zu. Die eine dieser ge dächten Linien würde daS südöstliche Deutschland nahe an daS Adriatische Meer rücken, näher als die Entfernung von Wien dahin ist, die andere würde einen geraden, direkten Weg nach Mailand und Genua schaffen, brächte also München in ununterbrochene Verbindung mit dem Westtheile deS Mittelländischen MeereS. Die Entfernung von München nach Triest be trägt in gerader Richtung und in runder Zahl 330 Kilometer (nach Frankfurt a. M. 300 Kilo meter und nach Mailand 350 Kilometer, über den Gotthard mehr
nur noch einzufügen Lend Gastein-Tauerntunnel - Obervellach - Sachsenburg 60 Kilometer und TarviS.Predil-Tolmeia-Görj mit 65 Kilometer. Bei München-Mailand sind bereits fertige Bahnen oder bereits im Bau und definitiv projectirt die Theile München-Murnau mit 70 Kilometer, Zmst-Landeck 18 Kilometer, Samaden-Maloja IS Kilometer und Chiavenna Mailand 35 Kilometer, demnach wären hier noch einzuschieben Murnau-Jmst 60 Kilometer, Landeck-Samaden 87 Kilometer, Maloja-Chiavenna 30 Kilometer. Welch' enormen Vortheil
für BaiernS Haupt stadt auS dem Auöbau dieser Linie», wahren Pulsadern deS Verkehrs, erwachsen würde, ist am besten daraus zu ermessen, daß der nächste und bedeutendste deutsche Handelshafen, Hamburg, von München über 600 Kilometer entfernt ist, demnach noch 130 Kilometer weiter als Genua und nahe an 300 Kilometer entfernter als Triest Andererseits ist der Weg durch daS Engadin nach Mailand und Genua für Mittel- und Nordost Deutschland ein guteS-Stück näher, alS über den Brenner
Stadt würde seine Aufmerksamkeit mehr dahin wenden, von wo ihm hauptsächlich Zufuhr kommen kann und wohin eS wieder vorzüglich Waaren schaffen würde. ES würde daS Hamburg deS Südens oder noch besser gesagt, daS, waS Marseille sür Frankreich, Genua für Italien siad, für Deutschland- Oesterreich werden. Die andere hier empfohlene directe Bahnver bindung »ach Mailand, welche von München über den Fernstein und durch daS Engadin führen würde, dürfte an Wichtigkeit derjenigen nach Triest nicht nachstehen
, solche sogar bei dem Umstände, daß Mailand in commercieller und industrieller Beziehung di« erste Stadt Italiens zu nennen ist, noch übertreffen. Die großen Un- gelegevheiten und Störungen, welche durch die durch Ueberschwemmungen hervorgerufene Unter brechung der Brennerbahn veranlaßt wurden, haben dargethan, daß eS durchaus nothwendig wäre, diese Verbindung inS Leben zu rufen ; außerdem hat sich auch die Gotthard-Bahn für die au sie gestellten großen Anforderungen nicht ganz genügend gezeigt. ES wäre