ME8A-N □ • • u Der vierzigjährige Bernhard Mair aus Meran ist gestern früh tot im Bahnhofspark aufgefunden ivorden. Nim wird geklärt, ob der Obdachlose eines geivaltsamen oder eines natürlichen Todes gestorben ist. Von Christine Losso „Ja, ich habe ihn be reits seit Jahren ge kannt“, so Stadtrat und Sozialassessor Hermann Raffeiner gegenüber der Tages zeitung nach dem be drückenden Fund ge stern morgen gegen 8.30 Uhr im Meraner Bahnhofspark. Bern hard Mair aus Meran hat seine letzten Jah
. Sie war es auch, die dann Rettung und Polizei alar mierte. Letzterer gegenüber gab sie sich aber auf Fragen hin äußerst zugeknöpft: „Ich weiß nichts, und ich sag nichts“, ihr kurzer (vorläufiger) Kommen tar. Nun bemüht sich die Polizei die letzten Stunden des Bern hard Mair zu rekonstruieren. Die Familie Mair, die in der Ma ria Assunta-Siedlung an der Westumfahrung von Meran wohnt, hat ein außergewöhnlich hartes Schicksal hinzunehmen: Ein weiterer Sohn, Walter Baldauf, der seine letzten Jahre ebenfalls im Obdachlosenheim
wurde, und nun das“, klagt Mutter Gertrud weiter. Sozialassessor Raffeiner, der seine zwanzig bis dreißig Schützlinge aus dem Heim per sönlich kennt, glaubt aber nicht an ein Verbrechen. „Er hat so zerbrechlich ausgesehen in letzter Zeit“, weiß Raffeiner und vermutet einen Sturz im betrunkenen Zustand oder eine Krankheit, wie bereits bei Bru der Walter. „Mair war ein gut mütiger Mensch, der hat nie Probleme gemacht, auch nicht, wenn er bereits ein gewisses Quantum Alkohol hatte." Und auch Freund
Rolando Colletti, der im Bedarfsfall im Heim aus hilft, kann sich nur an die guten Seiten des Bernhard Mair erin nern: „Ich weiß, daß er vor drei Tagen im Krankenhaus war, da ist er in der Ersten Hilfe aufge nommen worden", so Colletti, „außerdem war er die letzten beiden Nächte nicht hier, die hat er im Freien verbracht, wie schon oft.“ Im Krankenhaus je denfalls gibt man sich noch un gehalten über Journalistenfra gen und verweist auf die ärztli che Schweigepflicht. Inspektor Modica von der Meraner
Quii- stur aber ist sich sicher, „daß Mair keines gewaltsamen Todes gestorben ist“. Momentan lau fen noch die Untersuchungen des Artzes, und dann erst wird entschieden, ob eine Obduktion überhaupt in Frage kommt. „Und das mit den Blutspuren an der Nase war eine alte Sa che, die hat er sich bei einer ’Diskussion’ mit anderen vor ei nigen 'Tagen zugezogen", so Modica weiter. Die Frage nach der wirklichen Todesursache von Mair, der irgendwann ein mal aus bedauernswerten Gründen durch die Maschen