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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 15 di 24
Data: 04.07.1914
Descrizione fisica: 24
seines Volkes Sorge Wge. Ich glaube, das Land hat diese Ehrenschuld A reichlich geleistet. Wenn wir eine vergleichende Tabelle der steigenden Auslagen für die Schule in im letzten Jahren ziehen, so ersieht man. daß sich üiese Auslagen in den letzten 20 Jahren ungeheuer gesteigert haben. Vor dem Jahre 1892 hat das Land bekanntlich für die Lehrerschaft nichts gegeben; dort v-iren die Lehrer der Gemeinde überantwortet, was allerdings keine ideale Stellung für sie bedeutete. Tie Lehrer hatten damals

in Böhmen wurde vor kurzer Zeit in die ser Angelegenheit Zeugnis gegeben, indem es hieß: Es ist seör bemerkenswert, daß für die Lehrer nach Wen und Niederösterreich im heiligen Lande Tirol mn besten gesorgt wird. (Rufe: Hört, hört!) Tos war in einem freisinnigen Matte zu lesen. Meine Herren, gerade in den letzten Jahren, wo die sogenannte christlichsoziale „Mißwirtschaft' im Land? Tirol eingesetzt hat. ist für die Lehrerschaft so außerordentlich viel geschehen, wie die Ziffern, die ich Ihnen genannt

habe, bezeugen. Wollen Sie noch weitere Taten? Ich erinnere an die direkte Aus zahlung der Lehrergebalte durch Sie Postsparkasse, ein ZMptpostulat der Lehrer: der Lehrer bekommt heute den Gehalt nicht mehr vom Gemeindevascba ausbezahlt. Wir haben die Schulklassen umgenxin- celt. Früher waren bekanntlich 80 Kinder zur Bil- öimg einer neuen Klasse notwendig, wir sind suk zessive heruntergegangen bis 66 und wir werden in kurzer Zeit auf 60 herunterkommen. Wir haben hie- mr für das Land Mehrkosten von rund

nicht zu unterbrechen. Berichterstatter Habicher: Meine Herren, 'chenken Sie es mir, solche Bahcntptungen zu wider legen, nachdem ich Ihnen vorhin die Ziffern mitge teilt habe. Ich glaube, solche Behauptungen kommen luir von einzelnen, entweder unwissenden oder un- Mftichtigen Lehrern. Der Großteil der Lehrerschaft wiro solche Behauptungen, die nur die Lehrerschaft selbst diskreditieren, weit von sich weisen. Auch für die Lehrer gilt das Wort: Ter Wahrheit eine Gasse! Ich bin selbst ein Lehrerfreund, ich fühle

mit der Lehrerschaft, seitdem ich im öffentlichen Leben tätig bin. Ich bin mit sehr vielen Lehrern befreundet, ich schätze die Lehrer. Ter Lehrerstand, darüber besteht kein Zweifel, bildet neben dem Priesterstand den idealsten Beruf, den es gibt. Der Lehrer ist berufen, an dem Besten und Edelsten, was die Menschheit be sitzt. an der Jugend zu arbeiten, die Seele des Kin des zu formen und zu bilöen, ein Berus, wie er ed ler und erhabener nicht gedacht werden kann. Ich bin überzeugt, daß ein Lehrer, der als Bildner

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Brixener Chronik
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Pagina 15 di 20
Data: 04.07.1914
Descrizione fisica: 20
. Wenn wir eine vergleichende ^lle da steigenden Auslagen für die Schule in !«^ten Jahren ziehen, so ersieht man, daß sich N, Auslagen in den letzten 20 Jahren ungeheuer Äiaert haben. Vor dem Jahre 1892 hat das Land Nmtlich fin die Lehrerschaft nichts gegeben; dort die Lehrer der Gemeinde überantwortet, was Hainas keine ideale Stellung für sie bedeutete. AAbrtt hatten damals auch sehr schlechte Gehalte, Ahstens 300 bis 400 Gulden. Nach dem Gesetze, vom Jahre 1892 wurden Mn Lande u. den Gebieten den Lehrern zugewendet

, daß für die Lehrer nach Vien und Niederösterreich im heiligen Lande Tirol am besten gesorgt wird. (Rufe: Hört, hört!) Das war in einem freisinnigen Blatte zu lesen. Meine Herren, gerade in den letzten Jahren, wo die sogenannte christlichsoziale „Mißwirtschaft' im Lande Tirol eingesetzt hat, ist für die Lehrerschaft so außerordentlich viel geschehen, wie die Ziffern, die ich Ihnen genannt habe, bezeugen. Wollen Sie noch weitere Daten? Ich erinnere an die direkte Aus- xhlung der Lehrergehalte

durch die Postsparkasse, ein Hauptpostulat der Lehrer; der Lehrer bekommt heute den Gehalt nicht mehr vom Gemeindepascha ausbezahlt. Mix haben die Schulklassen umgewan delt. Früher waren bekanntlich 80 Kinder zur Bil- 'kuen Klasse notwendig, wir sind suk- ^sstve heruntergegangen bis 66 und wir werden in kurzer Zeit auf 60 herunterkommen. Wir haben hie- mr für das Land Mehrkosten von rund 130.000 15 übernommen. Wir haben den Aushilfslehrern Gna- oengaben im Ausmaße von rund 30.000 T bewil- haben die Ruhegenüsse

wird solche Behauptungen, die nur die LehrerjHas selbst diskreditieren, weit von sich weisen. Auch für die Lehrer gilt das Wort: Der Wahrheit eine Gasse! Ich bin selbst ein Lehrerfreund, ich fühle mit der Lehrerschaft, seitdem ich im öffentlichen Leben tätig bin. Ich bin mit sehr vielen Lehrern befreundet, ich schätze die Lehrer. Der Lehrerstand, darüber besteht kein Zweifel, bildet neben dem Priesterstand den idealsten Beruf, den es gibt. Der Lehrer ist berufen, cm dem Besten und Edelsten, was die Menschheit be sitzt

, an der Jugend zu arbeiten, die Seele des Kin- des zu formen und zu bilden, ein Beruf, wie er ed ler und erhabener nicht gedacht werden kann. Ich bin überzeugt, daß ein Lehrer, der als Bildner und Erzieher der Jugend auf der Höhe seines Berufes steht, selbst mit dem höchsten Gehalt, ja mit irdischen Lohne überhaupt nicht bezahlt werden kann. Das sind Imponderabilien, die nicht mit irischem Maßstabe gemessen werden können. (Beifall.) Deswegen habe ich es tief bedauert, wenn in der Lehrerschaft

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 16 di 24
Data: 04.07.1914
Descrizione fisica: 24
ein genommen hat, so kann daher nicht die ganze Partei verantwortlich gemacht werden. Wir wis sen, das-, die Schule die unerläßliche Voraus setzung für den nationalen und kulturellen Fort schritt unseres Volkes ist. Aber gute Bezahlung, ginc Leistung, darüber werden wir auch hier bei allem Idealismus nicht hinauskommen. Auch wir verlangen, daß der Lehrer mehr gibt, als wofür er bezahlt wird, aber wenn wir gerade die besten lx-ben wollen für diesen Beruf, so müssen wir ihnen auch eine unabhängige materielle

Stellung geben. Ich gebe zu, daß es verfassungs mäßig nicht möglich war, die staatlichen Über weisungen an eine Zweckbestimmung zu binden. Älle Abgeordneten mit Ausnahme des Abg. Frick waren aber dafür, daß die Ueberweisungen sür die Lehrer verwendet werben. (Lebhafter Widerspruch und Rufe: Nein, nein!) Es ist Tat sache, daß die Gehaltsregulierung ohne Um lagenerhöhung durchgeführt werden kann. Red ner schließt unter dem Beifall und Heilrufen sei ner Parteigenossen. Abg. Äienzl: Als Mitglied des Schul

- ausschusses erlaube ich mir zu dieser Vorlag? auch ein Wort. In der Zeit von 1V Jahren sinS die Lehrer jetzt dreimal aufgebessert worden: Im Iabre l MI um 1,5lXZ.VM lv, im Jahre 19<X> um X und jetzt werden sie es um run? K. Meine Herren, das kann und da? darf so nicht weitergehen, das vertragen die Allianzen des Landes nicht. Ich schätze und achte, den Lehrersland ganz gewiß. Die ganze Bevöl- lerung gönnt den braven und anständigen und veriiünfiigeii Ledrern (Gelächter auf der Gale- ric) die Ausbesserung

vom Herzen, aber »vir sind jetzt bei dem Punkte angelangt, wo jeder ver nünftige Mensch sagen wird, die Lehrer in Tirol sind im Verhältnisse zu anderen Standen anstän dig und ordentlich bezahlt. Man muß bedenken, daß Tirol ein armes Gebirgsland ist. Wir steben im Verhältnis zur Bevölkerung mit den Schul dsten obenan. Ich bin auch überzeugt, daß die braven, fleißigen und vernünftigen L-ehrer voll kommen zufrieden sind. Sie haben sich vielleicht gar nichl so viel erhofft, als sie bekommen wer

den. Ich bin überzeugt, daß sie selbst einsehen, daß es Lausende uird taufende Steuerträger uns darunter auch sehr VÄc studierte Herren gibt, die 10 und 12 Jahre studiert haben, die finanziell viel schlechter stehen als die Lehrer, und daß sie deshalb vollkommen zufrieden sind. Lehrer, sie noch zu wenig bezahlt sind, die sollen eben eine Nebenbeschäftigung verrichten, sich als Orga nisten, hxi den Raisseisenkcissen, als Gemeinde- sckretäre, im Genossenschaftswesen usw. betäti gen. Die Lehrer können sich überall

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 17 di 24
Data: 04.07.1914
Descrizione fisica: 24
Muse: Sehr richtig!), und zwar am oerfehlten Lernplan der Kinder, noch mehr aber am ver fehlten Plan des Pädagogiums (lebhafte Zu stimmung). Denn wie sollen die Lehrer an ders sein, als wie sie aus dem Pädagogium hervorgehen? Da muß man einmal die Augen aufmachen, man muß den von Anfang an ganz verfehlten Weg des Schulunterrichtes erkennen, um einen andern Weg gehen zu können. Da können Sie den Lehrern Ge hälter geben, so hoch Sie wollen, dieser Uebel- stand wird durch die Gehälter

nicht berührt. Damm sollte auch die Regierung endlich einmal dahindrängen. daß in den Pädagogien ein anderer Weg betreten wird. Gegenüber dem Abgeordneten Dr. Lorenzoni erklärt Red ner, daß gerade die Zeitläufte dazu drängen, den Erziehern der Jugend die Freiheit mit Verstand und Gemüt der Kinder zu spielen, zu beschneiden, soviel wir nur können. Hier ist das Heiligste zu hüten! Die Lehrer haben die Pflicht, den Eltern die Kinder so zurück zugeben. wie die Eltern sie gewiß gebildet hätten

, wenn sie in der Lage gewesen wären, es zu tun. Ter Herr Referent hat mit einigem Hu mor das Schlagwort der Kulturschande be rührt und gezeigt, daß man dieses Schlag wort, wenigstens in Tirol, auf die Lehrer und die Volksschulen nicht mehr anwenden kann. Aber wir haben eine Kulturschande, und nicht bloß in Tirol, sondern in ganz Oesterreich. Eine Kulturschande ist die materielle Stel lung der Seelsorgegeistlichkeit (Zustimmung). Wir finden eine Kongrua von kaum IlM. IM und 1-1V0 Kronen

, und dann haben wir noch nicht Triennien, sondern Quinquennien von hundert Kronen. Ich glaube, alle Seel sorgepriester würden sich glücklich schätzen, we nigstens alle in Tirol, wenn sie so stünden, wie die Lehrer nach diesem Gesetze stehen werden ^Zustimmung«. Und dann dürfen wir nicht vergessen, daß der Seelsorgepriesler noch eine große Familie hat. weil cm ihn sich die Armen der Gemeinde wenden und e? von seinem kar gen Gehalte noch anderen mitteilen muß. Mir hat erst vor einten Tagen ein Seslsorge- prieslsr geklagt

, sondern auch in den Kreisen der Intelli genz. Diese Mißstimmung hat selbst unter den Ab ordneten Eingang gefunden und auch hier nickt bloß unter den bäuerlichen Vertretern, sondern auch wter den Vertretern der Intelligenz. Ich will nicht ^e Ursachen dieser Mißstimmung untersuchen. Ich glaube, daß dadurch, daß das Landesbudget durch die neue Vorlage, welche die Gehälter der Lehrer in be hütender Weise aufbessert, neu belastet wird, diese ^ußnimmung einigermaßen erklärbar ist, kann man W annehmen. Damit, daß die Herren

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Brixener Chronik
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Pagina 17 di 20
Data: 04.07.1914
Descrizione fisica: 20
«ehr richtig'). m,d Zw« am verfehlten Umder Kinder, noch mehr aber am ocr- ?^N,an des PSdagogmms (lebhast« Zu- ^ Denn wie Men die Lehrer an- als wie sie aus dem Pädagogium . Da muß man einmal die Z^Äsmachen. man muß den von Anfang verfehlten Weg des Auwnternchtes um einen andern Weg gehen zu Da können Sie den Lehrern Ge- ün?^aeben. so hoch Sie wollen, dieser Uebel- Mer gel»», l,»rilk>rt S«,^wird durch die Gehälter nicht berührt. sollte auch die Regierunzz endlich ZW dahwdriingen. dab

in den Pädagogien 'Aanderer Weg betreten w,rd. Gegenüber Mxleordneten Dr. Lorenzom erklärt Red- da? gerade die Zeitläufte dazu drängen. A Er>iebern der Jugend die Freiheit mit ^ftM> und Eemiit der Kinder zu spielen, ^schneiden, f-mel wir nur können. Hier G das S-Mgste M Hute?! T»e Lehrer haben L» «Mickt den Eltern die Kinder so zurück- «wZen/wie die Eltern sie gewiß gebildet Mn, wenn sie in der Lage gewesen wären, es «u tun. Der Herr Referent hat mtt einigem Hu mor das Schlagwort der Kulturschande be rührt

und gezeigt, daß man dies^ Schlag et wenigstens in Tirol, auf die Lehrer und die VolKssqulen nicht mehr anwenden kann. Uber wir haben eine Kulturschande, und nicht bkckw Tirol, sondern in ganz Oesterreich. Eine Kulturschande ist die materielle Stel- >lung der Seelsorgegeistlichkeit (Zustimmung). Vi? finden eine Kongrua von kaum 1000, ZM und 1400 Kronen, und dann haben wir noch nicht Triennien, sondern Quinquennien von hundert Kronen. Ich glaube, alle Seel- syrgepriester würden sich glücklich schätzen

, we- nWens alle in Tirol, wenn sie so stünden, wie die Lehrer nach diesem Gesetze stehen werden i^Dnmung). Und dann dürfen wir nicht Men, daß der Seelsorgepriester noch eine Familie hat, weil an ihn sich die Armen GMM werden und er von seinem Kar- Gehalte noch anderen mitteilen mutz. Mr hat erst vor einigen Tagen ein Seelsorge- pnester geklagt, daß er absolut das Auskom men nicht sind^«cham»i dann hat er mir sei- W» Gehalt genannt und ich habe mich ge- t, ihn zu hören: 1400 Kronen fürs ganze Ich sage

. Ich will nicht ^ Mißstimmung untersuchen. Ich n».-, m ? ^^urch, daß das Landesbudget durch die »«le Vorlas ^.... 7/ ... neu velanei wird, diele einigermaßen erklärbar ist, kann man scknn Damit, daß die Herren Lehrer jcht a-n ^^Nlgen Jahren wieder mit Neuforüerun- . ödeten sind, bekunden sie ihre Unzufrie- ma» »i^'17^lrüheren Ausbesserungen. Auch darin Ab-r ^ dieser Mißstimmung gelegen sein. ^eint mir diese Mißstimmung zwei Gründe nicht erschöpft. Ich will nicht LeKr-i- ^egt aber in der Macht der wieder zu beseitigen

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Brixener Chronik
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Pagina 16 di 20
Data: 04.07.1914
Descrizione fisica: 20
hat, so kann daher nicht die ganze Partei verantwortlich gemacht werden. Wir Kos sen, daß die Schule die unerläßliche Voraus setzung für den nationalen und kulturellen Fort schritt unseres Volkes ist. Aber gute Bezahlung, gute Leistung, darüber werden wir auch hier bei allem Idealismus nicht hinauskommen. Auch wir verlangen, daß der Lehrer mehr gibt, als wofür er bezahlt wird, aber wenn wir gerade die besten haben wollen für diesen Beruf, so müssen wir ihnen auch eine unabhängige materielle Stellung geben

. Ich gebe zu, daß es verfassungs- mäßig nicht möglich war, die staatlichen Über weisungen an eine Zweckbestimmung zu binden. Alle Abgeordneten mit Ausnahme des Abg. Frick waren aber dafür, daß die Ueberweisungen für die Lehrer verwendet werben. (Lebhafter Widerspruch und Rufe: Nein, nein!) M ist Tat sache, daß die Gehaltsregulierung ohne Um lagenerhöhung durchgefihrt werden kann. Red ner schließt unter dem Beifall mvd HeUrvssn sei ner Parteigenossen. Wg. Kienzl: Als Mitglied des Schul- auKsAtffes

vom Herzen, aber wir find jetzt bei dem Punkte angelangt, wo jeder ver nünftige Mensch sagen wird, die Lehrer in Tirol sind im Verhältnisse zu anderen Ständen anstän dig und ordentlich bezahlt. Man muß bedenken, daß Tirol ein armes Gebirgsland ist. Wir stehen im Verhältnis zur Bevölkerung mit den Ä^t!- lasten obenan. Ich bin auch uberzeugt, daß die braven, fleißigen und vernünftigen Lehrer voll kommen zufrieden sind. Sie haben sich vielleicht gar nicht so viel erhofft, als sie bekommen wer

den. Ich bin überzeugt, daß sie selbst einschen, >daß es bausende und tausende Steuerträger und darunter auch sehr viele studierte Herren gibt, die 10 und 12 Jahre studiert haben, die finanziell viel schlechter stehen als die Lehrer, und daß sie deshalb vollkommen zufrieden sind. Lehrer, die noch zu wenig bezahlt sind, die sollen eben eine Nebenbeschäftigung verrichten, sich als Orga nisten, bei den Raiffeisenkassen, als Gemeinde sekretäre, im Genossenschaftswesen usw. betäti gen. Die Lehrer können sich überall

im Lande nebenher etwas verdienen. Sie dürfen nicht glauben, daß sie sich dabei etwas vergeben, oder daß üi-es für sie eine Schande ist, im Gegenteil, Lehrer, die sich mit derartigem beschäftigen, sind angesehen und geschätzt und obendrein verdienen n> sich etwas. (Zustiinmnng). Lehrer, die nur die noblen großen Herren spielen wollen, stehen nicht im besten Lichl-e, die sollen nur einmal 1l) und Iabre studieren und einen andern Beruf reisen, wo sie vielleicht noch besser bezahlt wer ben, und lollen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 14 di 24
Data: 04.07.1914
Descrizione fisica: 24
ein Lehrer der ersten Gehaltsklasse einen Ansangsgehalt von 1520 Kronen, dazu 480 Kronen Wohnungsbeitrag, macht in Summa 2000 Kronen. Nach d«r Regu lierung, die wir vorzunehmen beabsichtigen, bezieht ein Lehrer der ersten Gehaltsklasse in Tirol natür lich mit Lehrbesähigung, 1600 Kronen plus 600 X Wohnungsbeitrag, macht 2200 Kronen, also um 200 Kronen mehr als in Vorarlbeg. In Vorarlberg bezieht der Lehrer in der untersten Stufe einen Ansangsgehalt von 1280 Kronen plus 120 Kronen Sohnungsbeitrag, macht

1400 Kronen. Bei uns in Tirol wird der Lehrer in der unter sten Stufe, der zweiten Gehaltsklasse, 1300 Kronen Ansangsgehalt plus 150 Kronen Wohnungsbeitrag bciziehen, das macht 1450 Kronen. Tirol rangiert also an zweiter Stelle, nur Niederüsterreich ist ihm voraus. Auch der Endbezug ist ein außerordentlich gün stiger, lam authentischen Ziffern, nicht laut „Kul- iurschande'. (Heiterkeit.) In Vorarlberg ist der Endbezng der ersten Gehaltsklasse 3220 Kronen plus -180 Kronen Wohnungsbeitrag, also 3700

Gehaltsklasse ist in Vor arlberg der Gesamtbezug bei den Lehrern — ich nehme immer nur die Lehrer, weil für die Lehrerin nen relativ das Gleiche gilt — 77.120 X, bei uns nach der Regulierung 78.800 X, wir sind also wieder voraus. Ter Durchichmttsbezug in der ersten Gehalts klasse ist in Vorarlberg 2369 X, in Tirol 2488 X, also um sast 1000 X höher. Der Durchschnittsbczng in der Ickten (Gehaltsklasse ist in Vorarlberg 2142 Kronen, in Tirol 2139 .Äroncn. Bci den Pcnsione n siiio wir den Vorarl- bergern weit

auch andere Vergleiche zu ziehen, namentlich Vergleiche mit den Staats beamten. Dieser Vergleich ba: mir immer miß fallen, denn Lehrer und Staatsbeamter ist doch ei- waS ganz anderes. (Zustimmung.) Ter Berus eine;- Lehrers ist ein so idealer, das? er mit dem eines Staatsbeamten nicht verglichen werden kann. (Ab- geordneter Suske: Vom Idealismus kann man nicht leben!) Mit 3600 Hroiien zu leben, ist wohl kein reiner Idealismus mehr, da ist schon Materie dabei. iHencrleit.) Landeshauptmann: Ich bitte, meine Herren

, keine Diskussionen! Litte, Herr Bericht erstatter, fortzufahren. Berichterstatter Habicher (fortfahrend): Der Vergleich mit den Beamten stimmt auch nickt recht. Die Lehrer erreichen in der ersten Gehalts- s este nach der Vorlage mit 3600 Kronen tatsächlich r , ' der achten Rangsklasse der Staatsbeam ten, in der zweiten Gehaltsklasse erreichen sie mit 3300 Kronen die Bezüge der neunten Rangsklasse der Staatsbeamten. Die Beamten rücken erst nach drei Dienstsahren — ich bin kein Beamter

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Brixener Chronik
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Pagina 14 di 20
Data: 04.07.1914
Descrizione fisica: 20
vergleich an und zwar an der Han5 von authenti schen Ziffern. Ich habe hier eine Tabelle über die Bezüge der Lehrerschaft in den einzeln« Kron ländern. Ich zitiere nur ganz kurz. Nach diese» authentischen Ziffern rangiert Tirol in der ersten Gehaltsklasse nach dieser Regulierung, die wir Vov- zunehmen beabsichtigen, an zweiter Stelle^. Muse: Hört, hört!) Vorarlberg, auf welches sich beAmptlich die Lehrerschaft immer mit Emphase beruft, rangiert an fünfter Stelle. In Vorarlberg bricht ein Lehrer

der ersten Gehaltsklasse einen Anfangsgehalt von 1520 Kronen, dazu 480 Kronen Wohnungsbeitrag, macht in Summa 2000 Kronen. Nach ^r R^u- lierung, die wir vorzunehmen beabsichtigen, bezieht ein Lehrer der ersten Gehaltsklafse in Tirol natür lich mit Lehrbefähigung, 1600 Kronen plus 600 X Wohnungsbeitrag, macht 2200 Kronen, also um 200 Kronen mehr als in Vorarlbeg. In Vorarlberg bezieht der Lehrer in der untersten Stufe einen Anfangsgehalt von 1280 Kronen Plus 120 Kronen Wohnungsbeitrag, macht IM) Kronen

. Bei uns in Tirol wird der Lehrer in der unter- sten Stuft, der zweiten Gehaltsklafse, 1300 Kronen Anfangsgehalt plus 160 Kronen WohmmgSbeitrag beiziehen, das macht 1460 Kronen.^ Tirol rangiert also an zweiter Stelle, nm Niederosterreich ist ihm voraus. Auch der Endbezug ist ein außerordentlich gün stiger, laut authentischen Ziffern, nicht laut „Kul- turschande'. (Heiterkeit.) In Vorarlberg iß der EndbHug der ersten Gehaltsklafse 3220 Kronen plus 480 Krcmen Wohnungsbeitrag, also 3700 Kronen. Btzi

d« Gesamtbezug bei den Lehrern — ich nehme immer nur die Lehrer, weil für die Lehrerin nen relativ das Gleiche gilt — 77.120 k, bei uns nach der Regulierung 78.800 X, wir sind also wieder voraus. Der Durchschnittsbezug in der ersten Gehalts klasse ist in Vorarlberg 2869 X, in Tirol 2483 X, also um fast 1000 X höher. Der Durchschnittsbezug in der letzten Gehaltsklafse ist in Vorarlberg 2142 Kronen, in Tirol 2139 Kronen. Bei. den Pensionen sind wir den Vorarl bergern weit voraus. Die höchste Pension

, namentlich Vergleiche mit den Staats beamten. Dieser Vergleich hat mir immer miß fallen, denn Lehrer und Staatsbeamter ist doch et- tvas ganz anderes. (Zustimmung.) Der Beruf eines Lehrers ist ein so idealer, daß er mit dem eines Staatsbeamten nicht verglichen werden kann. (Ab- Mironetcr Snc-fe: Vom Idealismus kann man nicht !cöcnZ> Mit NMü Kronen M leben, ist Wohl kein rc-ner mehr, da ist schon Materie i.sx'!'.'rk'tt. > L a n 5 e s a -! P tm a n n: Ich lütte, meine verren, keine Di'.MsiioncnBitte, Kcrr

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Brixener Chronik
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Pagina 13 di 20
Data: 04.07.1914
Descrizione fisica: 20
nahezu. Tifsere^ ^ Klasseir und die N'chT beiden Klassen ist so ab- ^hrk/mA^uem Ortsklassensystem kaum ^ sem kann. Dadurch erhält die Leh nst in her bisherigen vierten Ortszulagen. klasse, welche das Gros, 62,4 Prozent der Lehrer bildet, diese Triarier unter den Lehrern, die auf den: flachen Lande und auf den Bergen wohnen, die oft in vielen Orten unter teureren Bedingungen leben müssen als die Städter — bekanntlich ist besonders die Zuführung der Lebensmittel auf dem Lande teurer als in der Stadt

—, diese Triarier in der Lehrerschaft, welche oft auch einen strengere« Dienst zu erfüllen haben, erhalten vor allem eine ziemlich ausgiebige Gehaltserhöhung. Von der ganzen Ge haltserhöhung, die für die geprüfte Lehrerschaft — wir haben 2607 geprüfte Lehrer — nach dem vor liegenden Antrage 481.130 Kronen ausmacht, trifft es auf den einzelnen geprüften Lehrer durchschnitt lich eine Erhöhung von 192 Kronen. Auf die Lehrer der vierten Gehaltszulagenklasse trifft es durchschnitlich 266 Kronen mehr

, auf die Lehrerin nen der vierten Gehaltszulagenklasse 246 Kronen. Sie sehen, daß der Großteil der Lehrerschaft, die Lehrer der vierten Gehaltszulagenklasse, bei diesem Zweiklassensysteme am besten wegkommt. Fortbildungsschulen. Dies ist auch nach einer anderen Richtung hin gerechtfertigt. Wir sind daran, die sogenannten Fortbildungsschulen auf eine neue Grundlage zu stellen, neu zu beleben. Unsere ge genwärtigen Sonntagsschulen bewähren sich nicht, sie sind, wie die Lehrer und Katecheten sagen, rein

bis zu einem gewissen Dienstalter vollkommen gleichgestellt sind. In Vor arlberg haben die Lehrerinnen den gleichen Gebalt wie die Lehrer, nur in bezug auf die Wohnungsge bühr ist eine Differenz zu verzeichnen. Andererseits aber, meine Herren, ist auch ein anderer Grundsatz gerechtfertigt, und dieser beißt: Es soll dem Lehrer ein auskömmlicher Gehalt geschaffen werden und dabei soll die Rücksicht auf seine soziale und beruf liche Stellung mit ins Auge gefaßt werden. Der Lehrer, wenn er Familienvater ist, hat ganz

andere soziale Pflichten und berufliche Ansprüche. Diesem Grundsatze muß doch auch Rechnung getragen wer den. Deswegen glaubten wir, zwischen diesen bei den Grundsätzen einen Mittelweg einschlagen zu sollen und die Lehrerinnen im Anfangsgehaitc be^ deutend besser zu stellen, in den mittleren Tienst- jahren und am Ende der Tienstjabre aber wiederum ihre bisherigen Bezüge eintreten zu lassen. Bisher bezogen die Lehrerinnen 75 Prozent des Turcb- schmttsgehaltes der Lehrer. Nach den neuen Vor lagen stellt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 13 di 24
Data: 04.07.1914
Descrizione fisica: 24
Ortszulagen klasse, welche das Gros, 62,4 Prozent der Lehrer bildet, diese Triarier unter den Lehrern, die auf den? flachen Lande und auf den Bergen wohnen, die oft in vielen Orten nnter teureren Bedingungen leben müssen als die Städter — bekanntlich ist besonders die Zuführung der Lebensmittel auf dem Lande teurer als in der Stadt —, diese Triarier in der Lehrerschaft, welche oft auch einen strengeren Dienst zu erfüllen haben, erhalten vor allen: eine ziemlich ausgiebige Gehaltserhöhung. Von der ganzen

Ge haltserhöhung, die für die geprüfte Lehrerschaft — wir haben 2507 geprüfte Lehrer — nach dem vor liegenden Antrage 481.130 Kronen ausmacht, trifft es auf den einzelnen geprüften Lehrer durchschnitt lich eine Erhöhung von 192 Kronen. Auf die Lehrer der vierten Gehaltszulagenklasse trifft es durchschnitlich 266 Kronen mehr, auf die Lehrerin nen der vierten Gehaltszulagenklasse 245 Kronen. Sie sehen, daß der Großteil der Lehrerschaft, die Lehrer der vierten Gehaltszulagenklasse. bei diesem Zweiklassensysteme

am besten wegkommt. Fortbildungsschulen. Dies ist auch nach einer anderen Richtung hin gerechtfertigt. Wir sind daran, die sogenannten Fortbildungsschulen auf eine neue Grundlage zu stellen, neu zu beleben. Unsere ge genwärtigen Sonntagsschulen bewähren sich nicht, sie sind, wie die Lehrer und Katecheten sagen, rein für die Katz, wenn ich diesen Ausdruck gebrauchen darf. Wir sind daran, zusammen mit dem Landes- schulrate diese Fortbildungsschulen neu zu beleben. Es war daher mein Bestreben, eben

an Gehalt vollkommen gleich gestellt werden sollen. Sie sagen: Gleicher Dienst, gleiche Bezahlung. Ter Grundsatz, meine Herren, ist an und für sich vollkommen gerechtfertigt. Tat sache ist. daß in anderen Kronländern, zum Beispiel Vorarlberg und Niederösterreich, die Lehrerinnen den Lehrern wenigstens bis zu einem gewissen Dienstalter vollkommen gleichgestellt sind. In Vor arlberg haben die Lehrerinnen den gleichen Gehalt wie die Lehrer, nur in bezug auf die Wohnungsge- tühr ist eins Differenz

zu verzeichnen. Andererseits aber, meine Herren, ist auch ein anderer Grundsatz gerechtfertigt, und dieser heißt: Es soll dem Lehrer ein auskömmlicher Gehalt geschaffen werden und dabei soll die Rücksicht auf seine soziale und beruf liche Stellung mit ins Auge gefaßt werden. Ter Lehrer, wenn er Familienvater ist, hat ganz andere soziale Pflichten und berufliche Ansprüche. Diesem Grundsätze muß doch auch Rechnung getragen wer den. Deswegen glaubten wir, zwischen diesen bei den Grundsätzen einen Mittelweg

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 16
Data: 04.07.1914
Descrizione fisica: 16
einen bedeutenden Fortschritt darstellt. Die Gehaltsregu lierung ist absolut und relativ genommen in aus kömmlicher Weise durchgcführt, so daß Tirol hellte bezüglich der Anfangs- und Endgehalte der Lehrer unter den österr. Kronländern an zweiter bezw. dritter Stelle steht. Ausführlich ging der Referent auf den oft angezogenen Vergleich der Lehrergehalte mit den Beamtcngehalten ein, wobei er auch auf die seit dem letzten Schulgesetz behobene Lehrernot und die beginnende Ucberprodnktion von Lehrkräften hinwics

I der Deutschfreiheitlichen. Als nächster Redner sprach Abg. Ciccolini für den Ausschußantrag, sodann Abg. Abram, welcher erklärte, daß er und Dr. , Battisti für den Minoritätsantrag eintreten werden, Abg. Schraffl, der den von Abg. Hartmann ge brachten Ton rügte, als im Tiroler Landtag noch nicht gebracht, erklärte, daß die Christlichsozialcn in der Spezialdebatte Abänderungen zu verschiedenen Paragraphen beantragen werden und trat dem Minoritätsantrag entgegen. Die Christlichsozialen wollen eine gute Schule, Lehrer

kann man nicht kaufen, sondern nur erziehen; und das Land will sich aus seinen eigenen Landessöhnen solche Lehrer erziehen. Sodann sprach Abg. Dr. v. Wackernell, der ebenfalls den Ton des Abg. Hart mann rügte, und die Deutschfreiheitlichen bat, gegen das Auf kommen eines solchen Tones Einfluß zu nehmen; sodann ging der Redner auf die budgetäre Seite des Antrages ein, wobei er gegen den Vorwurf der Lehrerfeindlichkeit auftrat und sich grundsätzlich gegen die Triennien aussprach und auch der Ansicht entgegentrat

, als ob die Besserstellung der Lehrer auch eine Hebung ihrer Fähigkeiten begründe. (Beifall.) Um 1 Uhr wurde die Sitzung unterbrochen bis 5 Uhr, nachdem Landeshauptmann das Danktele gramm aus der kais. Kabinettskanzlei an den Land tag verlesen hatte, das stehend angehört wurde. Als Erster sprach Dr. Mader, welcher die Aeußerungen des Abg. Hartmann als im Namen der Partei (!) und offen ausgesprochen bezeichnete und weiters auf die Einwendungen gegen den Minoritäts antrag reflektierte. Redner betonte, daß es sich mehr

um die Schule als nur um die Lehrer handle und daß für den Minoritätsantrag die Bedeckung vorhanden sei. Abg. Kienzl erklärt, daß es mit den Lehrergehaltaufbesserungen so nicht weiter gehen könnte und daß jetzt die Lehrer gut bezahlt sein werden; denjenigen, denen die Bezahlung zu gering ist, steht es ja frei. Nebenbeschäftigungen zu suchen, die es im Lande ja reichlich gebe, und die, welche das nicht wollen, sollen sich eben einen an- * bereit Beruf oder eine Stelle in einem anderen ^ Lande suchen; niemand

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