Beilage zum „Tiroler Pollsblattt Nr. V4. Samstag, den HZ?. August HG8T. Ueber Festlichkeiten im Jnn- und Etschthale, Primiz- und Secundiz-Feier erhielten wir längere Berichte, welche wir nachstehend ganz oder theilweise reprodnziren. Aus Lana schreibt man u»S unterm 6. August Folgendes: „Das 19. Jahrhundert ist so eigentlich das Jahrhundert der Feste: heute stiert man ei» GründungS- morgen ein Geburtsfest, darauf wiederum ein Säuger-, Schützen- oder ein anderes Fest, so daß fast täglich
, da oder dort, von einer Fest- oder Jubel-Feier in den Zeitungen die Rede geht. Auch Lana kann heute von eine« Feste berichten, an de« jedoch nicht der Jndifferentist, der Gottlose oder Logenbruder, wohl aber das gläubige, christliche Volk seine gerechte Freude hat. DieS Freudenfest verkündeten der ganzen Umgebung zahlreiche Pöller- schüsse, an denen eS bei Festlichkeiten in Lana nie eine Noth hat. Und wem galt dieses Fest? Dem Hochwürdigen DeutschordenS-Priester ?. Eduard Kirchlechner, der am heutige» Tage in der Kirche
(!) geplant, wurde aber mit harter Mühe mit einer minder schlechten Kemptermesse ersetzt. Den Glanzpunkt musikalischer Geschmacklosigkeit bildete zum Schlüsse ei» erbärmliches 1s veum. Wie unvergleichlich schöner nahm sich daS als Graduale eingelegte?., prächtig vorgetragene »kerües Zressus tus' von Ett und dieChyral- responsorie» auS! Da hat der Sängerchor vo» Lana gezeigt, daß er im Einverständnisse mit dem verständige« Organisten fast Großartiges zu leisten im Staude Ware, wen» er auch bei feierlichen
-Präses A. D. Schenk spendete i» der Nusies. saora 1882 Nr. 1 dem Sängerchor von Lana großes Lob in den Worten: „Herr Lehrer und Organist Platter hat sich bei Gelegenheit der Cäzilien-Bereins-Conferenz zu Lana am 25. Oktober 1881 als ei» sehr strebsamer und bei vielen Schwierigkeiten unver drossen sich bemühender Mann erwiesen, dem fein Sängerchor fleißig und opferwillig zu Diensten steht. Möchte das Bemühen vom besten Erfolg gekrönt fein!' Indem ichmehrereS Andere übergehe, gebeich mich der sicher
»er, Profeß auS dem Deütschordensconvente in Lana. Ganze Häuserreihen waren ge schmückt. Schon gester« Abends spielte unsere wackere Musikbande vor dem Widum und waren Bergfeuer zu sehen. (EkeS stellte de» Namen B. M. dar.) Auch fehlte eS an Pöllersalven nicht, wie — am Festtage selbst. Um 9 Uhr setzte sich der Zug zur Kirche in Gang. Die Schuljugend, die Kranzmädche« und Jungfrauen, die Musik kapelle, Veteranen, eine große Zahl von Kleriker« u«d Priestern (mehr denn 20, — eine Betheiligung
