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Pagina 4 di 6
Data: 29.08.1938
Descrizione fisica: 6
Menschen London, 29. Aug. Nach einer Meldung aus Bombay hat ein Amokläufer in einer Ortschaft der Provinz P u n j a b zwölf Menschen erschossen und acht schwer verletzt. Eine Eifersuchts szene hatte den Unglücklichen in diesen Blutrausch versetzt. „Achtung...! Der Herr Major!" Lässig erhoben sich Franz und Klaus, auch Hein nahm mit finsterem Gesicht Haltung an. Erwartungsvoll blickten alle auf den Hausflur hinaus, starr, mit todernstem Gesicht Ferdinand. Aber anstatt des Majors sprang zunächst Soliman

, der Dackel, kläffend über die Schwelle. Schnupperte mit der Nase auf dem Boden herum und fuhr — hastenichtgesehn — unter das Bett auf den Hasen los. Und hatte den Hasen schon unter dem Bett hervorgezerrt. Entsetzt standen Franz und Klaus, der Schreck lähmte ihnen fast die Glieder. Noch war nichts verloren, noch war der Major nicht da! Er packte den Dackel im Genick, doch der hatte sich in feine Beute verbissen und wollte sie nicht hergeben. Aber Hein war stärker. Mit einem unsanften Griff zwang

er Soliman, loszulassen, und warf ihn geistesgegenwärtig auf das oberste Bett. Im Handumdrehen spielte sich dieses Drama im Rücken Ferdinands ab, der nur auf den Flur blickte und sich um den kläffenden, dummen Dackel gar nicht kümmerte. Er vernahm den Ruf des Schicksals nicht...! ,,'n Abend, Leute!" Freundlich grüßend trat der Major ins Zimmer, ihm folgte Leutnant Dierk. ,,'n Abend, Herr Major!" antworteten Franz, Klaus und Hein. „Danke...! Rühren!" winkte ihnen der Major ab. „Na...? Zufrieden

mit eurem Quartier?" „Woll, Herr Major!" antworteten die drei wie aus einem Munde. Der Major sah sich ein wenig im Zimmer um und wollte schon wieder gehen, da kläffte der Dackel oben auf dem Bett. Er lief unruhig an der Bettkante hin und her und wollte herunter. Springen konnte er mit seinen kurzen Beinchen nicht. „Nanu, wie kommst denn du da rauf?" fragte der Major erstaunt. Er ging zum Bett und wollte seinem Soliman herunter helfen, aber Hein kam ihm zuvor, nahm den Hund auf den Arm und behielt

ihn dort, obwohl er nach unten zappelte. „Schönes Hündchen, braves Hündchen!" streichelte er ihn. „Ei, so ein feiner Kerl!" „Ah, Sie haben ihn da hinaufbugsiert! Haben Hunde gerne?" fragte der Major leutselig. „Sind wohl ein Tierfteund?" Mit seinen großen blauen Augen sah Hein den Major so treuherzig an, als ob er kein Wässerchen trüben könnte. „Woll, Herr Major! Ein ganz großer Tierfreund! Ich habe zu Hause auch so einen!" „Was sind Sie denn im Zivil?" erkundigte sich der Major. „Koch, Herr Major!" „Koch

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Pagina 5 di 6
Data: 10.08.1938
Descrizione fisica: 6
an den wundgelaufenen Füßen. Aber sie bezwangen den Schmerz. „Gewehr umhängen!" kommandierte der Leutnant. „Ohne Tritt, Marsch!" Hein Lammers griff zur Mundharmonika. Leise klang eine Melodie auf. Franz Feldmann und Fritz Ummen begannen sie zu singen, andere fielen ein. So näherte sich die Kompagnie dem Ctappenstädtchen. Der Ortskommandant, Major d. L. Grothe, saß in seinem Zimmer mit dem Veterinär und dem Proviantamtssekretär beim Abendessen. Einen vierten Stuhl am Tisch nahm Soli- man, der Dackel

, ein, der lebhaft alle Vorgänge auf dem Tisch verfolgte und eifrig bettelte. Im Gegensatz zu dem etwas rundlichen Herrn Major waren die beiden anderen schlank und mager. Der Tierarzt, der auf der spitzen Nase einen Kneifer trug, hatte in allen seinen Be wegungen etwas Steifes, der Sekretär dagegen war von einer komischen Würde. Ein älterer Trainsoldat bediente die Herren. Er war eben dabei, die zweite Flasche Wein zu entkorken. Der Major nahm sich von einer Schüssel ein Stück gebratenes Fleisch, dann zwei

Löffel Bratkartoffeln. „Jeden Tag Rindfleisch und Kartoffeln!" bemerkte er dabei mißbilligend. „Muß schon sagen, das wächst einem allmählich zum Halse heraus!" „Ganz Ihrer Ansicht, Herr Major!" stimmte der Sekretär bei. „Wenn ich mir eine Bemerkung ges—tatten darf", sagte der Veterinär, „so finde ich selbs—tverständlich auch, daß schon im gesundheitlichen Interesse etwas mehr Abwechslung in der Kost erwünscht wäre." Seine Aussprache des S—t und A verriet den Hannovera ner. Er hatte die Angewohnheit

, beim Sprechen alle Augen blicke seinen Kneifer zurechtzurücken. Der Major bemühte sich, sein zähes Stück Fleisch zu zer schneiden. „Tja, mein Lieber, Sie als Viehdoktor sind ja kompetent", meinte er ein wenig ironisch. „Hähä! Guter Witz, Herr Major!" lachte der Sekretär. Etwas gezwungen lachte auch der Veterinär, warf aber dabei dem Sekretär einen bösen Blick zu. „Rindviecher und Gäule fressen immer dasselbe, Herr Major! Was versteht also der Herr Doktor von Abwechslung?" konnte der Sekretär

sich nicht verbeißen, zu sagen. „Ihre Ansichten über die Ernährungsweise des Rindviehs sind ers—taunlich laienhaft", erwiderte der Tierarzt spitz. „Wenn sich auch der Mensch vom Rindvieh besonders dadurch unterscheidet, daß dieses kein Fleisch frißt..." Der Major prustete gutgelaunt los: „Da haben Sie recht, Doktor, sonst unterscheiden sich die meisten Menschen wenig von Rindviechern!" Er warf seinem Dackel ein Stück sehniges Fleisch hin, das der Hund auffchnappte und verschlang. „Nicht wahr, Soliman?" „Herr Majo

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Pagina 4 di 6
Data: 26.08.1938
Descrizione fisica: 6
, um dich braut sich etwas zusammen!" Der gute Ferdinand saß in diesem Augenblick bereits mehr in der Klemme, als Hein ahnen konnte. Während der Major zur Jagd war, hatte die Feldpost endlich das so lang ersehnte Paket mit dem neuen Kleinen Rock gebracht. Ferdinand hatte die Befugnis, alle Pakete des Herrn Majors zu öffnen, und so hatte er auch den Kleinen Rock ausgepackt. Und er hatte der Versuchung nicht widerstehen können, den Rock einmal selber anzuziehen, um zu sehen, wie er sich wohl darin

ihm in alle Glieder. Run ter mit dem Rock! Wenn der Major ihn so überrascht hätte, nicht auszudenken! Er warf den Rock auf den Tisch und griff nach seiner eigenen Uniform, um sie anzuziehen. In der Hast stieß er heftig gegen den Tisch. Verdammt, die Kaffeekanne! Sie flog um, und ihr Inhalt ergoß sich über die Schriftstücke und Akten und — Fer dinand stand einen Augenblick wie gelähmt, auf den Kleinen Rock des Majors. Schon näherten sich die Schritte der Tür. In einer Fixigkeit, zu der ihn nur die Angst befähigte

, nahm Ferdinand den Klei nen Rock, warf ihn aus einen kleinen Stuhl und schob diesen so unter den Tisch, daß der Rock nicht zu sehen war. Dann packte er den verräterischen Versandkarton und beförderte ihn mit einem Schwung unters Bett. Blitzschnell knöpfte er sich seine Uniform zu und begann dann, so gut es ging, mit seinem Taschentuch den Kaffee von den Akten und von dem Tisch zu wischen. Heiß und kalt überlief es ihn dabei. Aber als der Major nun in der Tür erschien, hatte er sich so in der Gewalt

, daß er ihm scheinbar unbefangen in stram mer Haltung entgegensah. ,,'n Abend, Hasenbein!" grüßte der Major jovial. ,,'n Abend, Herr Major!" Der Major wandte sich zu Meier und nahm ihm den Hasen ab. „Sie können gehen, Meier! Ich brauche Sie nicht mehr!" Mit einer Kehrtwendung verschwand Meier, schloß hinter sich die Tür. Der Major hielt Ferdinand den Hasen entgegen. „Was sagen Sie, Hasenbein? — Habe heute Hasen ins Bein geschossen!" Selbstgefällig lächelte er über seinen eigenen Witz, gezwungen lachte

auch Ferdinand auf. „Prachtexemplar, wie? Wiegt neun Pfund!" Der Major übergab den Hasen Ferdinand. „Da! Sie nehmen ihn in Ver wahrung und haften mir mit Ihrem Kopf dafür, verstanden?" „'fehl, Herr Major! Verwahrung nehmen! Kopf haften!" Ferdinand übernahm den Hasen und behielt ihn in der Hand. Der Major sah sich im Zimmer um. Er legte die Hand auf die Lehne des Stuhles, den Ferdinand mit dem Kleinen Rock unter den Tisch geschoben hatte. Hasenbein klopfte das Herz bis zum Halse. „Irgendwas los

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 28.07.1925
Descrizione fisica: 8
, als auch der Wehrbundobmann Major H anreich den allerdings mißlungenen Versuch unter nahmen, in der bürgerlichen Presse unsere Behauptungen abzuschwächen. Dabei hat Major Hanreich auch einen kleinen Teil eines Brieses veröffentlicht, den Jdl vor seinem Tode an seinen Kompagniekommandanten Major Roma ge richtet hat. Wir haben bereits vor einigen Tagen den Herrn Hanreich ausgefordert, den ganzen Inhalt des Brie fes zu veröffentlichen, damilt die Bevölkerung die Wahrheits liebe und Objektivität des Wehrbundobmannes kennen

.) „Sehr geehrter Herr Major Dr. R.! Ich danke Ihnen das letztem«! aufs 'herzlichste, 'daß Sie mich immer verschonten und stets daraus bedacht waren, mich aus die sem -Sumpfe zu befreien. (Jdl meint hiemit die wiederholten Ver suche seines Kompagniekommandanten, ihn aus 'den rechten Weg zu bringen und seine äußerst verworrenen Geldverhältn-isft zu ordnen.) Der eigentliche Grund (des Selbstmordes) war immer, das Ansehen zu retten, nicht die Knechtschaft oder Druck meiner Vorgesetzten, sondern ich muß dar

- über schwelgen, weil ich es ehrenwörtlich versprach. Ich bitte Herril Major um Verzeihung und lassen Sie mir 'den Frieden, den ich durch meinen Tod in den Bergen suchte. Möge Gott mir nicht so hart die Strafe zumessen, denn ich konnte diesen seelischen De pressionen nicht mehr standhalten. (Jdl meint seine verschiedenen Liebschaften, Aliurmtationsverpslichturigen und sonstigen Schulden.) Ich danke Ihnen im Nachhinein für Ihre Geduld mit mir und glaube, Sie werden n i ch t z u h a r t über mich urteilen

. Werter Herr Major, was ich besaß, das war ein gnter Kern, der jedoch durch meinen wahrlich großen Leichtsinn geschädigt wurde, aber ehrlich, Herr Major, das war ich immer, und glauben Sie nicht, daß ich Angst hatte vor meiner Verhandlung. Nein, der Grund meines Todes bleibt verborgen, denn es muß so sein. Ihr ergebener, verlassener Untergebener Jdl." Und nun l-assen wir den Brief im Original folgen. Die von Hanreich gestrichenen Stellen sind durch Fettdruck her vorgehoben. Das Original. Verehrter

Herr Major Dr. Roma! Ich -danke Ihnen das letztemal auf das herzlichste, daß Sie mich immer verschonten und stets daraus bedacht waren, mich aus diesem Sumpf zu befreien. Ich habe meine Mutter, die im Jahre 1923 starb, mit sechzehn Jahren schon erhalten, und ich könnte heute in einer andern Bahn stehen, die mich zum Wohle aller be stimmt hätte. Meiner Mutter ihr erster Verlobter wollte sie nach San Franzisko bringen, wo er ein Hotel besaß, doch ich war da mals sechs Jahre und die Mutter hatte Angst

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Pagina 5 di 6
Data: 24.08.1938
Descrizione fisica: 6
Weiden umsäumt war, schien Hein eine willkommene Deckung. So marschierte er an ihm entlang, schon jetzt eifrig nach einem Mümmelmann ausspähend. Er ahnte nicht, daß er sich dem gleichen Ziel wie der Major näherte. Die Räder des Wagens knirschten im Sand. „Brr!" machte Meier, und die Pferde hielten. Die drei Herren erhoben sich und dehnten die etwas steif gewordenen Glieder. Kläffend umsprang sie Soliman, der Dackel. Dann raste er bellend davon, dem Weg nach, der in einer Biegung hinter dem Wald

Feldgendarmerie Station neun — auf Patrouille!" Der Major erwiderte den Gruß. „Danke! Sind dabei, 'nen Hafen zu schießen! Selbstverständ lich mit Erlaubnis vom A.O.K." „Iawoll, Herr Major! Weidmannsheil!" „Weidmannsdank!" Der Gendarm grüßte und ritt im Trab weiter. Der Dackel lief ihm kläffend nach. .^Hierher, Soliman! Willst du wohl, du Satansluder!" Schweifwedelnd kam Soliman zurück. Die Jagd konnte be ginnen. Nebeneinander stapften die drei Herren am Wald ent lang über das Feld. Der Dackel hopste

vor ihnen her über die Stoppeln. Aber so viel sie auch spähten, nichts rührte sich, nirgends sprang ein Hase hoch. So gingen sie eine halbe Stunde, da blieb der Major schwitzend stehen. Wandte sich zum Veterinär: „Na, wo sind denn Ihre Hasen, Doktor? Bisher habe ich noch keinen Schwanz gesehen!" „Mir ganz unvers—Ländlich, Herr Major! Gerade hier s—prang neulich einer vor mir hoch!" „Der hat in Ihnen wahrscheinlich den Tierarzt erkannt!" stichelte der Sekretär. „Und nu sind die Ludersch vor Angst

alle woandershin aus gerückt!" lachte der Major. „Guter Witz, Herr Major!" Etwas gezwungen stimmte der Veterinär in das Lachen der beiden anderen ein. „Immerhin wäre es bester, wir schlagen eine andere Richtung ein!" meinte der Major. „Kommen Sie, meine Herren! Soli man, hierher!" Er wandte sich zu einem Fichtenwäldchen. Bald waren alle drei darin verschwunden. Zu gleicher Zeit drang in dasselbe Wäldchen von einer an deren Seite Hein ein. Schuld daran war in gewissem Sinne der Feldgendarm. Nichts Böses ahnend

! „He! Sie! Was machen Sie denn hier?" rief ihn der Hüter der Fluren an. Hein nahm fein Gewehr am Rhemen über die Schulter, zog den Riemen an, ging stracks auf den Gendarm zu und meldete in strammer Haltung: „Musketier Hein Lammers Mn Herrn Major auf Hasen jagd abkommandiert!" Mißtrauisch musterte ihn der Berittene von oben herab, aber Hein hielt seinem Blick stand. „Dann machen Sie man 'n bißchen Txab!" kam endlich das erlösende Wort. „Die Herren fbtö da hinten auf dem Feld!" Der Feldgendarm zeigte in der Richtung, aus der er ge kommen

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Pagina 3 di 6
Data: 22.08.1938
Descrizione fisica: 6
Nuillemin wieder ln Parts Danktelegramme an Generalfeldmarschall Göring und General der Flieger Milch Paris, 22. Aug. General Vuillemin ist am Sonntag von seinem Deutschlandbesuch nach Paris zurückgekehrt. Um 12.10 Uhr landete das von Major R o s s i gesteuerte Flugzeug auf dem Flugplatz von V i l l a c o u b l a y. Der General hatte von Bord seines Flugzeuges folgendes Telegramm an den Generalfeldmarschall und Reichsluftfahrt minister Hermann Göring gerichtet: „In dem Augenblick, in dem ich Deutschland

stolz mit einer langen Peitsche Meier, die Ordonnanz des Herrn Major Grothe. Kläffend kam Soliman, der Dackel, aus dem Haufe gesprungen, hopfte in den Wagen, hopste wieder heraus. Dann erschien der Major in einem kurzen Pelzmantel, ein Jagdgewehr umgehängt. Hinter ihm kamen der Veterinär und der Proviantamtssekretär, ebenfalls in Mänteln und mit Jagd gewehren, und zum Schluß kam, stolz und steif wie immer, Ferdinand Hasenbein. Der Wagen bog sich unter dem Gewicht des Herrn Majors, als er einstieg

, daß Sie nicht meine Statur haben", meinte der Major gutgelaunt. „Dann können wir wohl? — Hasenbein!" „Herr Major!" Hasenbein knallte die Haken zusammen. „Fragen Sie mir ja wieder heute bei der Feldpost nach meinem kleinen Rock! Verstanden?" „'fehl, Herr Major!" schnarrte Ferdinand. „Kleiner Rock Nachfragen!" „Schrecklich, diese Bummelei!" knurrte der Major. „Wenn der Rock nicht bald eintrifft, gibt's 'n heiliges Donnerwetter! Tja, und dann, was ich noch sagen wollte, Hasenbein! Bestellen Sie Herrn Leutnant Dierk

, daß ich heute abends zu einer Pulle Wein bitten lasse, und äh ... morgen abends zum Hasen braten!" „'fehl, Herr Major! Pulle Wein, Hasenbraten!" „... und kleiner Rock!" mahnte der Major. „Los, Meier, fahren Sie!" „Weidmannsheil, Herr Major!" rief Hasenbein in strammer Haltung dem Wagen nach. Hein hcrtte eben noch die Abfahrt der Kutsche miterlebt. Er schenkte ihn: weniger Aufmerksamkeit als Antje, um die er plötz lich den Arm legte. Erschreckt drehte sie sich um. „Was fällt dir ein?" riß sie sich los

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Pagina 3 di 4
Data: 06.01.1942
Descrizione fisica: 4
ich kein Glied. Geduckt und mit verhängtem Zügel reitet er an mir vorüber, doch im gleichen Augenblick wird ihm das Pferd zwischen den Beinen totge- fchossen, und er, ein Gefangener, rollt Hals über Kopf erdwärts, bis er, Himmel und Erde ver fluchend, liegen bleibt. Wer so reitet, sag ich mir, hat gutes Recht, an ständig zu fluchen und gehe zu ihm hinüber, um zu sehen, was passiert ist. Des Abends sitzen wir in der Schenke. Ein französischer Major hat dem Gefangenen gegenüber Platz genommen, und ich entdecke

erst beim Lampenschein, daß der rechte Arm des Bri gadiers völlig zerschossen ist; trotzdem, mit keiner Wimper hat er gezuckt — wie es ja einem preußi schen Reiter wohl zukommt. Der Brigadier hat Durst. Man sieht es ihm an; denn noch stehen ihm die Schweißtropfen auf der Stirn von seinem tollen Ritte. Und der Major weiß: ein Reiter, der so guk fluchen Kann, verträgt auch ein anständiges Maß, und schickt mich nach Wein. Dann gießt der Franzose ein. Er ruft: „Cs lebe Kaiser Napoleon

!" Der andere bleibt stumm, hebt mit der linken Hand sein Glas und wartet bis der Major getrun ken hat; dann schüttet er den Wein auf die Erde, obgleich ihm die Kehle wie Feuer brennt. Er weiß, denk ich, was er auch als Gefangener seinem König schuldet und sehe plötzlich auf der Stirn des Majors eine gefährliche Falte; aber der entgegnet nichts und trinkt ruhig sein Glas aus. Ich zittere, als der Major dann zum zweiten Male nach der Flasche greift. Und er gießt wieder ein und ruft ein neues Mal: „Es lebe Kaiser

Na poleon!" „Es lebe König Wilhelm!" stößt der Brigadier hervor und hat. ehe der Major zur Besinnung kommt, mit einem Schluck das Glas geleert. Beide springen auf; stehen wie aus Erz gegossen. Beide sehen einander an. Dann höre ich als ersten den Major: er, als Beleidigter, fordere den Briga dier zum Duell. „Auf Pistolen." „Auf Gewehre!" ruft der Brigadier, der es nicht zulasten will, daß der andere wegen feines zer schossenen Armes Mitleid üben soll. Der Major nimmt an. Dann die Bedingungen, und beide

verlassen die Schenke. Ich wußte, daß der Major den preußischen Briga dier nur demütigen wollte; denn ich erhielt auch Befehl, ungefähr zur Stunde des Duells den Reise- wagen fahrbereit zu halten, da die ungünstige Wendung der in der Nähe tobenden Schlacht den Major an eine andere Front rief. Aber es kam anders. Zur festgesetzten Zeit ist der Brigadier am vor- bezeichneten Platz, mit geladenem Gewehr und fest verbundenem Arm. Er wartet. Vergebens. Dann geht er selbst zur Schenke zurück und fragt

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Pagina 6 di 6
Data: 01.06.1939
Descrizione fisica: 6
hl lorod 0 11 *t kräftigt das J ahnfleiftfi! Heue Jiekatde auf, det Jieichsaulatahn Diesmal nicht die „Silberpfeile“, sondern Ausländer am Werk Am letzten Tag des Monats Mai wurden Rekordfahrten auf der Reichsautobahn-Rennstrecke bei Dessau unternommen. Diesmal waren es nicht die schnellen deutschen Silberpseile, sondern ausländische Fahrzeuge. Der englische Major Gard ner war mit einem 1100 ccm MG zur Stelle und der italie nische Graf Luriani fuhr einen Nibbio, eine Eigenkonstruk tion

, mit einem 500-ovm-Guzzi-Zweizylinder ausgestattet. Prachtvolles Wetter ließ die Rekordversuche auf Anhieb ge lingen. Als Spitzengeschwindigkeit erreichte der Engländer auf dem mit einer Stromlinienkarosserie versehenen MG über die fliegende Meile 333.7 Stundenkilometer. Drei neue Rekorde mit fliegendem Start über einen und fünf Kilometer sowie über eine Meile waren die Ausbeute des ersten Morgens. Dabei wurde der 5-Kur-Rekord gleich um 86 Stundenkilometer verbessert. Major Gardner hat die Absicht

, die Zylinder seines Motors durch Ausbohren zu vergrößern und dann auch die Rekorde der 1500-ccm-Klasse anzugreifen. Die alten Best leistungen hielt Major Gardner selbst, er hat sie im Oktober 1938 auf der Reichsautobahn in Frankfurt am Main erzielt. Anschließend setzte Graf Luriani mit seinen Rekordversuchen ein, obwohl ein aufkommender Seitenwind die Fahrten etwas beeinflußte. Er schuf über die gleichen Strecken wie Major Gardner drei internationale Klassenrekorde mit seinem 500-ccrn-Nibbio. Die neuen

internationalen Klassenbestleistun gen sind: Bis 1100 ccm: 1 Kilometer fliegender Start: Major Gardner, 327,570 Stun denkilometer auf MG, bisher Major Gardner auf MG mit 302 Stundenkilometer. 1 Meile fliegender Start: Major Gardner, 326,954 Stunden kilometer auf MG, bisher Major Gardner auf MG mit 300,1 Stundenkilometer. 5 Kilometer fliegender Start: Major Gardner, 317,909 Stun denkilometer auf MG, bisher Major Gardner auf MG mit 231,0 Stundenkilometer. Bis 500 com: 1 Kilometer fliegender Start: Graf Luriani

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 4
Data: 12.04.1916
Descrizione fisica: 4
das Standschützen-Bataillon Kufstein an eine andere Stelle berufen. Vor dem Weggange dort hin fand am 4. April eine bedeutungsvolle Feier statt. Der bisherige Abschnittskommandant Oberstleutnant H. gedachte hiebei in hochehrenden Worten der vielseitigen Leistungen des Bataillons, dankte ihm und besonders dem Major Egger und dem Offfzierskorps dafür und erklärte das Kufsteiner Bataillon als eines der besten der ihm bekannten Standschützen-Bataillo,ne. Hierauf nahm er die Dekorierung von zwei Offizieren

vor: von Oberleutnant - Adjutanten Gratz und Leutnant- Proviantoffizier Kerschbaumer. Der Dekorierende sowohl wie hierauf Major Egger würdigten die großen Ver dienste der beiden Herren um das Bataillon; ihnen sei es in besonderer Weise zu danken, daß hinsichtlich Verwaltung und Verpflegung eine geradezu muster gültige Ordnung seit dem Einrückungstage aufrechter halten wurde — ein schweres Stück Arbeit, das nun die hohe kaiserliche Auszeichnung gefunden. Nach der De korierung folgte der Abschied von Hauptmann Grafen

Konstantin Thun, den das Vertrauen seiner Vorge setzten an einen anderen sehr wichtigen Posten berufen. Mit Recht bezeichnete Major Egger den Verlust dieses Führers als ein Unglück fürs Bataillon; er habe seit dem 22. Mai 1915 Großes für uns geleistet; er hat jj es vor allem verstanden, mit Festigkeit und Güte zu gleich den militärischen Geist in die Neneingerückten hineinzubringen und darin festzuhalten; er hat mit seltenem Geschick die Verbindung des Bataillons mit den höheren Kommanden hergestellt

. 13 Jahre hätten ihn nicht so eng an sein Regiment gebunden wie die 10 Monate ans Kufsteiner Bataillon; der Krieg bin det eben Freundschaften viel fester als sonst etwas; stets werde er den Kufsteinern Hochachtung und Dank bewahren. Zum Schluß der Feier verlas Major Egger den Abschiedsbesehl des bisherigen Unterabschnitts- Kommandanten H., worin die Tätigkeit des Bataillons in den anerkennendsten Worten gewürdigt war, und brachte ein Hoch auf Se. Majestät aus. Eine Fort setzung dieser Abschiedsfeier

erlebte das Bataillon an läßlich seines Durchmarsches durch den Standort des bisherigen Brigadiers Exz. FML. v. V. Am 6. April führte Major E. das ganze Bataillon in voller Marsch adjustierung Sr. Exzellenz vor und dankte für die weise Führung und das geschenkte Vertrauen. Se. Exzellenz erwiderte: „Meine lieben Kufsteiner! Ich bin jetzt gekommen, um mich von euch zu verabschieden. Ich habe euch in den 10 Kriegsmonaten gut kennen gelernt; ihr habt hier seit Kriegsausbruch sowohl an der Front

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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 16
Data: 12.10.1930
Descrizione fisica: 16
und die von allen Musikkapellen in tonierte Bolkshymne das Erscheinen der Bundesmini ster Fürst Starhemberg und Dr. Hueber ankündigten. Landesführer Major Fey erstattete dem Bundesführer i die Meldung und bestieg dann als erster Redner die ; Tribüne. Mächtige, auf den Loggien der Hofburg po- , stierte Lautsprecher machten die Reden weithin über den ganzen Platz vernehmlich. In überaus packender Weise sprachen dann Führer der Eisenbahnerwehr, ! Minister Dr. Hueber und Starhemberq. Hernach for mierte sich der Fackelzug

Jubel. Im Empfangssalon des Heeresminister spricht Bun deskanzler Vaugoin zu den Führern der Heimwehr von. denen Major Fey und der Kommandant der Eisenbahnerwehr Stöcker erschienen sind. Der Kanzler dankte für die Kundgebung, die ihn und die Führer der Heimwehr mit Stolz erfüllen dürfen. ,,Wir Könner, eine starke Regierung sein, eine eiserne Regierung sein, wenn wir fest Zusammenhalten. Ich biete Ihner meine Herren, Treue und Unterstützung und wir wer den in eiserner Front am 9. November Kämpfen

sprach, konnten die Riesensüle die Leute nicht fassen. Am 2. November findet dann noch ein Massenaufzug in Wien statt. Die Toten des englischen Luftschiffes Die Katastrophe des englischen Riesenlustschiffes ist um so folgenschwerer, als sich unter den Toten die Spitzen der englischen Luftfahrtbehörden befinden, unter ihnen Luft- fahrtminister Lord Thomson, der Leiter des englischen zivi len Flugwesens Sefton-Brancker und der Kommandant des Luftschiffes Major Scott. SEerkralsles Stola, schmutat

schnell In den Kratzern, die grober Reibsand im weichen Holz hinter läßt, fängt sich frischer Schmutz viel rascher als an glatten un beschädigten Brettchen. Beim Putzen mit Vim kann nichts zerkratzt werden, einerlei, ob es rohes Holz ist oder ge strichenes, weil sich das feine Vim-Pulver am nassen Lappen sofort vollständig auflöst. 3)rwm ttimmWim! Thomson. Brancker. Scott. 311K Die Rehabilitierung -es Majors Nabst. Das Straflandesgericht hat die gegen den Major a. D. Pabst eingeleitete

Strafuntersuchung mangels Vorliegen eines strafbaren Tatbestandes eingestellt. Die Wiener Blätter melden, daß der Innenminister bereits die für die Ausweisung des Majors Pabst maß gebenden Stellen, nämlich den Landeshauptmann von Wien und den Polizeipräsidenten verständigt habe, daß er die Ausweisung zurückgezogen hat. Major Pabst dürfte am Samstag in Innsbruck ein- treffen. Saö größte englische Luftschiff verbrannt. Dos größte Luftfchissahrtsunglück. — 56 Tote, darunter englische Lustfahrtsminister

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Pagina 4 di 6
Data: 18.01.1930
Descrizione fisica: 6
Generalversammlung des Radioklubs Tirol. Bei öer gestrigen Generalversammlung wurde nach einem kurzen Rückblick über das verflossene Vereins jahr durch Major Naderer die nach den Vereinsstatu ten vorgeschriebene Wabl vorgenommen, die folgendes Ergebnis hatte: Vorstand Major Naderer, Stellver treter Hofrat Jelinek, Schriftführer und Kassier Michel: Beiräte: Lübcke, Major Kahlen, Mart hart, Oberbaurat N e m e tz, O t t i l l i n g e r, Ingenieur Vogel, Faktor Werner. Neu gewählt wurden

die Beiräte: Direktor Schär, Vorstand A. Moser, Kommissär Collesselli, Geometer Josef Scheer. Revisoren: Major Kahlen und Ingenieur Vogel. Nach dem Bericht des Kassiers Michel über die Kassa gebarung und Ueberprüfung durch die Revisoren wurde durch die Vereinsleitung das Absolutorium erteilt. Major Naderer gab sodann in kurzen Worten einen Entwurf über das Arbeitsprogramm des neuen Vereinsjahres und betonte besonders die Gründung einer Ortsgruppe des R. K. T. in Land eck, die durch Herrn Geometer Scheer

vorgenommen werden wird. Major Naderer brachte den Wunsch des R. K. T. zum Ausdruck, daß die zu gründende Ortsgruppe im engsten Anschluß an den Klub zur Kräftigung der Orga nisation aller Radiointeressenten Tirols in vollster Har monie beitragen möge. Selbstverständlich wurde als wichtigster Programm punkt die Bestrebungen zur Verbesserung un seres Ortsempfanges besonders hervorgehoben, wozu ja die Fortführung öer bereits seit langem ein geleiteten Klage gegen die „Ravag" das beste und letzte Mittel

die Auf lage der zahlreichen Zeitschriften des Klubs iw Cafe „Weiß", damit allen Klubmitgliodern die Fach literatur jederzeit verfügbar sei. Zum Schluß der Versammlung forderte Major Na derer die anwesenden Mitglieder aus, keine Gelegenheit oorübergehen zu lassen, um für den Klub neue Mit glieder zu werben: denn nur in öer großen Zahl öer zur Wahrung gemeinsamer Interessen vereinigten Funk- freunde liege die Möglichkeit, Erfolge in dem Streben nach Verbesserung im Rundfunk zu erreichen. Nachdem noch Hofrat

I e l l i n e k dem Vorstand Major Naderer den Dank im Namen aller Mitglieder des Klubs für seine unermüdliche Tätigkeit ausgesprochen hatte, wies Major Naderer darauf hin, daß nicht in letzter Linie auch jedes einzelne Ausschutzmitglied, insbesondere der Kassier, Herr Michel, zu den schönen Erfolgen des ab gelaufenen Vereinsjahres in vollster Fnnkfreundschaft beigetragen hat. Me Verleihung einer GastgeweLbekonzeMon an öle Siadlgemernde Schwaz. Die Stadtgemeinde Schwaz hatte das Ansuchen um Verleihung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 16.11.1955
Descrizione fisica: 6
Wie der Skandal vertuscht werden sollte „Was gehen mich die Gesetze an?“ sagte Major Auer — nüchtern Die Polizei untersuchte die Angelegenheit objektiv und zeigte den Major wegen schwe rer Körperverletzung dem Gericht an. Inzwi schen setzte Rittmeister Windisch den ver letzten Gendarm selber unter Druck. Es stellte sich heraus, daß gegen den 08/15. Major Auer des Bundesheeres, der be kanntlich gegen einen Untergebenen, der zu wenig „zackig“ grüßte, handgreiflich ver ging, erst etwas unternommen

wurde, nach dem die sozialistische Presse den Skandal aufgedeckt hatte. Ursprünglich sollte alles vertuscht werden. Die Affäre wurde öffentlich überhaupt erst durch einen Bericht bekannt, der in der „Neuen Zeit“, dem sozialistischen Landes organ für Kärnten, erschien. Erst nachher Herren-Unterhosen „Melanetta" ab 8 78.40 wurde eine offizielle Stellungnahme abge geben, in der es hieß, daß Major Auer sei ner früheren Dienstbehörde, dem Finanz ministerium, zur Verfügung gestellt worden sei

. An diesem Tag — zwei Wochen nach der Prügelszene — war aber Major Auer noch im Dienst in der Seebacher Kaserne (Villach). Die sozialistische Fraktion der Gendar meriegewerkschaft hat in einer Resolution schärfstens gegen die Gewalttat des Offi ziers und gegen seine freche Aeußerung protestiert und seine sofortige Entfernung aus dem Staatsdienst verlangt. Der Geprügelte sollte schuld sein Ueberdies wird bekannt, daß am Tag nach der blutigen Szene in der Kaserne der Gen

an die Villacher Stadtpolizei, die für die Untersuchung aller Vorfälle im Stadtgebiet zuständig ist. Ungeheuerlich und dumm Er kam zu Gattringer ins Spital und legte ihm einen maschinegeschriebenen Zettel zur Unterschrift vor. auf dem es hieß: Ich melde, daß ich bereit bin, von einer Strafverfol gung gegen Major Auer Abstand zu nehmen, da sich dieser bereit erklärt hat, den ent standenen Schaden gutzumachen. Gattrin ger unterschrieb unter Druck diesen Zettel. Das Ansinnen des Rittmeisters

Untersuchung einleiten und alle Mitschul digen zur Verantwortung ziehen werden. Eine schlaue Prinzessin und ein Koffer voll Juwelen Es war nicht der Schnapsgeist — sondern der Kommißgeist Bis jetzt redete sich der Prügelmajor dar auf aus, daß er, als er dem Gendarmen Gattringer den Kiefer einschlug, alkoholi siert war. Später aber lieferte Major Auer selbst bei einer Aussprache mit dem Ge- werkscnaftsverteter der Gendarmen den Be weis, daß sein skandalöses Benehmen nicht mit der Alkoholisierung

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 2 di 12
Data: 23.03.1935
Descrizione fisica: 12
seine Aussagen spontan und detailliert abgegeben habe. Dr. Dornauer: „Ich habe das Gefühl gehabt, daß die Wahrheit gesagt wurde. Es hat zumindestens als sehr plausibel geklungen, insbesondere das, was Major Heischmann sagte. In das Protokoll wurde nur das ausgenommen, was Heischmann selbst mitteilte." Das Urteil dürfte wahrscheinlich erst morgen gefällt werden, da heute noch eine Reihe weiterer Zeugen ein vernommen wird: Vor allem die von der Verteidigung beantragten Zeugenladungen haben die Abwicklung

ich war. Bei den im November 1932 stattgefundenen Vertrauensmännerwahlen konnte ich beobachten, daß knapp vorher irgend eine Agitation einsetzte. Ich hatte das deutliche Gefühl, daß der Beschuldigte hinter der ganzen Bewegung stand, obwohl er sich selbst auf die Liste hatte setzen lassen. Als ich den Angeklagten nach einigen Tagen traf, fragte ich ihn: „Was ist mit dem gegebenen Ehrenwort, Herr Major?" Er erklärte: „Herr Oberst, ich konnte mein Ehrenwort nicht halten." In nähere Details wollte ich mich daraufhin

zu e n t f e r n e n und fügte eine kurze Pause an. Es wurden insgesamt sechs Personen aus die Wachstube des Landesgerichtes überstellt. Es ist bezeichnend, daß es sich durchwegs um Frauen handelt. Unter den Angehaltenen befinden sich die Gattin des Majors Selinger und die Gattin-des gestern als Zeugen einvernommenen Dr. F ü h r e-r. Nach Wiederaufnahme der Verhandlung stellt der Verhandlungsleiter zunächst fest, daß sich Major Se linger in unzulässiger Weise verantwortet hat und er teilt dem Angeklagten eine Rüge. Zeuge

Oberst Ludwig R ü b e s a m gibt über Befra gen des. Verhandlungsleiters an,, daß Major Selinger nach eigener Beobachtung sich politisch nicht betätigt habe. Hierauf wird der Hauptmann des I.-R. Nr. 4, Franz Altmann, als Zeuge einvernommen: „Major Selin ger ist mir von der Maschinengewehrkompagnie Nr. 1 seit 1928 bekannt. Bei dieser Kompagnie hat sich die nationalsozialistische Einstellung im Verlaufe der Zeit besonders klar gezeigt." Verhandlungsleiter: „Ist Ihnen etwas bekannt, daß beinahe

befehlsgemäß die Maschinengewehrkompagnie Nr. 1 der Sammelort für alle Nationalsozialisten war?" Zeuge: „Das war in den Jahren 1928 und 1929 der Fall, als aber die Betätigung einen staatsfeindlichen Charakter erhielt, wurde die Kompagnie zerrissen." Verhandlungsleiter: „Sie wissen also nur so viel, daß bei der Kompagnie des Beschuldigten viel national sozialistische Politik getrieben wurde." Staatsanwalt: „Major Selinger war Kommandant der Abteilung, in der Planetta und Offiziersstell vertreter

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Pagina 8 di 8
Data: 07.09.1938
Descrizione fisica: 8
und herein trat. .. der Major. „Achtung!" rief Klaus und nahm Haltung an. Auch Hein folgte feinem Beispiel. „Weitermachen! Weitermachen!" grüßte der Major. Klaus verschwand auf den .Hof hinaus. Der Major zog den Bratenduft durch die Nase ein und näherte sich dem Herd. „Hm! Riecht ja ganz manierlich! Lassen Sie mal ansehen, den Braten!" Eifrig öffnete Hein die obere Röhre und zog die Schüssel hervor. Major Grothe beugte sich darüber und betrachtete den sich bräunenden, brutzelnden Hasen. „Wunderbar lecker

!" labte er. „Man sicht doch gleich, was ein Fachmann ist!" Er sah zu, wie Hein den Braten mit Soße übergoß. Wohl wollend gab er Hein einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter: „Wenn der Hass schmeckt, gibt's 'ne anständige Belohnung!" „'fehl, Herr Major!" . „Hm! Und wenn Sie vielleicht noch was dazu brauchen, dann sagen Sie's nur." Hein überlegte nicht lange. ,,'woll, Herr Major!" sagte er frei weg. Zwei Flaschen Rot wein, wenn es ginge!" „Gleich zwei?" fragte der Major ein wenig überrascht

. Hein machte ein dummes Gesicht. „Wenn der Hase schmecken soll, Herr Major!" Grothe warf ihm einen prüfenden Blick zu. „Alter Freund!" drohte er lächelnd. „Na ja. ich schicke Sie Ihnen durch Hasenbein. Aber wehe Ihnen, wenn der Hase nicht schmeckt!" Er verließ die Küche und Hein war wieder eine Zeitläng allein mit seinem Braten. Cs begarm zu dämmern. Außerhalb des Städtchens faß unter einem Gebüsch am Kanal Klaus und spielte gedankenverloren mit einem abge brochenen Zweig. . Blutrot sank im Westen

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Pagina 1 di 6
Data: 17.08.1929
Descrizione fisica: 6
hervorrief. An der Hausmauer des ehemaligen Hotel „Habsburger- hos", gleich neben dem Eingang in die Magazine der „Jwa", stand neben anderen Passanten, die den Vorbei marsch der Truppen ansahen, ein junger Zivilist. Er verhielt sich während des Vorbeimarsches der ersten Abteilungen vollkommen ruhig. Als dann die Maschinengewehrabteilnng nnter dem Kommando des Majors F o i t l anmarschierte, zog der Mann plötzlich eine Selbstladepistole und feuerte gegen den Major rasch hintereinander ans zirka fünf

Schritte Entfernung zwei Schttsse ab. Er war dabei sichtlich aufgeregt, sodatz er sein Ziel verfehlte. Die Projektile gingen hinter dem Major vorbei. Der Zwischenfall brachte zunächst einige Verwir rung in die Kolonne, zumal sich einige Alpenjäger so fort auf den Attentäter st ü r z t e n und ihn unter Mit wirkung einiger in der Nähe stehender Zivilisten packten und fest hielten. Der Mann rief dem Major noch zu „er werde seine Tat schon verantworten". Dann wurde er in die Klosterkaserne abgeführt

des Attentäters. Wie wir erfahren, ist der Mann, der die Schüsse gegen Major Foitl abgefeuert hat, ein gewisser Ganahl, der seinerzeit Lei der Wehrmacht gedient hat. Er hatte sich aber verschiedener disziplinärer Vergehen schuldig ge macht, so daß er aus der Wehrmacht im Disziplinarwege entlassen werden wußte. Anscheinend wollte er sich nüg e geschehen sei. Im allgemeinen wird der italie nisch e n D e l e g a t i o n die Schuld an dieser neuen schweren Krise beigomessen. Einer Exchangemeldnng zufolge

gerichte eingeliefert werden. Major Foitl, befragt über die vermutliche Ursache des Anschlages, erklärte, daß er mit Ganahl immer nur dienstlich zn tun hatte und nicht wisse, weshalb -er Mann gegen ihn gehässige Gefühle haben könnte. Einwaggonierung mit Hindernissen. Der Ausmarsch aus der Klosterkaserne sollte um 1 Uhr 30 Minuten erfolgen und schon lange vor dieser Zeit hatte sich zahlreiches Publikum angesammelt, das Zeuge des Abmarsches sein wollte. Das Abrücken zum Bahn hofe verzögerte

über den gemeinen Anschlag. Schüsse beim Manöverausmarsch der Innsbrucker Garnison. Ein entlassener Wehrmann seuert ans einen Major zwei Schüsse ab.

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Pagina 1 di 8
Data: 23.10.1927
Descrizione fisica: 8
aus den Exerzierplatz, und bald löste sich w 1 Mel. Der General hatte alle Kasernen abgesucht und d.e isH gelassenen Leute gesammelt, eine nahezu ein Bataulon und sie auf den Exerzierplatz ihren zugehörigen Abteilungen t vorbereitete Ordnung aufs i,, r Ohne davon die"geringste Notiz zu nehmen, ritt __ nach abgenommener Meldung vor das erste, Bataillon 3770 j m mit malitiöfem Lächeln: „Nun. Herr Major, lasten „ ä Uebung los!" Daß die früher so wohl emgedr.ltte - gewöhnlich Kantate genannt — jetzt nicht meyr beim

dritten .ine# Nt, ist erklärlich. lkoiN' i gesünderes Stückchen führte General G. he. ft Qu f' Er gab mit leiser Stimme dem Kommandanten - ■ ^llrag. „SSaben Sie verstanden?" frug er ichließl:^,. 2- Exzellenz!" — „Dann beginnen Sic!" Der Ma.vr Cf »ot das Bataillon: aber kaum hatte er noch das erste r atlbo gegeben, so rief ihm der Aeneral zu: „Herr Major, des sogenannten Panschaliernngsfystems. Die landwirtschaftliche Bevölkerung ist bereits seit Jahren im Besitze dieser Begünstigung und jetzt kämpfen

hat, in denen Prinz Carol nicht gerade in günstigstem Lichte geschildert wird. Das Blatt „Oeuvre" weiß zu berichten, daß Königin M a r i a vor einiger Zeit die Absicht geäußert habe, zum Besuche ihres Sohnes nach Paris zu reisen und sich mit ihm zu v e r s ö h n e n, B r a t i a n u habe aber erfolgreich gegen diesen Plan Stellung genommen. Sie sind gefallen!" — Der Major sah sich fragend um. — „Sie sind erschossen, sag' ich!" — Der Major entfernte sich: der älteste Hauptmann sprang vor und rief

: „Ich übernehme das Bataillons- Kommando!" — „Bravo, ganz gut!" rief der General. „Wun machen Sie die Uebung. die ich vorhin verlangt habe!" -- Der Hauptmann sah aus; der Major hatte, der Borschrift entgegen, seinen Offizieren den Auftrag nicht mitgeteilt. Jetzt näherte sich der Major dem Stellvertreter, um das Versäumte nachzuholen, aber der General hinderte ihn daran. — „Sie sind erschossen, Herr? Mausetot!" — Da ich Keine weiteren Befehle habe." sagte nun der Hauptmann, „so werde ich nach eigenem Ermessen

er streng. — ...Hier, Euer Exzellenz!' meldete sich der Arzt, der die ganze Zeit über im Gefolge des Generals sich befunden hatte. Dieser sah ihn lange an. •— ..Sie rvaren doch die ganze Zeit hier?" — „Jawohl. Exzellenz." — „Ra. warum melden Sie sich denn nicht gleich?" — „Ich habe das Glockenzeichen nicht gehört." — „Na, das will ich Ihnen glauben," schmunzelte G. „Aber ich fürchte, daß Sie es auf Ihrer Wack!- stube auch nicht gehört hätten. — Herr Major," wendete er sich an den Kommandanten, „lasten

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Illustriertes Sonntags-Blatt
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Pagina 1 di 4
Data: 30.10.1915
Descrizione fisica: 4
—<-> Line Sirene. Novelle von A. Noel. (Fortsetzung.) . „Gott sei Dank, daß ich nichts weiß!" rief Ostwald mit wirk licher Erleichterung. „Denn ich würde es nun auch sagen. __ Ich weiß aber wahrhaftig nichts. Ich komme noch nicht lange ins Haus, wüßte auch nicht, wer da in Betracht kommen sollte." In diesem Augenblick beneidete er den Major, denn Berna mochte den Pianisten nicht. So viel war wenigstens sicher. „Ich hoffe ja selbst, es ist nichts," sagte Fabrizius aufatmend. „In der Gegenwart

im Knochenmark. Ich weiß nicht, was ihm fehlt, aber irgendwo hapert's. Der Vater hätte schauen sollen, wem er seine Tochter verlobte. Also rechne ich ihr diese Verlobungen nicht als Schuld an. Wenn sonst nur nichts vorliegt! Da liegt eben der Hase im Pfeffer." Er stützte den Kopf in die Hand und starrte vor sich hin. „Also handelt es sich bloß um die Vergangenheit, nicht auch um die Zukunft?" „Die Zukunft wäre meine Sorge," erklärte der Major. „Ich bin einundvierzig, und sie ist sechsundzwanzig

, daß er über Neck die schreckliche Gewißheit Ausschwärmen einer Radfahrerpatrouille. (S. 175) bekam. Denn wenn der Mensch ihr mehr geküßt hatte als die Fingerspitzen — Schon das war zu viel! Aber er wollte dem Major gegenüber Recks Namen nicht nennen. Es war zweifelhaft, ob dieser etwas zu sagen wissen würde. Er schien nichts zu wissen, da er ja behauptet hatte, sonst den Mund sicher aufzumachen. Auf der Ringstraße knisterten die Eiskristalle unter den Füßen, während am Himmel oben die Sonne eben

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Pagina 2 di 4
Data: 15.02.1924
Descrizione fisica: 4
. Es handelt sich nur das Togebuch -des amerikanischen Majors C. E. R u s - sel, das in London unter dem Titel „Die Geheimnisse des großen Spionagedienstes" großes Aussehen erregte. Der Verfasser des Buches, Major Ruffel, gehörte in lei tender Stellung dem amerikanischen Armeskommando an und leistete während «der letzten drei Kriegsjahre in Spa nien und in Frankreich Kriegsdienst. Ueber alle wichtigen Aufträge, die die Spionagesektion des französischen und amerikanischen Armeekmnmanöos erhielt, war Kapitän

Ruffel wohl unterrichtet, und so stellen seine Tagebücher eine ebenso irrtereffante wie wertvolle Fundgrube dar, in der die Historiker des Weltkrieges eine Fülle von unbe kannten Einzelheiten finden werden. Ern eigenes Kapitel widmet der amerikanische Major dem P r i n z e n I o a ch r m, dem dritten Sohn des Exkai sers, der während des Krieges in französische Gefangen schaft geraten war. Er war in der Nähe von La Roche!le von französischen Soldaten gefangen genommen worden. Nach der Erzählung

überzeugen sich mehr und mehr, daß dieses bewährte Fabrikat allen, auch den weit gehendsten Anforderungen in bezug auf feinen Geschmack. Färbekraft und Ausgiebigkeit vollkommen entspricht und es tatsächlich nichts besseres gibt. r 297 p Einzelheiten über die Pläne des deutschen Orberkowman- dos zu erfahren. Eine besonders wichtige Rolle fiel einem amerikanischen Offizier, dem Major Andersen, zu. Kaum hatte Andersen das Schicksal des Prinzen erfahren, so bot er alles auf, um ihn so oft als möglich

zu sehen und zu sprechen. Eines Tages war der Prinz aus seinem Kerker in Fort Meöoc verschwunden. Dem Major Ander sen war es gelungen, den Prinzen über Spanien nach Deutschland zu bringen. Wie die Dienste des Majors von dem Kaiser belohnt wurden, darüber weiß der Memoiren schreiber nähere Einzelheiten nicht mitzuteilen. Er stellt nur fest, daß kurz nach dieser Flucht der Major Andersen mit einer hohen Charge dem U-Boot-Kormnaudo in Kiel zugetellt wurde, wo er längere Zeit verblieb. Der geheimnisvolle

Major soll später, wenn man sich auf die Angaben -des Majors Ruffel verlassen kann, auch bei Hindenburg eine freundliche Ausnahme gesunden ha ben. Es gelang ihm, das Vertrauen des deutschen Heer führers im vollsten Maße zu gewinnen. Infolge einer Lie besgeschichte — der amerikanische Major hatte eine Liebes verhältnis mit einer deutschen Spionin — kam es aus, daß Major Andersen auf deutschem Boden für den geheimen Nachrichtendienst der Franzosen arbeite und seine der Fa milie und der kaiserlichen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 28.07.1906
Descrizione fisica: 16
Verbannte der Teuselsinsel, Major Dreyfus, wurde zum Ritter der fran zösischen Ehrenlegion ernannt. Da muß man schon sagen, daß das Schicksal oft sonderbar spielt. Die Ueberreichung des Kreuzes der Ehrenlegion an Dreyfus fand am 21. Juli, nachm., im kleinen Kasernenhof des 13. Artillerieregiments in Paris statt. Im großen Kasernenhos war vor elf Jahren die De gradierung des Dreyfus erfolgt. Dort hatte man ihm die Ofsiziersabzeichen von der Uniform gerissen und seinen Degen zerbrochen. Schlag zwei Uhr

holten zwei Offiziere des 13. Artillerieregiments die Majore Dreyfus und Targe aus dem Rapportsaale ab, wo sie sich bisher wartend auf gehalten hatten, und geleiteten die beiden vor die Front der ersten Batterie. Dem Major Targe, früheren Adjutanten des Kriegsministers Andre, dessen Forschungssinn man die Entdeckung „neuer Tatsachen" verdankt, sollten die Insignien eines Offiziers der Ehrenlegion verliehen werden. Dreyfus' Haar ist ganz ergraut. Nach einem ersten Trom petensignale sprach General

Gillian zu dem Major Targe: „Im Namen des Präsidenten der Republik und kraft der mir verliehenen Vollmachten ernenne ich Sie zum Offizier der Ehrenlegion." Dann be rührte er mit der Degenspitze dreimal die Schultern des Offiziers, umarmte ihn unter Trompetengör schmetter, nachdem er ihm die Rosette an die Brust geheftet hatte. Aehnlich verfuhr General Gillian hierauf mit dem neuen Ritter der Ehren legion, Major Dreyfus. Als dessen blasse Wangen mit dem weißen Schnurrbart in Berührung kamen, hörte

man Rufe: „Es lebe das Heer! Es lebe die Republik! Es lebe Picquart!" Ehe die Truppen sich auflösten, richtete General Gillian noch einige freundliche Worte an den Major Dreyfus. Nun umringten Freunde und Bekannte glückwünschend die beiden Offiziere, aber Major Dreyfus entzog sich ihnen, um seine Frau und Kinder zu umarmen. General Picquart ging ihm oben an derTreppe einige Schritte entgegen, um ihm — zum erstenmal — die Hand zu schütteln. „Sie haben auch gelitten, für mich gelitten", sagte Dreyfus

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Pagina 2 di 6
Data: 27.07.1919
Descrizione fisica: 6
noch einmal im Leben irgend vo ohne Gitter . . Der Trompeter blies, der Zug fauchte — der Husar konnte nicht vollenden. Der Uriasbrief. In Banjaluka ist's geschehen. Da war ein sehr strenger Etappen, kommandant. Major Mirkowitsch, der hielt auch im Krieg noch auf haargenau vorschriftsmäßige Kleidung. Eines Tages, als er durch die Stadt ging, ward er eines Deutsch meisters gewahr, eines Wiener Fiakers, der allerhand Kinkerlitzchen. Bänder und Medaillen an der Kappe trug. Der .Herr Major sauste wie ein Habicht los

. Der Deutschmeister suchte wie ein Stieglitz ab-, zuflattern. Geriet aber vor ein verschlossenes Haustor und mußt« dumm stehen bleiben. Der Herr Major hätte den Mann nun anbrüllen können. Er wollte das Gericht aber kalt genießen. Er sah das verschlossene Haustor an den bunten Vogel, der ihm hatte entwischen wollen, und fragte sehr ruhig: „Wie heißen Sie? — Nun? Wird's? Wie heißen Sie, — Him melherrgott noch einmal, können Sie nicht reden?" Der Deutschmeister in seiner Not stammelte: „Nem tudom nemetül

." (Ich kann nicht deutsch.) „Ach so, ein Magyar vom Theresienregiment," sagte der Major. »Auch blaue Aufschläge. Auch weiße Knöpfe." Schrieb in seinen Block: „Dieser Mann ist zu verhaften und mir morgen beim Rap port vorzuführen. Mrkowitsch, Major." Riß das Blatt aus dem Block uns reichte es dem Deutschmeister. „Hauptwache! Verstehst du? Trag es Hauptwache bau!" „Igen is!" rief der Deutschnreister. Machte kehrt und marschierte auf die Hauptwache zu. Der Major sah ihm zufrieden nach. Der Schurk aber, der Deutschmeister

, der Schuft bog in der dritten Gasse ab. nach der Wohnung des Majors, und fand dort den Offi ziersdiener Ibrahim Hamalowitfch. „Du", sagte er, „B'asniat! Kennst mich?" Ibrahim schüttele den Kopf. „Alsdann trag diesen Zettel auf die Hauptwachc! Hier — unter schrieben dein Major: Mirkowitsch. Sichst? Er hat befohlen Auf die Hauptwache. Vrstehst." An diesem Abend verließ den Herrn Major seine Ruhe. Denn er hatte niemand, der ihm die Stiefel auszvg und den Tee ans Bett brachte. Und er konnte sich durchaus

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