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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 18.06.1892
Descrizione fisica: 8
politischen Bezirkes Imst. Die erste Bezirks lehrerkon- ferenz wurde um 9 Uhr Vorm, mit einer kurzen Ansprache an die Lehrerschaft und einem begeisterten Toast auf Se. Majestät unfern allergnädigsten Kaiser eröffnet. Gewählt wurden: In den Bezirksschulrath als Fachmann Herr Johann Grissemann, Schulleiter in Imst. — In die Landeslehrerkonferenz die Herren: Franz Kugler, Lehrer in Imst, und Alois Haag, Schulleiter in Silz. — In den ständigen Ausschuß der Bezirkslehrerkonferenz die Herren: Joh

. Grisse mann, Schulleiter in Imst, Alois Haag, Schulleiter in Silz, Franz Kugler, Lehrer in Imst, Norbert Detter, Lehrer in Noppen, Johann Nagele, Lehrer in Imst. — In die Bibliothekskommission die Herren: Gottfried Lechthaler, Lehrer in Wenns, Fz. Schlapp, Lehrer in Wald, Peter Kirschner, Lehrer in Wilder- miemingen, Pius Singer, Lehrer in Mils, Josef Schüler, Lehrer in Stams. Die Konferenz wurde um 7 2 4 Uhr Nachmittag mit Absingung der Volks- Hymne geschlossen. Auszeichnung. Der Herr Erzherzog Karl

die Wahlen. Nachdem der Konferenzausschuß bestimmt und gewählt worden war, wurde vorschriftsmäßig der Fachmann in den Bezirksschnlrath gewählt. Die Wahl fiel auf Herrn Köck, Lehrer in Biechlbach. Die 5 Mitglieder des ständigen Kouferenzausschusses wurden durch Zuruf gewählt und zwar die Herren Nairz, Lehrer in Lermoos, Singer, Lehrer in Reutte, Fink, Lehrer in Vils, Lochbichler, Lehrer in Thann heim und Schiffer, Lehrer in Bach. Auf gleiche Weise wurde die Bibliothekskommission bestimmt; ge wählt

erscheinen die Herren: Lutz, Lehrer in Reutte, Lagg, Lehrer in Ehenbichl, Kurz, Lehrer in Weißen bach, Schenk, Lehrer in Schattwald und Frl. Trenker, Lehrerin in Lähn. Als Abgeordnete für die Landes lehrer-Konferenz wurden gewählt die Herren Knittl, Lehrer in Holzgau und Lochbichler. Nach Beendigung der Wahlen wurden von Seite der Konferenz mehrere Fragen und Anträge gestellt, welche vom Herrn Landesschulinspektor beantwortet und eingehend be sprochen wurden; er ermahnte noch alle zu treuer

und gewissenhafter Pflichterfüllung und wurde die Konferenz mit dem Absingen der Nationalhymne ge schlossen. Hernach erfolgte die Auszahlung der nor- mirten Bezüge. Nachmittags versammelte man sich im Gasthause des Herrn Klotz, wo die Gesellschaft auch durch die Anwesenheit der Herren Inspektoren beehrt wurde. In der am 13. ds. Mts. abgehaltenen Bezirks lehrerkonferenz für den Bezirk Landeck wurden ge wählt: In den Bezirksschulrath: Franz Geiger, Lehrer in Flirsch. In die Landes-Konferenz: Heinrich Heel, Lehrer

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 14
Data: 07.09.1901
Descrizione fisica: 14
Seite 2. schaft gibt es mit dem Clerus nur den erbittert sten Krieg!" . Ferner forderte der Obmann der liberalen Lehrerschaft Oesterreichs, die Lehrer mögen das Verhalten und die Aufführung der Geistlichkeit stets im Auge behalten und controllieren und wachen über 'die Hausführung des Pfarrers, über sein Verhältnis zur Köchin rc. muss das eine feind selige Gesinnung sein, dass diese Männer den Lehrerstand so degradiren, dass er tirolerisch ge sprochen — zum Haferlgucker im Pfarrhof her

unter finkt. Die Lehrer und Priester müssen ver brüdern und verbinden auch ihre wahren und höchsten Interessen; nur eines kann sie entzweien, die Lüge, welche ihren Ausgangspunkt immer vom Hass des Unglaubens nimmt. Lehrer und Clerus muss einen ihnen gemeinsames Ziel, mit zuarbeiten im Heil und wahren Glück der Kinder, an einer solchen Kindererziehung, dass sie wahre Kinder Gottes werden. Es verbinden Lehrer und Priester aber auch die Leiden und Sorgen eines schwer verantwortlichen Amtes

. Es kann der ältere Priester dem jungen Lehrer ein wahrer Freund sein und umgekehrt. Sie sollen vereint arbeiten, so fördern sie das Ziel, dass sie anzustreben haben, die Erreichung einer guten katholischen Kindererziehung. Der Clerus hat aber auch seine Lehrerfreund lichkeit jederzeit bewiesen und jeder katholische Seelsorger rechnet es in seinem Wirkungskreise sich zum höchstten Glücke an, einen echt katholi schen und berufsfreudigen und eifrigen Lehrer zur Seite zu haben. Er rufe daher allen Priestern

und Lehrern zu: Seid einig, einig, einig! (Stürmischer Bei fall.) Was aber diese Einigkeit stören kann, ist die Lüge, welche in absichtlicher Weise von den Gegnern in maßloser Weise colportiert wird: Der Clerus sei der ausgesprochendste Feind der Lehrer schaft. Der Lehrer ist Freund des Volkes, ihm sind durch die enge Verbindung mit dem Volke dessen Leiden und Freuden bekannt und der Lehrer hat unbestritten auch ein Herz für das Volk und seine Interessen. Der Lehrer ist auch in seiner Stellung

als solcher der Stellvertreter der obersten und ersten Autorität auf Erden, er ist Stellvertreter der elterlichen Autorität, es muss darum der Lehrer auch der Vertrauensmann des Volkes sein und ist als solcher auch ein Berather desselben, _ bei der Erziehung der Kinder. Ist das Volk über die hohe Bedeutung, den Beruf und Aufgaben des kath. Lehrers ordentlich aufgeklärt, so ist es auch gewiß bereit für denselben jene Opfer zu bringen, die für den anständigen Unterhalt des selben gebracht werden müssen. Daher

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Tiroler Post
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Pagina 5 di 16
Data: 08.09.1900
Descrizione fisica: 16
Beilage jtt ailgkMtine Lehrrrtag in Vnren. Unter sehr lebhafter Betheiligung von Leh rern Tirols, es waren weit über 300 erschienen, nahm der allgemeineLehrertag, welcher vom Ka tholischen Tiroler Landeslehrerverein veranstaltet Vörden war. seinen Verlauf. Der Lehrertag wurde zu einer kräftigen und einmüthigeu Kund gebung aer Lehrerschaft Tirols für ihre gerechten, aber nicht befriedigten Gehaltsansprüche. Die Stadt Brixen hatte zu Ehren der Lehrer schaft Flaggenschmuck angelegt. Eingeleitet

abgelehnt. Schließlich wurde einstimmig beschlossen, in einer Broschüre die Lehrergehallsfrage in volksthümlicher Weise zu behandeln. Dagegen wurdeder Antrag, auch die Aushilfslehrer in die Regelung der Gehalts- srage einzubezieyen, vom Comite — auch Herr Lehrer Siber von Schwaz sprach dagegen — nicht befürwortet. Der Lehrertag selbst fand am Dienstag im großen Garten des Gasthofes zum „goldenen Stern" statt. Zunächst begrüßte der Obmann des katho lischen Lehrervereines. Herr Lehrer Bonell - Brixen

Bonell, zweiter der Obmann des Unterinnthaler Lehrervereines, Thaler-Kus- stein, und als Beisitzender Schulleiter Schober aus Hall: als Schriftführer wurden gewählt: Schulleiter Scheidle (Kath. L.-L.-V.) aus Lans und Rendl (Unterinnth.-V.) aus Stumm. Der Vorsitzende dankte für das ihm durch die Wcchl geschenkte Vertrauen und versprach, die Ver handlungen objeetiv zu leiten. Er betonte, dass ja in der Frage der Gehaltsregulierung alle Lehrer Tirols eins seien. Das Trennende möge daher beiseite

stets als seine Pflicht an gesehen, einem so zahlreichen und wichtigen Stande, wie es der Lehrerstand ist. die volle zu Nr. VA der Aufmerksamkeit zu schenken. Er nehme es den Lehrern nicht übel, dass sie sich enttäuscht fühlen über die Nichterfüllung ihrer Hoffnungen. Auch gar manche Abgeordnete sind unangenehm ent täuscht worden, als sie die Verhältnisse kennen lernten, welche der Regelung der Gehaltsfrage hemmend in den Weg getreten sind. Allein die Bemühungen der Lehrer um Besserung ihrer Lage

seien auch nicht ohne Erfolg geblieben. Während früher sehr einflussreiche Kreise mein ten, die Forderungen der Lehrer seien nicht be rechtigt. werde heute über die Berechtigung nicht mehr gestritten. Redner könne als Mitglied des Schulausschusses im Landtage versichern, dass in demselben feste Entschlossenheit herrsche, Wandel zu schaffen und die Lehrer zu befrie digen. Dass im letzten Landtage dies nicht ge schehen. dafür seien besonders zwei Gründe: 1. Die Verquickung des Problems der Lehrer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 23.11.1907
Descrizione fisica: 8
Sitzung heute Freitag. Sterzrnger Lehrertag. Wie wir bereits in letzter Nummer unseres Blattes kurz berichteten, war die Versammlung der Lehrerschaft Deutschtirols ganz außerordent lich stark besucht. Die Tagung war als All gemeiner Tiroler Lehrertag von den Lehrerver einigungen Allgemeiner Tiroler Lehrerverein, Innsbrucker Lehrerverein, Unterinntaler Lehrer verein, Katholischer Lehrerverein, Pädagogisch katholischer Verein Meran und von dem Süd tiroler Lehrerverein einberufen

und hatte sich mit der Gehaltsfrage, der Kirchendienstfrage, den Fortbildungsschulen und dem Notlehrerwesen zu befassen. Was hierüber von den Referenten in sachlicher Weise und mit nüchternen Zahlen angeführt wurde, das muß wirken auf alle Einsichtigen im Lande wie ein Notschrei der Lehrerschaft und die Schilderung der Schulverhältnisse wie ein Brandmal der Schande. Daß die große Lehrer kundgebung in Sterzing stattfand, einer der Hochburgen der klerikalen Rückwärtsler und Schulverderber, gibt derselben ein besonders

charakteristisches Gepräge; daß dieselbe von allen Lehrerkorporationen gemeinsam einberufen wurde, muß ihr um so größere Bedeutung und Wirksamkeit verleihen. Bereits am Vorabende weilten über hundert Lehrer, zumeist Vertreter der verschiedenen Lehrervereinigungen in Sterzing, um sich in einer Vorkonferenz über die zu fassenden Reso lutionen zu einigen. Schon diese Vorberatungen ergaben eine Einmütigkeit und nahmen einen glatten Verlauf. Der nächste Morgen brachte die Scharen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen

. Rangsklasse. Der Tiroler Landtag habe sich den Anschein gegeben, eine wesentliche Gehaltsregulierung vor zunehmen. Unter diesem Vorwände habe er den Bier- und Weinaufschlag vorgenommen, von diesen Erträgnissen indes mehr denn 200.000 Kronen für andere Zwecke verwendet. Dazu habe der Landtag die zugewendeten Beträge da durch geschmälert, daß er allen Lehrern, die weniger als sieben Dienstjahre aufwiesen, den Holzbezug strich. Nach den heutigen Bezügen erreiche der Lehrer nach dreißig Dienstjähren 2000

, habe selbst von diesem nur materielle Nachteile. In seinen Ausführungen weist Redner nach, daß infolge der schlechten Gehalts- und Schul- verhältmsse, die die Lehrer vergräme und ver bittere, diese Tirol verlassen und in andern Pro vinzen Stellungen bekleiden, die von ihrer Tüchtigkeit zeugen. Wenn der Bauernbündler Windisch in einer Versammlung gesagt habe, in Tirol hätten wir nur Lehrer, die man in andern Ländern nicht brauchen könne. Redner weist diesen Vorwurf zurück; ungeprüfte und Not- lehrer könnte man freilich nur in Tirol

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 12
Data: 22.11.1902
Descrizione fisica: 12
eines in der bekannten Vorkonferenz in Innsbruck gewählten Komitees einberufene Lehrertag von Sterzing, welcher von ungefähr 160 Lehrern (vormittags war eine geringere Zahl anwesend) besucht war. Der Einberufer, Herr Lehrer Pichler, eröffnete die Versammlung mit kurzen Begrüßungsworten, stellte den aus Brixen erschienenen Regierungsver treter Grafen Arz vor und ließ die Wahl des Präsidiums vornehmen, wobei Herr S a x e l - Kaltern zum Vorsitzenden, Pichl er-Aldrans zum Stellver treter, K ö p l - Kufstein zum ersten

und Rabanser- Vintl zum zweiten Schriftführer gewählt wurden. Der neue Vorsitzende brachte zunächst ein mit Be geisterung aufgenommenes Hoch auf den Kaiser aus, worauf eine Strophe der Volkshymne gesungen wurde. Herr Lehrer Christoph-Kaltern beantragt, ein Huldigungstelegramm an den Kaiser abzuschicken, was lebhafte Zustimmung findet. Das abgeschickte Telegramm hat folgenden Wortlaut: „Die in Sterzing tagende Versammlung von Tiroler Lehrern erlaubt sich den Ausdruck der Gefühle innigster Liebe

und dauernder Treue an die Stufen des Thrones Eurer Majestät zu senden." Abends traf aus Schönbrunn ein Danktelegramm ein. Herr Christoph, Schulleiter in Kaltern, er stattete nun ein ausführliches, wiederholt von leb haftem Beifalle unterbrochenes Referat über das Lehrer elend in Tirol. Die Ausführungen waren streng sachlich, aber gerade deshelb recht über zeugend. Wenn man den ziffernmäßigen Beweis hört, daß der Tiroler Lehrer am schlechtesten gestellt sei unter seinen Berufskollegen in Oesterreich

, daß sogar Amtsdiener höhere Gehälter bezögen als ein Lehrer, dann wird man die Erregung der Lehrer schaft über die ewige Abweisung ihrer berechtigten Forderungen wohl begreiflich finden. Aus Platz mangel können wir hier weder den Inhalt des ersten noch des folgenden Referates genauer bringen. Wir werden aber, sobald wir das uns versprochene Referat des Herrn Rabanser auf dem Lehrertage in Franzensfeste in unfern Händen haben, in einem oder mehreren Artikeln alle drei Referate gleichzeitig besprechen

der Lehrerforderungen klinge. Man werde, wenn diese Vorlage Gesetz werden sollte, sie nie als Definitivum betrachten, vielmehr halte die Lehrerschaft einmütig an der Sterzinger Petition fest. Für Viehzucht würden vom Land tage mehr Ausgaben bewilligt, als für die Jugend erziehung. Für alles wisse man eine Bedeckung zu finden, nur nicht für die Aufbesserung der Lehrer gehälter. Die Lehrer würden sich jetzt ans Volk selbst wenden, da sie von ihren Ageordneten nicht gehört werden. Die Lehrerschaft wolle

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 8
Data: 30.09.1903
Descrizione fisica: 8
Seite 2 Nr. 78 mann v. Arbesser, Bürgermeister Dr. Otto v. Guggenberg, die Bezirksschulinspektoren Kugler und Mischt, Dompropst Dr. Egger, Propst Mitterer, die Dekane Dr. S ch m i d - Stilfes und Pernter - Passeier, Baron Vittinghof- Schell- Wien u. a. Große Freude bereitete allen Teilnehmern das Erscheinen des hochw. Fürst bisch o f e s S i m o n, der als Lehrerfreund und Hausvater bei den Beratungen der Tiroler Lehrer in seinem Hause nicht fehlen mochte. Von den durch die Reichsratstagung

an den neuen Papst Pius X. folgendes Huldigungstele gramm abgesendet: „Die vierte ordentliche Generalversammlung des Katholischen Tiroler Lehrervereines unterbreitet Eurer Heiligkeit den Ausdruck kindlicher Verehrung und vollster Hingabe und bittet um den apostolischen Segen für das Gedeihen der katholischen Schule in Tirol." Obmann Bonell referierte hierauf über „Die Gehalts- und Pensionsfrage", die als erster Punkt auf der Tagesordnung stand. Der Redner schilderte an einer Kette von Beispielen das Lehrer

elend in Tirol. In allen Nachbarländern werden die Lehrer besser gezahlt, so daß viele Tiroler Lehrer gezwungen seien, ihre Heimat zu verlassen, um in fremden Ländern ihr Brot zu verdienen. Der Redner erinnerte an den -»agischen Tod des Lehrers Appen- bichler von Mtenhstm, der seinen „Nebenverdiensten" zum Opfer gefallsn sei, sowie an jenen Lehrer, der durch Schuhfücken für seine Familie von elf Kindern das nötige Brot beschaffen müsse. (Dieser Fall wurde vor etwa Jahresfrist

von der „T. P." zur Kenntnis der Oeffentlichkeit gebracht. Die Schrftltg.) Herr Bonell nannte die schlechte Entlohnung der Lehrer einen „Schandfleck Tirols"; es sei eine Schande, daß ein Nachtwächter mehr Gehalt beziehe, als ein neu angestellter Lehrer und daß einfache Diener des Staates und Landes besser besoldet wären als die Erzieher der Jugend Tirols, die sich doch durch ein langes kostspieliges Studium auf ihren Beruf vor bereiten müßten. Die Lehrer fordern auch mit Recht eine Versorgung ihrer Witwen und Waisen

. Dermalen erhält eine Lehrerswitwe mit acht Kindern 400 K Pension, während die einfachste Beamtens- witwe das Vierfache erhält. Die Lehrer fordern auch mit Recht, daß die zwei Jahre des Schuldienstes vor der Lehrbefähigungsprüfung in die Dienstzeit, welche für die Pensionierung maßgebend ist, einbe zogen werden. Sie fordern, daß sie nicht durch die Gemeinde, sondern durch das Steueramt den Gehalt ausbezahlt erhalten. Dabei ver wahren sie sich dagegen, daß die armen Land gemeinden neu belastet werd

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 29 di 32
Data: 07.07.1914
Descrizione fisica: 32
(Rufe: Sehr richtig!), und zwar am verfehlten Lernplan der Kinder, noch mehr aber am ver- ehlten Plan des Pädagogiums (lebhafte Zu- timmung). Denn wie sollen die Lehrer an- rers fein, als wie sie aus dem Pädagogium hervorgehen? Da mutz man einmal die Augen aufmachen, man mutz den von Anfang an ganz verfehlten Weg des Schulunterrichtes erkennen, um einen andern Weg gehen zu können. Da können Sie den Lehrern Ge hälter geben, so hoch Sie wollen, dieser Uebel- stand wird durch die Gehälter

nicht berührt. Darum sollte auch die Regierung endlich einmal dahindrängen, datz in den Pädagogien ein anderer Weg betreten wird. Gegenüber dem Abgeordneten Dr. Lorenzoni erklärt Red ner, daß gerade die Zeitläufte dazu drängen, den Erziehern der Jugend die Freiheit mit Verstand und Gemüt der Kinder zu spielen, zu beschneiden, soviel wir nur können. Hier ist das Heiligste zu hüten! Die Lehrer haben die Pflicht, den Eltern die Kinder so Zurück zugeben, wie die Eltern sie gewiß gebildet hätten

, wenn sie in der Lage gewesen wären, es zu tun. Der Herr Referent hat mit einigem Hu mor das Schlagwort der Kulturschande be rührt und gezeigt, datz man dieses Schlag- wort, wenigstens in Tirol, auf die Lehrer und die Volksschulen nicht mehr anwenden kann. Aber wir haben eine Kulturschande, und nicht bloß in Tirol, sondern in ganz Oesterreich. Eine Kulturschande ist die materielle Stel lung der Seelsorgegeistlichkeit (Zustimmung). Wir finden eine Kongrua von kaum 1000, 1200 und 1400 Kronen

, und dann haben wir noch nicht Triennien, sondern Quinquennien von hundert Kronen. Ich glaube, alle Seel sorgepriester würden sich glücklich schätzen, we nigstens alle in Tirol, wenn sie so stünden, wie die Lehrer nach diesem Gesetze stehen werden (Zustimmung). Und dann dürfen wir nicht vergessen, daß der Seelsorgepriester noch eine große Familie hat, weil an ihn sich die Armen der Gemeinde wenden und er von seinem kar- t en Gehalte noch anderen mitteilen muß. Br hat erst vor einigen Tagen ein Seelsorge- priestex geklagt, datz

, sondern auch in den Kreisen der Intelli genz. Diese Mißstimmung hat selbst unter den Ab- geockneten Eingang gefunden und auch hier nicht bloß unter den bäuerlichen Vertretern, sondern auch unter den Vertretern der Intelligenz. Ich will nicht die Ursachen dieser Mißstimmung untersuchen. Ich glaube, daß dadurch, daß das Landesbudget durch die neue Vorlage, welche die Gehälter der Lehrer in be deutender Weise aufbesiert, neu belastet wird, diese Mißstimmung einigermaßen erklärbar ist, kann man fast annehmen

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Tiroler Post
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Pagina 17 di 28
Data: 03.07.1914
Descrizione fisica: 28
ßRufe: Sehr richtig?), und zwar am verfehlten Lernplan der Kinder, noch mehr aber am ver fehlten Plan des Pädagogiums (lebhafte Zu stimmung). Denn wie sollen die Lehrer an ders sein, als wie sie aus dem Pädagogium hervorgehen? Da muß man einmal die Augen aufmachen, man mutz den von Anfang an ganz verfehlten Weg des Schulunterrichtes erkennen, um einen andern Weg gehen zu können. Da können Sie den Lehrern Ge hälter geben, so hoch Sie wollen, dieser Uebel- stand wird durch die Gehälter

nicht berührt. Darum sollte auch die Regierung endlich einmal dahindrängen, daß in den Pädagogien ein anderer Weg betreten wird. Gegenüber dem Abgeordneten Dr. Lorenzoni erklärt Red ner, daß gerade die Zeitläufte dazu drängen, den Erziehern der Jugend die Freiheit mit Verstand und Gemüt der Kinder zu spielen, zu- beschneiden, soviel wir nur können. Hier ist das Heiligste zu hüten! Die Lehrer haben die Pflicht, den Eltern die Kinder so Zurück zugeben, wie die Eltern sie gewiß gebildet hätten

, wenn sie in der Lage gewesen wären, es zu tun. Der Herr Referent hat mit einigem Hu mor das Schlagwort der Kulturschande be rührt und gezeigt, daß man dieses Schlag wort, wenigstens in Tirol, auf die Lehrer und die Volksschulen nicht mehr anwenden kann. Aber wir haben eine Kulturschande, und nicht bloß in Tirol, sondern in ganz Oesterreich. Eine Kulturschande ist die materielle Stel lung der Seelsorgegeistlichkeit (Zustimmung). Wir finden eine Kongrua von kaum 1000, 1200 und 1400 Kronen

, und dann haben wir noch nicht Triennien, sondern Quinquennien von hundert Kronen. Ich glaube, alle Seel sorgepriester würden sich glücklich schätzen, we nigstens alle in Tirol, wenn sie so stünden, wie die Lehrer nach diesem Gesetze stehen werden (Zustimmung). Und dann dürfen wir nicht vergessen, daß der Seelsorgepriester noch eine große Familie hat, weil an ihn sich die Armen der Gemeinde wenden und er von seinem kar gen Gehalte noch anderen Mitteilen muß. Mr hat erst vor einigen Tagen ein Seelsorge priester geklagt, daß er absolut

der Intelli genz. Diese Mißstimmung hat selbst unter den Ab- - geordneten Eingang gefunden und auch hier nicht blvß unter den bäuerlichen Vertretern, sondern auch unter den Vertretern der Intelligenz. Ich will nicht die Ursachen dieser Mißstimmung untersuchen. Ich glaube, daß dadurch, daß das Landesbudget durch die neue Vorlage, welche die Gehälter der Lehrer in be- öeutcnber Weise aufbessert, neu belastet wird, diese Mißstimmung einigermaßen erklärbar ist, kann man saß annehmen. Damit, daß die Herren

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Außferner Zeitung
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Pagina 25 di 28
Data: 05.07.1914
Descrizione fisica: 28
(Rufe: Sehr richtig!), und zwar am verfehlten Lernplan der Kinder, noch mehr aber am ver fehlten Plan des Pädagogiums (lebhafte Zu stimmung). Denn wie sollen die Lehrer an ders sein, als wie sie aus dem Pädagogium hervorgehen? Da mutz man einmal die Augen ausmachen, man mutz den von Anfang an ganz verfehlten Weg des Schulunterrichtes erkennen, um einen andern Weg gehen zu können. Da können Sie den Lehrern Ge hälter geben, so hoch Sie wollen, dieser Uebel- stand wird durch die Gehälter

nicht berührt. Darum sollte auch die Regierung endlich einmal dahindrängen, daß in den Pädagogien ein anderer Weg betreten wird. Gegenüber dem Abgeordneten Dr. Lorenzoni erklärt Red ner, datz gerade die Zeitläufte dazu drängen, den Erziehern der Jugend die Freiheit mit Verstand und Gemüt der Kinder zu spielen, zu beschneiden, soviel wir nur können. Hier ist das Heiligste zu hüten! Die Lehrer haben die Pflicht, den Eltern die Kinder so zurück- ZUgeben, wie die Eltern sie gewiß gebildet hätten

, wenn sie in der Lage gewesen wären, es zu tun. Der Herr Referent hat mit einigem Hu mor das Schlagwort der Kulturschande be rührt und gezeigt, datz man dieses Schlag wort, wenigstens in Tirol, auf die Lehrer und die Volksschulen nicht mehr anwenden kann. Aber wir haben eine Kulturschande, und nicht blotz in Tirol, sondern in ganz Oesterreich. Eine Kulturschande ist die materielle Stel lung der Seelsorgegeistlichkeit (Zustimmung). Wir finden eine Kongrua von kaum 1000, 1200 und 1400 Kronen

, und dann haben wir noch nicht Triennien, sondern Quinquennien von hundert Kronen. Ich glaube, alle Seel sorgepriester würden sich glücklich schätzen, we nigstens alle in Tirol, wenn sie so stünden, wie die Lehrer nach diesem Gesetze stehen werden (Zustimmung). Und dann dürfen wir nicht vergessen, daß der Seelsorgepriester noch eine große Familie hat, weil an ihn sich die Armen der Gemeinde wenden und er von seinem kar gen Gehalte noch anderen Mitteilen muß. Mir hat erst vor einigen Tagen ein Seelsorge priester geklagt

, sondern auch in den Kreisen der Intelli genz. Diese Mißstimmung hat selbst unter den Ab geordneten Eingang gefunden und auch hier nicht bloß unter den bäuerlichen Vertretern, sondern auch unter den Vertretern der Intelligenz. Ich will nicht die Ursachen dieser Mißstimmung untersuchen. Ich ■ glaube, daß dadurch, daß das Landesbudget durch die neue Vorlage, welche die Gehälter der Lehrer in be deutender Weise aufbessert, neu belastet wird, diese Mißstimmung einigermaßen erklärbar ist, kann man : fast annehmen

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 7 di 8
Data: 10.06.1908
Descrizione fisica: 8
. Die allgemeine Schurfbewilligung vom 25. Mai 1907 Esch. Zl. 1260 des Bartlmä Rainer, Sägemüller in Kufstein für den politischen Bezirk Kufstein wurde wegen Zeitablaufes zur Löschung gebracht. Der k. k. Bezirkshauptmann: I. V.: Dr. Peer. Vermischte Nachrichten. (Offene Lehrstellen.) Für das nächste Schul jahr gelangen wieder zahlreiche Lehrer- u. Lehrerinnen stellen zur Besetzung, und zwar beim Bezirksschulrat Brixen 13 Lehrer und 3 Lehrerinnen (Termin 30. d.), beim Bezirksschulrat Landeck 8 Lehrer

und 1 Lehrerin (Termin 1. Juli), beim Bezirksschulrat Lienz 11 Lehrer und 5 Lehrerinnen (Termin 5. Juli), beim Bezirks schulrat Kufstein 5 Lehrer (Termin 1. Juli), beim Bezirksschulrat Schlanders 8 Lehrer u. 4 Lehrerinnen, beim Bezirksschulrat Bozen 13 Lehrer und 11 Leh rerinnen, beim Bezirksschulrat Kitzbühel 6 Lehrer und 6 Lehrerinnen (Termin 1. Juli), beim Bezirksschulrat Meran 8 Lehrer und 3 Lehrerinnen (Termin 30. Juni), beim Bezirksschulrat Reutte 7 Lehrer und 1 Lehrerin (Termin 20. Juli), beim

Bezirksschulrat Imst 4 Lehrer und 1 Lehrerin (Termin 12 Juli), beim Stadtschulrat Bozen 2 Lehrer und 3 Lehrerinnen (Termin 10. Juli), beim Bezirksschulrat Schwaz 12 Lehrer und 3 Lehrerinnen (Termin 1. Juli), beim Bezirksschulrat Bruneck 10 Lehrer und 3 Lehrerinnen (Termin 15. Juli) und beim Bezirksschulrat Innsbruck 9 Lehrer und 3 Leh rerinnen (Termin 1. Juli) für die Orte Erlach, Fulpmes, Vinaders, Hötting, St. Kathrein, Obernberg, Schmirn, Steinach, Tulfes, Jnnervals, Wattens und Wattenberg. (EineVerfügung

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 12
Data: 21.11.1902
Descrizione fisica: 12
Saale des Josesinums nahezu 400 Teilnehmer ein gefunden, wobei die Lehrer und Lehrerinnen den Löwenanteil stellten. Von den außergewöhnlichen Gästen sind zu nennen: Die hochw. Herren Propst Walter, Propst Mitterer, Kanonikus Egger, die Dekane von Brixen, Klausen und Stilfes, Professor Heidegger, dann die Abgeordneten Dr. v. Guggen- berg, Pfarrer Steck und Postmeister Hartmann Ar nold, Bezirksschulinspektor und Professor Jochum u. a. Telegramme waren eingelangt vom Landes schulinspektor Dr. Hausotter

das Vereines be treffend die Gehaltregulierung der Lehrer unter großem Beifall mit und wies damit den Anwurf der Gegner, der kath. Tir. Lehrerverein habe weder die Mittel noch die Freiheit, die Lehrergehaltsfrage einer Erledigung zuzuführen, energisch zurück. Bonell sagte: Wir haben keinen Grund, unsere bisherige, bewährte Organisation aufzugeben, der neue Verein wollte nur die Ernte, die der kath. Tiroler Lehrer verein gesäet, demselben wegschnappen und dann als seine Leistung auf seine farblose Fahne

schreiben. Redner mahnte zur Einigkeit aller Lehrer in dieser Frage und der Erfolg wird nicht ausbleiben. Rau schender Beifall folgte den wahren Ausführungen des verdienstvollen Obmannes, nur einige „farblose Achselbänder" verliehen ihrem Aerger durch Zwischen- und Nichtauerkennungsrufe Ausdruck. Hierauf nahm Rabanser, Schulleiter in Vintl, das Wort zum Thema: Die Gehaltsfrage der Tir. Lehrerschaft. In unverblümter Sprache trug nun Redner die gewiß berechtigten Forderungen der Lehrerschaft Tirols

vor und sagte zum Schluffe, daß der Widerstand gegen Gchaltsregulierung etwas ge brochen sei, daß die Lehrer aber darben, und zwar sehr darben, und daran nicht die kleinste Schuld die Landtagsabgeordneten treffe. An diese offenen Worte reihte sich eine lange Debatte, an der sich die anwesenden Abgeordneten, sowie mehrere Lehrer und Katecheten beteiligten. Weiter behandelte Schulleiter Rikolufsi von Salurn in humorvoller Weise die Stellung des kath. Tiroler Lehrervercines zum neuen Lehrerverein

. Die anwesenden „Farblosen" wurden in die Enge ge trieben und kamen nicht gut durch. Rikolufsi sagte unter andern, daß der farblose neue Verein bereits schon seine Farbe gezeigt hat, da er offen gegen den kath. Tiroler Lehrerverein ausgetreten ist und ihm verschiedene, heute deutlich und klar widerlegte An würfe zu machen suchte, während jeder andere Verein unbehelligt gelassen wurde. Bei der sehr erregten Debatte erklärte Lehrer Mazag, ein Reuvereinler, durch zahlreiche Anfragen gedrängt, daß der neue

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 16
Data: 29.06.1913
Descrizione fisica: 16
. Von Reimmichl. (Fortsetzung.) Am nächsten Tage merkte der Lehrer, daß die Landkarten verbessert waren. Er hatte aber keine Freude, sondern schlug einen fürchterlichen Lärm. Ich sagte, die kleinen Kinder vom Schuldiener werden es getan haben, denn ich wär' ihnen schon öfters darauf- gekommen, wie sie mit meinen Farben Häuslein ge malt hätten. — „Ah so, du weißt darum!" schrie der Lehrer; „jetzt kenn' ich mich aus, du Schurke. Aber Paß auf, was dein Herr Vater dazu sagt, wenn er den Schaden vergüten

die Spenglerin, das freche Weibsbild, noch herüber zu uns und machte einen fürchterlichen Auftritt. Meine Mutter jammerte, bekam Krämpfe, sagte, ich bring' ihr noch den Tod — und ich Hab' ihr doch nichts getan. Was doch die Frauenzimmer empfindlich sind und über jede Kleinigkeit sich ausregen! — Am nächsten Tage war ich sehr brav und merkte fleißig in der Schule auf. Der Lehrer sagte uns, daß die Weltkugel, das heißt unsere Erde, nicht viereckig und nicht platt, sondern: kugelrund und nur auswendig hart

, inwendig aber voll Feuer und geschmolzenen Metalls sei; davon kämen die Vulkane oder feuerspeienden Berge. Wir haben auch in der Schule eine Weltkugel, die man Klobus nennt. Sie ist beiläufig so groß wie ein Kürbis imd auswendig auch hart, es sind viele Meere und Länder darauf gezeichnet, aber feuerspeiende Berge sieht man keine — und doch sagt der Lehrer, es wär' eine richtige Weltkugel. Es wunderte mich, sehr, ob sic inwendig auch Feuer und geschmolzenes Metall hat. Am Nachmittag kam ich sehr früh

in die Schule. Da noch keine anderen Schüler in der Klasse waren, unter suchte ich die Weltkugel. — Pfui, hat uns der Lehrer eine Pastete vorgemacht. — Sie ist inwendig ganz schtvarz und, ich glaube, hohl. Mit einem solchen Schwindel will man kleinen, geweckten Jungen die Erdkunde beibringen. Es blieb nichts anderes übrig, als ein bißchen nachzuhelfertz damit der Lehrer von seinen Schülern nicht auf Lügen ertappt werde. Zum Glück hatte ich noch von jener unübertroffenen Fest lichkeit zu Vaters Namenstag

ein wenig Schießpulver und einen langen Streifen Zündschwamm, welch nützliche Gegenstände ich zur Vorsicht immer bei mir trug. Ich verbesserte nun die Weltkugel (oder, wie der Lehrer sagt, den Klobus), soweit, daß meine Mitschüler auch etwas Richtiges und Wahres daraus lernen konnten, und stellte sie dann wieder auf den Kasten. Nachdem die Schule angegangen war, schnüffelte der Lehrer immer mit der Nase und sagte: „Was ist denn das für ein brennethranter Geruch hier in der Klasse?" Wir schnüffelten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 24.02.1905
Descrizione fisica: 16
gegen den Bauernbund? Wann und wo war der Bauernbund oder sein ge- f li r ch t e t e r O b m a n n S ch r a f f l u n k a t h o l i s ch k Warum dürfen die Lehrer ihren eigenen Verein haben? Und warum dürfen die Geistlichen beim Lehrerverein mittun? Als die Lehrer einen Verein ötlDeteit, wo die Geistlichen nicht dabei sein durften, da gab es unter den Augen und mit Zustimmung der Bischöfe lauten Protest über den Ausschluß der Priester, über die Trennung der Lehrer von den Geistlichen, über die Gefahr

, daß die Tiroler Lehrer nunmehr eine Beute des Liberalismus werden. Wie wurde immer betont, daß die Geistlichen die Aufbesserung der Lehrer be fördern, daß die Priester auch um die wirtschaftliche Lage der Lehrer aufrichtig besorgt sind, wie viele Hunderte von Priestern haben die Lehrerpetitionen um Gehaltsaufbesserung unterschrieben, — die Landesbischöse sind heute noch Ehrenmitglieder des katho lischen Lehrervereines und haben immer beteuert, wie sehr sie die Aufbesserung der Lehrer wünschen und befördern

. Warum hat man gegen uns Bauern so ganz andere Grundsätze? Oder sind wir Bauern in den Augen der Bischöfe weniger katholisch und weniger kostbar als die Lehrer? Und würden wir Bauern nicht mindestens ebenso eine Verbesserung unserer Lage brauchen wie die Lehrer? Aber freilich, die Lehrer fürchtete man und man erschrak vor der Aussicht, daß sie liberal werden könnten. — Bei uns Bauern aber fühlt man sich ganz sicher und darum die ungleiche Behandlung. Wir Tiroler Bauern gelten zwar als dumm

, aber die Fortsetzung solcher Behandlung könnten wir mit der Zeit doch noch einsehen, wie man sich benehmen muß, um so wie die Lehrer behandelt zu werden. Wir haben im Lande zahlreiche Gesellen- und Arbeitervereine. Die Mitglieder dieser Vereine sind gerade nicht immer ausgesuchte Tugendbolde; aber diese Vereine sind nützlich und notwenidg, um zu retten, was zu retten ist. Da ist nun überall über Auftrag des Bischofs ein Geistlicher sogar an der Spitze des Vereines und die Geistlichen müssen für diese Vereine

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Tiroler Post
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Pagina 6 di 8
Data: 07.11.1900
Descrizione fisica: 8
am besten bewährt haben. Mit welchen Gründen die Gemeinden einen Lehrer anstellen! Man schreibt uns: Es ist gar nicht lange her, wurde die Lehrer stelle in N. vacant. Da diese Stelle verbunden mit dem Meßner- und Organistendienste eine der einträglichsten im Bezirke Kufstein ist, so lieb äugelten selbstverständlich mehrere Lehrer auf diesen Posten. — Wie es bei Ortsschulräthen und Gemeinden in Tirol schon bald Brauch ist, dass ältere Landlehrer, welche mehrere Kinder haben, einen größeren Posten

nicht mehr bekom men, so wollte doch ein gewisser definitiver Lehrer K. das Opfer bringen, um diese Stelle gewiss zu bekommen, sich provisorisch in N. an stellen zu lassen, da er hoffte, wenn er längere Zeit in N. ist, man doch dort wegen seiner Tüchtigkeit in seinem Amte als Lehrer, Meßner und Organist geneigt wird, denselben später definitiv anzustellen. — Nun dieser Lehrer stellte sich dem Ortsschulrathe nnd der Gemeinde in N. vor. Letztere beschlossen, nun K. provisorisch in Anhoffnung

der Genehmigung des k. k. Be- zirksschulrathes anzustellen. Zur Bekräftigung dieses gratulierten der Ortsschulrath, sowie die Gemeinde diesem Lehrer öffentlich in einem Gast locale und bestätigten ihren Entschluss mit Hand schlag. Nun hieß es allgemein, K. kommt nach N. — Aber o jerum! Diese Stelle wurde von höherer Behörde zur definitiven Besetzung aus geschrieben. Wie gieng's da zu? Halt wie es in solchen Füllen bei den Ortsschulräthen und Gemeinden üblich ist. Diese legten einen Kittel an und brachten

einen Lehrer, der keine Kinder hat, in Vorschlag. Ob dieser Vorgang bei den höheren Behörden angenommen wird, muss erst die Zukunft zeigen, nachdem der Ortsschulrath und die Gemeinde N. keinen einzigen Grund gegen K. aufzuweisen vermag, als dass er viele Kinder hat, K. aber ein guter Lehrer, verläss licher Meßner und Organist, Sänger und Mu siker ist, nebstbei ein tadelloses Leben an den Tag legt, wie ein Zeugnis des Pfarramtes Sch. bestätigt. Viele hatten K. diese Stelle ge wünscht

, da er auf seinen jetzigen Posten in Sch. eine unbeschreiblich schlechte Wohnung und besonders ein geringes Einkommen hat, womit er seine Familie fast nicht mehr fortbringen kann. Für die Stelle in Sch. ist K. mit seinen Kenntnissen wirklich zu gut. Was K. für ein Lehrer ist, beweisen die Priester und Lehrer, so wie barmherzige Schwestern, welche aus seiner Schule schon hervorgegangen sind. Vielleicht nützen diese Zeilen, dass man höheren Orts auf die Anstellung älterer Lehrer, sowie solcher, welche eine größere Familie

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 14
Data: 24.11.1906
Descrizione fisica: 14
das schon längst vom Zahne der Zeit entfleischte Gerippe der uralten absonderlichen Dienstbotenordnung, ab gesehen von allen anderen zwingenden Gründen, schon aus purer Gerechtigkeit begraben und dafür ein modernes Gesetz schaffen, welches den länd lichen Arbeitern den gebührenden Schutz gewährt. Aus Vorarlberg. Die Notlage der Vorarlberger Lehrer. Letzten Samstag tagte in Dornbirn die Haupt versammlung des liberalen Landeslehrervereines. Der Lehrer Bitschnau in Feldkirch hielt dort ein Referat

über die materielle Lage der Vorarlber ger Lehrer. Und wahrhaftig, der Redner ent rollte ein trauriges Bild über die Lebenslage der Vorarlberger Lehrer. Wir wollen nur ein paar Ziffern über die wichtigsten Lehrerkategorien — die Volksschullehrer — anführen: In Vor arlberg erhält ein Volksschullehrer bei der ersten desinitiven Anstellung in der höchsten 1. Ge haltsklasse K 1725 und in der niedersten K 880. Die höchste Gehaltsklasse steigt bis zu 2500 K und die mindeste bis zu 1280 K. In den Städten Innsbruck

, Bozen, Brixen, Schwaz re. erhält ein Lehrer bei seiner Anstellung K 2600 und steigt bis zu K 3900. Und dabei ist Vorarl berg bekanntlich ein sehr teueres Land. Zu diesem Schundlohn von 880 K kommt aber noch die klerikale Fuchtel, die über jeden halb wegs freidenkenden Lehrer schwebt. Der klerikale Landtag wird trotz seiner bekannten „schulfreund lichen" Gesinnung dem Elend der Lehrer, wenn auch nicht gerne, aber doch sicher abhelfen müssen. Es geht denn doch nicht an, daß die Lehrer

der 3. und 1. Gehaltsklasse ihren hehlen Beruf nur als Nebenberuf betreiben, und um ihre Familie vor dem Hunger zu schützen, zu allen möglichen Agentschaften und sonstigen Nebenerwerben greifen müssen. Die Arbeiterschaft Vorarlbergs hat ge wiß nichts gutes, sie jammert und seufzt gerade so wie die Lehrer, denn die liberalen Fabrikanten, die den armen Lehrer helfen zu wollen versprechen, zahlen ihren Arbeitern auch Schundlöhne: aber eben weil die Arbeiterschaft im Elend steckt und nicht genügend zu essen hat, deshalb

begreift sie die Notlage der geistigen Proletarier, der Lehrer, am besten. Auf die organisierte Arbeiterschaft, auf die sozialdemokratische Partei Vorarlbergs kann sich die Lehrerschaft bei ihrem Kampfe um Besserstellung ihrer Lebenslage sicher verlassen. Wir verstehen eine gnte Schule zu würdigen und Lehrer mit hungrigem Magen können keine guten Lehrer sein. Dornbirn. (Bezeichnend.) Wie duck mäuserisch und hinterlistig die klerikale Partei vorgeht, beweist u. a. folgendes: Zu der Haupt versammlung

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 4
Data: 05.02.1924
Descrizione fisica: 4
. Der „Landsmann" schreibt: In diesen Tagen erließ der Unterrichtsmiuister Gentile ein Rundschreiben an die Studienprovveditoren über die Durchführung der neuen Vorschriften über den Religionsun terricht in den Volksschulen. Die darin enthaltenen Verfü gungen stehen teilweise in direktem Widerspruche mit früher erflossenen Anordnungen über denselben Gegenstand. So ins besondere, was die Person des Religionslehrers betrifft. Hieß es in früheren Kundgebungen der Unterrichtsverwallung, daß nur solche Lehrer hiezu

geeignet erschienen, die von der kirchlichen Behörde als solche erklärt würden, erwirbt sich nach dem neuesten Rundschreiben jeder Lehrer seine Eignung allein schon dadurch, daß er sich zum Religionsunterricht meldet! Das neue Gesetz über den Religionsunterricht bestimmt diesen als Pflichtgegenstand (obligatorisch), die letzten Ver ordnung aber besagen, daß jene „Schüler, deren Familien, selber für den Religionsunterricht sorgen wollen (!) von dem Religionsunterricht der Schule befreit werdern-müssen

dann anzu nehmen, wenn Lehrer, die für gut angesehen werden, offen und aufrichtig erkläre«, der von den Lehrplänen des Religi onsunterrichtes vorgezeigten Richtschnur zustimmen zu wollen, durchgedrungen von der Notwendigkeit, in den jungen Herzen den Glauben einzuflößen, der ihre eigene Tätigkeit als Menschen und Erzieher belebt und stützt. Alles übrige wird sich von selber ergeben." (!) Es folgen dann nähere Richtlinien über die Abfassung der Religions-Lehrbücher, die von einer eigens hiezu bestimm ten

Kommission besorgt werden soll. Der Schluß des Rund schreibens nimmt noch einmal Bezug auf die Eignung zur Erteilung des Religionsunterrichtes. Es heißt wörtlich: „Das Ministerium geht von der Gewißheit aus, daß der Lehrer, der seinem Direktor, der Umfrage hält, welche der der Lehrer Religionsunterricht zu erteilen wünschen, sich zur Verfügung („presente“) stellt, vor allem ein Ehrenmann (Galantuomo) ist, der die Wahrheit sagt. Wenn er sich da zu (zum Religionsunterricht. D. Red.) bereit erklärt

seine eigenen Schüler, trotz des Stillschweigens der alten Lehrpläne, die die Schule neutral, d. h. ohne Re ligion haben wollten." — „Ja und Nein." Der „Popolo Veneto" vom 17. Jänner bemerkt zu diesem Rundschreiben des Unterrichtsministers: Der On. Gentile will behaupten, daß alle Lehrer Italiens, die sich auf die Einladung, den Religionsunterricht zu erteilen, mit „Ja" anworten, „offen und aufrichtig" reden, weil derjenige, der in diesem Falle seinem Direktor sich bereit (presente) erklärt

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Tiroler Post
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Pagina 11 di 20
Data: 09.10.1908
Descrizione fisica: 20
aus der Lehrerschaft; es seien nur genannt die Her ren LA. Prof. Dr. Schoepfer, Schraffl, v. Guggenberg, Bliem, U n t e r k i r - ch er, Dr. Stumpf, Rainer, Glatz, von Walther, Bürgermeister Greil, Dr. Christoman nos, Abt Zacher, v. Sternbach, Kofler, ferner Hofrat Dr. Hausotter, Schulrat Röck, Landes schulinspektor Nitsche, Professoren der Lehrer bildungsanstalt, Professoren der Innsbrucker Mittelschulen, Hofrat Baron Schwind, Regie rungsrat Defant, Graf Lodron usw. Mehr als 30 italienische Lehrer

waren in Vertretung der Lehrer Jtalienisch-Tirols erschienen. Die Leh rerinnen hatten die Galerie besetzt. Es dürften gegen 1500 Personen anwesend sein. Lehrer August R e i n i s ch als Obmann des Innsbrucker Lehrervereins eröffnete in einer herzlichen Begrüßungsrede die Versammlung und meinte, die heutige Versammlung müsse es laut hinausrufen ins Land, wie groß die Not lager. der Tiroler Lehrerschaft sei. Mit einem Hoch auf den Kaiser schloß er seine Rede, worauf ein Huldigungstelegramm an denselben abge schickt

wurde, bei dessen Verlesung freudige Vei- fallsäußerungen zum Ausdruck gelangten. In das Präsidium wurden gewählt: als Vorsitzender Lehrer K ü h l w e i n - Hall, als Stellvertreter Lehrer Rabanser - Eppan, als Schriftführer Lehrer Reindl- Innsbruck, B e g g e r - Brixen und Lehrer Z a n g e r l aus Meran. Herr Lehrer K ü h l w e i n dankte vielmals für die Wahl zum Vorsitzenden und begrüßte alle Anwesenden aufs herzlichste, besonders den Herrn Hofrat Schwind als den Vertreter des Statthal ters

. Lebhafter Beifall erscholl, als er unsere Abgeordneten begrüßte. Weiters begrüßte er die Professoren und Schulinspektoren, alle Kol legen und Kolleginnen aus Deutsch- und Jtalie- nisch-Tirol. (Lebhafter Beifall.) Er spricht die Hoffnung aus, daß die Versammlung einen würdigen Verlauf nehmen möge, und bezeichnet Herrn Lehrer Grisfemann als den größten Vor kämpfer für die Lehrerfrage in Tirol. (Stür mischer Beifall.) Nun trat Herr Lehrer Grisfemann ans Rednerpult und begann sein Referat über die Notlage

einmal war in diesem Saale die Lehrerschaft versammelt. An einem schönen Au gustabend des Jahres 1905 hatte die Landes hauptstadt Innsbruck die aus allen Teilen der Monarchie hier weilenden Teilnehmer am Fe- rialkurs zu einem Abschiedsabend hierher gela den. Die Väter der Stadt waren die liebens würdigen Wirte und wir Lehrer die fröhlichen Gäste. Heute sind wir in ungleich größerer Anzahl hier erschienen, aber nicht die Festesfreude führte uns aus allen Tälern des Landes, aus Stadt und Dorf, aus Süd und Nord, hieher

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 16
Data: 16.07.1909
Descrizione fisica: 16
S ch r a f f l. Landesausschutz, Reichsrats- abg.; Viktor Freiherr v. F u ch s, Reichsratsabg., Obmanstellvertreter; Leopold Steiner, Ober kurator der n.-ö. Landeshypothekenanstalt, Reichsratsabg.; Franz Hagenhofer, Reichs ratsabg.; Julius Axm an n, Reichsratsabg.; Josef Stöckler, Landesausschutz, Reichsrats abgeordneter, Schriftführer. Tiroler Lehrertag. Am 9. Juli versammelten sich in Innsbruck die Tiroler Lehrer und Lehrerinnen neuerdings, um in der Frage der materiellen Verbesserung ihrer Lage Stellung zu nehmen

und ihre gerech ten Forderungen auf das nachdrücklichste zu be tonen. Es waren 700 Lehrpersonen aus allen Gegenden Tirols zusammengekommen. Lehrer Sauerwein sprach über die Or ganistenfrage. Er sagte: Die Mesnerdienste wer den gewiß in Zukunft vom Lehrdienste getrennt werden. Das ist ein Erfolg. Auch in der Orga nistenfrage erhielten wir jetzt eine öffentliche An erkennung. Man hat eingesehen, datz die Besol dung dieses Dienstes mit der Arbeitsleistung in keinem Verhältnisse steht. Die Ordinariate Salz burg

Landtagsabgeordnete geäußert hätten, datz eine günstige Lösung der Lehrergehaltsfrage für den Herbst sicher sei. Lehrer G r i s s e m a n n, Innsbruck, sprach über die Hoffnungen der Lehrer auf den Landtag und die dann erfolgte Enttäuschung. Er sagte: Man hat meine Schilderungen, die nur ein schwaches Abbild der Notlage vieler Lehrer boten, übertrieben gefunden; aber niemand hat es gewagt, die aufgestellten Berechnungen anzu zweifeln; auch unsere Gegner konnten sich der Er kenntnis nicht verschließen, datz

da rasche Abhilfe unbedingt notwendig sei. Und doch ist bis heute nichts geschehen, die Not zu lindern. Der Landtag züchtet in unseren Reihen die Unzufriedenheit systematisch grotz und diesen Leuten vertraut man dann das Beste, was das Volk besitzt, die Jugend an! Wir Lehrer sind nicht unbescheiden, wir wären mit wenigem zufrieden. Aber auch dieses Wenige versagt uns dieselbe Gesellschaft, die uns ihre Kinder anvertraut. Hätte es eine schönere und würdigere Jahrhundertfeier ge geben

nach auf fruchtbares Erdreich gefallen sind. Der laute Beifall während und am Schlüsse der fornwollendeten Rede zeigte klar, daß das Tiroler Volk nicht gegen eine gerechte Ent lohnung der Lehrer ist, wie man uns oft glauben machen will. Uebrigens stellte dies auch Herr Abg. Schraffl fest, als er am 8. Jänner d. I. ge legentlich der Generaldebatte über unsere Frage u. a. sagte: „Die Lehrer sind die Erzieher un seres Volkes, unserer Kinder, des Wertvollsten, was wir haben. Alles für das Kind, das ist die Pflicht

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Alpenland
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Pagina 5 di 12
Data: 25.10.1921
Descrizione fisica: 12
in Österreich ist. Umsomehr hat es aufsallen müssen, daß die tehrer von Innsbruck und Hötting einen Streik veranstaltet wd daß sie die gesamte Elternschaft ausgerusen haben, um int deren Hilfe den Kamps um den allernotwendigsten Lebens- mterhalt zu einem evsolgreichen Ende zu führen. Wie konnte @ zu diesem Lehrerstreik koumien und was ist an den Be- ßilptungen, daß die erwähnten Lehrer in «unerhörter Weise iorben müssen und daß ihnen schweres Unrecht angetan wor den, Wahres? Die vorü Landtage beschlossene

antonratische Gleichstellung Gehaltsbezüge der Lehrer mit denjenigen der Landesbe- mtm begann mit 1. Oktober 1920, und da diese Gleichstellung ln geradezu nobler Weise war durchgesühvt worden, so schien »ie Lehrerschaft Tirols vollauf lreftiedigt und von den ausrsi- deilden Gehaltskämpfen endlich befreit zu sein. Allerdings baren gewisse Elemente fortwährend an der Arbeit, die unter -er Lehrerschaft eingetretene Beruhigung zu stören und jeden kiffenden oder unpassenden Anlaß zu benützen -um Derwir- lirng

und neue Kämpfe hervorzurusen. Diese Versuche blieben vorerst erfolglos bis zum Inkrafttreten 'des Besoldungsgesetzes. Ks dieses Ersetz mit 1. August d. I. in Kraft trat, stand die Landesregierung vor der Frage, in welcher Weise nunmehr >ie Lehrer in die bestehenden Besoldungs- oder bester gesagt Kerwendungsgruppen -überznsühren sind. Es ist ein alter Wunsch der Lehrer Oesterreichs, daß deren Gehaktsbezüge nach iinheitlichen Gun'dsätzen geregelt seien, und 'daß diese Bezüge in allen Ländern ungefähr

die gleichen zu sein haben. Dieser Wunsch der Gesamtlehrerschaft begegnete ganz dem gleichen Wunsch aller Landesregierungen, welche durch eine möglichst »ollkonMene Gleichstellung aller Lehrer Beruhigung in die Lehrerschaft tragen und das Ausspielen 'des einen Landes fegen 'das andere endgültig verhindern wollten. Die .Landes legierungen verabredeten deshalb irrt Lause des Sommers Him Zwecke der Feststellung einheitlicher Grundsätze für eie chrerbefoldung eine eigene Länderkonserenz und verpflich ten

sich gegenseitig, in der Zwischenzeit alles zu Unterlasten, vas eine einseitige Lösung des Problems darstellen und ^en Beschlüssen der in Aussicht genommenen Länderkonserenz prä- ffbizieren würde. Infolge dieser Lage der Dinge hat die Tiroler Landesvegie- tng am 5. August d. I. den einstimmigen Beschluß gefaßt. m Lehrer vorläufig nicht in die entsprechenden Derrvendimgs- tzuppen üherzuführen und dafür den Lehrern für die wenigen Monats bis zum Zusammerttreten derLänderkonferestz in Salz burg einfach

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 2 di 10
Data: 22.02.1903
Descrizione fisica: 10
Lehrer Pichler auf die Notlage der Tiroler Lehrer hingewiesen, indem er betonte, daß 85°/o der gesamten Lehrer Tirols der III. Gehaltsklaffe angehören und somit ein Gehalt Von nur 800 Kronen, nach 30 Dienstjahren (das ist im Jahre 1924) erst 1040 Kronen beziehen. Nicht einmal die Lehrer der I. Gehaltsklaffe beziehen nach dem Landesschulgesetz nach 30 Dienstjahren ein Gehalt, welches dem Existenzminimum von 1600 Kronen gleich kommt. Er besprach darauf auch die ganz unzu reichende Versorgung der Witwen

, daß er die Notlage der Tiroler Lehrer und die Berechtigung ihrer Forderungen anerkenne. Weiters betonte er, daß diese Forderungen in korrekter u. loyaler Weise vorgebrachtwurden, trotzdem die Lehrer durch ihre kärglicheu Bezüge sich in einer ökonomisch sehr bedauerlichen Lage befinden. Er stellte sodann die wohlwollende Mitwirkung der Regierung bei Er ledigung dieser Frage in Aussicht, betonte jedoch, daß es vor allem eine Aufgabe des Tiroler Landtages sei, dieselbe einer schleunigen Lösung entgegen .zu führen

. Herr Lehrer Gaspari betont die besonders mißliche Lage der Lehrer im italienischen Landesteile, denen auch alle Nebenbeschäftigungen, wie sie die Deutschtiroler Lehrer als Meßner, Organisten, Gemeindeschreiber finden, entzogen sind, sodaß sie lediglich auf ihre Lehrerbezüge angewiesen sind. Daher trachten die Lehrer Welschtirols in Istrien Stellen zu erlangen oder sie nehmen zu anderen Berufszweigen ihre Zuflucht. Nachdem sich die italienischen Abgeordneten bereit erkärt haben, die Gehaltsfrage

der Lehrer im Landtage in Verhandlung zu ziehen, hoffen die Lehrer, daß es durch 'die Unterstützung der Regierung ermöglicht werde, diese Frage einer rascheren Lösung zuzuführen. Herr Lehrer Deiser betonte, daß in manchen Be zirken Tirols die Bezüge aus dem Organisten- und Meßnerdienste oft sogar dem Lehrergehalt eingerechnet werden und brachte in drastischer Weise Beispiele über die Notlage mancher Lehrerfamilien, welche mit dem Gehalte absolut nicht ihr Auskommen finden. Der Unterrichtsminister

des Ausschußes des Kath. Tiroler Lehrer- Vereines andere Vereine nicht zur Beteiligung an der Audienz-Deputation aufzufordern, zu geben, bestreitet aber dann in ganz sophistischer Weise die Absicht des Hohnes, der in seiner telegraphischen Einladung an der Deputation sich zu beteiligen, die bereits am nächsten Tage abreiste, doch deutlich zu tage tritt. Eine Antwort auf diese Erklärung wird nicht auf sich warten lasten. Immenkönig Union Zteinert. Wenn der Imker die Freude an seinen Bienen verliert

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 2 di 12
Data: 30.01.1904
Descrizione fisica: 12
, daß das Schulgesetz nicht verklerikalisiert worden ist und erwähnte die zwei Punkte, gegen die man sich diesbezüglich am meisten gewehrt hat. Bezüglich der Gesetzesbestimmung, daß die Lehrer die Kinder auch auf Straßen und Plätzen beaufsichtigen müssen, ist Malfatti der Ansicht, daß durch diese Bestimnrung der Lehrer gegen Anflegelungen seitens der Eltern geschützt ist, denn wenn er auf der Straße einem Kinde harte Worte event. mit Nachdruck gibt, kann der Vater gegen ihn nicht mehr aufkommen. — O, du lieber

Himmel! Wenn der Lehrer ein Kind schlägt, so handelt er dem Z 24 des R. S. G. zuwider und ist strafbar. Der ganze Landtag ist nicht imstande, ihn vor dem un günstigen Urteile des Richters zu schützen. Dieser Paragraph ist nur da, um den Lehrern jetzt auf Grund des Gesetzes für allen Unfug, den die von Haus aus gut erzogenen Kinder, raeta Gassenbuben treiben ver antwortlich machen zu können. Es ist dieser Paragraph so mehr eine Entlastung solcher Eltern, die nicht im stande sind, ihre Kinder

ordentlich zu erziehen. Sind die „Kleinen" unartig, ist der Lehrer daran schuld. So steht's mit dem den Lehrern willkommenen Schutz. Zum Schluß sprach Malfatti noch über den Aus zahlungsmodus. Um nun die Handlungsweise der Konservativen, die bekanntlich die Auszahlung der Lehrer gehalte durch die Gemeinden verlangten und auch durch setzten, nach Möglichkeit zu rechtfertigen, sagte Malfatti, daß die Lehrer, falls man sie zu Landes- oder Staats beamten macht, der Gemeinde und den Eltern entfremdet

werden, daß der Lehrer Liebe zur Gemeinde haben muß, daß die Erhabenheit und Verantwortlichkeit seines Berufes — ihm sind ja die höchsten Güter des Volkes anvertraut — es nicht zuläßt, daß der Lehrer ein Beamter ist u. s. w. und kam zu dem Schlüsse: „Er (der Lehrer nämlich) gehört zur Gemeinde und er soll auch in diesem Verhältnisse ein äußeres Zeichen darin finden, daß ihm die Gemeinde seinen Sold auszahlt." Diese zwei Punkte, nämlich das Hervorheben und Wichtigmachen des Lehrberufes und die Behauptung

rc. werden und bis in die 9. und 8. Rangsklasse vorrücken kann und dem Manne, der die selbe Bildung, dasselbe Recht und denselben Appetit hat und nur ausLiebe zum Berufe Lehrer bleibt, nicht den ihm gebührenden Lohn geben und ihn noch dazu mit dem demütigendsten Auszahlungs modus kränken, das wird wohl Rohheit fein. Wenn andererseits die Konservativen behaupten oder dies wenigstens zum Vorwände nehmen, daß der Lehrer nur dann Ersprießliches wirken kann, wenn er von der Gemeinde abhängig ist, so gestehen sie, daß sie vom Volksschulwesen

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