, und der Gedanke, ein großes transozeanisches Schisfahrtsunternehmen ins Leben zu rufen, drängte sich mehr und mehr auf. Vor allem war es Konsul H. H. Meier, den man als den Vater des Nord¬ deutschen Lloyd bezeichnen darf, ohne seinen tüchtigen Mithelfern und Mitarbeitern zu nahe zu treten, der sich um den Ausbau dieses Ge¬ dankens zunächst verdient gemacht hat. In der praktischen Schulung der väterlichen Reederei¬ geschäfte ausgewachsen
. Am 20. Februar 1857 erfolgte die Grün¬ dung des Norddeutschen Lloyd als Aktiengesell¬ schaft. Nicht bloß in Bremen, sondern in vie¬ len Teilen Deutschlands brachte man dem Un¬ ternehmen, das für die damaligen Verhältnisse der Hansastadt als ein großartiges erschien, die lebhafteste Sympathie entgegen. Für das große .Werk bot sich eine solide Geschäftsgrundlage: Bremen mit seinem in einigen Einfuhrartikeln fest begründeten Warenhandel mit Amerika
, seine Verbindungen mit England, die Vorteile, die Dampfer im Vergleich zu Segelschiffen dem Auswanderertransport boten, ein rühriger Kauf¬ mannsstand, endlich, die nach einer direkten deutschen Linie verlangende deutsche Industrie. Am 19. Juni 1858 verließ der erste Dampfer des neugegründeten Lloyd Bremerhaven zur Fahrt nach New-Dork. Trotzdem der Dampfer aus seiner ersten Reise durchgehends sehr stür¬ misches Wetter hatte, traf er doch schon am 4. Juli
, also nach 14 Tagen, in New-Dork ein. Das Schiff hatte sich vorzüglich bewährt. Gleich im Anfänge seines Bestehens jedoch hatte der Lloyd mit zahlreichen Widerwärtig¬ keiten zu sümpfen. Im Herbst 1857 schon war in Nordamerika eine große Handelskrisis aus¬ gebrochen, die besonders lähmend auf das Han¬ dels- und Erwerbsleben Bremens, das in so vielfältigen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten stand, einwirkte. Der Zug der Aus¬ wanderer stockte
, die Warenbezüge wurden schwach, das Kapital begann sich von dem neuen Unter¬ nehmen zurückzuziehen. Einige Schiffsverluste, von denen der Lloyd in dieser Zeit betroffen wurde, taten das Übrige, um die Verhältnisse der Gesellschaft recht schwierig zu gestalten. Die Jahre 1860 bis 1863 waren ebenfalls nicht günstig. Der Bürgerkrieg, der in Ame¬ rika ausbrach, wirkte hemmend sowohl auf die Auswanderung wie auf den überseeischen Güter¬ verkehr. So konnte