„Ein böser Geist hat mich nun lauge beherrscht : helft mir beten, daß es anders wird!" Und es wurde anders. Florian arbeitete für zwei, als wolle er nachholen, was er versäumt hatte. Stürme der Versuchung wurden ihm nicht erspart, allein er überwand sie tapfer. Luise wäre nun glücklich gewesen, doch die eigentümliche Stimmung der Mutter empfand sie schmerzlich. Es war, als sei alle Liebe, null che die warmblütige Tirol erin zu ihrem Mann empfunden hatte, ausgelöscht. Zu tief hatte sie die rohe
Behandlung verletzt — sie konnte nicht vergessen und wollte nicht vergeben. Einmal legte Luise den Arm um den Hals der Frau. „Mutterl, kannst du den armen Vater gar nimmer lieb haben?" flüsterte sie. „Er ist decht jetzt soviel, gut!" Da machte sich Anna los und schob das Mädchen zurück, wie sie es nie getan. „Was ich tu', geht dich nichts an," sagte sie scharf und Luise wagte nie mehr die Frage zu stellen. Mit bittenden, traurigen Blicken sah oft Florian seine Frau aut doch sie wandte die Augen, als sei