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Schlern
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Pagina 48 di 53
Data: 01.01.1928
Descrizione fisica: 53
Da sprang Konrad voll Freude empor, als hätte er selbst noch ein Stück Kuchen in die Hände bekommen. Und auch Lieschen klatschte in die Hände und behauptete hoch und teuer, auch einem solchen Hans schon begegnet zu sein. Dann kam Hans und Eretel und das' Knusperhäuschen, die häßliche Hexe und ihr schrecklicher Backofen, der ganze Wald tat seine Wundertore auf und ließ die Kinder augen glücklich hineinsehen. Endlich kam der „kleine Däumling", das lustigste und pfif figste aller Märchenkinder

zubringen. Alle die großen und kleinen Gestalten und schönen Königskinder kamen zu ihm ans Bett und flüsterten ihm die schönsten Dinge ins Ohr. Sie lockten ihn und sagten ihm: „Komme mit! Wir wollen dir die herrlichsten Schätze zeigen, schau nur hinaus! Es ist ja so schön und licht jetzt im Wald. Und morgen bist du auch so ein Hans im Glück und sitzest auf deinem Thron und hast lauter Gold und Silber in den Händen!" So lockte es und dem Konrad wurde ganz heiß. Endlich hielt er es nicht mehr

aus, er sprang aus den Federn und griff nach den Hosen. Auch Lieschen weckte er. „Komm nur," sagte er, „heute werden wir den Weg zum Schloß schon finden. Schau nur, wie licht es draußen ist." Lieschen rieb sich den Schlaf aus den Augen. Als ihr aber Konrad ebenfalls ein silbergesticktes Kleidchen versprach, wie Aschenbrödel ein solches hatte, sprang auch sie rasch aus dem Bett und war bald fertig. Konrad nahm sie bei der Hand, leise, leise huschten sie zur Haustüre, diese öffnete sich lautlos und nun standen

, das so traumverloren im schönen Mondlicht vor ihnen lag. — Aber wohin nun weiter? Lieschen zitterte. „Weißt du auch den Weg, Konrad?" hauchte es. Selbstverständlich wußte er ihn. „Komm nur!" sagte er ruhig, faßte Lieschen wieder fester an der Hand und ging dem Wald zu. Die Bäume öffneten sich vor ihnen und standen nun da wie mächtige Riesen mit Armen und Beinen, mit Nasen und Gesich tern und blickten die Kinder an. Dem Lieschen wurde noch ängstlicher in all diesem krausen Zeug, aber Konrad war tapfer und beruhigte

Schweigen lag über dieser Waldwelt, die schlief und doch lebte in tausenderlei Gestalten, die aus Bäumen und Steinen emporzuwachsen schienen, Niesen wurden, nach ihnen griffen, kicherten und lachten, ungeheure Augen hatten und Hände, und den Kindern begann das Herz fast zu stehen vor Angst. Kein Lichtstrahl fiel mehr herein, der sie den Pfad weiter geführt hätte, sie standen still, nur Auge, nur Ohr, sie hielten sich fest an der Hand, Lieschen zitterte. Aber Konrad wußte Rat. Er wollte auf einen Baum

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Schlern
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Pagina 45 di 53
Data: 01.01.1928
Descrizione fisica: 53
„Hast du ihn gesehen?" flüstert Lieschen. „Was soll ich gesehen haben?" fragte Konrad und setzte sich aufrecht. „Den wilden Mann! — War das nicht ein wilder Reiter?" „Seid ruhig, Kinder", sagte die Erotz- mutter. Nun war es wieder still. Ein leises Knistern und Rauschen war noch alles, was man hörte. Die Kinder erhoben wieder ihre Köpfe und begannen frohgemut drein- zufchauen. Auf einmal traf das Haus ein heftiger Stotz. Ihm folgten andere, schon knarrten einige Balken drautzen

, jetzt hier, jetzt dort und wieder über den Wald hin, dah er stöhnt und ächzt und alle Höhen beben. "Kinder, was ist das dort am Fenster? Eine Gestalt mit einem eisgrauen Bart und mit Augen, blau wie Nordlandsbuchten. Ein Goldreif sitzt in seinen weißen Haaren, wie ihn Könige tragen, und er blickt den Konrad an. Er hat ihn entdeckt, er winkt und nun stößt sein Hufschlag an die Türe, daß sie kracht. — Er ruft sie. „Großmutter!" schreit der Knabe auf, daß alles erschreckt. „Was ist?" antwortet diese. „Hörst du ihn?" „Sei nur ruhig, Kind

ist eine solche Sturmnacht in einsamer Hütte. Langsam aber wird es stiller und langsam verstummt das Stöhnen und Pfeifen um Haus und Fenster. Nur ein tiefes, herrliches Rauschen geht über die Waldhöhen, wie das Meer nach dem Sturme noch rauscht und wundersam hoch und feierlich seine Wellen schlägt. Das klingt nun von Wald zu Wald, von Tal zu Tal, ein einziges großes Atemziehen der beruhigten Welt. Nun ist es wieder ganz still geworden. »Jetzt sind sie vorbei", sagt Konrad auf jubelnd und der Klang seiner hellen Stimme

zerschnitt mit einem Mal siegend die schreck liche Ruhe. Lieschen strich sich wieder die Haare von der Stirne und springt ihrem Bruder an den Hals. „Hast du ihn wirklich gesehen?" „Freilich," sagte Konrad, „da bei diesem Fenster schaute er herein mit einem Kopfe, so groß, wie du bist." „Mein Gott", sagte Lieschen und blickte unwillkürlich zum dunklen, kleinen Fenster. „Wie ist es mit jenem gegangen, Groß mutter, den sie mit sich genommen haben?" frug Konrad zur Großmutter hinüber. „Ach," sagte

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Pagina 31 di 53
Data: 01.01.1928
Descrizione fisica: 53
), der aber von der irrigen Voraussetzung ausging, die Mehrzahl der For scher spreche sich im gleichen Sinne aus wie Zös mayr. Ausdrücklich gegen den letzteren erklärten sich Tarneller, Werunsky und ich. Kann man da von einer Meinungsverschiedenheit der Fachkreise betresss der Frage sprechen, ob Konrad II. seine Schenkung zu „Stegen" im Pustertal gemacht habe oder nicht? Mein zweiter Einwand, den Bstieler in seiner Erwiderung bestreitet, richtete sich aber gar nicht, wie es nach den Worten meines Gegners scheinen

könnte, gegen die Gleichung Steigen — „Stegon", sondern gegen die von Bstieler übernommene, aber bereits von Jäger widerlegte Behauptung Sinnachers, Konrad II. sei 1027 vom Brixner Becken ins Pustertal nach Kärnten abgeschwenkt, um hier entstandene Unruhen zu dämpfen. Da Bstieler die Richtigkeit seiner Behauptung an scheinend jetzt selbst nicht mehr verteidigt, erübrigt sich eine Entgegnung. 3. Me der von Bstieler (Schiern VW., S. 390, angeführte Satz zu verstehen ist, zeigen jedem, der es nicht schon

auch wir uns die Entstehung eines geist lichen Fürftentumes im Mittelalter vor. Sie wur den also nach Heuberger selbst begründet, indem die deutschen Herrscher Bischöfen Gebiete mit Grafschaftsrechten oder ganze Graffchaften über trugen. Auf Grund dieser Auffassung behaupteten wir, daß bas Brixner Fürstentum 1027 durch Verleihung der Grafschaft „Norital" durch Kaiser Konrad II. an Bischof Hartwig entstanden ist. „Deswegen kann Bischof Hartwig mit Fug und Recht als erster „Fürstbischof" von Bressanone sachlich bezeichnet

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Pagina 46 di 53
Data: 01.01.1928
Descrizione fisica: 53
, wo ewiger Frühling dem Menschen geschenkt war, wo der Mensch mit den Tieren ging und der liebe Herrgott segnend über die Wege schritt? Es war einmal! Diese Wunderwelt ist auch in die Stube gekommen und hat ihren Kreis um die kleine Gruppe gezogen, die dort am Ofen saß. Lieschen kauerte am Boden, Konrad aber schmiegte sich eng an die Alte, die sich nun bequem zürücklehnte und zu erzählen begann. Es war einmal! Die Kinder lausch ten, daß man ein Blatt hätte fallen hören, und schon standen

sie in der Königsburg, wo der König im schwarzen Saale trauerte und die Leute alle im tiefsten Leide herum schlichen. War doch heute der Tag, wo die Königstochter dem schlimmen Drachen ge opfert werden sollte. Aber da kommt schon das Schneiderlein des Weges mit den Hun den Packan, Springan und Haltinfest. Wie lachten da alle, als das Schneiderlein zum König trat und um die Königsbraut warb. Wie bebte Konrad, als der kleine Zwirndreher dem Drachen entgegentrat, der mit seinem Schwänze alle Bäume nieder schlug

und mit seinem Atem rings das Gras versengte. Da zitterte des Konrads Herz. Er konnte es nicht verstehen, daß das Schneiderlein nicht schon längst seinen Hund los ließ, um dem schrecklichen Drachen an die Gurgel zu fahren. Als aber das Untier dem Tapferen zu Füßen lag und Herolde in alle Lande ge sandt wurden, den Ruhm dieses Helden zu verkünden, da atmete Konrad wieder freudig auf. Das war etwas für ihn. Und nun wurde es noch schöner. Vor ihren Augen wuchs nun der stolzeste Königspalaft empor, Stube und Haus

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