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Tiroler Post
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Pagina 18 di 24
Data: 09.01.1914
Descrizione fisica: 24
Bestimmtheit. „So — und warum denn nicht, wenn ich fragen darf?" In der Stimme des Alten grollte es. „Ist dir ^rein Bruderskind nicht hochgestochen genug? Ich Hab' die Lache mit meinem Bruder schon so weit abgesprochen und jetzt kommst du und sagst ganz einfach: ich mag nicht! Ist denn das auch eine Art'? Willst du mich meinem Bruder gegen über wortbrüchig machen?" „Aber Konrad," wandte da seine Frau ein, die dem Ge spräch mit angstvollen Augen gelauscht hatte, „rege dich doch uicht

auf. Man kann doch so eine Sache nicht überm Knie abbrechen — der August wird fich's überlegen." „Da soll man sich nicht aufregen, wenn einem die Kinder so kommen!" polterte Konrad Röder, der erregt in der Stube auf und ab ging. „Gib Re^ und Antwort!" herrschte er dann den Sohn an. „Warum willst du die Fränzel auf ein mal nicht? Hast dich doch seither immer gestellt, als wäre dir die Geschichte recht!" „Da bist du im Irrtum, Vater! Selbst auf deine scherz haften Anspielungen hin habe ich niemals ein Wort gesagt

, ein scheinheiliger! Dann bist du kein Mann, sondern ein nichtsnutziger Bube!" fuhr Konrad Röder wild auf, indem er seine Faust schwer auf den neben ihn: stehenden Tisch fallen ließ. „Ein Kerl, der es verdiente, daß man ihn ohrfeigt!" „Ums Himmelswillen, Konrad, wie kannst du dich so ver gessen?" schrie Frau Röder entsetzt auf. „Wie kannst du es übers Herz bringen, unseren August so — —" „Unseren August? Deinen August, willst du sagen!" unterbrach sie der Rasende. „Ich bin fertig mit einem, der sich nicht scheut

, in einer so ernsten Sache leichtfertiges Spiel zu treiben —■ dem es nicht darauf ankommt, sich und mich vor aller Welt zu blamieren! Entweder, er löst das Wort ein, das ich meinem Bruder gegeben habe, oder er und ich sind geschiedene Leute!" „Aber Konrad,.Vater!" schluchzte die Frau. „Laß Mutter", sagte da August, der totenbleich geworden war, indem er die Hand seiner Mutter faßte. „Der Vater will sich mit mir entzweien — das habe ich in der letzten Zeit schon mehr als einmal gemerkt! Und ich kann mir denken, wem

du, wo ich wohne die Schwelle betrete ich nicht mehr!" „Konrad, August, laßt es nicht zum äußersten kommen!" schrie Frau Helene weinend. „Vertragt euch, sprecht eich ruhig aus! Ihr werdet mir doch das nicht antun, daß ihr euch ernstlich verfeindet." „Ich bring es nicht zum äußersten und weise ihn nicht hinaus", sagte Konrad Röder aogewendet. „Wenn er tut, was ich verlange ■ was seine Pflicht lind Schuldigkeit ist, dann ist alles'gut! Entweder heiratet er die Fräuzel, oder es ist mit unserer Freundschaft

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Außferner Zeitung
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Pagina 18 di 24
Data: 11.01.1914
Descrizione fisica: 24
mit der vorigerr Bestimmtheit. „So — und warum denn nicht, wenn ich fragen darf?" In der Stimme des Alten grollte es. „Ist dir mein Bruderskind nicht hochgestochen genug? Ich Hab' die Sache mit meinem Bruder schon so weit abgesprochen und jetzt kommst du und sagst ganz einfach: ich mag nicht! Ist denn das auch eine Art? Willst du mich meinem Bruder gegen über wortbrüchig machen?" „Aber Konrad," wandte da feine Frau ein, die dem Ge spräch mit angstvollen Augen gelauscht hatte, „rege

dich doch nicht auf. Man kann doch fo eine Sache nicht überm Knie ab brechen — der August wird sich's überlegen." „Da soll man sich nicht aufregen, wenn einem die Kinder so kommen!" polterte Konrad Röder, der erregt in der Stube auf und ab ging. „Gib Red und Antwort!" herrschte er dann den Sohn an. „Warum willst du die Fränzel auf ein mal nicht? Hast dich doch seither immer gestellt, als wäre dir die Geschichte recht!" „Da bist du im Irrtum, Vater! Selbst auf deine scherz haften Anspielungen hin habe ich niemals ein Wort gesagt

, ein scheinheiliger? Dann bist du kein Mann, sondern ein nichtsnutziger Bube!" fuhr Konrad Röder wild auf, indem er seine Faust schwer auf den neben ihm stehenden Tisch fallen ließ. „Ein Kerl, der es verdiente, daß man ihn ohrfeigt!" „Ums Himmelswillen, Konrad, wie kannst du dich fo ver gessen?" schrie Frau Röder entsetzt auf. „Wie kannst du es iibers Herz bringen, unseren August fo " „Unseren August? Deinen August, willst du sagen!" unterbrach sie der Rasende. „Ich bin fertig mit einem, der sich nicht scheut

, in einer so ernsten Sache leichtfertiges Spiel zu treiben — dem es nicht darauf ankommt, sich und mich vor aller Welt zu blamieren! Entweder, er löst das Wort ein, das ich meinem Bruder gegeben habe, oder er und ich sind geschiedene Leute!" „Aber Konrad, Vater!" schluchzte die Frau. „Laß Mutter", sagte da August, der totenbleich geworden war, indem er die Hand seiner Mutter faßte. „Der Vater will sich mit nur entzweien — das habe ich in der letzten Peit schon mehr als einmal gemerkt! Und ich kann mir denken, wem

du, wo ich wohne — die Schwelle betrete ich nicht mehr! „Konrad, August, laßt es nicht zum äußersten kommen!" schrie Frau Helene weinend. „Vertragt euch, sprecht euch ruhig aus! Ihr werdet mir doch das nicht antun, daß ihr euch ernstlich verfeindet." „Ich bring es nicht zum äußersten und weise ihn nicht hinaus", sagte Konrad blöder avgewendet. „Wenn er tut, was ich verlange — was seine Pflicht und Schuldigkeit ist, dann ist alles gut? Entweder heiratet er die Fränzel, oder es ist mit unserer Freundschaft

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Sterne und Blumen
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Pagina 2 di 8
Data: 11.01.1914
Descrizione fisica: 8
Bestimmtheit. „So — und warum denn nicht, wenn ich fragen darf?" In der Stimme des Akten grollte es. „Ist dir mein Bruderskind nicht hochgestochen genug? Ich Hab' die Sache mit meinem Bruder schon so weit abgesprochen und jetzt kommst du und sagst ganz einfach: ich mag nicht! Ist denn das auch eine Art? Willst du mich meinem Bruder gegen über wortbrüchig machen?" „Aber Konrad," wandte da seine Frau ein, die dem Ge spräch mit angstvollen Augen gelauscht hatte, „rege

dich doch nicht aus. Man kann doch so eine Lache nicht überm Knie abbrechen — der August wird sich's überlegen." „Da soll man sich nicht aufregen, wenn einem die Kinder so kommen!" polterte Konrad Röder, der erregt in der Stube auf und ab ging. „Gib Red und Antwort!" herrschte, er dann den Sohn an. „Warum willst du die Fränzel aus ein mal nicht? Hast dich doch seither immer gestellt, als wäre dir die Geschichte recht!" „Da bist du im Irrtum, Vater! Selbst aus deine scherz haften Anspielungen hin habe ich niemals ein Wort gesagt

, ein scheinheiliger! Dann bist du kein Mann, sondern ein nichtsnutziger Bube!" fuhr Konrad Röder wild auf, indem er seine Faust schwer aus den neben ihm stehenden Tisch fallen ließ. „Ein Kerl, der es verdiente, daß man ihn ohrfeigt!" „Ums Himmelswillen, Konrad, wie kannst du dich so ver gessen?" schrie Frau Roder entsetzt aus. „Wie kannst du es übers Herz bringen, unseren August so „Unseren August? Deinen August, willst du sagen!" unterbrach sie der Rasende. „Ich bin fertig mit einem, der ' sich nicht scheut

, in einer so ernsten Sache leichtfertiges Spiel zu treiben — dem es nicht darauf ankommt, sich und mich vor aller Welt zu blamieren! Entweder, er löst das Wort ein, das ich meinem Bruder gegeben habe, oder er und ich sind geschiedene Leute!" „Aber Konrad, Vater!" schluchzte die Frau. „Laß Mutter", sagte da August, der totenbleich geworden war, indem er die Hand seiner Mutter faßte. „Der Vater . will sich mit mir entzweien — das habe ich in der letzten Zeit schon mehr als einmal gemerkt! Und ich kann mir denken

er sich an diese „dann weißt du, wo ich wohne - - die Schwelle betrete ich nicht mehr!" „Konrad, August, laßt es nicht zum äußersten kommen!" fe—— - - —— ■ 10 -» schrie Frau Helene weinend. „Vertragt euch, sprecht euch ruhig aus! Ihr werdet mir doch das nicht antun, daß ihr euch ernstlich verfeindet." „Ich bring eS nicht zürn äußersten und weise ihn nicht hinaus", sagte Konrad Röder avgewendet. „Wenn er tut, was ich verlange ------ was seine Pflicht und Schuldigkeit ist, dann ist alles gut! Entweder heiratet

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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 12
Data: 28.05.1922
Descrizione fisica: 12
und manch herrliches Ornament hatte die kunstfertige Hand eines Kuen gehauen. Auch in anderen Gauen Deutschlands war das Geschlecht des Jüng lings bekannt, und erst vor einem Monate war sein Oheim, Kaspar Kuen, als Baumeister am Dom zu Ustn mit Ruhm gestorben. Auch Konrad lebte ganz seiner Kunst und ihrem Dienste für das Werk des Herrn. Obgleich kaum fünfundzivanzig Jahre alt, war er doch schon einer der ersten Arbeiter in den Steinmetzhütten zu Köln. Meister Claes liebte ihn und hatte ihm das Amt

eines Schließers der Hütten und Aufsehers über die Steinmetzarbeiten anvertraut. Auch der größte Teil seiner Mitge sellen war ihm von Herzen zugetan; und doch war Konrad nicht glücklich und nicht zufrieden. Eine trübe Schwermut über manche Dinge, die er in den letzten Monaten erfahren, hatte sich des Jünglings schon tiefer bemächtigt, und der heftige Kampf mit demjenigen, der früher sein treuester Freund, jetzt aber sein ingrimmigster Gegner war, hatte von neuem alle diese Gefühle in ihm wach gerufen

er auch mich zertreten, aber es soll ihm nicht gelingen." fuhr er in heftigem Tone auf. „Nom. aelirmen soll es ibm nickt, io wahr ick Kon rad Kuen heiße, und die Ideale, welche meineBrust beseelen, müssen den Sieg davontragen iiber sein Krüppelhaftes Sinnen!" „Sie werden es auch; aber nur ruhig, feuriger Geselle!" antwortete eine Stimme dicht hinter dem Jünglinge. Konrad fuhr zusammen; er schaute um sich und erblickte den Narren, der mit der Schellenkappe ein höfliche Verbeugung machte. „Seid Ihr es. Meister

Springer?" fragte der Steinmetz, indem er sein Antlitz zu glätten suchte. „Ja, ich bin es freilich," entgegnete der Gefragte; „der Narr steht einem Narren gegenüber, und ich könnte die Schellenkappe wohl Euch abtreten. Do-?r- ich fürchte, Ihr würdet alle Welt mit Eurem Zivlr sinne anstecken, und dann wäre unsereinem das Handwerk für immer gelegt." „Ich bin mit dein Tausch zufrieden," sagte. Konrad hastig, „nur müßt Ihr mir mit der Kappe die Fröh lichkeit übertragen. Doch Ihr versteht

nur noch auf Eure, seines besten Freundes Huldigung." „Ich komme heute nicht, jetzt nicht, Berndchen!" erwiderte Konrad in ablehnendem Tone. „Sägt ihm. daß ich nicht fröhlich sein könne wie Ihr, wenn es mir im Herzen wogt. Wie sollte ich an Volkers Seite den Einzug halten, nachdem er mich so bit ter gekränkt hat und wir beide die Freude des Fe stes störten?" Das Geckenberndchen wollte drängen, aber der Jüngling unterbrach ihn: „Ihr überredet mick nicht, darum sparet Eure Worte. Ich gehe allein m die Stadt zurück." Der Narr

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 2 di 16
Data: 13.01.1914
Descrizione fisica: 16
? Willst du mich meinem Bruder gegen über wortbrüchig machen?" „Aber Konrad," wandte da seine Frau ein, die dem Ge spräch mit angstvollen Augen gelauscht hatte, „rege dich doch nicht auf. Man kann doch so eine Sache nicht überm Knie abbrechen — der August wird sich's überlegen." „Da soll man sich nicht ausregen, wenn einem die Kinder so kommen!" polterte Konrad Röder, der erregt in der Stube aus -und ab ging.- „Gib Red und Antwort!" herrschte er dann den Sohn an. „Warum willst du die Fränzel

. Wenn du aus meinen Worten und aus meinem Benehmen etwas herausgelesen hast, was du wünschest, dann ist das eben ein Irrtum von dir gewesen — deswegen schenke ich dir jetzt klaren Wein ein." „Dann bist du ein Wortverdreher, ein scheinheiliger! Dann bist du kein Mann, sondern ein nichtsnutziger Bube!" fuhr Konrad Röder wild auf, indem er seine Faust schwer auf den neben ihm stehenden Tisch fallen ließ. „Ein Kerl, der es verdiente, daß man ihn ohrfeigt!" „Ums Himmelswillen, Konrad, wie kannst du dich so ver gessen

?" schrie Frau Röder entsetzt aus. „Wie kannst du es übers Herz bringen, unseren August so " „Unseren August? Deinen August, willst du sagen!" unterbrach sie der Rasende. „Ich bin fertig mit einem, der sich nicht scheut, in einer so ernsten Sache leichtfertiges Spiel zu treiben — dem es nicht darauf ankommt, sich und mich vor aller Welt zu blamieren! Entweder, er löst das Wort ein, das ich meinem Bruder gegeben habe, oder er und ich sind geschiedene Leute!" „Aber Konrad, Vater!" schluchzte die Frau

gründlich deutsch mit dir reden wollen!" „So griindlich hast du das getan, daß meines Bleibens hier nicht länger sein kann!" sagte der Sohn mit bebender Stimme, indem er sich zum Gehen anschickte. „Wenn du in ich sehen willst, Mutter," wandte er sich an diese „dann weißt du, wo rch wohne — die Schwelle betrete ich nicht mehr!" „Konrad, August, laßt es nicht zunr äußersten kommen!" schrie Frau Helene weinend. „Vertragt euch, sprecht euch ruhig aus! Ihr werdet mir doch-das nicht antun

, daß ihr euch ernstlich verfeindet." „Ich bring es nicht zum äußersten und weise ihn nicht hinaus", sagte Konrad Röder avgewendet. „Wenn er tut, was ich verlange — was seine Pflicht und Schuldigkeit ist, dann ist alles gut! Entweder heiratet er die Fränzel, öder es ist mit unserer Freundschaft ab und vorbei — dabei bleibt cs!" „Du siehst, Mutter, daß der Vater Unmögliches von mir verlangt — deshalb gehe ich! Vielleicht denkt er mit der Zeit anders über die Sache und verständigt sich mit mir! Leb' wohl!" Damit riß

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 12
Data: 08.03.1914
Descrizione fisica: 12
ist aber ein Blaublütler, der bleibt und „pickt" natürlich angeleimt an seinen Statt haltersitz. In einem tschechisch-radikalen Blatte erschien ein aufregender Aufsatz, worin die Jungtschechischen be schuldigt werden, aus dem Dispositionsfonds von der Regierung Geld für die Wahlen genommen zu gewöhnlicher noch mehr als bloß tirolerischer Dick schädel, der eigene Ansichten äußerte, hell im Kopf war und von einer einmal gefaßten Idee nie mehr ließ. Er schien ihnen unchristlich der Konrad. Schon in der Schule widersprach

würde. Der Pater bohrte unaufhörlich in die Eltern, Konrad solle geistlich werden. Dann bliebe dem kleinen Buben einmal der Hof. Das leuchtete Beiden ein und nun quälten sie den Sohn beständig mit ihrer Idee. Calixtus sprach sogar von Gewaltanwendung, die berechtigt sei. Aber der Widerstand des jungen Mannes blieb ein zäher. Er war lebensdurstig und in ein armes Tagwerkmädel verliebt, das ihm seine Leute niemals geben würden. Eben war wie der ein Auftritt gewesen im Stall, in den sich Konrad aus der Stube

geflüchtet hatte, weil in ihr der Pater und eigentliche Herr des Hauses bei der Mutter saß. Konrad hatte ihm nicht die Hand geküßt; von Kindheit an konnte er sich nicht darein fügen, in dem geistlichen Herrn etwas Göttliches zu sehen und zu ehren, wie es hier Brauch war. Für ihn war Calixtus, der gern im Wirtshaus saß, den Schulkindern Kopfstücke austeilte, mit armen Leuten ohne Mitleid feilschte und seine Gelder auf jede Art eintrieb, ein gewalttätiger Mensch, der Mißbrauch übte, geschützt vom Panzer

seiner Weihen. Konrad fand ihn durchaus nicht erhaben und be handelte ihn danach. Zwischen sich und den Eltern fand er die Gestalt dieses Gehaßten; der nahm ihm die Heimat, bestritt ihm das Recht auf Leben, Liebe und Zukunft; der junge Tiroler knirschte vor Wut. Nrcht sehen möchte er den Mann im Vaterhause. Jetzt saß der auch wieder rinnen, bei Kuchen und Kaffee, den kleinen Josef auf den Knieen, der ihm Gewand ind Hände küßte. Konrad war in den Stall geflüchtet, aber sein Vater kam

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 20.08.1913
Descrizione fisica: 8
seien gänzlich unbegründet und ist von ihrer Schuldlosigkeit Überzeugt. Bruder Konrad mit den goldenen Kugeln. Klerikale Berdummungsarbeit. Wie schade, daß die große klerikal-christlichsoziale Presse so wenig Wert oarauf legt, uns mit den schönsten Blüten klerikaler Reinkultur bekanntzumachen, B te lieber im Verborgenen blühen läßt! Ein d unseres Blattes übersendet uns die Nummer s „Sonntagsblattes für die katholische Familie", r München erscheint. Es ist ein schr stomures das jedoch die weltliche

Vorsicht insofern nicht außeracht läßt, als es seine Abonnenten in einfacher" sowohl wie „erweiterter" Form gegen Unfall versichert. In diesem Blatte wird eine gar Erbauliche Geschichte vom Bruder Konrad im Kapu- zinerklofter zu Altötting erzählt: j „In Altötting l Im Kapuzinerkloster (l damals) hat mir (einmal) ein Bruder die Klosterpforte ge öffnet, von dem jetzt gar merkwürdige Dinge erzählt werden. Ich will ein andermal von diesem Bruder mehr berickten. Heute sei nur so viel gesagt

, daß dieser Bruoer wahrscheinlich einmal selig gesprochen wird. Er hat 41 Jahre lang alle Lage in der Frühe um 6 Uhr in der Gnadenkapelle ministriert und dabei so herzlich gebetet, daß man — allen Modernisten und Rationalisten und Monisten und Sozialisten und anderen zweifelhaften Jsten zum Trotze sei es gesagt — daß man erzählt, wenn er sein Ave betete, habe man aus seinem Munde etwas wie goldene Kugeln zum Himmel auffteigen sehen. Der Erzähler dieser wundersamen Geschichte be dauert dann, daß Bruder Konrad

nicht noch einmal aus seinem Grabe heraufsteigt — soweit, daß das geschehen könnte, scheint der ftomme Glaube des Er zählers nämlich nicht zu reichen —> wenn es aber wäre, so möchte er neben ihm knien: „Ich würde dich, so oft du dein Ave gebetet, sanft stoßen und dich mahnen, für wen du jedesmal ein neues Ave beten solltest. Ich würde dir sagen: Bruder Konrad! Bete ein neues Ave für unseren kranken Heiligen Vater! Gott soll es ihm vergelten, daß er der tteue Knecht war, der im Aufträge des Herrn hinausging an die Zäune

, die das bayrische Ministerium vom Bundesrat gefordert hat, ein Schnippchen schlagen. Der charakteristische Schluß des Traktaktes lautet wörtlich: „Bruder Konrad! Bete für die Lehrer in Bayern! Irr den anderen Ländern sind die katholischen Lehrer katholisch organisiert und viele Lausende stehen tteu zu ihren Seelsorgern. Bei uns ist es anders. Wie oft, wie oft ist der größte Hemmsckuh einer fried lichen Seelsorge der Lehrer! Bete, daß dies anders wird! Ein zwölftes Ave! Zwölfte feurige Kugel! Bruder Konrad! Bete

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Alpenländer-Bote
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Pagina 4 di 18
Data: 22.12.1912
Descrizione fisica: 18
und Weiden, die auf dem ausgedehnten, ebe- nen Boden hinter dem Hause liegen, gehören dazu, ebenso die rückwärts angrenzenden prächtigen Wald stände und bilde.; in ihrer Zusammenfassung den reich, sten Hof dieser Gegend. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts hauste da oben ein Bauer, mit Namen Konrad, der ein trotziger, selbstbewußter Mann war. Schon seine kräftige, biegsame Gestalt mit dem kühnen Blick, der scharf gebogenen Nase, dem hochstehenden, braunen Schnurrbart, dem reichgewellten

genug; mit beinahe abgöttischer Liebe hingen sie aneinander und man konnte nicht sagen, ob der Mann das Weib oder das Weib den Mann tiefer ins Herz geschlossen habe. Und als nach Jahr und Tag ein junges Konrad- chen in die Hauswiege gefallen lvar, mangelte nichts mehr am Glücke der Burgebnerlente. An einem Frühherbsttage abends saßen die Bei den im traulicher: Gespräche in ihrer Kammer und die Wiege schaukelte zwischen ihnen. Frau Margret harte ein zartes Blumengewinde über die Seidendecke

den Kranz vom Polster, indem es halb lachend, halb äugst- lich sagte: „Bist du aber sorghaft, Konrad! . . . Das Christ, kindl liegt auch in einem Blumenbett und stirbt doch nie . . . Nein. nein, unser Engele darf uns der Herr gott nicht nehmen, wir täten uns ja die Augen aus. weinen." Jetzt legte sie das Blumengewinde um ihren Hals und ließ ine beiden Enden über das Kleid bis zu den Füßen gleiten. „Margret, tn weg den Kranz," bat er wieder, „so kann ich auch dich nicht sehen — dich erst recht

nicht — da kommen mir allerhand Vorstellungen." „Aber heut b:st abergläubisch, Konrad! Brauchst keine Sorge zu haben, mich wirst nicht mehr los und ledigrief sie munter. „Tu nicht spassen, Margret; das Glück ist wie ein Vogel und wird bald verscheucht . . . Mir geht alle« weil etwas vor, als ob das Glück nicht lange bei uns bleiben würde." „Konrad," sagte sie innig, indem sie ihren Arm um seine Schulter legte, „ich verlang gar nichts, als daß du alleweil bei mir bleibst; wenn ich dich Hab, bin ich ganz

nur grün, Bis man sie bricht. — — Nimm' die zwei Nöselein Aus deinen Hut, Ewig beinander sein Tut auch kein gut. Wenn Me zwei Röselein Nichi mehr seind rot, Wer« sie in Bach hinein, Denk, ich wär rot." Sie hatte den letzten Reim noch nicht ausgcsun- gen, als hinter den drei Lärchen ein Mann hervortral. „Konrad, bist endlich da?" sagte die junge Bäue rin. aber im nächsten Augenblick fuhr sie jäh er schreckend auf und rief grell: „Um Gotteswlllen, ist's möglich, oder träum' ich? Felix

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 31.10.1915
Descrizione fisica: 8
. Aber er würde es nicht tun, sich nur verwundern und nach dem Warum fragen. Würde sagen: „Es ist neugieriger Weiber Art, Bücher und Zeitungen von hinten auzusan- gen." Nein, sie inußte warten. Mußte ihre Empfin dungen, die immer wieder stürmisch auslodern wollten, bezwingen; mußte sich üben, ruhig zu schei nen und die Maske zu wahren für den Fall, daß ihre Befürchtung sich bestätigen sollte. Denn nun sah sie, tief aus ihre Arbeit gebeugt, den scharzen Rand wieder deutlich vor sich. Und in seiner Mitte den Namen: Konrad

Wollensperger. Ja. ganz deutlich . . .Jedenfalls war es ein langer Name gewesen, der dem „Konrad" folgte. Warum zweifeln und sich selber täuschen? / Sie stöhnte laut aus. ' f . ' So laut, daß der Vater mit dem Borlesen inne hielt und sie scharf ansah. „Agnes!" sagte die Mutter in besorgtein Tone. Und der Vater: „Langweilen dich die Markt preise? Es schadet durchaus nicht, wenn du dich darum kümmerst. - Sie gehören zum Leben. Und das Leben ich kein kurzweiliger Roman." . : . Er las weiter. '' & ’ ■ Agnes

bekam einen roten Kops und häkelte eilig, mit zitternden Fingern. Die Mutter sah noch immer herüber, forschend und verwundert. Agnes dachte: Ich will nicht seufzen und nicht aufschreien; ich will nicht weinen und gar nichts. Ich will ganz ruhig sitzen bleiben und dann sagen, ich hätte Kopfschmerzen und möchte zu Bett gehen. Sonst fallen sie über auch her mit Fragen und Vor würfen . . . Vielleicht ist es doch nicht wahr und Konrad ' lebt. Es kann auch ein anderer langer Namen

gewesen sein ... Da ist der Kaufmann Neuenburger und der Bäcker Hersefeld oder der Goldschmied Sinnenhagen und der Drogist Blu menthal. Alle sind im Felde und einer von ihnen mag wohl Konrad heißen. . . . Nein, es ist durch aus nicht gesagt, daß es gerade sein Name ist . . . „Das Posamentiergeschäft von Hölzel kündigt einen- Ausverkauf an," sagte der Vater. „Wegen Einberufung des Inhabers." Frau Swietnsch merkte auf: '„Vielleicht gibt es dort die Wolle etwas billiger? Du glaubst es nicht, was diese Strümpfe kosten!" Ihr Gesicht

?" „Ja." Sie nickte mechanisch. „ . . . Bäckermeister Hersefeld. . . . Auch der!" „Konrad Hersefeld?" Agnes hob schnell den Kopf. „Einen Konrad Hersefeld kenne ich nicht. Dieser heißt Max." Hatte sie sich auch im Vornamen geirrt? Sie sann darüber nach. War das, was ihre Augen zu sehen glaubten, lediglich aus ihrer erregten Einbil dungskraft entsprungen? Die Spannung in ihr begann nachzulassen; Hoffnung erwachte. Der Vater las weiter: „Albert Schütze . . . Karl Hampel. . . Konrad Wollensperger ..." „Nein!" Agnes

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Tiroler Post
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Pagina 9 di 20
Data: 14.06.1912
Descrizione fisica: 20
Z a h n w e h statt. Der Angeklagte wurde Mgen beider Verbrechen schuldig erkannt und zu Ztvei Jahren schweren Kerker und Verweisung aus allen Königreichen der Monarchie und zur Tra gung der Prozeßkosten verurteilt. Kindsmord. Die heutige Verhandlung befaßt sich mit Veronika Konrad, geb. Deutschmann, im Jahre 1849 zu Arzl bei Imst geboren, nach Karrösten, Bezirk Imst, zuftän- big, Witwe, Bäuerin in Timels, Gemeinde Arzl. Die Anklageschrift führt aus: Johanna Konrad ilmrde am 26. Februar 1912, 9 Uhr vormittags

, rn Ge genwart ihrer Mutter in der Stube mit einem Kinde beschenkt. Die Mutter, Veronika Konrad, nahm das Kind gleich an sich und verließ mit demselben wortlos die Stube. Im Hausgange faßte sie das Kind, welches schrie und zappelte, mit der linken Hand am Halse und loürgte es. in der Absicht, dasselbe zu töten. Sie begab stch durch Gang und Küche in den Keller und setzte das Würgen auf diesem ganzen Wege fort. Noch auf der Kellerstiege winselte das Kind, im Keller angekommen, war es still und regungslos

ist. Veronika Konrad ist dem Ausgeführten zufolge überwiesen und geständig, gegen das neugeborene Kind ihrer Tochter Johanna in der Absicht, es zu töten, auf solche Art gehandelt zu haben, daß daraus der sofortige Tod des Kindes erfolgte. Auf welche Art die ausge dehnten Schädelverletzungen des Kindes. zustande ge kommen sind — welche nicht die Todesursache waren — läßt sich nicht sicher feststellen, da man nur aus die un- derläßlichen Angaben der Veronika Konrad angewiesen ist. Jedenfalls

sind diese Verletzungen mit wiederholter stumpfer Gewalteinwirkung gesetzt worden und es ist die Vermutung gerechtfertigt, daß Veronika Konrad, welche zugestandenermaßen das Kind töten wollte, die Ver letzungen absichtlich gesetzt hat. Veronika Konrad hat die Tat, wie die Erhebungen ergaben, ohne Mitwissen- schaft und Einverständnis ihrer Tochter begangen. Sie ist eine übel beleumundete, boshafte, verlogene und selbstsüchtige Peson. Mit ihrer Tochter Johanna war sie stets, hart und böse und ihre Selbstsucht ging

, so weit, daß sie im Jahre 1908 die Tochter unter erlogenen An gaben gegenüber dem Gerichte mit Nachsicht des fehlen den Alters großjährig erklären ließ, um sich dann des väterlichen Vermögens der Tochter im Betrage von 1100 Kronen widerrechtlich zu bemächtigen, Ihre a ^f eigentümerin auf dem Hose sitzenden Brüder Josef und Thomas — zwei altersschwache Männer — behandelte sie schlecht und ließ es ihnen oft am Notwendigsten feh len. . Dafür stahl sie dem Josef Konrad zwei Spar- tasiabücher der Sparkassa

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 28.01.1916
Descrizione fisica: 8
haben, meinst du, sie werden nicht zu Spieß und Schwert und Armbrust greifen, wenn er sie ruft?" „Ja, ich glaube es," rief Konrad auflodernd. „Rufe sie, Hans, und auch ich werd' nicht fehlen." ■ „Noch ist die Stunde nicht da," schüttelte dieser den Kopf und ein Schatten von Traurigkeit lag in seinen Augen. „Die heilige Jungfrau wird es mir sagen, wann ich meine Stimme erhöben soll. Du aber sei eingedenk, daß ihre Verheißungen sich nur an demjenigen erfüllen, der reines Herzens ist." Er reichte Konrad

die Hand und dieser schüttelte sie. „O, ich wußte ja, daß ihr Brüder werden würdet," sagte Martha mit über der Brust gekreuzten Ar men. Konrad schaute sie mit höher geröteten Wangen an, seufzte und ging. Ulrich begleitete ihn. „Warum kommst du mir immer nach!" murrte Konrad, der mit seinen wilden Gedanken gern allein gewesen wäre. „Jetzt geschieht's weil ich dein Freund bin und mit dir noch einen Schoppen auf gute Kameradschaft trinken will," lachte der Rotköpfige. „Vorhin warst arbeiten in Angriff

erwartet. du ein Narr, Bruder Weinling, und ich mußt' wohl ein Aug' auf dich haben, denn der heilige Jüngling ist ohne Arg. Wenn alle schlafen, der Ulrich wacht. über ihn, und dir hättest erst mit mir fertig werden müssen, wenn du an ihn wolltest!" Konrad bot ihm betroffen und beschämt die Hand. In diesem Augenblicke begegneten ihnen zwei Männer, deren Kleidung, Schwerter und Sporen sie als Edelleute bezeichneten. Der Aeltere rief ihnen leutselig ein „Grüß Gott, ihr lieben Brüder

!" zu, während der Jüngere nur stumm mit der Hand winkte. „Waren das nicht der Herr Kunz von Thun feld und sein Junker?" fragte Konrad erstaunt. Ulrich bejahte es. Seit einiger Zeit kämen sie regelmäßig zu den Predigten des heiligen Jüng lings geritten und hielten viel Zwiesprache mit ihm. Kunz von Thunfeld war ein Lehensmann des Bistums Würzburg. Er gehörte einem in Franken weitverzweigten Geschlechte an, und außer den bi schöflichen Lehen besaß er manches eigene Gut. Das wußte auch Konrad und er äußerte

: „So Hab' ich dem Pauker doch wohl unrecht getan und sein Wort ist mächtiger, als ich glaubte." „Er hätt' dich freilich auf die beiden Junker ver weisen können," zuckte Ulrich die Schulter, „aber es fällt ihnen schwerlich ein, ihr Hab und Gut init den armen Leuten zu teilen, und täten sie's, so wär's doch bloß ein Brocken für die vielen Hungrigen." „Weshalb kommen sie denn aber her?" fragte Konrad. „Es mag auch sie wohl der Schuh irgendwo drük- ken," versetzte Ulrich. „Na, Bruder, ich denke, wir sollen für sie irgend

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Alpenländer-Bote
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Pagina 7 di 24
Data: 28.12.1919
Descrizione fisica: 24
- »elstch töcke beschlagnahmt sowie Kirchengeräte und Meß-, choniaj stauch- und Chormäniel gestohlen. i M — — Llstttchens Hausaufgabe. Eine Erzählung aus der Gegenwart von EmU Zehrer. Ein Winterabend! Nachdenklich und schwermütig Konrad Schröder aus der Ofenbank und schaute estattii-u'wie draußen im Winde die Schneeflocken lustig n am um die Wette tanzten. Er war so in Gedanken eroii versunken, daß er ganz zu vergessen schien, daß sein roneaMichtchen. die kleine Lisette. noch in der Stube saß ke bqVnd

das bescheidene Nachtmahl eingenom men war. begaben sich Frau Schröder und Lisett- chen in d.e Küche, um noch vor dem Schlafengehen Ordnung für den nächsten Tag zu machen, während Konrad Schröder sich vom Tische erhob und gebro chen, von Verzweislung übcrmannt, ans Fenster trat. Er suhlte die Sorgen an seinem kranken Leibe nur zu sehr. Er fühlte aber auch, daß er sie nicht mehr allzu lange ertragen kann. Darüberhin seine arme, treubcsorgie Frau, deren Schwäche täglich zunimmt. die förmlich zum Skelette

ja seine Geheimfächer im alten Bücherschrank i und muß ich bin der Nähe stelle aus, — L kleinen Ge- lrafgelder sei. pahrt; — die «mch gar kein s gestohlen. — tu dieser Zeit b sich Konrad tri zu Bette., aber er hatte Fleiern lag er adet in seinem tauen begann, s Traumen. — S Fabrikanten schleichen, sich Rd. — Dann lchte bei einem sich königlich, mal ordentlich - Aus einmal ouf einenr üo- a-ls stürze er Tiefe, weiche l vor, als höre kf!" — Mein ks Franz? Es SÄd mit der TagesreHmrsg ea %a8 !L t «a» •■'-'-ynt

«vw*, durch das freundliche Stubenfenfter. Konrad Schröder, war nach dieser schweren Nacht noch abgeschlagener und nrü'oer als sonst. Seine Verne wollten ihn heute kaum mehr tragen, doch schleppte er sich all mäh. lich zum Fenster, um es. zu öffnen. Er rang förm lich nach frischer Luft. Er dachte an feinen schwe ren Traum, an die Worte: „Vater zurück!« Sie wollten ihm nicht ans dem Sinn. Sie klangen rwch immer wie beschwörend in fein Ohr. Endlich setz:; er sich nieder. Doch da traten «udi schon F bara Schröder und fein

Lisettchen mit einem Herz, lichen Morgengruß in die Stube und stellten das Frühstück aus den Tisch. Konrad Schröder er» widerte den freundlichen Gruß mir leisem StoN lern, denn ihm war. als könnte er seinen Liebes heute nicht so recht ins Antlitz schauen. War er denn nicht schon ein Verbrecher? — Dessen ungeachtet blieb sein Entschluß, während der Mittagsstunde beim Fabrikanten Reineder. seine verbrecherisch; Tat zu vollbringen, reis und fest Es mußte eben geschehen, es mußte. Und das gleich, die Mi^tags

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Pagina 11 di 24
Data: 28.12.1919
Descrizione fisica: 24
und Meß-, lauch- und Chormäniel gestohlen. b I LiftttGenS $au*aufoaßt. Eine Erzählung aus der Gegenwart von EmU Zehrer. Ein Winterabend! Nachdenklich und schwermütig .. ß Konrad Schröder aus der Ofenbank und schaute zu, wie draußen im Winde die Schneeflocken lustig um die Weite tanzten. Er war so in Gedanken versunken, daß er ganz zu vergessen schien, daß sein Kichtchen. die kleine Lisette. noch in der Stube saß Md im gemütlichen Herrgottöwinkcl ihre Hausaus- ^abe verrichtete, welch« sie in der Schule

haben, enn plötzlich sah daS gute Kind zu ihm aus und agte mitleidig: »Was fehlt dir denn, lieber On- !el, fühlst du dich wieder unttjori? Tantchen mutz sbald heimlommen und wird dir dann eine gute Ktbendsuppe bereiten. Vielleicht wir sie auch heute Prot milbringen.* Wie von einem schweren Traum« aufgeschreckt. Antwortete Konrad Schröder fast verlegen: »Ich Hanke dir mein gutes Kind! Mir ist nur augen blicklich so schwer im Herzen, weil ich soeben an «nseren armen Franz denke, den nun auch draußen f cher

sich Frau Schröder und Lisett- chen in d.e Küche, um noch vor dem Schlafengehen Ordnung sür den nächsten Tag zu machen, während Konrad Schröder sich vom Tische erhob und gebro chen, von Verzweiflung übcrmannt, ans Fenster trat. Er fühlte die Sorgen an seinem kranken Leibe nur zu sehr. Er fühlte aber auch, daß er sie nicht mehr allzu lange ertragen kann. Darüberhin seine arme, treubesorgte Frau, deren Schwäche täglich zunimmt, die förmlich zum Skelette einschrumpft und abnragert. Er möchte

, begab sich Konrad Schröder fast innerlich etwas erleichtert zu Bette.. Er glaubte nun Ruhe zu finden, aber er hatte eine schlaflose, schwere Nacht. Wie bleiern lag er Stunde um Stunde im Schweiße gebadet in seinem Bette. — Erst als der Morgen zu grauen begann, verfiel er vor Müdigkeit in unruhiges Träumen. — 6’T schaute sich in die Schreibstube des Fabrikanten Reineder beim Fenster als Dieb einschleichen. sich scheu nach allen Richttmgen umsehend. — Dann saß er wieder nac^ sen, abgemagerten Frau

warf sein Licht durch das freundliche Stubenfenster. Konrad Schröder, war nach dieser schweren Nacht noch abgeschlagener und müder als sonst. Seine Beine wollten ihn heute kaum mehr tragen, doch schleppte er sich allmäh lich zum Fenster, um es zu öffnen. Er rang förm lich nach frischer Luft. Er dachte an seinen schwe ren Träum, an die Worte: »Vater zurück!« Sie wollten ihm nicht ans dem Sinn. Sie klangen noch immer wie beschwörend in fein Ohr. Endlich setzte er sich nieder. Doch da traten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 12.06.1912
Descrizione fisica: 8
, geistige Minderwertig keit, Geständnis des Tatsächlichen, schwere Not lage. die lange Untersuchungshaft und der Um stand, daß der Angeklagte eine schuldlose (Shcqattiu bat. Der Verteidiger behielt sich die Nichtigkeitsbe schwerde vor. Der Prozeß endete um halb 8 Uhr abends. Kindsmord. Die heutige Verhandlung befaßt sich mit Vero nika Konrad, geb. Deutschmann, im Jahre 1849 zu Arzl bei Imst geboren, nach Karrösten, Bezirk Volks-Zekkun q Imst, zuständig, Witwe, Bäuerin in Timels, Ge meinde Arzl, wegen

Kindsmordes unb Diebstahls. Die Anklageschrift führt aus: Johanna Konrad wurde am 26. Februar 1912, 9 Uhr vormittags, in Gegenwart ihrer Mutter in der Stube mit einem Kinde beschenkt. Die Mutter, Veronika Konrad, nahm das Kind gleich an sich und verließ mit dem selben wortlos die Stube. Im Hausgange faßte sie das Kind mit der linken Hand am Halse und würgte es. Sie begab sich durch Gang und Küche in den Keller und setzte das Würgen auf diesem ganzen Wege fort. Noch auf der Kellerstiege win selte das Kind

, im Keller angekommen, war es still und regungslos geworden. Veronika Konrad warf das Kind in eine Sandkiste und legte einen Back trog darauf. Dann verließ sie den Keller. Veronika Konrad ist dem Ausgeführten zufolge überwiesen und geständig, gegen das neugeborene Kind ihrer Tochter Johanna in der Absicht, es zu töten, auf solche Art gehandelt zu haben, daß daraus der so fortige Tod des Kindes erfolgte. Sie hat die Tat, wie die Erhebungen ergaben, ohne Mitwissensckmt und Einverständnis ihrer Tochter

am Notwendigsten fehlen. Dafür stahl sie dem Josef Konrad zwei Sparkassebücker der Sparkasse Imst, bezw. des Spar- und Darlehenskassenvereins Arzl und behob mindestens 700, bezw. 580 K, die sie offensichtlich für sich verwendete oder auf die Seite tat. Johanna Konrad wagte aus Furcht vor ihrer Mutter nicht, nach dem Kinde zu fragen. Veronika Konrad aber sagte über den Verbleib des Kindes nichts und tat ihrer Tochter gegenüber nur einmal die bezeichnende Warnung: „Madl, ich sag dir, daß du still

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 30.01.1916
Descrizione fisica: 8
- und der Bischof hielt es für geraten, den drohenden Sturiu womöglich durch einen gütlichen Versuch zu beschwören. Er schickte deshalb Konrad von Hutten zu den Bauern hinaus mit der Weisung, daß er die Sache des heiligen Jünglings einer rechtlichen Un tersuchung unterwerfen wolle, alle aber, welche dem Domkapitel und der Ritterschaft des Stiftes Pflich tig wären, bei ihren Pflichten und Eiden von dan nen wieder heimziehen sollten. Konrad von Hutten ritt von Haufen zu Haufen und gab den Bauern viele gute Worte

nicht, die ihnen in der Zusicherung des Bischofs gestellt war. Ihr Glau ben an die göttliche Sendung des Propheten stand ja unerschütterlich fest und die glimpflichen Worte und Ermahnungen Konrad von Huttens gingen ihnen ein. Konrad Weinling hatte sie wohl durch seine Vorspiegelung zum Zuge auf Würzburg be wegen können, aber die Verwirklichung ihrer sozial politischen Hoffnungen erwarteten sic von Hans Böheim allein. Sie beschlossen zu warten, bis er ihnen zurückgegeben sein würde. Diejenigen, welche nichts davon wissen wollten

Bevollmächtigte Habe die beiden Del^ierten das Waffenstrcckungsdekret unterzeichnet. Dieses Dekret ist ein Kriegsvertrag, also ein Vertrag, der von Kriegführenden während des Krieges geschles sen wird. Derartige Verträge werden von dem Be fehlshaber unterfertigt, bedürfen nicht der Rati- wertheimische Haufe folgte ihnen. Nur die Bauern aus dem Taubertale, welche Konrad Weinling führte, wichen noch nicht von der Stelle. Zu ihnen gesellten sich die Hauptleute der heimziehenden Scharen. Kunz von Thunfeld warf

in die Weichen und sprengte, von seinem Sohne ge folgt, davon. Seine Flucht brachte auch den Tauberhaufen zum Wanken. Hier, wo die entschlossensten Männer, die Dorfgenossen und Freunde des Paukers beisam men waren, hatten die Reden Huttens wenig Ein druck gemacht. Es wurde Konrad und den zu ihm herübergetretenen Hauptleuten der anderen Haufen nicht schwer, die Ueberzeugung geltend zu machen, daß Umkehr nichts anderes hieße, als den Nacken unter das alte Joch beugen, ja, daß ihr Los fortan noch schwerer

vor Waldbüttelbrunn holten sie die harmlos Heimziehenden ein und brachen in ihre ungeord neten Reihen. Sie stießen aber auf einen harten Widerstand. Durch den Fehlschlag ihrer Hoffnun gen und die Hinterlist des Bischofs erbittert, kämpf ten die Bauern wie Helden. Vielen war der Tod willkommener, als me Fortdauer des alten elenden Daseins. Konrad / hörte zu diesen, und zudem war ihm der Gedanke unerträglich, ohne Hans und als ein Besiegter Ma: .ha vor Augen zu treten. Aber der Tod, den er j chte, ging

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Pagina 9 di 24
Data: 28.12.1919
Descrizione fisica: 24
Kirchengeräte und Metz-, lauch- und Chormäntel gestohlen. ! LifettOens Hausaufgabe. Eine Erzählung aus der Gegenwart von EmU Zehrer. Ein Winterabend! Nachdenklich und schwermütig ß Konrad Schröder aus der Lsenbank und schaute zu, wie draußen im Winde die Schneeflocken luftig um die Wette tanzten. Er war so in Gedanken Versunken, daß er ganz zu vergessen schien, daß sein i, Wichtchen, die kleine Lisette. noch in der Stube jatz * Vnd im gemütlichen Hcrrgottöwinkel ihre Hausaus- j Habe verrichtete, welch

zu machen, während Konrad Schröder sich vom Tische erhob und gebro chen, von Verzweiflung übcrmannt, ans Fenster trat. Er suhlte die Sorgen an seinem kranken Leibe nur zu sehr. Er fühlte aber auch, daß er sie nicht mehr allzu lange ertragen kann. Darüberhin seine arme, treubesorgte Frau, deren Schwäche täglich zunimmt, die förmlich zum Skelette einschrumpft und abmagert. Er möchte ihr am liebsten die Sterne vom Himmel holen und kann ihr nicht ein- mal zum bescheidensten Lebensunterhalte behilflich sein. Arme, arme

ft Mensch!" en Entschluß, begab sich Konrad rlich etwas erleichtert zu Bette .. « Ruhe zu finden, aber er hatte were Rachr. Wie bleiern lag er >e im Schweiße gebadet in seinem der Morgen zu grauen begann, ^igkeit in unruhiges Träumen. — die Schreibstube des Fabrikanten euster als Dieb einschlcichen. sich Richtungen umsehend. — Dann (6.) ei 1919.— schert Arbeiter zuteil gewsroen. mm lynen tzane ryn aber auch Kurt, der einzige Sohn des Fabrikanten, mehr als es sonst gewöhnlich, zwischen dem Sohne - ines

. — Aus einmal öllig unvermitt lt auf einem ho- bekam das Gefühl, als stürze er ln die schaudernde Tiefe, weiche ie. Ja. es kam ihm vor, als höre Sorte: „Vater zurück!" — Mein hi die Stimme seines Franz? Es nzen Leibe ■Sg Morgen warf sein Lickt durch das freundliche SLubenfenster. Konrad Schröder, war nach, dieser schweren Nacht noch abgeschlagener und nrüder als sonst. Seine Beine wollten ihn heute kaum mehr tragen, doch schleppte er sich alimäh. lich zum Fenster, um es. zu öffnen. Er rang förm lich nach frischer

Lust. Er dachte an seinen schwe ren Traum, an die Worte: „Vater zurück!" Sie wollten ihm nicht ans dem Sinn. Sie klangen noch immer wie beschwörend in sein Ohr. Endlich setzte er sich nieder. Doch da traten auch schon F bara Schröder und frtn Lisettchen mit einem Herz, lichen Morgengruß in die Stube und stellten daS Frühstück aus den Tisch. Konrad Schröder er widerte den freundlichen Gruß mir leisem Slot, lern, denn ihm war. als könnte er seinen Liebes heute nicht ss rechi ins Antlitz schauen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 28.01.1916
Descrizione fisica: 8
. 7 Seine Blicke verdüsterten sich^ Sie fuhr eindring lich fort: „Nein, Konrad, das ist keine Zeit, daß du Deine Gedanken an ein Weib hängen darfst. Schau, die Tausende, die versammelt sind, sie rufen dir zu: Wach auf, denn es ist Tag! Die heilige Jung frau ist es, welche dich hergeschickt hat, damit der Geist über dich komme, und ich sage dir, du bist be rufen, mit meinem Bruder für das Reich Gottes zu streiten und mitzuschaffen an seinem Werke!" „Ich kann nicht reden und predigen," murrte er. „Weißt du's

?" fragte sie. „Auch der heilige Jüngling konnte es nicht, bevor ihm die Mutter Gottes durch ihre Erscheinung die Zunge gelöst hatte." „Ich glaub's nimmer, daß dem Pauker die heilige Jungfrau erschienen ist," stieß er heraus. „Oho!" ließ sich hier Ulrich drohend vernehmen. Martha jedoch sah Konrad mit einem langen mit leidigen Blicke an, der ihn verwirrte, und sagte sanft: „Höre ihn und schaue ihm in die Augen und dann sage: Du lügst! Wahrlich, der Tautropfen, der vom Himmel fällt, ist nicht reiner

zu reinigen, als Martha ihren ehemaligen Bräutigam mit den Worten zu ihm führte: „Hier ist der Konrad Weinling, Bruder!" Hans legte das Schwert aus der Hand, und Konrad mit seinen schwärmerischen, blauen Augen anschauend, sagte er: „Groll und Zweifel wohnen in deiner Brust, sonst hättest du den Weg hierher selbst gefunden. Du liebst in allem, was du liebst, nur dich selbst. Du selbst bist mühselig und beladen, aber der Notschrei deiner Brüder verhallt in deinen: Ohr. Schau dich nur um, damit du bestätigen

auszugestalten. Ein Umschlag zum Schlimmeren ist allerdings mit hoher Wahrschein lichkeit zu erwarten, sobald die kriegerischen Ereig nisse sich ihrem Ende zuneigen werden und infolge dessen der Massenbedarf der Heeresverwaltung an Kriegsartikeln aufhören wird. Auch die Demobi- Konrad fühlte an dem Tone, daß Hans aus in nerster Ueberzeugung sprach und er mußte wider Willen die Blicke vor seinen sonnenlichten Augen, senken. Um Marthas Lippen schwebte ein seliges Lächeln. ! „Wenn ich Unwahres lehre," nahm Hans

." „Ja, uns arrnen Leuten gegenüber bist du stabk,' denn wir glauben gern, was wir wünschen," bec»’ setzte Konrad. „Aber den Mächtigen dieser Erde; gegenüber bist du schwach. Wenn du ein Prophet; bist, warum vermag dein Wort nichts über sie? Du. verheißest uns das tausendjährige Reich, aber fcriej Fürsten denken nicht daran, ihre Kronen wegzu-, legen, und die weltlichen und geistlichen Herren; drücken uns nach wie vor mit Steuern und Fronen".' „Dennoch wird sich alles erfüllen, wie ich es bei>] heißen

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Tiroler Post
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Pagina 26 di 32
Data: 20.02.1914
Descrizione fisica: 32
, denn jedesmal bestürmte es den Onkel mit Fragen, ob er dann gar keinen Verdacht habe, wer von den Ausständigen das Attentat begangen haben könne, wegen dem Martin Kraft und August Schütz gefangen saßen, erhielt aber stets nur -ausweichende, von einem Achselzucken begleitete Antworten. Konrad Röder wurde sichtlich auf das Peinlichste berührt, wenn seine Nichte immer wieder das gleiche Gesprächsthema anschlug, was aber Fränzel weiter nicht auffiel, da sie das verlegene Benehmen des Onkels dem Mißglücken

, um nicht mit ihm zusammenzutreffen und wollte mich langsam die Treppe hinabschleichen. Da hörte ich wie er un Eintreten zu Peter sagte: „Morgen abend besorgst du mrr also die Schlüssel zu der Tür im Fährgäßchen, gib aber acht, daß du nicht erwischt wirst!" Was hältst du davon, Onkel? Sollte Peter am Ende den Attentätern die Schlüssel für die große Halle in die Hände gespielt haben?" Konrad Röder war totenbleich geworden. Durch einen Zufall sah er das Geheimnis entdeckt, dessen Bekanntwerden ahn

, daß es sich um etwas handelt, was die Welt nicht wissen soll. Da haben wir doch eine Spur! Ich wollte die Sache schon Herrn Direktor Bornhof Mitteilen!" „Fränzel, tu das um Himmelswillen nicht!" fuhr der Werkmeister auf. „Warum denn nicht, Onkel?" fragte das Mädchen, jetzt ebenfalls bleich werdend. „Du willst doch nicht auf August den Verdacht sitzen lassen, daß er an dem Anschlag auf die Maschine oder gar an dem Morde beteiligt war?" Konrad Röder war auf einen Stuhl gesunken rmd stöhnte gequält

zu nähern glaubte, mußte sie sich selbst Einhalt gebieten, wollte sie nicht den Mann da vor sich, den Bruder ihres Vaters, in das Unglück stürzen. Sie sah es ja ein, daß der Verdacht des Mordes auf den Onkel fallen mußte, wenn man ihn als einen der Attentäter feststellte, sein Ver fehlen durfte deßhalb nicht zur Kenntnis der Behörde ge langen. Konrad Röder war wieder auf feinen Stuhl ge sunken und stützte den Kopf auf beide Hände. Unter qual vollem Stöhnen schlitterte seine mächtige Gestalt und leise

." 4 (Mit Abbildung.) Prinz Wilhelm zu Wied, der neue Fürst von Albanien, hat vorläufig dieHafenstadt Durazzo zu seiner Residenz ,B a d e n i a" in Karlsruhe. Rudolf Basler, Direktor 4 Viktor und Theodor Kieinhans Anna und Konrad Berktold in Reutte als Töchter bezw. Schwiegersöhne. Realschul-Professor Karl und Christine Lechner in Meran als Bruder bezw. Schwägerin. im Kamen aller übrigen Verwandten» (fecVtijrtleiter: Lleopold Bauerfern d. — Druck und „üBtoitn", Innsbruck.

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 9 di 18
Data: 15.06.1912
Descrizione fisica: 18
führte aus: Johanna Konrad wurde am 26. Februar 1912, 9 Uhr vormittags, in Gegen wart ihrer Mutter in der Stube mit einem Krude beschenkt. Die Mutter, Veronika Konrad, nahm das Kind gleich an sich und verließ mit demselben wortlos die Stube. Im Hausgange faßte sie das Kind, welcher schrie und zappelte, mit der linken Hand am Halse und würgte es, in der Absicht, dasselbe zu löten. Sie begab sich durch den Gang und Küche in den Keller und setzte das Würgen auf diesem ganzen Wege fort

. Noch auf der Kellerstiege winselte das Kind, im Keller angekommen, war es still und regungslos geworden. Veronika Konrad warf das Kind in eine Sandklste und legte einen Back trog darauf. Dann verließ sie den Keller. Sie hat am gleichen Tage zur Verrichtung häuslicher Arbeiten noch mehrmals den Keller betreten, sich aber um das Kind nicht mehr gekümmert. Am nächsten Tage versteckte sie die Leiche aus Furcht vor Ent deckung in einer Kammer des ersten Stockes und brachte sie endlich am 7. März 1912 in eine am Hause

angebrachte Schupfe, wo sie schließlich von der Gendarmerie gefunden wor den ist. Veronika Konrad ist dem Ausgeführten zufolge über- wiesen und geständig, gegen das neugeborene Kind ihrer Tochter Johanna in der Absicht es zu töten, auf solche Art gehandelt zu haben, daß darrus der sofortige Tod des Kindes erfolgte. Auf welche Art di? ausgedehnten Schädelverletzungen des Kindes zustande gekomm.n sind — welche nicht die Todesursache waren — läßt sich nicht sicher feststellen, da man nur auf die unver

läßlichen Angaben der Veronika Konrad angewiesen ist. Jeden falls sind diese Verletzungen mit wiederholter stumpfer Gewalt einwirkung gesetzt worden und es ist die Vermutung gerecht fertigt, daß Veronika Konrad, welche zugestandenermaßen das Kind töten wollte, die Verletzungen absichtlich gesetzt hat. Vero nika Konrad hat die Tat, wie die Erhebungen ergaben, ohne Milwissenschaft und Einverständnis ihrer Tochter begangen. Der Tochter Johanna, welche die Kinder überhaupt gern hat und ihr eigenes Kind

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Unterinntaler Bote
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Pagina 7 di 22
Data: 15.06.1912
Descrizione fisica: 22
, nach Kar- ’ rösten, Bezirk Imst, zuständig, Witwe, Bäuerin, in Timels, Gemeinde Arzl. Die Anklageschrift führte aus: Johanna Konrad wurde am 26. Februar 1912, 9 Uhr vormittags, in Gegen wart ihrer Mutter in der Stube mit einem Kinde beschenkt. ! Die Mutter, Veronika Konrad, nahm das Kind gleich an sich > und verließ mit demselben wortlos die Stube. Im Hausgange - faßte sie das Kind, welches schrie uns zappelte, mit der Unken ! Hand am Halse und würgte es, in der Absicht, dasselbe zu töten. Sie begab

sich durch den Gang und Küche in den Keller und setzte das Würzen auf diesem ganzen Wege fort. Noch auf der Kellerstiege winselte das Kind, in Keller angekommen, war es still und regungslos geworden. Veronika Konrad warf das Kind in eine Sandkiste und legte einen Back trog darauf. Dann verließ sie den Keller. Sie hat am gleichen Tage zur Verrichtung häuslicher Arbeiten noch mehrmals den Keller betreten, sich aber um das Kind nicht mehr gekümmert. Am nächsten Tage versteckte sie die Leiche aus Furchr vor Ent

deckung in einer Kammer des ersten Stockes und brachte sie endlich am 7. März 1912 in eure am Hause angebrachte Schupfe, wo sie schließlich von der Gendarmerie gefunden wor den ist. Veronika Konrad ist dem Ausgeführten zufolge über wiesen und geständig, gegen das neugeborene Kind ihrer Tochter Johanna in der Absicht es zu töten, auf solche Art gehandelt zu haben, daß dar.ms der sofortige Tod des Kindes erfolgte. Auf welche Art tu ausgedehnten Schädelverletzungen des Kindes zustande gekommen

sind — welche nicht die Todesursache waren — läßt sich nicht sicher feflftellen, da man nur auf die unver- läßlichen Angaben der Veronika Konrad angewiesen ist. Jeden falls sind diese Verletzungen mit wiederholter stumpfer Gewalt einwirkung gesetzt worden und es ist die Vermutung gerecht fertigt, daß Veronika Konrad. welche zucestandenermaßen das Kind töten wollte, die Verletzungen absichtlich gesetzt hat. Vero nika Konrad hat die Tat, wie die Erhebungen ergaben, ohne Mitwissenjchaft und Einverständnis ihrer Tochter begangen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 27.01.1916
Descrizione fisica: 8
der Stadt Nürnberg erließen strenge Verbote gegen die Wallfahrten. Niemand achtete derselben und die Menschenwogen, die sich nach Niklashausen wälzten, schwollen fort während höher. Konrad Weinling konnte es dem Pauker nicht vergeben, daß ihn Martha um jenes Witten ver lassen hatte. Sein Zorn aus sie war verraucht, nicht seine Leidenschaft für sie. Er dürstete nach Rache und die gegen den Pauker ausgestreuten Ver dächtigungen reiften seinen Vorsatz, indem sie ihn in seiner eigenen Ansicht bestärkten

das Maul auf," spottete Konrad ingrimmig, „die Herrlichkeit wird euch schon als ge bratene Taube hineinfliegen." Er inußte wohl laut gedacht haben, denn eine Stimme an stillem Ellbogen sagte: „Gebraten brau chen die Tauben just nicht zu sein, das Braten wol len wir schon selbst besorgen. Aber mach' du nur das Maul zu, daß du nicht einen eisernen Stocher zwischen die Zähne kriegst." Der Sprecher war ein Bauer, der Wohl etliche Jahre älter als Konrad sein mochte, mit einenr einfältig verschmitzten

Gesichte, aus dem zwei kleine blaue Augen drohend blitzten. Sin ins Rötliche fal lendes .Haar war so dick und struppig, daß es ihn jede andere Kopfbedeckung verschmähen ließ. Er war nicht groß, hatte aber ein Paar Schultern von kolossaler Breite, von denen zwei unverhältnis mäßig lange Arlne herabhingen. Konrad wollte auflodern, aber er bezwang sich, wie der Jäger, der auf der Hirschjagd ist, nicht den Speer nach einenr zufällig aufspringenden .Hasen wirft. Den Rotkopf mit einem stummen Blick mes send

der österr.-ung. Truppen. Prinz Mirko war es auch, der sich an die österreichischen Kom- Augen. Auch der Friedhof war voll Menschen, aber es waren Greise und Kranke, welche zwischen und auf den Gräbern lagen und saßen, und unter ihnen beilvegte sich eine jugendliche Frauengestalt, in der Konrad sogleich Martha erkannte. Sie verteilte Brot und Wein unter die Leute und begleitete ihre Gabe mit freundlichen Worten an die Akten, mit Trost und Ermutigung an die Kranken, welche in der Hoffnung hierher

gepilgert waren, daß ihnen Hans oder die heilige Jungfrau durch ein Wunder von ihren Leiden helfen würden. Manche von ihnen hatten offene Wunden und Martha reinigte dieselben und verband sie frisch. Das ist das tägliche Morgenwerk unserer barm herzigen Schwester," murmelte der Rotkops, und Konrad gewahrte, wie bei der Annäherung des jun gen Mädchens die matten Augen der Leute sich be wegten/ihre kuumervollen Mienen sich aufklärten und ihre Schmerzen zu vergessen schienen. Er stand wie ein Txäumender

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