wollte, die nationale Autonomie durchzuführen. Dasselbe gilt aber von den Tschechen; sic verlangen das böhmische! Staatsrecht, also dasselbe, was die Deutschen ihrerseits für ganz! Oesterreich verlangen. Sie verlangen die Hegemonie der Tschechen I in den Ländern der sogenannten böhmischen Krone. In Wien j aber verlangen die Tschechen die Rechte einer nationalen Minder heit, also in gewissem Sinne die nationale Autonomie. Wenn es mit den barbarischen Mitteln früherer Jahr hunderte nicht gelungen ist, ein Volk
der Etablierung der vollständigen Rechtsgleichheit der Individuen und der Nationen. Es ist überhaupt ^ merkwürdig, daß eine demokratische Partei, wie es angeblich die ' Jungtschechen sind, eine Lösung der Nationalitätenfrage mit ! einer Königskrönung herbeiführen will. Noch merkwürdiger ist j es bei Herren, die sich nationale Sozialisten nennen und von denen man gar nicht sicher weiß, daß sie eine böhmische Krone nicht wollen. Was Dr. Forscht hiervorgeschlagen hat, wäre eigentlich die Wiederholung
des Ausgleichs mit Ungarn nunmehr mit den Ländern der böhmischen Krone, also der T r i a l i s m u s. Die Erfahrungen, die mit dem ungarischen Ausgleich gemacht wurden, werden keine Nation veranlassen, das Experiment mit den Ländern der böhmischen Krone zu wiederholen. Nicht nur die Deutschen, sondern auch die anderen kleinen slavischen Nationen werden damit zweifellos nicht einverstanden sein, weil sie an .das Schicksal der kleinen slavischen Nationen in Ungarn denken und ihre Unterdrückung nur dadurch
ist das eine starke, fast revolutionäre Forderung, aber mit der lächerlichen Vorliebe für vergilbte, ausgegrabene Dokumente ist eine so moderne Frage nicht zu lösen. Wo liegen die Hindernisse, daß die Kronlands- grenzen nicht abgeschafft'werden? Vor allem in dem Wider stande der Krone und des Feudaladels. Der Faktor, der ein Hindernis bildet, ist der Feudaladel; daß der Fcudaladel an dem Nationalitätenstreite sein Süppchen kocht, ist feststehend. Es braucht da nur an den Fürsten Lobkowitz, den ungekrönten König