Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
Stockwerk zurückweichen; sie stellten dein Volke vor, daß, falls Graf Latour schuldig sei, er ohnehin gerichtet werden wurde und abdanken muffe. Einige griffen dies auf, und verlangten vom Vicepräsidenten Smolka, die Abdankung deS Kriegsministers zu erwirken; Andere aber bestanden auf dem Tode des Grafen. Smolla begab sich nun, bloS vorn Hauptmann Niewiw omS y begleitet, in die oberen Stockwerke, wo Beide dem Major or erg eröffneten, daß, um das Leben des KriegsministerS zu retten, ern an deres
Mittel, als dessen Abdankung, erübrige. Der Major ulte m daö Versteck des Grafen, und Dieser betrat sodann in Borberg'S^ Begler- fmtg das große Kanzleizimmer, wo Smolla wartete, und erklärte, aß er, um die Ruhe herznstellen, nach dem Wunsche deS Volkes, mrt Vor behalt der Genehmigung Seiner Majestät, zur Abdankung bereit ffl, worauf Smolka ihm die feierliche' Zustchernug gab, daß er und le übrigen Reichstagsdeputirten mit Ehre und Leben sur seine Sicherheit cinstehen würden. Auf Smolka's Anrathen
schrieb dann Latour eigen händig auf einen Bogen die Worte: „Mit Genehmigung Seiner Ma jestät lege ich meine Stelle als Kriegöminister nieder." Smolka entfernte sich mit dieser Schrift ; der Graf hielt jetzt die Gefahr für Überstunden, kehrte aber, als nach wenigen Augenblickeii der Lärm der unbefriedig ten Menge durch die Gänge erscholl, auf des MajorS Borberg Veran lassung, in daS frühere Kabinet zurück, worauf der Major den Aeten- tifch wieder vor die Tyüre der Kammer schob , das Zimmer verließ