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Schlern
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Pagina 40 di 76
Data: 01.04.2005
Descrizione fisica: 76
(n)gerli, Zänngerly, Zänngerlein. 3 Es warThoman Schweitz (Schweitzer, Sweitz), der von 1521 bis 1536 als Richter zu Landeck bezeugt ist (Robert Büchner, St. Christoph am Arlberg. Die Geschichte von Hospiz und Taver ne, Kapelle und Bruderschaft usw., Wien etc. 2005, S. 461. 4 Es wird in den Prozessunterlagen auf den 8. Juni 1521 datiert (2'), was ein Versehen sein muss. Karl V. bezieht sich darin ausdrücklich auf seinen „vor etlichen tagen" ergangenen Be fehl, so dass eine Vertauschung des Datums

Rechtsge schichte 2 [1978] 1345) und überließ die „Peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls V. von 1532" (5. Auflage, hg. v. Arthur Kaufmann [Universal-Biblio- thek 2990], Stuttgart 1980, S. 66) die Verkündigung zum Gericht jedem Ort, wie es „mit gutter gewonheyt her- kommen ist", doch kann man in der Regel wohl von einer 14-tägigen La dungsfrist ausgehen (vgl. Sellert, 1344). Mitte August als Datum der La dung würde deshalb sehr gut zum Prozessbeginn am 3. September pas sen. 5 Landeck 7, Laudeck 1, Imst

2, St. Pe tersberg 3, Thaur 1. Selbst wenn man Sigmund Rott, den Gerichtsschreiber zu Thaur, der später Schreibgeld für die Ausfertigung „vonn Oswalden Zängerlins urtail zu Lanndegg" erhielt (TLA Raitbuch 70 [1521/11] 203), aus der Namensliste der „beysitzer und rechtsprecher" (22) ausklammert, blei ben immer noch 13. Warum es ein Ge schworener mehr als der sonst übli chen 12 war, wird nicht erklärt. - Dass Erlpeck im ganzen Gericht Landeck nur sieben Männer fand, die nicht mit Oswald verwandt

waren und über ihn urteilen wollten, besagt vieles. 6 Da Rott noch sehr oft in der vorliegen den Arbeit erwähnt werden muss, mögen hier einige Angaben zu seiner Person folgen. Er begegnet zwischen 1497 und 1517 als Gerichtsschreiber zu Landeck (TLA Embieten und Be- felch 1496-1497, 32 u. Sebastian Hölzl [Bearb.], Die Gemeindearchive des Bezirkes Landeck [Tiroler Geschichts quellen 31], Innsbruck 1991, Nr. 30/19: 1517 August 13), war in dieser Zeit auch Amtmann der Herren von Schrofenstein zu Pfunds (Sebastian Hölzl

[Bearb.], Gerichts- u. Gemeinde archiv Pfunds [Tiroler Geschichtsquel len 12], Innsbruck 1982, Nr. 13: 1512 Juli 22), ist 1520 und vermutlich noch Anfang 1521 als Richter von Landeck, seit August 1521 als Hauspfleger des Landecker Schlosses bezeugt (TLA Ur kunde I 6189, fol. 10', 11', 12', 14'; Rait buch 70 [1521/11] 198; Missiven 1522, 235'). Als Kaiser Maximilian 1516 eine Postlinie von Innsbruck nach Landeck, dann weiter über den Arlberg und Bludenz bis Konstanz und Zürich leg te, wurde zu Landeck

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Pagina 41 di 76
Data: 01.04.2005
Descrizione fisica: 76
ist auch er derjenige Hans Zängerl gewesen, der 1511 als Vertreter des Gerichts Landeck Cristan Trüfter, dem Muster herrn Kaiser Maximilians, 36 Knechte überstellte (Urkunde II 7855: 1511 Juli 25). 15 1524 war dies Meister Conrad Weiß kopf (s. Anm. 14). Da nicht anzuneh men ist, dass zur selben Zeit zwei Meister Conrad in der Gemeinde Stanzer Tal lebten, dürften Meister Conrad, der Zimmermann, und Meis ter Conrad Weißkopf ein und dieselbe Person gewesen sein. Conrad Weiß kopf wäre folglich nach dem 22. April 1520

werden nicht erklärt und sind wohl heute nicht mehr nachvollzieh bar. Worum es im Streit zwischen bei den ging, ist auch nicht aus den Pro zessakten zu ersehen. 18 Des Ulrich Zengerls Frau sei ihm nahe verwandt („im nachen ge freu nt"), er klärte er dem Gericht (9). 19 Es muss wirklich schwierig gewesen sein, mit der im Stanzer Tal und im ganzen Gericht Landeck weit ver zweigten Sippe Zengerl (Zängerl), die in so viele verschiedene Familien ein geheiratet hatte, nicht verwandt oder verschwägert

zu sein. Für den Prozess machte neben anderen auch ein Peter Schermer seine Aussage und erklärte dabei, „Oswald Zänngerli sey im mit freundschaft verwonnt, er wiss aber nit wie nachen" ( 14). 20 Anton und Hans vonYfan waren von 1498 bis 1518/20 und Sigmund und Rueland von Schrofenstein von 1518/20 bis 1534 Pfleger von Landeck (Büchner [wie Anm. 3], S. 460. Vgl. Franz Caramelie u. Wilfried Beimrohr, Landeck, in: OswaldTrapp,Tiroler Bur genbuch 7: Oberinntal und Außerfern, Bozen etc. 1986, S. 124; die hier auf S. 123

-124 zu 1396 und 1495 genannten Pfleger Rüdiger Glotter und Hans von Annenberg gehören nicht nach Lan deck, sondern nach Laudeck). 21 In derTat verschrieb 1498 König Maxi milian den Brüdern Hans und Anthoni vonYfan, Freiherren, königlichen Für schneidern und Räten, die Pflege und das Gericht Landeck mit allen Einkünf ten für jährlich 200 Gulden Provision und 400 Gulden Zins, die ihnen der Fürst It. Vertrag bzw. für ein Darlehen von 8000 Gulden schuldete. Sie mussten zwar jedes Jahr mit der Inns

vonYfan 1518 nach Österreich zog, überließ er mit Zustimmung Kaiser Maximilians dem Ritter Rueland von Schrofenstein, Hauptmann zu Bruneck, und seinem Bruder Sigmund Gericht und Schloss Landeck mit allen Einkünften (Zinsen, Renten, Gülten, Gerichtsgefällen, Strafgeldern), wie er sie bislang inne gehabt hatte, gegen eine jährliche Leibrente von 350 rhein. Gulden (TLA Bekennen 1518, 109'—110': 1518 Juni 4. - Seit Ende des 15. Jahrhunderts war es inTirol üblich, dass die Fürsten den Pfandinhabern

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Pagina 42 di 76
Data: 01.04.2005
Descrizione fisica: 76
von mir). Der hier erwähnte Jörg Zengerl begegnet bereits 1530 als „Jorg Zann- gerl am Arlperg" (TLA Parteibuch 1530-1531, 53-54: 1530 März 4), um diese Zeit wird auch ein Caspar Zänn- gerlin erwähnt (Parteibuch 1532-1533, 83: 1532 März 15). 28 TLA Kopialbuch Lit. Nn Nr. 39 (1519) 31-31'. Ein Hans Zängerl von Landeck schloss 1521 einen Sühnevertrag we gen eines Totschlags und erhielt Landshuld (Kopialbuch Lit. Pp Nr. 41 [1521] 369-370), einem Hans Zänger- lin wurde 1495 freies, sicheres Geleit gewährt (Kopialbuch Lit

Bekennen 1529, 165-166; die Ur kunde I 7961 ist der Revers des Hans Zängerli zu dieser Verleihung: 1529 November 26. 34 TLA Raitbuch 41 (1500) 223, 232'. 35 TLA Verfachbuch Landeck 1580, 7; 1585, 3V; 1586, 44. 36 TLA Raitbuch 22 (1488) 28'; Urkunde II 7844 (1488); Urkunde II 7846 (1491). Es dürfte sich um denselben Hans Zängerl, gesessen zu Grins, handeln, der 1466 mit seiner Frau Katerina eine Gülte verkaufte (Urkunde II 1804). 1616 saß ein Kaspar Zängerl zu Grins (Wilhelm Zengerle, Die Zengerle

. den kurzen Hinweis zu den Zan- 55 gerle (Zengerle, Zingerle) im Monta fon bei Ludwig Vallaster, Sprache und Geschlechternamen, in: Montafoner Heimatbuch. Hg.: Stand Montafon, Schruns 1974, S. 184: Zengerl in Tschagguns, Bartholomäberg, Schruns, St. Gailenkirch usw. 56 41 Stadtarchiv Bludenz, Akten Fasz. 57 XXVIII/14, S. 19-20 (weitere Zinszah lungen gingen nach Landeck, Grins, 58 ins Paznaun, Engadin, Etschland usw., S. 16-21). 42 Vorarlberger Landesarchiv Bregenz, Pfarrarchiv Dalaas, Urkunde

vom 25. Juni, die nachfolgenden vom 27. Juli, 5. August usw. enthalten, dürfte der Brief in den Sommer 1517 zu setzen sein. TLA Raitbuch 67 (1519) 218, 277'. TLA Missiven und Bevelch 1520, 74'-75: Februar 20. Der Umstand, dass Zesarius Rott nach Zengerls Gefangennahme 1521 nicht mehr Richter, sondern nur Schlossver walter zu Landeck war, hängt mögli cherweise damit zusammen, dass ihn die Schrofensteiner (und ein Großteil des Gerichts Landeck) nicht mehr als Richter haben wollten. TLA Geschäft von Hof 1525

, 69. Wie bereits dargelegt (Anm. 21), durf ten die Schrofensteiner nach der Ver schreibung von 1518/20 uneinge schränkt alle Überschüsse aus dem Urbar und Gericht Landeck behalten, hatten diese Pflege „unverrait" inne, mussten aber alljährlich vor der Kam mer Rechnung über die Einnahmen und Ausgaben legen. Josef Macek, DerTiroler Bauernkrieg und Michael Gaismair (künftig: Ma cek, Bauernkrieg), Berlin 1965, S. 368/369 u. ders., Michael Gaismair. Vergessener Held desTiroler Bauern kriegs (künftig: Macek

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Pagina 13 di 76
Data: 01.04.2005
Descrizione fisica: 76
Geschichte Wissenschaft Das Urbar von St. Jakob erwähnt für die Zeit um 1500 Bartholome, Matheys, Mayli und Cristan Zengerl(e), für die Jahre 1548-1552 Dies, Martin (Martti), Hans, Jörg und Stoffl Zengerl. Hans Zengerlin zu Nässerem, augenscheinlich Oswalds Sohn, und Stoffl Zengerli wa ren von 1549 bis 1551 Kirchmeier von St. Jakob. 27 Brauchte die Regierung in ei ner Angelegenheit Vertreter des ganzen Gerichts Landeck oder des Oberinntals, so waren häufig Zengerl darunter

. Als sich die Oberinntaler 1519 gegenüber dem Innsbrucker Hof für einige Wild bretfrevler verschrieben, wurden neben anderen Bürgen genannt: Hans Zenger lin aus Ischgl, Cristan Zenngerly von Fließ, der „ schwarze“ Cristan Zenngerlin zu Angedair und Cristan Zengerlin aus Ischgl. 28 Der Stand der Familie scheint. 35 Der als Prokurator, Anwalt und Gewalthaber der Gerichtsleute zu Landeck aufgetretene Hans Zängerle, der auch Oswalds Rechtsprecher im Strafprozess von 1521 war, hatte im 15. Jahrhundert einen Namensvetter

als Vertreter der Untertanen im Gericht Landeck. 1488 und 1491 überbrachten Hans Zengerlin von Grins und andere als Sendboten der Gerichtsleute zu Landeck der Kammer 170 und wieder 70 Gulden Hilfsgeld, die dem Landes fürsten zugesagt worden waren. 36 Viel leicht ist er identisch mit Hans Zängerli, Richter zu Landeck, dem Erzherzog Sig mund 1489 ein Wappen verlieh 37 . Oswalds Vetter Alexander Zängerl be gegnet 1517 und 1519 als Hauspfleger des Schlosses Tarasp und wurde 1522 zusammen mit Pelagius (Polay

) Paur von Karl V. mit der „weltlichen regierung“ des Stifts Stams betraut. 38 D ie meisten Zengerl waren Bauern, aber offensichtlich handelte es sich um eine tatkräftige Sippe, deren An gehörige auch in anderen Berufen und in öffentlichen Funktionen nachzuwei sen sind. Ein Mathis Zänngerl (wohl zu Landeck) war 1520 Wirt 2 ’, ein Matheis Zenngerl sollte 1525 neu angeworbene Knechte dem Kaiser Karl V. in Mailand zuführen 30 , ein Zängerl aus Ischgl, wahr scheinlich ein Viehhändler, verkaufte 330

noch sehr bescheiden 34 , so ist es durchaus beachtenswert, wenn ein Cristan Zanngerli zwischen 1580 und 1586 als Pfarrer von Fließ er- N icht alle erwähnten Zengerl und ih re Familien werden miteinander verwandt gewesen sein, wenngleich an dererseits über die Jahrhunderte hinweg verwandtschaftliche Beziehungen ins Montafon fortbestanden. Als Oswald 1521 im Gefängnis zu Landeck saß, soll er nach Aussage seines Wächters damit geprahlt haben, sein Sohn Hans sei über den Berg ins Montafon gegangen, wo er viele

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Pagina 11 di 76
Data: 01.04.2005
Descrizione fisica: 76
Geschichte Wissenschaft Getöteten abgekommen, habe sich auch mit der Obrigkeit vertragen und darauf hin vom Richter Zesari Rott Landshuldi gung erhalten. Dabei sei es bislang ge blieben, er habe nicht weiter (nach Innsbruck) gehen brauchen, auch „hab ine nyemannds weitter nit angestrengt d.h. be helligt (13, 14-14’). Generell wurde be tont, dass alle Totschläger im Bezirk Landeck vor und nach Oswalds Tat nur im Gericht Landeck die Landshuldigung genommen hätten (15). Zu Recht. Denn in den oben

Charakter zu punkten. Als Zeugen führte er Stephan Wetzer an, der einige Zeit Oswald im Gefängnis zu Landeck bewacht hatte. Nach Wet- zers Aussage habe Zengerl von morgens bis abends, nüchtern und betrunken, beleidigende und drohende Reden ge führt. Zengerl habe gesagt, der von ihm getötete Schörl sei kein Biedermann, sondern ein Schalk und Bösewicht, ein heilloser, armseliger, ohnmächtiger Tropf gewesen, alle, die ihn ins Gefäng nis gebracht hätten, seien Schälke und Bösewichter, Gott möge

Strafprozess ange klagt wurde, die Beherrschung verlor und solche Verwünschungen ausstieß? D ie Geschworenen ließen sich nicht vom Ankläger beirren, sprachen am 5. September 1521 Oswald von der Mordanklage „ledig und muessig“ und er klärten ihn „seins lebens gefreit“. Er habe in Notwehr gehandelt, sei zu seiner Tat „geursacht“ (genötigt) worden, habe sich mit der Verwandtschaft des Entleibten und der Obrigkeit zu Landeck vertra gen, die Buße angenommen und darauf von der erwähnten Obrigkeit Landshul digung

erhalten, die nach altem Her kommen in Kraft sei. Man stelle es aber der kaiserlichen Majestät als Landes fürsten anheim, künftig mit dem Pfleger oder Richter zu Landeck eine andere Vereinbarung über die Totschläger zu treffen (20-21). 23 Oswald Zengerl dagegen musste vor Gericht dem Kaiser als Landesfürsten, der Regierung, dem Pfleger und Richter zu Landeck sowie allen, die an dieser Angelegenheit beteiligt waren, Urfehde schwören und sich verpflichten, das Sühne- und Strafgeld aus dem vorjähri gen

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Pagina 6 di 76
Data: 01.04.2005
Descrizione fisica: 76
Wissenschaft Geschichte Oswald Zengerl aus Nasserein und Michael Gaismairs Plan zur Erstürmung von Glurns (1526) von Robert Büchner 1. Oswald Zengerls Strafprozess von 1521 A m 8. August 1521 1 beauftragte Karl V. Hans Erlpeck, den Richter von St. Petersberg, er solle als kaiserli cher „Comissari“ einen Malefizrechtstag gegen Oswald Zengerl 2 , der seit einiger Zeit wegen Totschlags und anderer Ver gehen im Gefängnis zu Landeck sitze, an die gewöhnliche Dingstätte zu Ange- dair (Landeck

) anberaumen und dazu Geschworene aus dem Gericht Landeck auswählen, die nicht mit dem Angeklag ten verwandt seien. Die Prozessführung habe man ihm übertragen, weil der jet zige Richter zu Landeck 3 mit Oswald „etlicher massen verwanndt“ sei (2). Erl peck versuchte sich anfänglich dieser Aufgabe zu entziehen, doch der Kaiser beharrte in einem weiteren Mandat 4 auf der Bestellung des St. Petersberger Richters, und dieser gab nach. Er setzte den Rechtstag auf den 3. September 1521 an, stellte Oswald

gegen das im Gericht Landeck geltende Gewohnheitsrecht, wie die Vorgeschichte zeigt, die auf dem Rechtstag zur Sprache kam. Demnach hatte Oswald Zengerl im Vorjahr, 1520, ungefähr vierzehn Tage nach Ostern, al so um den 22. April, den Caspar Schörl (Schorle, Schörlein, Scherl, Scherle, Scherli) erstochen. Wie beim Totschlag üblich, setzte sich Oswald als Täter mit der Familie und Verwandtschaft des Op fers in Verbindung und kam mit ihnen zu einer gütlichen Einigung. Über die „Richtigung“ (Vergleich) wurde

und „sich mit der Ob- rigkait zu Lanndegkh vertragen " (10’—11). Die Aussöhnung mit dem Gerichts herrn erfolgte zu Martini (11. Novem ber) 1520 auf dem Schloss zu Landeck. Oswald wurde zu 20 Gulden Strafgeld und für die Erteilung der Landshuldi gung verurteilt, deren Zahlung er, sein Bruder Ulrich und sein Schwager Cris-

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Pagina 10 di 76
Data: 01.04.2005
Descrizione fisica: 76
habe nicht die Be fugnis gehabt, Oswald die Lands huldigung zu erteilen. Es war für den Rechtsprecher des Angeklagten leicht, Zeugen über Zeugen zu benennen - darunter waren auch die Männer, die bei Schörls Leichenschau zugegen wa ren die alle übereinstimmend aus sagten, seit Menschengedenken hätten die Totschläger vom Pfleger oder Rich ter zu Landeck Landshuld erhalten und seien deswegen nie an den Innsbrucker Hof gegangen. Das sei schon zu Erzher zog Sigmunds Zeiten so gewesen und gelte auch heute noch. Das ganze

Ge richt habe „guet Wissen“, dass sowohl Herr Anthoni von Yfan wie Rueland von Schrofenstein’ 0 in eigener Person oder über ihre Richter Landshuldigung erteilt hätten und noch erteilten, dass sie das Gericht Landeck „unverrait mit al len veellen, pen undpuessen“ innegehabt hätten bzw. innehätten, dass sie also nicht die Einkünfte, Strafen und Bußen, auch solche für Landshuld, mit der Innsbrucker Kammer verrechnen müss ten, sondern sie ihnen selbst zugestan den hätten und zustünden

(4’, ir-14’). 21 Die Einnahmen aus der Landshuldigung waren nicht gering, da, wie es heißt, leider viele Totschläge im Gericht Landeck geschehen seien (11’), was nicht erstaunt, war doch damals die Totschlagrate überall sehr hoch. 22 Auch die Landecker Pfleger, die das Gericht nur als Amtlehen erhalten hat ten und deshalb alle Einkünfte und Ausgaben mit der Kammer verrechnen und die Überschüsse abführen mussten, hatten immer selbst die Landshuldi gung gewährt. Das ergibt die Zeugen aussage des ältesten im Strafprozess

er wähnten Totschlägers Caspar Kolp. Er hatte vor 48 Jahren zu Erzherzog Sig munds Zeiten zwei Totschläge began gen, sich mit der Verwandtschaft der Opfer und der Herrschaft in Landeck vertragen und hätte „nit weitter durffen ge- en“. Der Pfleger hätte ihm lediglich empfohlen, wenn er eine Minderung des Strafgeldes wolle, müsse er das am Hofe versuchen. Das habe er getan und der Erzherzog habe ihm die Buße ge schenkt (13’). Besonders aufschlussreich ist der jüngste Totschlag, reicht doch die Bluttat

in die Zeit des Malefizrechtstages hinein. Jörg Spiss bekannte, er habe leider nach Oswald Zengerl einen Totschlag began gen, sei ungefähr acht Tage nach ihm un ter Zustimmung der Herrschaft zu Landeck mit der Verwandtschaft des DERSCHLERN 8

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Pagina 29 di 76
Data: 01.04.2005
Descrizione fisica: 76
Geschichte Wissenschaft Jetzt hatten die Hofräte endlich ei nen Zeugen, der namentlich Zengerl als Verschwörer nannte, und sie handelten prompt. Am 9. April ließen sie den Pfle ger (Sigmund von Schrofenstein) und Richter (Thoman Schweitz) von Lan deck wissen, „urgichten und kuntschaffien“ (Geständnisse und Aussagen) einiger ge fangener Personen - in Wirklichkeit war es nur eine: Hans Gaismair - machten es nötig, dass Oswald Zengerl, der ge fangen bei ihnen in Landeck liege, un verzüglich

nach Innsbruck geschafft werde, um sich vor Statthalter und Rä ten wegen seiner Vergehen zu verant worten. Damit aber der Gefange nentransport ungehindert von seiner Verwandtschaft und anderen leichtferti gen Personen oder seinen Anhängern durch die einzelnen Gerichte erfolgen könne, habe man die Richter von Hör- tenberg, St. Petersberg und Imst ange wiesen, sich heimlich mit je drei Kriegs knechten zu ihnen nach Landeck zu verfugen und gemeinsam mit den Einspännigen, die von Innsbruck hin aufgesandt

würden, und mit ihm, dem Richter zu Landeck, der sechs Knechte zu sich nehmen solle, den Inhaftierten sicher nach Innsbruck zu geleiten. Soll ten sie unterwegs von Leuten angespro chen werden, weswegen Zengerl aus dem Gericht gebracht werde, sei ihnen zu erklären, hätte er sich nicht so sehr gegen Land und Leute vergangen, wür de man ihn nicht „wider ire freihait oder Statut“ aus dem Gericht fuhren, sondern „oben“ (in Landeck) einem Verfahren unterwerfen. 1 ’ 7 Am 12. April war Zen gerl in Innsbruck

. Doch Os wald ließ sich anscheinend anstandslos vom Richter, der übrigens mit ihm ver wandt war, verhaften. Es kam auch zu keinen Versuchen, ihn aus dem Kerker auf Schloss Landeck zu befreien. Das große Geleit von 21 Bewaffneten ent sprang nur einer Gaismairhysterie eini ger überängstlicher Hofräte, sollte wohl auch gleichzeitig eine Art Demonstrati on landesfürstlicher Macht sein. 160 Außer Hans Gaismairs Aussage hat te die Regierung nichts Konkretes gegen Oswald Zengerl in der Hand, lediglich Gerüchte

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Pagina 12 di 76
Data: 01.04.2005
Descrizione fisica: 76
rächen, als sie versuchten, ihn zum Empörer zu stempeln und ihm eine Be teiligung an dem geplanten Aufstand Michael Gaismairs anzuhängen, der zu Ostern 1526 mit der Erstürmung von Glurns beginnen sollte. Doch dazu kam es bekanntlich nicht. Die Gefangen schaft Oswalds und der Malefizrechts tag waren für die Kammer eine kostspie lige Sache geworden, wie einige Rech nungseinträge erkennen lassen. Zesarius Rott erhielt als Hauspfleger des Schlosses Landeck 32 Gulden für den Unterhalt Zengerls

aus dem Sühnevertrag von 1520 und aus dem Urteil von 1521 in Zahlungsschwierigkeiten geraten sein, wie folgende Episode zeigt. 2 ’ Der reiten de Kammerbote Cristof Treytz tauschte mit Hans Zengerl, im Gericht Landeck ansässig, ein Ross und blieb ihm dabei etwas Geld schuldig. Da aber sein Vater Oswald Zengerl bei einigen Personen in Innsbruck Schulden hatte, die Vater und Sohn zu bezahlen zwar versprochen, aber nicht beglichen hatten, wurde Treytz auf Betreiben der Gläubiger vom Untermarschall Heinrich Mösl

und bat, den Zengerl wegen seines Über griffs zu strafen. Mit den Zengerl hatte man es wirklich nicht immer leicht. 2. Die Familie Zengerl (Zängerl) D ie Zengerl zählen zu den Walserfa milien, die um 1320 aus dem Montafon, vielleicht auch aus dem En gadin ins Paznaun eingewandert sind und sich von dort im ganzen Gericht Landeck ausgebreitet haben. Im Vinschgau/Etschtal lässt sich schon zu 1291 ein Heinrich Zengerlin zu Eppan nachweisen. Erfasste das Tiroler Unter tanenverzeichnis von 1427 erst

einen Zengerl im Stanzer Tal, aber im vorde ren Paznauntal gleich neun Zengerl und drei Zengerlein, so finden sich im 16. Jahrhundert allenthalben im Stan zer Tal bis Landeck Leute mit dem Na men Zengerl, ohne dass man genau sa gen kann, ob und wie die einzelnen Familien zusammengehörten. Der Be sitz der Stanzertaler Zengerl scheint sich im Kirchspiel St. Jakob am Arlberg konzentriert zu haben, besonders in Nasserein. 26

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Pagina 27 di 76
Data: 01.04.2005
Descrizione fisica: 76
, am 20. März, lag Zengerl nach einem Bericht des Lan decker Richters, der ihn verhaftet hatte, wohl verwahrt im Kerker des Schlosses Landeck. 147 Die vier Einträge werfen einige Fra gen auf. Es ist äußerst ungewöhnlich, dass bei einem länger währenden Zwist nicht irgendwann einmal der Streit gegenstand genannt wird. Das ist hier aber nicht der Fall. Die Hofräte reden um den heißen Brei herum und schrei ben nur von „irrung“ und „spenn“ (Zwist und Streitigkeiten), in einigen Doku menten von bestimmten

von 1526 übernommen wurde. Ein Verbreiter der Gerüchte, Oswald sei ein Empörer, könnte Zesarius Rott in seinem Streit mit Oswald gewesen sein. Denkbar, aber nicht beweisbar, ist folgendes Szenario. Oswald hätte im Auftrag des Pflegers Aufgaben für das Schloss Landeck erledigt, aber Zesarius als Schlossverwalter (Hauspfleger) hätte über die Kammer dafür gesorgt, dass ihm die zu erstattenden Kosten vom Landesfürsten im Juli 1525 halbiert wor den wären. Eine Möglichkeit für Os wald, sich zu revanchieren

, wäre dann Ende Oktober gekommen. Damals suchte Zesarius Rott an, seinen Sohn (Ulrich?) zum Gerichtsschreiber von Landeck zu ernennen. Das wäre ein Sprungbrett zum Richteramt gewesen. Pfleger und Richter von Landeck muss ten der Kammer mitteilen, ob das Ge richt den Sohn Rotts „zu gerichtschreiber leiden mug oder nit“. w Zengerl, einge denk dessen, wie die Rott im Straf prozess von 1521 gegen ihn agiert hat ten, könnte mit seinen zahlreichen Freunden, Verwandten, Verschwägerten und Bekannten dafür

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