65 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1903/25_07_1903/OBEWO_1903_07_25_1_object_8027684.png
Pagina 1 di 16
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 16
. — Alle Zusendungen sind frankirt an die Administration der „Tiroler Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne. Unterschrift werden nicht angenommen. Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen find portofrei — Korrespondenzen werden dankend angenommen und eventuell auch honorirt. M 30 . Imst, Samstag, den 25. Juli 1903. 16. Jahrgang. Papst I^eo XIII. f der ewigen Stadt übermittelte am letzten Montag der Telegraph die Trauerkunde, daß Se. Heiligkeil Papst Leo XIII. Nachmittags 4 Uhr selig

, keinen sehnlicheren Wunsch kannte, als die Vereinigung aller Christen im Glauben an den zur Errettung Aller im Fleische er schienenen Heiland und Erlöser. Die katholische Kirche hat durch den Tod ihres Oberhauptes einen überaus schweren Verlust erlitten, der in der ganzen katholischen Welt mit herzlichstem und aufrichtigstem Schmerze ausgenommen worden ist. Denn Papst Leo XIII. hatte es, wie wenige seiner Vorgänger, auf dem Stuhle des hl. Petrus verstanden, die Bewunderung, Anhänglichkeit und Liebe seiner Kinder

sich zu erringen und die Bande unverbrüchlicher Treue zwischen den Katholiken des Erd kreises^ und dem Mittelpunkt der katholischen Einheit enger und enger zu schlingen. Aber auch Jene, die in Leo XIII. nicht den Statthalter Christi auf Erden sahen, hatten sich im Verlaufe des letzten Vierteljahrhunderts daran gewöhnt, mit größter Hochachtung auf den greisen Herrscher im Vatikan zu blicken, der durch außergewöhnlich glänzende Geistesgaben und seine von allen Seiten gepriesene Mäßigung unter allen Souveränen

hervorragte. So lasen wir vor etwa Jahresfrist in einem hervorragenden reiche eutschen protestantischen Blatte das Folgende: „Leo XIII. gehört unstreitbar zu den bedeutendsten Persönlichkeiten, die je die Schlüsselgewalt des hl. Petrus innehatten, und der unparteiische Historiker wird ihm einen hervorragenden Platz in der Kirchengeschichte anweisen müssen, auch wenn er an den Maßnahmen dieses Papstes nicht ohne Kritik vorübergehen kann. Denn Gioachino Pecci hat der römischen Kirche

wieder eine Machtstellung errungen, die sie schon lange nicht mehr besaß, und er hat dieses Ziel erreicht, ohne daß er auf irgend eine der Forderungen Verzicht geleistet hätte, die sein Vorgänger seit dem Zusammen bruch des dominium temporale in etwas geräuschvoller Weise zu erheben pflegte. Das Ziel der päpstlichen Politik ist unter Leo XIII. unverändert geblieben, aber mit dem an diplomatischen Erfahrungen reichen Kirchen- sürsten waren andere Methoden in den Vatikan eingezogen, und bald nach Peccis Erhebung

1
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1903/25_07_1903/OBEWO_1903_07_25_3_object_8027686.png
Pagina 3 di 16
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 16
fortzupflanzen, sondern auch der Kirche eine Nach kommenschaft, Mitbürger der Heiligen und Haus genossen Gottes zu zeugen und heranzuziehen." (Rund schreiben vom 10. Februar 1880.) Um den christlichen Geist in alle Klassen der Bevölkerung hineinzutragen und jeden Einzelnen damit zu erfüllen, hat sich Leo besondere Hilfe von der Verehrung der Gottesmutter versprochen und zu diesem Zwecke alljährlich im Monat Oktober durch Empfehlung und Anordnung des Rosenkranz gebetes förmliche Gebetsstürme

entfacht. So hat Leo X111. jederzeit die Gelegenheit er griffen, Fürsten und Staaten, Familien und alle Glieder der Gesellschaft zurück zu Christus zu führen Dementsprechend mußte er sich auch gegen jene Machenschaften wenden, die das gerade Gegentheil bezwecken, gegen den falschen Liberalismus, das Freimaurerthum und die Sozialdemokratie. Auchhier hat der Papst ent sprechende Rundschreiben erlassen. Herrlich sind be sonders diejenigen, über den Sozialismus und jene Frage, die dieser in den Vordergrund

" sind, nach jeder Richtung hin be fähigt sein sollen, Arbeiter im Weinberge des Herrn zu sein, weil es ihnen obliegt, zu helfen, die Völker zu Christus zu führen. Das zweite Hauptziel, auf das sich die Arbeiten des langen Pontifikates Leo's Xlll. bezogen, ist, wie er in dem Rundschreiben vom 9. Mai 1897 sagt: „Die Wiedervereinigung aller Derjenigen, die, sei es im Glauben, sei es im Gehorsam, von der Kirche getrennt sind." Leo XIII. zeigte sich hier als der gute Hirt, der dem verirrten Schäflein in der Wüste nachgeht

" schließt er mit den Worten des heiligen Augustinus diese herrlichen Unterweisungen. In seinen Sonderbemühungen richtete sich Leo an die orientalischen Christen, die der Mutterkirche nur den Gehorsam verweigern, während sie in fast allen Glaubenswahrheiten mit ihr übereinstimmen, das heilige Meßopfer und die Siebenzahl der Sakramente haben. Die am besten Vorbereiteten für die Wiedervereinigung waren die Kopten, ein Volksstamm in Oberägypten, die zu den Zeiten eines heiligen Cyrill von Alexandrien

keine ungünstige Aufnahme. Durchweg hat man in der englischen Presse die guten und ver söhnlichen Absichten des Papstes anerkannt. . Die Londoner „Morning Post" schrieb: „Die Gestalt dieses Papstes, der an die Wiedervereinigung der Christenheit denkt, um die soziale Ordnung gegen die Gesammtheit ihrer Feinde zu vertheidigen, muß dem englischen Volke, sowie allen christlichen Völkern, ob katholisch oder nicht, staunenswerth groß und edel erscheinen." Nicht minder bemüht war Leo für die Aus breitung

2
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1903/25_07_1903/TIPOS_1903_07_25_1_object_7991881.png
Pagina 1 di 12
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 12
Stellvertreter);Josef Schrasfl, Reichs rats- und Landtagsabgeordneter, Bürgermeister in Sillian (zweiter Stellvertreter); Johann Steck, Landtagsabgeordneter, Pfarrer in Margreid; Peter THaler, Schriftleiter der „T. P." in Innsbruck; Jos. Grinner, Benefiziat in Baumkirchen bei Hall. An der Kahre des (Väkkerhirten. Das Ereignis, welches die ganze Oeffentlichkeit beherrscht, ist nach wie vor der Tod Leo XIII. Ein großer Toter liegt in Rom auf der Bahre. Die ganze Erde lenkte sein Geist und darum trauern

von einem Papst jener fremden, dem katholischen Geiste verschlossenen Welt in so über zeugender Schönheit zum Bewußtsein gebracht, wie von Leo XIII. Es gibt kein Gebiet, auf dem der menschliche Geist sich in Waffen tummelt, auf dem nicht Leo XIII. als wahrhafter Ritter erschienen wäre. Er war der Befreier. Der Befreier der Kirche, die sein Geist auch in den Fesseln freimachte, der Befreier aller Unter drückten, welcher der Welt das christliche Evangelium vom gerechten Arbeitslöhne und von der Nächstenliebe

mit mächtiger Stimme predigte. Was er im Leben war, das war er im Tode, ein Held, den selbst der Tod nicht im ersten Anlaufe bezwang." Das Wiener „Deutsche Volksblatt" feiert in Leo XIII. den großen Reformpapst und christlichen Philosophen. Das Blatt schreibt: „Papst Leo XIII. hatte die Idee seiner Kirche als Volks kirche erfaßt. Von ihm stammt das Wort: „Zurück zum Volk!" Er hat in einer öffentlichen Publikation das Wort von der christlichen Demokratie gebraucht; er hat in einer weltbekannten Enzyklika

den Satz niedergeschrieben: Nicht die Völker sind der Regierungen wegen, sondern die Regierungen der Völker wegen da . . . Leo XIII. wurde der soziale Papst genannt und er war es auch, wenn es auch vielleicht erst später begriffen werden wird, was er mit der Erhebung des sozialistisch angelegten Erz bischofs Manning zum Kardinal, mit seinem wiederholten Schreiben an den christlichsozialen Schweizer Doktor Decurtins und ins besondere mit der Enzyklika Novarum rerum beabsichtigt hat." Die Wiener

Nachrufe. In Graz schreibt das „Grazer Volksblatt": „Er war eine der markantesten Persönlichkeiten der Gegen wart; mit seinem Adlerblick verstand er die schwierigsten Auf gaben der Zeit zu durchschauen. In einem Alter von 68 Jahren, wo andere Sterbliche gewöhnlich in den Ruhestand treten, hat er mit der Uebernahme der dreifachen Krone eine Riesenlast von Arbeit und Verantwortung übernommen und bis zur letzten Stunde trug er heldenhaft diese Riesenlast." Die „Salzburger Kirchenzeitung" schreibt: „Leo

3
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1903/25_07_1903/TIPOS_1903_07_25_2_object_7991882.png
Pagina 2 di 12
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 12
durch den Tod des großen Papstes Leo XIII. betroffen hat, ist wahrhaft rührend und ich beeile mich, Eurer Majestät den lebhaftesten und tiefsten Dank ehrerbietigst auszudrücken. Das heilige Kollegium wird die aufrichtigste und ehrfurchtsvollste Dankbarkeit für diesen Beweis der Teilnahme bewahren." Kaiser Wilhelms ZSeileid. Von Kaiser Wilhelm ist am 21. Juli nachstehendes Telegramm an den Kardinal Oreglia aus Molde in Rom eingetroffen: „Schmerzlich bewegt durch die soeben erhaltene Trauernachricht sende

Ich dem hohen Kardinals- . kollegium den Ausdruck Meiner aufrichtigsten An teilnahme an dem schweren Verluste, welchen die römisch-katholische Kirche durch den Heimgang des Papstes Leo XIII. erlitten hat. Ich werde dem er habenen Greise, der Mir ein persönlicher Freund war und dessen so außerordentliche Gaben des Herzens und des Geistes Ich noch bei Meiner letzten Anwesen heit in Rom erst vor wenigen Wochen erneut be wundern mußte, ein treues Andenken bewahren." Krauerkundgeöungen der christlichsozialen

Wartei. Namens der Christlichsozialen Ver einigung des österreichischen Reichsrates ist nachstehende Beileidsdepesche an Kardinal Oreglia abgegangen: „Vom tiefsten Schmerze erfüllt, hat die Christ lichsoziale Vereinigung des österreichischen Reichsrates die Kunde von dem Hinscheiden Seiner Heiligkeit des Papstes Leo XIII. vernommen. In ehrerbietiger Bewunderung gedenkt die Christlichsoziale Vereinigung der hohen Tugenden während des mehr als 25 jährigen Pontifikates Seiner Heiligkeit

an den päpstlichen Pronuntius in Wien, Kardinal Taliani, gerichtet: „An die päpstliche Nuntiatur in Wien. Die christlichsoziale Parteileitung in Tirol erlaubt sich hiemit, ihrer tiefen Trauer über das Hinscheiden Seiner Heiligkeit des Papstes Leo XIII. Ausdruck zu geben und ihr innigstes Beileid auszusprechen. Dankbaren Herzens erinnert sich die Parteileitung der erhabenen Lehren und Weisungen, die Seine Heiligkeit in liebevollster Fürsorge um das Wohl der Menschheit kundgegeben

Leo XIII. hat der gefchäftsführende erste Vizebürgermeister Stro- bach nachstehendes Beileidschreiben an den apostolischen Pronuntius Kardinal Emygdius Taliani gerichtet: „Schmerzerfüllt hat die gesamte Christenheit die Kunde von dem Hinscheiden ihres Oberhauptes vernommen, dessen segensreiches Wirken durch die Gnade Gottes Völker und Länder beglückt hat. Während seines langen, glorreichen Pontifikates haben wir Katholiken zu unserem Heiligen Vater stets mit kindlicher Liebe und Ehrfurcht

4
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1903/25_07_1903/OBEWO_1903_07_25_2_object_8027685.png
Pagina 2 di 16
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 16
der Erwählung des Kardinals zur höchsten Würde auf Erden. Am 7. Februar 1878 schloß der große und heiligmäßige Pius IX. die Augen. Am 18. Februar traten die Kardinäle ins Konklave, am 20. erhielt Kardinal Pecci mehr als zwei Drittel der Stimmen (44 von 61) und war somit gewählt zum Papste, zum Oberhaupte der katholischen Kirche, zum Nach folger des heil. Petrus, zum Stellvertreter Jesu Christi auf Erden. Ein Konklave von so kurzer Dauer war kaum je erhört. Der neugewählte Papst nahm den Namen Leo XIII

. an zur Erinnerung an Papst Leo XII., dem er stets eine besondere Zu neigung und Bewunderung zollte. Am 3. März erfolgte die Zeremonie der feierlichen Krönung des neuen Papstes mit der Ti ra, der dreifachen Krone. Gegen Ende der Lebenszeit des großen Papstes Pius IX fragte man sich öfter, wo wird der Nach folger sein, der an einen Pius IX. heranreicht, wo derjenige, der die Aufgaben lösen wird, die seiner in überreicher Fülle harren? Arbeit und Segen einerseits, Kreuz und Mißerfolg anderseits war der Stempel

. In der kirchlichen Diplomatie zeigte er seine große Befähigung als Nuntius von Brüssel. Die dreißig jährige Regierung in seiner Diözese Perugia hatte ihn auf die schwierige Aufgabe, die seiner harrte, auch menschlich betrachtet, vorbereitet. Worauf er jedoch am meisten baute, war der göttliche Beistand. Die Ziele, die Leo Xlll. sich in seinem Pontifikate gesteckt hat, lernen wir am besten aus seinen Rund schreiben kennen. In denselben erkennt er sich, als Stellvertreter Christi, berufen und verpflichtet

". Da die Erkenntniß die Richtschnur für das Handeln ist, spricht Leo XIII. in seinen Enzykliken von der grundlegenden Wissenschaft, der Philosophie, von der Staatslehre der bürgerlichen Gesellschaft und der Familie.. Weil die Philosophie jene Wissenschaft, die den tiefen Fragen unseres Lebens nachgeht und bei Allem nach dem letzten Grunde fragt, zum größten Theil wegweisend für die übrigen Wissenschaften ist und in ihren Grundsätzen das öffentliche wie private Leben mächtig beeinflußt, wollte Leo

Schreiben die Schäden und Uebel in dem heutigen Staats- und Völkerleben auf: ein Drang nach ungezügelter Frei heit, die alle Macht und alles Recht in dem Volke allein wurzeln lassen will und somit keinen Platz für göttliches Recht und Gesetz mehr hat. Diese falsche Lehre erklärt das Volk selbst als einzig herrschend und hat somit keinen Platz mehr für ein „König thum von Gottes Gnaden." Diesen irrigen Grund sätzen stellte Leo die wahre Lehre als Pfeiler ent gegen, auf denen sich das Staatsleben aufbauen

5
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1903/25_07_1903/OBEWO_1903_07_25_4_object_8027687.png
Pagina 4 di 16
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 16
Achtung genießen. Kein regieren der Fürst — katholisch oder nicht — kam nach Rom, ohne in großer Gala-Auffahrt den Papst zu besuchen. Mehrmals wurde er von den Staaten als Schiedsrichter angerufen. Nun, bei Leo's Tode, kommen hunderte und hunderte voll Beileidsschreiben von den Höfen der Kaiser, der Könige und Fürsten und von den Leitern der Regierungen Dies ist ein Be weis, daß das Ansehen des Papstes und sein Einfluß unter Leo XIII gewachsen ist. Die Liebe des katholischen Volkes hat hiermit mehr

und weinten heftig. Der Papst war in voller Be wußtlosigkeit. Das Gesicht war leichenfahl geworden, der Athem stand still. Die anwesenden Persönlichkeiten wie auch die in der Antikamera be findlichen Funktionäre und Hofbediensteten ant worteten in tiefer Ergriffenheit auf die Gebete. Der Papst entschlief friedlich. Nachdem Dr. Lapponi das Herz sorgfältig untersucht hatte, verkündete er, daß Leo XIII. um 4 Uhr 4 Minuten verschieden sei. Der Pönitentiar sprach sodann ein kurzes Todtengebet

nicht aufgefunden werden. Eigent lich soll der Oberkämmerer denselben in seiner Ob hut haben. Prälat Bisleti erklärte jedoch, daß er ihn niemals empfangen habe. Leo XIII. hatte ihn selbst in Verwahrung. Man konnte selbstverständlich nicht eine eingehende Haussuchung anstellen und nahm daher einen anderen, ähnlichen Ring, welcher bei der Zeremonie fungirte. Der Ring ist nicht zum Tragen bestimmt. Er ist als solcher vielmehr ein Symbol der Päpste als Nachfolger des Apostel fürsten, des Fischers von Galiläa

und von der Nobelgarde begleitet, zusammen mit dem Vizekamerlengo Msgr. Pafserini und den Klerikern der apostolischen Kammer, mit dem violetten Mantel zum Zeichen der Trauer bekleidet, in das Sterbegemach des Papstes, um dessen Tod zu konstatiren. An der Thüre des Vorgemaches waren behufs Begrüßung des Kardinals Kamerlengo die Hof würdenträger und die päpstlichen Zeremonialbeamten versammelt. Kardinal Oreglia betrat die päpstlichen Wohn- räume, schritt dann zur Thüre des Zimmers, in welchem die irdische Hülle Leo

knieend und in andächtigem Schweigen dieser Zeremonie bei. Das Antlitz des Verstorbenen schien aus Wachs geformt, die Züge waren unverändert. Leo XlU. schien friedlich schlafend auf seinem Bette zu ruhen. Nach Beendigung dieser Zeremonie verkündete der Kardinal den Tod Leo XIII. und verließ darauf das Gemach, gefolgt von den Klerikern der Kammer. Der ärztliche Todtenschein, in welchem die Ursache des Ablebens des Papstes angegeben wird, ist von Dr. Lapponi allein abgefaßt und wurde dem Bürgermeister

7
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1903/25_07_1903/TIPOS_1903_07_25_11_object_7991891.png
Pagina 11 di 12
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 12
, Weiß rc. wollen schon in seiner klugen, umsichtigen Diözesanverwaltung in schweren, bewegten Zeiten seine staatsmännische Veranlagung erkannt haben. 1878 in den Vatikan berufen und zum Kardinal-Camerlengo ernannt, wurde Kardinal Graf Joachim Pecci nach dem Tode Pius des Neunten am 20. Februar vom Konklave als Leo der Dreizehnte zum Papst erwählt und am 3. März in der St. Peterskirche mit der Tiara gekrönt. Die Verwaltung des obersten Hirtenamtes wurde ihm ganz besonders erschwert durch die oft

von rc. die dem Papste als Souverän ...rtels (Peterskirche, Vatikan und Gärten) laut des Garantiegesetzes zollfrei dürfen zugesendet werden? 1887 und 1893, als gelegentlich seines 50jährigen Priester-, beziehungsweise Bischofs jubiläums aus Frankreich, Spanien und Ungarn mehrere Weinsendungen anlangten, wurden alle diese mit dem üblichen Zolle belegt — trotz Garantiegesetz. — Erst über Protest Leo XIII. wurden die Waren wieder freigegeben. Als Förderer der schönen Künste und Wissen schaft aus der Zeit

seiner Wirksamkeit als Erzbischof in Perugia bekannt, traf Leo XIII. kurz nach seiner *) Ein solches Gefühl überkam 1878 so manches Mitgl ied des Konklave schon bei der Landung in Civitavechia und angesichts mancher Vorfälle am St. Petersplatze rc. Siehe Reden des Kar dinals Manning am 19. Februar 1879 im Oberhaus und Kardinal Dechamps im Senate in Brüssel 1880 am 16. Dezember. Tiroler, agitiert rastlos für euere „Tiroler ssost"! Thriftlichfoziale, Antisemiten rührt euch!

8
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1903/25_07_1903/SVB_1903_07_25_2_object_1944772.png
Pagina 2 di 10
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 10
Seite 2 „D e r T i r o l e r» S°m«äg. wurden. WaS zu Beginn des vorigen Jahrhunderts als Auflehnung und Empörung stigmatisiert wurde, z. B. die freie Bildung von Organisationen zur ge meinsamen Anstrebung gewisser Ziele, die-Standes organisationen und freie Vereinsbildung, sie wurden am Ende des vorigen Jahrhunderts staatlich aner kannte Rechte. Auch dieser Zeitströmung gegenüber hatte die katholische Kirche Stellung zu nehmen unter dem Pontifikate Leo XIII. Und während die weltlichen

Staatsmänner und Gelehrten in steter Unsicherheit den neuen Bildungen in der Gesellschaft gegenüber standen und somit Lehren und Thesen heute schon verworfen wurden, die gestern erst aufgestellt worden waren, verstand es Leo XIII. in großer Ruhe von Petri Stuhl aus in seinen Hirtenschreiben den kleingläubig Gewordenen zu zeigen, daß die Grundlehren der katholischen Kirche auch der Gegenwart und den neuen sozialen Bildungen und Strebungen den Weg zu weisen haben und sie nur.dann zum Nutzen

, die um ihren Einfluß fürchteten, wenn die christlichsoziale Bewe gung, die volkstümlichste, die je bestanden, zum Durch bruche kommt, suchten in Rom allen verfügbaren Einfluß aufzubringen, auf daß Rom die anschwel lende Volksbewegung, die dem Judenliberalismus das Haupt zertreten sollte, verurteile. Und Leo XIII. sprach über die soziale Frage, über die christliche Demokratie und zeigte da, daß die oberste Lehrerin der Menschheit wie seit neun zehn Jahrhunderten auch in der Gegenwart die katholische Kirche ist. Leo

eines Weltherrschers beherrschte Leo XlH. als Gefangener die Welt der Gelehrten, Künstler und Staatsmänner. Sein Pon- tifikat sah Herrscher-Dynastien ins Grab sinken und während des Pontifikates Leo XIII. fielen jene ins Grab, die den Stuhl Petri für altersschwach und morsch deklarierten und als Anwälte des ErbeS des letzten PcrpsteS funktionieren wollten. Uns Tirolern ist aber der Heilige Vater mehr noch als anderen ans Herz gewachsen. Kein anderes Land — Italien natürlich ausgenommen — kann sich rühmen

, daß soviele seiner Landeskinder den Heiligen Vater sahen und durch Ansprachen gewür digt wurden. Die Tiroler bereiteten dem Helligen Vater stets die allergrößte Freude, nahten sie seinem Throne. Das scharfe Auge Leo XIH. sah, daß in den Reihen der Tiroler Pilger, die vor ihm den Fußfall machten, nicht nur die frommen Reichen und Begüterten waren, sondern in den Tiroler Pilger scharen sich ihm jenes Volk nahte, das durck lange Zeit, oft durch Jahre Kreuzer um Kreuzer auf die Seite legen mußte

9
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1903/25_07_1903/OBEWO_1903_07_25_5_object_8027688.png
Pagina 5 di 16
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 16
hat, noch gewaltiger, als man es erwarten konnte, da doch schon seit Wochen mit dem Eintritt dieses Ereignisses gerechnet wurde. Es zeigt sich, welch' gewaltigen Einfluß das Papstthum nach wie vor auf die einzelnen Menschen sowohl, wie auf ganze Völker und Nationen ausübt, aber es zeigt sich auch, daß die gewaltige Persönlichkeit Papst Leo XIII. fast überall, auch in nicht katholischen Kreisen, er kannt und gewürdigt worden ist. In einem Punkte unterscheidet sich die öffentliche Meinung, welche beim Tode Leos XIII

. zum Aus druck kommt, ganz wesentlich von derjenigen, welche nach dem Ableben des Dulderpapstes Pius IX. her vortrat: Während damals viele Stimmen laut wurden, es werde nach dem Tode Pius IX. kein neuer Papst den Stuhl Petri besteigen, und mit den Päpsten werde es aus sein, rechnet man heute auch in katholikenfeindlichsten Kreisen nicht mehr mit dieser Eventualität. Fast allgemein wird die Ansicht laut: Papst Leo XIII. ist todt und die Kirche hat einen großen Verlust erlitten, aber das Papstthum besteht

erhaltene Trauer nachricht, sende Ich dem hohen Kardinalkollegium den Ausdruck Meiner aufrichtigen Antheilnahme an dem schweren Verlust, welchen die römisch-katholische Kirche durch den Heimgang des Papstes Leo XIII. erlitten hat. Ich werde dem erhabenen Greise, der Mir ein persönlicher Freund war, und dessen so außerordentliche Gaben des Herzens und des Geistes Ich noch bei Meiner letzten Anwesenheit in Rom, erst vor wenigen Wochen, erneut bewundern mußte, ein treues Andenken bewahren. Wilhelm

Pecci eingestickt ist. — In 300 Kirchen, sowie vielen Klöstern und Kapellen in Rom läuteten gestern bei Sonnenuntergang zunl Andenken an Leo XIII in Zwischenräumen von einer halben Minute mit dreifachen Schlägen die Glocken. Die Ausstellung der Leiche des hl. Vaters im Thronsaal nimmt um 4 Uhr ihr Ende. Alsdann wird sie mit den Pontifikalgewäudern bekleidet. Um 8 Uhr Abends erfolgt die feierliche Ueber führung in die Peterskirche, woselbst morgen die öffentliche Ausstellung stattsindet

10
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1903/25_07_1903/TIPOS_1903_07_25_9_object_7991889.png
Pagina 9 di 12
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 12
an die Administration der „Tiroler post" in Innsbruck, Fall- merayerstraße (0. a wie Schlosser, Weber, Flatha, Weiß rc. wollen schon in seiner klugen, umsichtigen Diözesanverwaltung in schweren, bewegten Zeiten seine staatsmännische Veranlagung erkannt haben. 1878 in den Vatikan berufen und zum Kardinal-Camerlengo ernannt, wurde Kardinal Graf Joachim Pecci nach dem Tode Pius des Neunten am 20. Februar vom Konklave als Leo der Dreizehnte zum Papst erwählt und am 3. März in der St. Peterskirche mit der Tiara gekrönt

angehörte rc. rtels (Peterskirche, Vatikan und Gärten) laut des Garantiegesetzes zollfrei dürfen zugesendet werden? 1887 und 1893, als gelegentlich seines 50jährigen Priester-, beziehungsweise Bischofs jubiläums aus Frankreich, Spanien und Ungarn mehrere Weinsendungen anlangten, wurden alle diese mit dem üblichen Zolle belegt — trotz Garantiegesetz. — Erst über Protest Leo XIII. wurden die Waren wieder freigegeben. Als Förderer der schönen Künste und Wissen schaft aus der Zeit seiner Wirksamkeit

als Erzbischof in Perugia bekannt, traf Leo XIII. kurz nach seiner *) Ein solches Gefühl überkam 1878 so manches Mitglied des Konklave schon bei der Landung in Civitavechia und angesichts mancher Vorfälle am St. Petersplatze rc. Siehe Neoen des Kar dinals Manning am 19. Februar 1879 im Oberhaus und Kardinal Dechamps im Senate in Brüssel 1880 am 16. Dezember. Tiroler, agitiert rastlos für euere „Tiroler Post"! Thristlichsoziale, Antisemiten rührt euch!

11
Giornali e riviste
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1903/25_07_1903/TST_1903_07_25_2_object_6297245.png
Pagina 2 di 6
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 6
wieder fort. Kalter«, 24. Juli. Heute fand in hiesiger Pfarr kirche das feierliche Requiem für Se. Heiligkeit Papst Leo Xlll. statt. Das Hochamt zelebrierte der gegen wärtig 6 u seiner Erholung hier weilende hochwürdige Herr Kanonikus Mons. Peter von Morandell. Die Ge meinde sowie die Beamtenschaft war vollzählig erschienen, ebenso die freiwillige Feuerwehr, der Gesellenverein und einige Vertreter unserer schmucken Reservistenkolonne. Die Kirche war gefüllt wie an den höchsten Festtagen. Von vielen

Häusern wehen Trauerfahne^- Trient, 24. Juli. Heute fand in der Domkirche ein feierliches Requiem für den hl. Vater statt, dem die ' Spitzen aller Behörden und eine große Menge Volkes gleitet, an den Primas von Irland, Kardinal Logue. einen Brief geschrieben, in welchem der König sein tiefes Beileid ausdrückt. Der Kardinal-Erzbischof meldete dies sofort dem Cammerlengo nach Rom. UebrigenS wird aus Rom noch berichtet, daß Msgr. Stonor iw den letzten Tagen der Krankheit Leo Xlll. einen eigenhändigen

Privathäusern hängen schwarze Fahnen. immer wieder ein neuer Kopf; ist auch der 263. Nach folger Petri in die Gruft gesunken — es wird — wir wissen es sicher — der 264. kommen. Durch Tränen jubelnd heißen wir ihn willkommen und rufen: Der Papst ist tot! Es lebe der Papst! Die Trauer um Papst Leo Xlll. Der hohe Landesausschutz vo» Tirol hat in feiner gestrigen Sitzung, der ersten nach dem Hinscheiden Leo Xlll.. einhellig eine Beileidskundgebung beschlossen. Dieselbe hat folgenden Wortlaut: Alla Nunziatura

Apostolica in Trauerkundgebung des Klagenfurter Gemeinde rates über das Ableben Seiner Heiligkeit des Papstes Leo Xlll. Zu Beginn der letzten Gemeinderatssitzung hielt der Bürgermeister, Herr kaiserl. Rat Julius Neuner, folgende Ansprache, nach welcher sich die Gemeinderäte zum Zeichen der Teilnahme von den Sitzen erhoben: Meine Herren! Die katholische Welt hat ihr geist liches Oberhaupt durch den unerbittlichen Tod verloren. Mit Leo XII!. ist einer der ausgezeichnetsten und größ ten Kirchenfürsten

des Auswärtigen, Baron de Favereau, eine gleich warme Rede aus denentschlafenen Papst und stimmte dem Antrage auf Aufhebung der Sitzung zu. Der Radikale Janson erklärte, auch die Nichtkatholiken seien bereit, dem Papste der Herum Novarum den Tribut ihrer Hochachtung zu zollen, aber er müsse dem Antrage auf Aufhebung der Sitzung widersprechen, weil hierdurch ein Präzedenzfall geschaffen werde; beim Tode des Vorgängers Leo XIII. sei ein derartiger Antrag nicht gestellt worden, obwohl auch damals die Kammer

12
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1903/25_07_1903/SVB_1903_07_25_6_object_1944780.png
Pagina 6 di 10
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 10
Seite 6 Die Ainauzen des päpstliche» Stuhles. Dem „Wiener Fremdenblatt' wird aus Rom, 14 Juli, geschrieben: In den ersten Jahren des Pontifikats Leo XIII. hat der Vatikan den größten Teil seiner Gelder in Bauunternehmungen in Rom angelegt und es entstanden daraus nach dem Herein brechen der Krise von 1885 bis 1890 Verluste, die man auf 15 bis 20 Millionen Francs schätzen kann. Anderseits hat Leo XIII. für die religiösen Interessen der Kirche so viel ausgegeben, als ihm nur möglich

war. Er hat das Kollegium Leoninianum in Rom geschaffen und dotier^ Ebenso das katholische Kol legium in Anagni, das er gleichfalls dotieren mußte. Viel Geld hat er für die Restaurierung von San Giovanni im Lateran ausgegeben. Die Schaffung katholischer Kollegien in Indien und Egypten hat ebenfalls große Summen' gekostet. Die Anstrengun gen Leo XIII. für die Einigung der christlichen Kirchen besonders im Orient haben sehr beträchtliche Ausgaben verursacht. Gleichzeitig hat der PeterS- pfennig in den. letzten Jahren

immer weniger einge bracht. Die Versöhnung mit der republikanischen Regierungsfoxyt. in Frankreich mißfiel den Legiti- misten, unter denen sich gerad.e die reichsten aristo kratischen Familien befinden und so blieben Beiträge aus, auf die man früher hatte rechnen können. Die Pilgerfahrten zu den verschiedenen Jubiläen, die Leo XIII. feierte, und auch die Pilgerfahrten des heiligen Jahres haben die immer zunehmenden Lücken nicht füllen können. Nicht nur aus Frankreich, auch aus Spanien

und Oesterreich-Ungarn kamen geringere Spenden als früher und was Italien betrifft, so hat es zum Peterspfennig fast niemals etwas beige tragen. Gegenwärtig ergibt der Peterspfennig nicht mehr als etwa 6 bis 7 Millionen Francs jährlich, während sich die finanziellen Bedürfnisse des Vatikans auf mehr als 10 Millionen belaufen. Aus allen diesen Gründen konnte Leo XIH. während seines Pontifikats fast nichts ersparen und mit Mühe ist es ihm gelungen, das von PiuS IX. der Kirche hinterlassene Patrimonium

, das durch die Baukrise so bedeutend gelitten hatte,' wieder herzustellen. Man schätzt das Erbe, das Pius IX. der Kirche hinter lassen hat, auf 50 Millionen Francs und die Zinsen dieses Vermögens reichen samt den Eingängen des Peterspfennigs gerade noch hin, die Ausgaben des Vatikans zu decken. Das Patrimonium PiuS IX. stand Leo XIII. vollständig zur Verfügung und er hätte damit ganz nach Belieben verfahren können- Leo XIII. hinterläßt jedoch alles uneingeschränkt der Kirche, das heißt seinem Nachfolger Das Patri

14
Giornali e riviste
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1903/25_07_1903/TST_1903_07_25_1_object_6297244.png
Pagina 1 di 6
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 6
Bedeutung. Und dies mit Recht; denn Leo XIII. hat seinem Jahrhundert das Gepräge und den Stempel seines Geistes ganz unverkennbar aufgedrückt. — Das Pontifikat Leo XIII. bedeutet eine kulturelle Tat. Eine Woche mehr als 25 Jahre find verflossen, daß der Pöbel Roms die Leiche Pius IX. schändete und sie in den Tiber werfen wollte; und damals waren die Wasser des Stromes so schmutzig nicht wie die Insulte, wie all der Unflat von Hohn und Spott und Lästerung, mit dem der Stuhl Petri überschüttet wurde

, so spöttelte man. — Und die Kirche? „Quae cum vidisset, quoniam infirmata est, tulit unum' de leunculis suis; Leonem constituit eum — — — et factus est Leo!“ (Ezech. 19. 5,6.) „Da nun die alte Löwin sah, daß sie kraftlos geworden, nahm fie einen von ihren Löwen und setzte ihn zum Löwen — und er ward ein Löwe!" denn als der 70jährige Mann zum erstenmal seinen Hirten mund öffnete, als die ersten Enzykliken des greisen Ober hirten ihren Siegeslauf durch die Erde taten, war alles berauscht durch den Zauber

dieser Sprache, war alles hin- geriffen von ihrer apostolischen Glut und Begeisterung. Was war die Antwort? Verdutztes Schweigen im Lager der Gegner. So schweigt das Gebelfer der Hyänen und das Winseln der Schakale, wenn der Löwe der Wüste brüllt. Und Leo — dieser Löwe machte seinem Namen Ehre. — Dieser Mann auf Petri Stuhl besaß alle Löweneigenschasten: das scharfe, weitausschauende Und noch eine andere Löweneigenschaft finden wir an ihm: liberalsten Tat feines Lebens, indem er die päpstlich

: „Allen alles zu werden, um alle selig zu machen —" (I. Cor. 9, 22), daß ein solches Herz so lange zögerte, bis es endlich geruht hat, seinen letzten Schlag zu tun! Leo XIII, kultivierte das Misfionswesen der Heiden länder in einer bisher nie dagewesenen Weise; er stand in jahrelangen Unterhandlungen und mühte sich ab um die Wiedervereinigung der schismatischen Kirche, um die Wieder aussöhnung des Orients mit dem Okzident; er unterhielt die freundschaftlichsten Beziehungen mit akatholischen Fürsten- und Herrscherhäusern, weil eben

. . Kommendes mit größter Deutlichkeit voraussieht. Denn indes die moderne Welt hochnäsig auf die Er Leo war eben ein Mann, der seine Zeit verstanden bat, sondern seiner Zeit auch vorausgeeilt war. gegen großen, alle Bedürfnisse der Menschheit umspannenden Herzens, daß ihm auch die Enterbten und Unterdrückten der Gesellschaft wie einem Vater zujubelten. Im Qualm der Schlöte, im Surren der Maschinen und unter dem Geklirre der Hämmer verlor fich die Stimme des Elends, niemand hörte mehr

15
Giornali e riviste
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1903/25_07_1903/BRG_1903_07_25_8_object_776585.png
Pagina 8 di 16
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 16
um die katholische Bewegung im allgemeinen und der katholischen Lehrerorganisation im besonderen »it schlagenden Worten hervorgehoben. I. ö. Verordnungen anläßlich des Todes des Kl. 'gtafers Leo XIII. An die hochw. Geistlichkeit und die gläubigen der Diözese Arient. Bei der Nachricht vom heiligmäßigen Tode des Papstes Leo XIII., der am 20. Juli 4 Uhr Nach mittag eintrat, verspüren wir ein Gefühl der Ver waisung, welches an ein trauriges und trostloses Verlassenst« grenzte, wenn wir nicht zu Demjenigen ausblicken

würden, den wir mit der Kirche, der Braut Christi, heiligen, starken unsterblichen Gott nennen. Während eines Viertcljahrhunderts waren wir gewohnt, im großen Leo ein Wunder der Vorsehung Gottes, einen wachsamen, umsichtigen Führer, einen großherzigen und liebevollen Vater zu verehren. Danken wir Gott, dem Urheber alles Guten; Anbetung sei dem Herrn über Leben und Tod; Ihm sei jetzt und allezeit Ehre, Ruhm und demuts-- volle Unterwerfung, wie es dem Unendlichen gebührt. Anläßlich dieses traurigen Ereignisses verordne

ich, daß sofort nach Erhalt dieses Schreibens 1) in jeder Scelsorgsstation mit der großen Glocke die Nachricht vom Hinscheiden des hl. Vaters Leo XIII. den Gläubigen gegeben, 2) innerhalb der Woche nach Eintreffen dieser Nachricht ein feierliches Totenamt (Missa I p. dfts et orationes prima loco inter diversas) mit nach folgendem Libera und der entsprechenden Oration für den verstorbenen Papst gehalten und au den drei vorausgehenden Tagen feierliche Schiebung geläutet, 3) in jeder Messe innerhalb der neun

Tage nach dem Tode Leo XIII., insoweit der Ritus es ge stattet, die Oolleela primo loco inter Orationes diversas pro defunctis (Deus qui inter summos Sacerdotes :c.) eingelegt werde. H. Es erübrigt aber noch, daß wir, nach dem für den verstorbenen Papst gezollten Tribut der Verehrung, Liebe und Dankbarkeit, mit heiligem Eifer für die verwaiste Kirche beten, auf daß Gott möglichst bald einen neuen Hirten ihr gebe, in welchem nicht nur die ewige Sendung fortlebe, sondern auch die glorreiche Kraft

Pontifice ein- egen, vom 30. Juli an. F. b. Ordinariat Trient, am 20. Juli 1903. t Augen Kurt Fürstbischof. Zufolge vorstehender Bischösl. Weisungen wird zit itttvan am kommenden Samstag. Sonntag und Montag (25., 26. und 27. Juli) um ',t6Uhr abends Schiebung geläutet und am Dienstag (28. Juli) 9 Uhr vormittans der feierliche Totengottes- irenst für Papst Leo XIU. abgehalten. Kommet und lasier uns beten für die Seelenruhe unseres gemeinsamen Heil. Vaters, der uns lebend alle in seinem väterlichen Herzen

16
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1903/25_07_1903/SVB_1903_07_25_5_object_1944778.png
Pagina 5 di 10
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 10
die Einbalsamierung der Leiche Leos XIH. vor. Die Krystallvase, welche das Herz des Ver ewigten enthält und in Gegenwart eines päpstlichen Notars verschlossen wurde, wird in einem Gruft gewölbe der vatikanischen Basilika unmittelbar neben dem Behältnis, welches das Herz Pius IX. einschließt, aufbewahrt werden. Das Testament, welches sich vorgefunden hat und das von Papst Leo XIII. eigenhändig geschrieben und aus dem Jahre 190 l dadiert ist und worin der Papst verfügt, daß sein Gesamt vermögen einschließlich

Strobach an Taliani. — Auch die Christlichsoziale Vereinigung des öster reichischen Reichsrates hat eine BeileidSdepesche fol genden Wortlautes an den Kardinal Oreglia ab gehen lassen: „Vom tiefsten Schmerze erfüllt, hat die Christlichsoziale Vereinigung des österreichischen Reichs- ratS die Kunde von dem Hinscheiden Sr. Heiligkeit Seite 5 des Papstes Leo XHI. vernommen. In ehrerbietiger Bewunderung gedenkt die Christlichsoziale Vereinigung der hohen Tugenden des mehr als 25jährigen Pon- tifikateS

würde. Ueberhaupt seien die Ansichten über die Ausübung des Vetorechts seitens einzelner Staaten so geteilt, daß etwas ganz Ungeheuerliches sich im Konklave ereignen müßte, wenn eS tatsächlich zur Geltend- machung des Vetorechts kommen sollte. Es läßt sich vor dein Beginn des Konklave auch nicht eine Ver mutung über die Aussichten, welche die Papstwahl bietet, aussprechen. Man weiß nicht einmal, welche und wie viele Kardinäle im Konklave versammelt sein würden und ebenso ist es unbekannt, ob nicht Papst Leo

die größte Reserve beob achten. Iie Geschenke für den Sapst. Kein Papst, der je auf dem Stuhle Petri ge sessen, hat während seines Pontifikates so viele Ge schenke erhalten, wie Leo XIII. Er hat sie alle bei sammenbehalten, damit sie nach seinem Tode ein eigenes Museum bilden sollen, das seinen Namen tragen wird. Die wertvollen Geschenke, die Leo^XIII. erhielt, find: 28 mit den kostbarsten Steinen ge schmückte Tiaren; 319 mit kostbaren Steinen besetzte goldene Kreuze; 1200 Kelche aus Gold und Silber

mit 50 Millionen Lire eher zu gering als zu hoch zu schätzen. Was das Barvermögen anbelangt, das Papst Leo XIII. besessen und in den verschiedenen Banken in Gold deponiert hatte, so dürfte eS dem von PiuS IX. ersparten, daS auf 40 Willionen Lire geschätzt wird, nicht nachstehen. Fordert «nd verdrettet i« allen öffentliche« Lokale«, sowie i« d«v christlichen Familie» den .Tirol«

18
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1903/25_07_1903/TVB_1903_07_25_1_object_2158633.png
Pagina 1 di 16
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 16
Ein schaltung mindesten» 60 k oder L t» per Wort. Nachricht«» «nd Gerichte «är i« send»^an t „tiroler Volksdote', vsumklrchen bei ßsll. Nr. IS. Krire«, Samstag, den SA. Juli 1903. XI. Jahrg. Der hl. Unter, der große Papst Keo Xlll. gestorben! Der heilige Vater Papst Leo XIII., der 25 Jahre lang die Kirche Christi glorreich regiert hat, ist am 20. Juli, nachmittags 4 Uhr, selig im Herrn verschieden. In wenigen Tagen wird diese Botschaft in alle Länder gedrungen sein und Millionen von Menschen mit Schmerz

und Trauer, mit inniger Teilnahme erfüllen. Den eifrigen und treuen Katholiken wird es ins Herz dringen wie die Kunde von dem Tod des Vaters-, aber auch Millionen von Nichtkatholiken haben mit Spannung den Verlauf der schweren Krankheit des Papstes verfolgt und zollten ihre Bewunderung dem sichtbarm Oberhaupt der Christenheit. Warum dies? Warum ist der Tod des Papstes Leo Xlll. ein Ereignis für die ganze Welt? Es ist schon ernst und wichtig für jeden Menschen, das Zeitliche zu verlassen

und in die Ewigkeit einzugehen. Aber oer Tod dieses Papstes Leo XIII. nötigt der ganzen Welt Staunm und Bewunderung ab. Wer in den letzten Jahren bei einer Pilgerfahrt Leo XIII. gesehen, hat meinen mögen, einen altersschwachen, hinfälligen Greis zu sehen, den jede Erschütterung, jede Krank heit hinwegraffen könnte. Es war ein Wunder, daß der Mann mit 93 Jahren mit solcher Willenskraft den katholischen Erdkreis zu regieren vermochte; aber noch staunenswerter war es, daß er 14 Tage lang mit einer schweren Krankheit

? «.Wie ein Schatten, wie ein dahineilender Bote, wie ein Rauch im Wind, wie die Spur lies Vogels in der Luft, so sind die Lebenstage des Menschen', sagt die hl. Schrift. — In die Ewigkeit ist auch der Papst Leo XIII. ein gegangen, um seinen Lohn zu empfangen. Der hl. Vater hat in aller Demut und Ehrfurcht die Sterbsakramente empfangen, von dem Erscheinen vor dem göttlichen Richter gesprochen, von der großen Ver antwortung des Oberhauptes der katholischen Kirche; aber er zeigte auch sein Gottver trauen

: in vollster Ruhe und mit fester Entschiedenheit sah er dem Tod entgegen. — Selbst nichtkatholische Zeitungen haben es gerühmt, daß Papst Leo XIII. auf ein reines, selbstloses, opferreiches, tadelloses Wirken und Arbeiten habe zurückschauen können. Wir Katholiken aber rühmen und bewundern es, daß Papst Leo XIII. auf eine glorreiche Regierung der katholischen Kirche zurückschauen konnte. Inmitten der Stürme der heutigen Zeit hat er die Kirche Gottes auffallend segensreich regiert; m der Zeit des Unglaubens

19
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1903/25_07_1903/LZ_1903_07_25_1_object_3308829.png
Pagina 1 di 24
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 24
ausgehaucht. Als Leo XIII. den päpstlichen Thron bestieg, ging ihm die Prophezeiung des Malachias voraus, die dem Nachfolger Pius'IX. den Beinamen „lumen cc>eli' — „Licht des Himmels' — gab. Leo XIII. zeigte sich dieses Beinamens insofern« würdig, als er einerseits durch seine hohe geistige Begabung viele seiner Vorgänger weit übertraf, andererseits der Politik des Vatikans neue Bahnen wies und sein Ver halten in einen klugen Gegensatz zu dem seiner Vorgänger brachte. Während Pius IX. zur Be festigung

seiner Macht und seines päpstlichen An sehens mit dem Bannflüche und der Bannbulle arbeitete, trat Leo Xlll. den gegebenen Verhält nissen mit bedächtiger Zurückhaltung entgegen und rechnete mit der Tatsache, daß die Zeiten eines Gregors VII. für das Papsttum vorüber sind und nicht mehr wiederkehren. Leo XIII. war ein zu genauer Kenner seiner Zeit, als daß er nicht gewußt hätte, daß die Stimme Roms nun mehr notgedrungen einen anscheinendversöhnlicheren Ton anschlagen müsse, um überhaupt gehört

zu werden. Wenn auch Leo XIII. sich dem Proteste seines Vorgängers gegen die Entreißung der welt lichen Herrschaft des Papsttums anschloß und gewiß mit Mißvergnügen die Tragweite derin der historischen Nation begründeten Erhebung Roms zur Hauptstadt des geeinten Italiens abmaß, so war es ihm doch klar geworden, daß der Verlust der weltlichen Herrschaft mit der Hebung der geistigen Macht des Papsttums ausgeglichen wer den könne. Mit diplomatischen Mitteln und mit einer seinen Art von Entgegenkommen suchte

IX. in stürmischen Zeiten und in wirren Verhältnissen übernahm, hinterläßt Leo XIII. seinem Nachfolger in einem geordneten, machtvollen Zustande, der allein seiner gewaltigen, mehr als 25jährigen, unermüdlichen Arbeit zuzuschreiben ist. Nun ist der Stuhl Petri wieder verwaist, der römischen Kirche fehlt ein sichtbares Ober haupt. Heute zittert die Welt nicht mehr, bis der Name des Nachfolgers bekannt wird, heute ist es nicht nehr Erregung, sondern nur Neugierde, die den Augenblick abwartet, bis kein Rauch

20
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1903/25_07_1903/BRC_1903_07_25_1_object_141417.png
Pagina 1 di 8
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 8
Voll Muk ein Leo auf dem Schlachlenfeld Und Gokk der Herr hak ihm den Sieg beschisden - Vor seinen Mitzen lag die ganze Welk. HM siegreich Kampfesleben ist beende!, Bald sinkk sein Leichnam in die kühle Grufk — Doch wird ihm stets verdienter Ruhm gespendet, Den treuen Diener Gott zum Lohne ruft. S. Das hochwst. f. b. Ordinariat von Brixen hat in einer Extraausgabe des „Diözesan-- blatt' an die Seelsorger seiner Diözese folgendes Rundschreiben gerichtet: Sas Wicheicke« tlez HI. Vaters unck

Sie exequien betreffend. '^>a§ kostbarste Leben ist durch Gottes unersorschlichen Ratschluß erloschen. Unser hl. Vater, Papst Leo xili.. groß im Leben, groß im Sterben, ist am 20. Juli» um 4 Uhr nachmittags, in die Ewigkeit hinübergegangen, wie er selbst am Beginn seiner Krankheit gesagt hatte: „Ich gehe in die Ewigkeit.' Millionen und Millionen treuer ttinder der ttirche stehen trauernd an seiner Bahre; die andern, die acher der katholischen Mrche stehen, sind durch die Todes nachricht

, welche der katholische Erdkreis, ja die ganze gebildete Welt dem toten Papst Leo XIII. entgegenbringt, ist es von be sonderem Interesse, die Erinnerung an jene Zeit zu wecken, in welcher Leo XIII. anfing, die Auf merksamkeit der ganzen Welt auf sich zu lenken, auf die Wahl, welche ihn zum Papst und zum Völkerhirten bestimmte, umsomehr, als Kardinal Pecei als Kardinal-Camsrlengo den Wahlakt leitete, nachdem er die Vorbereitungen hiezu getroffen. Alles das, was jetzt dem Kardinal Oreglia obliegt, war damals feine

Aufgabe. Vor seinem Tod sagte Papst Leo XIII zu Kardinal Oreglia, es möge ihm leichter sein, dieses Amt zu vollziehen, als es ihm einst war. Wir folgen in der Er zählung jener Borgänge dem schönen Werke: »Leo XIII.' von Dr. Weinand. Aus dem Bericht ergibt sich auch, in welcher Form der Wahlakt auch jetzt sich vollziehen wird, da dasselbe Zere moniell genau eingehalten wird. Kardinal Pecci hatte noch mit dem Papst das Fest Mariä'Lichtmeß und die rührende «5jährige Jubelfeier feiner ersten heiligen Kom

21