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Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 13.11.1914
Descrizione fisica: 8
von sich ab, und dann ruft er laut: „Jott, macht euch man nicht so mausig da drüben! Wir kom men ja jleich!' Das Scherzwort hat besser eingeschlagen, als die Granate, alle Soldaten lachen, und die ernsten Gedanken find verflogen. In dem Moment kommt ein Adjutant des Be fehlshabers zum Major herangesprengt, um diesem einen Befehl zu überbringen und sich dann sofort zu entfernen. Ter Major hält vor der Front: „Kameraden! Die Pflicht ruft! Eine ernste Pflicht! Ihr habt euch bisher tapfer gb» halten, und ich bin stolz

darauf gewesen, euch zu führen. Jetzt gilt's eine schwere Arbeit, aber wir müssen sie vollbringen. Es gibt für uns nur ein Vorwärts! Kein Zurück! Und wenn ich falle, so geht über meine Leiche hinweg! Wir kämpfen für eine ge rechte Sache und stellen alles Gott cnzheim. Stillgestanden! Helm ab zum Gebet!' Jeder von den Soldaten fühlt, daß seiner eine besondere Aufgabe harrt, sonst würde nicht der Major kurz vor der Attacke die Ansprache halten und zum Gebet auffordern. Jeder findet den Weg zu Gott

den soll. Sie müssen hinauf, ein Zurück gibt es nicht! Der Major hat's gesagt, und in jedem steht dies fest wie ein unverrückbares Gesetz. Vorwärts! Hinauf! Kein einziger denkt etwas anderes. — Koch einer denkt noch anderes. Karl Kneschke ist es. Er hält ein paar Glieder hinter Achtermann. Aber er hat nur einen Gedanken: Ich muß eher hinauf als er dort oben! Ich muß als Erster dort oben ste hen! Der Schuft muß sehen, daß ich keine seige Memme bin! ' Mit zusammengebissenen Zähnen, mit pfei fendem Atem ringt

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 7 di 8
Data: 13.11.1914
Descrizione fisica: 8
konnte Philipp Achter mann dem Kameraden freundlich zunicken, und Kneschke erwiderte den Gruß durch leich tes Nicken. Ta trat der Major, gefolgt von einer Ordonnanz, herein in den Saal. „Philipp Achtermann,' so sagte der Ma jor, indem er sich langsam dem Bett des Genannten näherte, „Seine Majestät, unser oberster Kriegsherr, hat Ihnen das Eiserne Kreuz verliehen, auf meinen Vorschlag, weil Sie als erster die Anhöhe erstürmt haben. Ich gratuliere Ihnen herzlichst.' „Herr Major,' antwortete Achtermann

— er nahm alle Kraft zusammen, um so laut wie möglich sprechen zu können, obwohl ihm das Sprechen so schwer ward, aber er wollte daß der Kamerad .es höre —, „Herr Major ich danke auch für die Auszeichnung. Aber mehr noch als ich und als wir alle, hat Kamerad Kneschke das Eiserne Kreuz verdient. Wär' er nicht gewesen, hätte keiner von uns die Spitze erreicht. Karl Kneschke war uns allen voran; er war der Kühnste.' — Er hatte das so laut und mit solcher An strengung gesprochen, daß er plötzlich

vor Schmerzen nicht weiter konnte und ermattet zurücksiel. Aber er konnte noch wahrneh men. wie der Major auch an das Lager des Kameraden herantrat und dem die gleiche Auszeichnung überreichte. Mit warmem Händedruck empfing auch Kneschke das Kreuz aus der Hand des Majors. Und als dieser dann den Saal verlassen-hatte, fanden sich die Blicke der beiden Kameraden. Kneschke nickte Achter mann freundlich zu; dieser beugte sich mit dem Aufgebot seiner letzten Kräfte zur Seite, um zum Nachbarlager des Kameraden

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