47.950 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1914/15_11_1914/NEUEZ_1914_11_15_3_object_8141172.png
Pagina 3 di 8
Data: 15.11.1914
Descrizione fisica: 8
^vas der Arzt gesagt hat." Un, daß ich lungenkrank bin, wie's mein Vater . Jher Du erninnerft Dich auch, wie kräftig mein M Pater ausgesehen hat und welche Arbeitskraft 5 Mhe an sein Ende war. Ich werde doch bei der Mung nichts von meiner Lunge sagen! Wo denkst E Leopold? Ich seh' ja noch aus wie ein Ge- M Untersucht wird man nicht, gibt man nur an, ^WN gesund ist." Mr Karl, das von der kranken Lunge mußt Du M Das mußt Du!" ^pold bemühte sich redlich, dem Schulgenossen von M das Verschweigen

seiner ernsten Krankheit aus- Ades. Nun spielte er noch die letzte Karte aus: Neske doch an Deine Mutter, Karl! — Ich bin ge- und frei, habe keine Eltern mehr, aber Du, Du D Deiner Mutter eine Stütze werden. Wenn Du Heimat bleibst und Dich auch mehr schonst als ch« - • " Msche mich nicht. Ich weiß, daß ich nicht mehr «zu leben habe. Laß von Deinen Bemühungen ab, Leopold. Ich habe noch niemals eine Probe jjjiet Freundschaft verlangt. Gib mir eine solche ^dadurch, daß Du mich gewähren läßt. Ich kann ß tatenlos

Frau entdecken, was der Arzt jy Betrübliches über Karl gesagt? Sollte er den an- m Arzt, den der musternden Kommission, auf Karls chWsteckte Krankheit Hinweisen und dadurch dessen MM Untersuchung und Zurückstellung bewirken? Er fangk zu keinem Entschlüsse. M forschte nächsten Tages ängstlich in den Zügen «SAeundes und erkannte dessen Gedanken. JSk wirst nichts gegen meinen heißen Wunsch un- mchmen, Leopold? Ich beschwöre Dich!" Wer denke doch einmal ernstlich an Deinen Zu- d Es wird alles schlimmer

werden. Kann es denn M sein? Karl, der Tod durch die Anstrengungen Märsche kann Dich ereilen, ehe Du nur an den Md herangekommen sein wirst!" ,3d bin aber stärker, als Du glaubst, Leopold. !H habe das Gefühl, daß ich wieder gesund werden Nk, hörte ich nur erst zum Sturm blasen. Hat chj die Freude schon viele Leiden wie durch ein kaber geheilt?" b haschte nach Leopolds Hand: „Du wirst mich nicht verraten, DU wirst nichts tun, mich zurückzuhalten?" Und er schaute mit seinen ängstlichen Blicken flehend in die Augen des Freundes

: „Poldi, lieber Poldi, bitte, versprich es mir!" Die Musterung des vorzeitig einberufenen Jahr gangs wurde mit größter Schnelligkeit durchgeführt. Die Zeit drängte. Man bedurfte dringend neuer Trup penmassen, um sie dem übermächtigen Feinde ent- gegenzuwerfen. Im ganzen Reiche wurde hastig ge arbeitet. Hunderte der jungen Männer wurden not gedrungen an einem Tage vorgenommen. Man schätzte, wo kein Gebrechen offenkundig war, mit erfahrenem Blicke ab. Bald nach Leopold, einem Bilde der Ge sundheit, ward

1
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1916/16_04_1916/ALABO_1916_04_16_7_object_8260401.png
Pagina 7 di 16
Data: 16.04.1916
Descrizione fisica: 16
und blank her; es hatte aber schwe res Geld gekostet und den Besitzer einigermaßen in Schulden gestürzt. In dem neuen, freundlich blickenden Gartnerhause wohnten nur fünf Leute: der verwitwete Bauer, sein einziges Kind Jo hanna, ein zartgebautes, helläugiges, lichtes Mäd chen, ein Knecht und zwei Mägde. Das Ebner haus beherbergte mehr Menschen. Außer dem Bauer und seiner Gattin, die er in zweiter Ehe geheiratet hatte, waren zwei Söhne da, Leopold, und Friedrich mit Namen, das Gesinde bestand aus fünf

Knechten und sechs Mägden. An den beiden Knaben fiel die merkwürdige Unähnlichkeit auf. Größeren Gegensatz zwischen den Kindern des gleichen Vaters konnte man sich nicht denken, als zwischen den BrüdernLeopold u. Friedrich. Ob wohl nur anderthalb Jahre älter, war Leopold doch um mehr als Kopfeslänge höher als Friedrich, er war grobknochig, stark gebaut, hatte ein struppiges schwarzes Haar und eine mehr als dunkle, fast iaftanknüxaune Hautfarbe. Drei schwarze Tup fen an den Wangen verunstalteten

als scharf aus- Mprägte Muttermale sein kantiges Gesicht. An Friedrich, dem jüngeren, hingegen erschien alles weich und geschmeidig, seine Hautfarbe war licht, sein Gesicht frisch wie Milch und Blut, unter den hellblonden, gekrausten Haarlocken strahlten zwei himmelblaue Augen. Auch war der Jüngere gei stig regsamer und lebhafter, während den Aelteren eine große Gutmütigkeit auszeichnete. Leopold konnte keinem Tierlein etwas zu leide tun, er zeigte sich dienstfertig gegen jedermann und half

mit seinen starken Armen immer zu den Schwä cheren. Nur wenn ihn sein aufbrausender, wil der Jähzorn fortriß, schlug er sinnlos drein und alles, was unter feine Fäuste kam, trug blaue Beulen davon oder ging zu Scherben. So ungleich das Wesen der beiden Knaben, so ungleich war auch ihre Behandlung. Friedrich wurde von Vater und Mutter verhätschelt und geschont, Leopold «aber mit Arbeiten und Aufträgen überbürdet. Wollte er einmal gleich anderen Kindern spielen, so mußte er das Spielzeug gleich hergeben

, wenn der jün gere Bruder Verlangen darnach äußerte. Die Strafen bekam immer Leopold, mochte das Ver gehen noch so offenkundig auf Seite Friedrichs lie gen. Dem Jüngeren wurden alle Leckerbissen zu gesteckt, während der Aeltere mit sehnsüchtigen Augen leer ausging. Es hieß immer, der Aeltere müsse der Gescheitere sein, der Aeltere müsse nach geben und für den Jüngeren ein Muster bilden. Selbst in der Kleidung wurden sie ganz ungleich gehalten. Friedrich hatte ein Gewand aus weichem, feinem Tuch

2
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1937/18_05_1937/TIRVO_1937_05_18_1_object_7667241.png
Pagina 1 di 8
Data: 18.05.1937
Descrizione fisica: 8
hevvorragende Juristen tätig, die ans Mjäthren oder Schlesien herstammen. Die unsichere Weltlage müsse die deutschen Juristen veranlassen!, in ihren Bestrebungen zur Festigung Europas zugunsten des deutschen Volkes, aber auch der übrigen WöMer äuszuharreü. Ser Raziführer Leopold Unter dem Titel „Leopold wird frech" schreibt die of fiziöse, von der Christlichen Pressezentrale herausgegebene Korrespondenz Austria: Der „ans dem Heeresverband entlassene Hauptmann"' Leopold nimmt den Bericht der Korrespondenz

Austria vom 11. d. M.. in dem das ärgernis-erregende Treiben des «Wort- 48. Fahrgang sührers der Nationalsozialisten" geschildert wird, zum An laß, um einige Tageszeitungen mit „Entgegnungen" zu be lästigen. Mit ausgesprochenem Pech hat sich Herr Leopold zu seinen „Berichtigungsarbeiten" allerdings einen Anwalt — in der Sprache der Betonten einen „Machthaber" — -auserwählt, der mit seinen Richtigstellungen die wesent lichen Teile des Berichtes vollinhaltlich bestätigt (wie konnte

er doch -auch anders, da die Unterlagen des Berichtes aus einwandfreien Ouellen stammen) und dazu noch verschiedene Ginge ausplaudert, die bisher nur wenigen bekannt wa ren. Der „Machthaber" Leopold erklärt in der -„Entgeg nung" an ein Wiener Mittagblatt, daß feigem Mandanten von ^Freunden ein funkelnagel neuer Horch-Wagen samt Kraftwagenlenker Und Be triebsstoffen zur unentgeltlichen Benutzung zur Verfü gung gestellt wurdet Da staunt denn doch die Oessentlichkeit! Der Soldat der be rüchtigten ehemaligen Volkswehr muß schon

'sehr hoch- gstellte und reiche Freunde haben, daß!sie ihm derartige Geschenke machen können. Es wäre interessant zu erfahren, welche Gegenleistungen Leopold seinen! Freunden bietet oder wenigstens- versprochen hat. Im übrigen sind wir überzeugt, daß sich die Sichersteitsbehör-de sehr bald für Herrn Leopold, sein Auto, seinen Wagenlenker und die unentgeltlichen Be triebsstoffe interessieren und restlose Klarheit über -die Her kunft schassen wird. In einem -anderen Wiener Blatt hat Leopold die Frech heit

, durch! seinen „Machthaber" in der „Entgegnung" zu er klären, es sei offenkundige Tatsache, daß- er „Wortführer der Nationalsozialisten, beziehungsweise der nationalen Oppo- tion in Oesterreich ist". Wir glauben, daß dies eine Anma ßung des Herrn Leopold ist, denn die Führerstreitigkeiten unter den braunen Illegalen sind feit Monaten in der Oes- fentlichkeit hinlänglich bekannt. Oder haben Sie, Herr Leo pold, Ihre „Führerst-ellnng" etwa von Berlin autorisiert erhalten? Noch 'weit interessanter als die kleinen

3
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1916/06_08_1916/ALABO_1916_08_06_4_object_8260674.png
Pagina 4 di 16
Data: 06.08.1916
Descrizione fisica: 16
Zeile 4. Nr. 31. gegen deinen Wunsch geht; dich beleidigen oder dir trotzen will ich gewiß nicht." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging langsam hinaus, der Alte lärmte wütend hinter ihm drein. — Beim Hannele machte Leopold nur einen kurzen Besuch, und es gelang dem Mädchen nicht, die Sorgen des jungen Mannes vollkommen zu zerstreuen. Auch der Schulmeister im Torf, bei dem Leopold später zukehrte, vermochte nicht, die Sorgen des jungen Mannes vollkonunen zu zer streuen. Erst der Pfarrer

, zu dein der Schulmei ster ihn führte, überzeugte ihn mit triftigen Gründen, daß die Drohungen des Vaters eitel feien und nicht gefürchtet zu werden brauchten. Die Ehe hintertreiben könne der Waldebner nie und nim mer, erklärte der Seelsorger, und vor dem Fluch des Vaters dürfe sich Leopold nicht ängstigen; denn ein ungerechter Fluch, ein Fluch gegen einen Un schuldigen, habe keine Wirkung, sondern verkehre sich in Segen, wie Gott selber es in der Heiligen Schrift mehrfach andeute. Erleichterten Herzens ging

der Bursche mit dem Schulmeister fort und blieb bei diesem über Nacht. Am nächsten Tage fand schon das Vrautexamen und der feierliche Handschlag zwischen Leopold und de--- Hannele stakt. Das Hannele hatte eine umso ßi. tzere Freude, als es auch den Leopold ganz heiter und frohgestimmt sah. Wie ein Lauffeuer ver breitere sich die Kunde von der Verlobung durch die ganze Gemeinde Fast überall beurteilte man die Verlobung wohlwollend; die Vurfchen, welche einst feindselig gegen_ den Leopold

gewesen waren, wünschten ihn aufrichtig Glück, und die Mädchen wußten nur Gutes von ihm zu sagen. Einen förm lichen Stolz hatte der Tischler-Jörg, bei dem der Leopold während seiner Brautzeit Aufenthalt nahm; nur etwas verdroß den Tischler, nämlich, daß sein Neffe die abendlichen Wirthausbesuche mit chm und dem Uhren-Christl nicht mitmachte. Einzig im Waldebnerhause rief Leopolds Ver lobung Mißgunst und heftige Zornausbrüche her vor. Gleich am nächsten Morgen lief der Wald ebner zum Pfarrer, um Einspruch gegen die Hei

rat zu erheben; aber der Pfarrer hielt ihm mit strengen Worten sein unväterliches Betrage:: gegen den älteren Sohn vor und erklärte ihm, daß er mit keinem Mittelmmstande sei, dem Leopold die Ehe zu verlnehren. Zornglühend wandte sich der stolze Bauer an den Gemeindevorsteher; aber auch dieser war nicht zu bewegen, einen Schritt gegen die Heirat zu unternehmen. Nun rannte der Waldebner auf die Bezirkshaupiinannschaft; allein dort erlebte er eine so gründliche Abfuhr, daß er halb krank

4
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1916/27_08_1916/ALABO_1916_08_27_5_object_8260723.png
Pagina 5 di 16
Data: 27.08.1916
Descrizione fisica: 16
Nr. 34. Seite 5. „Hannele, sprich doch nicht allweil vom Sterben," tief er gequält; „größeres Glück kann ich auf der Mlt gar keines bekommen als d i ch. Wenn du fort gehst, dann wird's für mich finstere Nacht, uno ich l)ab' auf Erden keinen Tag mehr." Sie redeten eine Weile zärtlich miteinander. Als sie Niklaskirchen erreichten, war die Straße schon sehr belebt; darum schlug Leopold vor, die letzte kurze Strecke mit der Bahn zu fahren, lvas auch das Hannele sehr dankbar empfand. Er stellte

den Korb in einem Gasthause ein, und führte das Weib auf dm Bahnbof. Nach kaum einer Viertelstunde er schien der Frühzug, der die beiben in fünf Minuten nach Landstadt brachte. Dort suchten sie das Spi tal und wurden sehr gütig ausgenommen. Es dauerte aber noch den halben Vormittag, bis der Professor kam. und die Zeit verging den zwei Leut chen im Hangen und Bangen. Noch trostloser war dem Leopold zu Mute, als das Hannele länger als eine halbe Stunde beim Professor drinnen zur Un tersuchung meiste

. Er versuchte zu beten und brachte keinen klaren Gedanken zusammen. Endlich ging die Türe auf, und eine Krankenschwester ries den Leopold hinein. Ter Professor war ungemein freundlich und erklärte mit zuversichtlicher Miene, eine Operation sei allerdings ganz notwendig, sie biete aber nicht die mindeste Gefahr, und nachher werde sich das Hannele wieder der vollkommensten Gesundheit erfreuen. Uckrmens könne die Opera tion vor acht Tagen nicht stattfinöen, und dann müsse die junge Frau zur gänzlichen Heilung

noch fünf, sechs Wochen im Spitale bleiben. „Um Gotteswillen, solange kann i ch nicht da bleiben," rief Leopold erschrocken. „Das ist auch gar nicht notwendig, mein Lieber," sagte der Doktor mit gewinnender Herzlichkeit. „Sie können ja öfters auf Besuch kommen uno wir wer den auf das Frauchen schauen, als ob es Kind im Hause tväre; auch verspreche ich Ihnen ganz be stimmt, daß wir es seinerzeit wieder frisch und ge sund heimschicken? Jetzt griff Leopold mit beiden Händen nach des Professors Reckten

, drückte sie stürmisch, und wäh- rend ein vaar Tränen über seine Wart gen rollten, sagte er heiß: „Ich bitt' schön, Herr Doktor, ich bitt' schön, ich bitr' schön!" Nach Mittag ging Leopold auf Maria %amx wallfahrten, um Unser Frau zu danken; arn Abend kehrte er wieder in das Spital zurück.' Ta war das Hannele ganz munter und erzählte, daß die Schwe ster und der Arzt gar so freundlich mit ihm seien, und daß ihm gar nichts abgehe. Es nmhnte auch den Gatten, er möge jetzt heimfahren und ganz un besorgt

5
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1916/18_06_1916/ALABO_1916_06_18_5_object_8260547.png
Pagina 5 di 16
Data: 18.06.1916
Descrizione fisica: 16
Die größte Freude, daß der Tischler ein- Ml hineingesessen tvar, hatte der Waldebner: ge gen seinen Sohn Leopold aber, der beim Vetter Hilfe gesucht hatte, wurde er noch erboster und er ledete mit ihm länger als vierzehn Tage kein Wort. Als das Hannele von den schweren Ungelegen, heilen erfuhr, in die Leopold ob seiner wackeren Tat gekommen war, sprach es dem Burschen sein herzliches Mitleid aus und weinte bittere Tränen, gaft ungehalten war es, daß ihm der Nachbars sohn keine Mitteilung

von der Sache gemacht hatte. Dieser erklärte, er hätte ihm das Leid um jeden Preis ersparen wollen. Eher als dem Han- ttele eüre Unannehmlichkeit zu bereiten, hätte er die Kerkerftrafe übernommen, so hart es ihm ge- tvesen wäre. Da sagte das Mädchen in aufwallen- öer Rührung: „Leopold, wenn g'rad' ich einmal für d i ch etwas tun konnte! Aber das mußt mir verspre chen, tsenn du einmal recht ein großes Anliegen hrst, darfst dich an niemand andern wenden als Ött mich." ; Ein heller Glücksschein erstrahlte

im Gesicht -es Brrrschen, doch bald zog eine Wolke über seine 'Stirn und er wurde ganz einsilbig. , In der nächsten Zeit war Leopold sehr viel auf dem Waldgartnerhofe beschäftigt. Der Waldebner hatte gemäß einer letztwilligen Bestimmung des verstorbenen Nachbars sich als Vormund für das Hannele aufstellen lassen und die zwei Höfe wur- ben nun fast gemeinsam bearbeitet. Dem Leopold machte es die größte Freude, auf Hanneles An wesen seine ganze Kraft und Geschicklichkeit be tätigen zu können. Von früh

. Wenn nach dem Feierabend etwas aus dem Dsrfe zu holen oder sonst ein mühevoller Gang zu machen war, für den sich niemand ent schließen wollte, sprang Leopold willig ein, wenn im Stall etwas fehlte, blieb er die ganze Nacht wach. Am Fronleichnamstage sollte er bei der Prozession die große Fahne tragen. Nun erkrankte am Vorabend des Waldgartners Almhirt; sämt liche Knechte in den beiden Höfen weigerten sich, bei: Festtag auf der Alm zuzubringen. Da ver zichtete Leopold auf die Festfreude und auf die Ehre

des Fahnentragens und übernahm den Hü terdienst. Einmal war das beste Rind des Nach barhofes verloren geaastgen. Die Knechte suchten einen Tag lang vergebens, dann erklärten sie, das Vieh müsse gestohlen worden sein, denn es befinde sich nicht mehr in der Gegend. Als das Hannele bitterlich weinte, suchte der Leopold drei Tage lang. Er traf endlich das Rind in einem Felsen winkel an, wohin es sich verstiegen hatte, und brachte es unter schwerer Lebensgefahr heil in die Alm zurück. Das Hannele gewöhnte

6
Giornali e riviste
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1918/13_08_1918/ZDB-3091117-5_1918_08_13_1_object_8500317.png
Pagina 1 di 4
Data: 13.08.1918
Descrizione fisica: 4
. Rasten war ihm ein unbekannter Begriff. Ihm war die Erholung nur Mittel zum Zweck. Leopold betrachtete seinen Körper als Ma schine, die die Aufgabe hatte, möglichst viel zu erarbeiten. Nur wenn die Maschine den Dienst versagte, wurde ausgefpannt. Hochw. Herr Eifendle war begeistert für alles Gute und Schöne, so auch für die wun derbare Schönheit der Gottesnatur. Die Na tur war ihm ein Gesundbrunnen. Gern zog er nach anstrengenden Tagen hinaus in den Sommermorgen, hinauf auf grüne Alpenmat ten

. Die frische Höhenluft, der milde Sonnen schein stärkte seine Lunge, die Alpenblu men und die Schönheit der Bergwelt belebten sein Gemüt. Von solchen Höhenwanderungen kam Leopold mit geröteten Wangen und fri schem Gemüt wieder heim. Dann gab's wie der anstrengende Arbeit wochenlang. Herr Eifendle war nicht routinierter Bergsteiger. Er wanderte gerne, gönnte sich aber selten den Genuß des Wanderns. Auch das Bergsteigen war ihm wie jede anders Erholung nicht etwa Selbstzweck, sondern Mittel zum Zwech

. Er machte auch nicht schwierige Partien. Und doch sollten ihm die Berge zum Verhängnis wer den. Auf einsamer Halde mußte er sterben. Fern von menschlicher Hilfe, lag der liebe Leopold mit der Todeswunde auf den Schlä fen. Nur die Alpenblumen, die er rm Leben so geliebt, neigen trauernd ihre Köpflein, die dunkeln Braunäuglein, die wunderbar zarten Sterne des Bergvergißmeinnichts, blaue En zian und rote Alpenrosen. Düstere Bergnebel umschleichen die Felsen, kalt und grausam schauen die alpinen Größen

auf den Toten. Schrecklich können die Berge sein. Bereits früher wurde das soziale und cari- tative Wirken des hochw. Herrn Eifendle ge würdigt. Seine vielen Freunde und Bekann ten werden auch unterrichtet sein wollen über seinen Lebenslauf. Leopold war geboren am 8. September 1879 in Jnnichen als Sohn des Kaufmannes Eifendle. Im Jahre 1891 zog er ins Studierstädtlein Brixen und vollendete dort seine Studien im sb. Knabenseminar. Der eifrige, allzeit tätige Leopold war der Liebling der Vorgesetzten

Geld zu sammeln. Im Priester seminar war Leopold das Muster eines Theo logen. Nach dem Grundsätze: „Ora et labora“ (Bete und arbeite) lebte er. Die Vorstehung des Seminars übertrug ihm das Amt eines Sakristans und jede freie Zeit benützte nun Leopold, um die Hauskapelle zu ordnen und zu schmücken. Im 3. Kurs der Theologie war er einmal beschäftigt, einen Kirchenteppich aufzurollen. Wie er sich bückte, zog er sich einen Blutsturz zu. Halb besinnungslos fan-. den ihn seine Kollegen in einer Blutlache

7
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1916/21_05_1916/ALABO_1916_05_21_5_object_8260483.png
Pagina 5 di 16
Data: 21.05.1916
Descrizione fisica: 16
sich wieder in ihre Kammern zurück, um wei ter der Ruhe zu pflegen. An diesem Vormittag hatte der Waldebner mit seiner Gattin eine längere Unterredung. Beide -Ehegatten waren überzeugt, daß ihrem Liebling, dem Friedrich, eine schwere Gefahr drohe. Aus all dem, was der Tischler in seinem Halbrausche herausgeschrien hatte, konnte man sicher schließen, daß der Leopold zu einer Gewalttat aufgestachelt worden war. Er schien seit einigen Tagen noch düsterer und verschlossener geworden zu sein, und wenn ihn der plötzliche Grimm

ein munteres Liedchen. Am nächsten Morgen ver ließ er das elterliche Haus, ohne von seinem Bru der Abschied zu nehmen. III. Leopold hatte keine Ahnung davon, daß der Bruder seinetwegen hatte fortgehen müssen. Wohl war ihm von dem heftigen Auftritt zwischen seinem Vater und dem Vetter Jörg erzählt lvorden und der plötzliche Weggang des Bruders schien ihm damit in Verbindung zw stehen. Als aber der Vater er klärte, Friedrich sei in die Stadt gezogen, um sich weiter in den landwirtschaftlichen Fächern auszu

bilden, gab er sich zufrieden und forschte der An gelegenheit nicht mehr nach. In der nächsten Zeit suchte Leopold auf den Rat des alten Schulmeisters ein besieres Verhältnis mit seinem Vater anzu bahnen. Er zeigte dein Vater in allen Stücken seinen guten Willen, kam den Wünschen desselben überall entgegen, ertrug das rauhe Benehmen des Alten geduldig und hielt soviel es ihm möglich war, den Zorn und Unmut nieder. Von früh morgens bis spät abends war er unermüdlich tätig und er bewies ebenso

sich, als ob ihm die Benennung gleich gültig wäre. Merkwürdigerweise gewann der Spitzname immer breiteren Fuß und schließlich wurde Leopold fast allgemein der Esau genannt. Ins Wirtshaus ging Leopold nie, aber jeden Sonntag kehrte er bei den Schulmeistersleuten zu. Tort fand er immer eine herzliche, warme Auf nahme, manch guten Rat und viel freundliche Zu sprache. Auch den Vetter Jörg besuchte er aus ver wandtschaftlicher Neiaung hin und wieder. Er ließ sich jedoch in keine Auseinandersetzungen mit dem Tischler

ein; wenn der Uhren-Christl hinzukam, empfahl er sich rasch und ging fort. — Andere Freundschaften hatte der Leopold keine. Er schätzte zwar den Nachbar Walogartner hoch, aber in dessen Haus kam er selten und nur wenn er notgedrun- gen mußte. Zwischen ihm und dem Waldgartner- haus hatte sich seit dem Herbst eine Kluft aufgetan, die unüberbrückbar schien. Wohl grüßte das Wald- gartner Hannele, wieder freundlich, aber in dem Ton ihrer Stimme lag nicht mehr die Hingebung und Güte von ftüher, auch glaubte er zu sehen

8
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1909/24_12_1909/TIPOS_1909_12_24_2_object_8202519.png
Pagina 2 di 20
Data: 24.12.1909
Descrizione fisica: 20
nen Karoline Lacroix, auf Grund einer kirch lichen Trauung auch durch das kanonische Recht unanfechtbar ist. Die Meldung des „Soir" hat, wie der „Temps" versichert, am Hofe und in der Bevölke rung den stärksten Eindruck gemacht, weil dadurch alle Meldungen, die sich auf Testamentsänderun gen jüngsten Datums beziehen, an Glaubwürdig keit gewinnen. * * * Aus dem Leben König Leopolds. Jugend und Heirat. König Leopold wurde am 9. April 1835 in Brüssel geboren. Sein Vater, König Leopold I., entstammte

Leopold den Titel eines Her zogs von Brabant. Im Jahre 1853 großjährig geworden, wurde Kronprinz Leopold von seinem Vater nach Wien zum Besuche des Wiener Hofes mitgenommen. Hier sollte seine Verlobung mit Erzherzogin Marie Henriette, einer Tochter des Erzherzogs Josef, Palatins von Ungarn, gefeiert werden. Die Erzherzogin zählte 17 Jahre und galt als die schönste der Prinzessinnen. Die Verlobung fand am 18. Mai statt, die Vermählung am 10. August in der Kapelle des Schönbrunner Schlosses

, welche jedoch die Gemeinde zahlte. Schließlich trug der Abgeordnete eine sachliche Aufklärung unter das gesamte Tiroler Volk durch die Broschüre: „Die neuen Schulgesetze dem Volke beleuchtet." Die neuen unter fallen eine Fahrt in den Orient, ein Auf enthalt in England und die Teilnahme an den Vermählungsfeierlichkeiten des Kaisers Franz Josef. Als erstes Kind wurde im Jahre 1858 Prinzessin Luise geboren, der im Jahre 1859 Prinz Leopold, der Kronprinz, folgte. Am 21. Mai 1864 erblickte Prinzessin Stephanie

, im Jahre 1872 Prinzessin Klementine das Licht der Welt. Auf dem Throne. Am 10. Dezember 1865 starb König Leo pold I. und aus dem Herzog von Brabant wurde König Leopold II. Am 17. Dezember — heute sind auf den Tag 44 Jahre — legte er den Eid auf die Verfassung ab, bei welcher Gelegenheit seine Gemahlin zum ersten Male vor die Oeffentlichkeit trat. Die Gründung des Kongostaates. Als König widmete sich Leopold ernstlich und mit Eifer der wirtschaftlichen Hebung seines Landes. Er förderte den Außenhandel

Bel giens. Auf seine Einladung traten in Brüssel im Jahre 1876 hervorragende Reisende, Geo graphen und Staatsmänner zusammen und gründeten mit König Leopold als Präsidenten die Internationale afrikanische Gesellschaft. Nach einer Begegnung des Königs mit dem berühmten Afrikareisenden Stanley wurde im Jahre 1878 die Studiengesellschaft zur Erfor schung des Kongogebietes gegründet, aus der später die Internationale Kongogesellschaft wurde. Die auf Anregung Bismarks im Jahre 1885 zusammengetretene

9
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1916/21_05_1916/ALABO_1916_05_21_4_object_8260482.png
Pagina 4 di 16
Data: 21.05.1916
Descrizione fisica: 16
ist, als den ich ihn .ausaetan habe. Ibr alle seid Zeugen." Nun kam der Waldebner mit großen Schritten auf den Schreier zu und ließ sich neben dem Ub- ren-Christl am Ofentischchen nieder, indem er mit unheimlicher Ruhe sagte: „Jetzt bin ich da und will mit Dir reden. Was bast mir vorzuwerfen? Was meinst mit dem Geld? Mit den Kindern?" „Das sollst genau erfahren." lärmte der Tisch ler. „Du hast die viertausend Gulden, welche ineine Schwester ihrem Cohn, dem Leopold, vermacht bat, in Deinen Hof hineingesteckt, anstatt

etwas an," zischelte der Waldebner gehässig; „wenn sie irr dem Hof drinnen stecken, tvachsen sie mit dein Hof und tverden eirrmal samt dem Hof meinem Sohne zugute kommen. . . . Der Tischler hatte das Gla§ Wein über den % gestürzt, und gleich fiel er dem Waldcbuer in m Rede: „Aber nicht dem Leopold, dem der Hof rcchtswegen gehört. Ich kenn' Dich, Schwester, mann, bist der Vater der Lüge und Ungerechtes keit. Den Leuten da machst schön das Maul, eil? ob der Leopold Tein Nachfolger werden sollte, in, Sinn hast

aber ganz was anderes. Warum kegH und stoß'st denn den Leopold herum wie einen) alten Schuh? Und den Jüngeren leckst ab wie ein Zuckerstcmgl. Warum geht der Leopoch in Lum-. pen und Hadern wie ein Bettler, und den Jünge-s ren putz'st heraus wie ein Mirakelbild? Warm! kommt der Jüngere auf die hohe Schule und der Aeltere hat nichts wie die Schinderei? Warum ist- denn der Friedrich Dein Ass und der Leopoüs Dein Stiefelknecht? He, he, he? Jetzt red' ein-r mal." „Weil, weil der Leopold ein ebenso wilder

wie ein Tanzbäi: — bist ein | richtiger Weiberknecht, haha ha! Wenn Tu nicht | hummelblind wärst, hättest längst schon bemerkt,! daß der Leopold ganz ein anderer Kerl ist als der abgeleckte Friedrich. Ja. mit dem Leopold kann. sich im ganzen Landgericht keiner messen, er ist ein Mensch wie David, mit seinem kleinen Finger ! drückt er Dein Zuckerbübl zu Scherben, daß nicht» i mehr bast wie Pulver." „Still, still, Nachbar. Trink lieber ein Glas Wern und red' nicht zrwieß" schürte der Uhren- Christl

sich kr offenkundige Schrecken. „Ihr hetzt meinen Netteren gegen den Jüngeren auf," keuchte er. Ter Tischler stürzte rasch zwei Gläser Wein hin unter, dann schrie er: „W i r nicht, Tu selbst hetz'st den Leovold aus \ mit der hundsmiserablen Behandlung. Was zu j viel ist, ist zu viel. Alles braucht sich der Leopold l nicht gefallen zu lassen, und er läßt sich jetzt nichts mehr gefallen, weil er kein Lausbub, sondern ein starker M nn ist. Der Krug gebt so lange in den ! Keller, bis er bricht. Leg' Dir den Sah gut

10
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1916/10_09_1916/ALABO_1916_09_10_5_object_8260755.png
Pagina 5 di 16
Data: 10.09.1916
Descrizione fisica: 16
das Wort gebraucht. — Aber jetzt ist der Disput zu Ende. Pold, Schwestersohn, gelt der Rat meines Freundes leuchtet dir ein und ich darf die Holz hacker aufdingen? Ich biet' jedem fünf Gulden." „Und mein ganzer Reichtum besteht gegenwärtig in zwanzig Gulden: damit kannst viel Arbeiter aufdingen!" sagte Leopold mißmutig. „Wenn's nur daran fehlt," meckerte der Uhren- Ehrisil, „ist leicht zu helfen. „Ich bin zwar kein Kapitalist und noch weniger ein Geldmann, aber etliche Zehner, oder sozusagen hundert

Gulden bab' ich immer vorrätig. Die leih' ich auf kurze Zeit und auf ein ehrliches Gesicht gern her, weil ichbof- sen kann, daß ich sie bald wieder bekomme. Wenn's dir recht ist, nnv~r:: Mann, Tarnen wir gleich den Schuldschein schreiben, dann zähl' ich dir die Bank noten auf die Hand." „Greif' zu,. Pold, greif' zu", mahnte der Tisch ler, „ein so günstiges Angebot kriegst nimmer." Leopold stierte düster vor sich hin und regte kein Glied. Nach einer Weile seufzte er: „Ich bin immer ein armer Teufel

hockst, oder wenn du als abgehauster Bauer von der Waldeben herunterkugelst und mit deinem Weibe betteln gehen mußt?" „Still, Vetter, du brauchst mir nichts vorzu halten! Ich weiß schon selber, was mir blüht." donnerte der junge Mann. — Nach einer Weile düsteren Hinbrütens stand er aus und schritt lang sam zur Türe. Dort wandte er sich noch einmal um und sagte: „Ich will mir den Plan gut überlegen; morgen komm' ich wieder." „Hä, hä, hä, ein spassiger Heiliger," nörgelte der Uhrmacher, als Leopold

in der Waldeben, dem alten Schinder zum Trotz: das ist auch etwas wert. Wir müssen dem armen Jungen Helsen, mag es geh'n, wie es will." - Sie trabten miteinander zum Rößlwirt hin über. Unterdessen wanderte Leopold, in tiefes Nach denken versunken, nach Hanse. Anfangs hatte er den Schulmeister fragen wollen, was er*zum Rate dl's Uhrenmachers sage. Doch schnell aab er diese Absicht auf. Der Lehrer würde das. Unternehmen bestimmt mißraten und dann war' man nicht mehr . frei. Auch könnte die Behörde

durfte, daß ihn das Hannele liebe, Achtung hatte es ihm bis jetzt doch entgegen bringen müssen. Wenn er nun auch sein Ansehen, seine Achtung beim Hannele verlor, das war schrecklich, das war unerträglich! Und doch, und doch, das Hannele durfte keine Bettlerin werden, sein Hof, seine Heimatstätte mußte gerettet werden, koste es, was es wolle. Auf sich durste er nicht schauen; was ihm bevorstand, das war gleichgültig, wenn nur dem Hannele Schande, Elend und Not erspart blieben! So strubelte Leopold

11
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1916/11_06_1916/ALABO_1916_06_11_6_object_8260532.png
Pagina 6 di 16
Data: 11.06.1916
Descrizione fisica: 16
Seite 6. Nr. 23. Wand und vergegenwärtigte sich alles Unrecht, alle Kränkungen, die er im Vaterhause erfahren hatte. Eine tiefe Bitterkeit stieg in seinem Herzen auf, so daß er zu sterben wünschte. Mit einem Male klangen vom Bannwald hernieder die Kirchen glocken, traurig, fast jammernd, und drunten senk ten sie den toten Waldgartner ins Grab. Ta konnte sich Leopold nicht mehr halten, er verbarg sein Antlitz in der Decke, und der große, starke Mensch weinte wie ein Kind. Aber gleich schämte

er sich der Tränen, und er preßte sie mit Gewalt zurück. Nein, sieb von: Leid Niederdrücken lassen, war nicht männlich. Er wollte aufrecht stehen und mutig durchhalten, komme was immer. Solmme er ein gutes Gewissen hatte, konnte er das Här teste leicht ertragen. Einmal würde es schoir einen Ausgleich gebend in der Sterbestunde waren die Tapferen, die Schmerzgestählten d^ch am besten daran. — Als die Hausleute vom Begräbnis zu rückkehrten und erzählten, wie untröstlich das Hannele geweint habe, empfand Leopold

ein hißes Mitleid mit dem Mädchen. Immerfort dachte er jetzt an dasselbe und er klügelte sich tröstende Worte aus, die er ihm sagen könnte. In den folaenden Tagen versuch- e Leopold immer wieder aufzusteben, aber es ging nicht. Tann packte ihn auf einmal das Fücker; er schwitzte drei Tage in ememfort, und so stark, daß das Be^t troff und die ganze Kammer rauchte. Als das Schwit zen aufhörte, war er so schwach und hinfällig, daß selbst dem Vater Besorgnisse aufstieam. Jetzt ließ man endlich den Doktor

^ habe nichts zu bedeuten, er sei nur ein wenig unpäßlich. Jeben Tag bestellte das Hannele einen Gruß an Leopold und lwß ibm gute Besserung wünschen, aber es sckeute sich, ihn am Krankenbett zu betuchen. Zu Hause jedoch beschäftigten sich ihre Gedanken immer mit dem tavferen. bockberzigen Burschen. Friedrich, der jüngere Waldebnersohn, reiste wieder in die Stadt, und k^m zum Hannele. Ab schied zu nehmen. Das Mädchen aber redete nur vom Leopold und strich ihn auf alle Weise hervor. IV. In den ersten Tagen des April.kau

: vom Süden ein stürmischer, Heister Föhn, und.er räumte mit dem Schnee in kürzester Zeit auf. 'Bald' färbten sich die Wiesen mit einem zarten Grün und muss dem flaumigen Gras stachen die ersten Frühljngs- blümchen, die umso Heller glühten, je jünger sie waren. In diese junge Blütezeit hinein fiel Ostern und Leopold -ging das erstemal nach seiner Krcmf- heit wieder zur Kirche. Die Dörfler schauten ihn groß an, denn er war fast nicht mehr zum Kennen, so schlecht sab er aus. Am Ostermontag

12
Giornali e riviste
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1908/18_10_1908/ZDB-3077611-9_1908_10_18_12_object_8421670.png
Pagina 12 di 16
Data: 18.10.1908
Descrizione fisica: 16
I Bill* 332 Ute ungleichen Brüder. Von O. von Briefen. (Nachdruck verboten.) Jktt einer der schönsten Gegenden Mitteldeutschlands lebte ein alter Bauer namens Rondorf auf seinem großen und schuldenfreien Hofe, den er mit seinen beiden Söhnen Leopold und Ernst bewirtschaftete. Auf der weiten Welt gab es wohl kein ungleicheres Bruderpaar, wie diese zwei jungen Leute, die im Alter von 21 und 22 Jahren standen. Leopold, der ältere, war körperlich unansehnlich und ein falscher, hinter listiger

Charakter, während Ernst ein hochgewachsener, kräftiger Mann war, ein höchst sympathisches Gesicht hatte, aus welchem Geradheit, Treue und Ehrlichkeit sprachen. Auch in der Schule hatte sich Leopold durch Faulheit war, auf den Weg nach Hamburg, begleitet von den Segenswünschen des gesamten Dorfes, mit Ausnahme des Bruders, der ihm beim Abschiede höhnisch zurief, er werde dereinst wohl als völliger Lump zurückkehren. Ernst zuckte auf diese mehr als unfreundlichen Abschiedsworte nur die Achseln, drehke

, wo es anging, zu schaden suchte. Namentlich verdächtigte er ihn bei jeder Gelegenheit dem Vater gegenüber und beabsichtigte, diesen um jeden Preis gegen denselben ein zunehmen. Während das ganze Dorf nichts von Leopold wissen wollte, war der alte Vater leider so schwach, dessen Einflüsterungen ein offenes Ohr zu leihen. Die Folge war, daß mehrmals Zerwürfnisse in der Familie eintraten, unter denen einzig Ernst zu leiden hatte. Dies sollte sich, als der alte Rondorf plötzlich starb, am auffallendsten

bei der Eröffnung des Testaments Herausstellen, nach welchem Leopold nicht allein das Gut, sondern auch den größten Teil des baren Geldes erhielt, seinem Bruder aber nur 5000 Mark zufielen. Alle Welt riet dem Zurückgesetzten, das Testament anzufechten. Dieser aber stand davon ab aus Pietät für den Vater und ließ die Sache auf sich beruhen. Zugleich erklärte er aber, nicht in der Heimat bleiben zu wollen, sondern nach Australien auswandern zu wollen. Diesen Ent schluß führte er auch sofort aus und machte

13
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1916/17_09_1916/ALABO_1916_09_17_5_object_8260771.png
Pagina 5 di 16
Data: 17.09.1916
Descrizione fisica: 16
über unfern Tür ban m fetzest, reck' ich dir die Ohren." Friedrich raffte sich schnell vom Boden auf und lief, ohne ein Wort zu sagen, heimzu. Erst als er fünfzig 'Schritte fort lvar, drehte er sich um und .schrie: „Du Hundling, das sollst du mir büßen, oas bleibt dir nicht geschenkt." - Eine Stunde später war Leopold im Dorfe un ten bei feinem Vetter, dem Tischler Jörg, und er klärte, daß er mm fest entschlossen sei, trotz des Verbotes der Obriakeit einige hundert Stämme im Bannwald zu fällen

sich fast bis an das Waldebnerhaus; dort, an der äußersten Grenze, standen auch die schönsten Stämme. Leopold ging aber davon ab, an jener Stelle den Kahlschlag vorzunehmen, teils um den Vater nicht über die Maßen zu reizen, teils auch, weil es Schwierigkeiten beim Wegschaf fen des Holzes geben konnte. Nach längerem Hin- und Herraten beschloß man, dort, wo die beider seitigen Feldgrenzen zusammenstießen, den Strei fen zu schlagen. Zwar ging dort manches junge Stämmchen beim Fall der alten Bäume zugrunde

, aber man erzielte auch dort eine schöne Ausbeute, und auf Schonung des Waldes konnte man bei einer solch' überhasteten, beinahe räuberischen Ar beit ohnedem nicht sehen. Mochten sich jene die Schuld zuschreiben, die einen regelrechten Nutzschlag verhindert hatten. Leopold zeigte an diesem Abend eine Entschiedenheit und einen Mannestrotz, daß die beiden anderen darüber erstaunten. Dem Uhrmacher gefiel das Unternehmen immer bester, er kicherte boshaft vor sich hin und zählte dem jungen Maldgartner hundertzwanzig

Gulden auf die Hand, wofür dieser einen Schuldschein unter schrieb. Der Tischler Jörg versprach, die nöt'gen Holzarbeiter aufzudingqn und morgen abends an Ort und Stelle zu bringen. Man bestimmte das sogenannte Kreßbrünnl im untern Bannwald, wo man Zusammenkommen sollte. Den ganzen folgenden Tag strich Leopold im Walde herum, maß die Abstände zwischen Den ein zelnen Bäumen und Baumgruppen zeichnete manche Stämme besonders an, umspannte sie mit den Armen und betrachtete ihren Neigungswinkel. Ost ging

ein tiefschmerzlicher Zug über sein Gesicht und er stöhnte leise, aber dann knirschte er wieder mit den Zähnen und sagte grimmig: „Es nützt nichts, ich bin gezwungen, Not bricht Eisen. Jetzt ist mir alles gleich, mag die ganze Waldeben zugrunde gehen." Als die Sonne hinter dem Walde versank und der Abend seine glühenden Rosen auf den Seebach gletscher malte, stieg Leopold in den Grund hinab und schritt dem Waldgartnerhause zu. Tort nahm er einen kräftigen Imbiß, schnürte seine bes seren Kleider in ein Bündel

14
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1916/28_05_1916/ALABO_1916_05_28_5_object_8260499.png
Pagina 5 di 16
Data: 28.05.1916
Descrizione fisica: 16
O Wald, in träumender Ruh, kä. Wie sonnig, wie wonnig bist du!" Er sprang wieder auf, fasste den Jüngling an den Schultern und sagte mit leuchtenden Augen: „Leopold, so gefällst mir jetzt doppelt. Weißt, es sind die besten Menschen, die in der schönen Gottesnatur ihre Freude und Kurzweil suchen. Tie Natur mit ihrer großen Einsamkeit macht den Menschen still, innerlich, tief und gut. — Freilich darf dabei der Herr der Schöpfung nicht vergessen werden, von dem alle Pracht und Herrlichkeit

; aber er lenkte seinen Blick auch hinaus in die weite.Gotteswelt, zeigte ihm die Lage der Berge, die Licht- und Schattenwirkungen der Sonne, mackte ihn auf allerhand Naturerschei nungen aufmerksam,, die dem Waldebnersobn bis her entgangen waren. So wurde der Blick des Jünglings erweitert, und er vermochte jetzt erst all die Reize und die stillen Heimlichkeiten des Bannwaldes ausmkosten. — Sommer und Herbst verflossen. Im Winter lieh der Schulmeister dem .jungen.- Mann Bücher, aus denen Leopold

, Friedrichs Mutter, tat halb närrisch. Am Morgen nach Friedrichs Heimkunft traf sie den Leopold allein in der Stube und sogleich begann sie zu schelten: „Du, du bist schuld, daß alles Unglück über den Friedrich kommt und daß er jetzt gar noch unter die Soldaten muß." Leopold wurde glührot und die Ader auf seiner Stirn sckwwll dick an; aber er mäßigte sich schnell und sagte ruhig: „Wenn ich schon an manchen Dingen schuld bin, so begreife ich dock rein nicht, wie ich eine Schuld haben sollte, daß Friedrich

sagt das?", schnaubte Leopold. „Die ganze Gemeinde hat seinerzeit davon ge redet, daß du dem Friedrich nachstellst, daß du ihn zu einem Krüppel schlagen oder gar umbringen willst. So was trauen dir alle Leute zu." Leopold wurde aschfahl und zitterte wie eine Rute. Erst nach einer Weile sagte er dumpf: „Ich hätt' es mir nicht im Traum einfallen lassen, daß die Leute so schlecht wären und alles auf einen Menschen drauflegen könnten. Nein, nein, Mutter, du darfst ganz ruhig sein. Der Friedrich

' er haben, daß er seine Sache in Ordnung bringen kann. Aber bei dem Schnee kommt nie mand hinunter nach Gladenzell und niemand her auf. O ist das ein Elend!" Sogleich stapfte der Waldcbner ins Nachbarhaus hinüber, Leopold, Friedrich und die Knechte folg ten ihm auf dem Fuße. Drüben herrschte Rat losigkeit und Verwirrung. Das Hannele und Ur sula. des Vaters Schwester, weinten, die Mägde liefen planlos hin und her. Alle Versuche des Waldebners, dem Nachbar Mut zuzusprechen und ihn aufzurrchten, scheiterten. Der Kranke

15
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1937/26_10_1937/NEUEZ_1937_10_26_2_object_8182794.png
Pagina 2 di 6
Data: 26.10.1937
Descrizione fisica: 6
- r e a ; Finanzen: Heliodoro S a e n z. Die Nationalversamm lung hat aufgehört zu bestehen. ..Schwöre Angriffe der „Reichsvesl" gegen den ehemaligen Abgeordneten Leopold." Als Machthaber und Rechtswahrer des aus dem Heeres verband entlassenen Hauptmannes und ehemaligen niederöster reichischen Landesrates, Herrn Josef Leopold, senden uns die Rechtsanwälte Dr. Führer und Dr. Gutwenger, Wien, fol gende Entgegnung auf den unter obiger Überschrift in der „N. Z." vom 9. d. M. erschienenen Aufsatz: „Es ist unwahr

, daß die Inhaber einer Fett- und Selch warenfabrik bei Herrn Leopold erschienen sind, um die Schwie rigkeiten, die die Lieferung von Schweinefleisch ins Reich un möglich machen, durch eine nach Tausenden zählende Summe zu beheben und daß Herr Leopold dreckiges Iudengeld zum Volksbetrug eingesteckt hat. Wahr ist vielmehr, daß die Herren Josef und Leopold Neu mann, welche bis zum Verbot Mitglieder der NSDAP. (Hitler- Bewegung) waren und bis zu diesem Zeitpunkt ihre Mitglieds beiträge regelmäßig einbezahlt

hatten, im Frühjahr 1937 Herrn Leopold aufgesucht und gebeten haben, ihre seit der Verbotszeit rückständigen Mitgliedsbeiträge einbezahlen zu dürfen. Wahr ist, daß die Herren Neumann zwecks Berichtigung ihrer Beitragsrückstände Herrn Hauptmann Leopold einen Betrag von 8 1000.— zur Weiterleitung an die zuständige Stelle ein gehändigt haben. Wahr ist weiter, daß Herr Hauptmann Leo pold am folgenden Tage die von den Herren Neumann in Empfang genommenen 8 1000.— an die zuständige Person weitergeleitet hat. Wahr

ist weiter, daß die Herren Neumann bei dieser Gelegenheit dem Herrn Hauptmann Leopold auch eine Liste von ungefähr 50 jüdischen Lieferanten des Zentral viehmarktes St. Marx zwecks Ausschaltung jüdischer Fleisch lieferanten nach dem Deutschen Reich übergeben haben. Wahr ist endlich, daß Herr Leopold mit den Herren Neumann über die Beseitigung von Schwierigkeiten hinsichtlich der Lieferung irgendwelcher Waren, geschweige denn halbkoscheren Schweine fleisches, ins Reich nichts gesprochen hat. Unwahr ist, daß Herr Leopold

auch noch andere Geldaffären hat. Wahr ist vielmehr, daß Herr Hauptmann Leopold keinerlei Geldaffären hat." AeiKsdeulsche Würdigung der Baierlöadifchen Front. Berlin, 26. Okt. (A. N.) Der „Hannoversche Kurier" würdigt in einem dem innenpolitischen Aufbau Oesterreichs gewidme ten Leitartikel die Tätigkeit und die Verdienste der Vater ländischen Front und die Erfassung weitester Kreise der Bevölkerung durch dieselbe. Das Blatt kommt zum Ergebnis, daß die überragende Stellung der Vaterländischen Front im öffentlichen Leben

16
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1933/08_05_1933/TIRVO_1933_05_08_4_object_7657100.png
Pagina 4 di 8
Data: 08.05.1933
Descrizione fisica: 8
es also, trotz der sehr bestimmten Aus sagen des Verletzten däbei: „Er hat sich selbst verletzt . . .? AazihauvtmMn Leopold und General Bangoin Wien, 5. Mai. (-) Heute gab es eine die Oeffentlichkeit sehr intereffierende Verhandlung vor dem Wiener Presserich ter LGR. Dr. Standhartinger. Noch interessanter als die nicht zu Ende geführte Verhandlung ist aber die Vor geschichte — oder sind vielmehr die Vorgeschichten: Der niederösterreichische Nazilandesrat und aktive Hauptmann des Bundesheeres Josef Leopold

die Handlungsweise des Leopold als „schamlose 25er* peitschte das Verlangen. Den Gedanken, sie mit Blumen zu begrüßen, hatte er rasch fallen gelassen; sie liebte es nicht, irgendwie Anlaß zu bieten, daß fremde Menschen neugierig und mit gewissen körperlichen Bemerkungen sie !ansahen. Während der Fahrt durch den Tiergarten fragte der Arzt sich immer wieder, wodurch diese Frau, von der 'er nicht viel mehr wußte als Namen, Wohnung und Hei- !mat, deren wundervolle Schönheit ihm dafür jedoch vor seinem Dutzend Tagen

als Arzt an. Ich will nur als Re vanche für meine Gefälligkeit eine Frage beantwortet hören, die mich gequält und krank macht." l e u m d u n g" und schimpfte auch sonst nicht wenig. Leopold klagte wegen dieser Borwürfe den verantwort lichen Redakteur der „Reichspost" und nun war vor dem Presserichter Tr. Standhartinger die Verhandlung. Der Redakteur verantwortete sich mit Vernachlässigung der pflichtgemäßen Obsorge, erbot sich aber zum Wahrheits beweis. In der Verhandlung wurde aus Mten sestgestellt

, daß Leopold am Ende des Krieges Stabsfeldwebel, nach dem Umsturz Soldatenrat war und daß er im Jänner 1920 zum Leutnant der Volkswehr befördert wurde. In seiner Eingabe um Beförderung versicherte der jet zige Nazifaschist mit seinem Manneswort, daß er sich zur demokratischen Republik bekenne. Monatlich 1685 Schilling Gehalt Der Richter verlas nun eine Zuschrift des Amtes der niederösterreichischen Landesregierung, in der gesagt wird, daß Vaugoin noch immer als niederösterreichischer Landes beamter geführt

werde, daß er aber um zwei Gehaltstufen zurückgeblieben sei. In einer Zuschrift des Heeresministe riums heißt es, daß Vaugoin auch ein G e h a l t a l s L a n - desbeamter beziehe, daß aber um diesen Betrag sein Ministergehalt gekürzt sei. Vaugoin bezieht monatlich 1685 Schilling Gehalt. Zeuge Hauptmann Franz Marent aus Bregenz gab an. daß er vom Jahre 1919 bis zum Jänner 1920 mit Leopold gedient habe und daß dieser damals ausschließlich die „Ar beiter-Zeitung" gelesen und sich alß Sozialdemokrat be kannt

17
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1934/04_09_1934/TIRVO_1934_09_04_4_object_7660902.png
Pagina 4 di 8
Data: 04.09.1934
Descrizione fisica: 8
auf Katherine zu, zwang ihr einen Cocktail auf und nahm sie unter seine Fit- Mb Aus Liebe den Bruder Wien. 3. September. (-) Wie bereits kurz berichtet, hat sich in der Ortschaft Himberg bei Wien eine Bluttat ab gespielt. Ein lungenkranker Cafetierssohn hat seinen jünge ren Bruder zu ermorden versucht und sich dann selbst ge tötet. In Himberg an der Ostbahn lebt der 62jährige Casetier Leopold Stechauner gemeinsam mit seiner zweiten Gat tin und elf Kindern. In der Familie gab es oft Unstimmig keiten

, da sich der 2l jährige Sohn des Cafetiers, Leopold, ein schwer lungenkranker junger Mann, von seinen Ange- hörigen, vor allem vor seinen Geschwistern wegen seiner unheilbaren Krankheit zurückgesetzt fühlte und häufig Selbstmordabsichten äußerte. Als am Freitag früh der Casetier aufstand und aus seinem Schlafzimmer durch das Zimmer seines Sohnes Leopold ging, fand er dessen Bett leer. Er begab sich auf die Suche nach ihm, fand ihn nicht, sah aber, daß im Schlaf- raum seines jüngsten Sohnes, des zwölffährigen Franz

, Licht brannte. Beim Nähertreten vernahm der Casetier Wehklagen und Wimmern. Er alarmierte darauf einen Nachbarn und drang mit diesem in das Zimmer ein, wo sich ihm ein fürchterlicher Anblick bot. Sein Sohn Leopold lag blutüberströmt und leblos am Boden. Unweit von ihm lag Franz mit schweren Kopf wunden, ebenfalls ohnmächtig da. Bei Leopold konnte nur mehr der Eintritt des Todes festgestellt werden, während Franz, der fürchterliche Verletzungen aufwies, noch lebend in das Krankenhaus überführt

werden konnte. Gendarmerie-Rahonsinspektor Siegel stellte fest, daß Leo- .pold seinen jüngeren Bruder zuerst durch einen Schuß aus einem Flobertgewehr zu töten versucht hat. Die Kugel prallte an dem Srirnknochen ab. Nachher hat Leopold anscheinend mit dem Schaft des Gewehres gegen den Kopf feines unglücklichen Bruders zu ermorden versucht losgeschlagen und ihm dabei den Kopf nahezu zer schmettert, so daß sogar der Gewehrschast abbrach. Schließlich hat der Leopold dem Knaben die Pulsadern aufzuschneiden

versucht, dies ist jedoch nicht gelungen, sondern er hat ihm bloß beide Sehnen der Handgelenke durchschnitten. Dann, als er glaubte, daß sein Bruder schon tot sei, hat er sich selbst beide Pulsader»: ausge schnitten und ist im Laufe der Nacht verblutet. Die Angehörigen erklären, daß der lungenkranke Leopold in einem krankhaften Zustand gehandelt haben muß. Sir er klären übereinstimmend, daß er sich in den letzten Tagen furchtbar deprimiert gezeigt hat, und daß er sich schon seit vielen Monaten immer

18
Giornali e riviste
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1903/23_10_1903/UIBO_1903_10_23_1_object_8315234.png
Pagina 1 di 14
Data: 23.10.1903
Descrizione fisica: 14
und Judas Th. Ap. Sonntag, 25. Oktober. Eduard, Albert, Crispin M. Donnerstag, 29. Oktober. Neliquienfest, Narzissus B. Montag, 26. Oktober. Evarist P. M., Albuin. Freitag, f 30. Oktober. Alfons, Leutfried, ^Marzellus. Dienstag 27. Oktober. Sabina M., Frumentius B. Samstag, 31. Oktober. Wolfgang B., Notb^rgis. Oesterreich-Ungarn. König Leopold von Belgien in Wien. König Leopold ist nach 22jähriger Unterbrechung wieder am letzten Samstag in Wien eingetroffen. Der Kaiser erwartete den König am Bahnhof

Weise zwischen Uns und Unseren Staaten bestehen. Indem Ich Eure Majestät willkommen heiße, liegt es Mir am Herzen, erneuert jenen Wünschen Ausdruck zu ver leihen, welche Ich für das Wohlergehen Eurer Ma jestät und das Ihres Landes hege. Von diesen Ge fühlen beseelt, erhebe Ich das Glas auf das Wohl Sr. Majestät des Königs Leopold" Bei den letzten Worten hatte Se. Majestät das Glas ergriffen und mit einer leichten Vernei gung gegen seinen Gast geleert. Die Musik into- nirte die belgische Hymne

und als deren Klänge verhallt waren, erwiderte König Leopold mit folgen den Worten in französischer Sprache: „Ich danke Eurer Majestät für den so gnädi gen und herzlichen Empfang, welchen Sie mir zu bereiten die Güte hatten. Ich spreche Eurer Maje stät meinen Dank für den Trinkspruch aus, welchen Sie auf mich ausgebracht haben. Ich bin hievon tief gerührt. Ich freue mich, daß es mir gegönnt war, Eurer Majestät am heutigen Tage persönlich meine Gefühle unveränderlicher Anhänglichkeit aus zudrücken

19
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1924/21_09_1924/ALABO_1924_09_21_4_object_8266745.png
Pagina 4 di 12
Data: 21.09.1924
Descrizione fisica: 12
auf das strenge Ordensleben und be sonders forderte er Hebmrg der wissenschaftlichen Bildung der Geistlichen. Durch diese Reformen machte sich der Papst aber nachgerade die ganze Welt, wie sie dazumal einmal war, zum Feind, nicht zuletzt den Kaiser Heinrich IV., der soweit ging, den Papst selbst zu be kämpfen. Der Kampf wogte aus und nieder, die Herzoge und Fürsten stellten sich meist auf Seite des Kaisers, die damals sehr mächtigen Bischöfe auf Seite des Papstes. Herzog Leopold, anfangs schwankend, stellte

sich schließlich auf Seite des Papstes und wurde dafür seines Lehens (Landes) durch den Kaiser verlustig erklärt. Der Böhmen herzog rückte in das Land ein, um es zu besetzen, jedoch vergebens; nach Verwüstung der Gegenden mußte er sich ohne dauernden Erfolg nach Böhmen zuriickziehen. Unter seinem Sohne Leopold III., dem Heiligen, fand der erste Zug ins hl. Land statt, der erste Kreuzzug zur Befreiung der heil. Stätten aus den Händen der fana tischen Anhänger Mohammeds (der Mohammedaner). Der glanzvolle Zug

nahm seinen Weg von Deutschland der Donau nach abwärts durch die Ostmark und Ungarn. Leopold selbst konnte nicht teilnehmen, weil er zuerst die Verhältnisse in seinem Lande ordnen wollte. Er nahm aber an der ritterlichen Bewegung tätigen Anteil und gerade die Kreuzzüge veranlaßten ihn, seine Residenz von Melk nach dem Kahlenberg bei Wien zu verlegen. Durch seine Ehe mit der Witwe des Herzogs von Schwaben, die eine Schwester Kaiser Heinrichs V. war und ihrem zweiten Gemahl noch 18 Kinder schenkte

übertragen wurde. Als Ersatz erhielt aber der Babenberger Heinrich in einem Privilegium ganz außerordentliche Rechte, die kein an derer Reichsfürst besaß in bezug auf Nachfolge und Erb recht, Gerichtsbarkeit und Kriegsdienstverpflichtungen; dieses Privileg ist das Grundrecht Oesterreichs. Ein großer Schritt zum Wachstum des Herzogtums Oesterreich wurde unter Leopold V. Sohn Heinrich Jasomirgott imternommen, die Vereinigung des Herzog tums Steiermark mit Oesterreich. Durch die früheren Babenberger bereits

angeregt, übermachte der kinderlose, am Aussatz kranke, letzte Herrscher der Steiermark, Ottokar IV., vor seinem Tode seinen Besitz mit Genchmi- gtmg des Kaisers seinem Verwandten Herzog Leopold V. von Oesterreich. Dieser selbe Leopold beteiligte sich auch am dritten Kreuzzug unter Führung Kaiser Friedrich . Barbarossas im Jahre 1189. Dieser Kreuzzug fiel jedoch ungünstig aus. Der alte Kaiser fand in Kleinasien im Flusse Saleph beim Durchzug den Tod. Herzog Leopold aber wurde kurz daraus vom englischen

20
Giornali e riviste
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1923/10_02_1923/ARBEI_1923_02_10_10_object_7974907.png
Pagina 10 di 12
Data: 10.02.1923
Descrizione fisica: 12
abkonterfeit wurde. So mancher wird sich damals gedacht haben: „Na, da wird Herr Direktor Leopold aufgehen wie Schmalzkrapfen und zumindest den 8 19 und seinen Rechts anwalt in Bewegung setzen. Aber die Wahrheit muß sich so« gar der Teufel gefallen lassen. Der Oefsentlichkeit gegenüber fand Herr Leopold keine Antwort. „Fällt mir gar nicht em. dagegen Stellung zu nehmen" soll der tapfere Preuße auf Befragen erwidert haben. Er nahm aber doch Stellung, al lerdings nur im Betriebe selbst, feinen Arbeitern

gegemiüer und zwar in der ihm eigenen Weise nach seinem Leibspruch: „Gewalt ist mein Recht." Aber wir wollen schön hübsch der Reihe nach erzählen. — Zur gleichen Zeit, als der soziale Sinn des guten Leopold in der Presse verdienter maßen gewürdigt wurde, lief gegen ihn eine Anzeige wegen Preistreiberei ein. Wahrscheinlich zu Unrecht, denn Leopold trägt stets eine reine Weste und männiglich weiß, wie eifrig er bemüht ist, sie blührieselweiß zu bewahren. Vielleicht trieb er Preistreiberei nur im Interesse

und zum Vorteile seiner Arbeiter. Seine „Selbstlosigkeit" hat eh kein Ende (freilich auch keinen Anfang). Zum Verdruß jener An zeige kam auch noch der Aerger über einen langwierigen Prozeß mit einem ehemaligen Angestellten, dem der groß mütige Leopold anfänglich goldene Berge versprach. Mein Gott, die Leute sind soviel undankbar, je mehr man sie „auf den Händen trägt", wollen sie auf den Füßen gehen oder sich gleich auf den Kopf stellen. Und die ganz Boshaften be haupten noch dazu, daß beim edlen Leopold

die Freundschrft genau solange dauert, als nach feiner Pfeife getanzt wird. Kurz und gut: Streik und Prozeß. Presseangriff und ge richtliche Verfolgung wegen Preistreiberei — all das zu sammen mußte selbst den sanften Leopold in Harnisch brin gen und zum Heil für seine Nerven erinnerte er sich noch rechtzeitig daran, daß er in seinen Arbeiten vorzüglich be währte Prügelknaben besitzt. Vor den Weihnachtsfeiertagen kam eine Abordnung zu ihm mit dem Ersuchen, die Schicht zeit ausnahmsweise zu verlegen, das heißt

zu einer anderen Zeit anfahren zu können. Meister Leopold fuhr aber seine Gesellen an: „Die Arbeiterschaft hat sich in letzter Zeit gegen mich wieder recht unbotmäßig gezeigt. Statt mir als Brot herrn dankbar zu sein, werden unberechtigte (!.)). Klagen gegen mich erhoben. Ich tue ein für allemal zu wissen: Entweder Ihr habt euch zu muxen, die früheren Fehler zu vermeiden oder Ihr geht alle mitsammen zum Teufel. Denn bevor ich mir Widerspruch gefallen lasse, schließe ich lieber den Betrieb, (das „Ich schließe

21