zert mußte nemlich beim Magistrat angemeldet werden, zu welchem Behufe sich der Schreiber dieser Zeilen mit einem der auch hier riesiges Aufsehen erregenden Sarner zum Stadt-Magi strat begab. Wir meldeten das Konzert für den selben Abend an, glaubten damit die Sache er ledigt und waren deshalb nicht wenig erstaunt, als der Herr Aktuar Wilhelm im strammsten Kanzleiton nach dem Gewerbeschein fragte. Die Bemerkung, daß wir ja keine wandernden Bet telmusikanten seien, fruchtete
nur so viel, daß der Aktuar meinte, es gienge auch, wenn wir wenigstens für den Kapellmeister den künst lerischen Befähigungsnachweis beibringen könn ten. Da natürlich auch davon so plötzlich keine Rede sein konnte, so wurde uns klipp und klar bedeutet, daß das Konzert eben nicht stattfin den dürfe. In begreiflich sehr gehobener Stim mung machten wir davon unseren „Mandern" sofortige Mittheilung und es wurde beschlossen mit dem nächsten Zuge weiter zu fahren. In zwischen wurden wir jedoch von Studenten der Würzburger
nicht aus Gewerbsmusikanten, sondern zumeist aus Bozncr-Bürgern bestehe, worunter z. B. sogar ein Gemeinderath sich befinde, daß die Musiker nicht um Geschäfte zu machen, son dern auf eigene und auf Kosten von anderen Bozner Bürgern zum Schützenfest nach Frank furt gereist seien, daß der löbliche Magistrat deshalb wohl vielleicht eine Ausnahme machen könnte und dergleichen mehr, was aber einfach alles nichts half, indem der Rechtsrath starr und steif auf seinem Standpunkte verharrte, daß eben für das Konzert
Aben teuer nicht zu ermüden, sei nur noch bemerkt, daß für diesen Abend mit einem regelrechten Konzert also nichts mehr zu machen war, wes halb die Kapelle einfach ohne Eintrittsgebühr konzertirte, was den Würzburgern freilich son derbar vorkam, den Bozner Musikern aber um somehr Achtung und Sympathien und stürmischen Beifall von Seite des aus den besten Kreisen bestehenden Auditoriums eintrug. Anträge auf Einhebung einer Eintrittsgebühr bei dem bereits äußerst zahlreich im Garten anwesenden Publi
kum wurden von der Kapelle dankend abgelehnt. — Da das bewilligte Konzert als solches nicht stattgefunden hatte, so glaubte der Schreiber dieser Zeilen, es werde nun doch für den nächsten Abend betreffs der Lizenz keinerlei Schwierig keiten mehr haben, umsomehr als er ein regel rechtes Gesuch darum eingereicht hatte; doch da machte der Arrangeur leider noch einmal die Rech nung ohne den Herrn Rechtsrath Brandt, denn dieser meinte ohne viel Federlesens, das Konzert habe stattgefunden