. Dieselbe fand am 24. September in Brisen a. E. statt und wurde durch ein in der Domkircbe vom hochwürdigen Domscholaster Dr. Schmid zelebrirtes Hochamt eingeleitet. Nach dem Gottesdienste ver fügten fick die Vereinsmilglieder in den Festsaal der sürstbischöflichen Hofburg zur Generalversammlung, welche wenigstens 130 The-lrrehmer, darunter zum mindesten 100 weltliche Lehrer und Lehrerinnen zählte. Unter den Anwesenden waren die Herren Dompropst Dr. Egger, die Domherren Egger und Wolf, Probst Milt-rer, Baron
Vttkinghos-Schell (Obmann des Charitas Verbandes für Oesterreich), die Bezirksschulinspektoren M'.schi und Kugler u. a. m. Als Vertreter der Regierung fungirte der !. k. Be zirkshauptmann v. Arbesser. Nach der Begrüßung und Verlesung der einge- laufenen Telegramme und Schreiben sprach Obmann Bonell über die Gehalts- und Pensions- frage: „Wie schnöde behandelt das Land Tirol seine ihm treu gebliebenen Lehrer!" Ein Kollege, welcher vor Jahren nach Oberöfterreich ausgewandert und Heuer in Innsbruck
das silberne Matura- jubiläum mitgrseiert hat, wies nach, daß er den dreifachen Gehalt von dem eines gleichgestellten Lehrers in Tirol beziehe. In Tirol muß der Lehrer mit Nebenverdiensten sich helfen. Wohin letztere führen können, ersehen wir aus einem krassen Fall. Lehrer Appenbich.'er in Uttenheim ist beim Beeren- pflücken, zu welcher Beschäftigung ihn die Noth drängte (?), zu Tode gestürzt. „Wir apelliren neuerdings an alle Faktoren: Helfet uns, Ihr müsset uns helfen, verschafft
sowohl wie auch Patrioten." Die Ziele des Vereines sind: 1. Die katholische Schule zu erhalten, in derselben die katholischen Prinzipien zu verbreiten. „Der Kampf um die Schule ist der Kamps um das Kreuz." (Windthorst.) 2. Fortbildung durch die Konferenzen, in welchen Lehrer und Katecheten als Erzieher vertreten sind. 3. Die Selbfterhaltung d. i. die Verbesserung der materiellen Lage. Gerade dieser Verein habe die Lehrergehaltssrage populär gemacht. Lehrer Koch (Pfaffenhofen) erstattete
ein be- herzigenswerthes Referat über den Lehrer in seiner sozialen Wirksamkeit. „Die soziale Gefahr, in welcher das Land schwebt, schreit um Ab hilfe. Gegen diese Gefahr können die Lehrer gemeinsam mit den Katecheten allerlei ausrichten. Die große Frage des Jahrhunderts ist: Lösung des sozialen Problems mit dem Chriftenthum, oder ohne dasselbe. Da muß der katholische Lehrer Mit arbeiten. In die Vorstehung und den Ausschuß wurden durch Zuruf folgende Herren gewählt: 1. Obmann: Bonell, 2. Obmann: Andreas Rainer