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Schlern
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Pagina 19 di 68
Data: 01.05.1969
Descrizione fisica: 68
Gottfried Hohenauer Leonhard von Liebener Zur 100. Wiederkehr seines Todestages (f 9. 2. 1869) Etwa anderthalb Kilometer Luftlinie gen Norden von der zur Innsbrucker Winterolympiade 1964 in der Trasse der Brennerautobahn eröffneten „Europa brücke“ — wohl dem bedeutendsten Bauwerk seiner Art in Europa — über brückt seit 1845 tief unten ein monumentaler einbogiger Brückenbau aus Steinquadern die dort gegen 30 m tiefe Mündungsschlucht des aus dem Stu- baitale kommenden Ruetzbaches. Diese Brücke

, von ihrem Erbauer Leonhard Liebener, damals erster k. k. Baudirektionsadjunkt im Tiroler Gubernium, nach dem ihm durch seine mineralogischen und geognostischen Interessen nahestehenden Erzherzog Stephan, damals Statthalter in Prag, benannt, wurde im Zuge der damaligen Neutrassierung der Brennerstraße errichtet. Aus Geschichte und Kulturgeschichte ist bekannt, daß bis dahin, schon seit den alten Römern, die Brennerstraße — um dem unüberwindlichen Hindernis der Ruetzschlucht auszuweichen, ein Stück in das Ruetz

Wilhelm Exner nannte 1873 in seinem grund legenden Werk über die Geschichte der Technik die Stephansbrücke den groß artigsten einbogigen Steinbrückenbau der Monarchie und einen der drei bedeutendsten in Europa. Eine schon verwitterte, schwer lesbare Marmortafel in der Felswand, von Innsbruck kommend rechts unmittelbar vor Einbiegung zur Brücke, dort wo die alte Brennerstraße rechter Hand in das Ruetztal hineingeführt hatte, nennt den k. k. Baudirektionsadjunkten Leonhard Lie bener als Bauleiter, nennt

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Schlern
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Pagina 20 di 68
Data: 01.05.1969
Descrizione fisica: 68
nur in den Monaten ab, in denen die Bäume und Gebüsche der Sillschlucht keinen Laubschmuck tragen. Der Beschauer hat dann, in groß artiger Natur, mit einem Blick zwei Schöpfungen aus Menschenhand vor sich, die jede als Meisterwerke ihres Jahrhunderts dastehen. Doch was soll die Stephansbrücke Nordtirols so ausführlich an der Spitze eines Beitrags für die Südtiroler Kulturzeitschrift „Der Schiern“? Wer war Leonhard Liebener? Seit dem hohen Mittelalter ist die Kunst der Lombarden, in Stein zu arbeiten, hoch

zu Liebeners 100. Todestag mit dem Obertitel „Stein — mein Leben“ versehen. Aus sehr alter Cavalesaner Familie stammend wurde Leonhard Liebener am 24. Jänner 1800 im Weiler Kaltenbrunn (in der Familiensprache „Fon tanefredde“) unmittelbar an der Sprachgrenze, halbwegs der alten Paßstraße von Auer nach Cavalese, in dem zum Gasthaus „Pausa“ (= Stellwagenrast) gehörigen Bauernhaus als das sechste von neun Kindern geboren. Das Ge burtshaus gehört vermöge seiner bergseitigen Lage gegen Süden zur deutschen

Berggemeinde und -pfarre Truden — nebst dem noch etwas höher gelegenen Altrei noch heute die vorgeschobenste deutschsprachige Berggemeinde gegen das Fleims- und Cembratal zu; die übrigen verstreuten Häuser gehören — wie Prof. Dr. Hermann Holzmann im Reimmichlkalender 1967 festgestellt hat — je nach ihrer Lage zu den Gemeinden Radein, Truden und Montan. So traf es den jungen Leonhard, dreiviertel Stunden hinauf nach Truden zur Kirche und Schule zu gehen, wodurch er von frühester Jugend an beide Lan

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Pagina 21 di 68
Data: 01.05.1969
Descrizione fisica: 68
. In Primiero lebte sein Onkel Francesco Libener, Kaiserlicher Forstinspektor und Scharfschützenhauptmann — er hatte sich bei den Grenzkämpfen 1796 im Valsugana rühmlich hervorgetan und von Kaiser Franz dafür die goldene Landesverteidigungsmedaille und das Patent als Schützenhauptmann verliehen bekommen, das heute noch in der Familie des Verfassers — Liebeners Urenkel — erhalten ist. Dieser Onkel Francesco lud den aufgeweckten jungen Leonhard in den Sommermonaten stets zu sich und ließ

zusammenstößt und in Bodenbeschaffenheit und Vege tation die sichtbaren Gegensätze eng beieinanderliegen — in den Namen des anderthalbtausend Meter darüberliegenden Doppelgipfels „Schwarz- und Weiß horn“ hat die Sprache diese bis hinab nach Kaltenbrunn reichende Grenz scheide deutlich ausgedrückt. Diese Schriftzüge der Natur haben sich schon früh und unverwischbar dem Knaben eingeprägt. Onkel Francesco war es auch, der Leonhard die nie wankende öster reichisch-patriotische Gesinnung einpflanzte

war bei Leonhard das Talent zum Zeichnen erwacht, mit Leidenschaft geübt und gepflegt worden, ohne die humanistischen Studien zurückzudrängen, wie seine spätere Kenntnis der lateinischen Sprache und der älteren und zeitgenössischen italienischen aber auch der deutschen Literatur zeigt. Mit vielseitigen Kenntnissen und völliger Zweisprachigkeit und im Besitze einer sich schnell vervollkomm nenden Zeichenkunst trat Liebener 1818 als Praktikant bei der Kreisbau behörde in Bozen ein; nach drei Jahren erwarb

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