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Sterne und Blumen
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Pagina 4 di 8
Data: 13.12.1914
Descrizione fisica: 8
396 - Zweigen und dann einen dumpfen Fall in das Wasser. Als Lorenz an den Graben kam, war das Wasser noch in Be wegung, aber er sah niemand. Im Ungewissen darüber, ob er es mit einen: Menschen Ottpreutzjsche Flüchtlinge, die im freien wohnen müllen. oder Tier zu tun gehabt, kehrte er zu Hirkan zurück, der da mit beschäftigt war, seinen kostbaren Apparat einzupacken. „Begeben wir uns wieder nach Nürnberg", sagte der Erfinder. „Ich sehne mich dahin zurück, um etwas zu ver- besser-n." „Lassen

Sie mich noch ein wenig fliegen," sagte Lorenz, „ich möchte mich gerne über die Bäume erheben, um mich zu vergewissern, ob ich bis nach Drachenberg sehen kann." „Was geht Sie denn Drachenberg an? Wir dürfen uns nicht der Gefahr aussetzen, ge sehen zu werden. Mein Geheimnis muß ge wahrt bleiben. Ich will nach Wien reisen, will Sie meine Flügel vor den Augen des Kaisers versuchen lassen. Er allein wird meine Er findung zu belohnen wissen." „Aber," erwiderte Lo renz, „wer sagt Ihnen denn, daß ich niich dazu hergebe

, vor des Kai sers Augen den Hans wursten zu machen? Da zu stamme ich doch aus zu gutem Hause." Hirkan zitterte. „Was!" rief er, „Sie schlagen mir dies aus? Ach, Herr Lorenz, das wäre doch sehr hart herzig. Bedenken Sie doch, daß ich auf Sie gerechnet habe. Wo würde ich wie in Ihrer Person Mut, Geschicklichkeit und Intelligenz vereinigt finden? Was für eim schöner Anblick wäre es für den kaiserlichen Hof, Sie in den Lüften schweben zu sehen wie vorhin. Ach, Herr Lorenz, verweigern Sie mir es nicht! Kommen

, meine Glieder be ginnen wieder steif zu wer den wie zuerst auch. O Lorenz, lassen Sie. mich nicht im Stiche. Ich werde Sie reich, berühmt machen. Bedenken Sie doch. Sie träumen da von, in den Krieg zu ziehen. Erwägen Sie, welche Dienste bei Belagerungen und in Schlachten ein geflügelter Soldat.. leisten könnte!" Lorenz fühlte sich ins Wanken geraten. Dieses wun derbare Abenteuer, die Ver sprechungen schnellen Reich tums verlockten ihn. „Ich werde mich vielleicht dazu entschließen," sagte er, „aber lassen

Sie mich Ihre Flügel noch.einmal probieren." Er versuchte sie neuerdings, überzeugte sich von der Vor züglichkeit der Erfindung Hirkays und stellte zu seiner Ein willigung nur eine Bedingung: in der folgenden Nacht eine Die Zitadelle in Kairo. Luftreise nach dem Schlosse Drachenberg machen zu dürfen. Das gefiel Hirkan, er weihte Lorenz in alle Einzelheiten des Mechanismus ein, versicherte sich, daß sein Flugschüler den Apparat beherrschte, und in Nürnbergs angekommen, erwar teten der Erfinder und sein Gehilfe

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Neueste Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 20.12.1934
Descrizione fisica: 8
und Bergtouren Innsbruck, 19. Dezember. Der letzten Sonntag in Wien verstorbene berühmte Chirurg und Orthopäde Dr. Hans Lorenz hatte als eifriger Alpi nist und als Ballonfahrer enge Beziehungen zum Tiroler lande und manche Freundschaft band ihn an Tirols Menschen. Noch diesen Sommer verbrachte Professor Lorenz seinen Ur laub in Südtirol, wohin er sich seit dem Tode seines besten Innsbrucker Freundes Dr. Desaler lieber zurückzog als ins Jnntal. Als Liebhaber des Ballonsportes und Mitglied des Ver

eines für Luftschiffahrt in Tirol, verbrachte Lorenz viele schöne Stunden im Kreise der Tiroler Luftsportler. Kommerzialrat Fritz Miller, den wir über seine Erinnerungen an Pro fessor Lorenz befragten, erzählte: „Lorenz gehörte zu den Allereifrigsten im Tiroler Luftschiffahrtsverband. Bis spät in den Herbst hinein führte er Ballonfahrten durch. Und wenn im Spital für den Luftsport kein Sonderurlaub zu erhalten war, so mußte eben der Sonntag dazu verwendet werden. Es kam gar nicht selten vor, daß Lorenz am Nachmittag

, wie es der Wind und die vielen Luftlöcher, die es über den Bergtälern gibt, gerade wollten. Schließlich landete er in aller Bequemlichkeit auf einer Wiese am Achensee. 1913 unternahm Lorenz 12 Ballonfahrten, eine für die damalige Zeit bemerkenswert hohe Zahl von Aufstie gen. Später hörte sich das Ballonfahren auf. Lorenz kam mit seinem Auto, besuchte seine Freunde, holte Dr. Desaler ab und stieg mit ihm in die Berge. Ich selbst bin mit Lorenz sel ten in einer Gondel gesessen. Wir waren beide Ballonführer

und einander auf gemeinsamen Fahrten höchstens im Wege. Dafür haben wir uns umso besser bei den Aufstiegszeremo nien kennen gelernt. Da konnten und mußten wir uns gegen seitig Hilfe leisten und Glück wünschen für Aufstieg und Fahrt. Einer lustigen Fahrt nach München, zusammen mit Doktor Lorenz und Dr. Ianovsky erinnere ich mich aber noch immer sehr gerne." Ueber diese Fahrt erzählt Dr. Ianovsky: „Einmal bin ich auch mit Lorenz Ballongefahren. Es war am 6. Okto ber 1911. Der Wind trug uns schnell

hatten, fuhren wir geradewegs ins lustige München. Ich erinnere mich noch gut, daß Professor Lorenz von der drallen Kell nerin unseres Bierzeltes in Verkennung aller Tatsachen unent wegt mit „Herr Oberlehrer" angesprochen wurde, während ich mit dem ehrenvollen Titel „Herr Rittmeister" ausgezeich net wurde. Bester lernte ich Lorenz allerdings als Bergkameraden kennen. Als Freund Dr. Desalers machte ich oftmals Touren mit ihm und Dr. L a n t s ch n e r. Lorenz gehörte zu den schier unermüdlichen Kletterern

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Sterne und Blumen
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Pagina 5 di 8
Data: 13.12.1914
Descrizione fisica: 8
7. Tie nächtliche Luftreise. Endlich kam die Nacht, ^friedlich und klar, aber ohne Mond; und die funkelnden Sterne am wolkenlosen Himmel erleuchteten sanft die Kirchtürnre Nürnbergs, als Hirkan, cuf einen Stock gestützt, und Lorenz, die Flügel tragend, sich in den in der Nähe der Wälle gelegenen Garten des Uhrmachers begaben. Das Abendgeläute war längst verklungen und alles schlief. Eine kleine Türe ward von Hirkan ge öffnet; sie gewährte Zugang zu einer Treppe, welche den Wall hinaufführte

. Lorenz rüstete sich, drückte dem Greise -die Hand und stieg die Treppe hinauf. Bald hörte Hirkan Flügelrauschen und sah eine schwarze Gestalt durch die Lüfte schießen. Er -lauschte. Die auf einem benachbarten Turme postierte Schildwache hatte nichts gehört. Wieder schlugen die Uhren, und die ferne Stimme des Wächters auf dem Wachtturme ließ ihr: „Alles ist ruhig, betet für die armen Seelen!" vernehmen. Geängstigt hüllte sich Hirkan in einen Pelzmantel und wartete,- ohne sich zur Heimkehr entschließen

zu können. Mit Bangen zählte er die Stunden. Mitter nacht, zwei Uhr, drei Uhr ertönte von den Türmen her. Die Sterne begannen zu verbleichen, und schon drohte die Angst Hirkans Brust zu zersprengen, als er über sich endlich das Rauschen der Flügel ver nahm und kurz darauf Lorenz, bleich und entkräftet,-sich neben ihm zu Boden ließ. Hirkan gab ihm ein belebendes Mittel zu trinken und bestürmte ihn mit Fragen. Lorenz, der sich schnell erholt hatte, nahm feine unversehrten Flügel ab, und die Schritte des Erfinders

unterstützend, führte er ihn wieder in das Haus zurück. Sie machten Feuer und nahmen etwas Nahrung zu sich. Aber Lorenz blieb finster und schweigsam. Er teilte Hirkan mit, daß er genötigt sei, nach Ittenbach zu gehen und er ihn erst in zwei Tagen wieder sehen würde. Hirkan bat ihn inständig, nicht länger bei seinem Bruder zu bleiben und versprach ihm, diese zwei Tage den Vor- Doch nein, es war kein Traum. Ruhigen, aber raschen Fluges war er den Bergen entgegengeflogen, und beim sanften Schimmer der Sterne

hatte er die Türme des Schlosses Drachenstein, über dessen Giebeln das herrschaft liche Banner flatterte, erblickt. Trotz der vorgerückten Stunde — es war schon Mitter füllung des Torpedos mit komprimierter cutt. bereitungen zur Reise nach Wien zu widmen. Als'sich beide trennten und Lorenz durch die Tore Nürnbergs hinausritt, lugte bereits die Sonne über den Horizont. Während er wie zerschlagen durch die Felder, auf denen schon die Schnitter arbeiteten, dahin ritt, durchlebte er im Geiste nochmals fein

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 10 di 16
Data: 27.02.1936
Descrizione fisica: 16
" Engelbert Dollfuß mit schönen Erklärungen in dankenswertester Weise bei zahl reichstem Besuche vorgeführt. Pfaffenhofen. (Ehrung für Schulrat Koch.) Eine selten schönere Feier veranstaltete die Gemeinde Pfaffenhofen, als die für ihren früheren Schulleiter und Organisten Schulrat Koch. Koch trat in Pfaffenhofen die „Halt! Diese Kugel behalte ich! Von mir wird sie der zuständigen Behörde übergeben!" Der Arzt hatte sich schon wieder entfernt, und der Förster wandte sich an Lorenz. „Du mußt

mir noch einmal alles erzählen, Lorenz! Und deine Eltern müssen wir verständigen." Lorenz richtete sich auf. ,/Ich will selbst zum Vater gehen. Aus meinem eigenen Mund soll er's erfahren!" Da mengte sich Deinler wieder ein. „Ich dulde das nicht! Herr Förster, warten Sie, bis der Gendarm kommt! Ich habe bereits nach ihm «geschickt." Ramm runzelte die 'Stirn. ,>So, «also der Gendarm ist bereits verständigt! Aber wenn der Lorenz in meiner Obhut ist, dann wird es Wohl genügen. Und ich weiß, der Lorenz denkt nicht an Flucht

. Das eine ist vor allem nötig: Wir müssm droben den Wald absuchm nach einer Spur des heimtückischen Schützen- denn der plante ja Mord!" Er wandte sich an Lorenz: „Wir gehen jetzt zum Waldhof, komm!" Dem Kommandanten warf er einen kühlen, schr kühlen Blick zu: „Sie warten hier wohl auf den Gendarm. Sagen Sie ihm, er soll hier bleiben-, bis wir wieder da sind!" Als Hubert Ramm und Lorenz zum Waldhof kamen, stießen sie zuerst auf Frau Veronika, die ganz entsetzt die Hände zusammenschlug, als sie den Schn gewahrte. „Lorenz

! Wie siehst du aus! Das Hemd zerfetzt! Und deine Augen! Was starrst du so! Mein «Gott, was ist denn nur geschehen!" Der Förster griff nach der Hand der -aufgeregten Frau. „Lassen Sie dm Lorenz hinauf zu seiner Kammer und sich waschen und umziehm!" „Lauf zu, und — halt dein Wort!" Lorenz sprang ins.Haus und die hölzerne Stiege zu feiner Kammer hinauf. Frau Veronika aber drängte aufgeregt. „Was ist denn nur geschehm? Sy verstört sieht der Lormz aus. So sah ich ihn noch nie. — Dort kommt mein Mann, er sucht

dm Lormz schon! Wir warm ja bereits in Angst um ihn! Und dort kommt auch Maria- sie lief hinab zu Monika, zu seiner Braut, fragen, ob sie was wüßte!" Ludwig Lang und die beiden Mädchen, die eilends den Weg heraufkamen, riefm unruhig forschend: ,-Was ist mit Lormz? Was ist?" Aus der Mädchm Augen sprach offen die Angst. Sie kannten ja des Lorenz heimliche Leidenschaft. Der Förster legte Ludwig die Hand auf die Schulter. Lehrerstelle im Jahre 1894 definitiv an und versah diesen Posten durch 27 Jahre

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 10
Data: 19.12.1934
Descrizione fisica: 10
Der Selbstmord des Chirurgen Hans Lorenz Wie wir bereits gestern berichteten, hat sich einer der prominentesten Vertreter der Wiener medizinischen Schule, der berühmte Chirurg Professor Dr. Hans Lorenz, das Leben genommen. Die Motive dieser erschütternden Tat. die weit über Oesterreich hinaus das größte Aufsehen und tiefstes Mitgefühl ausgelöst hat, deuten darauf hin. daß sie in einer schweren Nervenzerrüttung zu suchen sind. Die letzte Operation Professor Lorenz hatte Samstag abends

noch eine schwere Operation vorzunehmen. Er fand sich im Laufe des Abends im Operationssaal des Rudolfinerhauses ein und traf mit großer Umsicht in der gewohnten Weise seine Vor bereitungen. Nichts deutete darauf hin, daß er entschlossen war — und er war es in diesem Augenblick sicherlich schon — in wenigen Stunden seinem Leben ein Ende zu machen. Um 10 Uhr begann die Operation. Wieder war Professor Lorenz der kaltblütige Chirurg, der, völlig konzentriert aus feine Arbeit, kurz und präzis seine Anordnungen traf

. Um halb 11 Uhr war die Operation zu Ende. Daheim. . . In seinem Auto fuhr Professor Lorenz nach Hause und traf in feiner Wohnung in der Alserstraße 45 gegen 11 Uhr ein. Sehr herzlich begrüßte er seine Gattin, die ihn erwar tete und ihn, wie so häufig vorher, nach der Operation und deren Erfolg befragte. Er gab ihr sehr ausführlich Aus kunft. plauderte mit ihr noch einige Zeit und ließ wieder nichts von seinem entsetzlichen Entschluß merken. Ter Selbstmord Kurze Zeit darauf sagte Professor Lorenz

seiner Gattin, daß er noch zu arbeiten hätte, und begab sich in sein Ordi nationszimmer. Zwei Stunden lang hörte die Gattin nichts. Und als Professor Lorenz nach 1 Uhr noch immer nicht zu rückgekehrt war. suchte sie das Ordinationszimmer auf. um sich bei ihrem Gatten nach seinem Befinden zu erkundigen. Zu ihrem Entsetzen fand sie ihn als Leiche auf. Professor Lorenz hatte sich mit einer Hanfgurte ö n einem Fensterhaken erhängt. Frau Professor Lorenz eilte nun zu dem im selben Hause wohnhaften

Universitätsprofessor Dr. Karl Biehl. Dieser war einige Augenblicke später im Ordinationszim mer seines Kollegen und Freundes und schnitt ihn ab. doch konnte er nicht mehr Helsen, da der Tod bereits eingetreten war. Jetzt erst sah man, daß Professor^ Lorenz mit der gleichen Kaltblütigkeit und Umsicht, die bei seinen Opera tionen so oft bewundert wurden, auch seinen eigenen Tod vorbereitet hatte. Die Hände gefesselt Um das Herumschlagen mit den Händen zu verhindern und um sich die Möglichkeit, im letzten Augenblick

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Außferner Zeitung
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Pagina 13 di 30
Data: 23.12.1914
Descrizione fisica: 30
7. Tie nächtliche Luftreise. Endlich kam die Nacht, friedlich und klar, aber ohne Mond; und die funkelnden Sterne -am wolkenlosen Himmel erleuchteten sanft die Kirchtlirnie Nürnbergs, als Hirkan, auf einen Stock gestützt, und Lorenz, die Flügel tragend, sich in den in der Nähe der Wälle gelegenen Garten des Uhrmachers begaben. Das Abendgeläute war längst verklungen und alles schlief. Eine kleine Türe ward von Hirkan ge-, öffnet; sie gewährte Zugang zu einer Treppe, welche den Wall hinaufführte

. Lorenz rüstete sich, drückte dem Greise die Hand und stieg die Treppe Hinauf. Bald hörte Hirkan Flügelrauschen und sah eine schwarze Gestalt durch die Lüfte schießen. Er lauschte. Die auf einem benachbarten Turme postierte Schildwache hatte nichts gehört. Wieder schlugen die Uhren, und die ferne Stimme des Wächters auf dem Wachtturme ließ ihr: „Alles ist ruhig, betet für die armen Seelen!" vernehmen. Geängstigt hiillte sich Hirkan in einen Pelzmantel und wartete, ohne sich zur Heimkehr entschließen

zu können. Mit Bangen zählte er die Stunden. Mitter nacht, zwei Uhr, drei Uhr ertönte Von den Türmen her. Die Sterne begannen zu Verbleichen, und schon drohte die Angst Hirkans Brust zu zersprengen, als er über sich endlich das Rauschen der Flügel ver nahm und kurz darauf Lorenz, bleich und entkräftet, sich neben ihm zu Boden ließ. Hirkan gab ihm ein belebendes Mittel zu trinken und bestürmte ihn mit Fragen. Lorenz, der sich schnell erholt hatte, nahm seine unversehrten Flügel ab, und die Schritte des Erfinders

unterstützend, führte er ihn wieder in das Haus zurück. Sie machten Feuer und nahmen etwas Nahrung zu sich. Aber Lorenz blieb finster und schweigsam. Er teilte Hirkan mit, daß er genötigt sei, nach Ittenbach zu gehen und er ihn erst in zwei Tagen wieder sehen würde. Hirkan bat ihn inständig, nicht länger bei seinem Bruder zu bleiben und versprach ihm, diese zwei Tage den Bor Doch nein, es war kein Traum. Ruhigen, aber raschen Fluges war er den Bergen entgegengeflogen, und beim sanften Schimmer der Sterne

hatte er die Türme des Schlosses Drachenstein, über dessen Giebeln das herrschaft liche Banner flatterte, erblickt. Trotz der vorgerückten Stunde — es war schon Mitter- Füllung des Torpedos mit komprimierter Cuft. bereitungen zur Reise nach Wien zu widmen.. Als sich beide trennten und Lorenz durch die Tore Nürnbergs hinausritt, lugte bereits die Sonne über den Horizont. Während er wie zerschlagen durch die Felder, auf denen schon die Schnitter arbeiteten, dahin ritt, durchlebte er im Geiste nochmals

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Tiroler Post
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Pagina 12 di 16
Data: 18.12.1914
Descrizione fisica: 16
Zweigen und dann einen dumpfen Fall in das Wasser. Als Lorenz cm den Graben kam, war bas Wasser noch in Be wegung, aber er sah niemand. Im Ungewissen darüber, ob er es mit einem Menschen Oltpreutzilche Flüchtlinge, die im freien wohnen müssen. oder Tier zu tun gehabt, kehrte er zu Hirkan zurück, der da mit beschäftigt war, seinen kostbaren Apparat einzupacken. „Begeben wir uns wieder nach Nürnberg", sagte der Erfinder. „Ich sehne mich dahin zurück, um etwas zu ver bessern." „Lassen

Sie mich noch ein wenig fliegen," sagte Lorenz, „ich möchte mich gerne über die Bäume erheben, um mich zu vergewissern, ob ich bis nach Drachenberg sehen kann." „Was geht Sie denn Drachenberg an? Wir dürfen uns nicht der Gefahr aussetzen, ge sehen zu werden. 'Mein Geheimnis muß ge wahrt bleiben. Ich will nach Wien reisen, will Sie meine Flügel vor den Augen des Kaisers versuchen lassen. Er allein wird meine Er findung zu belohnen wissen." „Aber," erwiderte Lo renz, „wer sagt Ihnen denn, daß ich mich dazu hergebe

, vor des Kai sers Augen den Hans wursten zu machen? Da zu stamme ich doch aus zu gutem Hause." Hirkan zitterte. „Was!" rief er, „Sie schlagen mir dies aus? Ach, Herr Lorenz, das wäre doch sehr hart herzig. Bedenken Sie doch, daß ich auf Sie gerechnet habe. Wo würde ich wie in Ihrer Person Mut, Geschicklichkeit und Intelligenz vereinigt finden? Was für ein schöner Anblick wäre es für den kaiserlichen Hof, Sie in den Lüften schweben zu sehen wie vorhin. Ach, Herr Lorenz, verweigern Sie mir es nicht! Kommen

, meine Glieder be ginnen wieder steif zu wer den wie zuerst auch. O Lorenz, lassen Sie mich nicht im Stiche. Ich werde Sie reich, berühmt machen. Bedenken Sie doch, Sie träumen da von, in den Krieg zu ziehen. Erwägen Sie, welche Dienste bei Belagerungen und in Schlachten ein geflügelter Soldat leisten könnte!" Lorenz fühlte sich ins Wanken geraten. Dieses wun derbare Abenteuer, die Ver sprechungen schnellen Reich tums verlockten ihn. „Ich werde mich vielleicht dazu entschließen," sagte er, „aber lassen

Sie mich Ihre Flügel noch einmal probieren." Er versuchte sie neuerdings, überzeugte sich von der Vor züglichkeit der Erfindung Hirkans und stellte zu seiner Ein willigung mir eine Bedingung: in der folgenden Nacht eine Die Zitadelle in Kairo. Luftreise nach dem Schlosse Drachenberg machen,zu dürfen. Das gefiel Hirkan, er weihte Lorenz in alle Einzelheiten des Mechanismus ein, versicherte sich, daß sein Flugschüler den Apparat beherrschte, und in Nürnberg angekommen, erwar teten der Erfinder und sein Gehilfe

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 12 di 16
Data: 15.12.1914
Descrizione fisica: 16
zu billig e seit den vorleh zent. Das Pa Zweigen und dann einen dumpfen Fall in das Wasser. Als Lorenz an den Graben kam, war das Wasser noch in Be wegung, aber er sah niemand. Im Ungewissen darüber, ob er es mit einem Menschen «& 3 £ * ! -t Oltpreutzilche flüchtlinge, die im freier, wohnen müssen. oder Tier zu tun gehabt, kehrte er zu Hirkan zurück, der da mit beschäftigt war, seinen kostbaren Apparat einzupacken. „Begeben wir uns wieder nach Nürnberg", sagte der Erfinder. „Ich sehne mich dahin zurück

, um etwas zu ver bessern." „Lassen Sie mich noch ein wenig fliegen," sagte Lorenz, „ich mochte mich gerne über die Bäume erheben, um mich zu vergewissern, ob ich bis nach Drachenberg sehen kann." „Was geht Sie denn Drachenberg an? Wir dürfen uns nicht der Gefahr aussetzen, ge sehen zu werden. Mein Geheimnis muß ge wahrt bleiben. Ich will nach Wien reisen, will Sie meine Flügel vor den Augen des Kaisers versuchen lassen. Er allein wird meine Er findung zu belohnen wissen." „Aber," erwiderte Lo renz, „wer sagt

Ihnen denn, daß ich mich dazu hergebe, vor des Kai sers Augen den Hans wursten zu machen? Da zu stamme ich doch aus zu gutem Hause." Hirkan zitterte. „Was!" rief er, „Sie schlagen mir dies aus? Ach, Herr Lorenz, das wäre doch sehr hart herzig. Bedenken Sie doch, daß ich aus Sie gerechnet habe. Wo würde ich wie in Ihrer Person Mut, Geschicklichkeit und Intelligenz vereinigt finden? Was für ein schöner Anblick wäre es für den kaiserlichen Hof, Sie in den Lüften schweben mir es nicht! Kommen mit mir nach Wien. Ich werde Ihnen geben

den wie zuerst auch. O Lorenz, lassen Sie mich nicht im Stiche. Ich werde Sie reich, berühmt machen. Bedenken Sie doch. Sie träumen da von, in den Krieg zu ziehen. Erwägen Sie, welche Dienste bei Belagerungen und in Schlachten ein geflügelter Soldat leisten könnte!" Lorenz fühlte sich ins Wanken geraten. Dieses wun derbare Abenteuer, die Ver sprechungen schnellen Reich tums verlockten ihn. „Ich werde nach vielleicht dazu entschließen," sagte er, „aber lassen Sie niich Ihre Flügel noch einmal probieren

." Er versuchte sie neuerdings, überzeugte sich von der Vor züglichkeit der Erfindung Hirkans und stellte zu seiner Ein willigung nur eine Bedingung: in der folgenden Nacht eine Die Zitadelle ln Kairo. zu sehen wie vorhin. Ach, Herr Lorenz, verweigern Sie Luftreise nach dem Schlosse Trachcnberg machen zu diirfen. Das gefiel Hirkan, er weihte Lorenz in alle Einzelheiten des Mechanismus ein, versicherte sich, daß sein Flugschüler- den Apparat beherrschte, und in Nürnberg angekommen, erwar teten der Erfinder

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 9 di 16
Data: 27.02.1936
Descrizione fisica: 16
sich Rupert Deinler ein: „Und jetzt müssen Sie mich hören, Herr Förster! Es stimmt nicht alles, was der Lorenz Lang ihnen erzählte. 'Ich bin der Ansicht, daß sich vieles anders zutrug. Der Lorenz Lang hatte also den Bock niedergestreckt. Er kroch hinzu und wollte sich seine Beute sichern. Da hörte er ein Geräusch. Der Jäger Facker tauchte unerwartet auf. Lorenz Lang befürchtete Entdeckung. Er sprang zurück. Er dachte, nur noch dies. Ich will nicht als Wilderer öffentlich ge- brandmarkt werden! Ja, Herr

Förster, und dann griff er zu seiner Büchse und schoß den Jäger nieder." Lorenz sprang mit einem heiseren Schrei auf den Ankläger zu. „Das ist nicht wahr! Das ist eine gewissenlose An schuldigung! Ich kauerte ja bei der Hecke, als der Schuß fiel! Und es ist mir bisher noch unklar, ob die Kugel wirklich dem Jäger galt, ob nicht ich selbst getroffen werden sollte!" Deinler sah den Erregten kühl an. Er dachte wieder, wie schon oft an diesem Morgen, daran, was man ihm auf dem Moorhof erzählt

hatte, wie scharf sich die Längs über sein Verhalten in der Schmuggelsache des Matthias Niedauer aussprachen. Gut, heute sollten sie es einmal selbst erleben, daß er nichts anderes bezweckte, als einen Schul digen seiner verdienten Strafe zuzuführen! Er erklärte: „Als ich auf die Lichtung trat und alles übersehen konnte, lag der Jäger am Boden, und Sie, Lorenz Lang, standen nicht weit von ihm, Sie hielten Ihre Büchse in der Hand, ganz entsetzt starrten Sie auf den Reglosen und — wie wenn Sie einen bösen Traum

wegwischen wollten — strichen sich über die Stirn. So hätten Sie doch niemals gestanden, wenn Sie nicht selbst den Jäger niedergeschossen hätten!" Lorenz schlug mit beiden Fäusten an.seine Brust. „Lüge ist das! Ganz gemeine Lüge! Schon oben sagte ich Ihnen, wie sich alles zutmg! Ich war zurückgelaufen zu dem Dickicht und wollte sehen, wo der war, der schoß. Und da fand ich meine Büchse. Ich erkannte gleich, daß einer die genommen haben mußte, und alsbald gewahrte ich, daß der Unbekannte

mit ihr geschossen hatte." Der Förster forschte aufgeregt: „Und du sahst niemand, Lorenz! Wer war das? Wer hat den Jäger Facker treffen wollen? Wer war sein Feind?" Lorenz seufzte. „Muß es denn ihm gegolten haben? Wenn nun die Kugel mir galt!" „Dir? Ja, und wer —7 Es wird doch nicht?" Er brach jäh ab und warf einen finsteren Blick auf Deinler. ^ „Warum glauben Sie denn nicht, was Lorenz Lang erzählt? Warum soll sich das alles anders zugetvagen haben?" Deinler entschied kurz, und seine Antwort klang schroff

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Außferner Zeitung
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Pagina 12 di 30
Data: 23.12.1914
Descrizione fisica: 30
396 -» Zweigen und dann einen dumpfen Fall in das Wasser. Als Lorenz an den Graben kam, war das Wasser noch in Be wegung, aber er sah niemand. Im Ungewissen darüber, ob er es mit einem Menschen Oltpreutzilche flüchtlinge, die im freien wohnen müllen. ober Tier zu tun gehabt, kehrte er zu Hirkan zurück, der da mit beschäftigt war, seinen kostbaren Apparat einzupacken. „Begeben wir uns wieder nach Nürnberg", sagte der Erfinder. „Ich sehne mich dahin zurück, um etwas zu ver bessern." „Lassen

Sie mich noch ein wenig fliegen," sagte Lorenz, „ich möchte mich gerne über die Bäume erheben, um mich zu vergewissern, ob ich bis nach Drachenberg sehen kann." „Was geht Sie denn Drachenberg an? Wir dürfen uns nicht der Gefahr aussetzen, ge sehen zu werden. Mein Geheimnis muß ge wahrt bleiben. Ich will nach Wien reisen, will Sie meine Flügel vor den Augen des Kaisers versuchen lassen. Er allein wird meine Er findung zu belohnen wissen." „Aber," erwiderte Lo renz, „wer sagt Ihnen denn, daß ich mich dazu hergebe

, vor des Kai sers Augen den Hans wursten zu machen? Da zu stamme ich doch aus zu gutem Hause." Hirkan zitterte. „Was!" rief er, „Sie schlagen mir dies aus? Ach, Herr Lorenz, das wäre doch sehr hart herzig. Bedenken Me doch, daß ich auf Sie gerechnet habe. Wo würde ich wie in Ihrer Person Mut, Geschicklichkeit und Intelligenz vereinigt finden?' Was für ein schöner Anblick wäre es für den kaiserlichen Hof, Sie in den Lüften schweben zu sehen wie vorhin. Ach, Herr Lorenz, verweigern Sie mir es nicht! Kommen

, meine Glieder be ginnen wieder steif zu wer den wie zuerst auch. O Lorenz, lassen Sie mich nicht in: Stiche. Ich werde Sie reich, berühmt machen. Bedenken Sie doch, Sie träumen da von, in den Krieg zu ziehen. Erwägen Sie, welche Dienste bei Belagerungen und in Schlachten ein geflügelter Soldat leisten könnte!" Lorenz fühlte sich ins Wanken geraten. Dieses wun derbare Abenteuer, die Ver sprechungen schnellen Reich tums verlockten ihn. „Ich werde mich vielleicht dazu entschließen," sagte er, „aber lassen

Sie mich Ihre Flügel noch einmal probieren." Er versuchte sie neuerdings, überzeugte sich von der Vor züglichkeit der Erfindung Hirkans und stellte zu seiner Ein willigung nur eine Bedingung: in der folgenden Nacht eine Die Zitadelle in Kairo. Luftreise nach dem Schlosse Drachenberg machen zu dürfen. Das gefiel Hirkan, er weihte Lorenz in alle Einzelheiten be*> Mechanismus ein, versicherte sich, daß sein Flugschüler den Apparat beherrschte, und in Nürnberg angekommen, erwar teten der Erfinder und sein Gehilfe

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 13 di 16
Data: 15.12.1914
Descrizione fisica: 16
muji 397 7. Tie nächtliche Luftreise. Endlich kam die Nacht, friedlich und klar, aber ohne Mond; und die funkelnden Sterne am wolkenlosen Himmel erleuchteten sanft die Kirchtürme Nürnbergs, als Hirkan, auf einen Stock gestützt, und Lorenz, die Flügel tragend, sich in den in der Nähe der Wälle gelegenen Garten des Uhrmachers begaben. Das Abendgeläute war längst verklungen und alles schlief. Eine kleine Türe ward, von Hirkan ge öffnet; sie gewährte Zugang zn einer Treppe, welche den Wall

hinaufführte. Lorenz riistete sich, drückte.dem Greise die Hand und stieg die Treppe Hinauf. Bald hörte Hirkan Flügelraufchen und sah eine schwarze Gestalt durch die Liifte schießen. Er lauschte. Die auf einem benachbarten Turme postierte Schildwache hatte nichts gehört. Wieder schlugen die Uhren, und die ferne Stimme des Wächters auf dem Wachtturme ließ ihr: „Alles ist ruhig, betet fiir die armen Seelen!" vernehmen. Geüngstigt hüllte sich Hirkan in einen Pelzmantel und wartete, ohne sich zur Heimkehr

entschließen zu können. Mit Bangen zählte er die Stunden. Mitter nacht, zwei Uhr, drei Uhr ertönte Von den Türmen her. Die Sterne begannen zu verbleichen, und schon drohte die Angst Hirkans Brust zu zersprengen, als er über sich endlich das Rauschen der Flügel ver nahm und kurz darauf Lorenz, bleich und entkräftet, sich neben ihni zu Boden ließ. Hirkan gab ihm ein belebendes Mittel zu trinken und bestürmte ihn nüt Fragen. Lorenz, der sich schnell erholt hatte, nahm seine unversehrten Flügel

ab, und die Schritte des Erfinders unterstützend, führte er ihn wieder in das Haus zuriick. Sie machten Feuer und nahmen etwas Nahrung zu sich. Aber Lorenz blieb finster und schweigsam. Er teilte Hirkan mit, daß er genötigt sei, nach Ittenbach zu gehen und er ihn erst in zwei Tagen wieder sehen wurde. Hirkan bat ihn inständig, nicht länger bei seinem Bruder zu bleiben und versprach ihm, diese zwei Tage den Vor- Doch nein, es war kein Traum. Ruhigen, aber raschen Flnges war er den Bergen entgegengeflogen, und beini

sanften Schimmer der Sterne hatte er die Türme des Schlosses Drachenstein, über dessen Giebeln das herrschaft liche Banner flatterte, erblickt. Trotz der vorgerückten Stunde — es war schon Mitter- Füllung ckes Torpedos mit komprimierter Cuft. bcreitungen zur Reise nach Wien zu widmen. Als sich beide trennten und Lorenz durch die Tore Nürnbergs hinausritt, lugte bereits die Sonne über den Horizont. Während er wie zerschlagen durch die Felder, auf denen schon die Schnitter arbeiteten, dahin ritt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 10.08.1949
Descrizione fisica: 6
S)ie ^oten warten Herr Lorenz war müde. Schließlich konnte er ,ich das auch leisten, denn gerade an diesem Tag war er dreißig Fahre Präsident der Stahl- und Nickel-A.-G Und wenn man durch so lange Zeit einen verantwortungsvollen Posten bekleidet hat, kann man schon einmal müde sein. Behaglich seufzend streckte er sich auf dem weichen Ruhebett und blinzelte zur Decke. Die Vorhänge beim Fenster waren zugezogen, nur ein ganz kleiner Sonnenstrahl huschte in das Zimmer; er traf gerade

den Kristallüster, welcher über Herrn Lorenz an der Zimmerdecke befestigt war. Wo der Strahl auftraf, leuchtete das ge schliffene Glasprisma wie Silber auf. Das Licht zerstreute sich und umhüllte den ganzen Luster mit einem milden, in allen Farben des Regen bogens schillernden Leuchten. In zwei Weltkriegen hatte seine Firma Waf fen erzeugt und geliefert und viel Geld dabei ver dient. Als tüchtiger Kaufmann war es ihm ge lungen. den Krisen und Gefahren, die einem Krieg zu folgen pflegen, geschickt auszuweichen

. Schon nach dem ersten Weltkrieg hatte er dies be wiesen und auch nach dem zweiten brachte er die Firma über alle Fährnisse hinweg. Derzeit erzeug- ten sie handgeschmiedete Kerzenhalter en gros. Und nun wunderte sich Herr Lorenz, daß es Men schen gab. die tatsächlich die mehr oder weniger häßlichen Kerzenhalter kauften. Während sich Herr Lorenz noch wunderte, war die Sonne um e n Stück tiefer gesunken, der zarte Lichtstrahl stärker und das bunte Leuchten um den Luster klarer und heller geworden. Herr

Lorenz sah in den Strahl und hatte plötzlich ein sonder« bares Gefühl: wie der Blitz aus heiterem Him mel war ihm der Gedanken gekommen, daß er sterben müsse. Es blieb ihm gerade noch Zeit, fest zustellen. daß ihn dieser überraschende Gedanke keineswegs erschreckte, dann streckte er seine Glie der noch einmal und schlief sanft hinüber... Wenige Minuten später verließ er sein Haus durch den Kamin und schwebte über die grünen Gärten der Villen hinweg, geradewegs in den Himmel. Das heißt, hinein

schwebte er ja eigent lich nicht, denn das Tor war verschlossen und eine Schar Wächter stand, auf flammende Schwerter gestützt, davor. Sie blickten dem Heranschweben den so ernst entgegen, daß er erschrocken anhielt. Er hatte eigentlich immer damit gerechnet, in den Himmel zu kommen, aber nun hatte er plötzlich ganz deutlich das Gefühl, hier unerwünscht zu sein. Einen Augenblick war Herr Lorenz unentschlos sen. er wollte eigentlich schon umkehren, gedachte aber dann doch noch, einen Versuch

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 16.10.1904
Descrizione fisica: 16
Der Alte lachte. „Wenn Sie sich Jstvan anver trauen wollen —" ^Wer ist das?" „Das ist unser Kutscher und Gärtner, der noch allerlei Künste treibt, er rasiert auch mich." „Gut, dann schicken Sie mir, bitte, Jstvan." Der Alte grüßte höflich. „Wollen der Herr Doktor noch hier oben bleiben? Ich muß hinab." „Nein, nein, ich gehe auch hinab." Er scheint mir die Zumutung, mich zu rasieren, etwas übel genommen zu haben, dachte Lorenz. Um ihn versöhnlich zu stimmen, redete er beim Herabgehen

." Am nächsten Morgen erwartete Lorenz eine große Ueberraschung. Semler brachte ihm einen Brief seiner Mutter. „Der Briefträger war da," sagte er wichtig. „Der kommt wohl selten?" „Jawohl." „Man liest hier auch keine Zeitungen?" „Zeitungen? Nein, die liest niemand hier." VII. „Lieber Lorenz," schrieb die Mutter, „ich hoffe, daß dich dieser Brief noch in derselben guten Stimmung an trifft, in der der deine abgefaßt war. Daß du Bibliothekar auf einem vornehmen Schlosse geworden bist, freut

wieder, damit ich nicht Unruhe deinetwegen habe. — Bon mir kann ich dir wenig berichten. Ich erhielt eine Mieterin für das Zimmer,' das du früher bewohntest. Es war eine alte Jungfrau, die den ganzen Tag zu Hause saß und seufzte. Das träge Leben konnte ich nicht ansehen und kündete ihr wieder. Ich nehme keinen Mieter mehr, sondern werde mich nach einer einzelnen Stube und Küche für mich umsehen. Sei umarmt von deiner treuen Mutter." Lorenz steckte den Brief zu sich. Sie war doch eine köstliche Frau. Einfach, urwüchsig

und belustigte sich an dem Phrasengeklingel der „großen Weltschelle". Ob er hier früher oder später fertig wurde, war ja einerlei. Diese Leute schienen überhaupt den Begriff „Zeit" nicht zu kennen. Der Schluß des Tages verging wie sonst auch. Nur daß Lorenz auf sein Ansuchen statt der kalten Getränke heißen Tee zu seinem Nachtessen erhielt. Am nächsten Tage brachte der Himmel selbst Ab wechslung. Es regnete ununterbrochen, erst abends klärte sich das Firmament auf. Lorenz ließ sich von dem köstlichen

Frau, das ein same Grab hier unter den wehenden Zweigen übte eine starke Wirkung auf Lorenz aus. Auch er vergaß fiir einen Augenblick — es gab deren nur wenige in seinem Leben — seine kühle Selbstüberlegenheit und Ironie. „Sterben Sie denn nicht halb vor Melancholie in dieser Einsamkeit? Ich bin ein Mann, aber mich würde hier eine dämonische Sehnsucht nach dem Tode ergreifen." „Ich rufe ihn nicht, aber er wird mir nicht unwill kommen sein, wenn der Herr ihn schickt." Lorenz blickte

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Tiroler Post
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Pagina 13 di 16
Data: 18.12.1914
Descrizione fisica: 16
7. Die nächtliche Luftreise. Endlich kam die Nacht, friedlich und klar, aber ohne Mond; und die funkelnden Sterne am wolkenlosen Himmel crleud;teten sanft die Kirchtürme Nürnbergs, als. Hirkan, auf einen Stock gestützt, und Lorenz, die Flügel tragend, sich in den in der Nähe der Wälle gelegenen Garten des Uhrmachers begaben. Das Abendgeläute tvar längst verklungen und alles schlief. Eine kleine Türe ward von Hirkan ge öffnet; sie gewährte Zugang zu einer Treppe, welche den Wall hinaufführte

. Lorenz rüstete sich, drückte dem Greife die Hand und stieg die Treppe hinauf. Bald hörte Hirkan Flügelrauschen und sah eine schwarze Gestalt durch die Lüfte schießen. Er lauschte. Die auf einem benachbarten Turme postierte Schildwache hatte nichts gehört. Wieder' schlugen die Uhren, und die ferne Stimme des Wächters aus dem Wachtturme ließ ihr: „Alles ist ruhig, betet für die armen Seelen!" vernehmen. Geling fügt hüllte sich Hirkan in einen Pelzmantel und wartete, ohne sich zur Heimkehr entschließen

zu können. Mit Bangen zählte er die Stunden. Mitter nacht, zwei Uhr, drei Uhr. ertönte von den Türmen her. Die Lterne begannen zu verbleichen, und schon drohte die Angst Hirkans Brust zu zersprengen, als er über sich endlich das Rauschen der Flügel ver nahm und kurz daraus Lvrenz, bleich und entkräftet, sich neben ihm zu Boden ließ. Hirkan gab ihm ein belebendes Mittel zu trinken und bestürmte ihn mit Fragen. Lorenz, der sich schnell erholt hatte, nahm sein^ unversehrten Flügel ab, und die Schritte des Erfinders

unterstützend, führte er ihn wieder in das Haus zurück. Sie machten Feuer und nahmen etwas Nahrung zu sich. Aber Lorenz blieb finster und schweigsam. Er teilte Hirkan mit, daß er genötigt sei, nach Ittenbach zu gehen und er ihn erst in zwei Tagen wieder sehen wllrde^ Hirkan bat ihn inständig, nicht länger bei fernem Bruder zu bleiben und versprach ihm, diese zwei Tage den Vor bereitungen zur Reise nach Wien zu widmen. Als sich beide trennten und Lorenz durch die Tore Nürnbergs hrnausrrtt, lugte bereits

Banner flatterte, erblickt. Trotz der vorgerückten Stunde — es war schon Mitter nacht vorüber — schimmerte Licht aus mehreren Fenstern. Aber Lorenz interessierte nur eines. Es war die kleine Lampe, welche Hildas Zimmer, das hoch droben tnt westlichen Turme lag, spärlich erleuchtete. Um vom Wächter, der auf dem Wartturme seinen Dienst versah, nicht gesehen zu werden, flog Lorenz niedriger und hart an den Mauern vorbeistreifend, schwang er sich geräuschlos wieder empor und ließ sich auf Hildas Balkon

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Sterne und Blumen
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Pagina 2 di 14
Data: 27.12.1914
Descrizione fisica: 14
Sie, es ist mir gleich. Ich war draußen im Walde, ich habe alles gehört. In der vergangenen Dienstagnacht habe ich Lorenz von Ihrem Garten aus auffliegen und ihn wieder zurück kommen gesehen. Ich weiß alles. Ich habe einen Schlüssel zu Ihrer Werkstatt. Schämen Sie sich, Hirkan, die Hilfe eines Dieners wie ich verachtet zu haben, um Ihr Ver trauen dem ersten Besten,^ einem grünen . Jungen, zu schenken. Er läßt Sie im Stiche, es geschieht Ihnen recht. Jetzt liegt's an uns beiden. Ich will mit Ihnen Ruhm und Gewinn

des Lagers um. Die scheu gewordenen Pferde gingen durch, die -Soldaten liefen ihnen nach, alle Glocken der Stadt läuteten, überall ertönte Geschrei, und im Lager herrschte stürmische Aufregung. Die Anführer trachteten wieder ein wenig Ordnung in der fassungslosen Menge herzustellen. Lorenz, der eine Gruppe Marketender, Frauen und Kinder bemerkte, die sich unter große Bäume, die der Sturm wie Schilfrohr beugte, ge flüchtet hatten, lief zu ihnen hin und rief ihnen zu, sich zu entfernen, andernfalls

sie zerschmettert zu werden drohten: plötzlich schoß über ihm eine rauschende Masse da hin, fuhr in das Geäste einer Eiche und zappelte wütend, dabei mit erwürgter Stimme schreiend: „Hilfe! Hilfe!" Lorenz stürzte hinzu und erkannte Gnomo, der den Flugapparat angelegt hatte, dessen schlagende Flügel die Aeste brachen, an denen er sich anklammerte. „Unglücklicher," rief er ihm zu, „drück' auf die Sperr feder!" 1 „Ich kann nicht!" rief Gnomo. „Befreien Sie mich, Hilfe! Hilfe!" Die Heftigkeit des Sturmes nahm

zu. Von Mitleid ergriffen, erfaßte Lorenz einen Ast, schwang sich zu dem Armen hinauf und versuchte den Küraß von Gnomo loszu machen: vergeblich. Ein heftiger Windstoß knickte den Gipfel der Eiche. Alle Zweige brechend, fiel er herab; Gnomo ließ los, und seine Flügel, mit ungeschwächter Kraft sich weiter bewegend, trugen ihn wiederum empor. Eine Zeitlang hörte man verzweifelte Schreie, dann nur mehr das Rollen des Donners, und die Schleusen des Himmels taten sich auf. Eine Stunde darauf schimmerte

Sie mit zum Ritter von Ittenbach dort driiben, der hat mit ihm gesprochen." Die Reiter fragten Lorenz, ob dies wahr fei. „Ja," ant wortete er, „ich habe Gnomo, den Diener Hirkans, gesehen. Er war verwundet und flog mit den von seinem Herrn hergestellten Flügeln. Er muß jetzt tot sein, der Un glückliche." „Da hat Gott Gerechtigkeit walten lassen", sagte der Reiter, sich bekreuzend. „Der Elende glaubte zu ent kommen, doch ich schoß nach ihm, und er verschwand in der Richtung gegen das Lager zu. Hirkan wurde

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 05.05.1923
Descrizione fisica: 8
werden — wenn nur Paris Ruhr und Rhein behält. *) Aus dem Aprilheft der Monatsschrift „Deutschlands Erneuerung" (I. F. Lehmanns Verlag, München). Die Burgenfplele in Kufltein. Rudolf Loren;, der Verfasser des kiufsteiner sreUicklburgspieles „tzerr Maltker von der Vogelweide". Nach lOjähriger Bühnenproxis als Darsteller, später Regisseur an verschiedenen deutschen Städten und Hos- theatern wurde Rudolf Lorenz der Begründer einer Theater- und Redekunstschule. Von dieser aus über nahm er die Leitung und Einstudierung

großer Volks- schausMe religiösen und vaterländischen Charakters. Er schrieb ein „August Hermann Francke" - Spiel, welches bis zum Jahre I960 vornehmlich in den Städten Halle a. d. S., Magdeburg und Osnabrück aufgefährt wurde. I960 schrieb Lorenz das Heimat- sprel „Liechtenstein" nach Hauffs romantischer Sage, welches durch drei Sommer hindurch von Pfingsten bis zum Srdantagr alle Sonntage am Fuße der Burg Liechtenstein von den Einheimischen aufgeführt wurde. Dieses Liechtenstein-Spiel kam

dann auch nach Chicago und Philadelphia, ebenso nach Jerusalem, wo Heimat treue Württemberg?,: für mehrmalige Aufführungen sorgten. 1906 verfaßte Lorenz das große mittelalter liche Hohentwiel-Spiel „Unter der Reichsstmmfahne", welches wiederum von Einheimischen 19mal aüfgesührt wurde. 1907 ging Rudolf Lorenz in die Schweiz und rief dort ein klassisches Weihespiel unter freiem Himmel ins Leben. Es war Schillers „Braut von Messina", die er mit einem Sprechchor von 400 Schwei zern in den Ruinen des altrömischen

Amphitheaters zu Brugg (Vindoniffa) mit glänzendem Erfolg auf- führm konnte. 1908 studierte er in Rapperswil Kleists „Hermannschlacht" als Volksspiel mit Laien ein; 1909 wurde von Lorenz am Vierwaldstättersee in Hertenfiein eine künstlerische Freilichtbühne mit wechselndem klassischen Repertoir, in welchem Grillparzers Dramen einen her vorragenden Platz einnahmen, gegründet. Dieses Theater ist 1910 in seinen Händen geblieben. Von Hertenfiein wurde Lorenz nach Berlin in den Vorort Bernau be rufen

. um dieser Stadt ein Heimatspiel, „Die Husfiten vor Bernau", zu schreiben. Dieses ist in den Jahren 1911 und 1912 fünfzigmal aufgeführt worden. Gleich zeitig wurde in Aachen unter Leitung des Direktors Lorenz ein städtisches Kurfreilichttheater begründet. 1913 rief Lorenz am kleinen Wansee bei Berlin wiederum ein künstlerisches Freilichttheater ins Leben, welches aber mit Kriegsausbruch eingestellt werden mußte. 1915 ging Lorenz nach Bozen, lim für sein neuestes Werk „Herr Walther von der Vogelweide" Studien

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 23.07.1910
Descrizione fisica: 16
„Fluchthorn" bei Galtür, der 1886 in Galtür geborene Franz Lorenz, stand vorige Woche unter vielfacher An klage vor dem Landesgericht Innsbruck. Im Hotel „Fluchthorn" kam es in der Nacht des 4. April 1909 zu einer Rauferei zwischen dem dort be- diensteten Taglöhner Johann Sonderegger und einigen angeheiterten Bauern. Im Lause derselben zog einer der Bauern das Meffer aus der Tasche, steckte es aber auf Geheiß eines anderen Bauern wieder ein. Lorenz war bei dieser Szene dabei und eilte aus dem Lokal

, in das er nach kurzer Zeit mit einem Hammer zurückkehrte. Mit dem selben versetzte er dem Sonderegger von rückwärts einen Schlag gegen die Schläfe, woraus dieser zusammensank. Lorenz schickte dann die anderen Bauern fort und blieb mit noch einem Bauern noch eine Zeitlang in der Stube. Erst in den Morgenstunden kam Sonderegger wieder zum Be wußtsein. — Am 24. April kaufte sich Lorenz beim Filialleiter der Firma Holzhammer in Landeck ein Fahrrad um den Preis von 220 Kronen und zahlte 80 Kronen

an, während er den übrigen Betrag in Monatsraten von 20 Kronen zahlen sollte. Da Lorenz die Raten nicht emhielt, begab sich der Filialleiter nach Galtür, wo er bald sah? daß sich Lorenz in schlechter Lage befinde. Als er nun das Rad zurückverlangte, sagte ihm Lorenz, er habe es seinem Bruder zum Ankauf gegeben, weil er ihm noch etwas schulde. Der Filialleiter hatte aber bis zur gänzlichen Bezahlung des Rades den Eigentumsvorbehalt. — Am 19. Nov. 1909 machte Lorenz bei der Gendarmerie und dem Bezirksgericht die Anzeige

er nun auch in Konkurs, dessen hauptsächlichste Ursache die Baugeschichte des Hotels war. Lorenz hatte von seinem Vater ein Vermögen von 10.000 Kronen geerbt. Damti baute er nun das Hotel „Flnchthorn" mit 120.000 Kronen Baukosten. Da aber die Geschäftsführung und somit auch der Gang des Geschäftes nicht zweckentsprechend war, konnte sich Lorenz bald nicht mehr aus den Schul den herausfinden und sah sich genötigt, Konkurs anzumelden. Das Landesgericht Innsbruck ver verurteilte nun den Lorenz, der geständig

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Außferner Zeitung
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Pagina 10 di 12
Data: 07.06.1913
Descrizione fisica: 12
nach acht Tagen hält Lorenz die auf fünfzigtausend Kronen lautende Ledensversicherungspolizze in den Händen. d^och achs '^age später — und Jngeborgs Leben * it ' an ^ eren Gesellschaften versichert, der „Union" und der „Norwegia", mit je der doppelten Summe. K r Während noch die Verhandlungen mit einer vier» ten-Gesellschaft, der „Exzelsior", schweben, zieht In- geborg sich eme leichte Erkältung zu. Sie hustet und klagt über Kopfschmerzen. . Jakob macht seinen.Herrn darauf, aufmerksam, daß. es gut wäre

. ’ Und wenn Frau Jespersen plötzlich sterben sollte, so schadet es nichts, wenn die Herren sich von ihrer vorhergegangenen Unpäßlichkeit selbst überzeugt haben." Als die beiden Gatten an demselben Abend am Teetisch sitzen und Jngeborg, den schmerzenden Kops in die Hand gestützt, mit müdem Ausdruck in den lieblichen Zügen vor sich hinblickt, äußert Lorenz plötz lich in bedauerndem Tone: „Es trifft sich recht unglücklich, liebe Karin, daß du dich so. schlecht fühlst. Ich habe ein paar Kollegen für morgen

zum Mittagessen eingeladen und möchte gern, daß mein Frauchen so vorteilhaft wie möglich aussieht." Mil mattem Lächeln hebt sie den Kopf. „Ich hoffe, es wird morgen besser sein, Lorenz." „Wirklich? Ich wollte meinen Kollegen schon absagen." '„Nein." Lorenz scheint noch unschlüssig zu sein. „Darf ich dir einen Rat geben, Karin?" „Bitte —" „Nimm ein. paar Tropfen Arznei, damit du mor- gen wieder ganz frisch bist." „Es ist wirklich nicht so schlimm, Lorenz!" „Dann zwingst du mich, den Herren abzusagen

. So gibt sie auch ! diesmal seinem Drängen nach. „Wenn du meinst, so will ich die Tropfen, von denen du sprachst, nehmen." „Recht so, mein Kind. Ich hole sie dir selbst aus der Apotheke." . Er reicht ihr die Hand und verläßt rasch das Zimmer. Wieder stützt Jngeborg nachdenklich den Kopf in die Hand. Sie fühlt sich nicht gerade unglücklich. Das Wechseln ihres Namens unter so seltsamen Umstän den hat einen eigenen Reiz auf ihr empfängliches Ge^ müt ausgeübt. Wie sagte Lorenz einmal zu ihr, asi

er den letzten Rest ihrer Bedenken zerstreuen wollte'? „Du vereinst gewissermaßen zwei Personen in dir. Du bist meine Karin und Fräulein Arnoldsens und Eriks Jngeborg!" Ja, er hat recht. Geradeso empfindet sie. Ju ihrem Herzen ist sie doch immer Jngeborg Valelt!, aber um Tante Sigrid und Erik Niels glücklich ZU. machen, mußte sie auch Karin Jespersen werden. Die Gedanken an diese beiden geliebten Menschen bilden noch immer den Mitelpunkt ihres ganzen Sein, j Lorenz Jespersen und seine Frau Karin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 19.02.1952
Descrizione fisica: 6
, den Tirol in Italien für ganz Oesterreich beschafft hat. Aber die ober. öisHerreichisbhe Landesregierung ist sogar noch über die Maßnahmen, die wissenschaft lich begründet sind, hinausgegangen, das heißt, sie wollte darüber hinausgehen. Ein Herr mit dem seltenen Namen Lorenz, seines Zeichens eigentlich biederer Schneidermeister in Salzburg und im hohen Alter von 73 Jahren stehend, hatte bereits 1940 unter dem „Ehrenschutz“ von Göring und Heß während des damaligen Seuchen- zuges die Bewilligung erhalten

Art. Un bedenklich sind auch die molkereimäßig her gestellten Milcherzeügnisse. hauptet Herr Lorenz aber auch jetzt wieder, daß er das Mittel gegen Maul- und Klauen seuche hätte, aber durch die Tierärzteschaft und die Veterinärbehörden daran gehindert werde, den Besitzern verseuchter Stallungen zu Hilfe zu kommen. Nun hat am 12. Februar der Landes hauptmann Herrn Lorenz zu sich gerufen, wohl weniger, weil er sich von ihm einen Sieg über die Seuche erwartet, als um sich den Vorwurf der Untätigkeit

zu ersparen. Denn wie aus der Besorgnis über die Aus dehnung der Seuche eine besondere Zu gänglichkeit der Landbevölkerung für Ge rüchte resultiert — etwa 30 Personen haben „sichere private Mittel“ gegen die Seuche bei den Veterinärbehörden angeboten — herrscht bei verschiedenen Bauern die Meinung vor, Herr- Lorenz könnte wirklich helfen. Allerdings will auch die Veterinärbchörde bei Herrn Lorenz sichergehen und klar fest stellen, ob sein Mittel etwas taugt oder nicht. Man hat ihm also eine Ver^uchsan

- ordnung offeriert, die eine derartige Fest stellung eindeutig erlaubt. Es wurde Lorenz vorgeschlagen, in Gegenwart des Landes- SSiehung verschoben auf den 5. April 1952 Wieder veranstalten die Naturfreunde eine Schutzhüttenlotterie, deren Reinertrag zum Wiederaufbau und zur Instandsetzung lcricgsbeschädigter TVN-Hütten verwendet werden soll. Auf die glücklichen Gewinner warten schöne Preise, von denen wir die drei ersten hervorheben wollen: Ein Ein familienhaus aus Holz (Wert 35.000 Schil ling

tierärztlich behandelt wird. Außer dem wurde verlangt, daß Lorenz das „Mit tel“ für zwei weitere Seuchenhöfe unter vorhergehender Mitteilung des Gebrauche® zur Verfügung stellt, damit in diesen Höfen das Mittel durch Tierärzte zur Anwendung gelangt. Es wurden Herrn Lorenz außerdem für den Fall, daß diese Versuche von Erfolg wären. 100.000 Schilling zur Anschaffung der Rohstoffe für die Herstellung des Mittels ge boten und ihm jede weitere Unterstützung ln finanzieller Hinsicht zugesagt. Lorenz nahm

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 10 di 24
Data: 25.12.1914
Descrizione fisica: 24
?" wiederholte Hirkan. „Na, was denn sonst für eines, als das Geheimnis Ihrer Flügel." „Ich weiß nicht, was du damit meinst." „Ja, spielen Sie den Schlauen, lügen Sie, es ist mir gleich. Ich war draußen im Walde, ich habe alles gehört. In der vergangenen Dienstagnacht habe ich Lorenz von Ihrem Garten aus auffliegen und ihn wieder zurück kommen gesehen. Ich weiß alles. Ich habe einen Schlüssel zu Ihrer Werkstatt. Schämen Sie sich, Hirkan, die Hilfe eines Dieners wie ich verachtet zu haben, um Ihr Ver trauen

sich ein furcht bares Gewitter über dem Frankenlande. Drei Kirchtürme Nürnbergs wurden vom Blitze getroffen, und der heftige Sturmwind stürzte fast alle Zelte des Lagers um. Die scheu gewordenen Pferde gingen durch, die Soldaten liefen ihnen nach, alle Glocken der Stadt läuteten, überall ertönte Geschrei, und im Lager herrschte stürmische Aufregung. Die Anführer trachteten wieder ein wenig Ordnung in der fassungslosen Menge herzustellen. Lorenz, der eine Gruppe Marketender, Frauen und Kinder bemerkte

, die sich unter große Bäume, die der Sturm wie Schilfrohr beugte, ge- flüchtet hatten, lief zu ihnen hin und rief ihnen zu, sich zu entfernen, andernfalls sie zerschmettert zu werden drohten; plötzlich schoß über ihm eine rauschende Masse da hin, fuhr in das Geäste einer Eiche und zappelte wütend, dabei mit erwürgter Stimme schreiend: „Hilfe! Hilfe!" Lorenz stürzte hinzu "und erkannte Gnomo, der den Flugapparat angelegt hatte, dessen schlagende Flügel die Aeste brachen, an denen er sich anklammerte. „Unglücklicher

," rief er ihm zu, „drück' auf die Sperr feder!" „Ich kann nicht!" rief Gnomo. /.Befreien Sie. mich, Hilfe! Hilfe!" Die Heftigkeit des Sturmes nahm zu. Von Mitleid ergriffen, erfaßte Lorenz einen Ast, schwang sich zu dem Armen hinauf und versuchte den Küraß von Gnomo loszu- machen: vergeblich. Ein heftiger Windstoß knickte dcn Gipfel der Eiche. Alle Zweige brechend, fiel er herab; Gnomo ließ los, und seine Flügel, mit ungeschwächter Kraft sich weiter bewegend, trugen ihn wiederum empor. Eine Zeitlang

wollte, habe er sich in unbegreiflicher Weise von dem Dach des Hauses in die Luft erhoben. „Ja, wir haben ihn gesehen", sagten einige Marketender. „Kommen Sie mit zum Ritter von Ittenbach dort drüben, der hat mit ihm gesprochen." Die Reiter fragten Lorenz, ob dies wahr sei. „Ja," ant wortete er, „ich habe Gnomo, den Diener Hirkans, gesehen. Er war verwundet und flog mit den von seinem Herrn hergestellten Flügeln. Er muß jetzt tot sein, der Un- glückliche." „Da hat Gott Gerechtigkeit walten lassen", sagte der Reiter, sich bekreuzend

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