Suggerimenti per la ricerca avanzata

Autore: Hörmann, Angelika ¬von¬ / von Angelica von Hörmann

Pagina 49 di 130

44 Der Lehrer schaute den Karaten «t, der mit der Hand über den Augen mit sichtlichem Wohlgefallen dem glück lichen Paare nachsah. Den Lehrer machte das unerwartete Gesicht seines geistlichen Begleiters ganz stutzig. „Nult," sagte er endlich, als sich der Kurat wieder zu ihm wendete, „was sagen Sie denn dazu? Habe ich nicht recht gehabt? Ja, das junge Volk? — — In der Kirche und in der Nähe des Widums, da schlagen sic die Augen nieder und sind so still, als ob sie nicht stinse zähleit könnten

, und hinter dem Rücken .... „Was nitn da? Heraus mit der Sprache, Herr Lehrer!" „Nun, da," räusperte der Lehrer

Libri

Categoria:

Geografia, guide

Anno:

1891

Stubei : Thal und Gebirg, Land und Leute

Pagina 622 di 777

Autore: Gesellschaft von Freunden des Stubeithales / hrsg. durch die Gesellschaft von Freunden des Stubeithales

Editore: Duncker und Humblot

Descrizione fisica: XX, 742 S. : Ill., Kt.

Segnatura: III 3.424 ; III 58.468

Soggetto: g.Stubai

ID interno: 216820

welche den Religionsunterricht ertheilen, aus einem Lehrer, zugleich Schul leiter und Organist, und zwei Lehrerinnen ans dem Bercine der barm herzigen Schwestern. Zlir Dotation der Gehalte für dasselbe trägt die Gemeinde 319 fl. 4 Kr.,, der Staat 100 fl. bei, 51 fl. 63 Kr. fließen aus vorhandenen Stiftungen. Nebst dem genießen der Lehrer und die beiden Lehrerinnen freie Wohnung, letztere auch freie Verpflegung, wogegen sie neben den: Schuldienste auch die Kranken des Gemeindespitals zìi pflegen

haben. Der Lehrer erhält für den Organistendienst eine besondere Ent lohnung im Betrage von 106 fl. 50 Kr. 2. Mieders. Hier besteht eine gemischt-einclafsige Volksschule, an welcher der Unterricht im Winter vom l. November bis zunr 24. April für alle schulpflichtigen Kinder, im Sommer vonr 1. Mai bis 1. Juni und vom 9. September bis 1. November für 6 Altersc!affen in wöchentlich 26 Stunden abgehalten wird. Das Schnlzinnner ist gemiethet und ent spricht, wie auch die Einrichtung, zur Noth den bestehenden

Vorschriften. Schulpflichtige Kinder waren 53; von diesen besuchten 46 die volle Winterschule und 37 die Sonnnerschule. Jirdividnelle Erleichterungen im Besuche der Winterschule wurde 5 Kindern gewährt, 2 Kinder wurden wegen geistiger Gebrechen nicht zum Schulbesuche verhalten. Ein Wieder holungsunterricht wird hier nicht abgehalten. Der Stand der Lehrmittel ist befriedigend, die Schulbibliothek weist 43 Bände auf. Zum Lehrer gehalte trägt die Gemeinde 208 fl. 4l 1 /s Kr., der Staat mit Einschluß

eines Betrages ans dem allgenreinen Schulfoird 106 fl. 30 Kr. bei, mis Stiftungen fließeir 24 fl. 40 Kr. Nebst dem genießt der Lehrer freie Wohnung ltnb einen Holzbeitrag voir 25 fl., sowie für die Besorgung des Orgauistendieustes ein fassronsmäßiges Neinerträgirrß von 60 fl. SSVa Kr. Den Religionsunterricht ertheilt der Ortsseelsorger. 3. Neri st ist. Diese weit arisgedehnte Gerneinde zählt 4 Schuleir, und zwar die Ortsschnle selbst mit 75, dann die Fractionsschulen irr Krösbach ririt 27, in Neder

Libri

Categoria:

Narrativa

Anno:

[1906]

Pagina 164 di 203

162 B^MBsnnfiHiasiBsBGssiGSiiesaRsBBeHGgiiGeBi&sB des Tages bei ihm melden soll!" ereiferte sich der Lehrer. „Nachher is er a Esel, wenn er's tuat!" gab der Rangger ruhig zurück, leckte die Würstelfett'n von den Fingern und wischte sich mit dem Ärmel Mer den Bart. „DLs muaß i mir verbitten, Rangger, daß du Mer religiöse Handlungen dein' Spott treibst! So was is Religionsstörung!" rief der Lehrer Wütend und hieb mit der Faust auf den Tisch, daß die Gläser klirrten. „Was is denn dos

für a religiöse Handlung, möcht' i wissen, wenn einer Zum K'raten geht und eing'steht, daß er den Knopf in Deutel g'worfen hat! A Rmdviech is er, wenn er'Z tuat!" sagte der Rangger ruhig.' „Und i sag', Rangger, daß du's tan hast! Dein Hosenknopf is's ! Du hast'n Papst betrog'n!" schrie der Lehrer, der vor Wut ganz blau geworden war, und ergriff die Doppelliterflasche, um sie dem -/Rangger an den Schädel Zu werfen. Der Santner Michl und der Gwercher, die rechts und links neben dem Lehrer saßen

Libri

Categoria:

Narrativa

Anno:

[1906]

Pagina 168 di 203

106 IMßBHISSlÄBKÄliaiBRSIHSlISSlftSIRfiBfiflRftdiRö»- I Will, der wird nie losg'sprochen Verden! Der muah in der HM ewig dafür braten!" schrie der Lehrer fanatisch. „Epp er doch nit?" meinte der Krapf gutmütig, „Nit?" ries der Lehrer. „Is epper dö See? noch Ivetten, dö mit dem Sechser hat? gekauft Verden Können? Habt'Z ös vielleicht amal gehört, daß dem Tuifl die heidnischen Seelln um alte Hosenknöpft entrissen werden!" „Dielleicht weiß der K'rat an Rat für den Sünder, daß er nit in d' HM kommt

!" sprach der Santner Mich! verzagt. „Ja, wann er sich selber stellt der Lump, dös Schandmal in der Gmoan," schrie der Lehrer, „dann kann's vielleicht möglich sein, daß er noch mit a paar tausend Jahren Fegseuer davonkommt! Aber heut' muaß er sich noch stellen! Morgen is's schon Z'spal! Morgen is er für Zeit und Ewigkeit Verloren! Morgen Hat ihn der Tuifl beim G'nack!" Der Lehrer Konnte nicht mehr Weiter reden. Er war ganz violett im Gesicht geworden bor lauter Anstrengung. Schnaufend setzte

Libri

Anno:

1897

Autore: Hörmann, Angelika ¬von¬ / von Angelica von Hörmann

Pagina 47 di 130

42 klüger sein als die Henne — es ist halt jetzt so eine „politische" Zeit, mit der sich kein Mensch auskennL. . . , „Ah bah!" unterbrach ihn der Kurat und nahm ihn freundlich bei der Hand; „lieber Lehrer, glauben Sie mir, das kommt nur uns alten Narren so vor, weil wir in unfern Jahren über viele Thorheilen hinaus sind und manches klarer an sehen; darum scheint uns jetzt vieles an der Jugend ärgerlich oder gar böse, was nicht so arg gemeint ist, und was wir selbst als junge Brauseköpfe

getrieben haben. Die Jugend ist nicht fo schlimm, lieber Lehrer, als sie aussieht." Der Lehrer schüttelte ungläubig den Kopf. Dann nahm er eine Prise und fuhr fort: „Ja, ja, ich glaub's gerne, hochwürdiger Herr Kurat, daß Ihnen die jungen Leute gut erscheinen. Erstlich sind Sie selbst so gut, und

Libri

Categoria:

Narrativa

Anno:

1895

Allerhand Kreuzköpf' : Geschichten und Gestalten aus den Tiroler Alpen

Pagina 127 di 236

Autore: Schönherr, Karl / von Karl Schönherr

Descrizione fisica: 232 S.

Editore: Haessel

Soggetto: g.Tirol ; f.Belletristische Darstellung

Commenti: In Fraktur

Segnatura: 693

ID interno: 182115

— 124 — er: „Nit lefti können, Gott im Himmel, nit lesen können!" „Ja, wenn wir Zu unserer Zeit so an Schul- moaster gehabt hätt'n," schmeichelte das Ehepaar mit ländlicher Galanterie. Wie der Lehrer das Couvert aufschnitt, that die Trina einen leisen Schrei. Der Lehrer las: „Vom k. k.. Bezirksgericht Innsbruck." „Herrgott, sei mir gnädig," schrie der Naz schweißtriefend. „Naz, Naz, was muaß i mit Diar der leb'n," jaminerte die Trina unter herzzerreißendem Schluchzen. Der Lehrer hielt

Libri

Categoria:

Narrativa

Anno:

[1906]

Pagina 161 di 203

„Dös geht enk viel an! Wenn so a räudiges Schaf unter enk ist So a Todsünd'! Den heiligen Vater betrüag'n wollen!" erhitzte sich der Lehrer weiter. „Meinst, der, wo's tan hat, kommt in b % HM?" fragte der Gwercher, ein noch ziemlich junger Bauer mit einem verschmitzt dummen Gesicht. „Ah, woher denn! Ko an' Schein!") beruhigte ihn der Rangger. „Was? Mt in V HM? Für so a Sund'7 Du bist mir der rechte Heilige, du! I§ am Cnd' der Hosenknops gar von dir?" wurde der Lehrer nun ganz springgiftig

, erhob sich halb von seinem Sitz und beugte sich : wütend über den Lisch zu dem Rangger, der ihm gegenüber saß. „Lehrer, i sag' dir's, pass' auf!" mahnte dieser^ sein Hüatl ein wenig aus der Stirn schiebend. „Sonst Kannst was erleben! Mich hat noch koa Mensch für an GeiZKrag'n ausschreien können!" „Raa, naa! Ganz g'wiß nit!" gab ihm der Santner Michl recht und trank dem Rangger zu. „Sollst leben, Rangger! Bist alleweil a noblichter Mensch g'wesen. Grad' so wia dei' Vater selig. Hab' ihn guat kennt

Libri

Categoria:

Narrativa

Anno:

[1906]

Pagina 166 di 203

was braucht er denn nachher unser Geld?" meinte der Margreiter. „Ös Dauernrammel, ös g'scheerte, auf dö paar Kreuzer, dö'Z Zum Peterspfennig hergebt's, gang's enk z'samm!" wurde der Lehrer wieder aufgebracht. „Der Papst braucht's Geld für die Missionen, da mit die Heiden bekehrt werden!" „Ah so!" sperrte der Gwercher das Maul auf und glotzte den Lehrer dumm an. „Aber eigentlich gehen uns da herob'n die Heiden nix nit an! Wir brauchen unser Geld selber!" fügte er hinzu. „So?" fuhr ihn der Lehrer

Libri

Categoria:

Sociologia , Linguistica

Anno:

1901

Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)

Pagina 30 di 113

Autore: Bass, Alfred

Editore: Verl. Dt. Zukunft

Descrizione fisica: VIII, 104 S. : Ill., Kt.

24 aus Innerberg gebürtig, von denen der erster« Lehrer von Gereut ist und der jüngere Herr vorübergehend Lehrer in Ausserberg war. Beide bewiesen sieh mir ausserordentlich freundlich und entgegenkommend, wie ich mich über schlechte Aufnahme im ganzen Fersenthale überhaupt nie zu beklagen hatte. Beide Herren Oberosler sind Brüder und wirken gemeinsam für das gliick- . Haus in Gereut. liehe Fortbestehen der deutschen Schule ihres Heimatthaies. Seit 1899 hat der jüngere Oberosler

seine Lehrerstelle in Ausserberg wieder auf gegeben,, um in Australien, wie so viele seiner deutschen Landsleute, in Begleitung eines Bruders sein Glück zu versuchen. Die Schule leitete einige Zeit der Herr Xurat und jetzt Lehrer Carbonari. Diejenige von Gereut (seit 1882 erbaut) besitzt gegenwärtig 60 Schüler, und die Schule von Eichleit (seit 1883) 40—50. Bei Einsicht der Schulmaterialien und Arbeiten der Kinder freute ich mich sehr über den Fleiss und die Fortschritte, die die kleinen Deutschen im Fersenthale

Segnatura: II 102.732

ID interno: 181358

Libri

Categoria:

Sociologia , Linguistica

Anno:

1901

Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)

Pagina 58 di 113

Autore: Bass, Alfred

Editore: Verl. Dt. Zukunft

Descrizione fisica: VIII, 104 S. : Ill., Kt.

51 verursachte schon den nötigen Hunger, die Kochkunst der Frau Wirtin in regem Masse in Anspruch zu nehmen. Im hinteren der drei Gastzimmer versammelten sich am Abend bald die Honoratioren von Lusern, vor allem der Herr Kurat, sowie Herr Simon Nicolussi, deutscher Lehrer von Lusern, Herr Hans Nicolussi Leck, Lehrer in Pilgergasse in Lusern. Bozen, der mit seiner Familie auch seine Ferien in Lusern verbringen wollte ; Herr Mathaus Nicolussi, Lehrer an der deutschen Staatsschule in Trient

Segnatura: II 102.732

ID interno: 181358

Libri

Categoria:

Sociologia , Linguistica

Anno:

1901

Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)

Pagina 33 di 113

Autore: Bass, Alfred

Editore: Verl. Dt. Zukunft

Descrizione fisica: VIII, 104 S. : Ill., Kt.

27 Sektion des „Deutsch - österreichischen Alpenvereines“ irgend einem unter nehmenden Manne einige wenige Geldmittel an die Hand geben würde, da mit diese in dem herrlichsten Obstgarten gelegene Ortschaft wenigstens ein leidliches Unterkommen bieten könnte. Sicherlich dürfte dann der Erfolg nicht ausbleiben, und mancher Besucher Tirols würde gern das wilde, natur wüchsige Fersenthal aufsuchen. Als Unterkunftsstätten *) sind bisher immer noch die Wohnungen der Herren Lehrer und Kuraten

zu empfehlen, da man hier ausser Essen und Trinken wenigstens ein leidliches Nachtlager er halten kann. In Palai übernachtete ich zweimal im Widum, ebenso in St. Francesco-Ausserberg, und kann die gastfreundlichen Herren Kuraten und Lehrer nur angelegentlichst empfehlen. Auch in Gereut und Eichleit ist im Schulhause genügend Platz vorhanden, bei grösserem Besuche aller dings wäre nur ein Heu- und Strohlager zu beschaffen. Oben in Palai erfuhr ich, dass seit einigen Jahren in den beiden Gemeinden Vigo

(Lehrer Hyacinth Gaspari aus Vigo) und Bedol (Lehrer Mattheus Toniolli aus Bedol) des oberen Paneites (Pinethales) die Kinder wieder teilweise etwas deutschen Unterricht empfangen. Aber vorläufig sind keine Aussichten vorhanden, dort die deutsche Sprache wieder dauernd ein- zufükren. Dieselben negativen Ergebnisse finden sich in Walzurg (it. Vignola, mit 359 Einwohnern). Dasselbe liegt am Bergabhange des linken Fersen ufers, Steile Schieferfelsen, nur teilweise von Kalkspat und Quarzporphyr

Segnatura: II 102.732

ID interno: 181358

Libri

Anno:

[ca.1917]

Geschichten aus den Bergen ; 3 (Reclams Universal-Bibliothek ; 2769)

Pagina 88 di 103

Descrizione fisica: 101 S.

Editore: Reclam

Segnatura: I 61.249/3

ID interno: 67461

88 Geschichten aus den Bergen. M. Wir verstanden den Wink und der schäumende Gersten-- säst verjagte den kannibalisch-bayerischen Durst, der am em pfindlichsten ist, wenn der Mensch „kein Geld nicht" hat. Der junge Lehrer Haute denn auch bald völlig aus und mit Staunen vernahm die Tafelrunde, daß der Schulgehilfe ein gewaltiger Bergsteiger vor dem Herrn und ein schneidiger Kamerad sei. Aus der Wunderwelt des Hochlandes' wußte er gar viel des Interessanten zu erzählen und den Koloß der Zugspitze

). Der junge Mann warb blutrot im Gesicht, aber 's Franzerl kümmerte sich nicht das mindeste um seine Verlegenheit und stichelte ganz perfekt- weiter mit der Bemerkung, der Lehrer solle doch aus feine ' Aufschneiderei 'nauf auch die schöne Geschichte von der Nacht im Loisachthale erzählen. Wir spitzten die Ohren und faßten den schier in Verzweiflung dasitze irden Schulgehilfen fester ins Auge. Und raus mußte die Geschichte, da half kein Sträuben. Ich erzähle also dem Lehrer nach: „An einem prachtvollen

Libri

Anno:

1897

Autore: Hörmann, Angelika ¬von¬ / von Angelica von Hörmann

Pagina 50 di 130

„Da lieben sie sich gar/' ergänzte der Kurat lachend; „ja, das ist ein schlimmes Volk, Herr S 2 c[)rcr: in der Kirche lieben sic den Herrgott und hernuBen ihreu Neben mc11sehen." Ter Lehrer wußte nicht, wie ihm „Aber" — stotterte er heraus — „Kein .aber'," siel ihm der wüi> dige ^nc'itct ins Wort — „oder haben Sie gegen die beiden €'111100 ctiipnieitbcii? Ist der Glaser Ander nicht der bravste Bursche im ganzen Torfe, und erst des Müllers Naimi — flieht es weit und breit im Gnaden- iBoCbe

ein sittsameres unb tüchtigeres Mädel als sie ist?" Herr Lehrer, denn das i

Libri

Anno:

1897

Autore: Hörmann, Angelika ¬von¬ / von Angelica von Hörmann

Pagina 53 di 130

48 überall schwarz sehe« ittib das aus einander reißen, was der liebe Herr gott zusammenleimcn will. Oder," fuhr er fort, „glaubt denn der Herr Lehrer, es sei gerade so blinder Zu fall, daß der Glaser Ander just auf des Müllers Nanui verfallen ist? He!" Der Lehrer wollte noch eine Ein wendung machen, aber der Kurat nahm ihn beim Arm nnd schlug einen Seitenpsad ein; denn er sah, daß das liebende Pärchen durch dell Feldweg gerade auf sie zukam, und er war viel zu zartfühlend

Libri

Anno:

1897

Autore: Hörmann, Angelika ¬von¬ / von Angelica von Hörmann

Pagina 52 di 130

so viel ein tragt." Der Lehrer meinte zwar, das sei wohl im eignen Irrte resse des Gla sers geschehen, da das beständige Be wässern seine Wiesen ganz zu Grunde gerichtet hätte; aber der menschcn- sreundliche Kurar antwortete ihm: „Lieber Herr Lehrer, man muß nicht

Libri

Categoria:

Narrativa

Anno:

1897

¬Die¬ Salig-Fräulein : ein Tiroler Märchen in Versen

Pagina 53 di 138

Autore: Hörmann, Angelika ¬von¬ / von Angelika von Hörmann

Descrizione fisica: 127 S.. - 2., umgearb. Aufl.

Segnatura: 1.585 ; I 62.165

Commenti: In Fraktur

ID interno: 166717

, Denn damals warst du schon im Dorf." — „itami seiu", Stimmi ihm der Mehner nickend zu, „ich ntettf, Das Hat der Lehrer halb aus dem Gewissen, Der Florian war fast tagtaglich droben Bei ihm, da schwatzten sic von manchem Kram, Den ich lattili rechi verstand. Dock) vsters kam, Die Red' auch auf die Eh'. D'rein ward verwoben Bom Lehrer manches Unge Wort: Es sei

Libri

Categoria:

Narrativa

Anno:

1897

¬Die¬ Salig-Fräulein : ein Tiroler Märchen in Versen

Pagina 54 di 138

Autore: Hörmann, Angelika ¬von¬ / von Angelika von Hörmann

Descrizione fisica: 127 S.. - 2., umgearb. Aufl.

Segnatura: 1.585 ; I 62.165

Commenti: In Fraktur

ID interno: 166717

Nichi gut, wenn in dem Haus die Bäu'rin fehle, Weil so die Wirtschaft niemals recht gedeih' — Wie glücklich, wer ein braves Weib sich wähle — Und so ging's weiter, wahrend Florian Zuhören- saß. Der Lehrer fing mm jetzt So im Gespräch Gertraud zu loben an, Weil er sich's einmal in den Kopf gesetzt, Aus diesen Beiden noch ein Paar zu machen; Und wie er merkte, daß so schlecht die Sachen Bei Florian nicht stünden — denn von ihr Da wnßU er längst schon, daß das Madel schier Zu Tod vernarrt sei

in den Burschen — spielt' Er seine letzte Karte aus und hielt Ihm vor, wie schon der Bauer einst gemeint: Die Gertraud war' ein Weib für Florian, Und ließ ihn merken gleich, wie zngethan Ihm Gertraud sei. Das wirkte, wie es schien. Bon dieser Stund' sah man den Rauter oft Zum Emödhos hinaus in Heimgart gehen — die Eltern Gertrauds ließen's gern geschehen — Und früher als der Lehrer es gehofft, War mit der Hochzeit es in Richtigkeit. Doch daß eS so kam' nach so kurzer Zeit, Das hält' wohl niemand sich gedacht

Libri

Categoria:

Narrativa

Anno:

[1906]

Pagina 163 di 203

statt an Sechser in Beutel geworfen hat!" begann der Santner Mich! auf's neue. „A schäbiger Geizhals war's amal! Dös is g'wiß!" meinte der Margreiter, ein älteres ab« gearbeitetes Bauer! mit einem Höcker und spie verachtungsvoll den Saft seines Kautabaks unter den Tisch. „Es wird ihn schon drucken sein Gewissen! Er wird sich schon bekennen!" sprach der Lehrer sal bungsvoll. „I mein', a so a Rindviech gibt's doch in der ganzen G'moan kems, dos sich von selber mahrt!" 3 ) sagte der Rangger

, indem er eifrig in seine Würsteln biß und große Brocken Brot in den Mund stopfte. „Wia du mir heut' vorkommst, Rangger!" ließ sich der Lehrer mit strengem Verweis vernehmen. „Daher reden tuast als wia a Lutherischer!" „Da is gar nix Lutherisches dabei!" erwiderte der Rangger. „I mein' halt, daß der, wo's tan hat, a Stoamsel wär', wann er sich selber angeben tat'!" „Aber der Herr Kurat hat ja ausdrücklich in der Predigt g'fagt, daß der Täter, wenn er noch an Funken Religion im Leib hat, sich im Lauf *) meldet

Libri

Categoria:

Narrativa

Anno:

[1906]

Pagina 165 di 203

nimmst du gleich ^ruck! Oder i hau' dich ausein ander, daß du deine Knochen nimmer findest!" Dabei erhob er sich, stieg über die Bank weg, . warf seinen Rock fort, stülpte sich die Hemdärmel hinauf und stellte sich gerade vor dm Lehrer hin. „Geh', Rangger, sei stad ! Lass'n red'n!" begütigte ihn der Marchsteiner und führte ihn wieder zu seinem Sitz zurück. „Es glaubt's ihm ja doch koa Mensch nit, was er sagt!" „Naa!" bestätigte der Kraps und schenkte sich ein. Eine Ieitlang herrschte

wieder Stille. Der Lehrer bestellte sich zu seiner Beruhigung ein Voressen x ) mit Knödl. Dem Gwercher aber steckte die Predigt noch immer gewaltig im Kopf. „A Todfünd' wird's etwa nit sein, wenn einer an Hosenknopf statt an Sechser gibt?" meinte er. „Naa!" erwiderte der Kraps. „Was der Papst lei mit dem vielen Geld an-- fangt?" wunderte sich der Gwercher. „Ja, er mnaß doch auch leb'n! Don was lebet er denn?" klärte ihn der Margreiter auf. „Ja, ja! I versteh' schon. Aber er kriagt doch woltern 2 ) a Geld

Libri

Categoria:

Narrativa

Anno:

[1906]

Pagina 162 di 203

aus geben. Für wen die beiden allen Leut' sparten, das wußten sie selber nicht. „Wissen möcht' i grad', für was sie eigentlich dös Geld in der Kirch'n sammeln tu an!" hob der Gwercher wiederum an. „Für'n Peterspfennig natürlich!" rief der Lehrer. „Und dös ganze Geld g'hört nacher dem Papst?" frug der Gwercher weiter. „Natürlich!" nickte der Lehrer und schenkte sich ein frisches Glast ein. „Mir bringst zwoa Paar Würstl mitKrenn!" bestellte der Rangger bei der Kellnerin und ram melte sich mit beiden Armen

Libri

Categoria:

Narrativa

Anno:

1906

Im Herrgottswinkel : lustige Tiroler Geschichten

Pagina 153 di 186

Descrizione fisica: 182 S.