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Libri
Categoria:
Geografia, guide
Anno:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Pagina 101 di 526
Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Luogo: Stuttgart
Editore: Engelhorn
Descrizione fisica: 430 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Italien ; f.Reisebericht
Segnatura: IV 1.255
ID interno: 218519
Grausame Zeiten, voll Blut und Gewaltthat, mußten vergehen, ehe das Geschlecht der Sforza das Herzogthum Mailand gewann. Sie kamen ans niedrigem, ja bäuerlichem Stamme, aber der Gründer ihrer Würde besaß doch wenigstens persönlichen Muth und zeigte, was der Glaube an einen hohen Berus vermag, bis seine Enkel wieder in den Fluch der alten Tradition versanken. Der volle Zwang des Despotismus indessen kam über Mailand erst, als Karl V. es in die Hände Spaniens übergab, in denen es bis zu Beginn

des achtzehnten Jahrhunderts verblieb. Wie man über die Herrschaft Oesterreichs dachte, die darauf folgte, ist allen Zeitgenossen bekannt; vergeblich berief man deutsche Gelehrte und Künstler, um der Stadt neuen Nimbus zu geben, — aber Mailand wollte nicht deutsch sein, es wollte nichts sein als ein Theil des einigen Italie» ! Entsetzliche Jahre vergingen, bis der Friede von Villafranca kam und der König im brausenden Jubel in Mailand einzog. Es ist wunderbar genug, daß eine Siadt, die so unwandelbar

im Kreise nationaler Entwickelung stand, doch äußerlich so wenig nationale Charakteristik zeigt. Denn Jeder, der Italien unbefangen durchzieht, wird sich gestehen, daß das italische Element in Mailand am wenigsten zu Tage tritt; das Leben, die ganze Physiognomie der Stadt hat vielmehr einen cosmopolitischen Zug, wie er jeder Großstadt eigen ist, und gar manche Straßen könnten ebenso gut in Paris sein. Am ehesten besitzen noch die neuen Wege (vor Allem die Gallerie Victor Emanuels) ein südliches Gepräge

Meisterstück emporstieg, ist das uralte Mailand; hier eint sich, wie in keiner andern Stadt Italiens, der Bürgerstolz mit cosmopolitischem Geiste. Auf dem Corso und in der Calleria begegnet sich zumeist der gesellige Verkehr, wenn die strenge Arbeit zu Ende ist und Alles Athem holend in's Freie eilt. Hier allein werden wir sofort in die iialimische Welt versetzt, an die uns weder der Bau der Stadt, noch die Haltung der Bürger sonderlich gemahnt; nur die Gesellschaft ist jenes Zauberwort, das das innerste

Wesen des Italieners mit plötzlicher Macht erweckt, und ihm Alles entlockt, was er an Geist, an Liebenswürdigkeit und Schönheit besitzt. Wer in Mailand nur die großen Comptoirs oder die Statten geistiger Arbeit betritt, der wird ernste, emsige Menschen finden, die fast mit nordischer Strenge ihre Pflichten üben; erst wenn wir des Abends auf den Corso komnien, wandelt sich das Bild, nun erst sind die Mailänder im vollen Sinne Jialicmr! Mit doppelter Raschheit fließt jetzt die Rede, in prächtigen

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Libri
Categoria:
Geografia, guide
Anno:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Pagina 100 di 526
Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Luogo: Stuttgart
Editore: Engelhorn
Descrizione fisica: 430 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Italien ; f.Reisebericht
Segnatura: IV 1.255
ID interno: 218519
die gewaltige Veste der neidischen Zeit, >vie einen Erisapfel, um dessen Besitz Deutschland und Frankreich, Oesterreich und Savoyen buhlten. Länger als ein Jahrhundert währte ihr Streit — jetzt aber weht die Trikolore des einigen Italiens, wo ehedem Andreas Hofer dem Kaiser Franz das letzte Lebehoch gebracht, ehe das Kommando tönte: Feuer! icht seiner äußeren Erscheinung, aber seincni inneren Wcrthc nach zählt Mailand zu de» bedeutendsten Charakteren Italiens; es ist mehr als Phrase

, wenn man cs die „moralische Hauptstadt" des Landes- nennt. Was mußte nicht Alles geschehen in Thatcn und Leiden, bis endlich das Vaterland geeinigt nmr, und wenn auch die Begeisterung für diesen Wunsch das ganze Volk dnrchflnthctc, der Löweuantheil an der Arbeit fiel doch dein Norden Italiens zu. Hier vor Allem, in Piemont und bei den Lombarde», war jener nüchterne, strenge Geist, der zum Wollen auch die That fügt, den keine Noth des Erduldcns schreckt, und im Erdulden lvcnigstcns ist keine andere Stadt mit Mailand

vergleichbar. Achtundvicrzigmnl ist cs belagert worden, und achtundzwanzigmal ward es erstürmt; so oft die Wogen des Krieges sich über die lombardische Ebene ergossen, schlugen sie brandend an seine Mauern; ivic ein Fels aus dem Meere ragt Mailand ans der stürniischcn Geschichte des Mittelalters. Aber neben all' dieser Kampfeslust, neben jenem männlichen Trotz, der recht eigentlich die Signatur der Stadt war, blühte doch immer in unerschöpflicher Fülle Kunst und Wissenschaft, Neichthmn und Minnedieiist

, ja, cs entstand sogar im Scherz die Sage, der Raine Mailand bedeiite die „Stadt der Biaideii". So gingen zwei Jahrtausende im Sturnr über dieß kühne Haiipt der Lonibnrdei hin und wir glaiibcn es kam», daß dieselbe Stadt, in der wir die iveißcn Soldaten Radetzky's sahen, die 1859 begeistert rief: „Vittorio Emanuele“, zweihundert Jahre vor Christus schon vuii dm Röiiiern belagert ivard, daß Thcodosius hier Hof hielt und Attila hier seilgte. Furchtbarer aber als dies; Alles mar das Strafgericht Barbarossa

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Categoria:
Geografia, guide
Anno:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Pagina 111 di 526
Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Luogo: Stuttgart
Editore: Engelhorn
Descrizione fisica: 430 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Italien ; f.Reisebericht
Segnatura: IV 1.255
ID interno: 218519
, wenn durch ganz Italien hin ein lärmendes Treiben erwacht — da pochen auch in Mailand die Pulse des Lebens schnester. Dann kommt überall ein großes Wort zu Recht, das wir bisher noch kaum genannt und das doch siir Italien die höchste Bedeutung hat, wir meinen das Theater. Freilich ist cs ivcit tvcnigcr ein Kunst genuß, dem inan andächtig lauscht, sondern der Zauber der Geselligkeit, dem man sich lärmend hingibt; aber wie dem auch sei, der Schauspieler und Sänger bleibt doch in diesem Land ein unentbehrliches

," wollte ich eben fragen (die Hand schon in der Tasche), aber der Mann kam mit der Antwort zuvor; „8iamo artisti dramatici.“ Und dabei machte er eine Gcberdc, ivic sic Talma nie kühner machte; Hckuba aber niaß mich »nt einem Blicke, wie ich ihn kau»; an der Ristori gesehen. Das Eldorado aller italischen Künstler, die hohe Schule ihres Erfolges ist und bleibt indessen die Scala in Mailand. Wer hier seine Lorbeeren gewonnen, der ist willkommen auf jeder fremden Bühne, wer in diesen unermcß- lichcn Räumen

mit mächtiger Stimme durchdrang, der ist des Sieges überall gewiß. Unbestritten gilt die Scala für die erste Oper Italiens; auch in dieser Beziehung bleibt Mailand die — moralische Hauptstadt! Der seltsame Name „Scala" stammt von einer Marienkirche, auf deren Trümmern das jetzige Gebäude errichtet >vard, neben San Carlo in Neapel das größte, das Europa besitzt. Fünffach thürmcn sich die Logcurciheu einpor, die mit dem Pnrguet beinahe viertausend Zuschauer fasse»; alles ist so kostbar und verschwenderisch

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Categoria:
Geografia, guide
Anno:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Pagina 200 di 526
Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Luogo: Stuttgart
Editore: Engelhorn
Descrizione fisica: 430 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Italien ; f.Reisebericht
Segnatura: IV 1.255
ID interno: 218519
nach seine», Tod wieder ver nichtet worden. Das kolastale Modell zum Reiterstandbild des Ln- dovieo Mora in Mai land, zu dessen G»ß hunderttausend Pfund Erz von Lionardo ver langt wurden, „ahmen sich ii» Zähre 1499, als die Franzosen in Mailand eindrangen, ihre Armbrust-Schüßen zur Zielscheibe und zer störte» es. Sein ge waltiger Cartvn, ein Neitergefecht, das er im Wettstreit mit Michelangelo für de» großen Nathhanssaal in Floren; anfertigte - man sah darauf, wie die Soldaten furchtbar „in eine Fahne kämpften

, selbst die Rosse sind mit den Norderfüßen in einander verschränkt und stürzen mit den Gebisse,, sich wutheiid entgegen; — dieser Earton wurde, nachdem er den größten Künstlern des Jahrhunderts zum Stndinm gedient, zerschnitten und zerstreut. Endlich sein weltberühmtes Abendmahl, beinahe verblaßt an der Wand jenes Reseetorinms in Mailand, das eine Zeit lang zum Pserdestall diente; aber noch in seiner gründliche» Zerstörung gibt es Kunde von der fast übermenschlichen Tiefe und Schöpferkraft des Mannes, und heute

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Categoria:
Geografia, guide
Anno:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Pagina 39 di 526
Autore: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Luogo: Stuttgart
Editore: Engelhorn
Descrizione fisica: 430 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Italien ; f.Reisebericht
Segnatura: IV 1.255
ID interno: 218519
, als der Herzog von Mailand, Filippo Maria Visconti, mit den Venezianern im Kampfe lag; er übermächtig zn Lande, jene übermächtig zur See. Ringsum hatte er mit seinen Söldnern das Gebiet von Garda besetzt und lvar bereits Herr der Gegend geivorden, als die Venezianer, die unter Gattamelata fochten, den kühnen Gedanken faßten, einen Thcii ihrer Flotte in jenen Sec zu senden. Es mar eine furchtbare Mühsal, die Höhen zu überschreiten, die sich zwischen Garda und dem Etschiand erheben, die Klüfte zu iibcrbriicken

; über den Monte Baldo kamen sic herab in den Gardasee >vic wandelnde Ungehetter: auch ein Wald, der feindlich hcranzichk, aber ein Wald von Masten und rau schenden Segeln. Erschrocken sahen die Bewohner am Ufer diese kolossalen Gestalten, die dns Meer ihnen sandte; allein gar bald >var die kiihne Armada fast völlig vernichlct. Erst die zweite Flotte, toelche die Venezianer an Ork und Steile crbautcit tmd die sich in Torbole verschanzte, gewann den Sieg über Mailand. 2 -vch da» Alle» war nicht dcw letzte Blut

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