7° Februar 1S3Z «lpeazeìkàka- Seile 7 Zrn Die Alltagsmaschkne, an dk« wir Menschen wie Zugtiere gespannt sind, ist für eine Nacht stillgestanden.. 5 Es war nicht mehr Februar, es war nicht mehr 1S3Z und auch das Meraner Kurhaus ,war nicht mehr das elegante, moderne Ge bäude. in dem zwei verschiedene Stilepochen miteinander den Bund fürs Leben geschlossen haben, wie wir es tagtäglich zu sehen gewohnt sind . . Zeit und Raum sind in der vergangenen Nacht vom Samstag auf Sonntag
' worden! Mancher, der im Leben draußen als würdiger Herr Doktor. Lldvokat, Ingenieur ufw. bekannt ist. wirkte in der »Tracht', die er sich da und dort zusammengeliehen hatte, ur lìi lassen. Und so ist es wohl vielen ergangen, die viel leicht bloß aus Neugierde hingegangen sind, um auch einmal den famosen Alpenball zu sehen, an einem reservierten Tische Platz ncch- n:en, um schließlich bei mehr oder minder vor Kurhaus zu stürmen begannen, nachgeben mußte und den Reigen der Tänze mit einem flottten
einer alle 'umschlingenden Fröhlichkeit und Gemüt lichkeit.' - . . . Kaum hatte man den Fuß ins Kurhaus ge höhen imstande war, besonders wenn der wür dige Herr, dessen Wiege vielleicht gar fern von hier in Amerika oder sonstwo gestanden -war, angefeuert durch das. Beispiel der anderen, aus voller Kehle einen' Jodler oder Juchzer ertönen ließ.. ' . ' Außer den vià-Besuchern in àhroder minder natürlichen Trachten, sah man auch. Leute in „Zivil', doch diese waren entschieden in verschwindender Minderzahl
, wie, auch jene, setzt, so war man auch schon nicht mehr im die in. irgendeinem phantastischen Maskenball- Kurhaus. Der sonst io elegante große Saal, in dem zurückhaltendes Schweigen, vornehmes Gebahren.und Nichtrauchen fast zur selbstver ständlichen Natürlichkeit wird, hatte „Milieu' gewechselt. Einfache, aebr geschmackvolle Deko- -ntion hatte ihn in. eine „Alm' umge^ndelt. Die Hand des Dekorateurs hat ^ der Phantasie fruchtbar vorgearbeitet. > ' Grünes Tannenreis, . das sich in üppigen Gir landen über den Saal
nis ablegten, daß. die Musikanten ihre Koh len zur schweren nächtlichen Arbeit tiichüg mit „fliissigà Brot' geölt hatten. Als das Kurhaus nach 3 Uhr früh die Schar seiner Gäste entließ, da schimmerten bereits die Berggipfel im ersten Morgengrauen und die Heimkehrer vom Alpenball begegneten frühen Kirchengàgern. zu denen sich viele Alpenball- Besucher gesellten, um vor dem Schlafengehen noch der sonntäglichen Christenpflicht, nachzu kommen. Nun ist das Fest verklungen, freundliche Er innerungen