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Pagina 6 di 8
Data: 28.06.1941
Descrizione fisica: 8
. fpctfr wach auf! Von Gerda Wachsmuth. In der Nacht, in sencr Stunde, in der mit blassen Farben der Ta« aufzusteigen beginnt, erwacht Luise. Ihr Herz schlägt in dumpfen dunklen Stögen und auf ihrer Stirn steht leich ter Schweiß. Immer ist das so. wenn sie von „ihm' geträumt hat. Don dem leichtsinnigen Mann mit dem hellen Haar und den lachenden Augen, der auf einmal in Luises Leben ver schwunden. wie er gekommen. Ach. Luise kann sich noch so genau aller Einzelheiten erinnern: auf einer Veranstaltuna

sie tun und sie heiße Luise. Und er hat aufmerksam zu gehört. wie ihm Luise erzählt hat, daß sie aus den Bergen stamme. Ob sie sich dann hier, in der Stadt, wo sie keine Berge sehe, wohl fühle? „Jetzt ja', hat Luise geiagt. und ihre Augen sind noch blauer, noch dunkler geworden, als sie Arno dabei angesehen hat. Es ist plötzlich eine unbändige Lebensfreude in ihr. sie findet alles so herzlich, was um sie herum ist: den großen Saal, der voll ist von Menschen, Rauch, Musik und Gelächter, den leichten

bat er dann an der Haus tür gewartet, und sie ist zu ihm hinuntergegan gen. Sie bat lich das helle seidene Tuch mit den kleinen Mustern um den Nacken gelegt, das ihr die Hausfrau zum Geburtstag gegeben hat. Es ist ein schönes Tuch, und Luise hat es immer so sehr geschont. Aber jetzt will sie ja hübsch sein. Für ihn. Luise seufzt. Dag ist nu» alles vorbei. Eines Abends ist der Mann Arno nicht mehr gekom men. stattdessen hat er einen Brief gesandt: er müsse leider fort aug der Stadt

— sich um sie bemüht. O nicht, daß er ihr lästig würde, er ist ei» ernster stiller Mann — aber Luise will nichts mehr wissen von Liebe und Güte. Am Pfingstsonnabend. in den Nachmittggs- ftunden. fällt es der Hausfrau ein. daß in der Sohle ihres linken weißen Schuhes ein Loch ist. .^Luisc'. sagt sic, „gehen Sie mir doch zum Schuhmacher Heinrich und fragen Sie. ob er vielleicht die kleine Sache noch machen kann.' Anton Heinrich ist nicht allein in seiner Werk statt. er hat ein kleines Mädel von vielleicht vier, fünf

Jahren bei sich. „Meine Tochter', sagt er stolz. „Ach. das wisse das Fräulein Luise nicht? Seine Frau sei bald nach der Geburt des Kindes gestorben und die Großmutter habe das Mädelchen zu sich genommen. „Aber ich habe immer Sehnsucht nach ihr. sie ist heute das erstemal allein zu mir gekommen. Ein Vahnbeamter hat sie mitgenommen.' Luise nickt. Sie hat nach den Händchen des Kindes gelaßt, und die Kleine lacht ihr zu: „Du bist io hutssch'. sagte sie. und Luise wird sehr rot. Einmal hat Schließlich

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 21.01.1899
Descrizione fisica: 6
Beilage zu Nr. 17 der „Bozner Zeitung' vom 21. Jänner 1899. N»chdruck »erbeten.) Ada, ^ Roman von * 5 (107. Fortsetzung.) Hugo gieng zu Luise und erfaßte ihre 1 beiden^ Hände und versuchte ihr in die Augen . zu sehen. »Sage einmal aufrichtig, Luise, nicht wahr. Du liebst den Assessor nicht? Und unsere ^herzensgute, kluge, liebe Mama ist nahe daran, i der öffentlichen Meinung zuliebe ihren eigenen Herzensliebling unglücklich zu mächen. Aber sage mir die Wahrheit. Ich schütze

Dich, und die klatschsüchtige Frau von Branden werde ich nächsten? ersuchen, unser Haus zu meiden, da sie Dich aus dem Hause hinaus klatschen will.' Luise wagte nicht, den Blick zu erheben und Hugo in die Augen zu sehen, aus Angst, dieser könne ihren Seelenzustand und die Liebe zu ihm entdecken. »Du irrst, Hugo!' sagte sie mit einer unnatürlich klingenden, motonen Stimme. »Ich liebe den Assessor von Schubert m der That, und es ist mein festes Entschluß, ihm sobald wie möglich als seine Frau zu folgen.* Entsetzt trat Hugo

zurück und ließ Luisen» Hände fallen. Er wurde bleich und Schweiß tropfen zeigten sich auf seiner Stirn. „Du liebst den Assessor von Schubert, Luise? Du liebst ihn wirklich? DaS ist nicht wahr! Du lügst um Dich und mich zu be trügen. Sage, daß Du lügst Luise, oder Du treibst mich zum Aeußersten l* Mit Würde trat Frau Weichert zu ihrem Sohne und legte ihre Hand schwer auf seine Schultern. »Du bist auser Dir mein Sohn!' sagte sie streng. »Bei ruhiger Ueberlegung wirst Du das Unangemessene Deiner Worte

und Deines jetzigen Benehmens einsehen. Deine Schwester müßte Dir zu gut und erhaben erscheinen, um sie zu einem Spielzeug für Deine Launen erniedrigen zn wollen. Denn was anderes könnte Luise jetzt noch für Dich, den verheiratheten Mann sein? Du hattest Das Glück, das Du jetzt vergeblich ersehnst, einst so nahe, daß Du nur die Hand darnach auszustrecken nöthig hattest. Damals erschien Dir werthlos. waS Du heute so heiß begehrst. Willst Du der einst Verschmähten noch einen neuen, um vieles schwereren Schlag

versetzen, indem Du sie erniedrigst? Wenn Deine Leidenschaft Dich blind macht, so daß Du jede Rücksicht, welche Du Deiner Schwester schuldest, beiseite setzest, so denke daran, daß ich Die Augen um so wachsamer offenhalten werde. Ich schütze Luise, mein Sohn, und einer ähnlichen Szene wie heute soll sie sicher nicht mehr ausgesetzt sein.' Frau Weichert liebkoste nun Luisens Wangen und saate dann Merkt. * Eine sensationelle Verhaftung. In Berlin ist dieser Tage der Graf von und zu Egloffstein-Arklitten

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 01.03.1899
Descrizione fisica: 6
, vornehme Dame von mir wollen könnte.' Sie nickte der Freundin zu und begab sich in den Salon. „Fräulein Luise Weichertl* hörte die Mureni Magda im Tone deS höchsten Erstaunens ausrufen, ehe die Portieren sich hinter dem jungen Mädchen geschlossen hatten. Magda die Hände entgegenstreckend, trat Luise dieser entgegen. „Ich bin gekommen, Sie tüchtig auSzufchel- ten und Sie zu Ihrer alten Tante zurückzu führen!' sagte Luise, sofort auf de» eigentlichen Zweck ihres Besuches kommend. - Magda

war es nicht möglich, auf den scherzhaften Ton, den Luise angeschlagen, ein zugehen. Was zwischen ihr und ihrer Tante, verhandelt worden, war zu ernster Natur, als daß man mit einem Scherz darüber hinweg gehen konnte. Allerdings wußte ja Luise nicht, welcher Art die Differenzen waren, die zwischen Magda und der Tante bestanden; sie glaubte, daß das junge Mädchen nur aus Eigensinn und Laune die Pflegerin der Kindheit verlassen habe. Magdas ernste Miene und der Ton, in dem sie nun von der Sache sprach, belehrten

Luise allerdings dar über, daß der Bruch zwischen den beiden Frauen ein ernster und voraussichtlich unheil barer sei. So schmerzlich ihr daS auch war — denn es zog sie zu beiden: zu Frau Weber wie zu Magda, mit mächtiger Sym pathie — ihr Taktgefühl gebot ihr dennoch, nicht weiter in Magda zu dringen. So zieng sie denn über diese heikle Sache leicht hinweg und brachte die Angelegenheit zur Sprache, welche eigentlich sie zu Magda führte. „Und es ist also Ihr fester, unwiderruf licher Entschluß

, sich der Bühne widmen zu »ollen?' fragte Luise ihre Blicke fest und eindringlich auf Magda richtend. »Ja, Fräulein Luise fest und unwiderruflich l Ich bin ja bereits kontraktlich an eine unserer ersten hiesigen Bühnen gebunden.' Magda hatte das mit einem gewissen Stolz gesagt — so das Luise ein feine? Lächeln nicht unterdrücken konnte. Dieser Kunst enthusiaSmuS schien dem jungen Mädchen wirklich ernst zu sein. „Fräulein Magda,' sagte Luise herzlich, würden Sie der Jugendfreundin, der Genossiin Ihrer Kindheit

ein offenes Wort verzeihen?' „Ihnen — Fräulein Luise, gestatte und verzeihe ich alles!' antwortete Magda schnell und warm. „Nun denn, dann will ich mit meiner Ansicht nicht hinter dem Berge halten. Offen und ehrlich sollen Sie aus meinem Munde hören, wie ich, von meinem Standpunkte auS, hierüber denke. Nehmen wir einmal an, daß Sie wirklich ein Genie sind und daß eS Ihnen möglich wird, die schönste Staffel des RumeS zu erklimmen. WaS haben Sie dann erreicht? Sie haben Ihren Ehrgeiz befriedigt

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 26.07.1939
Descrizione fisica: 6
er an einem regnerische» wrmiltag von einem jungen Madchen, sich auf dem Schulwege befand, am 'imcrsiapel einer Baustelle entdeckt.^ iii'ich mit warmer Hand über das èM, gesträubte Fell, worauf er leise zu àirren begann, das Schwanzchen stellte dm Kopf an der Wade des Wäd- rieb. Luise erbarmte das Halbver lgene Tier. Auf ihre Frage hin, wem . gchüre. zuckte der Mauerpolier die Wein: „Nehmen Sie das Verreckerl Smon mit', sagte er. „uns ist es hier im Wege.' ? kam es. daß der mit schwarzen Mandern und Schwanzringen

scharf rbnete graue Kater in der Meister- ' '' r Mode, die Luise besuchte, von 5 ',!! Hand ging. - Luise ihn heimbrachte, waren die Eltern vorerst wenig erbaut. „Dieser Stänker bleibt mir nicht lange im Hau se', sagte der Vater, „schau zu, daß du ihn wieder anbringst.' „Wenn es wenigstens ein gesundes Tier wäre', meinte die Mutter, „aber es ist ja verelendet.' àrse war tlug uod schwieg. Sie rich tete ihrem Purzel ein Lager am Kachel ofen und stellte im Flur einen Kasten mit Äsche zurecht. Der Kater

begriff sogleich, worauf es ankam. Sorgfältig strich er die MÄde, die er sich in die Asche scherte, wieder zu. Roch am gleichen Abend rollte er ei nen KnaerMt, den die Mutter vergeb- li^, gesucht hatte, unter dem Vertiko her vor. Während der Nacht erwachte der Vater von einem schrillen Pfeifen. Er erhob sich ärgerlich und schaute nach: Im Flur, vor der Speisekammer, tanzte Pur zel wie «tberm herum und spielte seine erste Maus tot. Ein Jahr verging, und Luise verlobte lfich mit «àem .auswärtigen

Architekten, den sie auf einem Ausflug kennengelernt hatte. Bei der entscheidenden Aussprache' bemerkte Luise ernsthaft, daß der Kater Purzel ihre einzige Mitgift sei. „Ausgezeichnet!'' sagte der Architekt, ohne mit der Wimper zu zucken. Er ließ sich nicht die geringste Enttäuschung an merken. Bald darauf fand die Hochzeit statt, Luise zog als Frau Rainer mit ihrem Kater in ein geräumiges Landhaus ein. Purzel war außer sich. Er jagte kreuz und quer durch den Garten, kletterte auf die Bäume

und war hinter allem her, was sich rührte. Als er das Grundstück eingehend berochen hatte, wütete er der art unter den Ratten und Mäusen, daß sie in kurzer Zeit ausstarben. Eines Morgens Hörte Luise ein durch dringendes Fauchen und Knurren. Sie lies in den Garten hinaus und sah den Purzel mit einsn großen schwarzen Ka ter kämpfen. Sie bildeten einen wogen den Knäuel -und walkten sich durch, daß die Fetzen davonflogen. Luise griff nach dem Gartenschlauch, drehte den Hahn auf. und die Rauferei war zu <^ide

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 13.02.1899
Descrizione fisica: 6
— im Falle, daß Du Dich über das Heikle des Gegen standes hinwegsetzen willst. Deine Hilfe.' »Ich stehe Dir in jeder Beziehung zur Disposition,' antwortete Luise zuvorkommend, aber kühl. Und mit ungewohnter Wärme, in beinahe bittendem Tone sagte Ada jetzt, nahe an ihre Schwägerin heranrückend und den vollen Arm um deren zarte Schultern legend: Sieh', Luise, Du wirst mich und mein Thun vielleicht nicht begreifen und verstehen. Es wird Dir räth selhast erscheinen, daß ich scheinbar in die mir gestellte

Falle gehen, dem Prinzen das Rendezvous im Pavillon gewähren will. Luise wandte entfetzt den Kopf nach Ada und starrte diese sprachlos an. »Ich bin des Kampfes,' fuhr Ada unbeirrt fort, .den ich seit meiner Lerheirathung gegen meinc Feinde zu führen gezwungen war, herzlich müde. Ich will mich nicht ergeben, o nein, daran denke ich nicht; ich bin eine geborene von Wartenegg, aber ich will meine Gegner kampfunfähig machen, indem ich einen mächtigen Bundesgenossen werbe, der alle Angriffe

verständige« ich muß eine letzte Unterredung mit ihm haben. Ich soll bei dieser Gegenheit auch noch gewisse Briefe in Empfang nehmen, die den Diebesfingern des Doktor Levy entgangen sind. O Luise! Wenn Du ein Herz hast, so wirst Du mir nachfühlen, waS ich empfinde. Be denke, was ich feit jener entsetzlichen Stunde gelitten habe. Tausende von Dolchstichen hätten-mein Herz nicht tiefer verwunde» können, als die tückischen und hämischen An griffe meiner Feinde es gethan. Wie Nadel spitzen dringen

mir die versteckten Bosheiten, mit denen Helene von Branden mich unaus gesetzt peinigt, in das Herz. ES würde mich wahnsinnig machen, wenn dieses Leben immer so weiter gehen sollte. Es muß endlich eine Aenderung eintren. Luise. Du magst über mich denken, wie Du willst, ich kann nicht anders handeln. Eine so willkommene Ge legenheit. meine Lage zu ändern, darf ich nicht unbenützt vorübergehen lassen. Ich muß den Prinzen sprechen. Ich muß den Prinzen sprechen, er muß meine Feinde zum Schweigen bringen!' Ada

hatte sich in eine exaltierte Stimmung, die ihr sonst fremd war. geredet. Sie glitt plötzlich vor Luise nieder, und deren Kniee umfassend rief sie mit vor Thränen erstickter Stimme: »Luise, ich flehe Dich an, erfülle meine Bitte und begleite mich in den Pavillon, damit kein Makel auf meine Ehre fällt und mein Gatte nichteine neue Gelegen heit erhält, mich zu verachten. WaS ich noch keinem Menschen, mir selbst kaum zugestehen gewagt. Dir sage ich eS jetzt. Luise, ich liebe Hugo unaussprechlich und seine Kälte bricht

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Alpenzeitung
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Pagina 11 di 12
Data: 24.12.1931
Descrizione fisica: 12
- und Widerwärtigkeiten so reichlich bescherte. Hannes Marini. Was sm Weihnachts abend geschah! Von Bera Vernoy. Weihnachtsabend ?m Kinderheim „Maria'! Schon frühzeitig hat man die Kerzen des Ehristbaumes entzllndet, damit auch die süng- ston Insassen des Heimes an der Feierlichkeit teilnehmen konnten. Jetzt um neun Uhr sind die Lichter bereits zu Stiìmpfchen herab ge brannt. Schwester Luise schreitet zwischen den Bett chen einher, in den meisten liegt schon ein fest schlafendes, rosiges kleines Wesen

, nur hier und da blinzeln ein paar braune oder blaue Äuglein. Kontrollierend geht Luise von Bett zu Bett, bald eine Decke heraufziehend —> oder ein Kissen glatt streichend. Ihr eigener kleiner Sohn liegt auch hier, und zuletzt tritt sie zu ihm — drückt einen Kuß auf seine Stirn — und verläßt dann geräusck>- los den Schlaframn. Sie kehrt in das Wohn zimmer zurück, wo es nun fast dunkel ist. Ein schwaches Flackern von herabgebrannten Ker zen erhellt noch das Gemach, und der Duft von Weihnachtsgebäck, Christbaum und Ker

zendunst macht die Luft schwer. Luise öffnet ein wenig das Fenster um die frische, kalte Schneeluft hereinzulassen. — dann knipst sie die elektrische Stehlampe an, und verlöscht die letzten Lichter am Baum. Ein Tisch mit Gaben bedeckt; die ihr gehö ren — man hat sie reichlich bedacht. Erfreut betrachtet Luise die hübschen Geschenke und nimnit manches bewundernd zur Hand. Ihre größte Freude aber war. daß sie einer Schar von fünfundzwanzig Kindern einen Weih nachtsabend bescheren konnte voll von Jubel

Noch einmal wirst sie einen Blick in den an grenzenden Raum — dort ist alles still —» bis. auf tiefe ruhige Atemzüge. ' 5 Einen warmen Flauschmorgenrock un? , Pelzschuhe — auch Christgaben — zieht Schwester Luise an, nimmt die Haube von dem dunklen, welligen Haar, und setzt sich in den^ -großen Lehnsessel neben der Stehlampe. Dass Buch'in ihrer Hand sinkt bald in ihren Schoß, 'und ihre Gedanken wandern zurück in die Ver»' 'gangenheit. Die Tränen, die nun in ihren, Augen schimmern, braucht sie nicht mehr verbergen

. ' ^ Wie anders war doch der vorige Heilige Mend, in dem kleinen hübschen Landhaus» -draußen in einem Vorort Hamburgs. — Der ffleine Rolf — erst drei Monate alt — das -schönste Geschenk fUr ihren Mann, der kürzlich von einer Geschäftsreise, nach Australien, zu rückgekehrt war. Aber schon wenige Tage nach Neufahr entstand eine Verstimmung zwischen ihrem Mann und ihr, nachdem er einen Brief aus dem Ausland empfangen hatte. Im Ver kauf kurzer Zeit wurde diese Verstimmung im mer schlimmer. Luise suchte vergebens nach dem Grund

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 22.11.1909
Descrizione fisica: 8
uns ebenso zart als innig. Breitenborn war mir der trcueste Freund und dazu ein unvergleichlicher Lehrer in der schweren Knust des Lebens. Er hatte eine merkwürdige Gabe, das Schwache und Kleinliche auszumerzen und ein gesundes Selbst vertrauen zu wecken. Dabei wirkte er erzieherisch ohne jede Pedanterie, lediglich durch das Beispiel — die Hauptsache freilich.' „Und keiner von denen, die den Horizont der Frau gerade nur bis an die Tür ihres Hauses ziehen,' warf Luise ein. „Gewiß nicht. Er gönnte

.' „Sie mögen recht Haben, Luise. Ich habe den großen Vorzug eines wcitgreifeuden Neise- lcbens auch nie unterschätzt. Bei einer vergrößerten Peripherie der Anschauung kann sich die Seck nicht verengen. Wie oft würde sie erschüttert durch eine Völkertragik vor der das eigene Weh in nichts versank. Und wenn ich sah, welchen Gewaltsamkeiten ein Urland in seinem Werde prozeß unterworfen gewesen, wie es die Segnungen der Zivilisation mit zahllosen blutigen Opfern be zahlen mußte, so dankte ich dem Herrn

und Bewunderer nicht schnöde im s Stich lassen wollen,' schloß Luise mit einem aus» ! munternden Lackeln. „Ach!' Marion hob in müder Abivehr die Hand. „Ob nicht hundert Federn darauf warten» daß ich die meine niederlege? Was verhalf mir denn zu dem bißchen Bekauntsein? — Zufall — Glück. Tie leichtflüssige natnrwahre Schilderung unserer interessanten Reisen machte mich zur beliebten Schriftstellerin, ich weiß nicht wie.' „Oho, Sie wollen sagen, eiue geistvolle 'Aussassung. von glänzendem Stile getragen

, macht Ihre charakteristischen Rciseslizzen so eigenartig packend, daß sie förmlich verschlungen werden.' „Luise, mit dieser fürchterlichen Schmeichelei fallen Sie ganz aus der Rolle. Strengen Sie sich nicht weiter an, ich weif; genau, mein leicht errungener Ruhm überdauert uicht den Tag. Ich weiß auch, woran es mir fehlt. Die scharfe Analyse, die strenge Logik, welche zum Beispiel Ihre Schriften so bemerkenswert auszeichnen, geben mir völlig ab. Ich schreibe eben nur Frauenbücher.' „Und jeder liest

, nein, verschlingt dies amü sante Geplauder, während der meinen Bestimmung schließlich die Makulatur ist.' „Aber, Luise, uud Ihr neuestes Buch ist nicht nur viel verbreitet, sondern auch brillant kritisiert worden. Sie verlangen eben denkende Leser; und nun ist den dummen Menschen endlich ein Licht ausgegangen, das Sie und Ihr großes Können hell uui strahlt/' „Abendsonne/ meinte Luise ruhig. »Sie glänzt, aber sie wärint nicht mehr. Doch für solch einen letzten schönen Schein ist man dankbar

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 20.01.1899
Descrizione fisica: 6
Beilage zu Nr. 16 der „Bozner Zeitung' vom 20. Jänner 1899. Nachdruck verboten.) Ada. Roman von * 5 *. l106 Fortsetzung.) Luise drückte verzweifelt ihr Geficht in die Kissen des Sofas, um das Schluchzen zu ersticken, da8 ihre Brust zu sprengen drohte. So lag sie eine lange Zeit, sich ihrem Schmerze überlassend, bis nach und nach ihr Herz lang» samer schlug, ihre Brust ruhig athmete und das wilde Schluchzen sich in schmerzliches leiseS Weinen auflöste. Endlich trocknete sie ihre Augen, nahm

dem Assessor Richard von Schubert. Luise war vollständig ruhig geworden, sie hatte ihren Entschluß, Schubert die Hand zu reichen, noch einmal überdacht und war nur zu dem Resultat gekommen, daß sie nur so und nicht anders handeln konnte und daß sie recht daran gethan, da sie selbst wenig Glück erfahren, wenigstens ein anderes Men schenherz zu beglücken. Sie hatte ihre Zeichen mappe hervorgesucht, um sich mit ihrer Lieb lingspassion zu beschäftigen. Mit einem Seufzer nahm Luise den Stift zur Hand

und versuchte durch das Entwerfen einiger komplizierter Muster für Stickereien sich zu zerstreuen und ihre Gedanken in die Bahn der Alltäglichkeit zu lenken. Es klopfte leise an Luisens Thür und auf ihr .Herein l' trat Frau Sophie Weichert in daS Zimmer. Sie gieng schweigend auf da? junge Mädchen zu, hob dessen Kopf ein wenig n die Höhe und blickte prüfend in die ver weinten Augen ihrer Pflegetochter. ' »Zürnst Du mir, Luise, weil ich Dir zu- Nltti. den Sohn meiner Jugendfreundin zum Gatten zu nehmen

? Ich meinte eS gut mit Dir, Kind; glaube mir, jeder Schmerz kernt sich vergessen, ebenso wie jede Wunde schließlich heilt.» Luise zog die Hand ihrer Mutter an ihre Lippen. »Du meinst, daß jede Wunde heilt, Mama? Es sterben auch sehr viele an ihren Wunden.* »Aber nicht meine kluge, vernünftige Luise l' Frau Weichert küßte Luise auf die Stirn. »Du bist zu jung, Kind, um Dein Leben zu vertrauern und Dich nur mit illusorischen Hoffnungen zu nähren. Du hast ein Recht, das Leben zu genießen und glücklich

zu sein wie alle andern Menschen auch. Ich hege die freudige Hoffnung, daß Du an der Seite Richard von Schubert reichen Ersatz für scheinbar verlorenes Glück finden wirst.» »Meinst Du, Mama?» Luise lächelte ein wenig ungläubig. „Ich bin der festen Ueberzeugung, mein Kind! Richard ist der beste und bravste Mensch, ich habe ihn in letzter Zeit so recht kennen gelemt. Er liebt Dich in einer schwärmerischen Weise, und es müßte merk würdig zugehen, wenn zwei so gute Menschen wie Du und Richard nicht glücklich miteinander

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Alpenzeitung
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Pagina 10 di 12
Data: 24.12.1931
Descrizione fisica: 12
Donnerstag, den 24. Dezember Mutter gewesen? Nicht genug Frau und Ge liebte? Trug ihr Jahre hindurch ausgeübter Beruf daran Schuld? Vergaß sie sich selbst zu sehr «über das pflegende, sorgende Gefühl fllr Andere? Heut sieht sie es ein — sie HZtte mehr Weib sein müssen, auch der ernsteste Mani» will, daß seine Frau ihn fesselt. Die Uhr im Zimincr zeigt halb eins. Luise fühlt weder Nuhe nach Müdigkeit in sich, sie drückt sich lic-fer in die weilten Polster des Sessels, die wärinende Decke fester

um sich zie hend, Sie beschließt so den Morgen zu er- ivmlni — dann wird Schwester Angelika kom me» »in sie abzulösen. Sic schlief;! die Augen und versucht die Ge danken zu bannen. Wozu das Grübeln — wo zu immer wieder an die alte Wunde rühren? Es ist vorbei — Alles — must vorbei sein! Klaus hat geheiratet, und sie hat außer den monatlichen Geldsendungen. un5 heute einem Paket mit Spielsachen für Rolf, nichts mehr von ihm gehört. Ein gleichmäßiges Geräulch läßt Luise aufhorchen. Der Tritt von Füßen

— auf — ab — auf ab vor dem Haus. Wer mag zu so später Stunde allein In der Nacht hier auf und nieder gehen, ruhelos! Vielleicht ein Schutzmann, der Dienst hat? Luise fröstelt bei dem Gedanken jetzt, einsam in der Nacht, auf Wache sein zu müssen. Die gleichmäßigen Schritte halten an. Endlich läßt es ihr keine Ruhe, sie muß sehen wer dort ist. Vorsichtig schiebt sie die Portiere beiseite, ein Lichtstrahl fällt auf die Straße. Sie sieht eine Männergestalt, die beim Schein des Lichts stehen bleibt. Die Portiere fallen lassend

tritt sie vom Fenster zurück. Ein Mensch ver schlechte Absichten hat? , Nein — hier in einem Kinderheim wird man nichts stehlenswertes vermuten. Und dann würde der Mann nicht so auMllia am- und abschreiten. Was ist nur? Luise befallt eine Unruhe, die sie fast zittern macht. Leise und zaghaft läutet setzt die Glocke an der Haustür. — Luise zögert — doch dann geht sie in den Korridor hinaus, dreht das Licht an — schließt auf. und öffnet die Mr einen Spalt. Durch diesen Spalt sieht sie das bläulich

. Ermüdet und erstarrt steht er nun ganz benommen in der Helligkeit Und Wärme. Luise hat das Gefühl sich in einem Traurnzustani» zu befinden — und seden Augenblick muß das Erwachen kommen. Ohne zu fragen führt sie ihn in das Zimmer, drückt ihn in den großen weiclxm Sessel, deckt ihn zu, und entzündet den elektrischen Kocher, um von dem übrig gebliebenen Weihnachtspunsch zu wärmen. Das heiße Getränk verlagt die Kälte aus Klaus Gliedern, die Spannung seiner Nerven läßt nach. Als er zu sprechen anfängt

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Lienzer Zeitung
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Pagina 22 di 24
Data: 09.04.1904
Descrizione fisica: 24
, sie zu treffen, war so groß, daß Luise, die sich anfänglich zurückziehen wollte, schließlich seinen stürmischen Bitten, zu bleibe», nachgab. Seine Abschiedsworte wollte sie doch noch hören und dann hieß es, siir immer entsagen. Mit zarten Worten dentete sie auf ihres Vaters Mißtrauen, auf sein Verbot hin — Thormann hatte keine Antwort, nur eine Frage darauf: „Geliebte, sage mir nur eines — das trauliche,Du' mußt du mir schon gönnen — liebst du mich, willst du mein Weib werden?' „Ja, ich liebe dich,' hauchte

sie, in seliger Scham erglühend. „Dann bieten wir der ganzen Welt Trotz, meine, ja bald meine Luise,' rief er, „und wenn dich tausend Väter mir ver weigern wollten.' Während die Schatten des Abends sich auf den Park herab senkten, wandelten die Liebenden auf und ab, Gelübde unwandel barer Treue ihrer Herzen miteinander tauschend. Es wurde ver abredet, daß Eberhard seiue Braut, nachdem er seinen Vater in Hamburg eingeweiht, durch einige Zeilen benachrichtigen werde, wie der alte Herr das Verlöbnis des Sohnes

aufgenommen habe. Aber Luise bat den Geliebten, ihr nur dann zu schreiben, wenn der Vater zustimme. Sie wolle Eberhard den Schmerz ersparen, sie mit einer Nachricht zu kränken, durch die ihr beiderseitiges Glück auf immer versinken müsse. „Warte hier noch eine Woche, bis die Würfel gefallen sind,' sagte sie, „wird mir von dir keine Knnde, so weiß ich, was das Schicksal über mich verhängt hat.' Eberhard suchte durch tausend zärtliche Worte ihre Befürch tungen zu zerstreuen. Als die Liebenden Abschied

von einander nahmen, drückte er den ersten Knß auf die keuschen Lippen. Nun wartete Luise. Die Zeit hatte für sie bleierne Flügel. Wie lang doch fo eine Woche war! Kein Brief von ihm kam, so sehr sie ihn auch ersehnte. — Schloß sie die Augen, so glaubte sie, ihn mit greifbarer Deutlichkeit zu sehen, schließlich sah sie ihn überall, bei Tage und bei Nacht. Luisens Lebensmut schwand mit jedem Tage mehr, und als Wochen vergangen waren, da wußte sie, daß es nur ein holder, kurzer Traum

gewesen War, der ihr ein unerreichbares Glück vorgespiegelt hatte. Sie trug ihren Gram still im Herzen. Die Jahre gingen da rüber hin, aber sie konnten ihn nicht mildern. — Eine innere Stimme sagte ihr, daß der Geliebte ohne Schuld, daß er ein Opfer der Verhältnisse geworden sei. Herr Rehbein hatte neuerdings die Gewohnheit angenommen, die Sommerferien, und zwar ohne seine Tochter, in Thüringen zu verleben. Eines Tages erhielt die völlig ahnungslose Luise die Verlobungsanzeige ihres Vaters, der eine wohlhabende Kaus- maunswitwe

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 20.02.1899
Descrizione fisica: 6
Beilage zu Nr. 41 der „Bozner Zeitung' vom 20. Februar 1899. Rachdruck verbot«».) Ada. Roman von * (131. Fortsetzung.) .Komm, Kleine!' sagte er liebreich zu ihr, zog Luisens Arm in den seinen und führte sie au» dem Pavillon. »Hier ist kein Aufent halt für Dich; diese Stätte ist entweiht skr ein so reines Wesen wie Du! Diese Scene «ar ebenfallt nicht für Deine Ohren be rechnet; verzeihe mir, daß ich mich so hin reißen ließ.' Luise drückte leise) ohne zu antworten, Hugo» Arm, den diese Bewegung

süß durch- fchauerte. Hinter einem JaSminbusch versteckt standen Levv und Hilda, die sich vor Erstaunen nicht zu fassen vermochten. Hugos Stentorstimme war auch bis zu ihnen gedrungen und auch diese feigen Seelen hatten gezittert. Aber Hilda wollte die Früchte ihrer schlau erfundenen Intrigue genießen, sie wollte den Eklat in feinem vollen Umfange erleben. Da sah da» Ehepaar plötzlich den Prinzen schnellen Schritte» dem Haufe zueilen, und jetzt erschienen Hugo und Luise! Wo war Ada geblieben

? War statt ihrer die Schwägerin a« Plätze erschienen und war der ganze Plan mißlungen? Hilda biß die Zähne zu sammen vor Wuth, sie hätte da» Mädchen, jene Luise zermalmen können. Nur die Züge de» Doktor Levy trugen einen fast steinernen Au»druck. .Nun gibt e» wohl hier nicht» Interessante» mehr zu erleben und wir können auch das Feld räumen! Mit dem Eklat war es dies mal nichts!' sagte er mit einem cynischen Lächeln, al» Luise und H»go in da» Hau» gegangen. »Ich glaube, Frau Weichert war doch noch klüger

al» meine geistreiche Frau.' 32. Kapitel: Im Weichert'fchen. Familienzimmer faßen Frau Sophie Weichert, Ada und deren Bruder Fred am TheetifchAalDI Hugo ^«nd Luise einträte». . ! ',' 1' >42 z 5 Der junge Baron war erschienen. unZ.sich durch boSMeS^-Un MMHyMMer zu rächen, der thm muerdmg« eme bedeutende Summe die er von ihm erbeten, abgeschlagen hatte. Hugo hielt eS'mit seiner Ehre^ nicht vereinbar) da» leichtsinnige Leben feine» Schwa ger» ferner zu protegieren. Frau Sophie Weichert/'welche sehr er- müdet war, zog

sich bald zurück, und die vier : Hugo, Ada, Luise und Fred befanden sich allein. Auch Ada, welche nicht die Kraft in sich süblte, gleichgiltig zu bleiben — sie fühlte sich bedrückt und unruhig, wollte sich erheben und da» Zimmer verlassen. Eine gebietrische Handbewegung ihres Gat ten, der sich ebenfalls nicht beherrschen konnte, bannte sie an ihren Platz. »Noch einen Augenblick, Madame, wenn ich bitten dürfte t' Erschrocken über diesen Ton sahen Hugo Alle an. Luise schien mit eine« flehenden Blicke

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 21.03.1899
Descrizione fisica: 6
eS jetzt noch Erschütterndes für sie geben! »Vor allem, Luise,' sagte Frau Weichert schonend, nachdem sie sich neben diese gesetzt und ihre Hände in den ihrigen hielt, „beant worte mir eine Frage: Hast Dn Dich in unserer Umgebung glücklich oder unglücklich gefühlt? Hättest Du gewünscht, in einer anderen Umgebung, unter anderen Menschen ausge wachsen zu sein?* »Aber Herzensmama,* rief Luise erstaunt, „wie kannst Du nur überhaupt eine solche Frage stellen! Meine Kindheit, überhaupt mein ganze» bisherige» Leben war Dank

Eurer Für sorge und «üte, ein solche» wie e» wenigen Bevorzugten beschieden sein mag! Nicht um alle» in der Welt hätte ich ander»«« al» bei Euch aufwachsen mögen.* Frau Weichert drückte in freudiger Auf wallung dankbar die Hand Luisen». »Und Du hast niemal» Deine rechte Mutter vermißt?* fragte sie dann zaghast. Du hast Dich niemal» gegrämt, nur ein.Pflegekind' zu Heißen?* .Ich hieß wohl so bei anderen,* sagte Luise im Tone warmer Zärtlichkeit, »bei Euch war ich e» nicht? Du, mein Mütterchen» hast stet

» eine so verschwenderische Fülle herz licher Liebe über mich au»gegössen, daß mir nie der Gedanke gekommen ist. daß eine wirk liche Mutter ander» zu ihrem Kinde sein könne, «l» Du stet« zu mir warst!* Frau Weichert legte nun den Arm um Luise und zog sie an sich. »Aber Deine rechte Mutter. Luise,* sagte sie entschlossen, »welche ebenfalls gerechten Anspruch auf Deine Liebe hat. lebt in unserer Nähe. DaS heißt, sie hat vielleicht nur noch kurze Zeit zu leben und wünscht vor ihrem Tode noch einmal ihr Kind zu umarmen

. Ich selbst, Luise, habe bi» vor kurzer Zeit keine Ahnung davon gehabt, daß Deine Mutter al» eine arme Witwe, die ihr Brot kärglich mit Handarbeiten verdiente, viele, viele Jahre in unserer nächsten Nähe gewohnt hat. Du aber bist noch nicht eingeweiht, Kind, in unsere Familiengeschichte. Ich will Dich in Kürze über Dein Herkommen unterrichten. Bisher hieltest Du Dich für eine arme Verwandte au» meiner Familie, so hatte ich wenigsten» auf Deine Fragen Dich belehrt! Da warst jedoch in einem Irrthum besangen

ihre arme Mutter ge kämpft. während sie selbst im Ueberflusse und im Reichthum gelebt. Frau Weichert ließ Luise ihren Schmerz au»weinen und kein egoistische» Gefühl ließ sie diese Thränen der armen Amalie miß gönnen. Der Schmerz de» Kinde», da» seine Mutter, kaum gefunden, wieder verlieren soll, war gewiß berechtigt. Still und unbemerkt schlich sich» Fraw Weichert von dannem. ' Worte waren hier überflüssig^ ZA'' Der TodeSengel hatte seine Fittiche» schon», ausgebreitet, um die Seele Amalie Web

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Bozner Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 30.09.1904
Descrizione fisica: 8
V ^ . „Bozner Nachrichten', Freitag, 30. September 1904. Prinzessin Lonise von Kolmrg. Dtt^Heit'^ wird .<W. Jari^ 2.4^MHember/.gemeldet: >,ZMH.oie eben'er^oWy AegegnunK der Heiden .Schwestem Luise^ünb'Stephanie sWÄüfkläNlngM von außewr'dentlicher WichWkMzutage gefördert« wSrden.:?:Jn'den 'langeni undt'äus^-' MrlM^IMMchuygey/5die^ zwischen- den beiden Prinzessin nen Mtsc^ndM, eMben^ <mH PrinzessiwMe^ phlMle''0llH^M'^buWPMÄ jahÄang getäuM wurde. GräfiMLonyaychathier'erfahren, welche Vermüthün gen

^ noch Winoglich, WKEinzelheiten dieser An- MegiMeit nntzutheilen, nur so viel Karf man sagen,..daß die ^ Mei^ntttzigkeit'-ch'es^Mattachich Her' PrilHessin gegenübet, smne.M'olutUöble-Haltung während-der ganzen Dauer sei- nW Verkehrs mit Luise von Koburg stellte über allem Zweifel ^ is^und^durch -linwiderlegliche Beweise^im gegebenen Moment - bez eugt werden wird. Gräfin-Lonhay hat sich denn auch hier i die'MTe^Ueberzeugling von der Unschuld Mattachichs der- ^ schafft,'und sie war von dem Schicksal

des unglücklichen Ex- ? Offiziers curfs tiefste erschüttert.' ^ ^ ' MßtWerlaÄtet auch, und das ist wieder ein bezeichnendes DeWF daß der Prinz Philipp von Koburg zur Deckung jener Wechsel den im Palais zurückgebliebenen größten Theil des Schmücke seiner Frau verkauft hat. Dieser Schmuck ist per- sön^ch^Md 'privates' Eigenthum der Prinzessin Luise, die man « um, ib re Zustinunllna zum Verkaufe nicht gefragt hat rmd die auch bis jetzt nichts davon erfahren hatte. Man wird gewiß in der Oeffentlichkeit oft darüber

ge staunt haben/ warum die Gräfin Stephanie Lonyay niemals vorh^ihre.in der Anstalt befindliche Schivester besucht habe und Hl^re verstreichen ließ, ohne sich um die unglückliche Luise zu ÄMMern. Gräfin Stephanie Lmlyay hat auch darauf jetzt Alch^rß. gegeben..^ Sie wollte, als - sie von ider; angeblichen (^^anklmg.Md Intermie^ ihr^ Schwester Luise HHrte, sofM M'ihr Äen mch^fie hefttchen^ 'sie-sehen- und ihr irgend wie der PrinA Philipp Koburg, der die GräfA LMyMlbestänöig Verhinderte, die Prinzessin

Luise zu besuchM,- ,,Ellet est d^une folie furieuse, elle est ramollie!' sagte er^ ^Sie ist tobsüchtig und gehirnweich. ) Und er erklärte HyGay« ,.es. M. gefährlich,, die Prinzessin Luise zu ^ Gräfin Msse befürchten, 'sagte'Prinz'Koburg, daß ^hr'mn-die Gurgel fährt oder sie zu Boden D . gleiche Auskunft ertheilte der Kurator der Feisknantel. .1 So oft Gräfin Ste- Pham^ Lonyay sich im Laufe der Jahre, sei es bei ihrem Schwager,- dem Wmzen, oderbevdemKuratlK ihrer Schwe- ^kündigte

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 10.12.1898
Descrizione fisica: 8
mich das Bild, .welches Ihr Beide. Du und Mama dar stelltet^ eigenthümlich an. Es regle sich unwill kürlich' der. Wunsch in mir. daß es meine Frau sein möchte, die an Deiner Stelle sitze, 'oder^ nein,'ich drücke mich falsch aus, ich «Mischte einen Augenblick, Du märest wirklich meine Frau, Luise, und erwartest mm sehnlichst, daß der Gatte als Dritter in diesem gemüthlichen Buyde erscheine. Ein vermessener Wunsch, nicht wahr. Schwesterchen?' Luise rückte unruhig ihren Stuhl ein rvernz von Hugo

und traut machen kann, daß man kein Verlangen trägt nach dem Nerven aufreibenden Gesellschaftsleben. Der «ine so,der andere sol Habeich recht, Mama? wandte sich Luise fragend und mit liebenswür digem Lächeln an Frau Weichert. „Wie immer, mein Kind! Du bist so ver stündig und hast so gesunde Ansichten, daß es sür mich etwas herzerfrischendes hat. Dich dekatieren.zu hören. Aber da Du nunGesell- > schaft hast, liebe Luise.^ will ich doch heute noch den Geburtstagbrief an meine alte Freundin, Frau

von Schubert, beendigen, sonst kommt er wirklich noch zu spät. Ich schreibe stets des Abends, da habe ich immer die besten Gedanken. Also, liebe Kinder, unterhaltet Euch indessen; ich bin bald wieder bei Euch.' Frau Weichert legte die Arbeit bei Seite und begab sich auf ihr Zimmer. „Luise!' „Hugo!' Der erste Ausruf glich fast einem Seufzer, der zweite war eine theilnehmende Frage. „Ich bin sehr unglücklich Luise.' „Ich weiß es, mein armer Hugo.' Ein Zug des Mitleids verschönerte Luisens.zartes liehliches

Gesicht noch mehr. Hil^ zückte »hvT-w.i«dec nähe? , und ergriff ihre Hand. ' „Du sagst: .Mein lieber Hugo/ Luise: das verräth Theilnahme für mein Geschick. Ich glaube, das Schicksal hat uns Beiden, da es 'uns als Bruderbund Schwester neben einander stellte, einen falschen Platz angewiesen; wir würden besser als Mann und Frau zu sammenpassen.' Luise zog erregt ihre Hand aus der ihres Bruders. „Hugo! Es kommt Dir nicht zu. der artige Kombinationen zu machen; Du hast eine Frau und darfst

in mir nichts anderes sehen, als Deine Schwester. Und ich glaube, daß dieser Titel mich wohl zu so großer Theil nahme berechtigt, wie ich sie für Dich hege.' Hugo seufzte und strich mit der Hand über die Stirn. „Du bist das Muster einer edlen Frau, Luise; beneidenswerth der Gatte, der Dich einst sein nennt!' „Ich weiß nicht zu beurtheilen, Hugo, ob ich >- anders bin wie andere Frauen; ich weiß nur so viel, daß wie und was ich bin. ich es durch Deine Mutter wurde. „Meine Mutter!' sagte Hugo mit weicher Stimme. „Gebe Gott

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Lienzer Zeitung
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Pagina 27 di 32
Data: 11.05.1907
Descrizione fisica: 32
»- 151 j- Luise willigte darein, war e» ihr doch gar nicht uuailgeuehm, mit dem unholden, hübschen Freiherrn noch ein wenig zn plandern. Die beiden Knaben stürmten davon und überließe» Luise und von Glücksfelo einem seligen Alleinsein. Diese hatten noch keine große Strecke zurückgelegt, als sie an eine Wasserlache kamen, über die ein Steg führte. Luise stand rat los davor, da sie allein nicht hinüberzugehen wagte. „Ich trage Sie hinüber, Fräulein Luise,' sagte von Glücksfeld

, und ohne noch eine Antwort Luisens abzuwarten, hob der starke Mann die schlanke Gestalt auf seinen Arm und trug sie über den Steg. Luise mnßte, um das Gleichgewicht herzustellen, ihren Kopf an den von Glücks felds lehnen. Noch nie hatte Feodor ein so süßwonniges Gefühl empfunden wie jetzt, da dies holde Wesen sich so an ihn schmiegte. Ein unendliches Glück jubelte in ihm auf bei dem Gedanken, daß dies immer so bleiben könne. Ja, könnte er das zarte, hübsche Ge schöpf dnrch das Leben tragen, er würde glücklich

auf seinen Arme». Er hätte sie nicht niedersetzen mögen und wäre er darüber zusammengebrochen. Luise sah, daß sie als Last aus die Dauer doch schwer drückte. „Am besten wird es sein, wir ruhen hier ein wenig ans,' schlug sie vor. Behutsam ließ Feodor von Glücksfeld sie herabgleiten auf den Boden. Was die beiden zu plauderu hatten, darüber schweigt der Wald; aber an ihren Gesichtern konnte man schon erraten, daß hier einer dem andern tief in die Seele hineingesehen hatte und daraus etwas hervorleuchten gesehen

, das das Herz freudig nnd schnell schlagen ließ. Sie mochten beide eine halbe Stnnde in seligem Allesnmsich- hervergessen gesessen haben, als ein Fuhrwerk uahte mit Herrn von Umbrecht als Lenker. Man sah es dem guten Herrn an, daß ihn die Äugst um sein Schwesterkind gewaltig anfgeregt hatte. Bei beiden angekommen, machte er Halt. „Aber, liebes Kind,' wandte er sich nach einer kurzen Be grüßung von Gliicksfelds an Luise, „wie hat das Unglück geschehen können? Ist das Bein gebrochen! Ich werde sofort

meinen guten, alten l)r. Martin bitten, herüberzukommen, oder wollen wir auch Papa rufen?' Feodor von Glücksfeld wurde grau und blan vor den Augen. Wenn Luise nicht noch einmal zu einer Notlüge griff. — Doch diese blieb Herr der Situation. „Nein, Onkelchen, so böse ist es nicht geworden. Hans und Martin haben das Übel Wohl schwärzer ausgemalt, wie es wirklich ist. Ein Bruch ist es nicht. Doch wird es am besten sein, ich fahre mit dem nächsten Zuge nach Hanse in Papas Klinik.' „Tante

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Meraner Zeitung
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Pagina 11 di 12
Data: 01.02.1918
Descrizione fisica: 12
so 5 10 50 2V ISO SO 10 40 S 10 Ladurner Luise. Majorsgattin S0 Hristanel Marie 3 ^nnemoser Marie K Ladurner Marie Witwe AI Kiem Jose? 100 Ladurner Marie Witwe -? Ladurner Elise 10 ?5olf Johann 1W Miller Anna 80 Schrötter Luise 12 Wolf Therese Witwe 100 Kollmann Marie 10 Waldner Josefa 5 Kun Anton io Lambrecht Kath. 10 Kofler Tber. i Theiner Marie 10 Götsch Erhart Zo Sichler Elise g Spechtenhauser Othmar 5 Telfer Anna z Stricker Rosa , Kofler Filomena Z Malleier Rosa ' Zn o. Thurn Zenzi ig Moosmüller Ludwig

Stocker Anna Kiem Luise Mazohl Elise Theiner Martin Schmieder Franz Sonnenburger Ther. Roth Thekla Klettenhammer Marie Theiner Lina Theiner Marie Fliri Luise Stricker Luise Moser Jakob Jauk Rudolf Stadler Mich. Schmieder Luise Unterweger Rosa Dosser Stefan Ladurner Marie Parth Josefa Gamper Johann Ladurner Marie Waldner Simon Moser Elise Ladurner Heinrich k 2 Waibl Johann 2 Pohl Regina 1 Theiner Josef Z Stocker Johann 10 Erlacher Johann 10 Huber Alois 2 Paprian Anna Z Gamper Josef S0 Ladurner

B. 40 Schönweger Alois 5 Mair Luise 20 Kastlunger Marie 10 Rungg Marie 2V Oesterreicher Anna 20 Mair Alois 10 Gorfer Anna 10 Ladurner Josefa 1 Forcher Alois 60 Rungg Alois 40 Stocker Marie 10 Gstrein Stefanie 20 Ladurner Johann 20 Hofer Josef 20 Forcher Susanna 30 Aischg Anna 20 Kofler Math. 8 Frank Marie 10 Urban Kreszenz SV Waldner Anna 10 Leiter Lina 2 Mitterhofer Andrä 2V Gamper Anton 10 TschSll Marie k Forcher Marie 2 Kröß Johann 4V Ladurner Flor. 2 Kind Martin 1ö Tappeiner Binzenz 10 Frank Josef

20 Gasser Josef 10 B-rnhart Judith 10 Tfchöll Alois 10 Ladurner Alois 20 Mair Marie 20 Gstrein Marie 20 Kofler Wilh. 10 Frank Susanna 10 Kaser-r Witwe Ther. ic X X 30 Plangger Johann 7> Margeji» Mari.> > 2 Spechtenhauser Luise ? M<iser Kath. l 2 Nischlec Witwe 5 Breitenberger Bnr». l«> Schönweger Ann» 2 Breitenberger Kath. l S0 Mitterhoser Ther. 2 Haller Josef 4 Tscholl Filom. 5 Gamper Peter - Schweizer Filomeiia 4 Abler Anna -i 4V Gamper Thoi», t> Abler Math. 4 10 Haller Ther. l Abler Josef ? ö Haller

Marie ! Jnnerhoser Iojej 2» S Camper Anna > do. 20 l Schweizer Luis 2!> Reinthaler Alois l l Laimer Joses !0 Tonnezzer Marie 2 4 Forcher Martin 2 Gölsch Marie > 10 Ennemoser Marie 2 Schmieder Luise ! 5 Bernhart Marie 2 Schönweger Joses 6 Bernhart Math. 2 Platter Toni 21» 10 Bernhart Rosa > Königsrainer Marie 2» 2 Matzag Alois l Bosnische Elektr.A.-G. Töll 10i^ 10 Fischer Kreszenz Fell Karl U' 4 Gstrein Franz Gamper Joses 20 20 Gstrein Fanny ? Schönweger Mari>? 30 4 Schönweger Luise 5 Prantl Marie

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 23.11.1909
Descrizione fisica: 8
, sank schlaff herab. .Geben Sie das Ungetüm her, ich trag's dein Kleinen hinaus,' erbot sich Luise gefällig. Aber Marion hielt das Buch fest umspaunt, während sie leise sagte: „Eberhard hieß mein ein ziger Bruder. Und dann fragte sie zögernd hin» auf: Bist Du mit Deinen Eltern hier?' „Papa ist heute nicht da. Krieg' ich jetzt mein Buch?' „Ja, gleich. Kommen Sic. Luise, ich möchte wir deu armen häßlichen Jnngen mit dem lieben schönen Namen näher ansehen.' Sie gingen die Höhe hinan, deren von Palmen

. Luise, die beim Steigen leicht den Atem ver lor, nahm die Sitzgelegenheit wahr, und während sie um so munterer die Blicke in die Rnnde schweifer ieß, hatte Marion sich zu dem Knaben gewandt, der nun sein Buch mit einem blöden Lächeln zurückempfing. In einer von Abneigung und Mitleid ge mischten Empfindung betrachtete sie das unschöne, entschieden leidend aussehende Kiud, das in seiner verblüffenden Achnlichkcit mit Bellas reizloser Schmächtigkeit in keiner Weise an den stattlichen Bater erinnerte

sie abwesend. „Frau Geheimrat Breitenborn,' korrigierte Luise nachdrücklich. Du kannst Dir was darauf einbilden. Kleiner, daß diese schöne und vornehme Dame sich für Dich bemühte.' «Mein Papa ist auch sein und groß. Sie nennen ihn alle Herr Oberbürgermeister, und wir wohnen in einem ganz großen Hanse, Papa und ich, prahlte das Kind.' „Und mußt in einem engen Wägelchen aus harren, was Hilst dir da das reiche Vaterhaus,' dachte Marion, und wieder regte sich das Er barmen des Weibes in ihr, das kein leidendes

über des Kleinen Haar, als Luise nun um Fortsetzung der Wanderung bat. Des Knaben matter Blick folgte uuruhig der forteilenden Dame die so freundlich zn ihm gewesen. . „Komm' wieder,' rief er ihr dringlich nach. Zögernd sah sie zurück. „Wir treffe,! uns wohl noch einmal,' nickte sie frcnndlich. und dann ging sie so hastig weiter, daß Luise, die etwas kurzatmig war, kaum mit ihr Schritt zu halteu vermochte. Endlich «lachte Marion an einem felsigen Vorsprnng Halt, den sie als ihren Lieb lingsplatz bezeichnete

, auf den« sich zahllose rote Sonnenrosen leise schaukelten. Im engeren Zusammenleben mit der jungen Witwe hatte Luise laugst bemerkt, daß diese mit unter von eiiler großen Redeunlust befallen wurde, in der ein forciertes Gespräch sie geradezu verstimmen konnte, und da sie selber eine mehr innerliche Natur war, empfand sie diese Schweig samkeit keineswegs als peinlichen Zwang. Viel mehr suhlte sie sich Marion nie näher, als in solch einem wortloseil Zusammensein. lind so verfolgten die Freundinnen

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Der Burggräfler
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Pagina 11 di 12
Data: 06.02.1918
Descrizione fisica: 12
Kartnaller Josef Reimhaler Josef Ladurner M. Perkmann P.. Pfarrer Unlerweaer Jakob Ennenwler Maria Höller Joles. Frühmesser Brunner Peter Zöllner Alois Prünster Perer Mo'er Maria Böller Maria Martin Anna Unlcriacaer Franz Ladu-ner Kunigunde o r s,Majorsgnttin Kristane! Marie En»en'ol-r Marie Ladurner Marie Witwe Kiem Josek Ladurner Marie Witwe Ladurner Elise Mals Jadann Siller Anna Schrötler Luise Wals Therese Witwe Kollmnnn Marie Waldner Josefa Kun Anton Lambrecht Kath. Kofler Ther. Theiner Marie Götsch

Ladurner Seb. Höfler Filomena Trojer Hans Unterweger Rosa Platatscher Täufer Ladurner Leonhard Wolf Therese Moser Johann Tschaupp Marie Jnnerhoser Johann Recheninacher Kassian Prontl Josef Marchegger Josef Marchegger Peter Marchcgger Mathias Stadler Michael Moser Anna Waldner Rosa Stöcker Anna Kiem Luise Mazohl Elise Theiner Martin Schmieder Franz Sonnenburger Ther. Roth Thekla Klettenhammer Marie Theiner Lina Theiner Marie Fliri Luise Stricker Luise Moser Jakob Jauk Rudolf Stadler Mich. Schmieder

Luise Unterweger Rosa Dosier Stefan Ladurner Marie Parth Josefa Gamper Johann Ladurner Marie Waldner Simon Moser Elise Ladurner Heinrich Gargazon. Riffian, Kuens, Schenna und Forst: K K 2 Waibl Johann 2 Pohl Regina 1 Theiner Josef 2 Stacker Johann 10 Erlacher Johann 10 fmbcr 'Alois 2 Bapriau Anim 5 Gamper Josef 50 Ladurner Franziska 5 Sonnenburger Regina * Weitihaler Anna > Gstrein Alois Pichler Johann ;(• ~ ■tnncnburgisr 1111a .;i ,atier Alo,^ Adler Mari» Mair Josef Theiner Mar'? 2 Pircher Magdai

. oJ) Kroll Joha:-.', u Mair Marti,>, Kop. !0 Maurer Julius 20 Schwienbacher Josef 10 Graf Karl 100 Egon F. 10 Pirhofer R. 4 Teichlcr Martin 2 Hellwig P. 10 Abart 'Anna 50 Dinkhauser R. 1 Oberkofler A. 2 Ungenannt 4 Zitt Fainilie 4 Spitaler 10 Pobitzer Anton 20 Oberhammer Johann 20 Pirchl A. 4 Frasnelli I. 20 Gamper Simon 50 Pircher B. 40 Schönweger Alois 3 Mair Luise 20 Kastlunqer Marie 10 Rungg Marie 20 Oesterreichor Anna 20 Mair Alois 10 Gorfer Anna 10 Ladurner Josefa 1 Forcher Alois 80 Rungg Alois

Johann 2 Spechtenhauser Luise 2 'Riichler Witwe -I Schönweger Anim 50 Mitterhofer Ther. 4 Ticholl Filom. 5 Gamper Peter 40 Gantper Thon, 10 Haller Ther. 5 Haller Marie 5 0t»,»per Anna i Schweizer Luw 1 Lanner Joses 4 Ford,er Marlin 10 Ennemoser Marie 5 Beruh,irt Marie fi Bernhark Math. 10 Bernhart Rosa 2 Matzag Alois 10 Fische» Kreszenz 4 Gstrein Franz 20 Gstrein Fanny 4 Schönweger Luise 10 Götsch Marie 2 Höllrigl Zeno 10 Moier Rosa 1 Burger Marie 1 Lochner Marie 10 Gstrein Marie 1 Gstrein Johann

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 23.01.1899
Descrizione fisica: 6
Beilage zu Nr. 18 der „Bozner Zeitung' vom 23. Jänner 189S. Nachdruck verboten.) Ada. » » » - Roman von (10S Fortsetzung.) Sie hatte heute wieder ihren .guten Tag', die junge Witwe, und ihre immer vortreffliche Laune belebte augenblicklich die etwas stille Gesellschaft der drei Personen. Luise war es sehr lieb, daß Helme gekommen, hatte sie doch nun nicht nöthig, sich ««»schließlich ihrem Bräutigam zu widmen, dessen schmachtende Zärtlichkeit sie inkommo dierte. Helene von Branden zeigte

sich heute von einer ganz neuen Seite und frappierte dadurch nicht nur Frau Weichert und Luise, sondern auch den Assessor. Er ließ sich von dieser neuen Erscheinung blenden und bedauerte fast sein harte», vorschnelles Urtheil. Vielleicht hatte er ihr doch zu viel gethan, vielleicht irrte er sich, vielleicht war sie nicht schlecht, sondern nur leichtsinnig und meinte es mit Luise wirk lich so, wie sie that. Helene übte sich nämlich heute in ihrer neuen Rolle. Sie war merkwürdigerweise heute gar

nicht boshaft; sie erzählte keine einzige pikante Neuigkeit, wie sie doch sonst stets solche zum Besten gab. Kurz und gut, sie war eben nicht mehr Helene von Branden, sondern eine Andere, von dieser ganz Verschiedene. Schmachtend und sentimental sprach sie viel von der wahren Herzensfreude, die e» ihr mache, zwei so gute und ihr so liebe Per sonen, wie Luise und Richard von Schubert, glücklich vereint zu sehen. Ja, als sie dem letzteren, schelmisch mit dem Finger drohend zu seiner Verlobung gratulierte

, fügte sie mit einem scheinbar unterdrückten, schmerzlichen Seufzer hinzu: »Es ist alles Bestimmung im Leben, Herr von Schubert, glauben Sie mir! Und Ihnen war Luise bestimmt; nur sie allein, die Edle und Gute.ist würdig Ihre Gattin zu werden, wie ich ebenfalls für meine kleine Freundin keinen besseren Mann wüßte, als Siel' Dann wandte sie sich schnell ab und that, als müsse sie ihren herben Schmerz, daß sie diesen Eldelsteinzu spät erkannt, niederkämpfen. Es gelang ihr sogar, einige Thränen hervor

sich zu gleicher Zeit, und da er, eitel wie alle Männer, sich durch den gut gespielten Schmerz der Branden ge schmeichelt fühlte, begleitete er sie galant an ihren Wagen. Dort küßte er — wie um Vergebung bittend für sein hartes Urtheil — ihre Hand, und noch einmal wallte eS heiß in ihm auf, doch nur einen Moment, dann ließ er Helenens Hand fallen. Richt um eine Welt hätte er Luise für Helene hingegeben. Auf dem Heimwege überlegte er noch einmal genau, wie die kokette Frau einst mit ihm gespielt und ihn genarrt

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 20.03.1899
Descrizione fisica: 6
mit dem seinen zu verknüpfen. Ihr Ruf sei ihr zu kostbar, «m ihn durch eine Verbindung mit einem so handelsüchtigen Menschen, der vor keiner That zurückschrecke, auf das Spiel zu setzen. Der alte Baron, müde des ewigen Aergers über den leichtsinnigen Sohn, überließ diesen vollständig seinem wohlverdienten Schicksal. Mochte der Sohn während der fünfjährigen Festungshaft, welche man ihm diktieren würde, über sein unwürdiges Lebm nachdenken. Als Ada erfuhr, daß ihr Bruder den Assessor von Schubert erschossen habe und Luise

, nein Sophies sagte sie, »versuche nicht, mich zu täuschen! Es ist besser, wenn wir ruhig und gefaßt dem Unvermeidlichen entgegensehen, und ich muß Dir offen gestehen, mir wird das Scheiden nicht so schwer. Wer so viel gelitten wie ich verlernt es, die Welt als ein Eden zu betrachten, in dem mair unausgesetzt »eilen möchte. Ich bin recht müde des Kampfes und sehne mich nach Ruhel Nun, da ich Luise gut und in glück lichen Verhältnissen, auch Magda versorgt weiß, wird es mir leicht zu sterben

. Kann ich doch über das Geschick derer beruhigt sein, die ich so innig liebe und nun hier zurück» lassen muß.' Ein schwerer, etwas gepreßter Seufzer entrang fich der Brust Amaliens. »Du wirst es jetzt vielleicht erklärlich finden, Sophie,' suhr sie nach einer kleinen Pause fort .wenn ich nun, nachdem ich mein Schicksal kenne, da» Bedürfnis fühle, einmal mein Kind an mein Herz zu drücken. Ich habe eine so unendliche Sehnsucht in mir, ich möchte, daß Luise wenigstens einmal mich mit dem süßen Namen .Mutter' ruft

. Auf dieses Glück habe ich ja so lange verzichtet; viel leicht ist nun gesühnt, waS ich dem Kinde «inst angethan, indem ich ihm die Mutter ent zogen. Bevor ich sterbe, möchte ich Luise als Tochter umarmen! Willst Du mir diese Bitte gewähren und — Deine Luise' — hiev flog ein schmerzliches Lächeln über die blassen Züge der Kranken — .hierauf vorbereiten?' Da brach Fra» Weichert in Thränen aus. Es erschien ihr jetzt so egoistisch, datz sie dieser Mutter so lange ein Recht vorenthalten, daß doch dieser allein

zukam. Sie bat Amalie um Verzeihung für diesen Egoismus und versprach, noch heute Luise in daS Ge heimnis einzuweihen. Da Magda nun zurückkehrte, so verabschie dete sich Frau Weichert. Noch einmal, als fie Amalie die Hand reichte, bekräftigte sie durch einen bezeichnenden Blick das. gegebene Ber« sprechenen. — Mit würdigem Ernst trat Frau Weichert nach einer Stunde aus dem Arbeitszimmer ihres Sohnes. Sie hatte Hugo darüber infor miert, wer die Witwe sei und welches erschüt ternde Ereignis

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Bozner Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 27.08.1912
Descrizione fisica: 8
„Bozner Nachrichten', Dienstag, 26. August 1912. str. 194 Humoristischer Roman von Gustav Rehfeld. „ - (Nachdruck verboten.) (16. Fortsetzung.) Der Rest des Mahles verlief unter gleichgiltigen Be merkungen. Als man sich aber von demselben erhob/zog Otto seine Uhr hervor und das Zifferblatt derselben be trachtend, sagte er: „Es ist jetzt zwei Uhr,um fünf geht mein Zug, — da wird es also Zeit, daß ich mich auf den Weg mache!' „Was, — Sie wollen bereits wieder abreisen?' rief Luise

sie rasch hinzu: „Grüßen Sie man auch Ihre Mutter recht schön von mir!' Mit ganz undefinierbaren Empfindungen versprach Otto das: „Löben Sie wohl, Herr von Mühlen? Es hat mich rechte gefreut!' sagte Luise, dem Gaste kräftig die Hand schüttelnd. „Würde Sie gern ein Stück begleiten, aber die Arbeit drängt! Sie müssen schon verzeihen, wenn ich Sie also nur bis zur Gartentür bringe!' „Aber bitte, gnädiges Fräulein, derangieren Sie sich durchaus nicht, bleiben Sie ruhig hier, finde den Weg schon allein! Wäre

untröstlich für mich, wenn Sie mei netwegen in Ihrer Arbeit zurückblieben!' ^ rief Otto lebhaft aus. Noch eine Verbeugung, ein „Leben Sie wohl, meine Herrschaften!' und fort war er. — - „Gott sei Dank, den sind wir los, der kommt nicht wieder!' rief Luise mit einem tiefen Aufatmen. „Anne marie kann sich freuen, das heißt: eigentlich nicht! Ich wünschte, sie hätte ihn gesehen! Ich glaube, der hätte ihr gefallen!' „Das glaube ich auch schon, gnädiges Fräulein,' nickte Johann, „aber ich bitt' Sie, — bloß

tun und nichts dahinter! Nein, das ist nichts für Fräulein Annemarie, — da geben wir sie nichtHin!' Luise hatte mit dem größten Gaudium den Ergüssen ihrer Pseudoeltern gelauscht. „Na, Kinder, das könnt ihr nun halten wie ihr wollt!' lachte sie. „Ich glaube nicht gerade, daß man euren Rat dabei erforschen wird, wenn es sich darum handelt, die Annemarie zu verheiraten, überhaupt ist eure Rolle als Herr und Frau von Schulzendorf jetzt ausgespielt. Da habt ihr jeder einen Taler, weil ihr. eure Sache

gut ge macht habt! Seid die geborenen Schauspieler! Nun aber schnell in eure Alltagskluft zurück, hier aufgeräumt und die Spuren beseitigt, — in einer halben Stunde darf nichts mehr von allem zu sehen sein!' Am späten Nachmittag kehrten Schulzendorfs aus Klüssow zurück, sehr guter Laune, nur etwas von der Fahrt ermüdet. „Nichts Neues passiert, Luise?' erkundigte die Haus frau sich beim Aussteigen. „Nicht, daß ich wüßte, Tante! Was soll denn hier passieren?' „Könnte nicht jemand zu Besuch gekommen

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