seinen Besen acht zu geben. Auch dazu war der Maler bereit. Schon war der Arbeiter mit dem Geldschein um die nächste Straßenecke und ließ

. Sie kennen diese Straßenkehrer nicht." „Und Sie kennen die Münchner nicht", gab der Meister er folgsicher zur Antwort und ließ sich auch durch das lange Aus bleiben des Mannes nicht beirren. Da kam der Straßenkehrer auch schon mit langen Sätzen angelaufen, klärte die Verzögerung auf und zählte dem Maler mit selbstverständlicher Geste das Geld in die Hand. „Brav, mein Freund", nickte Piloty ihm zu. „Ich freue mich, daß ich mich nicht in dir getäuscht habe. Hier hast du zwanzig Mark. Und weitere zwanzig

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Pagina 3 di 6
Data: 12.11.1921
Descrizione fisica: 6
hatten doch ein Echo in ihr erweckt. . , „Ruhe, Besonnenheit! Ich darf nicht wieder krank wer ben, schon um meines Kindes Mllen," sprach sie sich selbst vor und küßte ihre Jungem Immer noch klang die Glocke, immer noch — und dann endlich Stille. .. , . Herbert fragte, ob es noch nicht so wett wäre, ob Nicht bald der Onkel Maler käme. Elisabeth nickte. „ . , ,, „Gewiß, bald wird der Onkel Maler hier sein. Und dabei durchzitterte es sie plötzlich, nue sonderbar es doch war, daß sich die Glocke nun gerade <etzt

, so dicht vor Brunkendorffs Ankunft meldete. Ob das etwas Boies für ihn oder sie bedeutete? Herbert sagte' ~ „Ich habe den Onkel Maler sehr lieb, Mnttel. sage, hast du ihn auch sehr lieb?" , , ^ ^ .. ... Die dunklen, treuherzigen Ktuderaugen sahen ne seit an. Elisabeth wies rasch auf den Dackel. „Schau nur, was der Waldi da macht, d.. will oas Stuhlbein anfr essen." anständiger Dackel keine Stuhlbeine, sondern eine Wurst oder Knochen fresse, was Waldi auch einsah, denn er hielt Umschau

glücklichem Tone: „Nun ist Herr von Brünkendorfs da." Ilse lächelte spöttisch, die Fürstin sah es deutlich. Die drei Damen traten fast zugleich aus dem Garten häuschen, und ein Stück davon hielt der Wagen. Klein- Herbert umarmte in stürmischem Jubel den Onkel Maler. “ Also das war der Mann, um dessentwillen die kühle, stolze Schloßfrau errötete. Die Fürstin stellte mit Befriedigung fest, daß der Maler äußerst vornehm aussah. GZ war am nächsten Vormittag. Lothar saß vor der Staffelet und Elisabeth wenige

Schritte entfernt von ihm. Abseits am Fenster die Fürstin in einem feuerroten Gewände, über dem sich ihr von Reismehl dicht bestaubtes GesichtHen wie eine weiße Maske ausnahm. „Die Glocke!" Elisabeth stieß aufhorchend heftig den Stuhl zurück unö auch der Maler war aufgesprungen. Richtig! die Geisterglocke! Ganz langsam, mit ihren müden weichen Bewegungen verließ die Fürstin das Zimmer. „Dem Unfug müßte doch ein Ziel zu setzen sein," grollte der Maler und sah ratlos auf Elisabeth von Balberg, die blaß

doch keine natürliche Erklärung für diese Glocke, deren Aufenthaltsort niemand kennt." Der Maler hatte Pinsel und Palette fortgelegt. „Darf ich mein Heil versuchen, vielleicht spüre ich die Glocke auf." Elisabeth sah chn bittend an. „Bleiben Sie jetzt bei wir, bis dieses gräßliche Läuten aufhört." Herbert besah ein großes Bilderbuch, das ihm der Onkel Maler aus München mitgebvacht. Er kümmerte sich weder um das Läuten, noch um die beiden Menschen, die sich bei ihm im eigenen Zimmer befanden. Lothar trat näher

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Tiroler Wastl
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Pagina 6 di 8
Data: 28.08.1929
Descrizione fisica: 8
Oekonomie, mitzuhelfen. Aber, du mein lieber Himmel! Der „Malerlapp" nahm die „Sans" genau so verkehrt in die Hand wie die Sichel oder den Rechen, kurz ich konnte ihn zu nichts gebrauchen. Dennoch haben wir ihn behalten und ich dachte: tut man halt einmal ein gutes Werk, wenn man so einen „Hungerleider" herausfuttert. Eines Tages kam der Gemeindediener und erklärte, daß von der Polizei eine Anzeige eingelaufen sei, da der „fremde Maler" noch nicht angemeldet ist. Tatsächlich

habe ich die Anmeldung unterlassen, da ich immer glaubte, ihn bald los zu sein. Durch diese „Amtstätigkeit" etwas aus dem Gleichge wicht gebracht, fuhr ich den Maler an, er möge schleunigst sein Bündel schnüren und sich zum T..... scheren. Er aber lächelte sein erhabenes Lächeln und sagte: „Rur noch einen Tag!" „Rix da! — " schrie ich, „keine Stunde mehr, — Hab sowieso schon die Polizei „aufn Gnagg" wegen Jhna!" Beim Worte „Polizei" wurden seine Wangen etwas blasser — und er verschwand — spurlos. — Das heißt

, einige Spuren hat er hinterlassen, indem er sich aus mei nem Vorrat genügend mit Wäsche versorgte . Etwa vierzehn Tage nach seinem „Verschwinden" mußte ich dann auch „aufs Gericht" und ein nettes Sümm chen hinlegen, weil ich es unterlassen habe, den „Burschen" anzumelden. — „Und seider selm" — setzte der Wirt zum Schlüsse seiner Erzählung verlegen lächelnd hinzu, — „seider selm hun i a foul an Angst voar dö Maler!" Als ich, sehr unter dein Eindrücke des eben gehörten, nach Hause bummelte, suchte

ich mein gesamtes Malzeug, nebst „Patent-Feld-Klapp-Sessel" sorgsam zu verbergen, und hoffte, wenigstens noch nach Hause zu kommen, ehe ich als „verdächtiger Maler" verhaftet würde. „Kunst bringt Gunst!" — — Allerlei. Wahres Berslem. Lieber Wastl! Sitze ich vorgestern im Kaffee München und blättere in einem Konzertprogrammheft während einer Musikpause und lese ich die Geschäftsinsesate im Hefte. Als ich ein Inserat der Firma Bederlnuger bemerke, finde ich darauf neben, emigen nicht gerade geistreichen

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 8
Data: 11.09.1901
Descrizione fisica: 8
, insbesondere auch durch offene Handelsgesell schaften, über die Berechtigung der Handeltreiben den zum Maßnehmen, sowie zur Uebernahme H Die AusAellilllg des Vereines für kirchliche Kunst u. Gewerbe in Tirol nnd Vorarlberg. (Schluss). Uhrmacher Johann Höpperger in Innsbruck, Jnnstraße, brachte in letzter Stunde eine schöne Sakristeiuhr in einem stylvoll gehaltenen Rahmen zur Ausstellung. Weiters finden wir den bereits ehrenvoll er wähnten Maler Josef Untersberger wieder durch fünf schöne Aquarellbilder

vertreten. Historien maler Franz Fuchs in Hall stellt ein Bild „Maria mit dem Skapulier" zur Schau, welches alle Anerkennung verdient. Maler Mathias Schiestl in München fesselt durch seine Bilder: 'ck. Wolfgang, hl. Christof und hl. Georg, wie aber besonders durch sein vielsagendes Bild „Todtentanz", die Augen der Beschauer, ebenso der Historienmaler Rudolph Schiestl in Innsbruck durch sein Bild „heil. Antonius, der Einsiedler". Die Kreuzigungsgruppe vom Bildhauer Josef Schic der in St. Ulrich in Gröden

tuch des Heilandes nicht vollends vergoldet wäre. Der leider zu früh verstorbene talentvolle Historien maler Franz Platin er ist in fünf Farben skizzen vertreten. Die kirchliche Paramentik ist in dieser Aus stellung gut vertreten. Von Fräulein Fanny M u s s a k, Kunststickerin in Hall, finden wir hier die von ihr gefertigte Standarte der Haller- Herren- und Bürger-Kongregation. (Das im Me daillon enthaltene Gemälde ist vom Maler Franz Fuchs ausgeführt). Wenn uns schon die Zeichnung nicht vollkommen

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 11.04.1920
Descrizione fisica: 16
und der. Schnee rückte bis tief in den Wald herab. An einem Abend gab es wieder ein wunderbares Alpenglühen über den ver schneiten Höhen, das noch schöner war als jenes vom Rosenkranzsonntag. Da drängte sich dem Maler ein neuer Plan aus. Wie wäre es, wenn er den Gebanken verengen und Ma ria als Königin der Berge darstellen würde? Er begann auch sofort an einer neuen Skizze zu arbeiten. In der Höhe auf lichtblauem Firmament über einem Kreis strahlender Schneeberge malte er ein verklärtes Bild

Arbeit. Eine Skizze nach der anderen mißlang ihm. Wohl wurde das Bild strahlend schön, anmu tig, lieblich, hoheitsvoll, majestätisch, allein das Tiefinnige, Heilige fehlte ih n. „Mein Lieber," sagte der Pfarrer, „da siehst du nun, daß ein Künstler ebenso Licht von oben braucht, wie ein Prediger, und da heißts beten und betrachten; um dieses Eck kommt man nicht herum." Er lieh dem Maler das große „Marienle ben" vom Karthäuser Philipp, in der Neu bearbeitung von Rückert. Tagelang saß Wal- ter Reinisch

über diesem Buch^ und die wun- derzarten Legenden, die tiefen Betrachtungen ' entzückten ihn förmlich. Es kam jetzt auch die liebliche Adventzeit mit ihrem geheimnis vollen Dunkel, ihrem Lichterflimmern bei den Goldenen Aemtern und der warmreligiösen Stimmung. Jeden Morgen war der Maler schon frühzeitig in der Kirche und sang mit Heller Begeisterung auf dem Chor Zum Ro rate. Untertags malte er dann mit wahrer Freude an seinem Marienbild. Etliche Tage vor Weihnachten zeigte er seine Arbeit wie derum dem Pfarrer

auf. Was war denn nur mit dem Aßberg? Sonst hatte er eine wirkliche oder vermeintliche Kränkung gern verziehen rrrll> war aleich wieder der gute Kerl gewesen, sobald er eine Genugtung empfangen hatte. Sollte dies mal der Stachel tiefer sitzen? Warum denn nur? Dem Maler sagte das Gewissen, daß er reichlich das Seinige getan Hain. um das frü here Verhältnis wieder herzustellen. Nie mand konnte ihm den Vorwurf machen, daß er unehrenhaft oder unfäjön gehandelt habe. Ihn traf keine SäMd. wenn die alte Freund schaft endgültig in Brüche

gegangen war. Er hatte auch nicht Zeit, länger über die Sache nachzugrübeln denn er mutzte arbeiten, schaf fen, sein Work voranbringen! Die Arbeit schritt nicht rasch vorwärts. Dis Enve Fe bruar war erst ein Teil des Bergkreises und die Muttergottosgestalt vollendet, doch konnte sich der Maler sagen, daß ibm das Werk er sehend» aelang. Von daheim, das heißt von seinem Paten in Täfern, erhielt er beinahe alle vierzehn Tage einen Brief. Immer schrieb die Patin, und aus jedem Briese sprach herzwarme Liebe

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 4 di 12
Data: 25.10.1924
Descrizione fisica: 12
fichi schön als Volksschüler fleißig rm Naturzeichnen und Kolorieren von Bibelbildern. Unter anderem zeichnete er eines Tages auch! vom Ofen aus seinen Bruder, der unter ihm eine Sage feilte. Aus dieser Zeich nung des jungen Karl erkannte der akademische Maler Hugo Engel vlon Sien§, dessen künst lerische Veranlagung, nahm sich! feiner an, gab ihm durch vier Jahre Unterricht im Zeich- nen und Malen und erwirkte ihm auch die Aufnahme in die Malerakademie München. Tm im Jahre 1874 ^erfolgte Tod

seines! Vaters machte dem Kunstjünger den Besuch! der Aka demie leider unmöglich! und gab' seinem Lebens laufe eine andere Richtung. Untergasser wandte sich!, beeinflußt von ferner in Innsbruck lebenden Schwester, der Glasmalerei zu und trat zunächst bei Glas maler Albert Neuhauser in Innsbruck ein. Während seines fünfjährigen Schaffens bei Albert Neuhauser schuf Glasmaler Untergaffer unter anderem die Kirchenfenster des Pres byterium und Chor der Pfarrkirche in Grafen- dorf. Auf dem Gebiete der Glasmalerei

- und 'Temperamalerei, der Perspektive und Baustile. Als Mitglied des Albrecht Tü- rervereins würde er mit verschiedenen Künst lern bekannt und durch! dieselben in seinem Kunststreben gefördert, besonders durch! den Tiroler Maler Alphons Siber. Tie Folge war, daß Untergasser die Glasmalerei auf gab und sich! von nun ab anderen Kunstgebieten zuwandte, die ihm besser entsprachen. Durch mehr als 8 Jahre arbeitete Unter gasser mit Siber an der Restaurierung alter Fresken, fo ein Kreuzgang zu Schwa

nicht leichtsinnig, machten, versprach man, Wenk zu verständigen. Man erwartet in Scotland Iard weitere direkte Mit teilungen von Ihnen." „Gut. Tie soll man sofort haben," sagte Trux. „In Scotland Aard gibt es fa wohl Machtdienst?" folgte er der Einladung des Malers H. von Mang nach München und malte gemeinsam mit ihm in verschiedenen .Adelssitzen und Schlössern, unter anderem auct) für Erzherzog Eugen. Mit Beginn des Weltkrieges ließ sich Maler' Untergasser endgiltig in Gaimberg bei Lienz nieder ul. setzte

daselbst sein Kunstschaffen unermüdlich fort. Maler Untergasser ist Porträtist, ; vorzüg licher Restaurator alter Gemälde,' wegen seiner Jachkennmisse auf 'verschiedenen Kunstgebieten ein gesuchter Ratgeber bei.sKirchenrestaurile- rungen, ein gewiegter Kenner der Gotik. Werke aus der jüngsten Schaffenszeit find die Flügel bilder des Hochaltares in Grafendorf sowie die Weihnachtskrippe und das hl. Grab daselbst. Der berühmte Kreuzweg von Fugel, den Maler Untergasser für die Franziskanerkirchje! in Lienz

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 5 di 8
Data: 10.02.1934
Descrizione fisica: 8
bleiben. Und in Leipzig würde es ja noch ein paar Wochen ohne sie gehen. Kurt Lampert war nach wie vor der treue Gesellschafter Elisabeths. Harmlos verkehrten sie zusammen, wie gute Freunde. Elisabeth hatte deshalb auch nichts dagegen, als er ihr Karten brachte zu einem großen Kostümfest, das ein exklusiver Verein veranstaltete. Sie als Künstlerin konnte ruhig mit dem Maler dorthin gehen. Sie hatte sich ein wundervolles griechisches Kostüm machen lasten, das ihre vollendete Gestalt prachtvoll

zur Geltung brachte. Sehr schön sah sie aus, als sie in der Garderobe vor dem Spiegel stand, die Maske vor dem Gesicht. Sie sah nicht die glühenden Blicke, die der hinter ihr stehende Maler über ihre Gestalt gleiten ließ. Elisabeth tanzte viel, am meisten mit Lampert. In einer kleinen Laube hatte Lampert einen Tisch für sich und Elisabeth reserviert. Hier saßen sie in den Tanzpausen allein und tranken Sekt. Wenn Elisabeth ganz nüchtern gewesen wäre, hätte sie sich sicher diesem Alleinsein mit Lampert

und versuchte, sich aus Lamperts Armen zu befreien. Sie fühlte, daß die Hitze, die Stimmung, der Sekt sie umnebelt hatten, daß sie sich nicht lange gegen die glühende Werbung des Malers würde verteidigen können, daß sie ihm ausgeliefert war. Der Maler küßte Elisabeths Hände, ihre Arme, ihren Nacken. Elisabeth wollte sich wehren. »Du sollst dich nicht wehren, ich will dich küsten — hörst du. ich will..." Er wollte Elisabeth an sich reißen, ihren Mund küsten. Taumelnd wandte sie den Kopf weg, beugte

, die Elisabeth jetzt über die Wangen liefen, hinweg. »Nicht weinen, Liebling! Wollen wir heimgehen, zu sammen?" Sie nickte nur, hatte wohl kaum den Sinn seiner Worte begriffen. Hörte nur, daß es heimgehen sollte. Der Maler wollte dem Taxichauffeur seine Adresse an geben. »Um Gottes willen, Herr Lampert, was fällt Ihnen ein? Was sollen wir jetzl bei Ihnen? Bringen Sie mich, bitte, in meine Wohnung!" Der Maler fügte sich, setzte sich neben Elisabeth, nahm sie wieder in seine Arme. »So. jetzl sind wir ganz

. Während der Maler noch den Chauffeur bezahlte, rannte sie die Stufen hinauf, schloß in fliegender Eile die Tür auf. noch ehe Lampert wußte, was geschah. Dann,' als der Maler in großen Sätzen nacheilen wollte, hatte Elisabeth schon die Tür von innen verschlossen. Im näch sten Augenblick war sie verschwunden. * . * (ffortfcfcmm folfl,.)

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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 16
Data: 11.01.1920
Descrizione fisica: 16
Uhr bis neun Uhr schlaft man den zotteligsten Kater aus. Aber unsereiner ist kein schlafender Jünger; den duldeis nicht mehr in den Federn, wenn die Sonne um die Spitzen auckt." ! „Ja, ja, die Künstler Haltens immer mit der Sonne; , und wir wollen heute tüchtig in die^ Sonne gehen. Soll ja auch eine Heilkünstlerin seit:; viellelcht kuriert sie dich von deinem Lei- den." Nach einem kräftigen Frühstück stiegen sie auf die Alm hinauf und droben in der Herr- licken Becgnatur fand der Maler seinen gan

, in diesem Bergnest ein so komfortables Gast haus $u finden, wo auch die verwöhntesten Ansprüche vollauf bestiedigt würden und er möchte den Sonnenwirt gegen kein anderes Haus vertauschen. Doch gab er dem Freunde nach und sie besuchten eine Woche lang den Kranzlwirr. Der Maler kam gar nicht mehr zum Sonnenwirt. Dem Aßberg aber taugte es nicht ganz. Er nahm das Esten jedesmal beim Sonnenwirt und trank dort vor dem Schlafen gehen feine Flasche Wein, wobei er sich mit dem Fräulein Martina unterhielt. Des öfteren

strl ikm eine gewiste Traurigkeit an dem Mädcyen auf. es plauderte aber noch unbefan gener und freundlicher mit ihm als sonst. Irr tümlicherweise bezog der Wiener die Traurig keit des Mädchens auf feine Person und der Ton seiner Rede wurde zusehends wärmer. Rachgerade faßte er eine starke Neigung zu dem Fräulein, doch ließ er vorerst noch nichts davon merken. Anfangs August drängte der Maler zum Aufbruch nach Welschegg. Er müste seinem Versprechen unbedingt Nachkommen, erklärte er, und wolle

zehn Tagen nicht zurück fpl. komme er, der Aßberg. "mit einem Zweispänner und führ^ ihn gewaltsam hieher. Den Maler berührte die Sprache des Freundes unangenehm, wie ihn auch dessen Sinnesänderung ein bißchen schmerzte: doch gab er sich zufrieden. Und so trennten sich die beiden Unzertrennlichen. Drittes Kapitel. AmFingereinRing. keineLieb l,tr Herzen. Zwei Tage nach dem Weggang des Malers reiste der Aßberg nach München. Dort gab er seines Freundes Bild. „Die Lachstube", in die moderne

: so eine Kleinigkeit spiele bei ihm keine Rolle; wenn er seine Schwester beschenke, dürfe er mit so etwas nicht kommen, die stelle fd>on ßang andere Ansprüche. Dem Maler habe er auch was mitgsbracht, aber der sei ebenso stolz wie das Fräulein, und es werde Hitzen brauchen, ihm die Sache aufzudrängen. Bei diesen Worten zog er eine kostbare goldene Uhr aus der Ta sche und reichte sie den Wirtsleuten zur Be sichtigung hin. Als er von Stolz sprach, wurde das Fräulein sehr rot. nahm das Geschenk und dankte

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