¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
Großm&hte tmd kleine Staaten im if, Jahrhundert 3 Wiener Kongresses hervorging. Die politische Ordnung der Welt lag fest in der Hand der Großmächte England, Frankreich, Öster reich, Preußen und Rußland, und an dem europäischen Konzert, das sie vereinigte, hatten die kleinen Staaten keinen Anteil. Hatten sie noch der Wiener Versammlung, wenn auch nur in dekorativem Sinne angehört, so blieben sie von den Kongressen von Aachen, Troppau, Laibach und Verona ausgeschlossen, und als König Fried rich
von Württemberg gegen diese Mißachtung protestierte, antwor tete Fürst Metternich mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehun gen. Der europäische Gemcinschaftsville, der im Konzert der Groß mächte verkörpert sein sollte, machte sich den kleinen Staaten gegen über gebieterisch geltend, und wie in einem stillschweigenden Ab kommen räumten sich die Träger dieser Fünferherrschaft (Pentarchie) Interessenkreise ein, die in die kleinstaatliche Welt übergriffen und bei deren Abgrenzung geographische Gesichtspunkte
bestimmend waren. So gehörte Spanien mehr oder weniger einem französischen Gravitationssystem an, Portugal einem englischen, die Niederlande und die Ostseestaaten einem preußischen, die italienischen Staaten einem österreichischen und die östlichen Gebiete einem russischen. Nur in Belgien und in abgeschwächtem Maße in der Schweiz über schnitten sich die großsttätlichen Interessen derart, daß hier gemein schaftliche Entscheidungen erforderlich waren. War das der Zustand, solange das Konzert