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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 18.09.1883
Descrizione fisica: 4
uns der zu sein, daß man bisher noch nichts gehört, cs sei einer oder der Gerloren. (Novelle von M. Termau«. (10. Fortsetzung.) p Sie konnte zufrieden sein; Luise stand aufrecht, wie immer; aber fie war entsetzlich bleich. Sie lehnte sich au die Kante des Tische«, sprachlos starrte fie die Sprecherin au, in deren Aogeu diese Brränderuvg eine Bestätigung ihres Verdachtes war. „Nno, erinnern Sie sich der Rolle nicht wehr? Es war dieselbe, über die Sie gestern daS Schreiben au den Hausbesitzer ausstrllteo?" fragte fie scharf

. Luise überhörte das Beißende dieser Bemerkung. Unter der entsetzlichen Schwere der niedrigen Anklage, welche hier so vover- blümt gegen fie erhoben wurde, versagte ihr fast die Sprache. „Frau von Bredeo, Sie köovteo devkeu —• „lieber weine Gedanken in diesem Falle lehne ich jede Rechen schaft ab; im allgemeinen denke ich ziemlich folgerichtig." Luise konnte fich keinen Illusionen darüber hiogebe», welcher Art augenblicklich die folgerichtigen Gedavkeu der Räthiu waren; und ihre eigeu« Bestürzung

auch in andern Jndustrieorten nicht werden entziehen können. Ganz abgesehen von der hygienischen gewiß überaus wichtigen Seite dieser Ange legenheit hat die sozialpolitische eine enorme Bedeutung. Die so- ™^gBBS» „Habe ich jemals Ihr Vertrauen mißbraucht? Es muß ein Irrthu» vorliegeo. Haben Sie ganz gründlich oachgefeheo?" „Ich denke es." entgegnet« Frau von Bredeo kühl; trotzde« reichte fie Luise den Paltschlüffel. „Nicht allein daS Schreibfpiod habe ich sorgfältig zwei bis dreimal durchstöbert, lelbst alle Winket

der Stube habe ich durchsucht, obwol ich bei meiner großen Ord nungsliebe überzeugt sein durfte, die Rolle nur in dev Schrank gelegt za haben, den ich selten abschließe," Luise begann zu suchen, einzeln legte fie jede- Blatt bei Seite — aber vich'.S fand fich. Sie suchte von Neuem, endlich in fieberhafter Hast, aber eS war „umsonst" wie die Regierung-- räthiu von ihrem Polsterstuhle auS bemerkte. Der schrille Ton dieser Stimme rief e- Luise iu'S Gedächtuiß zu rück, welcher Verdacht einzig und allein

auf ihr rohe und die harten, starren Züge dieser Fra« bestätigten wehr al- weitere Worte Luisen- Berurtheiluog. Instinktiv wandte sich daS arme Mädchen gegen Margarethe hin, als erwarte fie, daß deren harmlose Jugend wenigsten- eine» Ausdruck des Mitgefühls verrathea müsse. Aber diese klare» Augen blickten so fröhlich wie immer, und um die vollen Lippen lagerte ein versteckte- Lächeln. Diesem schönen, frisierten Kopfe mangelte da- Vermögen, eine Elle weit zn denken. Die Rolle fehlte. Luise hatte gestern

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 15.03.1889
Descrizione fisica: 8
, daß sie den Ferdinand gab. Es hörte sich deshalb sehr selt sam an, wenn wir, jedes den Grimm gegen den Andern im Herzen, einander die zärtlichsten Liebesworte zuflüsterten. Im Uebrigen sah Luise an diesem Abend sehr hübsch aus. Wenn sie in ihrem kindischen Trotze nicht beharrt hätte und sich zum ersten Schritt entschlossen, wer weiß, ob ich nicht geneigt ge wesen wäre, Alles zu vergessen. Unter solchen Umständen kam also endlich der fünfte Act mit der großen Limonaden scene

und jetzt — doch ich will nicht vorgreifen. Ich decla- mirte in tiefster Ergriffenheit: „Dieser Brief — fasse Dich, ein entsetzliches Werk zu hören, meine Hand schrieb, was mein Herz verdammte, Dein Bater hat ihn dlctirt.' Luise als Ferdinand sollte nun eigentlich starr und einer Bildsäule gleich, in langer Pause hingewurzelt, stehen, endlich wie von einem Donnerschlage gerührt niederfallen, was sie jedoch der Einfachheit halber nur markirte, indem sie sich von dem Obst teller auf dem Tisch eine Pflaume langte. Ich fuhr darauf fort

und mit der furchtbaren Ge schwindigkeit von 50 englichen Meilen per Stunde über die Prairie daherschoß, sausend, pfeifend und zischend, in undurch dringliche Staubwolken gehüllt und einen stürmischen Luftdruck vor sich her fegend, glich er einem furchtbaren Orkan, stark genug, Bäume zu entwurzeln. Mit einem donnerartigem Geheul schoß der Zug heran, die große, dampfspeiende Ma- Luise sah mich aber ganz ruhig an. „Ich vergebe Dir,' sagte sie — „es freut mich, daß Du das Wort endlich gesprochen hast, ich verlangte

ja nicht mehr von Dir. Ich verzeihe Dir also!' Ich war zuerst sprachlos, endlich faßte ich mich. „Das ist ja aber die reine Kabale!' rief ich in Heller Empörung. Und Luise lächelte drüben und setzte hinzn: „Und Liebe!' Ich weiß, daß ich nach dem, was nun geschah, den Bor wurf eines erbärmlichen Schwächlings nicht zurückweisen kann, als Entschuldigung mögen mir aber Luisens braune Augen dienen und die unendlich niedlichen Grübchen in ihrem Kinn. Mit einem Wort, wir lagen nnS im nächsten Augenblick

in den Armen, und wie sagt Dante? „An diesem Tage lasen sie nicht weiter.' Aber es war ein erhebendes und versöhnendes Schau spiel, mitanzusehen, wie Luise-Ferdinand den Secretär Wurm an ihr glückliches Herz preßte und wie Ferdinand-Luise der Lady Milford um den Hals fiel. In der allgemeinen Verwirrung geschah es sogar, daß ich eine der fremden Damen an meine Brust zog und ihr einen herzlichen Kuß auf den Mund drückte, ein Irrthum, über den mich erst ein gellender Schrei belehrte. ES sei mir noch gestattet

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 05.10.1883
Descrizione fisica: 4
, während sie, die ihn mit Dir zn theilen geschaffen war, durch Deioe Schuld vielleicht im tiefsten Elend schmachtei I* Meine schlimmsten Befürchtungen find, Gott sei Dank, grundlos gewefeu. Ihr guter Stern hat Sie nicht verlaffen. Soviel erfuhr ich schon auf dem Wege hierher. Dennoch frage ich mit Bangen: Wie ist Ihnen diese entsetzliche Zeit verstrichen? Zum ersten Male empfinde ich heute eine Be friedigung über weine Karriere, die wir diesen Fingerzeig gab, wo ich Sie finden würde. Luise, ich kann eS nicht fafleo, daß dieS umsonst

geschehen sein sollte! Luise gibt eS keine Hoffnung auf Glück für ovS?* Luise hatte still zugehört; zuweilen streifte ihr Blick über dir «roste Erscheinung deS Mannes, der sich felbstvergeffeod io bitteren Selbstauklageu ergieng. Daß keines seiner Worte übertriebe» war, dafür zeagteo die tiefen Furchen, welche sich auf der hohen, stolzen Stirn fest eiogegrabea hatten — ihretwegen. Nicht, wie fie bisher gewähnt, hacke er in rnh'ger Selbst zufriedenheit feine Tage gevoffeo. Er war unglücklich gewefeu

wir mit Fug und Recht b haupten. daß unser diesjähriges Schau- und Lustspiel hinsichtlich der Regie, der Tüchtigkeit der Hauptkcäfte und des Ensembles jeder, auch bedeutenden Provinzbühne zur Zierde gereichen würde. Die bcängstigende Naturwahrheit, mrt welcher Herr A dl e r alle Nuancen des Haffes entwickelte, die künstlerische Feinfühligkeit des Frl. Gessner als Luise, die rührende Gutmüthigkeit des Schul meisters von F. CzernttS, die edle, feurige Leidenschaft deS Georg — Marcel — die schroffe Derbheit

des Herrn Berger als Jakob Rantzau und endlich die lebenswahre Figur der alten Nannette der Frau Epstein schufen eine Reihe so wirkungS- liebte »ha uoch; vaS halle st- gest-ro Abeod erfahren, als die Nachricht voa feiner B-rlobuug fie fo tief erschüttert hatte; da erfuhr fie j tzt, wo fetne Gegenwart wider ihreo Willeo alle ihre aogevomweae Kälte befiegte, wie der heiße Soooeofiral das starre EiS hiawegfchwilzt. Aber plötzlich ichaoverte Luise wie im Fieber frost zusammen. Weßhalb verseukte fie

ihr« Seele io verblichrae Träume? Ihr Leoz hatte auSgeblüht. Für fie war Alles va- hio, All-S verlorev. Kaum eiaeo Steiowurf vom Haufe eotferot lag die Werk statt« des Oberschmieds. Wahrfcheiolich hatteo fie dort soeben ihr zweite- Frühstück verzehrt; devo uua ertöoteo, wie auf ei» Zeichen, Hammer- ood Amboßschläge. Die wotbekaootro Lallte riefen Luise in baS Reich der Wirklichkeit zurück. Ach! Die Gegenwart stellt- so schwere Anfordernngen an ste, warum quälte man fie mit verjährten Ansprüchen

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Lienzer Zeitung
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Pagina 11 di 16
Data: 21.06.1890
Descrizione fisica: 16
, gefeierter Gelehrter wohnt, gab eS vor einigen Tagen eine grobe Ueberraschung: Plötzlich wird die Thür auf gerissen und herein stürmt die Luise, daS ehemalige Kammerkätzchen der Frau Professorin. Diese schlägt die Hänoe über dem Kopf zusammen, der Herr Professor, der Sohn, die Frau Schwiegerrochter, die Enkelchen laufen herbei und schauen die Luise an, die direkt aus — Amerika gekommen ist, um die Frau Professorin zu bitten ihren früheren Dienst wieder antreten zu dürfen. Die Luise war nämlich

Schülerinnen. Als nun Herr Hartl, einem Rufe nach Amerika folgend, mit acht se ner Schülerinnen über den Ozean ging, um in der neuen Welt mit seiner Kunst und seinen Künst lerinnen zu paradiren, befand sich auch Luise, des Pro- fessors ehemaliges Kammerkätzchen, unter den Fechterinnen. Sie zog vom Süden nach dem Norden, vom Osten nach i>em Westen der Union, ein volles Jahr dauerte die Wanderschaft. Luise wurde von den UankeeS angestaunt, sie hieß die »Königin der Fechterinnen, * illustrirte Blätter

brachten ihr Bild, kurzum, sie war die Diva des Rap- pierS. Die , Turnee' ging zu Ende, man berieth über die Zukunft, Bei der Luise stand eS fest: .Ich geh' wieder zu meiner Gnädigen!' — AIS die Gesellschaft wieder nach Europa zurückgekehrt war, begab sich daS Mädchen also zu seiner früheren Herrschaft und bat, wieder .einstehen' zu dürfen. Die Frau Professorin sagte freudigst .Ja!' und so ist die einstige Diva vvm Rappier wieder Kammerkätzchen, führt statt eines Fleurets eineu Abstauber und statt

WattonS und Schutzhelm ein niedliches Schürzchen mit Brustlatz und ein Häubchen, fegt die Zimmer und bürstet den Boden. Aber sie thut noch mehr. Sie liest dem Herrn Professor auch die englischen Zeitungen und die englischen Briefe vor, denn die Luise ist in Amerika eine »perfekte Engländerin' geworden. Die Kultur schreitet fort! Ein New . Yorker Korrespondent schreibt: Selbst der schon bekannte , Kra- kehler' und seine rauhe Sinnesart vermögen eS nicht zu leugnen, daß die fortschreitende Kultur

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 8
Data: 17.06.1887
Descrizione fisica: 8
. Sein Sohn Franz Joseph Michael waltete als Landvogt zu Vaduz. Hier wrrrde ihm am 9. Juli 1733 ein SpröfSling Johann Nepomuk geboren; derselbe widmete sich mit Glück und Eifer der Rechtsgelehrsamkeit und amtete in den Jahren 1808 bis 1315 al« StadtgerichtS-Assessor zu Inns bruck. Seine erste Frau Luise war die hübsche und verständige Tochter des städtischen Shndicus Jakob Jgnaz Red er er von Feldkirch, der sich wäh rend der französischen Kriegsläufe mannigfache Ver dienste um seine Heimat erworben

hatte. Luise schenkte ihrem Gemahle eine Tochter Eaton (Katharina) und drei Söhne, deren mittlerer eben Hermann Heinrich Rudolf war. Dessen Geburtsstätte, das ehemals Schönach'sche, jetzt Obexer'sche HauS, steht in Inns brucks vornehmster Straße, die man später nach Oester- reichs großer Kaiserin genannt hat. Die Geburt er folgte anl 1. November 1812 um 4 Uhr früh, und der 1. November wurde auch stets von ihm und der Familie als sein Geburtstag gefeiert, während man in neuerer Zeit

eines Landrichters in Dornbirn. Hier auf dem heimatlichen schwäbischen Boden traf die Familie ein verhängnisvoller Schicksalsfchlag. Der tückischen Lungenkrankheit, welche Luise ererbt hatte, erlag sie am 22. October 13162). Damals endete eine Wirksamkeit, die bei längerer Dauer einen unbe rechenbaren, aber gewiss nur den wohlthätigsten Ein fluss auf die ganze Lebensführnng Hermanns ge- 1) Den Namen Gilm leitet Steub in seinen „oberdeut schen Familiennamen' (München, Oldenbourg, 1870) S. 10? von Giselmar

- — Luise war geboren am 18. Mai 1735, erreichte somit nur ein Alter von 31 Jahren. Wonnen hätte. Die Mutter schwebte für und für al» verklärte Lichtgestalt vor seinem geistigen Auge. Seine Begabung für die Liederkunst galt ihm als ihr „blü hende« Vermächtnis', und in ergreifender Weise — freilich . wohl in voller dichterischer Freiheit — schil dert er der geliebten Theodolinde deren schmerzlichen Hintritt: Komm einen Augenblick mit mir, doch leise Tritt auf! Siehst du daS Sterbebett und bleich

an ihrem Herzen einschläft; oder endlich, wenn das Mädchen den Beilchen auf dem abendthaubcnetzten Grabe Grüße nnd kindliche Berichte an die Todte übergibt? Alle diese zarten Gebilde wahrer Empfin dung wären nicht entstanden ohne die schmerzliche Sehnsucht des Dichters nach der ihm so früh ent rissenen Mutter, und sie konnten daher füglich hier «icht unerwähnt bleiben; Luise Niederer aber mus4 unter die edlen Frauen der Literaturgeschichte gereiht werden, die auf ihre Söhne tiefe« Gefühl und reiche Begabung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 01.10.1883
Descrizione fisica: 4
sich gegen die Bestrebungen des in Wien gegründeten katholische« Hülfsvereins zur Unterstützung der Ka- Derloren. Novelle von M. Termau«. (21. Fortsetzung.) „Ist eS derselbe?" fragte er fast freudig. „Ohoe Zweifel, er ist eS." „Uad vuo, Luise, können Sie mir jetzt eine entscheidende Antwort geben, jetzt, wo Sie ebenso frei, als gewiffermaßeo von der Welt abgetrevnt sind?" Er hielt fast erschreckt ivne, eine merkwürdige Veränderung gewahrend, welche sich mit Luise vollzog. Ihre Augen trafen ihn mit einem Blick

: „Es har nichts zu bedeuten, es ist einer meiner gewöhnlichen Schwächeavfälle, die mich feit fast einem Jahre zuweilen heimfuchev." Ignaz vergaß alles Andere unter der tövtlichen Angst, die um das theuere Leben ihn erfaßte. Er wußte, daß Luise an solchen Anfällen litt, trotzdem war er ouu daS erste Male dabei anwesend und wußte sie leiben sehen, ohne helfea zu können, j DaS „Sie ist kränklich," welches er vorhin in der Wohnstube ge- j hört, erschien ihm als eine trübe Prophezeihuog. „Was sagt der Arzt

zu Ihrem Leideo?" fragte er traurig. Luise lächelte müde. „Er oevot eS Herzbeklemmungen. Doch jetzt ist eS schon ^ bester !" Sie ließ bcide Hände io den Schoß sinken und athmete auf. | Ignaz blickte forschend, voll Mitgefühl iu ihre abgespannten Züge^ | die Furcht des Liebenden ergievg sich io Vorwürfen, daß er eia ' Thema angeregt, welches sie io Aufregung versetzt und diesen f krankhaften Zustand herbeigesührt habe. „Ich habe Sie gqaäit! Verzeihen Sie den Gefühlen meines j Herzens

, die sich in einem unbewachten Augenblicke äußerten. Ich ) habe bisher mannhaft dagegen aogekämpst, da ich mir wol sagte, I daß Sie viel zu hoch über mir stehen, daß ich zufrieden und glück lich fein wolle, Sie in unserer Mitte zu wisst», daß dir Schran» | ken, welche eine Dame vornehmen Standes von dem meivigeu l trenne», zu unübersteigbar sind, um an eine nähere Verbindung | denken zu lasten." Luise legte herzlich die Hand auf seioeo Arm. „Sie sprechen von Ständen und Schranken. Warum er» j innetten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 06.09.1883
Descrizione fisica: 4
wünschte. Er war ihr dieS schuldig wie sie meinte. Nur der Gedanke, daß jetzt endlich die jahrelange Treaovog aufgehoben sein sollte, wachte sie zufrieden und heiter, aber ihr Gewüth nicht weicher. ES war beinah« Mitternacht, als die Hausfrau, Müdigkeit vorschützend, die kleine Gesellschaft ouflöSte und zur Rahe gieog. Erst küßte sie ihren Sohn, dann Margarethe von Eisberg zärt lich und nannte fie ihre liebe Tochter. Luise blieb etwas läogrr iw Zimmer, der Wirtschafterio behülflich

; auch als diese herauS- gegangev, verweilte fie noch. Eben verkündete dir alte Wanduhr die zwölfte Stunde. Böllerschüsse krachten, ein Mäaaerchor sang der Vergangenheit daS Abschiedslied und begrüßte die neue Zeit, die Glocken ver kündeten mit eherner Stimme, daß das alte Jahr za Grabe ge gangen und frische, kräftige Rufe hallten auf der Straße wieder: „Ein glückselige- neu s Jahr!" Luise sprach die Worte mrchavisch nach; eS wird gar so viel, gleich Doppeltes, gefordert ia diesem Wuosche: Glück-Seligkeit! And Luise

. — Oder freuen Sie fich wieder nur über die Flüchtigkeit der Zeit, die eia Jahr oach dev audera verschlingt?" fügte er halb scherzead hinzu. Luise schaute nachdenklich hinaus io die Nacht. „O, nein," erwiedrrte sie. „Ich vermisse eben an der Zeit die vielgefchwähte, flüchtige Eile. Mir scheint fie langsam wir eine Schnecke zu schleichen." „Luise, wie kommen Sie bei Ihrer Jugeod zu dieser hrrbr» Lebensauffassung?" Das junge Mädchen trat einen Schritt zurück. War eS seine Frage, war eS daS Schmerzliche

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 18.09.1883
Descrizione fisica: 4
: „Luise hat sich stets meines Vertrauens würdig gezeigt, soweit kann ste sich nicht vergessen," da fand die plötzlich Schlaue so viele Schuldbeweise gegen die Aermste, daß der schwere Verdacht schließlich nicht nur ihr selbst, sondern auch der OberregierungSräthio zur Ueberzeu- gung wurde. Margarethe wurde dies um so leichter, als sie die verletzende Zurückweisung Luisens vom gestrigen Abend nicht ver winden konnte. Einen gewöhnlichen Charakter beleidigen, ist ge fährlich — er hält die gehaßte Person

deS Beleidigers jeder schlechten That fähig. Luise drängte sich diese Wahrnehmung auf, als ste vergeben- «ns dem hübschen Gefichte Margarethens einen Ausdruck der Theil- nahme suchte. Seufzeod wandte sie sich der OberregierungSräthin wieder zu, die wenigstens bei dem Ernste dieser furchtbaren Si tuation nicht zu lächelu vermochte. „Und deßhalb, weil in diesen Schubfächern nichts zu finden, weil ein unglückseliger Zufall, der bald aufgeklärt werden muß, «ine Rolle Geld aus räthselhafte Weife verschwinden ließ

, was ich an Schmuck mein Eigenthnm nennen durfte, habe ich gestern bei dem Juwelier Rubens verlaust und den Erlös hierzu ver wendet. Möge Gott Ihnen vergeben, daß Sie mich einer so niedrigen Handlungsweise fähig hielten!" Erregt, leidenschaftlich, mit bebender Stimme, stieß Luise diese Worte hervor, die auf Frau vou Breden ihren Eindruck nicht verfehlten. Stets hatte ste Luise treu erprobt gefunden. Nur Marga rethen- an diesem Morgen wirklich glänzender UeberrednngSgabs war eS gelungen, den bösen Argwohn

in ihre Seele so dicht za säen, daß ste die bisherige Achtung vergaß, welche sie dem Cha rakter der Gesellschafterin gezollt hatte. Nun erinnerte ste sich wieder daran — und eS schwand ihr der Math, ferner Luise mit Bestimmtheit als Diejenige anznfehen, welche sich so weit ver gessen haben konnte, ihr daS Geld zu nehmen. Ohne daS Augen zwinkern der Nichte zu beachten, gab sie ihrem aufsteigenden Zweifel in gemessenen Worten Ausdruck. „Mau hat zu viel Erfahrungen gemacht, daß mau sich ia seinem guten Glauben

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 11.09.1883
Descrizione fisica: 4
, als er am andern Tage io der Frühe ab- reisen mußte. Und schriftlich konnte er die Sache nicht erledigen. Er machte sich keine Illusionen darüber, daß die Mutter nicht für feine Verlobung eingenommen sein würde, so wenig er auch daran zweifelte, daß sie feiner Bitte, seinem festen Willen schließlich uachgebeu werde. War er ivdeß abwesend and machte die be treffende Mittheiluog, bann würde der erste tobende Uamuth sich über Luise ergießen. Er liebte sie zu sehr, um hieran nur denken zu können. So mußte er warten

, bi- seine Reisetour beendet, obgleich die ehrliche Offenheit seine- Charakters sich dagegen sträubte. Luise war die am meisten Geplagte. Die Kranke hatte sich so an dereu leis« willige Art gewöhnt, daß sie daS junge Mäd- keiuen Augenblick freigab. Trotzdem thronte heute nicht auf der reinen Stira die fiost-re Falte, welche sich — ach so früh! — derselben eingegraben hatte; aus ihren finnigen Augen leuchtete das Glück. Rudolf machte voll Freude diese Wahrnehmung, als er am Spätnachmittag einige Worte

mit ihr wechseln konnte. Margarethe von ElSberg stand währenddem in der Fenster nische, glücklich darüber, daß fie heute die meiste Zeit ausschließ lich mit dem geliebten Mann hatte zubriogeo dürfen. „Fräulein Luise steht heute so ganz anders auS, wie sonst, so schmachtend, so verklärt. Ich wette, fie ist verliebt l* rief fir und lachte über ihren Einfall. Gewiß hatte fie eine andere Antwort erwartet, als die kühl zurückweifevde Bemerkung Radolf'S: „DaS wäre ja kein Unglück!* Schmollend setzte fie

sich in eine Ecke, wozu der Vetter meinte, während sein Auge liebevoll die schlanke, ernste Gestalt der vor ihm Stehenden umfaßte: „Ich möchte gern einmal wissen, wie Ihnen, Luise, daS Schmollen anstände. Aber ich glaube und fürchte nicht, daß Sie diese Kunst der Frauen kennen und jemals erlernen werden!* Luise lächilte dazu, unausstehlich, wie eS Margarethe vor- kaw. (FschchRSZ

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 27.09.1883
Descrizione fisica: 4
? Ereifere Dich nicht um Dinge, die Dich nicht kümmern. Wir Alle können Luise nicht dankbar genug sein." »Ja, wie ein Segen ist sie iv*S HauS gekommen," bestätigte die Matrone. »Gott lohne es ihr, waS sie an mir und dem armen verwaisten Kinde gethau hat." »Ja, wie eia Segen," wiederholte der junge Manu und blickte der Greifia dankbar zärtlich ins Antlitz. »Wem anders als ihr verdanken wir den größten Theil unserer Wolhobeoheit? Während wir früher kaum für zwei Gefelleu Arbeit durch'- ganze Jahr hattea

, arbeiten wir jetzt mit zehn Manu." »Oho, daS kommt nicht vou Luise, daS kommt durch die Eisenbahn." „Wol, aber wer anders als Luise wachte mich darauf auf merksam, daß durch den Bau der Eisenbahn die Anlegung eines Hammer- rentabel werde? Wer ander- als sie fertigte die Au« stützungSbeiträge zu vertheilen. So werden, sagt »Slovo", bei Verwendung des Landesfonds die Prinzipien der Gleichberechti gung befolgt, und doch wird polnischerseits die Behauptung aus gestellt, daß man den Ruthenen kein Unrecht

er nur einen traurig'» Blick auf seine Mutter, als diese f mit dem Ausdruck schmerzlichsten Bedauerns bestätigte; »Kränklich ist sie leider!" Er verließ daS Zimmer, nur um über dieses Thema nichts f Weiteres zu hören. Unwillkürlich lenkte er feine Schritte nach < einem kleinen, dem Hofe zu gelegenen Zimmer, daS sozusagen als Comptoir benutzt wurde und worin sich Luise oft aufzuhalten pflegte. ES drängte ihn, stch zu überzeugen, daß ste nicht leidend fei. Eivtretend betrachtete er prüfend die feinen GefichtSzüge

, I auf denen ein leichtes Ro h lag. Seine Beforgniß um das Leben ! deS jungen Mädchens ließ iha diese Wirkung der Sonnenhitze i als eia Zeichen der Gesundheit aofehen und er athmete, wie von ' einem Alp befreit, tief auf. Seine Angst um Luise ließ eS iha

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Lienzer Zeitung
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Pagina 12 di 14
Data: 20.12.1890
Descrizione fisica: 14
denn?' fragte Winninger. »Weil ich Luise liebe,' erwiderte Mkyer und weil sie einen anderen liebt . . .' »Wenn du Luise liebst, warum g,standst du denn heute Helenen deine Liebe?' fragte Winninger. .Die will dich nicht,' fuhr er fort, »sie lebt und stirbt für Müller.' .Für mich?' schrie Müller entzückt .Ja, für dich, du Dummkopf,' sagte Winninger, »und du gehst hin und begehrst Luise zur Arau, Luise — welche sterblich in Meyer verliebt ist.' , In mich?' schrie Meyer. .Ja in dich, du heilige Einfalt

.' .Also bin ich der andere, welchen Luise liebt?' rief Meyer. wir sind nicht von Stein, sondern tragen ein> fühlendes Herz in unserer verantwortlichen Redakteurbrust. Schwel gend wandten wir uns ab und überließen das Weitere dem Personal unserer Druckerei, sowie den angesammel ten Zuschauern, die den Besiegten in eine leere Ban«, nentonne steckten und ihn in dieser eine Stunde lang hin und herrollten. DaS war zu viel für den armen Jim Taylor, er raffte noch an demselben Abend seine paar Dollars zusammen, verkaufte unS feine Wirtschaft

wieder auf die Beine und stiegen dann so weit eS ging, gravitätisch zum Keller empor, w? die beiden Mädchen pochenden Herzens und mit rotgeweinten Augen ihrer harrten. Meyer wollte sich sofort an HelenenS und Müller an Luisens Brust werfen, zum Glück aber schne Helene: .Müller!' und Luise schrie .Meyer!' so daß die Um armung ohne jede Verwechslung stattfinden konnte. Im Hintergrunde erschien der alte Winninger mit dem leeren Fäßchen. .Den Chambertin habt ihr au«- getrunken,' sagte er, .dann könnt ihr hsute die Ver

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 15.03.1889
Descrizione fisica: 8
und aufrichtig pries ich diese Wahl, die für pädagogische Zwecke ja gar nicht günstiger ge troffen werden konnte. Die Rollenvertheilung war bereits vorgenommen worden; meinem Wunsche, mit der Aufgabe deS dritten Gerichtsdieners betraut zu werden, konnte deshalb leider nicht mehr entsprochen werden, dagegen wurde mir, indem Onkel Franz meine Bescheidenheit lobte, die Luise übertragen. Ich war darüber allerdings ziemlich erstaunt, indem ich bisher stets in dem Wahne gelebt hatte, daß die Luise im Grunde

Damen um eine Person sich drängten, die soeben in'S Zim mer getreten war und sie mit großem Lärm „Willkommen' hießen. Endlich öffnete sich der Kreis und die Dame, welche sichtbar wurde, war — Luise. Mein erster Gedanke war, meinen Hut zu nehmen und davon zu stürzen. Aber dann überlegte ich, daß daS wie ein Fluchtversuch aussehen würde und so beschloß ich denn zu bleiben. Daß hier aber eine von Tante Pinchen abgekartete Geschichte vorlag, war mir ganz klar. Nun, ich beschloß,, mich in Acht zu nehmen

. Ich begrüßte Luise höflich und, gemessen und sie erwiderte meinen Gruß in derselben Weise. Jede weitere Verlegenheit wurde uns erspart, indem Tante Pinchen das Zeichen gab, Platz zu nehmen und mit der Lectüre zu beginnen. Da der Delinquent auch aus dem Schaffst noch den Augenblick hinzuzuziehen sucht, wo er das. Haupt auf den Block legt, so wartete ich, bis die andern sich alle gesetzt hallen. Als ich aber sah, daß die Decke trotz Allem keine Miene machte, einzustürzen, so gab ich endgiltig

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Der Bote für Tirol
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Pagina 6 di 10
Data: 24.09.1889
Descrizione fisica: 10
von Fr. Weech von 3. Lieferung fl. 2.— tischeS an diesem Morgen selbst leiten. Es bereitete ihr ja so große Freude, wieder einmal eine Person um sich zu haben, der sie das Leben behaglich machen konnte. Immer von neuem sagte sie dann auch zu Luise dem Ziiiimermädcheu und der Wirtschafterin: „Kinder — wir werden jetzt nicht mehr allein in diesem großen dunklen Hause wohnen. Das Fräulein, welches ich gestern mit mir hinaufgebracht, soll bei uns bleiben. Und Euch bitte ich, seid recht zuvor kommend

gegen sie. Ach Gott, sie ist ja von so großem Unglück heinigesucht! Unglücklichen Menschen gegenüber aber muss man immer noch ganz besonders gut und liebenswürdig sein.' DaS Zimmermädchen machte ihren unterthänigsten Knix. Mamsell Marianne aber, welche im Haushalt fraglos doch aus einer um vieles höheren Stufe stand als Luise, schüttelte den Kopf und erlaubte sich zu sagen: „Die Frau Senator sind stets engelSgut! Es ist gewiss unter allen Umständen sehr — sehr anzu erkennen, dass Sie sich anch dieser Fremden

, vor deni Schritt zu warnen, den zu thun Sie im Begriff stehen,' unterbrach sie sich. „Die Angelegenheit ist ja überdies schon beschlossene Sache in den« Engelsherzen meiner Herrin.' Frau Lilli Aormissen neigte den hübschen blonden Kopf. Dann sah sie nach der Uhr: „Es ist später als ich ge dacht,' sagte sie jetzt. „Lassen Sie mir den Kafsee herausbringen, liebe Marianne. Du aber, Luise, eile in das Logierstübcheu, um das fremde Fräulein zu wecken.' — Fräulein Katharina Müude nahm natürlich mit großer

die kleine Luise wegen einer un höflichen Antwort, die sie dem Fräulein gegeben, so fort aus dem Dienst entlassen worden war, ohne dass es ihr auch uur gelungen wäre, ihre sonst so gütige Herrin noch einmal zu sprechen. Die Zeit vergieug. Frau Lilli fühlte sich beglückt durch die Gesellschaft ihrer, theuren Katharina, dass sie die ganze Heiterkeit der früheren Jahre wieder erlangte. Jedenfalls würde sie ihr Haus erneuert in voller Gastlichkeit den Freunden des verstorbenen Mannes und deren Familien

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