durch Tat auch hier den festen Willen zur Erfüllung der übernommenen Pflichten beweisen; sonst drohen uns neue schwere Belastungen, die unser gesamtes Wirt schaftsleben vernichten würden. 21. August 1920. gez. Ebert, Fehrenbach. Gespräche mit Koyd George und Giolitti. Der Schweizer Vertreter der Pariser „In formation' teilt' seinem Blatte über eine Unter redung, die ihm Lloyd George gewährte, folgendes mit: Die Erklärungen Lloyd Georges lauteten sehr bestimmt: Polen kann die neuen Vorschläge
der Räterepublik nicht annehmen, denn sie bedeuten einen entehrenden Eingriff in die Freiheit uud Unabhängigkeit eines Volkes. Wenn die Bol- schewisten sich weigern sollten, ihre Bedingungen abzuändern und den Krieg auf polnischem Gebiet fortsetzen wollen, so kann keiue Regierung, welche diesen Namen verdient, Verhandlungen mit der Moskauer Regierung anbahnen. Ueber Danzig gefragt, erklärte Lloyd Ge« orge, Polen müsse die freie Verfügung über den Hafen von Danzig bekommen, wie dies im Ver- satller Vertrag
festgesetzt ist. Wenn der Streik der Hafenarbeiter andauern sollte, so werden britische Soldaten die Schiffe ausladen. „Und General Wrangel?' - „Ueber den haben wir gar nicht gesprochen. Ihn überlasse ich den Franzosen,' sagte Lloyd Ge orge mit maliziösem Lächeln- „Haben Sie in Luzern deutsche Persön lichkeiten empfangen?' „Nein! Bis jetzt noch nicht, weder direkt, noch indirekt.' Ich richte hierauf an Herrn Giolitti die gleiche Frage: . „Nein, ich habe bis jetzt keine deutschen Per sönlichkeiten
empfangen.' Zwischen den Alliierten muß absolu tes Einverständnis herrschen. Ich werde am ersten Tage des Monats September mit Herrn Millerand zusammentreffen, und wir werden uns aussprechen über die neuen europäischen Pro bleme und über die kommerziellen Beziehungen zwischen Italien und Frankreich, wie es in Luzern zwischen mir und Lloyd George geschehen ist.' Sie Unabhängigkeit Aegyptens. Dem „Matin' wird aus London gemeldet: Die britische Regierung hat'beschlossen, Aegypten die Unabhängigkeit