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Sterne und Blumen
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Pagina 6 di 8
Data: 27.09.1914
Descrizione fisica: 8
Gnadenlicht! Karlsruhe. Kuise Schnürer. <-> Das Telegramm. Nach dem Norwegischen von Lans Günther. ■. (Nachdruck verboten.) old) ein gemeiner Schurke! Major Brinkmann war wütend. Ein einziges Mal in seinem Leben hatte man es gewagt, ihn zu beleidigen. Das war nun viele Jahre her. Aber noch war ihm der Dag deutlich in der Erinnerung. Da hatte Leutnant Durlach in Gegenwart aller Offiziere des Regiments mit lauter Stimme erzählt, er, Brinkmann, damals Sekondeleutnant, sei ein Schnellläufer ersten Rangs

nichts in den Weg legte. Doch einen Tag, nachdem er seine Zustimmung gegeben hatte, hörte der Diener ihn wie einen Rasenden brüllen: „Nein, und tausendmal nein!" Von wem anders als von Major Durlach konnte das Telegramm gekommen seign, das der alte Herr in der Hand hielt, und dessen Wortlaut war: „Schnelläufer, Bur, Major ausgebrochen ..." „Jahn!" rief der Major mit Donnerstimme, „Jahn!" Der frühere Korporal trat ein und machte Honneur. „Wenn Karl Durlach kommt, so weise ihm die Tür." „Zu Befehl, Herr Major

!" und er machte Kehrt. „Jahn!" Der Diener kehrte sich um und stand'stramm. „Wenn Major Durlach kommt, so wirf ihn hinaus!" „Zu Befehl, Herr Major!" Als der Diener die Tür erreicht hatte, wurde er durch ein donnerndes „Jahn" nochmals zum Stehen gebracht: „Wirf ihn die Treppe hinunter! Für jeden Fußtritt bekommst du 20 Mark." — ' „Aber bester Vater, ich begreife wirklich nicht ..." „Das ist auch nicht nötig!" unterbrach der Major seine Tochter. „Das einzige, was du zu begreifen hast, ist, daß du niemals Frau

Karl Durlach werden wirst." „Aber warum denn nicht? Warum darf ich Karl nicht wenigstens holen lassen, damit er eine Erklärung ...?" Der Major sah seine Tochter mit einem beängstigend wilden Blick an. Dann ging er mit langen Schritten an die Wand, nahm einen Reitersäbel herab, prüfte an dem Nagel die Schärfe der Klinge, wie man ein Rasiermesser prüft, und sagte mit einem blutdürstigen Lächeln: „So rufe ihn, wenn du sehen willst, wie ich ihm zur Ader lasse." „Aber bester Vater!" sie hing an feinem

Hälfe und streichelte ihn, „bist du denn ganz von Sinnen?" Es war auch gar nicht nötig, Karl holen zu lassen. Jahn trat plötzlich ein und war so bestürzt, daß er Honneur zu machen vergaß, als er meldete: „Herr Karl Durlach — und ich kann nichts dazu tun." „Ich befehle dir, ihn hinauszuweisen!" brüllte der Major. „Das tat ich, Herr Major, aber er will nicht gehen." „So wirf ihn hinaus!" „Er ist zu stark, Herr Major, er hat mich rausgeworfen." Hier wurde Jahn unterbrochen durck) einen breit

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Außferner Zeitung
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Pagina 18 di 28
Data: 11.10.1914
Descrizione fisica: 28
in den Stürmen, Den sichern Weg zum ew'gen Gnadenlicht! Karlsruhe. Anise Schurkor. Das Telegramm. Nach dem Norwegischen von Laus Günther. (Nachdruck verboten.) Molch ein gemeiner Schurke! Major Brinkmann war *** wütend.. Ein einziges Mal in seinem Leben hatte man es gewagt, ihn zu beleidigen. Das war nun viele Jahre her. Aber noch war ihm der Tag deutlich in der Erinnerung. Da hatte Leutnant Durlach in Gegenwart aller Offiziere des Regiments mit lauter Stimme erzählt, er, Brinkmann, damals Sekondeleutnant

einzigem Sohn nichts in den Weg legte. Doch einen Tag, nachdem er seine Zustimmung gegeben hatte, hörte der Diener ihn wie einen Rasenden brüllen: „Nein, und tausendmal nein!" Von wem anders als von Major Durlach konnte das Telegramm gekommen seign, das der alte Herr in der Hand hielt, und dessen Wortlaut war: „Schnelläufer, Bur, Major ausgebrochen ..." „Jahn!" rief der Major mit Donnerstimme, „Jahn!" Der frühere Korporal trat ein und machte Honneur. „Wenn Karl Durlach kommt, so weise ihm die Tür

." „Zu Befehl, Herr Major!" und er machte Kehrt. „Jahn!" Der Diener kehrte sich um und stand stramm. „Wenn Major Durlach kommt, so wirf ihn hinaus!" „Zu Befehl, Herr Major!" Als der Diener die Tür erreicht hatte, wurde er durch ein donnerndes „Jahn" nochmals zum Stehen gebracht: „Wrrf ihn die Treppe hinunter! Für jeden Fußtritt bekommst du 20 Mark." „Aber bester Vater, ich begreife wirklich nicht ..." „Das ist auch nicht nötig!" unterbrach der Major seine Tochter. „Das einzige, was du zu begreifen hast

, ist, daß du niemals Frau Karl Durlach werden wirst." „Aber warum denn nicht? Warum darf ich Karl nicht wenigstens holen lassen, damit er eine Erklärung ...?" Der Major sah seine Tochter mit einem beängstigend wilden Blick an. Dann ging er mit langen Schritten an die Wand, nahm einen Reitersäbel herab, prüfte an dem Nagel die Schärfe der Klinge, wie man ein Rasiermesser prüft, und sagte mit einem blutdürstigen Lächeln: „So rufe ihn, wenn du sehen willst, wie ich ihm zur Ader lasse." „Aber bester Vater!" sie hing

an feinem Halse und streichelte ihn, „bist du denn ganz von Sinnen?" Es war auch gar nicht nötig, Karl holen zu lassen. Jahn trat plötzlich ein und war so bestürzt, daß er Honneur zu machen vergaß, als er meldete: „Herr Karl Durlach — und ich kann nichts dazu tun." „Ich befehle dir, ihn hinauszuweisen!" brüllte der Major. „Das tat ich, Herr Major, aber er will nicht gehen." „So wirf ihn hinaus!" „Er ist zu stark, Herr Major, er hat mich rausgeworfen." Hier wurde Jahn unterbrochen durch einen breit

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 14 di 16
Data: 09.10.1914
Descrizione fisica: 16
Schurtrer. <£-> Das Telegramm. Nach dem Norwegischen von Lans Günther. —- (Nachdruck verboten.) & Molch ein gemeiner Schurke! Major Brinkmann war *** wütend. Ein einziges Mal in' seinem Leben hatte man es gewagt, ihn zu beleidigen. Das war nun viele Jahre her. Aber noch war ihm der Tag deutlich in der Erinnerung. Da hatte Leutnant Durlach in Gegenwart aller Offiziere des Regiments mit lauter Stimme erzählt, er, Brinkmann, .damals Sekondeleutnant, sei ein Schnellläufer ersten Rangs, und deshalb sei

. Doch einen Tag, nachdem er seine Zustimmung gegeben hatte, hörte der Diener ihn wie einen Rasenden brüllen: „Nein, und tausendmal nein!" Von wem anders als von Major Durlach konnte das Telegramm gekommen, seign, das der alte Herr in der Hand hielt, und dessen Wortlaut war: „Schnelläufer, Bur, Major ausgebrochen ..." „Jahn!" rief der Major mit Donnerstimme, „Jahn!" Der frühere Korporal trat ein und machte Honneur. „Wenn Karl Durlach kommt, so weise ihm die Tür." „Zu Befehl, Herr Major!" und er machte Kehrt

. „Jahn!" Der Diener kehrte sich um und stand stramm. „Wenn Major Durlach kommt, so wirf ihn hinaus!" „Zu Befehl, Herr Major!" Als der Diener die Tür erreicht hatte, wurde er durch ein donnerndes „Jahn" nochmals zum Stehen gebracht: „Wirf ihn die Treppe hinunter! Für jeden Fußtritt bekommst du 20 Mark." „Aber bester Vater, ich begreife wirklich nicht ..." „Däs ist auch nicht nötig!" unterbrach der Major seine Tochter. „Das einzige, was du zu begreifen hast, ist, daß du niemals Frau Karl Durlachwerden

wirst." „Aber warum denn nicht? Warum darf ich Karl nicht wenigstens holen lassen, damit er eine Erklärung ...?" Der Major sah seine Tochter mit einem beängstigend wilden Blick an. Dann ging er mit langen Schritten an die Wand, nahm einen Reitersäbel herab, prüfte an dem Nagel die Schärfe der Klinge, wie man ein Rasiermesser prüft, und sagte mit einem blutdürstigen Lächeln: „So rufe ihn, wenn du sehen willst, wie ich ihm zur Ader lasse." „Aber bester Vater!" sie hing an seinem Halse und streichelte

ihn, „bist du denn ganz von Sinnen?" Es war auch gar nicht nötig, Karl holen zu lassen. Jahn trat plötzlich ein und war so bestürzt, daß er Honneur zu machen vergaß, als er meldete: „Herr Karl Durlach — und ich kann nichts dazu tun." „Ich befehle dir, ihn hinauszuweisen!" brüllte der Major. „Das tat ich, Herr Major, aber er will nicht gehen." „So wirf ihn hinaus!" „Er ist-zu stark, Herr Major, er hat mich rausgeworfen." Hier wurde Jahn unterbrochen durch einen breit schulterigen, sonnengebräunten Offizier

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Tiroler Post
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Pagina 18 di 28
Data: 09.10.1914
Descrizione fisica: 28
. Das Telegramm. Nach dem Norwegischen von Laus Günther. (Nachdruck verboten.) Eolch ein gemeiner Schurke! Major Brinkmann war ^ wütend. Ein einziges Mal in seinem Leben hatte man es gewagt, ihn zu beleidigen. Das war nun viele Jahre her. Aber noch war ihm der Tag deutlich in der Erinnerung. Da hatte Leutnant Durlach in Gegenwart aller Offiziere des Regiments mit lauter Stimme erzählt, er, Brinkmann, damals Sekondeleutnant, sei ein Schnellläufer ersten Rangs, und deshalb sei er mit heilen Knochen

er seine Zustimmung gegeben hatte, hörte der Diener ihn wie einen Rasenden brüllen: „Nein, und tausendmal nein!" Von wem anders als von Major Durlach konnte das Telegramm gekommen seign, das der alte Herr in der Hand hielt, und dessen Wortlaut war: „Schnelläufer, Bur, Major ausgebrochen ..." „Jahn!" rief der Major mit Donnerstimme, „Jahn!" Der frühere Korporal trat ein und machte Honneur. „Wenn Karl Durlach kommt, so weise ihm die Tür." „Zu Befehl, Herr Major!" und er machte Kehrt. „Jahn!" Der Diener kehrte

sich um und stand stramm. „Wenn Major Durlach kommt, so wirf ihn hinaus!" „Zu Befehl, Herr Major!" Als der Diener die Tür erreicht hatte, wurde er durch ein donnerndes „Jahn" nochmals zum Stehen gebracht: „Wrrf ihn die Treppe hinunter! Für jeden Fußtritt bekommst du 20 Mark." — „Aber bester Vater, ich begreife wirklich nicht ..." „Das ist auch nicht nötig!" unterbrach der Major seine Tochter. „Das einzige, was du zu begreifen hast, ist, daß du niemals Frau Karl Durlach werden wirst." „Aber warum

denn nicht? Warum darf ich Karl nicht wenigstens holen lassen, damit er eine Erklärung ...?" . Der Major sah seine Tochter mit einem beängstigend wilden Blick an. Dann ging er mit langen Schritten an die Wand, nahm einen Reitersäbel herab, prüfte an dem Nagel die Schärfe der Klinge, wie man ein Rasiermesser Prüft, und sagte mit einem blutdürstigen Lächeln: „So rufe ihn, wenn du sehen willst, wie ich ihm zur Ader lasse." „Aber bester Vater!" sie hing an feinem Hälfe und streichelte ihn, „bist du denn ganz

von Sinnen?" Es war auch gar nicht nötig, Karl holen zu lassen. Jahn trat plötzlich ein und war so bestürzt, daß er Honneur zu Und machen vergaß, als er meldete: „Herr Karl Durlach ich kann nichts dazu tun." „Ich befehle dir, ihn hinauszuweisen!" brüllte der Majo^ „Das tat ich, Herr Major, aber er will nicht gehen." „So wirf ihn hinaus!" „Er ist-zu stark, Herr Major, er hat mich rausgeworfen." Hier wurde Jahn unterbrochen - durch einen breit schulterigen, sonnengebräunten Offizier, der zur Tür herein

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Illustriertes Sonntags-Blatt
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Pagina 3 di 4
Data: 27.05.1916
Descrizione fisica: 4
Mittags hatte er mit dem Wachtmeister im Büro zusammen gesessen, sich reichlich oft die Faust vor den Mund gehalten und dann den Major Werkmeister abgefangen, als der langsam und breitbeinig zum Futter- schütten nach Hause hatte gehen wollen. „Herr Major, wenn ich ge- botsainsi um eine kurze Aussprache bitten dürfte." „Ah Rvffelmann, guten Tag auch. Schießen Sie los! Doch nichts Unangenehmes?" „Herr Major können beruhigt sein. Am liebsten n'ürde ich heute nachmittag mich zürn Herrn Major

, lieber Rys- selmann." — Der Bursche geleitete ibn zum Major. „Bitte, hier stehen die Zigar ren, und nun schie ßen Sie los!" „Herr Major, ich möchte gehor- samst auf drei Tage um ein Bild von dem gnädigen Fraulein bitten." „Von der — Tante?" „Jawohl. Und wenn Herr Major nicht so laut spre chen wollten." „Was soll denn das heißen?" „Ich möcht's nur nach Berlin auf ein paar Stun den zur Ansicht schicken." Da dämmerte es dem Major auf, wer sich das Bild ansehen wollte. „Nun sagen Sic aber, mein Bester

, wie kommen denn ausgerechnet Sic dazu, an mich das Ansinnen zu stel len? In die Nesseln möcht' ich mich nicht gern setzen — also 'raus mit der Wahrheit." „Herr Major, cs handelt sich wahrhaftig da um einen Kriegs plan auf ganz eigene Faust. Der eigent lich das Ansinnen zu ste llen das größte Recht bat, weiß gar nichts davon. Also wenn ich gehorsamst um das Bild da auf dein Schreibtisch bitten dürfte. Es ist eine sehr gute Aufnahme." Werkmeister rutschte auf seinem Seffel hin und bcr. „Unniöglich, lieber

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Illustriertes Sonntags-Blatt
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Pagina 3 di 4
Data: 20.11.1915
Descrizione fisica: 4
„Er luar mir von je ein Dorn im Auge." „Also nicht — wegen Fräulein Marie? Erinnern Sie sich, Herr Major, Sie haben versprochen —" Der Major fuhr nervös auf: „Fragen Sie mich nur nicht über die Marie!" rief er ungeduldig. „Von mir werden Sie nichts erfahren." „Diese Verwahrung steht im Widerspruch zu dem, was Sie mir vor noch gar nicht langer Zeit gesagt haben. Und merken Sie denn nicht, daß Sie mich gerade dadurch besonders unruhig machen? Denn was können Ihre Worte bedeuten

? Doch nur das, daß Sie mir etwas verhehlen." „Ich kann Sie nicht hindern, es so aufzufassen," entgegnete der Major. „Wenn Sie indessen meine Ansicht hören wollen, so gebe ich sie Ihnen: schlagen Sie sich die Marie aus dem Kopf! Sie ist nichts für Sie. Sie. müssen ein Mädel von einer anderen Rasse bekommen." „Bon einer anderen Rasse?" „Nehmen Sie sich eine, in deren Adern das Blut langsam Französischer Artillerist beim Abfeuern eines Lufttorpedos. (S. 188 ) Phot. Berliner Illustrations-Gesellschaft m. b. H., Berlin. fließt, irgend

ein stilles Geschöpf, dem Sie blindlings vertrauert dürfen. Die Marie ist nichts für Sie — ich kann es nur wieder holen." „Herr Major, Sie scheinen nicht zu ahnen, wie sehr Sie jetzt den Leuten gleichen, die Wasser predigen und Wein trinken. Wenn ich Marie Thumbrecht heiraten wollte, wäre das nicht dasselbe wie das, was Sie selbst tun?" „Nein, es wäre nicht dasselbe," entgegnete der Major mit Betonung. „Ich kann Ihnen mehr nicht sagen. Ich Hab' ja gar keine Veranlassung, Sie vor Schaden zu behüten

nichts werde ich Ihnen sagen!" fiel der Major ihm heftig in die Rede. „Ich habe meine Verpflichtung gegen Sie

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Illustriertes Sonntags-Blatt
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Pagina 1 di 4
Data: 01.07.1916
Descrizione fisica: 4
Die Kubanerin. Roman von Horst Bodemer. (Fortsetzung.) Major Werkmeister in die Straße einbog, in der Polgar wohnte, Jl sah er, daß ein offener Wagen vor besten Haustür hielt. Das ^^konnte eine schöne Bescherung geben. Drei Stufen nahm er immer auf einmal. Ganz außer Atem klingelte er an der Flurtüre. Der Bursche öffnete. „Wo ist der Herr Oberleutnant?" Oer Husar hielt schon die Zimmertür offen. Polgar stand mitten im Zimmer, die Pelzmütze in der Hand, neben ihm Rysselmann. Werkmeisters Augen

suchten tn allen Ecken. „Verzeihen Sic, daß ich so 'reingeschneit komme. — Hm ja. — Nee, reden Sic nich. — Haben Sie nicht meine Franze gesehen?" Rysselmann und Polgar blickten sich verständnislos an. „Herr Major," sagte endlich Rysselmann voller Galgenhumor, „hier irird sic doch wohl schwerlich zu finden sein." „Nu nee. Aber weg ist sie. Und nicht bloß spazieren gegangen." Polgar zog die> Oberlippe zwischen die Zähne. Und dann kam die Angst über tbn — und die Erkenntnis: So lieb bat mich die Franze

. „Die tut sich nichts an. Es ist doch schönes Wetter, Herr Major," rneintc Rysselmann. Werkmeister rieb sich mit der Faust den Hinterkopf. „Diese lang haarigen Geschöpfe! Es ist nicht zu fagen! Wenn ihnen der Verstand durchgeht, sind sie schlimmer, wie's polizeilich erlaubt ist. — Der Teufel auch, ich kann sie doch nicht ausklingeln lassen." Rysselmann erfaßte wieder einmal die Situation. So eine günstige Gelegenheit, Polgar an die Kette zu legen, durfte er sich nicht entgehen lassen. „Also, Herr Major

, eine Stunde Hab' ich noch Zeit, dann muß ich allerdings über Land. Wir werden das gnädige Fraulein schon finden, ohne daß wir sie ausklin^eln zu lassen brauchen. Und was Polgar betrifft, der will gerade reinen Tisch machen mit einer gewissen Schwarzhaarigen. Blond gefällt ihm nämlich neuerdings besser. — Also Hals- und Beinbruch, lieber Polgar, ob Sie heute nachmittag zum Skatspielen kommen, bezweifle ich. Dazu wird sich schon später wieder >nal Gelegenheit finden. — Nicht wahr, Herr Major?" Admiral

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Unterinntaler Bote
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Pagina 14 di 20
Data: 03.08.1912
Descrizione fisica: 20
Jahren, während welchen Brigitta auf Maroshely hauste, kam der Major, indem er seinen Landsitz Uwar, wo er sonst nie gewesen war, bezog. Von diesem Weibe lernte er, wie er mir selber sagte, Tätigkeit und Wirken — und zu diesem Weibe faßte er jene tiefe und ver spätete Neigung, von der wir oben erzählt haben. Nachdem nun, wie am Eingänge des Ab schnittes erwähnt wurde, dieser Teil aus Brigittas früherem Leben erzählt ist, gehen wir wieder in der Entwicklung der Zustände weiter, wo wir sie gelassen

. 4. Steppengegenwart. Wir ritten nach Maroshely. Brigitta ist wirklich jenes reitende Weib gewesen, das mir die Pferde mitgegeben hatte. Sie er innerte sich mit freundlichem Lächeln an unsere alte Bekanntschaft. Meine Wangen wurden rot, weil ich an das Trinkgeld ^dachte. Es war niemand anderer zum Besuche da als der Major und ich. Er stellte mich als einen Reisebekannten vor, mit dem er ein mal viel zusammen gewesen sei, und von dem er sich schmeichle, daß er nun von einem Bekannten in einen Freund überzugehen

von Äwar werde herübergekommen sein, wozu sie mich höflich einlade. Dem Major machte sie einen Vorwurf, warum er denn so lange nicht herübergekom men sei. Er entschuldigte sich mit den vielen Geschäften und hauptsächlich damit, daß er ohne mich nicht herüberreiten wollte, und daß er doch vorher erst sehen wollte, wie sehr oder wie wenig ich zu seiner Freundin passe. Wir gingen in einen großen Saal, in dem wir ein wenig ausruhten. Der Major zog eine Schreibtafel hervor und fragte sie um mehrere Dinge

, die sie klar und einfach be antwortete, und von denen er sich manche aufzeichnete. Auch sie fragte dann um ver schiedenes, was sich auf manchen Nachbar, auf die Geschäfte des Augenblickes oder auf den künftigen Landtag bezog. Ich sah bei dieser Gelegenheit, mit welch tiefem Ernste sie die Dinge behandelten, und welche Auf merksamkeit der Major auf ihre Meinungen legte. Wo sie in etwas unsicher war, ge stand sie ihre Unwissenheit und bat den den Major um Berichtigung. Als wir ausgeruht hatten und der Major

, eine Blume von Gesundheit. Er hatte heute an der Stelle der Mutter die Felder besucht und die Arbeiten eingeteilt und berichtete ihr jetzt manches mit kurzen Worten. Bei Tische saß er horchend und bescheiden unten an; in seinen schönen Augen lag Begeisterung sür die Zukunft und unendliche Güte für die Gegenwart. Da auch, wie bei dem Major, das Gesinde mit an dem Tische saß, so be merkte ich meinen Freund Milosch, der mich zum Zeichen alter Bekanntschaft grüßte. Der größte Teil des Nachmittags verging

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Tiroler Wastl
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Pagina 7 di 8
Data: 28.07.1917
Descrizione fisica: 8
Daraufhin Kannte ihn der Major echen „malkontenten Querulanten", der nichts könne als „raisonieren", und er solle ihn keine Vorträge, sondern das Maul halten. Inzwischen waren die,erster: Abschubbefehle eingelaufen. Tie hundert Mann traten wieder an. verluden das Stroh auf dje Fahrzeuge 'der drei Fuhrenkorrtraheuten, ver frachteten es im Bahnhof in unzählige Waggons; dre Frachtbriefe, Transportkonsignationen, Lieferscheine, Quit tungen, Gegenscheine, Wagezettel und Fuhrenbegehrzettel häuften

ig: „Sie haben keine Idee, meine Herren, was ich zu leisten habe. Die Futtergebühr einer ganzen Armee muß ich allein ausfresseu und niemand hilft mir dabei." Born tdiesem Zeitpunkte an setzte aber in der Entwicklung der Strohangelegenheit eine unvorhergesehene, rücklän- Mel Betregung eitl. Im Grunde genommen war nichts natürlicher als dieses. Der Ukas von der Verdaulichkeit und Nahrhaftigkeit des Maisstrohs war ja nun Wohlsein Kriegsministerium, d«e Intendantur und dem alten Major bekannt, diesen dreien

nicht zu helfen rvußte, verfaßte er wiedermal einer: Bericht nach oven, in dem er feine traurige Erfahrungen wahrheitsgemäß icknlderte und die .Truppen und Anstalten, welche seine Ware zurückgewiesen hatten, rnit Titelr: und Nummern ausführlich, jaufzählte. Schot: nach zwei Wochen kan: die — Nase. Der Herr Major hätte sich die Weisungen eher einholen lassen sollen. Selbstverständlich müßte Maisstroh erst auf einer Zer reißmaschine zerissen und sodann auf Strohpressen in Ballen Lu sechzig oder achtzig

Eisen bahnwaggons mit Rauhfutter, lose oder in Baller:", lä gen bei.' Lagen auch bei und waren so dick wie die Bibel. Der Major gab diese Literatur sofort ar: der: Frei willigen weiter: „Sie sind ja eir: Ueberstudierter. Na, studieren Sie doch mal das'd a gründlich durch." Sor:st rvar er aber trotz des Rüffels heilfroh. Wußte er doch nun so ungefähr, lvie's gerrnrcht werden mußte, ur:d da die Inten dantur so nett war, die Maschine gleich selbst für ihn zu bestellen, warmer plötzlich um zrvei

über rrrrd über rot angestrichen. Das gefiel dem Major über die Maßen. „Na, los!" koMrnandierte er und stellte sich mit einem Maisstrohbüschel vor das Mündungsloch der schrvarzerr Röhre, als ob er die Maschine füttern wollte. „Ich melde gehorsamst, Herr Major" wagte der Freiwillige, die litho- graphische „Funktionsweise" schwingend, „hier soll nichts hineingesteckt werden. Da kommt's heraus!" — ,ߧs kommt ga aber nix heraus!" sagte der Major. — „Ja, da n:uß voierst hinten aufgelegt und dann das Antriebs

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Unterinntaler Bote
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Pagina 15 di 20
Data: 20.07.1912
Descrizione fisica: 20
da hineindurfte und alles besehen konnte, was da stand und lag. Diese Vertraulich keit mochte ich wohl dem Umstande zu ver danken haben, daß ich nie forschte und grü belte. Mittlerweile war die Ernte gekommen, und nie werde ich jener heiteren, vergnüglichen Zeit vergessen. Der Major mußte unterdessen auch einige Male kleine Reisen in die Nachbarschaft machen und lud mich dazu ein. In keinem Lande sind die Entfernungen zwischen den bewohnten Punkten oft so groß wie hier, aber mit den schnellen

Rossen legt man sie reitend oder mit den leichten Wägen über die Heide fahrend in verhältnismäßig kurzer Zeit zurück. Einmal hatte der Major das enganliegende ungarische Volkskleid an, er war in großem Schmucke, mit dem Säbel an der Seite. Es stand ihm sehr wohl. Er hielt in einer Versammlung seiner Ge spanschaft über gemeinsame Angelegenheiten eine ungarische Rede. Da es von jeher meine Gewohnheit war, in jedem Lande, in in das ich kam, schnell so viel von der Sprache zu lernen, als mir nur immer

europäischen Fracke waren. Auch zu anderen Besuchen, die er in der Nachbarschaft machte, hatte ich ihn begleitet. Hier erfuhr ich nun, daß vier solcher Sitze bestehen, wie der Major einen hatte. Man hatte vor einigen Jahren einen Bund ge schlossen, den Landbau und die Hervorrufung der ursprünglichen Erzeugnisse dadurch zu heben, daß man dies zuerst in dem bestem Maßstabe auf den eigenen Besitzungen tue und so den andern mit einem Beispiele voran gehe, namentlich wenn sie sehen, daß Wohl habenheit

und andere Menschen kommen, wenn sie sich nur vorher angemeldet hatten. Und sie nahmen nicht sparsam teil, wie ich aus einer Versammlung abnahm, die vier Stunden Reitens von Uwar entfernt bei dem Mit- gliede Gömör abgehalten wurde, wo von Mitgliedern nur der Major und Gömör, aber von Zuhörern eine ziemliche Menge war. Ich bin nach der Hand noch zweimal ganz allein bei Gömör gewesen und habe das letztemal sogar mehrere Tage bei ihm zu gebracht. Da die Ernte sich zu ihrem Ende neigte' Und die Arbeiten etwas weniger

wurden, sagte der Major eines Tages zu mir: „Weil wir jetzt ein wenig Muße bekommen werden, werden wir in der nächsten Woche zu meiner Nachbarin Brigitta Maroshely hinübcrreiten und ihr einen Besuch ntachen. Sie werden in meiner Nachbarin Maroshely das herr lichste Weib auf dieser Erde kennen lernen." Zwei Tage nach diesem Ansspruche stellte freunde an. Damals waren nur erst zwei Glieder des Bundes: er, Gömör, selber und Brigitta Maroshely. Eigentlich war es kein Bund; denn die Zusammenkünfte

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Tiroler Wastl
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Pagina 1 di 8
Data: 29.10.1916
Descrizione fisica: 8
. Dann wollte ich von Pinzolo aus über Tione und Trient heim nach Vene dig, meinem neuen Garnifonsort, denn mein Nrlanb war zu Ende. In Tione stieß ich auf Major M., der früher' bei meinem Regiment gedient, und mit dem ich nie auf gutem Fuß gestanden hatte. Doch der Major, jetzt hier in Garnison, lud mich ein, sein Gast zu sein und bei ihm zu übernachten. Das war sehr schön von M.; man sieht, das Glück gab sich Mühe, sich mir zu nähern. Der Abend verlief unter Gesprächen, wie sie sich für einen Major schicken

, der sich in Gesellschaft eines Leutnants befindet; — eines schüchternen Leutnants! O, diese Schüchternheit! Sie kommt davon her, wenn man andere zu sehr achtet! Der Major hatte jetzt einen blauen Kragen, früher einen roten, wie ich selbst. Doch im Auoenblick hatte ich gar keinen Kragen, ich trug ein Iägergewand, vom Gebirge her, von den Nachtlagern im elenden Vatte Mandron völlig abgehetzt. Ich sagte dem Major Adieu, früh wollte ich mit dem biederen Steltwagen nach Trient, zur Bahn. Ne ben Bauern saß ich schon

im Wagen, da kam der Major nochmals eilig herbei und reichte mir ein Füß chen hinauf: „Mit Forellen für Seine Exzellenz den General v. Kuhn in Trient." Ich möge die Güte haben, sie abzngeben. Als ich nun das Fäßchen ergriff, da hatte ich ohne es zu wissen, das Glück in der Hand! In Cumano halbwegs, gab ich dem Glück, das. heißt den Fischen, frisches Wasser, und nachmittags stand ich in Trient vor Kuhn, den ich vorher nie gesehen. Ich fand den General auf dem Gang, er in tzeldärmetn

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Tiroler Wastl
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Pagina 7 di 16
Data: 23.08.1919
Descrizione fisica: 16
Gloffen zur Zeit 0 m Wie nennt man das, Herr Piech?? „Neueste Morgenzeitung", Sonntag, 27. I u l t 1919. Der Urtasdrief. Bon Roda Roda. In Banjaluka ist's geschehen. Da war ein sehr stren ger Etappenkommandant. Major Mirkowitsch, der hielt auch im Krieg noch auf haargenau vorschriftsmäßige Klei dung. Eines Tages, als er durch die Stadt ging, ward er eines Deutschmeisters gewahr, eines Wiener Fiakers, der aller hand Kinkerlitzchen, Bänder und Medaillen an der Kappe trug. Der Herr Major sauste

wie ein Habicht los. Der Deutschmeister suchte wie ein Stieglitz abzuflattern. Ge- riet aber vor ein verschlossenes Haustor und mutzte dumm Achen bleiben. Der Herr Major hätte den Mann nun anbrüllen kön nen. Er wollte das Gericht aber kalt genießen Er sah das verschlossene Haustor an, den bunten Vogel, -er ihm hatte entwischen wollen, und fragte sehr ruhig: „Wie heißen Sie? — Nun? Wtrd's? Wie heißen Sie, Himmelherrgott noch einmal, können Sie nicht reden?" Der Deutschmeister in seiner Not stammelte: „Nem

tudom nemetm." (Ich kann nicht deutsch.) „Ach so, ein Magyar vom Theresienregiment," sagte der Major. „Auch blaue Aufschläge. Auch weiße Knüpfe." Schrieb in seinen Block: „Dieser Mann ist zu verhaften und mir morgen beim Rapport vorzuführen. Mtrkowitsch, Major." Ritz das Blatt aus dem Block und reichte es dem Deutschmeister. „Hauptwache! Verstehst du? Trag es „Jgen is!" rief der Deutschmeister. Marschierte auf die Hauptwache zu. Der Major sah ihm zufrieden nach. Der Sckurk aber, der Deutschmeister

, der Schuft bog in der -ritten Gasse ab, nach der Wohnung des Majors, und fand dort den Offiziersdiener Ibrahim Hamalowitsch. „Du", sagte er, „Bosniak! Kennst mich?" Ibrahim schüttelte den Kopf luptwache banl" achte kehrt und „Alsdann trag diesen Zettet auf die Hauptwache! Hier 7 - unterschrieben dein Major: Mirkowitsch. Stehst? Er hat bekohlen. Auf die Hauptwache. Verstehst." An diesem Abend verließ den Herrn Major feine Ruhe. Denn er hatte niemand, der ihm die Stiefel auszog und den Ter ans Bett brachte

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Unterinntaler Bote
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Pagina 15 di 20
Data: 03.08.1912
Descrizione fisica: 20
Hans von Hallrvnl und die Eidgenoffen vor der Schlacht bei Murten. Major an, daß ich noch den Sommer und Winter bei ihm zubringen möchte. Er hatte begonnen, mich mit größerer Vertraulichkeit behandeln und mich tiefer in fein Leben Md fein Herz blicken zu lassen, daß ich eine große Liebe und Neigung zu dem Manne We. . Ich sagte also zu. Und da ich dieses Mn einmal getan hätte, sagte er, so wolle rr mir auch sogleich einen Geschäftszweig ieitteS Hauses auftragen, den ich ständig be rgen

zwischen dem Major und Brigitta von ganz merkwürdiger Art, daß ich nie ein ähnliches erlebt habe. Es war ohne Widerrede das, was wir zwi schen Personen verschiedenen Geschlechtes Liebe nennen würden, aber es erschien nicht als solches. Mit einer Zartheit, mit einer Ver ehrung, die wie an die Hinneigung zu einem höheren Wesen erinnerte, behandelte der Ma jor das alternde Weib; sie war mit sicht daß Freundschaft der schönsten Art, daß Auf richtigkeit, daß gleiches Streben und Mit teilung zwischen ihnen herrschen

sollte, aber weiter nichts; an diesem sittlich festen Altäre wollen sie stehen bleiben, vielleicht glücklich bis zum Lebensende — sie wollen keine Frage weiter an däs Schicksal tun, daß es keinen Stachel habe und nicht wieder tückisch sein möge. Dies sei nun schon mehrere Jahre so und werde so bleiben. Das hatte der Major zu mir gesagt — allein in einiger Zeit darauf tat das unge fragte Schicksal von selber eine Antwort, die alles schnell und auf unerwartete .Art lösete. (Schluß folgt.) jaljrgang. äne sprechen gehört, önnte. Der Bürger

zu ch an den Neuwahlen n Man fest das Volk dieser Welt geworden, als jedes andere in meinem Leben, das ich für eines gehalten habe." Er hatte diese Worte ohne alle Leidenschaft gesagt, aber mit einer solchen Ruhe der Ge wißheit, daß ich in meinem Herzen von der Wahrheit derselben vollständig überzeugt war. Mir.geschah es in diesem Augenblicke bei nahe, was sonst nicht meine Art ist, daß ich den Major um diese Freundschaft und um sein häusliches Wirken beneidete; denn ich hatte damals recht auf der ganzen Welt

nichts Festes, um mich daran zu halten, als etwa meinen Wand erstirb, den ich wohl in Bewegung setzte, dieses und jenes Land zu sehen, der aber doch nicht recht nachhalten wollte. Ms wir nach Hause kamen, trug mir der - 243 — wirke, daß ich nun Gut um Gut, Tat um Tat in unfern Kreis hereinziehe, verdanke ich dem Major. Als ich einmal ein Teil jenes einträchtigen Wirkens war, das er ent faltete, wollte ich doch die Sache so gut machen, als ich konnte, und da ich mich übte, machte ich sie immer besser

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Unterinntaler Bote
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Pagina 10 di 20
Data: 26.07.1913
Descrizione fisica: 20
schmet terten Signale, die Franzmänn^- rissen ihre Gäule herum und gaben Fersengeld; hinter ihnen drein brausten Dörn bergs westfälische Jäger und Kosaken. Weiter ebbte das Getöse zurück, und schließlich mußten die Franzosen, die vollständig überrascht waren, die Stadt hinaus und sich auf freiem Felde in offenem Gefechte ihrer Haut wehren. Und da waren es besonders die heldenmütigen preußischen Füsi liere, die unter ihrem Major von Borcke den Franzmännern gehörig einheizten. Unermüdlich rollte

das Kleinfeuer; in geschlossener Reihe lagen, knieten oder standen die braven Preußen, und aus pulvergeschwärzten Gesichtern glühten die Augen vor Kampfbegier. Und ringsum tobte die Schlacht; Reitermassen fluteten heran und ebbten wieder zurück. Der Nebel mischte sich mit Pulverdampf und flog vor dem Morgenwinde in die weite Heide. „Verwünscht!" knirschte Major von Borcke, „hätte ich nur fünfzig Mann hinter jener Bodenwelle, wo das Franzosenzeug sitzt und mir meine besten Kerls nieder schießt." Da sprang

ein junger Bursche zu dem Führer des braven Bataillons, nahm Positur an, obwohl rings die blauen Bohnen pfiffen und sprach hastig: „Herr Major, ich will in zehn Minuten fünfzig Mann auf den Hügel bringen ohne eine Maus Verlust." Stramm stand der Bursche, frei blitzte sein Auge den Major an. Der musterte den Wackeren, der im Bauernkittel steckte, darüber einen Franzosensäbel geschnallt. „Wer ist er? Wie kommt er zwischen meine Füsiliere?" „Lüneburger bin ich, Herr Major," antwortete Fritz Garre keck

, „kenne hier jeden Maulwurfshügel und bringe fünfzig Mann hin. Die Preußen sollen's nicht allein können, wir Hannoveraner wollens auch." „Soso! Haha! Kerl! er gefällt mir, Tatze her!" Und der Major schüttelte dem Lüneburger kräftig die Hand Rrrack! krachte von drüben eine Salve los. Im Nu lag der Major im Kraut, Garre neben ihm. „Fünfzig Freiwillige zu mir!" schrie von Borcke, und hundert sprangen auf. „Nieder! zu mir rutschen, die Welschen schießen euch zuschanden!" Nach wenigen Minuten krochen

fünfzig bis sechzig brave Füsiliere, von Fritz Garre geführt, durch das braune Kraut. „Entweder holt der Kuckuck jetzt die Franzmänner, oder keiner kommt von euch zurück!" Das war Borckes Ab schiedswort an seine Freiwilligen. Und aus mehr als fünf zig .Kehlen schallte es entgegen: „Jawoll, Herr Major, zum Kuckuck die Franzosen, oder wir kommen nit wieder." Zehn Minuten vergingen und mehr, kein Preuße wollte sich auf dem Flügel in der rechten Flanke zeigen, wohl sprang- eine Abteilung Franzosen näher

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Außferner Zeitung
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Pagina 14 di 28
Data: 26.07.1913
Descrizione fisica: 28
. Weiter ebbte das Getöse zurück, und schließlich mußten die Franzosen, die vollständig überrascht waren, die Stadt hinaus und sich auf freiem Felde in offenem Gefechte ihrer Haut wehren. Und da waren es besonders die heldenmütigen preußischen Füsi liere, die unter ihrem Major von Borcke den Franzmännern gehörig einheizten. Unermüdlich rollte das Kleinfeuer; in geschlossener Reihe lagen, knieten oder standen die braven Preußen, und aus pulvergeschwärzten Gesichtern glühten die Augen vor Kampfbegier

. Und ringsum tobte die Schlacht; Reitermassen fluteten heran und ebbten wieder zurück. Der Nebel mischte sich mit Pulverdampf und flog vor dem Morgenwinde in die weite Heide. „Verwünscht!" knirschte Major von Borcke, „hätte ich nur fünfzig Mann hinter jener Bodenwelle, wo das Franzosenzeug sitzt und mir meine besten Kerls nieder- schietzt." Da sprang ein junger Bursche zu dem Führer des braven Bataillons, nahm Positur an, obwohl rings die blauen Bohnen pfiffen und sprach hastig: „Herr Major

, ich will in zehn Minuten fünfzig Mann auf den Hügel bringen . ohne eine Maus Verlust." Stramm stand der Bursche, frei blitzte sein Auge den Major an. Der musterte den Wackeren, der im Bauernkittel steckte, darüber einen Franzosensäbel geschnallt. „Wer ist er? Wie kommt er zwischen meine Füsiliere?" „Lüneburger bin ich, Herr Major," antwortete Fritz Garre keck, „kenne hier jeden Maulwurfshügel und bringe fünfzig Mann hin. Die Preußen sollen's nicht allein können, wir Hannoveraner wollens auch." „Soso! Haha

! Kerl! er gefällt mir, Tatze her!" Und der Major schüttelte dem Lüneburger kräftig die Hand Rrrack! krachte von drüben eine Salve los. Im Nu lag der Major im Kraut, Garre neben ihm. „Fünfzig Freiwillige zu mir!" schrie von Borcke, und hundert sprangen auf. „Nieder! zu mir rutschen, die Welschen schießen euch zuschanden!" Nach wenigen Minuten krochen fünfzig bis sechzig brave Füsiliere, von Fritz Garre geführt, durch das braune Kraut. „Entweder holt der Kuckuck jetzt die Franzmänner

, oder keiner kommt von euch zurück!" Das war Borckes Ab schiedswort an seine Freiwilligen. Und aus mehr als fünf zig Kehlen schallte es entgegen: „Jawoll, Herr Major, zum Kuckuck die Franzosen, oder wir kommen nit wieder." Zehn Minuten vergingen und mehr, kein Preuße wollte sich auf dem Flügel in der rechten Flanke zeigen, wohl sprang eine Abteilung Franzosen näher und näher. „Pfeffert, Kindets, drauf!" brüllte von Borcke seine Füsi liere an; „nehmen die gallischen Hähne den Hügel, krähen wir alle zum letztenmal

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Außferner Zeitung
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Pagina 22 di 28
Data: 26.07.1913
Descrizione fisica: 28
ein, überschüttete ihn mit Morast. Nur für Augenblicke ließ der Offizier den Degen sinken, spuckte den ekelhaften Morast aus und rieb sich durch die Augen. Schnell sprang ein kleiner dicker Pommer heran, hielt seine Feldflasche hin und sagte gutmütig breit: „Herr Major, trinken Sie inal einen Schluck, dat gibt einen besseren Ge schmack im Mund. Der Stoff ist gilt. Vater selbst hat ihn -14 gebrannt und Mutter ihn in die Flasche gefüllt. Prost, Herr Major!" Der Major nahm die Flasche, spülte den fauligen Morest

ans dem Munde und reichte die Pulle dem dicken Pommer zurück. „Danke dir, mein Sohn!" schaute ihn mal an und mußte trotz allen Ernstes lachen. Wirklich, der Mann war so dick wie lang. „Wie will er denn über die Ehle?" „Herr Major!" sagte der Pommer, „ick schwinun wie eine pommersche Gans. Fürcht mich vor keene Kugel, also ooch nich vor Wasser!" „Dann marsch, marsch! Durch, durch! Mit Gott für König und Vaterland!" rief der Führer. Blank blitzte sein Degen in der Sonne; im Marschmarsch erreichten

die Musketiere die hochgehende Ehle. Plumps! war unser dicker Pommer schon mitten drin, hoch spritzte das Wasser; dann stand er am jenseitigen Ufer, prustete und schüttelte sich wie ein begossener Pudel. „Noch ein bißchen zu früh zum Baden!" meinte er. „Leg' er sich hin!" schrie der Major ihn an, „die Fran zosen schießen ja wie verrückt." „Aber treffen tun sie nir!" antwortete gemütlich der Dicke. Plumps! lag er wieder im Wasser, schwamni umher, tatsächlich so sicher wie eine pommersche Gans, und half denen

auf, dann gurgelte und brummte es. Das war eine Kar tätschenbatterie. „Die Franzmänner machen famose Musik," sagte ein langer, hagerer Leutnant neben dem Major, „aber schießen tun sie schlecht." „Weil sie uns vor Rauch und Nebel nicht sehen", er widerte der Major. Aber nnfer guter dicker Pommer gab ailch sein Urteil ab. „Nee, die französische Kngels sind man bloß ein bißken wasserscheu. Damit sie nit in der Ehle ersaufen, flitzten sie darüber hinweg." Einige lachten, der Major aber wurde ganz ernst

und zornig au. „Das ist eine Frechheit, tins über den Kopf zu spucken!' schitnpfte der dicke Pommer. Und der Major wies mit dem Degen hin. „Wer den Fanchkatzen das freche Man! stopft, hat'D Eiserne Kreitz!" „Platz wär' ans nteiner Brttst dafür," meinte der breite Pontnrer, „nnb meine Mutter und mein Vater bäten smi freuen, wenn ich dantit no heute fönt." Sprach's, und wie ein gestoßener Guntmiball hopste der Brave beit flachen Hügel hinan; ein Häuslein seiner Landsleute keuchte hinter drein

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Tiroler Post
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Pagina 14 di 20
Data: 25.07.1913
Descrizione fisica: 20
, die unter ihrem Major von Borcke den Franzmännern gehörig einheizten. Unermüdlich rollte das Kleinfeuer; in geschlossener Reihe lagen, knieten oder standen die braven Preußen, und aus pulvergeschwärzten Gesichtern glühten die Augen vor Kampfbegier. Und ringsum tobte die Schlacht; Reitermassen fluteten heran und ebbten wieder zuriick. Ter Nebel mischte sich mit Pulverdampf und flog vor dem Morgenwinde in die weite Heide. „Verwünscht!" knirschte Major von Borcke, „hätte ich nur fünfzig Mann hinter jener Bodenwelle

, wo das Franzosenzeug sitzt und mir meine besten Kerls nieder schießt." Da sprang ein junger Bursche zu dem Führer des braven Bataillons, nahm Positur an, obwohl rings die blauen Bohnen pfiffen und sprach hastig: „Herr Major, ich will in zehn Minuten fünfzig Mann auf den Hügel bringen ohne eine Maus Verlust." Stramm stand der Bursche, frei blitzte sein Auge den Major an. Der musterte 'den Wackeren, der im Bauernkittel steckte, darüber einen Franzosensabel geschnallt. „Wer ist er? Wie kommt

er zwischen meine Füsiliere?" „Liineburger bin ich, Herr Major," antwortete Fritz Garre keck, „kenne hier jeden Maulwurfshügel und bringe fünfzig Mann hin. Die Preußen follen's nicht allein können, wir Hannoveraner wollens auch." „Soso! Haha! Kerl! er gefällt mir, Tatze her!" Und der Major schüttelte dem Lüneburger kräftig die Hand Rrrack! krachte von drüben eine Salve los. Im Nu lag der Major im Kraut, Garre neben ihm. '.Fünfzig Freiwillige zu mir!" schrie von Borcke, und hundert sprangen auf. „Nieder! zu mir rutschen

, die Welschen schießen euch zuschanden!" Nach wenigen Minuten krochen fünfzig bis sechzig brave Füsiliere, von Fritz Garre geführt, durch das braune Kraut. „Entweder holt der Kuckuck jetzt die Franzmänner, oder keiner kommt von euch zurück!" Das war Borckes Ab schiedswort an seine Freiwilligen. Und aus mehr als fünf zig Kehlen schallte es entgegen: „Jawoll, Herr Major, zum Kuckuck die Franzosen, oder wir kommen nit wieder." ^ Zehn Minuten vergingen und mehr, kein Preuße wollte sich auf dem Flügel

in der rechten Flanke zeigen, wohl sprang eine Abteilung Franzosen näher und näher. „Pfeffert, Kinders, drauf!" brüllte von Borcke seine Füsi liere an; „nehmen die gallischen Hähne den Hügel, krähen wir alle zum letztenmal. Schießt, schießt!" Rasend war. das Schnellfeuer, selbst Offiziere lagen in der Front, nahmen die Flinten Gefallener und feuerten mit. Man sah den Hügtz^hurch den Pulverrauch kaum noch. Und plötzlich krachte eine volle Salve dorther. „Das sind Preußen!" schrie der Major. „Hurra!" Brausend

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Tiroler Post
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Pagina 14 di 20
Data: 01.08.1913
Descrizione fisica: 20
Aufschrei, der Sumpf spritzte hoch, unser Pommer schlug rücklings, und der grausige Sumpf umschlang seine Leiche. „Nicht umsehen!" schrie der Führer, „nicht nmsehen, immer nur vorwärts!" Klatsch! schlug neben ihm eine Kartätsche ein, überschüttete ihn mit Morast. Nur für Augenblicke ließ der Offizier den Degen sinken, spuckte den ekelhaften Morast aus und rieb sich durch die Augen. Schnell sprang ein kleiner dicker Pommer heran, hielt seine Feldflasche hin und sagte gutmütig breit: „Herr Major, trinken

Sie mal einen Schlilck, dat gibt einen besseren Ge schmack im Mund. Der Stoff ist gut. Vater selbst hat ihn gebrannt und Mutter ihn in die Flasche gefüllt. Prost, Herr Major!" Der Major nahm die Flasche, spülte den fauligen Morast ans dem Munde und reichte die Pulle dem dicken Pommer zurück. „Danke dir, mein Sohn!" schaute ihn mal an und mußte trotz allen Ernstes lachen. Wirklich, der Mann war so dick wie lang. „Wie will er denn iiber die Ehle?" „Herr Major!" sagte der Pommer, „ick schwimm

der Major ihn an. „die Fran zosen schießen ja wie verrückt." „Aber treffen tun sie nir!" antwortete gemütlich der Dicke. Plumps! lag er wieder im Wasser, schwamm umher, tatsächlich so sicher wie eine pommersche. (Äans, und half denen, die nicht schwimmen konnten. „Also nir vors Wasser fürchten," prustete er, „is noch immer kein Blei, 'rüber, Brüderlein!" Damit schubste er einen Musketier ans jen seitige Ufer. Das klatschte und patschte; bis unter die Arme reichte den meisten das eisige Wasser

. Aber „durch!" war die Losung, und durch kamen auch die Musketiere. Rasend war das Feuer vom Dorfe her. Vehlitz lag ganz in Nebel und Dampf gehüllt. Das knatterte und ratterte wie aus einem Höllenschlunde; fahl blitzte es aus dem Dunstgrau auf, dann gurgelte und brummte es. Das war eine Kar tätschenbatterie. „Die Franzmänner machen famose Musik," sagte ein langer, hagerer Leutnant neben dem Major, „aber schießen tun sie schlecht." „Weil sie uns vor Rauch und Nebel nicht sehen", er widerte der Major. Aber unser guter dicker

Pommer gab auch sein Urteil ab. „Nee, die französische Kugels sind man bloß ein bißken wasserscheu. Damit sie nit in der Ehle ersaufen, flitzten sie darüber hinweg." Einige lachten, der Major aber wurde ganz ernst; detm jetzt galt es, noch ehe der Wind den Dunst und Qualm ver trieb, mußten die Musketiere und Füsiliere heran sein. Leise flogen seine Kommandos die Reihen entlang, fester schlossen sich die Reihen. Fast feierlich still wurde es bei den Truppen; fest den Kolben umspannt, geduckt Mann

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 14 di 20
Data: 25.07.1913
Descrizione fisica: 20
westfälische Jäger und Kosaken. Weiter ebbte das Getöse zurück, und schließlich mußten die Franzosen, die vollständig überrascht waren, die Stadt hinaus und sich auf freiem Felde in offenem Gefechte ihrer Haut wehren. Und da waren es besonders die heldenmütigen preußischen Füsi liere, die unter ihrem Major von Borcke den Franzmännern gehörig einheizten. Unermüdlich rollte das Kleiufeuer; in geschlossener Reihe lagen, knieten oder standen die braven Preußen, und aus pulvergeschwürzten Gesichtern glühten

die Augen vor Kampfbegier. Und ringsum tobte die Schlacht; Reitermassen fluteten heran und ebbten wieder zurück. Ter Nebel mischte sich mit Pulverdampf und flog vor dem Morgenwinde in die weite Heide. „Verwünscht!" knirschte Major von Borcke, „hätte ich nur fünfzig Mann hinter jener- Bodenwelle, wo das Franzosenzeug sitzt und mir meine besten Kerls nieder schießt." Da sprang ein junger Bursche zu dem Führer des braven Bataillons, nahm Positur an, obwohl rings die blauen Bohnen pfiffen und sprach hastig

: „Herr Major, ich will in zehn Minuten fünfzig Mann auf den Hügel bringen ohne eine Maus Verlust." Stramm stand der Bursche, frei blitzte sein Auge den Major an. Der musterte den Wackeren, der im Bauernkittel steckte, darüber einen Franzosensäbel geschnallt. „Wer ist er? Wie kommt er zwischen meine Füsiliere?" „Lüneburger bin ich, Herr Major," antwortete Fritz Garre keck, „kenne hier jeden Maulwurfshügel und bringe fünfzig Mann hin. Die Preußen sollen's nicht allein können, wir Hannoveraner wollens

auch." „Soso! Haha! Kerl! er gefällt mir, Tatze her!" Und der Major schüttelte dem Lüneburger kräftig die Hand Rrrack! krachte von drüben eine Salve los. Im Nu lag der Major im Kraut, Garre neben ihm. „Fünfzig Freiwillige zu mir!" schrie von Borcke, und hundert sprangen auf. „Nieder! zu mir rutschen, die Welschen schießen euch zuschanden!" Nach wenigen Minuten krochen fünfzig bis sechzig brave Füsiliere, von Fritz Garre geführt, durch das braune Kraut. „Entweder holt der Kuckuck jetzt die Franzmänner

, oder keiner kommt von euch zurück!" Das war Borckes Ab schiedswort an seine Freiwilligen. Und aus mehr als fünf zig Kehlen schallte es entgegen: „Jawoll, Herr Major, znm Kuckuck die Franzosen, oder wir kommen nit wieder." Zehn Minuten vergingen und mehr, kein Preuße wollte sich auf dem Flügel in der rechten Flanke zeigen, wohl sprang eine Abteilung Franzosen näher und näher. „Pfeffert, Kinders, drauf!" brüllte von Borcke seine Füsi liere an; „nehmen die gallischen Hähne den Hügel, krähen wir alle zum letztenmal

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Pagina 14 di 20
Data: 01.08.1913
Descrizione fisica: 20
den Degen sinken, spuckte den ekelhaften Morast aus und rieb sich durch die Augen. Schnell sprang ein kleiner dicker Pommer heran, hielt feine Feldflasche hin und sagte gutmütig breit: „Herr Major, trinken Sie mal einen Schluck, dat gibt einen besseren Ge- schinack im Mund. Der Stoff ist gut. Vater selbst hat ihn gebrannt und Mutter ihn in die Flasche gefüllt. Prost, Herr Major!" Der Major nahm die Flasche, spülte den fauligen Morast aus dem Munde und reichte die Pulle dem dicken Pommer zurück. „Danke

dir, mein Sohn!" schaute ihn mal an und mußte trotz allen Ernstes lachen. Wirklich, der Mann war so dick wie lang. „Wie will er denn über die Ehle?" „Herr Major!" sagte der Pommer, „ick schwimm wie eine pommersche Gans. Fürcht mich vor keene Kugel, also ooch nich vor Wasser!" „Dann marsch, marsch! Durch, durch! Mit Gott für König und Vaterland!" rief der Fiihrer. Blank blitzte sein Degen in der Sonne; im Marschmarsch erreichten die Musketiere die hochgehende Ehle. Plumps! war unser dicker Pommer schon mitten

drin, hoch spritzte das Wasser: dann stand er am jenseitigen Ufer, prustete und schüttelte sich wie ein begossener Pudel. „Noch ein bißchen zu früh zum Baden!" meinte er. „Leg' er sich hin!" schrie der Major ihn an, „die Fran zosen schießen ja wie verrückt." „Aber treffen tun sie nix!" antwortete gemütlich der Dicke. Plumps! lag er wieder iin Wasser, schwamm umher, tatsächlich so sicher wie eine pouunersche Gans, und half denen, die nicht schwimmen konnten. „Also nix vors Wasser fürchten," prustete

. „Die Franzmänner machen famose Musik," sagte ein langer, hagerer Leutnant neben dem Major, „aber schießen tun sie schlecht." „Weil sie uns vor Ranch und Nebel nicht sehen", er widerte der Major. Aber unser guter dicker Pommer gab auch sein llrteil ab. „Nee, die französische Kugels sind man bloß ein bißken wasserscheu. Damit sie nit in der Ehle ersaufen, flitzten sie darüber hinweg." Einige lachten, der Major aber wurde ganz ernst; denn jetzt galt es, noch ehe der Wind den Dunst und Qualm ver trieb, mußten

der dicke Pommer, llnd der Major wies mit dem Degen hin. „Wer den Fauchkatzen das freche Maul stopft, hat's Eiserne Kreuz!" „Platz wär' aus meiner Brust dafür," meinte der breite Pommer, „uud meine Mutter und. mein Vater däten sich freuen, wenn ich damit no heme käni." Sprach's, und wie ein gestoßener Gummiball hopste der Brave den flachen Hügel hinan; ein Häuflein seiner Landsleute keuchte hinter drein. „Weg von die Katzen!" brüllte der Pommer, „sonst gibt's was auf die Tatzen!" Schwupps flog

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