. 7 Seine Blicke verdüsterten sich^ Sie fuhr eindring lich fort: „Nein, Konrad, das ist keine Zeit, daß du Deine Gedanken an ein Weib hängen darfst. Schau, die Tausende, die versammelt sind, sie rufen dir zu: Wach auf, denn es ist Tag! Die heilige Jung frau ist es, welche dich hergeschickt hat, damit der Geist über dich komme, und ich sage dir, du bist be rufen, mit meinem Bruder für das Reich Gottes zu streiten und mitzuschaffen an seinem Werke!" „Ich kann nicht reden und predigen," murrte er. „Weißt du's
?" fragte sie. „Auch der heilige Jüngling konnte es nicht, bevor ihm die Mutter Gottes durch ihre Erscheinung die Zunge gelöst hatte." „Ich glaub's nimmer, daß dem Pauker die heilige Jungfrau erschienen ist," stieß er heraus. „Oho!" ließ sich hier Ulrich drohend vernehmen. Martha jedoch sah Konrad mit einem langen mit leidigen Blicke an, der ihn verwirrte, und sagte sanft: „Höre ihn und schaue ihm in die Augen und dann sage: Du lügst! Wahrlich, der Tautropfen, der vom Himmel fällt, ist nicht reiner
zu reinigen, als Martha ihren ehemaligen Bräutigam mit den Worten zu ihm führte: „Hier ist der Konrad Weinling, Bruder!" Hans legte das Schwert aus der Hand, und Konrad mit seinen schwärmerischen, blauen Augen anschauend, sagte er: „Groll und Zweifel wohnen in deiner Brust, sonst hättest du den Weg hierher selbst gefunden. Du liebst in allem, was du liebst, nur dich selbst. Du selbst bist mühselig und beladen, aber der Notschrei deiner Brüder verhallt in deinen: Ohr. Schau dich nur um, damit du bestätigen
auszugestalten. Ein Umschlag zum Schlimmeren ist allerdings mit hoher Wahrschein lichkeit zu erwarten, sobald die kriegerischen Ereig nisse sich ihrem Ende zuneigen werden und infolge dessen der Massenbedarf der Heeresverwaltung an Kriegsartikeln aufhören wird. Auch die Demobi- Konrad fühlte an dem Tone, daß Hans aus in nerster Ueberzeugung sprach und er mußte wider Willen die Blicke vor seinen sonnenlichten Augen, senken. Um Marthas Lippen schwebte ein seliges Lächeln. ! „Wenn ich Unwahres lehre," nahm Hans
." „Ja, uns arrnen Leuten gegenüber bist du stabk,' denn wir glauben gern, was wir wünschen," bec»’ setzte Konrad. „Aber den Mächtigen dieser Erde; gegenüber bist du schwach. Wenn du ein Prophet; bist, warum vermag dein Wort nichts über sie? Du. verheißest uns das tausendjährige Reich, aber fcriej Fürsten denken nicht daran, ihre Kronen wegzu-, legen, und die weltlichen und geistlichen Herren; drücken uns nach wie vor mit Steuern und Fronen".' „Dennoch wird sich alles erfüllen, wie ich es bei>] heißen