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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 14 di 16
Data: 11.01.1903
Descrizione fisica: 16
„Ja. umere orrne Kranke wird den Tag nicht überleben ." „Aber es geht ihr ja besser, Doktor!" „Ja, das Bessersein vor dem Tode!" Verzweifelnd klang Leo Sertens Stimme: „Der Tod! Das kann nicht sein! Doktor, ich bitte Sie, gehen Sie nochmals zu ihr. Netten Sie mein Weib!" „Hier kann kein Wissen und keine Kunst mehr helfen, Herr Serien." „Sagen Sie das nicht, Doktor! Ich bin reich, ich will alles hingeben. Versuchen Sie alles, Doktor!" Dieser ergriff theilnahmsvoll die Hand des Unglücklichen

. „Was hat denn der Doktor mit Dir gesprochen?" frug sie ihn gleich. „Ach, wir sprachen über verschiedene Vorsichtsmaßregeln, die noch zu treffen sind. Aber er findet Dich wirklich bedeutend besser!" Sie schaute ihn an: „Was hast Du denn, Leo? Du bist ganz blaß/' „Ich? . . . Ach, ich habe eben beim Hinausgehen meinen kranken Arm an der Thüre angestoßen." Er kniete neben chr nieder und faßte ihre bleichen Finger: „Reden wir nicht von mir, meine liebe Käthe!" Sie sah ihm tief in die Augen und frug: „Hat der Doktor

das wirklich gesagt, Leo? Kannst Du es beschwören?" „Gewiß, ja, ich schwöre es Dir!" Er erhob sich, um seine Auf regung zu verbergen. „Nun, was ist's denn mit dem Frühstück?" versuchte er zu scherzen. „O, das habe ich bestellt, während Du draußen warst, aber erst für später, in einer Stunde ungefähr. Ich will so recht Hunger- Haben dafür. Ich habe mir feine Sachen bestellt. Und Rosen werden wir haben, Theerofen und Plutorosen in Massen. Ich habe alle bestellt, die da sind." „Du hast recht gethan, Käthe

," meinte er liebevoll. Auf einmal erhob sie sich: „Nein, Leo, Du brauchst nicht zu helfen, ich will allein bis zum Blumentische hingehen." Schwankend gelangte sie hin und sank erschöpft in den breiten, weichen Sessel. „Ich bin noch nicht ganz fest," flüsterte sie, „aber das wird schon wieder kommen. Komm, Leo, setz' Dich her zu mir, ganz nahe, daß wir intim plaudern können." Sie schauten sinnend hinaus in die herrliche Alpenlandschaft. „Wie schön ist es, Leo! All dieses Licht, dieses intensive Blau

: den blauen Himmel Italiens ahnt man hinter den Gletschern. Es ist eine Lust, das zusammen zu genießen, so Einer beim Andern, nicht wahr, Leo?" Sie sah ihn nicht an. Der Schmerz schnürte ihm die Kehle zusammen, als er „Ja" antwortete. Sie fuhr weiter: „Im nächsten Monat, wenn ich ganz gesund >ein werde, gehen wir nach Italien, Leo. Den Winter über bleiben wir an der neapolitanischen Küste, dann gehen wir nach Sicilien, wo wir unsere Flitterwochen verlebt haben. Das sind jetzt zwei Jahre. Erinnerst

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Unterinntaler Bote
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Pagina 3 di 12
Data: 09.08.1907
Descrizione fisica: 12
her abhängenden Hände. Da beugte sie sich über den Armen, und küßte ihn auf seine weiße Stirne und ein Strom hei ßer Tränen floß auf den Knieenden. Leo verblieb in seiner Lage und sah sie so unanssprechlich glückselig an, daß dem armen Mädchen immer schwerer ums Herz wurde. Nun wußte sie, er erkannte sie noch, aber in seinen Augen war sie nicht die, welche sie wirklich war; der erfahrene Arzt, der im Hintergründe stand, glaubte anfangs schon, eingreifen zu müssen, aber aus der ganzen Sachlage

wurde ihm bald klar, worum es sich handle. Trotzdem mußte er bald dafür sorgen, daß das Mädchen ging, denn bei dem elenden kör- perlicheit und geistigen Zustande Leos mußte er für einen gefährlichen Rückschlag der momentanen Freude fürchten. Als die Kleine das Zimmer verlassen, tobte Leo drinnen herum und rief immer und immer wieder, bald zürnend, bald kosend nach ihr. Und als der Arzt ihn nach einigen Stunden aufsuchte, lag er am Boden ausgestreckt und fieberte im höchsten Grade. Sein schwacher

Körper hatte die Ueber- raschung nicht ausgehalten; als seine Verlobte dies erfuhr, der Arzt teilte es ihr mit, nachdem sie ihm sein Verhältnis zu Leo geschildert, faßte sie den Entschluß, in der Stadl zu bleiben, um jeden Tag Leo anssuchen zu können. Tag für Tag erschien sie an seinem Kraitkenlager und setzte sich still weinend neben ihn. Hatte Leo anfangs seiner Sehnsucht, seiner Freude und seiner Trauer in ununterbrochenen Reden der Radikalnationalen andererseits trieb, doch eini germaßen

er jetzt meist still auf dem Lager, die Augen geschlossen oder starr zum Ueberboden gerichtet und wenn sie neben ihm saß, schaute er sie manchmal lange an, schloß dann die Augen und schlief ein. Ueberhaupt schlief er jetzt fast Tag und Nacht. Das Fieber hatte abgenom men, aber sein Körper war noch unendlich schwach, er war fast nie bei Bewußtsein, wenn man den geistig wahren Zu stand eines Irren schon so nennen darf. Zwei Wochen waren vergangen. Leo hatte die Krisis überstanden, da saß Anna

wieder einmal am Bette Leos. Erst schlief er. Spä ter wachte er auf; nun schaute er sie fragend an und daun faßte er ihre Hand und sprach leise ihren Namen, bei ihrem wirklichen Namen nannte er sie, nicht wie sonst immer „Kö nigin". Sie antwortete nur das eine Wort „Leo" darauf. Nach einiger Zeit wandte Leo wieder den Kopf nach ihr und fragte sie, wo er sei und was sie hier lue? Bevor sie noch antworten konnte, schloß er wieder die Augen und schlief ein. Als sie die Worte ihres armen Bräutigams vernommen, da glaubte

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 16
. — Alle Zusendungen sind frankirt an die Administration der „Tiroler Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne. Unterschrift werden nicht angenommen. Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen find portofrei — Korrespondenzen werden dankend angenommen und eventuell auch honorirt. M 30 . Imst, Samstag, den 25. Juli 1903. 16. Jahrgang. Papst I^eo XIII. f der ewigen Stadt übermittelte am letzten Montag der Telegraph die Trauerkunde, daß Se. Heiligkeil Papst Leo XIII. Nachmittags 4 Uhr selig

, keinen sehnlicheren Wunsch kannte, als die Vereinigung aller Christen im Glauben an den zur Errettung Aller im Fleische er schienenen Heiland und Erlöser. Die katholische Kirche hat durch den Tod ihres Oberhauptes einen überaus schweren Verlust erlitten, der in der ganzen katholischen Welt mit herzlichstem und aufrichtigstem Schmerze ausgenommen worden ist. Denn Papst Leo XIII. hatte es, wie wenige seiner Vorgänger, auf dem Stuhle des hl. Petrus verstanden, die Bewunderung, Anhänglichkeit und Liebe seiner Kinder

sich zu erringen und die Bande unverbrüchlicher Treue zwischen den Katholiken des Erd kreises^ und dem Mittelpunkt der katholischen Einheit enger und enger zu schlingen. Aber auch Jene, die in Leo XIII. nicht den Statthalter Christi auf Erden sahen, hatten sich im Verlaufe des letzten Vierteljahrhunderts daran gewöhnt, mit größter Hochachtung auf den greisen Herrscher im Vatikan zu blicken, der durch außergewöhnlich glänzende Geistesgaben und seine von allen Seiten gepriesene Mäßigung unter allen Souveränen

hervorragte. So lasen wir vor etwa Jahresfrist in einem hervorragenden reiche eutschen protestantischen Blatte das Folgende: „Leo XIII. gehört unstreitbar zu den bedeutendsten Persönlichkeiten, die je die Schlüsselgewalt des hl. Petrus innehatten, und der unparteiische Historiker wird ihm einen hervorragenden Platz in der Kirchengeschichte anweisen müssen, auch wenn er an den Maßnahmen dieses Papstes nicht ohne Kritik vorübergehen kann. Denn Gioachino Pecci hat der römischen Kirche

wieder eine Machtstellung errungen, die sie schon lange nicht mehr besaß, und er hat dieses Ziel erreicht, ohne daß er auf irgend eine der Forderungen Verzicht geleistet hätte, die sein Vorgänger seit dem Zusammen bruch des dominium temporale in etwas geräuschvoller Weise zu erheben pflegte. Das Ziel der päpstlichen Politik ist unter Leo XIII. unverändert geblieben, aber mit dem an diplomatischen Erfahrungen reichen Kirchen- sürsten waren andere Methoden in den Vatikan eingezogen, und bald nach Peccis Erhebung

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 12
Data: 22.07.1903
Descrizione fisica: 12
, und mit ihr der ganze katholische Erdenrund ist in tiefe Trauer versetzt. Der Vater der Christenheit, der 263. Nachfolger des Apostels Petrus, Leo XIII. ist gestern, am 20. d. M., im 94. Lebensjahre sanft dahingeschieden. Er hatte nun genau 25 Jahre und 5 Monate überaus segensreich auf Petri Thron regiert und ist nach zweiwöchentlicher Krank heit, mehr der Last der 93 Jahre, als einer Krankheit, am Montag, um 4 Uhr nachmittags, erlegen. Länger, viel länger als man vom schwachen, kranken Greis

und seine Gabe, auch in den schwierigsten Fragen stets das Richtige zu treffen, von den gewieg testen Staatsmännern anerkannt. Die Persönlichkeit Leo XIII. war, wie jedes Blattseiner Lebensgeschichte lehrt, getragen von einer mächtigen inneren, einem einzigen Ziele zustrebenden Kraft: sie kannte kein Schwanken. Freudigen Herzens, wie Christus sein Kreuz, hat der nun entschlafene Nachfolger Petri die Last der dreifachen Tiara übernom men. Aufgesetzt auf das Haupt des neuge wählten Papstes wird diese dreifache

Krone, bestehend aus drei Reifen mit purpurroten, blauen und grünen Streifen, bekanntlich mit den Worten: „Nimm hin die mit drei Kronen geschmückte Tiara, und vergiß nicht, daß du der Vater der Fürsten und Könige, das Oberhaupt des Erdkreises, der Stellvertreter unseres Er lösers Jesus Christus bist, dem Ehre und Herr lichkeit sei in Ewigkeit." Und mit welcher bewunderungswürdigen Kraft trug Papst Leo XIII. die ihm übertragene Bürde! Nur seinem gewaltigen Geiste ist es beizumessen

Aufschwung nahm unter seiner Regierung die katholische Missionstätigkeit. Innerhalb 24 Jahren gründete er zwei neue Patriarchalsitze, zwei Abteien, 31 neue Erzbis tümer, 101 Bistümer, drei apostolische Delega taren, 61 apostolische Vikariate und 24 aposto lische Präfekturen. Im ganzen sind es 224 neue Kirchensprengel mit annähernd Wf 2 Millionen Katholiken! Das ist doch der herr lichste Beweis für die glorreiche Missionstätig keit Leo XIII. Er war auch ein hervorragender Gelehr ter und Dichter. Schon

als kleiner Student hatte sich der nachmalige Papst Leo XIII. mit Dichten abgegeben und seine lateinische Gedichte sammlung bleibt für ewige Zeiten von hohem Werte; seine Dichtungen sind wirkliche Meister werke, es spricht aus ihnen ein seine Zeitge nossen weit überragender Geist, eine providen- tielle Persönlichkeit. Aus seinen Rundschreiben spricht der große Gelehrte, ein gewiegter Theolog und tief den kender Philosoph, der überall Aufschluß und Rat weiß. Der deutlichste Beweis für seine tiefe

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 16
fortzupflanzen, sondern auch der Kirche eine Nach kommenschaft, Mitbürger der Heiligen und Haus genossen Gottes zu zeugen und heranzuziehen." (Rund schreiben vom 10. Februar 1880.) Um den christlichen Geist in alle Klassen der Bevölkerung hineinzutragen und jeden Einzelnen damit zu erfüllen, hat sich Leo besondere Hilfe von der Verehrung der Gottesmutter versprochen und zu diesem Zwecke alljährlich im Monat Oktober durch Empfehlung und Anordnung des Rosenkranz gebetes förmliche Gebetsstürme

entfacht. So hat Leo X111. jederzeit die Gelegenheit er griffen, Fürsten und Staaten, Familien und alle Glieder der Gesellschaft zurück zu Christus zu führen Dementsprechend mußte er sich auch gegen jene Machenschaften wenden, die das gerade Gegentheil bezwecken, gegen den falschen Liberalismus, das Freimaurerthum und die Sozialdemokratie. Auchhier hat der Papst ent sprechende Rundschreiben erlassen. Herrlich sind be sonders diejenigen, über den Sozialismus und jene Frage, die dieser in den Vordergrund

" sind, nach jeder Richtung hin be fähigt sein sollen, Arbeiter im Weinberge des Herrn zu sein, weil es ihnen obliegt, zu helfen, die Völker zu Christus zu führen. Das zweite Hauptziel, auf das sich die Arbeiten des langen Pontifikates Leo's Xlll. bezogen, ist, wie er in dem Rundschreiben vom 9. Mai 1897 sagt: „Die Wiedervereinigung aller Derjenigen, die, sei es im Glauben, sei es im Gehorsam, von der Kirche getrennt sind." Leo XIII. zeigte sich hier als der gute Hirt, der dem verirrten Schäflein in der Wüste nachgeht

" schließt er mit den Worten des heiligen Augustinus diese herrlichen Unterweisungen. In seinen Sonderbemühungen richtete sich Leo an die orientalischen Christen, die der Mutterkirche nur den Gehorsam verweigern, während sie in fast allen Glaubenswahrheiten mit ihr übereinstimmen, das heilige Meßopfer und die Siebenzahl der Sakramente haben. Die am besten Vorbereiteten für die Wiedervereinigung waren die Kopten, ein Volksstamm in Oberägypten, die zu den Zeiten eines heiligen Cyrill von Alexandrien

keine ungünstige Aufnahme. Durchweg hat man in der englischen Presse die guten und ver söhnlichen Absichten des Papstes anerkannt. . Die Londoner „Morning Post" schrieb: „Die Gestalt dieses Papstes, der an die Wiedervereinigung der Christenheit denkt, um die soziale Ordnung gegen die Gesammtheit ihrer Feinde zu vertheidigen, muß dem englischen Volke, sowie allen christlichen Völkern, ob katholisch oder nicht, staunenswerth groß und edel erscheinen." Nicht minder bemüht war Leo für die Aus breitung

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 1 di 16
Data: 26.07.1903
Descrizione fisica: 16
zu bezahlen. : Anzeigen aller Art werden nach Tarif dei rechnet und sind im Voraus zu bezahlen. Be-> ! öfterer Wiederholung und größeren Aufträgen entsprechender Nachlaß. Schriftleitung und Verwaltung: flß. Rltjer, Buchdruckerei, Kit;bübel. Nr. 30. Kitzbühel, 2«. Juli 1903. X7". Jahrgang. Papst Keo XIII. f. Nach zweiwöchentlichem, schweren Krankenlager ist am 20. Juli um 4 Uhr 4 Min. nachmittags das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Leo XIII., im Vatikan zu Rom verschieden. Leo XIII

und päpstlicher Nuntius in Brüssel, 1846 Erz bischof von Perugia, 1853 unter Pius - IX. Kardinal und 1877 Kardinal-Camerlengo. Nach dem Tode Pius IX. wurde er am 20. Februar 1878 zum Papste gewählt und am 3. März als Leo XIII. gekrönt. Während der mehr als fünfundzwanzig Jahre seines Pontifikates hat er sich als ein Mann von hoher Weisheit und profundem Wissen erwiesen und das Ansehen der päpst lichen Macht wesentlich erhöht. Ist es ihm auch nicht gelungen, den beiden Hauptivealen, von welchen er erfüllt

zu Deutschland zeigten die wiederholten Besuche, welche Kaiser Wilhelm II. im Oktober 1888, im April 1893 und im Mai 1903 dem Papste abstattete. Nicht ganz so erfolgreich gestalteten sich die Verhandlungen mit den übrigen Staaten Es gelang ihm nicht, in Oesterreich die Beseitigung der konfessionslosen Schule und der inter konfessionellen Gesetze durchzusetzen und ebensowenig in Ungarn die Durchführung der Zivilstandsgesetzgebung zu verhindern. In Belgien, dessen Klerus von Leo XIII. insgeheim wegen

seines Vorgehens gegen das neue Schulgesetz belobt, öffentlich vor der Regierung wegen seiner Haltung getadelt worden war, kam es 1880 zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen, die erst 1884 wieder hergestellt wurden. Seither ist der Einfluß der Hierarchie in Belgien mächtiger denn je und ein klerikales Regime etabliert, unter welchem vas ganze Land seufzt. Die unangenehmsten Erfahrungen mußte Leo XIII. in Frankreich machen, wo die Jesuiten und alle nicht anerkannten 5köngrega- tionen durch die Dekrete

vom 30. März 1880 ausgewiesen'' und den Ordensleuten 1884 der Unterricht in den öffentlichen Schulen entzogen wurde. Trotzdem bewies Leo das größte Entgegenkommen und forderte alle Katholiken in einer Enzyklika vom 16. Februar 1902 auf, die Republik anzuerkennen. Auch auf die strenge Handhabung des französischen Vereinsgesetzes von 1901, das sich namentlich gegen die Kongregationen richtete, sowie auf die heuer durchgeführte Ausweisung der selben, antwortete er nur mit Klagen, vermied aber einen Bruch

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Unterinntaler Bote
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Pagina 4 di 14
Data: 24.07.1903
Descrizione fisica: 14
am 7. Februar 1878 seine Seele ausgehaucht hatte trat am 18. Februar das Konklave zusammen und in der dritten Abstimmung am Morgen des 20. Februar erhielt Kardinal Pecci 44 von 61 Stim men, also mehr als zwei Drittel. Aus Verehrung für Leo XII. wählte er den Namen Leo. So war denn der junge Vinzenzo aus Carpi- neto, den in Rom die Wenigsten gekannt hatten, zur höchsten Würde der Christenheit erhoben. Die Krönung des neuen Papstes fand den 3. März in der Sixtinischen Kapelle statt. Wir über gehen

das persönliche Leben des Papstes dessen Tagesordnung, dessen puritanische Einfachheit und Mäßigkeit oft geschildert worden ist. Es sei gestattet noch in kurzen Zügen die Wirksamkeit der Regierung Papst Leo's ins Auge zu fassen. Als Leo XIII. den päpstlichen Thron bestieg, fand er die Beziehungen der päpstlichen Regierung zu den weltlichen Mächten in einer sehr traurigen Lage. Mochte der Grund wo immer liegen, das eine stand fest, daß der päpstliche Stuhl isoliert dastand. Nicht einmal mit den katholischen

Mäch ten bestand ein freundschaftliches Verhältnis, wäh rend es mit anderen zu einem offenbaren Bruche gekommen war. Leo XIII. hat es verstanden durch seine staatsmännische Klugheit, und fast nochmehr durch seine alles überragende Persönlichkeit der ka tholischen Kirche auch nach außenhin einen geradezu imponierende Stellung zu verschaffen, wie sie eine solche seit Jahrhunderten nicht besessen hat. Das glänzendste Denkmal hat Papst Leo XIII. sich gesetzt in seinen berühmten Rundschreiben

. Er war selbst ein hervorragender Latinist und in dieser Sprache ein bedeutender Dichter. Er belebte und reformirte die philosophischen Studien, er begründete eine Akademie für Literatur und literarische Kritik. Die vatikanische Bibliothek erfuhr durch ihn eine völlige Umgestaltung, insbesondere durch die freie Zugänglichmachung des vatikanischen Geheimarchivs hat er sich für die Geschichtsfor schung unvergängliche Verdienste erworben. Unermüdlich tätig war Leo XIII. auch für die Vereinigung der getrennten Kirchen, gar

manche sei ner Rundschreiben gelten dieser wichtigen Frage, und auch auf diesem Gebiete errang er bedeutende Erfolge. Wenn wir so das reiche Leben Leo's XIII. überblicken, müssen wir sein Wirken dahin zusammen fassen : Papst Leo XIII. war einer der hervorra gendsten Staatsmänner aller Zeiten, er war eine Leuchte der Wissenschaft, ein eifriger Förderer der Kunst, ein Mann von wahrhafter und tiefer Fröm migkeit. Und wenn auch jetzt der Tod seinem un ermüdlichen Wirken ein Ende gesetzt

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 12
Data: 22.07.1903
Descrizione fisica: 12
Papst Leo XIII. — tot Am Montag den 20. Juli abends kam die kurze Drahtmeldung aus Rom, daß Papst Leo XIII. um 4 Uhr nachmittags verschieden sei. Tief erschüttert vernahm die katholische Christenheit, vernahm die ganze zivilisierte Welt die schmerzliche Kunde, daß nach langem Ringen der größten und besten einer unter den vielen Nachfolgern Petri von dieser Welt Abschied genommen, welcher er während seines 25 jährigen Pontifikates sein persönliches Gepräge ausgedrückt. Nicht unerwartet traf

die Nachricht ein — man staunte über die wunderbare Lebenskraft des gebrechlichen 93 jährigen Greises — und doch wirkte die Trauerbotschaft wie ein Donnerschlag. Ist ja mit Leo XIII. nicht nur das sichtbare Oberhaupt der katholischen Kirche, sondern auch ein universeller, gewaltiger Geist, ein Säkularmensch ins Jenseits hinübergegangen; ein Weltweiser, der, die spirituellen und sozialen Bedürfnisse der Menschheit mit klarem Auge erkennend, den Weg wies, welcher allein aus all dem Wirrsal führen

kann. Wahrlich, Leo XIII. hatte keine leichte Erbschaft angetreten, als das Konklave ihn zum Nachfolger Pius IX. erkoren. Der Raub des Kirchenstaates konnte ja nicht ohne nachteilige Folgen für Papst tum und Kirche bleiben. Ein ganzes Heer von Wahnwitzigen rückte an, um mit ihren Köpfen die Fundamente der katholischen Kirche umzustürzen. Aber nicht die Fundamente, sondern die Köpfe der Toren zerschellten am Felsen der Kirche. Das Ansehen des Papsttums auch ohne welt liche Macht zu erhalten und zu heben

, das erforderte einen ganzen Mann und in Leo XIII. hat die gött liche Vorsehung einen solchen der Kirche gegeben. Mitten durch die brandenden Wogen des Kirchen hasses, des modernen Skeptizismus, der religiösen Gleichgültigkeit, der falschen staatlichen und gesell schaftlichen Anschauungen hat Leo mit fester Hand das ihm anvertraute Schiff gesteuert und kein Sturm konnte ihm etwas anhaben. Zu allen großen Fragen, welche die moderne Welt bewegen, hat Leo XIII. Stellung genommen und seinen überragenden Geist

der staunenden Welt kundgetan. Hat sein feuriger Vorgänger mit den Flammenblitzen eines Michael den Götzen Liberalis mus zu Boden geschmettert und die ganze Wurmbrut falscher gleißnerischer Lehren, Theorien und Dutzend weisheiten zertreten, so hat Leo mit seinem klaren Feuilleton. Der Wald schützt vor Hagelschlag. Daß die Regenmenge eines Landes zur Aus dehnung der Wälder desselben in engster Beziehung steht, ist längst erwiesen, wenig bekannt aber dürfte es sein, daß auch die Hagelbildung durch die Wälder

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 12
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 12
Stellvertreter);Josef Schrasfl, Reichs rats- und Landtagsabgeordneter, Bürgermeister in Sillian (zweiter Stellvertreter); Johann Steck, Landtagsabgeordneter, Pfarrer in Margreid; Peter THaler, Schriftleiter der „T. P." in Innsbruck; Jos. Grinner, Benefiziat in Baumkirchen bei Hall. An der Kahre des (Väkkerhirten. Das Ereignis, welches die ganze Oeffentlichkeit beherrscht, ist nach wie vor der Tod Leo XIII. Ein großer Toter liegt in Rom auf der Bahre. Die ganze Erde lenkte sein Geist und darum trauern

von einem Papst jener fremden, dem katholischen Geiste verschlossenen Welt in so über zeugender Schönheit zum Bewußtsein gebracht, wie von Leo XIII. Es gibt kein Gebiet, auf dem der menschliche Geist sich in Waffen tummelt, auf dem nicht Leo XIII. als wahrhafter Ritter erschienen wäre. Er war der Befreier. Der Befreier der Kirche, die sein Geist auch in den Fesseln freimachte, der Befreier aller Unter drückten, welcher der Welt das christliche Evangelium vom gerechten Arbeitslöhne und von der Nächstenliebe

mit mächtiger Stimme predigte. Was er im Leben war, das war er im Tode, ein Held, den selbst der Tod nicht im ersten Anlaufe bezwang." Das Wiener „Deutsche Volksblatt" feiert in Leo XIII. den großen Reformpapst und christlichen Philosophen. Das Blatt schreibt: „Papst Leo XIII. hatte die Idee seiner Kirche als Volks kirche erfaßt. Von ihm stammt das Wort: „Zurück zum Volk!" Er hat in einer öffentlichen Publikation das Wort von der christlichen Demokratie gebraucht; er hat in einer weltbekannten Enzyklika

den Satz niedergeschrieben: Nicht die Völker sind der Regierungen wegen, sondern die Regierungen der Völker wegen da . . . Leo XIII. wurde der soziale Papst genannt und er war es auch, wenn es auch vielleicht erst später begriffen werden wird, was er mit der Erhebung des sozialistisch angelegten Erz bischofs Manning zum Kardinal, mit seinem wiederholten Schreiben an den christlichsozialen Schweizer Doktor Decurtins und ins besondere mit der Enzyklika Novarum rerum beabsichtigt hat." Die Wiener

Nachrufe. In Graz schreibt das „Grazer Volksblatt": „Er war eine der markantesten Persönlichkeiten der Gegen wart; mit seinem Adlerblick verstand er die schwierigsten Auf gaben der Zeit zu durchschauen. In einem Alter von 68 Jahren, wo andere Sterbliche gewöhnlich in den Ruhestand treten, hat er mit der Uebernahme der dreifachen Krone eine Riesenlast von Arbeit und Verantwortung übernommen und bis zur letzten Stunde trug er heldenhaft diese Riesenlast." Die „Salzburger Kirchenzeitung" schreibt: „Leo

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Unterinntaler Bote
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Pagina 3 di 10
Data: 19.07.1907
Descrizione fisica: 10
., Kaminkehrer, Hall Rappolt Franz, Bäcker, Hall Tänzer Maria, Weißnäherin, Hall Hurmann Anna, Weißnäherrn, Hall Zimmermann Pet. Metzger, Hall Zanger Karl, Mechaniker, Hall Neuzil Franz, Mechaniker, Hall Brandstätter Mar., Kleidermacherin, Hall Obertanuer Mar., Hall Unterleitner Lud., Tischler, Hall Margreiter Joh., Zimmerlehrling, Hall Niedrist Anton, Maurer, Absam Scheiber Herm., Büchsenmacher, Hall künden sein Kamerad Leo gestanden, drohte ein finsterer Spalt. Das stramm gespannte Seil brachte

ihm das Be wußtsein, daß Leo noch nicht verloren und gab ihm auch die ganze Geistesgegenwart wieder. Sich das Seil um den linken Arm windend, stieß er den Pickel tief in das Eis, so daß er nicht mehr gelockert werden konnte, dann band er das Seil daran fest und kroch vorsichtig zum Rande der Kluft. „Halloh Leo, hörst Du mich?" Keine Antwort, mit verstärkter Stimme wiederholte er sei nen Ruf und es erfolgte Antwort von unten. „Paul, hast Du mich versichert?" „Ja Leo; ist Dir was passiert? „Nein." „Hängst Du frei

" „Sofort!" Nun seilte Paul an einer Hanfschnur Leo- Pickel hi nauf. „Leb wohl Leo, halt Dich tapfer, wenn Du von mir noch was brauchst, sag e« mir, ich geh jetzt." „Nein Paul, danke, bin mit allem versorgt. Gehab Dich wohl, viel Glück". „Behüt Dich Gott armer Leo". Den Blick auf den Boden geheftet, ging Paul über das Eisfeld. Sein armer Leo! Wie wird er die Nacht aushallen? In einer solchen Eiskluft war es doch verdammt kalt! Und in dieser Lage! verletzt, ermattet, eine ganze, lange, kalte Nacht

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 28.02.1903
Descrizione fisica: 16
die 23 in Curia an wesenden fremden Diözesanbischöfe aufgestellt, außer-- dem sah man eine große Anzahl von Prälaten aller Nationen,. Kämmerer geistlichen und weltlichen Standes, Mitglieder katholischer Vereine, die Pilger- schaften aus Lombardei, der Emilia und Florenz, einige belgische Pilger, sowie einige Römer, vor Allem aber Fremde aus aller Herren Länder. Leo XIII. bestieg im Thronsaale des Vatikans seine Sänfte und nahm in Begleitung seines gewöhnlichen Gefolges und mit der Eskorte der adeligen

und einem silbernen Schlüssel und einem Beitrag zum Peters pfennig. Endlich erschien auch das römische Fest komitee mit den eingesammelten Geldern für die Ausschmückung der Lateransbasilika. Leo XIII. war sichtlich gerührt über dreien Beweis der Anhänglichkeit so vieler Katholiken des Erdkreises an die vornehmste und ehrwürdigste Kirche der Welt, welche bekanntlich seine eigene Bischofs- krrche ist. Er richtete an die Versammlung eine Ansprache, welche folgenden Wortlaut besitzt: Ehrwürdige Brüder, geliebte Söhne

, daß nach Gottes Befehl das He:l nur in der Kirche, das wirksamste und beständige Mittel des Heiles in dem römischen Pontifikate zu suchen ist. Nach Beendigung der Zeremonien erhob sich der hl. Vater und ertheilte allen Anwesenden den apostolischen Segen, worauf die verschiedenen Komiteemitglieder, die Pilgerführer usw. dem hl. Vater die Hand küßten. Unter den gleichen Ovationen, wie bei seiner Ankunft, verließ Leo XIII. den Saal und begab sich in seine Wohnung zurück. Infolge des Ge dränges und der Hitze

im Saale wurden mehrere Personen ohnmächtig. Leo XIII. hatte sich nach der Rückkehr aus der Aula in sein Wohnzimmer zurückgezogen, nabm sein einfaches Mittagessen zu sich und pflegte einige Zeit der Ruhe. Nachmittag 5 Uhr fand in der Peterskirche das aus demselben Anlaß gesungene Tedeum statt. Man schätzte die Zahl der Anwesenden auf 40.000. Die Prozession des Erzpriefters Kard. Rampolla wurde von 300 Kerzenträgern eröffnet. Auf besonderen Tribünen sah man die Prinzessin Mathilde von Bourbon und beider

Sizilien, Gräfin von Tram, geö. Herzogin in Bayern, in Begleitung des bour- bonischen Vertreters Herzogs von San Martino, die spanische außerordentliche Botschaft, das diplomatische Korps, sowie die römische Aristokratie. Die Kapelle Giulia sang ein neues „Oremus pro Pontifize“, komponirt von ihrem Kapellmeister Meluzzi. Abends war die Fassade der Basilika illuminirt, ebenso einige Privathäuser. Leo XIII., der am kommenden 3. März be kanntlich in sein 94. Lebensjahr tritt, ist der einzige noch lebende

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 20
Data: 21.03.1903
Descrizione fisica: 20
Haus ! „Tiroler Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen, gestellt: Vierteljahr. X 1.60 Halbjahr. K 3.20 ganzjähr. K 6.40. ! Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei —*• Korrespondenzen | werden dankend angenommen und eventuell auch honorirt. M 13, Imst, Samstag, den 21. SK&$?i903. 16. Jahrgang. Papst Leo XIII. als moderner Mensch. Rede des.Herrn Prof. Mayr auf dem Festkommers der „Austria" in Innsbruck. Allerorts begeht

die katholische Welt in diesen Tagen ein seltenes Jubelfest, die Vollendung des 25. Pontifikatsjabres Papst Leo XIII. Auch wir haben uns heute überaus zahlreich versammelt, dieses hohe Fest nach studentischer Art würdig zu feiern. Dem Festredner obliegt gewöhnlich die Aufgabe, ein Lebensbild des Gefeierten zu entwerfen. Sie ge statten, daß ich diesen schönen Brauch heute durch breche; denn eine einigermaßen erschöpfende Ueber- sicht von Leo XIII. Leben und Arbeit vermag ich Ihnen nicht zu bieten

, ehrliche Männer; deshalb diese Verehrung und Begeisterung für das Papstthum in unseren Tagen. Leo XIII. ist über nicht bloß der oberste Führer kraft seines Amtes, sondern auch infolge seiner ge- waltigen Persönlichkeit, die nachfolgende Ge schlechter den großen Männern des 19. Jahrhunderts in jeder Richtung gleichstellen werden. Auch davon kommt ein Guttheil dieser Begeisterung, aber auch der höllische Haß der irregeleiteten Massen und ihrer Führer, der Kampf gegen positives Christenthum. Dieser große

" Verständniß für diese Kultur, wir seien insbesondere wissenschaftlich minderwerthig. Dieser Vorwurf ist sehr schwer; er trifft unsere Existenzfähigkeit als treue Katholiken und zu gleich als moderne Menschen. Wenn er wahr ist, giebt es nur entweder das eine oder andere. Wir blicken fragend nach Rom auf den Stuhl Petri und heischen Antwort. Wie lautet dieselbe? Die Behauptungen der Gegner si«d eitel Lug und Trug. Im Gegentheil, unser Vorbild uno Führer, Leo XIII., ist der beste Vorkämpfer für die geistige

und materielle Besserstellung der modernen Gesell schaft, er ist der größte Eiferer und Förderer der Veredlung des Menschengeschlechtes durch das un schätzbare Gut echter Wissenschaft. Leo XIII. ist der modernste Mensch im guten Sinne des Wortes. Ein Blick auf seine erhabene Persönlichkeit und auf seine Thaten während des langen. 25jährigen Pon tifikates liefert den klarsten Beweis. Ich kann aus dieser überreichen Wirksamkeit dafür nur ein paar markante Züge hervorheben. Jahr für Jahr hat Leo XIII

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 12
Data: 09.08.1907
Descrizione fisica: 12
, die bei ihm vor bei zur Erde fielen nach. Und als der Sommer gekommen und wieder gegangen und der Winter zum zweitenmale ins Land gezogen, da war auch der früher so kräftige Körper Leos herabgekommen. Aus dem schmalen bleichen Gesichte schauten traumverloren seine großen seelenvollen Augen und zitternd stützten sich die fast durchsichtigen blaugeäderten Hände am Fensterbalken. III Damals als Leo verunglückte, berichteten die Tages blätter ausführlich den ganzen Verlauf des unheilvollen Vor ganges

, wenn sie ihm doch helfen könnte, aber was wollte das kleine unwis sende Ding ausrichten, da doch die ganze Wiffenschaft der Gelehrten nicht zu helfen vermochte. Aber die Sehnsucht nach Leo stieg ins Unermeßliche und als der zweite Winter gekommen, hielt sie es nicht länger. Unter dem Vorwände eine Freundin zu besuchen, wollte sie Leo aufsuchen. Die Eltern gaben gerne die Erlaubnis zur kleinen Reise, setzten sie doch daraus die Hoffnung, daß ihr Liebling wieder wach werden sollte. Am Reiseziele angelangt, stapfte

sie tapfer durch den hohen Schnee, dem Jrrenhause zu. Sie ließ sich dem Di rektor der Anstalt vorführen, gab sich als eine Verwandte Leos aus und erhielt die Erlaubnis, ihn zu besuchen. Ban genden Herzens folgte sie dem Arzte, der sie zu seinem Zim mer führte. Ihre ganze Kraft gehörte dazu, um in diesen langersehnten Augenblicken wenigstens äußerlich die Ruhe zu bewahren. Wre würde Leo aussehen? Würde er sie erkennen? Was wird er tun ‘i Diese Fragen durchstürm ten wild ihr Gehirn, als sie dem Arzte

über die Treppe folgte. Als dieser die Türe öffnete und sie eintreten ließ, da stand Leo am Fenster. Als man seinen Namen rief, drehte er sich mechanisch unl; und wie sie sein blasses, fah les Gesicht sah, da erbleichte sie fast noch mehr als Leo u. den blutlosen Lippen entrang sich leise, ganz leise der Ruf: „Leo!" Der schaute sie einen Moment starr an, dann aber

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Pagina 6 di 12
Data: 05.02.1911
Descrizione fisica: 12
; durchaus politisch aus den scheuß lichsten Machiav elliAnius und auf Weltherrschaft Der Leo Caxil-Scbwindel, ein Viele Leser unseres Blattes werden sich sicherlich noch an den Leo Taxil-Schwindel erinnern, der aml Ende des vorigen Jahrhundert die Oesfentlichkeit be schäftigt hat. Bis heute ist die Welt darüber noch immer im Unklaren geblieben, was der eigentliche Zweck dieser Mystifikation gewesen, welcher Sorte von Leuten dieser Leo Taxil angehörte und wer dabei den Kürzeren gezogen

hat. Nun ist es endlich einem Geschichtsfor scher, dessen Spezialgebiet politische Geheimnisse sind, gelungen, dem Leo Taxil-Schwindel auf den Grund zu kommen. Die Grundtendenz dieses Schwindels soll im nachstehenden nach den sensationellen Enthüllungen des Forschers gekennzeichnet werden. Taxil, ein gut eingeweihter Jesuitenmäurer (viel leicht illuminatischer Observanz) mit völlig wissenden Hintermännern in Form jesuitischer Oberen, hatte die Aufgabe, als reuiger Sünder in den Schoß der „Al leinseligmachenden

Verbrecherorganisation, die v!om Temple in Paris ihren Ausgang genommen, hat durch ihren Größenwahn zwar die blutigsten Kriege herauf beschworen, allein triumphieren konnte ihre Teufelei bis jetzt nie. Und so wird es auch fürderhin der Fall sein, so wahr eine ewige Gerechtigkeit im Grunde der Dinge waltet. Nach dieser kurzen Abschweifung wenden wir uns wieder dem Taxilschwindel zu. Einer der Hauptteil- heiber an deM jesuitischen Blendwerk der Firma Leo Taxil !u. Co. war ein rheinischer Medizinmann namens Dr. Karl

aber auch dem Papsttum einen gehörigen Hieb versetzt, dem er jetzt wieder mit seinem modrigen Modernismus das vatikanische Dasein verbittert. Tie Neckereien der Jesui ten veranlassen ihn zu allerlei Fehlgriffen, die seinem Ansehen schaden. Wir erwähnen hier von beit Taxil - Schriften folgende: 1. Dr. Leo Taxil. „Die drei Punkte: Brüder". Deutsche Uebersetzung von H. Gruber S. I., Paderborn, Bonifaziusdruckerei. — 2. Dr. Leo Taxil. „Der Meuchelmord in der Freimaurerei". Erschienen bei M. Mittermüller, Salzburg

. — 3. Dr. Leo Taxil.

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 12
Data: 07.04.1907
Descrizione fisica: 12
als bei den römischen Pfaffen. Das ist männiglich bekannt, aber selten so sonnenklar bewiesen wor den, wie durch beu kürzlich verstorbenen Leo Taxil. Obwohl sie ganz genau gewußt haben, daß sich der Mann koan £ für an U vormachen laßt, und in alle Ewigkeit dö Bnachstaben nimmer verwechseln kann, haben sie sich do gstellt, als ob sie seinen Bekehrungsschwindel glauben täten und die offen kundigsten Lugen von einem Verkehr mit dem Teufel als Wahrheit hingenommen, um sie als nützlichen Köder bei großen Fischzug

, was man bis dahin in Frankreich erlebt hatte. Eirrige Titel können eine genügende Vorstellung von: Inhalt dieser Literatur geben: „Les soutanes grotesques“ (1879). „La chasse aux corbeaux“ (1879). „Les betises sacres“ (1881). „Les por- nographes sacres la confession et les confesseurs“ (1882). „La bible amüsante“ (1882). „L’empoisonneur Leon XIII et les cinq millions du chanoine“ (1883). „Les maitresses du Pape“ (1884). Die Unflätigkeiten, die Leo Taxil in diesen Büchern zum Gaudium einer immer wachsenderen

, das Freidenkertum zu kompromittieren geeignet sind. Man entdeckt außer den literarischen Unredlichkeiten Taxils auch andere, die rein geschäftlicher Natur sind. Man schließt ihn aus den Freimaurerlogen, in denen er eine große Rolle gespielt hat, aus. Aber das bringt Leo Taxil nicht in Verlegenheit. Im Jahre 1885 überrascht er die Welt durch seine Bekehrung. Zerknirscht kehrt er in den Schoß der Kirche zurück, schwört „Satan, und seinen Lüsten und Prächten" ab, erhält vollen Ablaß seiner Sünden, den Segen Leos

XIII., des Kardinals Parrocchi, des Erzbischofs Richard von Paris und wird der Liebling aller frommen, reichen Damen und ihrer Seelsorger, alles dessen, was in Frankreich den argen chchch Freimaurern grollt und flucht. Was wird der bekehrte Sünder, der in jenen Satanshöhlen, genannt „Logen", ans- und eingegangen ist, erzählen können? Leo Taxil läßt seine frommen Freunde nicht schmachten. Schon im Jahre seiner Bekehrung veröffentlicht er drei Bände „Enthüllungen über die Freimaurerei" („Revelations

completes sur la Franc-magonnerie“). Dann folgen „Confessions d’un ex-libre penseur“ (1887), „La France magonnique“ (1888) und viele andere Bücher. Alle be handeln nur ein Thema: den Verkehr der Freimaurer mit dem Teufel. Der Erfolg iit klerikalen Kreisen ist ein unge heurer, ungeahnter. Leo Taxil kann kaum soviel Unsinn erfinen, als seine Leser verschlingen können. Er treibt es so toll, als hätte er eine Wette geschlossen, den Abgrund mensch licher Dummheit mit dem Senkblei des Witzes ausznloten

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Tiroler Wastl
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Pagina 9 di 12
Data: 03.03.1912
Descrizione fisica: 12
Auswurf aller Nationen zusammengewürfeltes päpstliches Heer aufgestellt, das unter dem Kom mando des Schweizers Anton Schmid stand. Im Kirchenstaate brodelte und gährte es weiter. Die Verlotterung des päpstlichen Regimentes war eben eine derartige, daß der Zusammenbruch des Kirchenstaates zwar aubgeschoben, aber keineswegs mehr aufgehalten werden konnte. Im Juni des Jahres 1859 waren in Perugia, wo Freund Pecci, der spätere Leo Xlll., als Bischof saß, ein paar Hochrufe auf das geeinte Italien

Leo XIII. hatte auf ihren Katafalk die Worte gesrchiebcn: „Selig die Toten, die im Herrn sterben". Außerdem hatte er den glänzenden Einfall, die Mordbuben als „Märtyrer" der ka tholischen Kirche zu preisen. 1876 starb der Staatssekretär Antonelli, Peccis eifersüchtiger Gegner. Ersterer hinterließ bei seinem Tode ein ergaunertes und zusammengestohlenes Vermögen von 110 Millionen, um welches sich eine Unzahl mit den verschiedensten Frauenzimmern er- weil er, wie er selbst erklärte, den Tod

durch Gift vermeiden wollte. Dieser Kenner römischer Praxis hatte zweifellos eine feine Nase gehabt. Denn als der am 20. Februar zum Papst gewählte Leo XIII. den Iesuitengegner Franghi zum Staatssekretär er nannt hatte, ereignete sich schon am 30. Juni 1878 das „Wunder", daß dieser Franghi starb, nachdem er in der Sakristei eine Eislimonade getrunken hatte. In Rom zweifelte kein Mensch daran, daß die Li monade vergiftet war. Sein Nachfolger wurde der Jesuit Rampolta. Leo wurde bald das lächerliche

Werkzeug in den Händen des Jesuitenordens. Gleich seinem Nach folger Pius X. war auch er ein fanatischer Gegner des Protestantismus, der „Pest perversen Irrglau bens". Bekannt ist die untilgbare Blamage Leos in der Leo-Taxil-Schwindelangelegeuheit. Mit dem Jahre 1887 begann der körperliche Ver fall Leo XIII. Dr. Th. Eupert schreibt hierüber in seinem aufklärenden und sehr empfehlenswerten Buche „Die Sünden der Päpste", Leipzig bei Krü ger u. Eo., 1910: „Son seit 1887, sagte sein Neffe, litt

er an Al- tersdurchfall, vegetierte er nur noch so dahin, stünd lich den Tod erwartend. Seit 1898 schon konnte er nur mit Armschienen bekleidet unterzeichnen, im letzten Jahre vermochte er die vorgelegten Urkunden nicht mehr zu lesen. Mit der größten Raffiniert heit wußte man bei Empfängen und Audienzen die Leute zu täuschen, der Papst war nur Staffage; er lächelte, nickte und verfiel in Halbschlummer. Am 5. Juli hatte Leo seinen 3. Ohnmachtsanfall. Der alte, energische Oreglia, Leos Todfeind, zog als Camerlengo

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Extrablatt
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Pagina 2 di 2
Data: 04.08.1903
Descrizione fisica: 2
Pom St 2fictrFusbom zur St j)eters?irche. Pius x. Nach langem Harren wird uns die Kunde von der Wahl des neuen Papstes. Das Konklave war nicht so kurz wie das Pius IX. und Leo XIII., aber es ge hört zu den kürzesten in der Geschichte der Kirche. Im 7. Wahlgang am 4. Tage des Konklave wurde das neue Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. Kardinal S a r t o ist eine stattliche, sehr sympatische Erscheinung, er steht ungefähr im selben Alter wie Leo XIII. bei seiner Wahl, 68 Jahre. Kardinal

Sarto, Patriarch von Venedig ist geborener Oesterreicher, d. h. er wurde in Riese, Diözese Tre- viso, am 2. Juni 1836 unter österreichischer Herr schaft geboren. Er soll niedriger Herkunft und aus armer Familie sein. Er ist gänzlich aus dem Pfarr- und Seelsorgeklerus hervorgegangen; erst am 10. November 1884 wurde er weiteren Kreisen durch seine Ernennung zum Bischof von Mantua bekannt. Der Papst Leo XIII. schätzte ihn sehr hoch, und als Kardi nal Agostini, Patriarch von Venedig, starb, bestimmte

ihn der Papst zu dessen Nachfolger. Die italienische Regierung machte Miene, ihn nicht anzuerkennen. Papst Leo XIII. aber kam ihr zuvor, indem er Sarto zum Kardinal kreirte und daher einen Widerstand der Regierung unmöglich machte. Sein Kardinalstitel war 8. Bernardo alle Terme. Kardinal Sarto steht seit Langem auf der Liste der Papabili, und seinerzeit war er fast allgemein als der Nachfolger Leo XIII. genannt worden. Jetzt war dies anders geworden. Viele behaupteten, Krankheiten haben in den letzten

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 20
Data: 21.02.1903
Descrizione fisica: 20
. — Alle Zusendungen sind fraakirt an die Administration der „Tiroler Land-Zeitung^' zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen. Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei — K orrespo »d enzerr werden dankend angenommen und eventuell auch honorirt. M 8 . Imst, Samstag, Sen 21. Februar 1803. 16 . Jahrgang. Das Papstjubiläum. Heute, am 20. Februar, ist das Vierteljahrhundert voll, seitdem Leo XIII. als Oberhaupt der katho lischen Kirche erwählt worden

ist, und am 3. März wird da§ silberne Jubiläum der Krönung des Vaters der Christenheit gefeiert. Nach Pius IX. ist Leo XIII. der einzige unter den 263 Nach folgern des heil. Petrus, dem es vergönnt ist, dieses seltene Fest zu feiern. In einer Hinsicht ist das Jubiläum Leo XIII. noch höher zu bewerthen als das seines Vorgängers. Denn Pius IX. bestieg verhältnißmäßig jung den päpstlichen Thron, Kardinal Pccci zählte bereits 6s Jahre, als er durch die Wahl des Konklave zur ersten Würde in dieser Welt berufen wurde

. Kein Mensch dachte damals an die Möglichkeit, daß auch bei ihm der Spruch, der ihn an die Vergänglichkeit irdischer Größe mahnen sollte: Annos Petri non videbis nicht in Erfüllung gehen sollte. Und doch hat es der Herr in seinem uner- forschlichen Rathschlusse gegen alle menschliche Er wartung so gefügt. Leo XIII. vollendet am 2. März sein 93. Lebensjahr, er ist nun bald 66 Jahre Priester, 60 Jahre Bischof, 50 Jahre Kardinal uno 25 Jahre Papst. Die Feier dieses Ereignisses ist so recht ein Weltfest

. Aller Augen wenden sich in diesen Tagen nach Rom, nach St. Peter und zum Vatikan, wo Tausende und abermals Tausenoe treuer Katholiken versammelt sind, um dem verehrten und geliebten heil. Vater zu huldigen, um Gott den Herrn zu danken für die große Gnade, daß er unserer Zeit einen solchen obersten Hirten geschenkt hat und ihn so lange erhält, um zu jubeln mit dem Jubelpapste und einzufallen in das Te Deum, welches zum Himmel rönt. Wir feiern Leo XIII. als den höchsten Träger der Autorität auf Erden

Persönlichkeit Leo XIII., des Mannes, den die gütige Vorsehung an der Wende zweier Jahrhunderte auf den Stuhl Petri gesetzt hat. Seine Frömmigkeit betet für die Welt: Domine salva nos, perimus. Herr rette uns, wir gehen zu Grunde. Und der Herr läßt das Schifflein zwar schwanken in den stürmischen Wogen der Zeit, zwar nach menschlichem Ermessen in Gefahr gerathen, aber nicht untergehen. Die Weisheit Leo XIII. hat der Wissenschaft und der Kunst auf allen Gebieten neue Impulse gegeben hat ihm oas begeisterte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 31.07.1903
Descrizione fisica: 16
. t Unser Heiliger Vater Leo XIII. ist gestorben, die katholische Kirche ist verwaist, und in tiefer Trauer stehen die Gläubigen am Grabe eines der größten Päpste. Montag den 20. Juli, um 4 Uhr nachmittags, hauchte der Heilige Vater seine reine Seele aus, nachdem er durch mehr als zwei Wochen gegen die tödliche Krankheit gekämpft hatte. Als Greis von 68 Jahren wurde Kardinal Pecci auf den päpstlichen Thron erhoben und noch 25 Jahre lenkte er die katholische Christenheit, ein ständiges Wunder

für alle, welche den schwachen Körper Leo XIII. kannten und ein Rätsel für die Aerzte. Als er zum erftmmale in die Peterskirche zu Rom als Papst getragen wurde, glich er mehr einem Sterbenden, als einem Lebenden und alle, die ihn damals sahen, hatten das schmerzliche Gefühl, daß dieser Papst nicht viele Tage leben werde und die Kirche bald wieder verwaist sein werde. Der Körper war unscheinbar und hinfällig, doch der Geist, welcher in diesem Körper lebte, hielt ihn aufrecht durch mehr als 25 Jahre. Und was Leo XIII

. während dieser 25 Jahre seiner Regierung geleistet hat, wird mit goldenen Buchstaben im Buche der Geschichte verzeichnet sein. Weiter als die katholische Kirche reicht — und sie umfaßt 250 Millionen Katholiken — weiter reicht die Trauer um den großen Papst, der nun seine Augen für immer geschlossen hat. Gläubige, Ungläubige und Irrgläubige, Kaiser, Könige und Fürsten, Bürger, Bauern und Arbeiter blickten mit steigender Ehrfurcht vor dem großen Geiste Leo XIII. nach Rom, heute vereinigt sie die Trauer um den Vater

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 20
Data: 21.03.1903
Descrizione fisica: 20
Jett und höhere Rücksicht auf das gemeine Wohl des Staates. Das sind wahrhaft nationale Worte. Uns als Akademikern liegt ein anderes Kultur- i gebiet näher, dem Leo XIII. seine ganz besondere i Sorgfalt gewidmet hat, die Pflege der Wissen- ! schüft. Kein Papst der letzten Jahrhunderte hat J darin in Wort und That mehr geleistet. Auch hier > zeigt sich Leo XIII. als durchaus moderner Mensch, j Das moderne Schlagwort vom wissenschaftlichen i Unvermögen des Katholizismus ist heutzutage

. Wie verhält sich nun Leo XIII. der Wissenschaft j gegenüber? Wir sehen ihn geradezu als Bahn- l brecher und Wegweiser der modernen Wissen- s schüft, namentlich in der Philosophie und Geschichte \ wirken, gerade in jenen zwei Gebieten, welche die \ Feinde der katholischen Kirche zur Zeit am meisten j zu deren Schaden ausnützen. Die neueste Philosophie steht im wesentlichen - wiederum auf dem Standpunkte des Franzosen ! Rene Descartes um 1600: man müsse an allem j zweifeln, der einzige feste Punkt sei

Salon. Die Richtung des Schusses geht gegen Mittag über einen flachen Anger; rechts rauscht der wellenrollende Piger vorbei; den Mühlbach links am Fuße des herrschen Pyra midalberges Tschirgant (Schirget) deckt die große Heuscheune. Eine weite Aussicht hinab zum Fluß- Unberufenen, die Entscheidung über unsere höchsten Güter eingeräumt. Das scheint mir ein durchaus unfruchtbares Beginnen, so unfruchtbar, wie es schon seit 300 Jahren gewesen. Was thut dagegen Leo X111.? Er stellt uns ! bereits

Gedankenkreis des hl. Thomas sei keine wirkliche Wahrheit fremd. Die Bedeutung ! dieses Studiums sei infolge Unkenntniß der neueren ! protestantischen Philosophie bisher nicht zum vollen Bewußtsein gekommen. ; Dieses Urtheil allein möge genügen, die bahn brechende Wirksamkeit Leo X111. für eine bessere und fruchtbarere Philosophie zu kennzeichnen. Mehr als die Philosophie berührt den Historiker \ Leo XIII. vorbildliche, ganz moderne Geschrchtsauf- j faffung. Auch da hat uns Leo X111. den sichersten

\ Wegweiser geboten. Daß Leo XIII. nicht bloß in Worten, sondern auch mit Thaten Ernst machte, hat er besonders ji durch die großartige Eröffnung der riesigen päpst- j licken Archivs- und Bibliotheksschätze für die ganze j wissenschaftliche Welt bewiesen. Er ging von dem \ richtigen Grundsatz aus: die katholische Kirche habe j die Enthüllung der vollen Wahrheit am wenigsten ; zu scheuen, sie könne daraus nur den größten Ge- \ winn ziehen. Seit 1883 strömen denn auch Gelehrte \ aller Nationen

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Pagina 4 di 12
Data: 26.07.1907
Descrizione fisica: 12
dann aber gleich aufbrechen, es tft schon bald 3 Uhr." „Heut noch fort? Das geht nit junger Herr" ant wortete der Führer. „Aber es muß gehen, Leo hält es keine zweite Nacht aus", wir können ja Hackeln und Laternen mitnehmen". „Dös hilft nix, es geht heut nimmer". „Aber warum denn nicht?" „Ja fehens fürs erste wiffen sie nit, wohin von da aus gehen, denn den Weg den Sie gemacht haben, können mir nit machen. Wir müßten also über den Kamm gehen, auf dem Sie mit einander her« runter gekommen sind. Fürs zweite

aber kann man bei der Nacht auch mit Laternen auf dem Gletscher nit so leicht die Stell finden, wo Ihr Herr Kollega abgestürzt ist, und fürs Dritte könnten Sie's doch nit auöhalten, jetzt no stun denlang zu steigen, wo Sie die vorige Nacht nichts gfchlafen haben und heut den ganzen Tag schon rennen'" Das mußte Paul einleuchten, er sah keine Möglichkeit vor kommenden Morgen Leo Rettung zu bringen. Der Führer befragte ihn noch über die genauern Ver hältnisse und sagte dann, er werde nur noch zwei tüchtige Männer suchen

auf, um sich auf der Bank vor dem Hause zu sonnen. Er fühlte nun doch, daß er bedeutend müder war, als er ge glaubt hatte. Nicht lange hielt er es draußen aus. So oft er zu den weißen Höhen hinaufblickte, legte sich der Ge danke an den armen, verlassenen Leo wie eine eisige Last auf sein Herz. Was mußte Leo dort oben ausstehen? Mußte er nicht denken, wenn der Abend und die Nacht ohne Rettung kam, auch Paul sei verunglückt und seine Lage nun hoffnungslos! Wenn er Leo doch wenigstens ein Zei chen hätte geben

können, daß die Hilfe nahe sei! aber nun saß er selbst hier herunten und sonnte sich, während vielleicht Leo seine halberstarrten Glieder zu beleben suchte. Paul ging nun wieder hinein, und als es dämmerte begab er sich auf sein Zimmer und warf sich aufs Bett. Immer wieder nahten sich die düstersten Gedanken über Leos Schick sal, bis schließlich doch die Natur ihr Recht verlangte und Paul einschlief. Wie war es Leo inzwischen ergangen? Als Paul sich von von ihm entfernt hatte, schaute er sich seine näste Umgebung

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