nach Europa unmöglich sein. Eine Krone non Gold. Erzählung. „Eine leichte, nahrhafte Diät und guter Wein, das ist alles, was ihr Roth thut," sagte Doktor Hans Steinbart. „Arznei kann hier nichts helfen. Er sprach dies bekümmert aus. denn er wußte wohl, daß die Kranke nicht im Stande sei, seiner Verordnung nachzukommen, und das Herz blutete ihm, als er in das schöne, blasse Antlitz seiner Zuhörerin schaute. Es war ein reizend schönes Mädchen von etwa neunzehn bis zwanzig Jahren, deren Jugend
, und, dieselbe um ihren Kopf windend, steckte sie den Kamm wieder ein. Mehr aus Gewohnheit, denn ihr Herz war so tief be kümmert, als daß Eitelkeit emen Theil daran haben konnte, warf sie einen Blick in den Spiegel. Wre schön war sie, diese seidenweiche, glänzende Haarflechte, welche sich über diesem kleinen stolzen Köpfchen erhob, und die in den Strahlen der scheidenden Wintersonne gleich einer Krone von eitlem Golde glänzte! . . . Dora Markgraf schaute sie bewundernd an. Alle andern Gedanken schienen bei ihr plötzlich
in den Hintergrund getreten zu sein, sie setzte sich vor dem kleinen Toilettentisch nieder und blickte unverwandt in den Spiegel. „Eine Krone von Gold!" sagte sie bitter. „Mein letzter Schmuck. Sie stand mir gut an, als ich noch reich war. Wie mein lieber Vater noch lebte und stolz auf dieselbe mich „Prinzessin Goldhaar" nannte und ste mit Perlen und Edel steinen schmückte; aber was soll ich jetzt damit beginnen?" . . . Sie löste ihr Haar wieder auf, daß es gleich einem Schleier über ihren Nacken fiel, und ließ
, daß sie mein Haar für sein Gewicht i» Gold kaufen würde; ich will es versuchen." Sie setzte ihren Hut auf und, sich über y Bett lehnend, flüsterte sie: „Du sollst nicht aus Mangel an starkes Nahrung und Wein sterben, Mutter, währ^ Dein Kind eine Krone von Gold trägt. Niemals. Lilly Michelsohn war eine Erbin und y { Schönheit; zwar nicht so schön wie ihre Rivalin Dora Markgraf, aber dennoch schön. Bis zwei Jahren, wo Dora plötzlich aus der GM schaff verschwand, waren beide Mädchen Busen- freundinnen
führte. Das blass junge Mädchen ging mit ausgestreckten Häm und glänzenden Augen auf Lilly zu. „Erinnerst Du Dich meiner?" fragte I hastig. „Wir waren einst innige Freundimi und Schulgefährtinnen, Du uno ich!" Sie tfj den verblichenen Krepphut ab. „Sieh, Du k neidetest mich einst um meine goldene Krone. @j ist alles, was mir aus jenen Tagen übrig y blieben ist. Meine Mutter ist krank — t brauchen Geld sehr nöthig. Lilly, willst L meine Haare kaufen?" Und sie entfernte den Kamm, und niedr floß