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Giornali e riviste
Beilagen, Sonderausgaben, 2. Auflagen
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Pagina 118 di 200
Data: 01.01.1867
Descrizione fisica: 200
122 Während dieß draußen beim Schloßkreuz vorgieng, befand sich der Forst- gehilf' im Heimgarten bei der Steinberger Luise und dünkte sich wieder einmal ganz selig; denn die Angebetete war heute ganz außerordentlich liebenswürdig Wie freut's mich, sagte sie, daß du wieder kommst, du hast doch nicht beiu e Zither daheim vergessen? -- Nein, die Hab ich mitgebracht, und wenn's dir recht ist, will ich eins spielen. — Ja spiel, und ich will heut' einmal singen dazu. Franz stimmte das Instrument

; was denn für ein Liedl? fragte er. 's verhexte Diendl. — Das ich vom Steiger Toni 'kriegt Hab'? — Ja, eben das. — Meinetwegen, nickte er, und begann den Akkord. Luise setzte sich zu ihm und sang: Du bildsaubra Jagabua, Schau mi uit an, Deine kohlschwarzen Aeugerln Die hab'n mlr's anthau! Du hast mi verzaubert, Verzehrt g'wiß auf Ehr', D'rum schlagt mir a 's Herzerl So fürchterli chwer. — I kann's uit begreife«, Und do is ma klar, Mir passat'n z'sammen Auf's Aug' und auf's Haar. I hab's wol schon lang g'merkt

, Im Hcrz'n drinn steckst, I kann ma uit helfen, I bin halt verhext. — Verhext — verhext! Diese Strophen hatte Luise mit so viel Ausdruck gesuugeu, daß Franz nicht unterlassen konnte, einen schmachtenden Blick zu ihr hinüber zu senden, und wäre er nicht mit seiner Zither beschäftigt gewesen, gewiß er wäre von seliger Wonne berauscht dem Mädchen zu Füßen gefallen; aber ein falscher Akkord brachte ihn wieder zur Besinnung. Einfältiger Bub, sagte Luise, seine Verwirrung bemerkend, glaubst du etwa gar

, es geht dich an? du machst mich noch lang nicht verhext. Möcht' doch wissen, wie du zu der Einbildung kommst. Einbildung — erwiederte Franz — Luise, Luise, denk zurück, wie's noch vor zwei Monaten um uns stand. — Damals — doch ich will dir keinen Vor wurf machen — du kannst ja thun, was du willst. — Ei, meinst wirklich? wie klug du bist! — so was mußt du mir wieder einmal sagen. — Jetzt spiel nur weiter. Franz wollte antworten, aber eben trat Leuthold ein. Schön, daß Sie wieder da sind, redete

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Pagina 119 di 200
Data: 01.01.1867
Descrizione fisica: 200
123 Das kann ich eben heute nicht versprechen. — Eine Leichenblässe bedeckte, während er dieß sagte, Luisens Gesicht, Thränen traten ihr in's Auge, sie wandte sich ab. So reisen Sie denn, wenn es sein muß, sagte sie mit erzwungener Festigkeit. Dann verließ sie die Stube. Während dieser Szene war der Forstgehilfe mit schlecht verhehltem Aerger dageseffen, bald den Maler bald das Mädchen mit funkelnden Augen durchbohrend. Sag mir einmal, begann er, als Luise weggegangen, hast richtig was g'habt

mit dem Diendl, sonst wüßt ich nicht, soll mir ein solcher Abschied von dir oder von der Luise komödienmäßiger Vorkommen.— Was hast du darnach zu fragen, bist vielleicht zum Aufseher für uns bestellt? — Ich frage als des Mädels Geliebter, entgegnete Franz in gereiztem Tone. Geliebter! lachte der Maler, ich dächte in diesem Punkte hätten wir's beide gleich weit gebracht; es käme nur darauf an, wer von uns beiden sich mehr be trügen will. — Betrügen! — knirschte jetzt Franz — das ist zu viel, dafür sollst

du mir noch Rede stehen; und dabei schlug er mit der Faust auf den Tisch, daß die Saiten der Zither, die noch dort stand, durcheinander klirrten. Laß das gut sein, sagte Leuthold gelassen, du bist heut nicht recht bei Sinnen, Zorn und Eifersucht haben dich toll gemacht, sonst möchte ich vielleicht anders mit dir reden. Damit wandte er ihm den Rücken zu und schritt ohne eine Entgegnung abzuwarten hinaus. Daß dich der Teufel — — murmelte Franz. — — Unterdessen stand Luise am Fenster ihres dunkeln, einsamen

wenn wir euch zu schlecht sind, und ihr mit den Herrischen anbandelt. — — aber hör', Luise, wenn auch du mir untreu geworden bist, ich bin dir doch treu geblieben, und wenn du ihn vergessen willst, vielleicht könnte auch ich dann vergessen, und dann — — Schweig, unterbrach ihn das Mädchen, ich habe deinen Trost nicht verlangt; und offen will ich dir gestehen, ich liebte Leuthold, wenn ich es auch bis jetzt selbst nicht geahnt habe. — — Dieß aber schreib' dir in dein Gedächtniß, eh' daß ich die Deine werde, sieh'st

er aus der Kammer; schluchzend warf sich Luise auf ihr Lager. — — Die Nacht lag noch über dem Dorfe, da trat Franz, Gewehr und Waid tasche über die Schulter gehängt, still aus dem Forsthause. Langsam schritt er

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Pagina 114 di 200
Data: 01.01.1867
Descrizione fisica: 200
wieder ein. — — So hatte Luise noch nie gespielt; ein Sturm des Beifalls füllte das Theater und schien nicht enden zu wollen. War es ein eigener Geist, der heute über sie gekommen? Das Spiel war vorüber, und vollkommen befriedigt strömte das Publikum wieder hinaus in den lauen, duftigen Sommerabend. Komm jetzt mit mir in's Herrenstübl, redete Toni seinen Freund an, der am Eingänge der Bühne stand. Was gibt's denn dort? — Ja weißt, nach dem Theater ist's bei uns immer erst am lustigsten, wie nach den Proben; da bleiben

er vor sich hin und schoß nur manchmal einen Blick nach dem andern Ende des Tische- hinüber, wo Luise mit dem Fremden plauderte. — Endlich war es Dunkel geworden und man rüstete sich zum Heimgehen. Franz stand auf und näherte sich der Luise um sie wie gewöhnlich nach Hause zu führen. Diese aber hatte schon Leutholds angebotenen Arm genommen. Spare deine Artigkeit für eine andere, sagte sie spöttisch und verließ mit dem Maler das Gemach. — Das hatte Franz nicht erwartet; das Blut kochte in seinen Adern, doch er zwang

. Auf einmal nahten zwei Gestalten und blieben an der Hausthüre stehen. Es war Luise mit dem Maler. Lange redeten sie noch mit einander, ohne daß man ein Wort verstehen konnte von dem, was sie sprachen. Gute Nacht, tönte es endlich herüber. Gute Nacht. — Leuthold bog sich zum Mädchen nieder. — Drückte er, einen Kuß auf ihre Lippen? — —

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Pagina 115 di 200
Data: 01.01.1867
Descrizione fisica: 200
in Gamsberg hinauf lauft. Schau'n wie's mit dem Maler ausgehl. — So redeten die Leute im Dorf, und am Ende mochten sie wol nicht ganz unrecht haben. — Mittlerweile kam der hohe Frauentag. Nach dem Hochamt war Prozession, wobei Luise als Schäferin die weißgekleideten Mädchen anführen mußte. Als der Umgang vorüber war, gieng sie nach Hause, in ihre Kammer. Sie konnte nicht unterlassen, sich doch wenigstens noch einmal im Spiegel zu be trachten, ehe sie in ihre Alltäglichkeit zurückkehrte; und in der That

, das Mäd chen mochte mit sich zufrieden sein. Das weiße Gewand mit grünen Bändern garnirt und das grüne Hütchen ließen ihr gar ausnehmend gut. — Bin doch ein sauberes Diendl, sagte sie zu sich selber. — Da gieng leise die Thür auf, und Leuthold stand hinter der überraschten Schäferin. Wirklich recht hübsch Luise, redete er sie an, aber wie lange wird es noch dauern, daß Sie die Schäferin spielen? — Das Mädchen sah ihn fragend an; ich verstehe Sie nicht. — Werden Sie nicht vielleicht

einmal dies heimatliche Dorf verlassen, und dürfte ich dann hoffen — daß sie mir folgen wollten? Luise senkte ihren Blick zu Boden und kehrte ihr Köpfchen auf seine Brust. — Wollen sie mein sein? — — Keine Antwort. — Auf einmal rieß sie sich von ihm los und schlug ein höhnisches Gelächter auf. Was ist Ihnen, fragte der Maler betroffen. Also auch Sie sind einer von jenen, die da glauben, daß ich sie lieben müsse, wenn ich mir ihre Huldigungen gefallen lasse; o, so schnell bin ich nicht zu erobern, Herr Leuthold

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