7.086 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/07_06_1913/ZDB-3062711-4_1913_06_07_9_object_8229169.png
Pagina 9 di 12
Data: 07.06.1913
Descrizione fisica: 12
Anwesen, bestehend aus Wohnhaus, Feldern und 6 Stück Vieh, in Quadratsch Gemeinde Pians, zu ver kaufen. Näheres die Verwaltung der „Oberländer Wochenpost". 1156 Magerkäse und halbfette, sind zu verkaufen bei Joses Willam in Stuben am Arlberg. 1157 (Nachdruck verboten.) n „Helden der Pflicht." Von Erich Friesen. ^ Emz-ze, den Lorenz in der ganzen Sache surchlet, ist Erik NieZs, dgn dessen Energie und Ehren- Hastigkeit er gar hohe Memunz hat. Aber vorläufig ist &er .1° außer Schußweite. Und Henn

er zurückkehrt, jj r ® uicht schwer sein, ihn von Äem kleine Hause A. 5 im Jonas-Gehölz fern zu halte«, Lorenz kennt ^>ls strenge Grundsätze; wie oft hatte- er sich geär- M über dessen Kopfschütteln, sobald die Rede auf seine Eanntschaft mit Karin Lewis kam. ' Und wer weiß, was bis Zu Eriks Rückkehr alles mm ist 20 . seuchtkalter nordischer Novembertag. Grauschwarz der Himmel mit seinen tiefhängen- ien Kolken. Dick und dumpf die Luft. Winterstimmung. ins 5° t r ^ em geöffneten Tore des kleinen Hauses

Jo- -Gehölz Nr. 5 hält soeben ein geschlossener. Wagen. Gazanr hilft Lorenz Jespersen seiner jungen Gat- ^ - eim ^^^steigen. Der Kammerdiener Jakob »V W-g-nschlag. ° f . m ^ tm ihres Gatten hält „Frau Karin Jesper° SorptT m ^ ÜS in neue§ & eim - Freilich, es bedurfte L ll^uzer Ueberredungskunst, um Jngeborg » zu bewegen, auf dem Standesamte ihren Namen iiteinf- arin einzutragen. Es sei eine Lüge — toyt, ! le ‘ eine Lüge sei eine Sünde. Er jedoch Be lhr so überzeugend vorzuhalten, eine Lüge sei

, wenn man sich damit eigenen Vorteil verschaffen wolle. Wenn man aber dadurch an dere glücklich mache, so sei eine Lüge nicht nur erlaubt, sondern sogar ein gutes Werk. So trug also Jngeborg mit zitternder Hand den falschen Namen in das Protokoll ein. Es ist ja für die beiden, die sie liebt: für Tante Sigrid und Erik Niels! Lorenz ist in bester Laune. Die Hauptschwierig, keiten sind überwunden. Wenn Erik zurückkehrt und vvn Lorenzens Verheiratung mit Karin Lewis hört, wird er die Achseln zucken

stehen, Hand in Hand, und einander mit glückseligem Lächeln in die Augen blicken. . . . Und. lächelnd läßt Jngeborg sich von der alten Wiborg in ihr Zimmer führen und Hut und Mantel abnehmen. Jetzt nähert sich Jakob, der bisher in respektvoller Entfernung gestanden, seinem Herrn. „Hurra, sie ist mein!" ruft Lorenz gedämpft in diabolischer Freude, den anderen derb auf die Schul- ter klopfend. „Trink auf das Wohl des jungen Paares, Jakob!" in Damenkleider- und Blusen stoffen, Bett-u. Tischwäsche

1
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1913/06_06_1913/TIPOS_1913_06_06_9_object_8206790.png
Pagina 9 di 20
Data: 06.06.1913
Descrizione fisica: 20
. Näheres in der Verw. ds. Bl. Ein kleines Anwesen, bestehend aus Wohnhaus, Feldern und 6 Stück Vieh, in Quadratsch Gemeinde Pians, zu ver kaufen. Näheres die Verwaltung der „Oberländer Wochenpost". 1156 Magerkäse und halbfette, sind zu verkaufen bei Joses Willam in Stuben am Arlberg. 1157 (Nachdruck verboten.) 33 „Helden der Pflicht." Von Erich Friesen. Der Einzige, den Lorenz in der ganzen Sache fürchtet, ist Erik Niels, von dessen Energie und Ehren haftigkeit er gar hohe Meinung hat. Aber vorläufig

ist der ja außer Schußweite. Und wenn er zurückkehrt, wird es nicht schwer sein, ihn von dem kleine Hause Nr. 5 im Jonas-Gehölz fern zu halten. Lorenz kennt Eriks strenge Grundsätze; wie oft hatte er sich geär- gert über dessen Kopfschütteln, sobald die Rede auf seine Bekanntschaft mit Karin Lewis kam. Und wer weiß, was bis zu Eriks Rückkehr alles passiert ist 20 . Ein feuchtkalter nordischer Novembertag. Grauschwarz der Himmel mit seinen tiefhängen- den Wolken. Dick und dumpf die Luft. Winterstimmung

. Vor dem geöffneten Tore des kleinen Hauses Io- nas-Gehölz Nr. 5 hält soeben ein geschlossener Wagen. Galant hilft Lorenz Jespersen seiner jungen Gat- nn beim Aussteigen. Der Kammerdiener Jakob schließt den Wagenschlag. Am Arm ihres Gatten hält „Frau Karin Jesper. stn" Einzug in ihr neues Heim. Freilich, es bedurfte Lorenzens ganzer Ueberredungskunst, um Jngeborg dazu zu bewegen, auf dem Standesamte ihren Namen als „Karin Lewis" einzutragen. Es sei eine Lüge — weint sie. Und eine Lüge sei eine Sünde. Er jedoch

Hoferstraße Nr. 4. nur dann verwerflich, wenn man sich damit eigenen Vorteil verschaffen wolle. Wenn man aber dadurch an- dere glücklich mache, so sei eine Lüge nicht nur erlaubt, sondern sogar ein gutes Werk. So trug also Jngeborg mit zitternder Hand den falschen Namen in das Protokoll ein. Es ist ja für die beiden, die sie liebt: für Tante Sigrid und Erik Niels! Lorenz ist in bester Laune. Die Hauptschwierig keiten sind überwunden. Wenn Erik zurückkehrt und von Lorenzens Verheiratung mit Karin Lewis

, traute Heim, auf dessen breiter Steintreppe Erik und Tante Sigrid stehen, Hand in Hand, und einander mit glückseligem Lächeln in die Augen blicken. . . . Und lächelnd läßt Jngeborg sich von der alten Wiborg in ihr Zimmer führen und Hut und Mantel abnehmen. Jetzt nähert sich Jakob, der bisher in respektvoller Entfernung gestanden, seinem Herrn. „Hurra, sie ist mein!" ruft Lorenz gedämpft in diabolischer Freude, den anderen derb auf die Schul- ter klopfend. „Trink auf das Wohl des jungen Paares, Jakob

2
Giornali e riviste
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/10_05_1913/ZDB-3062711-4_1913_05_10_9_object_8229089.png
Pagina 9 di 12
Data: 10.05.1913
Descrizione fisica: 12
- undBadeemrichtangen, Azetylen - Anlagen, Bierdrnck - Apparaten, Eiskästen usw. Kosten-Voranschläge auf :::: Wunsch. :::: in Damenkleider- und Blusen stoffen. Bett-u.Tischwäsche für Eine große Auswahl in fertigen Damenblusen,Röcken,Hemden, Schürzen, Strümpfen, Socken. Eine enorme Auswahl in Stoff- Resten, billig u. garant. waschecht. b Bei Einkauf von 10 K auf- b § wärts noch 5 Proz. Rabatt § (Nachdruck verboten.) 29 „Helden der Pflicht." Von Erich Friesen. Einen Augenblick noch zögert Lorenz, Dann be-, ginnt

er mit gedämpfter Stimme: „Erstens — die Kleine da oben tut alles, was ich ihr rate. Zweitens — sie erscheint leblos, sobald sie Mft; das heißt, sie wird totenbleich, ihre Glieder sind steif, das Herz hört beinahe auf zu schlagen —" „Hahaha —" lacht Jakob. „Ich wittere was iotzt." „Was denn?" „Sind Sie nicht Versicherungsagent?" „Jawohl." „Na also!" „Hol dich der Kuckuck!" murmelt Lorenz mit einem W mißtrauischen, halb bewundernden Blick auf das diabolisch grinsende Gesicht vor ihm. „Du bist schlauer

, ^ ich glaubte!" «Bah! Ich kenn 's Geschäft." Wieder zögert Lorenz, bevor er noch leiser fort- fahrt: „Drittens — ich bekleide eine einflußreiche Siel- tong bei einer großen Lebensversicherungsgesellschaft, viertens — einer meiner ergebensten Freunde ist ein geachteter Arzt. Und fünftens — ich habe einen Kom men, der für einen Idioten gehalten wird, in Wirk- uchkeit aber ein ganz geriebener Schlingel ist. Addiere dstst fünf Punkte und du findest —" '" »— ein famoses Resultat!" fällt Jakob, seine ^llen, roten

Hände reibend, ein. „Aber, was Hab' ch mit der Sache zu tun?" „Meinst du, ich würde dich in meine Pläne ein- weihen, wenn ich dich nicht brauchte?" lacht Lorenz sarkastisch auf. „Also — ich heirate das Mädchen da oben natürlich muß sie vorher einen anderen Na- men annehmen — und versichere ihr Leben bei meiner Gesellschaft für eine nicht zu große Summe, sagen wir fünfzigtausend Kronen. Danach werden andere Le bensversicherungsgesellschaften dem guten Beispiel der „Skandinavia" folgen

und zwar mit beträchtlich höhe- ren Summen." „Vielleicht!" „Nicht „vielleicht", sondern „bestimmt". Ich der- steh' mein Geschäft .... Nach einiger Zeit kränkelt meine arme Frau; ihr Zustand verschlimmert sich und '-*-7* Er stockt. Die listigen Augen des Bettlers zwin kern ihn gar so schlau an. „Und —?" und sie stirbt." „Stirbt wirklich?" fragt der Bettler, seinen langen Oberkörper vornüber beugend. „Ums Himmelswillen — nein!" ruft Lorenz er schrocken. „Der totenähnliche Schlaf —" „Aha! . . . Fahren Sie fort, Herr

3
Giornali e riviste
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/21_06_1913/ZDB-3062711-4_1913_06_21_10_object_8229210.png
Pagina 10 di 12
Data: 21.06.1913
Descrizione fisica: 12
schon auf dem Wege nach Nom," bemerkt er zerstreut zu dem scheinbar tiefbe trübten Gatten; „aber ich hoffe, es wird bald besser werden." „Und wenn nicht, Herr Doktor?" „So rufen Sie einen anderen Arzt! Adieu!" Lorenz fährt sich mit der Hand über die Augen, wie um aufguellende Tränen wegzuwischen. Dann wendet er sich zu der mit besorgter Miene neben ihm stehenden Haushälterin. „Schläft sie?" Herr Jespersen. Sie hat sich kaum gerührt, seit sie vor einer Stunde ihre Bouillon erhielt." _ "Dann Willr

überallhin. WennSie nicht zufrieden, Umtausch oder Geld . retour. 675 iöawiere tsud Harmoniums jeder Art und Ausstattung empfiehlt bei Kauf und Miete j9h.<iroßS.OeEOi Maria Theresienstraße 37, 1. St., Leitnerhoi.I Gegründet 1832. Erzherzogi. Kammerlieferant, Aeiteste Firma Tirols in der Branche. Faditetiinisch eingerichtet :: Stimmungen in Langjährige, reelle Garantie. Großes Läget gediegener, gebrauchter tastrumeitwi Lorenz machte eine ungeduldige Bewegung. „Sie scheinen mich nicht zu verstehen, Frau

Wi- borg. Meine arme Frau ist kränker, als Sie glau ben. Ihr Leiden ist durchaus nicht unbedenklich. Viel- leicht kann sie morgen imstande sein, das Bett zu ver lassen, ebenso leicht aber auch —" „Was, Herr Jespersen? Großer Gott —" „Ebenso leicht aber auch kann sie jeden Augen blick —" „Sterben?" „Sterben," wiederholt Lorenz resigniert. Stützesuchend greift die alte Haushälterin um sich. Ihr ist, als könne sie sich nicht mehr auf den Beinen halten vor Schreck. „Wenn es — wenn es — wirklich so schlimm

Jespersen!" Und mit dem Schürzenzipfel sich die Augen trock- nend, geht die alte Frau hinaus. — Als die Tür sich hinter ihr geschlossen hat, läßt Lorenz sich in einen Armsessel in der Nähe des Fen sters fallen, streckt die Beine von sich und beginnt, einen Gassenhauer zu pfeifen, um auch den letzten Rest von Unbehagen los zu werden. Er weiß ganz genau, daß Jngeborg die Nacht gut zubringen wird da die schwächende Wirkung seiner Tropfen nicht lange vorhält. Deshalb macht er gerade jetzt die Haus- hälterin

auf die Gefahr aufmerksam, in der das Le ben ihrer jungen Herrin schwebt. Sie wird dann nicht allzu verwundert sein, wenn später einmal plötzlich - Da tritt Jakob ein, in der Hand eine dickbauchige Flasche. Er setzt sich auf den Tisch, versichert sich, daß die Tür fest geschlossen ist und geht rasch auf Lorenz zu, der vergebens bemüht ist, eine gleichmütige Miene zur Schau zu tragen. ' , „He, Herr! Sie sehen verflixt schlecht aus, knurrt er sarkastisch. „Haben wohl Angst gekriegt, was?" - - S‘ Aergerlich

4
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1913/09_05_1913/TIPOS_1913_05_09_9_object_8206710.png
Pagina 9 di 20
Data: 09.05.1913
Descrizione fisica: 20
Probestellung durch die Generalvertretung Anton v. Guggenberg, Ges. i». b. fi„ Innsbruck, Museumstraße 33. r:z—~= Büro-Einrichtungs-Abteilung. (Nachdruck verboten.) 29 „Helden der Pflicht." Von Erich Friesen. Einen Augenblick noch zögert Lorenz. Dann be ginnt er mit gedämpfter Stimme: „Erstens — die Kleine da oben tut alles, was ich ihr rate. Zweitens — sie erscheint leblos, sobald sie schläft; das heißt, sie wird totenbleich, ihre Glieder sind steif, das Herz hört beinahe auf zu schlagen „Hahaha —" lacht

Jakob. „Ich wittere was folgt." „Was denn?" „Sind Sie nicht Versicherungsagent?" „Jawohl." „Na also!" „Hol dich der Kuckuck!" murmelt Lorenz mit einem halb mißtrauischen, halb bewundernden Blick auf das diabolisch grinsende Gesicht vor ihm. „Du bist schlauer, ^s ich glaubte!" „Bah! Ich kenn 's Geschäft." Wieder zögert Lorenz, bevor er noch leiser fort sährt: „Drittens — ich bekleide eine einflußreiche Stel- lung bei einer großen Lebensversicherungsgesellschaft. Viertens — einer meiner ergebensten

, wo man Oetker-Back pulver und Oetker-Vanillinzucker führt. „Meinst du, ich würde dich in meine Pläne ein- weihen, wenn ich dich nicht brauchte?" lacht Lorenz sarkastisch auf. „Also — ich heirate das Mädchen da oben — natürlich muß sie vorher einen anderen Na men annehmen — und versichere ihr Leben bei meiner Gesellschaft für eine nicht zu große Summe, sagen wir fünfzigtausend Kronen. Danach werden andere Le bensversicherungsgesellschaften dem guten Beispiel der „Skandinavia" folgen und zwar mit beträchtlich

höhe ren Summen." „Vielleicht!" „Nicht „vielleicht", sondern „bestimmt". Ich ver steh' mein Geschäft .... Nach einiger Zeit kränkelt, meine arme Frau; ihr Zustand verschlimmert sich und—" Er stockt. Die listigen Augen des Bettlers zwin kern ihn gar so schlau an. „Und—?" und sie stirbt." „Stirbt wirklich?" fragt der Bettler, seinen langen Oberkörper vornüber beugend. „Ums Himmelswillen — nein!" ruft Lorenz er schrocken. „Der totenähnliche Schlaf —" „Aha! . . . Fahren Sie fort, Herr!" „Der Arzt

Wie mechanisch kaut er daran herum; er merkt gar nicht, daß er vergessen hat, sie anzuzünden. Es ist klar, dem Mann wälzt eine Idee in seinem dicken Schädel herum. Mit gemischten Gefühlen nimmt Lorenz wahr, daß sein Komplize genau so schlau ist, wie er selber. Ja, in mancher Beziehung noch schlauer. Bis jetzt hat er ihn nur für ein verkommenes, gewissenloses Subjekt gehalten, gerade recht, um für einen anderen die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Jetzt sieht er, daß das Hirn des „Idioten" selbständig

5
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1929/22_09_1929/ALABO_1929_09_22_6_object_8270779.png
Pagina 6 di 16
Data: 22.09.1929
Descrizione fisica: 16
richtete sich diese graue Masse mit Aufbietung aller Kräfte wieder empor. Wiederholt hörte ich in dieser Nacht, wie sich Kameraden allen Ernstes den Tod wünschten. Freilich fluchte auch mancker ganz grauen haft über jene wenigen, welche diese furchtbaren Opfer rückkehrte. Vor Dieben war keine Gefahr; hier kamen nur die Eigentümer der umliegenden Felder vorbei, wenn überhaupt jemand kam. Eine Weile blieb Lorenz stehen und schaute in das Tal hinab. Die Sonne stand im Westen und blickte golden herüber

. Ein kühles Lüftchen streifte den Bergesrand und ließ die blauen Glockenblumen und die Herrgottsstühlein leise erzit tern. Vom Sätzen Tannenwalde herüber rauschte es — sonst war alles still ringsum. Lorenz schritt bedächtig dem Kleeacker zu. Der war sein Sorgenkind. Er lag dort, wo sich unterhalb der Schlucht eine tiefe Mulde einsenkte. Der Boden war mager, unfruchtbar. Lorenz stand mit ernster Miene davor und legte die Stirne in Falten. Hier sah es schlimm aus, sehr dünn, sehr kahl. Nachdenklich fuhr

er sich über die Haare. Dabei schweif» ten seine Blicke zur Höhe des Berges hinan. Aus dem Walde, der sich hier tiefer am Bergeshang hinzog, kam mit eiligen Schritten ein Mann gelaufen ein Jäger. Er trug das Gewehr in der Hand und stürzte förmlich vorwärts über die Felder un'd Raine. Lorenz wurde aufmerksam. Warum lief der Mann so? War vielleicht ein Unglück geschehen? Schon wollte er ihn mrcrtfen, da setzte der andere über eine niedrige Mauer; der Hut siel ihm vom Kopfe. Nun erkannte ihn Lorenz: es war des Müllers

Jakob. „Ten hat nichts Gutes da heraufgeführr, das sag ich! Der lauft ja, als ob der Leibhaftige hinter ihm her wär", brummte er vor sich hin und sah dem Weiter- eiienden nach, dis diese? den Feldweg erreicht hatte und an einer Biegung verschwand. Lange noch blieb Lorenz stehen; der Anblick Jakobs batte feine Gedanken vom Kleeacker abgelenkt, und !(?>? hätte >' auch die Haselnußgerten vergessen. Aber nun er sich daran erinnerte, stieg er erst vorsichtig in von den vielen Millionen verlangen

und verfolgte dann den Lauf des klaren Büchleins tief in die Schlucht hinein. Haseln nußbüsche standen hier in dichten Reihen, dort oben aber am Fuße der Felswand' wuchsen Brombeeren, und es fiel Lorenz ein, fein Weib damit zu über raschen. Zum Brechen voll waren die Ranken, tief schwarz glänzten die Beeren, dicht wie Trauben hin gen sie beisammen ... Am Sonntag sollte sein Weib selbst heraufkommen und sich einen Korb voll Beeren pflücken. Sie hatte in der Stadt gelernt, wie man sie einkocht

6
Giornali e riviste
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/07_06_1913/ZDB-3062711-4_1913_06_07_10_object_8229170.png
Pagina 10 di 12
Data: 07.06.1913
Descrizione fisica: 12
nach acht Tagen hält Lorenz die auf fünfzigtausend Kronen lautende Ledensversicherungspolizze in den Händen. d^och achs '^age später — und Jngeborgs Leben * it ' an ^ eren Gesellschaften versichert, der „Union" und der „Norwegia", mit je der doppelten Summe. K r Während noch die Verhandlungen mit einer vier» ten-Gesellschaft, der „Exzelsior", schweben, zieht In- geborg sich eme leichte Erkältung zu. Sie hustet und klagt über Kopfschmerzen. . Jakob macht seinen.Herrn darauf, aufmerksam, daß. es gut wäre

. ’ Und wenn Frau Jespersen plötzlich sterben sollte, so schadet es nichts, wenn die Herren sich von ihrer vorhergegangenen Unpäßlichkeit selbst überzeugt haben." Als die beiden Gatten an demselben Abend am Teetisch sitzen und Jngeborg, den schmerzenden Kops in die Hand gestützt, mit müdem Ausdruck in den lieblichen Zügen vor sich hinblickt, äußert Lorenz plötz lich in bedauerndem Tone: „Es trifft sich recht unglücklich, liebe Karin, daß du dich so. schlecht fühlst. Ich habe ein paar Kollegen für morgen

zum Mittagessen eingeladen und möchte gern, daß mein Frauchen so vorteilhaft wie möglich aussieht." Mil mattem Lächeln hebt sie den Kopf. „Ich hoffe, es wird morgen besser sein, Lorenz." „Wirklich? Ich wollte meinen Kollegen schon absagen." '„Nein." Lorenz scheint noch unschlüssig zu sein. „Darf ich dir einen Rat geben, Karin?" „Bitte —" „Nimm ein. paar Tropfen Arznei, damit du mor- gen wieder ganz frisch bist." „Es ist wirklich nicht so schlimm, Lorenz!" „Dann zwingst du mich, den Herren abzusagen

. So gibt sie auch ! diesmal seinem Drängen nach. „Wenn du meinst, so will ich die Tropfen, von denen du sprachst, nehmen." „Recht so, mein Kind. Ich hole sie dir selbst aus der Apotheke." . Er reicht ihr die Hand und verläßt rasch das Zimmer. Wieder stützt Jngeborg nachdenklich den Kopf in die Hand. Sie fühlt sich nicht gerade unglücklich. Das Wechseln ihres Namens unter so seltsamen Umstän den hat einen eigenen Reiz auf ihr empfängliches Ge^ müt ausgeübt. Wie sagte Lorenz einmal zu ihr, asi

er den letzten Rest ihrer Bedenken zerstreuen wollte'? „Du vereinst gewissermaßen zwei Personen in dir. Du bist meine Karin und Fräulein Arnoldsens und Eriks Jngeborg!" Ja, er hat recht. Geradeso empfindet sie. Ju ihrem Herzen ist sie doch immer Jngeborg Valelt!, aber um Tante Sigrid und Erik Niels glücklich ZU. machen, mußte sie auch Karin Jespersen werden. Die Gedanken an diese beiden geliebten Menschen bilden noch immer den Mitelpunkt ihres ganzen Sein, j Lorenz Jespersen und seine Frau Karin

7
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1929/29_09_1929/ALABO_1929_09_29_5_object_8270794.png
Pagina 5 di 14
Data: 29.09.1929
Descrizione fisica: 14
. Er hörte ihre Worte nicht. Die Stim men schwirrten nur so durcheinander. Dann entstand eine kleine Pause. „Glaubet ihr denn, daß der Lorenz etwas Gewisses weiß?" begann zweifelnd der Bäcker-Hannes. Jetzt wurde Jakob aufmerksam. „Welcher Lorenz? Was soll der wissen?" fragte er. „Ha, der Mühle-Lorenz, euer Mahlknecht. Dein Va ter hat ihm ja ein paar Tage Urlaub gegeben, weil er seinen Leuten daheim im Feldgeschäft helfen mußte", erklärte der Storchenwirt. „Der hat den Franz in den Brombeerhecken gefunden

. Es ist ja graü eine beson dere Fügung, daß es dem Lorenz eingefallen ist, er. wolle seinem Weib einen Busch Brombeeren heimbrin gen — und da hat er halt scheints noch manches ge sehen da droben. Aber da kommt ja der Häfner-An- dres. Der ist auch dabeigewesen. Der soll erzählen." Andres wurde angerufen und umringt. Er hatte ge holfen, den Verunglückten nach Hause zu tragen, war zu dem Arzte und in die Apotheke gelaufen, hatte jede Art von Handreichung getan und kehrte nun, da seine Gegenwart nicht mehr nötig

war, zurück. Er kam sich wichtig vor, als die Nachbarn ihn umdrängten und ge spannt auf jedes seiner Worte lauschten. Da hatten sie nun endlich einen vor sich, der dabeigewesen war und genau berichten konnte, und das tat er denn auch mit aller Ausführlichkeit von dem Augenblick an, wo der Lorenz hatte rufen hören: da war der Theodor nur so den Berg hinaufgelausen; der hatte von der Straße aus die Zeichen des Lorenz bester sehen und verstehen können. Und wie der Andres und der Naze den Theo dor lausen

sahen, da liefen sie auch, bis sie zu der Stelle kamen, wo Lorenz den Verunglückten nieder gelegt hatte. Jede Einzelheit führte nun Andres seinen Zuhörern vor, die förmlich an seinen Lippen hingen und ihn kaum mit einer Frage zu unterbrechen wagten. Am interessantesten aber wirkte der Schluß. „Wie ich von der Apotheke komm mit den Sachen, steht der Stationskommandant in Breuners Stube und verhört den Lorenz und uns alle. Und auf dem Tisch liegt ein blutiger Lappen, den hat der Lehrer alleweil schon

ganz fest in der Hand gehabt, und draußen schon beim Badwirtshaus wollten wir ihn wegnehmen; aber die Faust war so fest geballt, und der Theodor sagte: „Laßt es nur, es ist seine Manschette." Eine Manschette ists gewesen, aber nicht die seine; das hat sich nachher herausgestellt. Und der Stationskommandant hat ge sagt: „Da liegt ein Verbrechen vor. Die Manschette liefert einen Indizienbeweis." Und da hat sich der Lorenz verschnappt; er könnt noch mehr sagen, wenn er wollt; dann hält der Spitzbub

8
Giornali e riviste
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/19_07_1913/ZDB-3062711-4_1913_07_19_9_object_8229289.png
Pagina 9 di 12
Data: 19.07.1913
Descrizione fisica: 12
öffnet. . ^ ist fest entschlossen, Lorenz Jesperseu zu » k tN Um fc* nen Hals aus der Schlinge zu ziehen ® um der ganzen Sache noch soviel für sich her- Mlchlagen, wie irgend möglich. Er weiß, wo Lo- °en Schlüssel zmn Schreibtisch aufbewahrt, in dem ■? am kleiner Fonds an Geld Und Wertsachen zu imben ist. 1 0 . gaht Jakob wie vielen anderen. Um den Folgen ^^gangenen Verbrechens zu entrinnen, begeht er nt* o 13 im Treppenhaus hörbar iverden, ^.Lorenzens Stimme aus dem Wohnzimmer her- LlMZM in Tirol

Etemiischiefer - Bedachung. Lager in Dachpappen, prima Qualität. ffWWffww Lech-Aschau Lech-Aschau. Beste und billigste Einkaufsquelle für Spe zereiwaren aller Art sowie Manufaktur- und Schuhwaren, beste Fabrikate in großer Auswahl. Branntwein, Fische, Zuckerwaren usw., billigste Preise. 12645 Zeitungsmakulatur in jeder Menge gibt billig ab die Verwal tung des „Allgem. Tiroler Anzeiger" in Innsbruck. „Bist du es, Jakob!" „Ja, Herr!" „Endlich!" Jakob tritt ein. Lorenz sitzt in einem Fauteuil in der Nähe

aus dem Schachtischchen nur zwei zierliche Tassen. Wie der Blitz fliegt Jakobs Blick darüber hin. Sie sind beide gefüllt mit dem heißen, aroma- tischen Getränk. Beim Eintritt des Dieners wendet Lorenz den Kopf. Er sieht erschreckend bleich und eingefallen aus. „Alles in Ordnung? Hast du die Sarah Lewis hingchalten?" fragt er, fast heiser vor Erregung. „Ja, Herr. Sie will sich noch vierzehn Tage ge- dulden," erwidert Jakob, in dem er sich wie absichts los auf die Armlehne des leeren Sessels setzt

!" Mit Mühe unterdückt Jakob ein spöttisches Lä- chen. Ha, wenn der da vor ihm wüßte, was die näch sten Minuten bringen werden! . . Da öffnet sich auch schon die Tür zum Neben zimmer. Auf den Arm der alten Haushälterin ge stützt, erscheint Jngeborg auf der Schwelle. Sofort springt Lorenz empor und geht ihr entge- gen. Auf diesen Augenblick hat Jakob nur gewartet. Vorsichtig dreht er die Platte des Tischchens, die wie ein Klavierstuhl, lose auf ihrem Fuße ruht — dreht und dreht so lange, bis die Dassen

umgewechselt sind. Der für Jngeborg präparierte Trank steht jetzt vor Lorenzens Sessel. Befriedigt mit dem Kopfe nickend, zieht Jakob sich in den Hintergrund des Zimmers zurück. Inzwischen faßt Lorenz seine Frau scheinbar be. sorgt bei der Hand. „Wie bleich du bist, mein Kind! Möchtest du dich nicht wieder niederlegen?" Mattes Lächeln umspielt ihre Lippen. „Nein, Lorenz. Ich will mit dir Tee trinken. Sieh, wie hübsch schon alles arrangiert ist! Aengstige dich nicht um mich! Ich hatte vorhin

9
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1913/18_07_1913/TIPOS_1913_07_18_9_object_8206910.png
Pagina 9 di 20
Data: 18.07.1913
Descrizione fisica: 20
. Er ist fest entschlossen, Lorenz Jespersen zu opfern, um seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen und bei der ganzen Sache noch soviel für sich her- auszuschlagen, wie irgend möglich. Er weiß, wo Lo renz den Schlüssel zum Schreibtisch aufbewahrt, in dem stets ein kleiner Fonds an Geld und Wertsachen zu flnden ist. Es geht Jakob wie vielen anderen. Um den Folgen eines begangenen Verbrechens zu entrinnen, begeht er ein neues. Als Schritte im Treppenhaus hörbar werden, ruft Lorenzens Stimme aus dem Wohnzimmer

!" „Ja, Herr!" „Endlich!" Jakob tritt ein. Lorenz sitzt in einem Fauteuil in der Nähe des warmen Ofens. Ihm gegenüber steht ein leerer Arm sessel, der augenscheinlich für die Kranke bestimmt ist; denn auf seinen Polstern liegen weiche Kissen und über der Rücklehne hängt ein dicker weißwollener Schal. Zwischen diesen beiden Stühlen steht der quadra. tische Schachtisch, den heute ein£ rotseidene, goldge stickte Decke ziert. Während auf dem großen Mitteltisch ein vernickel- tes Teeservice — Teekanne

, Sahnentopf und Zucker- schale — und ein Teller mit Bikuits prangt, stehen auf dem Schachtischchen nur zwei zierliche Tassen. Wie der Blitz fliegt Jakobs Blick darüber hin. Sie sind beide gefüllt mit dem heißen, aroma- tischen Getränk. , Beim Eintritt des Dieners wendet Lorenz den Kops. Er sieht erschreckend bleich und eingefallen aus. „Alles in Ordnung? Hast du die Sarah Lewis hingehalten?" fragt er, fast heiser vor Erregung. „Ja, Herr. Sie will sich noch vierzehn Tage ge dulden," erwidert Jakob

auf die Tasse, die vor dem leeren Armstuhl steht. „Ja, doch. Pst! Sie kommt!" Mit Mühe unterdückt Jakob ein spöttisches La chen. Ha, wenn der da vor ihm wüßte, was die näch sten Minuten bringen werden! . . Da öffnet sich auch schon die Tür zum Neben zimmer. Auf den Arm der alten Haushälterin ge stützt, erscheint Jngeborg auf der Schwelle. Sofort springt Lorenz empor und geht ihr entge gen. Auf diesen Augenblick hat Jakob nur gewartet. Vorsichtig dreht er die Platte des Tischchens, die wic ein Klavierstuhl

, lose auf ihrem Fuße ruht — dreht und dreht so lange, bis die Dassen umgewechselt sind. Der für Jngeborg präparierte Trank steht jetzt vor Lorenzens Sessel. Befriedigt mit dem Kopfe nickend, zieht Jakob sich in den Hintergrund des Zimmers zurück. Inzwischen faßt Lorenz seine Frau scheinbar be- sorgt bei der Hand. „Wie bleich du bist, mein Kind! Möchtest du dich nicht wieder niederlegen?" Mattes Lächeln umspielt ihre Lippen. „Nein, Lorenz. Ich will mit dir Tee trinken. Sieh, wie hübsch schon

10
Giornali e riviste
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/28_06_1913/ZDB-3062711-4_1913_06_28_9_object_8229221.png
Pagina 9 di 20
Data: 28.06.1913
Descrizione fisica: 20
der Pflicht." Von Erich Friesen. „Blödsinn! Der ist ja eben abgereist." »Eben deshalb! Ich wollte fragen, wann er zu rückkommt." «So —? Na, wann denn?" »Erst in sechs Wochen — 's geht alles naä Wunsch." ' Ünb Jakob stellt sein leeres Glas auf einen flei wen, viereckigen Tisch, dessen Platte ein Schachbret ildet. Sein stets wachsames Auge bemerkt sofort aß die Platte, gleich einem Klavierstuhl, auf ihren geichnörkekten Fuß drehbar ist. s rl neben das Tischchen uni sich, Lorenz immer scharf im Auge

, eilen zu Ihrem Freund Dr. Nicolas, der weit weg von hier wohnt —" „— und du willst schleunigst einen anderen Arzt holen, findest aber keinen," fällt Lorenz hastig ein. „Sie ist allein mit Frau Wiborg. Gegen elf Uhr kehre ich in Dr. Nicolas' Begleitung nach Hause zu- rück und finde sie —" „— tot! .... Noch einen Schluck Brandy, Herr!" Schweigend reicht Lorenz die Flasche herüber. Dann zieht er seinen Rockkragen über die Ohren und starrt weiter auf das Schachtischchen. Jakob stürzt ein neues Glas

." „Hm —! Aber wird er nicht bemerken, daß big Verstorbene nicht die wirkliche Karin Lewis ist?" „Nein. Der Tod verändert die Züge. Zudem; hat Karin Lewis wirklich etwas Aehnlichkeit mit der da nebenan, besonders dasselbe hellblonde Haar. Auch hat er sie nur einmal flüchtig gesehen — das ver-. gißt sich!" „So, so? ... Na gut!" Etwas nervös erhebt sich Lorenz und schiebt sei* nen Stuhl beiseite. „Das Programm steht fest. Gute Nacht, Jakob „Gute Nacht, Herr!" -r- Am nächsten Morgen fühlt Jngeborg sich tat* sächlich bedeutend wohler

; trotzdem erlaubt Lorenz ihr nicht, das Bett zu verlassen. Erst wenn die Besserung bis gegen Abend anhielte, dürfe sie ein paar Stun». den aufstehen. Auf seinem Bureau erscheint er als tieftrauriger, schwerbedrückter Mann, der um das Leben seiner teu, ren Gattin bangt und seine Kollegen sind aufs neug ' voll des Lobes für seine zärtliche Fürsorge. Als er abends nach sechs Uhr nach dem Jonas- Gehölz Nr. 5 zurückkehrte, überreicht ihm Jakob einen Brief, der vor einer Stunde durch einen Boten; abgegeben

11
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1913/27_06_1913/TIPOS_1913_06_27_9_object_8206850.png
Pagina 9 di 20
Data: 27.06.1913
Descrizione fisica: 20
sich, Lorenz immer scharf im Auge behaltend. Kleine Pause. „Haben Sie Frau Wiborg vorbereitet?" fragt Jakob plötzlich. „Ja." „Wann soll's losgehen?" „Hm — wollen wir nicht noch ein paar Taae warten?" Jakob zieht die Stirn kraus. „Wozu? Wollen Sie warten, bis Ihr vor Moral und Edelmut triefender Freund, der Herr Niels, wie der da ist? ... . Wenn Sie Angst haben, will ich es tun." Große Schweißtropfen perlen von Lorenzens Stirn. Eine Zeitlang starrt er unentschlossen auf die Platte des Tischchens

Sie beide zusammen Tee. Natürlich wird sie gleich danach unwohl. Sie» Herr, eilen zu Ihrem Freund Dr. Nicolas, der weit weg von hier wohnt —" „— und du willst schleunigst einen anderen Arzt holen, findest aber keinen," fällt Lorenz hastig ein. „Sie ist allein mit Frau Wiborg. Gegen elf Uhr kehre ich in Dr. Nicolas' Begleitung nach Hause zu rück und finde sie —" „— t o t! .... Noch einen Schluck Brandy, Herr!" Schweigend reicht Lorenz die Flasche herüber. Dann zieht er seinen Rockkragen über die Ohren

ist ein harmloser Mensch und vertraut mir voll-« ständig." „Hm —! Aber wird er nicht bemerken, daß biei Verstorbene nicht die wirkliche Karin Lewis ist?" „Nein. Der Tod verändert die Züge. Zudem hat Karin Lewis wirklich etwas Aehnlichkeit mit der da nebenan, besonders dasselbe hellblonde Haar. Auch hat er sie nur einmal flüchtig gesehen — das ver* gißt sich!" „So, so! . . Na gut!" Etwas nervös erhebt sich Lorenz und schiebt [ek nen Stuhl beiseite. „Das Programm steht fest. Gute Nacht, Jakob l* „Gute Nacht, Herr

!" — - ' Am nächsten Morgen fühlt Jngeborg sich tak sächlich bedeutend wohler; trotzdem erlaubt Lorenz ihr nicht, das Bett zu verlassen. Erst wenn die Besserung bis gegen Abend anhielte, dürfe sie ein paar Stun den aufstehen. Auf seinem Bureau erscheint er als tieftraurige?, schwerbedrückter Mann, der um das Leben seiner te - ren Gattin bangt und seine Kollegen sind aufs neue voll des Lobes für seine zärtliche Fürsorge. Als er abends nach sechs Uhr nach dem Jonas-? Gehölz Nr. 5 zurückkehrte, überreicht i ihm Jakob

12
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1913/20_06_1913/TIPOS_1913_06_20_10_object_8206831.png
Pagina 10 di 20
Data: 20.06.1913
Descrizione fisica: 20
, es wird bald besser werden." „Und wenn nicht, Herr Doktor?" „So rufen Sie einen anderen Arzt! Adieu!" Lorenz fährt sich mit der Hand über die Augen, wie um aufquellende Tränen wegzuwischen. Dann wendet er sich zu der mit besorgter Miene neben ihm stehenden Haushälterin. „Schläft sie?" , »Ja, Herr Jespersen. Sie hat sich kaum gerührt, seit sie vor einer Stunde ihre Bouillon erhielt." „Dann will ich sie nicht stören, das arme, liebe Herz. Wollen Sie so gut sein und bei ihr wachen?" „Natürlich, Herr Jespersen

, indem man keine Mehlspeisen, keinen Guglhupf, keine Backereien mehr ohne einen Zusatz von t. Mim «Wer herstellt, was heute schon von vielen Millionen Hausfrauen beherzigt und geübt wird. Die An wendung ist kinderleicht und nach Dr. Oetkers Rezepten, die gratis verabfolgt werden, jedes Mißlingen ausgeschlossen. c&a Dr. Oetkers Badcpniver ist Bit Rezepten überall vorrätig. Man achte darauf, die echten Fabrikate Dr. Oetker zu erhalten. Lorenz machte eine ungeduldige Bewegung. „Sie scheinen mich nicht zu verstehen, Frau

Wi» borg. Meine arme Frau ist kränker, als Sie glau ben. Ihr Leiden ist durchaus nicht unbedenklich. Viel, leicht kann sie morgen imstande sein, das Bett zu der- lassen, ebenso leicht aber auch —" „Was, Herr Jespersen? Großer Gott' „Ebenso leicht aber auch kann sie jeden Augen blick —" „Sterben?" „Sterben," wiederholt Lorenz resigniert. Stützesuchend greift die alte Haushälterin um sich. Ihr ist, als könne sie sich nicht mehr auf den Beinen halten vor Schreck. „Wenn es — wenn es — wirklich so schlimm

Jespersen!" Und mit dem Schürzenzipfel sich die Augen trock- nend, geht die alte Frau hinaus. — - Als die Tür sich hinter ihr geschlossen hat, läßt Lorenz sich in einen Armsessel in der Nähe des Fen- sters fallen, streckt die Beine von sich und beginnt, einen Gassenhauer zu pfeifen, um auch den letzten Rest-von Unbehagen los zu werden. Er weiß ganz Lausen & Wt Wien, 1, UrcenburgersiraAe ttr. 53o Vertrat.: Tiroler Maschinenfabrik, Lienz Orülnui „ 9 TTO“-Motorßn für Benzin, Benzol, Petrolin, Rohöl

ein, m der Hand eine dickbauchige Flasche. Er setzt sich auf den Tisch, versichert sich, daß die Tür fest geschlossen ist und geht rasch auf Lorenz zu, der vergebens bemüht ist, eine gleichmütige Miene zur Schau zu tragen. „He, Herr! Sie sehen verflixt schlecht aus," knurrt er sarkastisch. „Haben wohl Angst gekriegt, was?" Aergerlich fährt Lorenz empor. »Ich Angst? Dummer Kerl! Denk' nicht dran!" Hastig steht er auf, nimmt die Flasche vom Tisch, entkorkt sie und füllt mit unsicherer Hand zwei Gläser

13
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1913/30_05_1913/TIPOS_1913_05_30_9_object_8206770.png
Pagina 9 di 20
Data: 30.05.1913
Descrizione fisica: 20
das Tor von Schloß Sands-- gaard passiert haben, so lange die Damen dort wohnen. Ich meinerseits glaube nicht daran, daß Liebe bei der Flucht im Spiele ist. Fräulein Jngeborg ist jeden- falls entführt worden." „So, so!" „Ich habe nicht viel Zeit, Lorenz. Möchtest du so gut sein und rasch meine Reisetasche umpacken, wäh rend ich dieses hier —" er deutet auf die kleine Zeich» nung— „vollende. Ich bin soeben erst angekommen und will schnell noch an unsere Zeitungen einen Auf. ruf schicken

, in dem eine bedeutende Belohnung dem- jenigen zugesichert wird, der irgend welche Auskunft über den Verbleib der jungen Dame zu geben weiß. Und dann geht's gleich wieder weiter." Ohne die Augen von der Zeichnung zu erheben, die mehr und mehr die Gestalt eines Männergesichtes annimmt, erzählt Erik in fliegender Eile alle Einzel- heiten des Dramas von Schloß Sandsgaard. „Hast du noch keinen Schlüssel?" fragt Lorenz gespannt. „Doch. Ein Individuum, dessen Erzählungen uran allerdings sonst keinen Glauben schenken

doch nicht ganz unbeachtet lassen." Lorenz ist ausfallend bleich geworden. Hat Jakob seine Rolle schlecht gespielt und irgend etwas verraten? „Welche Winke?" fragt er, sich zu harmlos gleich, mutigem Tone zwingend. „Ich habe in Erfahrung gebracht, daß Samstag früh, also an dem Morgen, welcher Fräulein Inge- borgs Verschwinden folgte, tatsächlich ein großer, blon- der Herr, wie es schien, ein Engländer, der sehr erregt war, sich mit einer schlanken, blonden Dame auf der „Göteborg" nach Drontheim einschiffte

vollstän dige. Brautausstattungen in jeder Preislage. Um geneigten Zuspruch wird höflichst gebeten. Hochachtungsvoll 13309 Klein«Riegler, Füssen il, FMNer für WMMMll aller Systeme, garantiert gute Qualität, pro Stück K 2.60. Bei Abonnement auf 12 Stück pro Stück K 2.50. Schreibmaschinen-Papiere sowie 12547 sämtliche Bureauartikel billigst. Buch-, Papier- u. Schreib- *, waren-Handlung in Imst» Lorenz wirft einen Blick auf das Blatt Papier. Lebenswahr und abschreckend-glotzen ihm die häßlichen Züge

auch seine Hand im Spiel. Leb wohl jetzt! Ich muß eilen." „Leb wohl! Und — guten Erfolg!" „Danke! Verlaß dich drauf — ich finde die bei den: Jngeborg und den Entführer!" Noch ein kräftiger Händedruck — und Erik stürmt mit seiner Reisetasche die Treppe hinab. Gleich darauf rollt unten der Wagen mit ihm davon. Nachdenklich zieht Lorenz die Augenbrauen in die Höhe, während ein leiser Pfiff seinen gespitzten Lippen entschlüpft. Er weiß, seine Lage ist eine kritische — wenn auch Erik Niels momentan auf falscher

14
Giornali e riviste
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/19_07_1913/ZDB-3062711-4_1913_07_19_10_object_8229290.png
Pagina 10 di 12
Data: 19.07.1913
Descrizione fisica: 12
Schrift. Unverbindliche Probestellung durch die Generalvertretung 1 Anten v. Gmierg, Gss. in. b. 8 .. Innsbruck, | Mnseurastraße 33. Büro-Einrichtungs-Abteilung. Erfolg Schal um ihre Schultern legt und Lorenz eine Fuß bank heranrückt. Dann setzt auch er sich in seinen Fauteuil, ihr ge genüber. Müde lehnt Jngeborg den Kopf in die Polster zurück und langt nach der Teetasse. Auch Lorenz führt seine Tasse zum Munde und tut einen kräftigen Schluck. Einem Wink ihres Herrn gehorchend, verlassen Jakob

an der Tür zum Wohnzimmer. Hier macht er einen Augenblick Halt. Wie weit mag es da drinnen wohl sein? Er bückt sich und hält das Ohr ans Schlüssel loch. Leise und verschleiert, wie traumhaft, klingt Jttge- borgs Stimme durch die Tür. Jakob ist es, als habe sie einen anderen Klang als sonst — etwa einen Klang wie damals, als das Mädchen noch auf Schloß Sandsgaard weilte. Unwillkürlich lauscht er. „— ja, wirklich, Lorenz! Als ich mich vorhin an- kleidete, kam es plötzlich wie eine Vision

nimmt einem Geheimfach seinen Inhalt: etwa vier hundert Kronen in bar. Dann eilt er ebenso lautlos, wie er gekommen, wieder davon! Im Treppenhaus reißt er einen grauen Regen mantel und einen dunklen Kopfschal vom Haken und legt beides auf einen Stuhl. , Da wird im Wohnzimmer laut und heftig die Glocke gezogen. Jakob schlüpft in seine Stiefel und tritt ein. Kreidebleich, an allen Gliedern zitternd, kaum Lorenz in seinem Sessel, wie geistesabwesend vor sich hinstarrend. „Brandy her! Schnell!" stammelt

15
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1913/18_07_1913/TIPOS_1913_07_18_10_object_8206911.png
Pagina 10 di 20
Data: 18.07.1913
Descrizione fisica: 20
legt und Lorenz eine Fuß bank heranrückt. . Dann setzt auch er sich in leinen Fauteuil, ihr ge- genüber. Müde lehnt Jngeborg den Kopf in die Polster zurück und langt nach der Teetasse. Auch Lorenz führt seine Tasse zum Munde und tut einen kräftigen Schluck. Einem Wink ihres Herrn gehorchend, verlassen Jakob und Frau Wiborg das Zimmer. '• «Herr Jespersen sieht noch schlechter aus, als seine Frau," raunt die Haushälterin kopfschüttelnd dem Diener zu. „Haben Sie nicht bemerkt, Jakob, wie seine Hände

sich und hält das Ohr ans Schlüssel loch. Leise und verschleiert, wie traumhaft, klingt Inge- borgs Stimme durch die Tür. Jakob ist es, als habe sie einen anderen Klang als sonst — etwa einen Klang wie damals als das Mädchen noch auf Schloß Sandsgaard weilte. Unwillkürlich lauscht er. «— ja, wirklich, Lorenz! Als ich mich vorhin an kleidete, kam es plötzlich wie eine Vision über mich... Mir war, als sei ich in einem schrecklichen Traum be fangen, als halte mich eine geheime Gewalt, aus der mich nur Erik

, wie er gekommen, wieder davon! Im Treppenhaus reißt er einen grauen Regen mantel und einen dunklen Kopfschal vom Haken und legt beides auf einen Stuhl. Da wird im Wohnzimmer laut und heftig die Glocke gezogen. Jakob schlüpft in seine Stiefel und tritt ein. Kreidebleich, an allen Gliedern zitternd, kauert Lorenz in seinem Sessel, wie geistesabtvesend vor sich hinstarrend. „Brandy her! Schnell!" stammelt er mit schwerer Zunge. „Der Tee — der Tee " Ein Blick auf die Tassen zeigt Jakob, daß beide leer

16
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1929/22_09_1929/ALABO_1929_09_22_5_object_8270778.png
Pagina 5 di 16
Data: 22.09.1929
Descrizione fisica: 16
ein. um mit der Eisenbahn Bergheim zu er reichen. Neunzehntes Kapitel. Nach der Tat. Draußen auf der Rainwiese hatte der Müllergeselle Lorenz mit seinem jungen Weibe das letzte Oehmd auf den Wagen geladen. Er war seit Jahren beim Lmden- müller angestellt. Haie sich aber ein paar Tage frei gemacht, um seine eigenen Feldgeschäfte zu besorgen, ehe die Bauern zu dreschen begannen und die Mühle stärker in Arbeit setzten. Sehr hoch geriet dieser letzte Oehmdwagen nicht, und „Scheck" und „Bläß", die bei den Kühe, trotteten

samt Gefolge aus dem kleinen Garten: dann begrüßte sie die Kommenden. „So, seid ihr da!" rief sie und machte sich mit Lorenz daran, die Kühe auszuschirren, während sein junges Weib behende vom Wagen sprang, ,,'s Vesper steht usm Tisch. Laßt mich die Küh versorge", wehrte sie der Söhnerin. Drinnen in der niedrigen, getäfelten Wohnstube stand auf dem Tisch ein stattlicher Krug mit goldig-scheinen- dem Apfelwein, dabei lag ein Laib Roggenbrot. „Ich mein halt, 's war Zeit, daß man nach dene Grumbire

gucke tät am Wald droben; es sind frühe. Ich schätz wohl, holst Heut noch en Korb voll, Lorenz; es ischt noch früh am Tag", sagte die alte Mutter wäh rend des Vesperbrotes, und Lorenz war damit einver standen. „Und guck auch nach ein paar Gerten, man mueß den Gartenzaun flicken, der Malesizgockel schlupft älle Fingerslang durch." Lorenz griff nach einer Hacke und einem Karbe und wanderte in großen, langsamen Schritten bergan über Stoppelücker, an Klee und Haber vorüber

, bis er vor seinem Kartoffelacker stand. Prüfend ließ er das Auge darüber schweifen und nickte wohlgefällig. Er setzte die Hacke kräftig ein; dann faßte er die Pflanze an den Stengeln, hob sie aus der Erde und schob sie bei seite. Nein, war das eine Herrlichkeit, Prachtkartoffeln, rosenrot und kugelrund, und was für eine Menge! Lorenz las die Kartoffeln emsig zusammen und hatte seinen Korb bald gefüllt. Dann wandte er sich zum Gehen und erreichte einen Feldweg. „Jetzt will ich grad auch nach dem Kleeacker sehen

17
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1929/29_09_1929/ALABO_1929_09_29_3_object_8270792.png
Pagina 3 di 14
Data: 29.09.1929
Descrizione fisica: 14
Diesseitskultur ohne Ausschau auf das Jen seits, ohne Verbundenheit mit dem Christentum, zeigt viel Uebereinstimnumg. Heute wie damals grauenhafte Schändung der Ehe, Kindermorde, Ehescheidungen, Massenarmut und Mil- liavdenreichtum einer verhältnismäßig geringen Zahl von meist gewissenlosen Menschen, eine Nackt- und 19 De« Lm-emnMer. Preisgekrönte Bolkserzählung von Katharina Hof mann. Lorenz deutete auf den am Boden ausgestreckten Brenner. „Dort oben in der Schlucht Hab ich ihn gefunden. Er muß über die Wand

, die Nacktkultur predigen und zu Verbrechen ohne Zahl reizen? Dies- Freunde hoffte Theodor Aufklärung zu erhalten. Und nun mußte er ihn so finden. Eine schreckliche Wunde klaffte über der Stirne - Lorenz hatte sie mit einem Taschentuche notdürftig ver bunden —, der Schürfungen und Quetschungen nicht zu gedenken. Die Augen des Verwundeten waren ge schloffen, und wie er so dalag, glich er eher einem To ten als einem Lebendigen. „Wie ist denn das geschehen? Wie ist das möglich, wo ist er denn abgestürzt?" fragte

verzählen kann, wies Zugängen ist. Jetzt mein ich halt, einer lauft zum Badwirt um eine Tragbahr — das ist zunächst da unten - und wir andern tragen ihn so bergab, daß keine Zeit verloren geht. — So, Herr Theodor, fassen Sie an: ich trage hier, und Ihr, Andres?" „Ich helfe auch. Ich bin nicht umsonst im Krieg ge wesen". sagte der Häsner-Anüres, während sein Be gleiter längst über Stock und Stein dem Badwirtshaus zurannte. „Lorenz, du glaubst, es haü ihn einer über die Wand gestoßen?" sagte Theodor

wird niemals zum Himmel werden. Gewiß, vieles ließe sich bessern, aber alles nie. Die Kulturfaktoren sind vielfach ohnmächtig. Solange die Welt steht, wird es Kummer, Leid und Sorgen geben, auch in den Häusern der Reichen. Trotz „Ich mein halt bloß, am hellen, lichten Tag fällt doch keiner da runter — und der Lehrer gar, der jeden Weg und Steg kennt! Und ungeschickt muß es grad gangen sein, daß er sich an keinem Busch, an keinem Vorsprung hat halten können. Aber ich will nix gsagt haben." Lorenz

hatte seine eigenen Vermutungen; aber er konnte und wollte sich nicht aussprechen gegen Theo dor, den eigenen Bruder desjenigen, den er im Ver dacht hatte. Wenn der Arme, den sie daherschleppten, nie mehr sprechen würde, dann war es immer noch Zeit zu reden. Daß Lorenz den Jakob nicht schonen würde, das stand fest bei ihm. Vom Badwirt kam jetzt die Tragbahre daher. Neu gierige, teilnahmslose Gesichter zeigten sich. Schrecken, Staunen, Mutmaßen wechselte mit Fragen der Leute. Der eine trug Verbandszeug

18
Giornali e riviste
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/31_05_1913/ZDB-3062711-4_1913_05_31_9_object_8229141.png
Pagina 9 di 28
Data: 31.05.1913
Descrizione fisica: 28
San! gaard passiert haben, so lange die Damen dort wohn ^ meinerseits glaube nicht daran, daß Liebe bei ! N ^ Spiele ist. Fräulein Jngeborg ist jebi Ms entfuhrt worden." „So, so!" fn „Ich habe nicht viel Zeit, Lorenz. Möchtest Liü* • J 6 ? - ni> ro ^ meine Reisetasche umpacken, w< r M> ich die,es hier -" er deutet auf die kleine Zei t'^Ende. Ich bin soeben erst angekomn , schnell noch cm unsere Zeitungen einen A . »I Dicken, m dem eine bedeutende Belohnung de MEN zugesichert wird, der irgend

man jene Winke doch nicht ganz unbeachtet lassen." Lorenz ist ausfallend bleich geworden. Hat Jakob seine Rolle schlecht gespielt und irgend etwas verraten? „Welche Winke?" fragt er, sich zu harmlos gleich, mutigem Tone zwingend. „Ich habe in Erfahrung gebracht, daß Samstag früh, also an dem Morgen, welcher Fräulein Inge, borgs Verschwinden folgte, tatsächlich ein großer, blon- der Herr, wie es schien, ein Engländer, der sehr erregt war, sich mit einer schlanken, blonden Dame auf der „Göteborg

er mit wieder- gewonnener Dreistigkeit. „Den beiden nachreisen — morgen mit dem Früh- schisf nach London. Bin ihnen schon auf der Spur. Fräulein Arnoldsen hat mich gebeten, keine Mühe, keine Kosten zu scheuen." „Hm —! Zeig mal deine Zeichnung! Du arbeitest ja drauflos, wie für Geld!" „Sie ist mir auch viel wert. Erkennst du sie?" Lorenz wirft einen Blick auf das Blatt Papier. Lebenswahr und abschreckend glotzen ihm die häßlichen Züge des Bettlers entgegen. „Ich — ich wüßte nicht —" stotterte er. „Du hast den Menschen

!" „Danke! Verlaß dich drauf — ich finde die bei den: Jngeborg und den Entführer!" Roch ein kräftiger Händedruck — und Erik stürmt mit seiner Reisetasche die Treppe hinab. Gleich daraus rollt unten der Wagen mit ihm davon. Nachdenklich zieht Lorenz die Augenbrauen in öie, Höhe, während ein leiser Pfiff seinen gespitzten Lippen entschlüpft. Er weiß, seine Lage ist eine kritische — wenn auch Etik Niels momentan auf falscher Fährte ist. — Am nächsten Morgen bereits erhält er von dem „Idiot" einen Brief

19
Libri
Categoria:
Generale, opere di consultazione
Anno:
(1910)
Innsbrucker Adreßbuch ; 1910
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/587521/587521_213_object_4950448.png
Pagina 213 di 442
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Tyrolia-Verl.
Descrizione fisica: 441 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Segnatura: I Z 3.363/1910
ID interno: 587521
Löschnig Hubert, Bindermeister. Südbahnstr. 6. Lötz! Ernst, St.-B.-Adjunkt, H., Nageletalgasse 1. Löw Josef, Kaufmann, Kaiser Josefstr. 3. Löw Karl, Privatier, Eoethestr. 17. Löwe Anton, Maurer, Kapuzinergasse 30. ^ Löwe Konrad, Buchhändler, H., Frauhittstr. 4. Loewenherz Josef, Dr., Advokaturs-Kandidat, Andr. Hoferstrahe 10. Löwit Moriz, Dr., k. k. Universitätsprofessor, Fall- merayerstr. 14. (2082/1V) Lochner Vinzenz, k. k. Forst-Jnspektionskommissär, Kaiser Franz Josefstr. 14. Loher Lorenz

, Kirchgasse 18. Lorenz Albert, St.-B.-Jngenieur, Museumstr. 35. Lorenz Alois, Ing., k. k. Post-Baukommissär, Adam- Adamgasse 17. Lorenz Anton, Drechsler und Pfeifenfabrikant, M. Theresienstrahe 6. Lorenz Christian, S.-B.-Adjunkt, Sonnenburgstr. 4. Lorenz Edmund, Kunst- und Musikalienhändler, ■ Pfarrgafse 5. Lorenz Edmund, St.-B.-Adsunkt, Pechestr. 5. Lorenz Franz, k. k. Lds.-Rechn.-Ofsizial Heiliggeiststr. Nr. 15. Lorenz Franz, Pseifenschneider, Seilerg. 5. Lorenz Johann. Pseifenschneider

,- M. Theresienstr. 17. Lorenz Johann, Dr., Probekandidat a. d. Ober realschule, Leopoldstrahe 24. Lorenz Karl, Mag.-Kanzlei-Offizial. Mariahilfstr. 22. Lorenz Minna, Postkommissärswitwe, Andr. Hofer strahe 11. Lorenz Minna, Private. Museumstr. 28. Lorenz Rudolf, Ing., St.-B.-Masch.-Adjunkt. Eöthe- stratze 9. Lorenzi Franz, Bauunternehmer, Jnnstrahe 17. Lorenz: Heinrich, Schleifer. Mariahilfstr. 4. Lorenzi Josef Alois, Hilfsmonteur, Kaiser Josef- fixctfjè 11. Lorenzi Joses, f. I. Amtsdiener, Höttingerg

. 13. Lorenz: Josef, Händler, Neurauthgasse 6. Lorenz: Karl, Verwalter der Gebär-Klmik, Heilig- geiststrahe 1 a. Lorenz: Regine, Bedienerin, Jnnstr. 83. Lorenz: Remigius, Kunstschleifer, Schlosserg. 21. Lorenz: Rudolf, S^B.-Magazinsdiener, Neurautha. Nr. 6. Lorenz: Silvio, Feinschleifer, Sillgasse 13. Lorünser Anton, Badmeister, Templstr. 4. Lorünser AuMst, Tischler, Pradlerstrahe 11. ' Lorünser Walbürg, Büglerin, Pradlerstr. 11. Losert Alois, Kaufmann, Jnnstr. 31. Losova Franziska, Industrie-Lehrerin

20