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Giornali e riviste
Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 13.06.1905
Descrizione fisica: 8
Nr. 134 »Boznec Zewmg^ (Südtiroler Tagblatil Dienstag, den 1!5. Juni 1905. Konrad zufanunen. Dieser, gut beleumundet, aber als Großsprecher^ Ausschneider und als ein Mann bekannt, der seiner spitzigen Zunge gerne freien Laus ließ, war danmls Aushilfsdiener beim k. k. Haupisteuerainte Meran und hatte in dieser Eigen schaft gegen Sanin eine Exekution durchzusühren. Bei dieser Gelegenheit ließ sich der Beschuldigte das Schimpfwort „Rauberbande' entschlüpfen. Konrad zeigte dies pflichtgemäß

seinem Bor- gesetzten, dem k. k. Hauptsteuereinnehmer Georg Egger in Meran an, der Sanin vorrufen ließ. Derselbe erschien zivar in einiger Aufregung, nahm jedoch, als ihm der k. k. Hanptsteuereinnehiner die Sache klar legte, Vernunft an nnd scheiitt sich Äann entschlildiget zu haben. Josef Konrad hinterbrachte aber die besclMlp- sende Aeußerung, die sich eigentlich auf die Ge nossenschaft der Lohndiener des Knrbezirkes Meran I bezogen hatte. da Konrad für diese Beiträge ein trieb. viel später anch

dein Genosscnschaftsobmaune August Spitaler. worauf in der Genossenschafts- versaninrlung beschlossen wlipde, deil Sanin wegen Ehrenbelcidignng zu klagen, sich jedoch mit einer Ehrenerklärung zu begnügen. Spitaler gewann damals den Eiudruck, daß Sanin und Konrad auf schlechtem Fuße zu einander stünden. Der Obnmn.ii! ging zu Gericht und brachte seine Klage vor. Da er sich bereit zeigte, auf einen Ver gleich einzugehen, lud das k. k. Bezirksgericht Me ran deu Simon Sanin vor unÄ erschienen zn dem Terniine mich August Spitaler

und Joses Konrad. Simon Sanin gab unlynwunden zu, die belei digende Aeußerung getan zn haben und erklärte sich bereit, seine Abbitte Kl Protokoll feststellen zn lassen, womit sich August Spitaler zusriedem gab. Da mischte sich jedoch Kourad ein und zwar auf sehr heftige Art und sagte, er lasse sich die Sache nicht gesallen, er sei auch beschwipst worden. Der fnngiereird^ k. k. Auskllltant wies ihm die Türe, da eine Ermahnung znr Ruhe nichts fruchtere und Konrad ossenbar ganz ohne Berech tigung

den freundschaftlichen Ausgleich der Par teien zu verhiirdern suchte. Die von Sanin unter schriebene Ehrenerklärung datiert vom l4. Okto ber 1904. Joses Konrad diente noch bis Mitte Februar 1903 als Aushilfsdiener dein k. k. Hauptsteuer- mute Meran und trat dann als Aushilftzbioner beim k. k. Postamts Meran in Dienst. Das k. k. Hauptsteuerami Meran stellte ihm ein lobendes Zeugnis aus und gibt der Vorstand dieser Behörde als Zeirge an, daß Konrad keines' wegs öfters Anzeigen erstattet habe und daß gegen ihn Klagen

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Giornali e riviste
Volksblatt
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Pagina 3 di 10
Data: 17.06.1905
Descrizione fisica: 10
einer Bierhalle in Salurn und dann chegann^ er wieder- in Meran seine frühere Arbeit als^ Lohndiener, in welcher er seither verblieb. Mit der. zweiten Frau fuhr er besser und war in der Familie Frieden: Im Angust 1904 kam Simon Sanin? das? erstemal mW demn späteren Opfer seiner Rache, Josef Konrad, zusammen. Dieser, gut be leumundet, aber: als Großsprecher, Aufschneider und als : ein Mann bekannt, der: seiner spitzigen Zunge gerne freien Lauf ließ, war. damals Aushilfsdiener beim k. k. Hauptsteueramte i Meran

. und hatte in idiefer Eigenschaft gegen Sanin eine Exekution durch zuführen, Bei dieser i Gelegenheit ließ sich der Be schuldigte/das Schimpfwort „Rauberbande' ent schlüpfen. Konrad zeigte dies pflichtgemäß seinem j Vorgesetzten/ dem k. k. Hauptsteuereinnehmer Georg Egger in Meran, an, der Sanin vorrusen ließ. Derselbe erschien? zwar in einiger Ausregung, nahm jedoch, als ihm der k. k. Hauptsteuereinnehmer die Sachen klar'legte, Vernunft an und scheint sich dann entschuldigt zu haben. Joses Konrad hinterbrachte

aber die beschimpfende Aeußerung, diel sich eigentlich auf dieiGenossenschast- der Lohndiener des'Kurbezirkes Meran bezogen^ hatten da Komad; sür> diese Beiträge' eintrieb,—viel später auch dem GenossenschaM obmanne August Spitäler^ worauf in-der Genofsew- schastsversammlung! beschlossen wurden den Sanin wegen? Ehrenbeleidigung zu klagen/ sich jedoch mit einer Ehrenerklärung -zu begnügen: Spitaler gewann damals den Eindruck, daß Sanim und! Konrad auf schlechtem! Fuße zueinander stünden. Der Obmann ging zu? Gericht

und' brachte seine Klage vor. Da er sich bereit zeigte, auf einemVergleich einzugehen, lud das k. k. Bezirksgericht Meran den Simon Sanin vor und. erschienen zu dem Termine? auch August Spitaler- und (Josef Konrad.' Simon Sanin- gab unumwunden zu/ die beleidigende Aeußerung getan zu haben und erklärte sich bereit/seine Abbitte zu Protokoll' feststellen zu laffen, womit sich August Spitaler zufrieden gab. Dcv mischte! sich I. Konrad ein und zwar aus sehr heftige Art^ und saM er lasse sich die Sache

nicht gefallen, er sei auch beschimpft worden. Der fungierende k. k. Auskultant wies ihm die Türe, da eine Ermahnung zur Ruhe nichts fruchtete und Konrad offenbar ganz ohne Berechtigung den freundschaftlichen Ausgleich der Parteien? zu hindern suchte. Die von Sanin-unter schriebene Ehrenerklärung?datiert vom 14.. Oktober 1904. Josef Konrad dienten noch bis Mitte Febmar 1905 als : Aushilfsdiener de^l k. k. Hauptsteueramte Meran und trat dann M'Äushilfsdiener beim k: k. Postamte Meran in Dienst

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 4 di 8
Data: 16.06.1905
Descrizione fisica: 8
gerichte zur Verhandlung. Slinon Sanin. von Kurtinig gebürtig und dorthin zuständig, 49 Jahre alt, hat bekanntlich am 27. April d. I. im Zuge der Bözen—Meraner Bähn in der Nähe von Terlan den PostauShilfSdiener Josef Konrad und den Lohndiener Georg Götfch aus Meran ermordet. , SaninS Temperament ist das eines jähzornigen Und leicht erregbaren Menschen. Im Jahre 1900 heiratete er (seine erste Frau stärb 1892) in sewer Heimat Kurtinig zum zweitenmale und pachtete ew Gasthaus

mit Gemischtwarengeschäft. Während dieser Zeit hatte auch die Verpächterw Maria Witwe Pedoth wegen deS jähzornigen und in diesem Zn- stcmde gewalttätigen und rachsüchtigen Benehmens ihres BestandnehmerS zu leiden. 1903 war er durch etwa ew halbes Jahr Pachter einer Bierhalle W Salnrn und dann begann er wieder in Meran seine frühere Arbeit als Lohn diener, in welcher er seither verblieb. Im August 5 904 kam Simon Sanin das erstemal mit dem späteren Opfer sewer Rache, Josef Konrad, zusammen. Dieser war damals Aushilfsdiener beim k. k. Haupt

- steüeramte Meran und hatte in dieser Eigenschaft gegen Sanin eine Exekution durchzuführen. Bei diese! Gelegenheit ließ sich der Beschuldigte das Schimpfwort „Räuberbande' entschlüpfen. Josef Konrad hinterbrachte die beschimpfende Aeußerung, die sich eigentlich auf die Genossenschaft der Lohn» diener deS Kurbezirkes Meran bezogen hatte — da Konrad für diese Beiträge eintrieb —, demGmössm- schaftSobmanNb, worauf in der Genossenschaftsver- samMlung beschlossen wurde, dm Sanin wegen Ehren- bsleidigung

zu klagen. Josef Konrad diente noch bis Mitte Februar 1905 als Aüshilfsdiener am k. k. Hauptsteueramte Meran und trat dann als Aushilfsdiener beim k. k. Postamts Meran in Dienst. Am 28. Februar 1905 abends begegnete Sanin dem Obmannstellvertreter der Lohndienergenossenschaft, GeöLg Götfch, Lohndiener, und schimpfte über die Genossenschaft deswegen, weil ihm diese bei seiner wegen einer Krankheit erfolgten Arbeitsunfähigkeit aus der Krankenkasse nichts zählen wollte. Schim pfend begleitete er den Georg

Götfch und ließ sich im Laufe sewer zornigen Rede eine Majestätsbelei- ditzung zü Schulden kommen. Der Zufall wollte es nun, daß gerade Josef Konrad in solcher Nähe war, daß er den läut redenden Sanw verstehen konnte. Als sich Georg Götsch von letzterem entfernte, ging ihm Josef Konrab nach und fragte ihn, ob er, Götsch, gehört habe, was Sanin gesagt. Auf die bejahende Antwort Götsch's meinte Konrad, man könne den. Sanin wegen Majestätsbeleidigung an zeigen. Jösef Konrad schritt dann tatsächlich

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Maiser Wochenblatt
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Pagina 3 di 12
Data: 17.06.1905
Descrizione fisica: 12
. Er erzählte dem Friseur Müller in Meran seine Angelegenheit und sagte, wenn er unschuldig gestraft werde, könne der Schuster (Konrad) aufpassen. Er fuhr an, Verhandlungstage von Meran morgens mit Georg Götsch fort und verkehrte mit ihm ganz kameradschaftlich durch einen Schurken Konrad und Götsch verurteilt worden, beschließe die Beiden selbst zu strafen und wenn es mir gelingt, mich selbst zu töten. Meine Frau hat von mir 1000 X für einen von nur aus ihrer Bozncr Sparkasseneinlage behobenen Betrag gut

, der in der Meraner Sparkasse einliegt. Die Einrichtung gehört bis auf meine Kleider der Frau, die Kleider und Wäsche gehören dem Sohne Wilhelm.' Nach Ver fassung dieses Aufsatzes näherte sich Simon Sanin dem um 2'Uhr nachmittags nach Meran abgehenden Zuge, um einzusteigen. ^ Hiebei trat Georg Götsch auf ihn zu und Götsch teilte ihm nach Sanins Angabe mit,! fragte ihn, wie es gegangen sei. Sanin war daß Josef Konrad „och am Tage vorher zu'der Meinung, daß die beiden Zeugen, wenn ihn, gekommen sei

aus Terlan kam dem nach und zog dem Sanin das Messer, welches er an der linken Seite zwischen den Kleidern stecken hatte, heraus. Sanin hatte noch einen Selbstmordversuch unternommen , sich aber nur eine leichte, allerdings init erheblichen, Blutverlust ver bundene Verletzung an der linken Brust in der Herzgegend beigebracht. Die Fahrgästc hielten ihn bis zur Station Vilpian fest und übergaben ihn dort dem zufällig anwesenden Fraktionsvorsteher. Der furchtbar getroffene Josef Konrad ging nach Erhalt

der Stiche in die Hintere Abteilung sie auch bei der Urteilsverkündung nicht an zeigte sich sehr teilnehmend mit Sanin und j Frage Götschs neuerdings seinen Haß. Josef seiner traurigen Lage und vergoß sogar nach,'Konrad, Georg Götsch und Simon Sanin der Behauptung Sanins Tränen. Josef ! bestiegen dann den gleichen Wagen. Erstere Konrad war früher schon nach Bozen ge-I die vordere, Letzterer die hintere Abteilung. f A * . . . ^ ....... & .«l.i . ^71 *. f iT .7. — . . . Ol . .C. a. 1 . «. ^ TTl l 4 f rtst

4 A4«iaa. 1 . . ^rtaa CV. aI«..!..! a!« wesend waren, doch wußten, daß er verur-.des Wagens, setzte sich dort auf eine Bank teilt worden war; deshalb steigerte diese! und starb in kürzester Zeit vor den Augen des Götsch. Dieser, der ihn, nachgeeilt war, fahren und erwartete Götsch am Bahnhöfe. Die beide» gingen in die dortige Restauration hinein und setzten sich an einem Tische nieder, während Sanin an einem anderen Platz „ahm. Nach letzterem soll hier Konrad eifrig auf Götsch eingesprochen

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 21.09.1922
Descrizione fisica: 12
„Ist das Steinmetzbrauch? Flugs, Meister und Gesellen, greift zum Meißel und zum Hammer, bis daß ein Gericht beginnt nach Förmlichkeit und Sitte; indessen bleibt Kon- rad Kuen in meiner Wacht.' Meister Beit mar ein Mann mit greisen Haaren, der älteste Arbeiter in der Werkstatt, vor dem alle großen Respekt hatten. Keiner wogte ihm zu widersprechen, und bald klan gen die Meißel und Hämmer durch die Hütte hin, als wäre nichts geschehen. Konrad allein stand traurig da; ihm ge genüber

war ein Fenster, in dessen bunt be- lallfenen Scheiben die Sonne spiegelte u. glit zerte. Bei diesem Anblick erinnerte er sich an seinen Traum von heute morgen, aus dem er so freudig erwachte und Sonnengold und Glockenklänge ihn so selig begrüßten. Er hatte so vertrtuensvoll gebetet, sollte er jetzt ver zweifeln? Da trat Meister Claes, begleitet von Vol ker, in die Hütte; die Werkleute legten Mei ßel und Hammer nieder, Meister Beit aber, der in manchen Sprüchen bewandert war, flüsterte Konrad zu: „Reden

ist allweg nicht gut, * Schweigen auch oft schaden tut, Damm in allen Dingen Maße han Und Furcht, ist wohlgetan.' Der Jüngling lächelte: dann trat er mit entschlossenem Sinne dem Dombaumeister entgegen. Meister Claes hob das Verbot des Schwei gens noch nicht auf; er machte ein Zeichen, daß alle in ihrer Arbeit fortfahren sollten; dann schritt er durch die Reihen hindurch zu dem Orte, wo die Freveltat geschehen war. Als er an Konrad vorüberkam. blickte er verwundert auf den Jüngling, denn er wußte

nicht, warum dieser mit dem alten Beit ab seits von übrigen stand. Roch ehe er nach der Ursache fragen konnte, sprach Konrad jest und entschlossen: „Meister, auf mir liegt der Verdacht der Tat!' Der alte Claes riß die Augen weit auf und i traute seinen Ohren kaum, als er diese Worte i hörte. „Geh, Konrad,' sagte er wehmütig, „du scherzest» oder hat die böse Tat deinen Ver stand verwirrt?' Run sing auch Veit zu reden an und er klärte dem Meister den ganzen Hergang. „Es ist nun doch einmal so, wie Konrad

sie. „Rein, Konrad,' sagte er mit scheinheiliger Treue, »du hast dieses nicht ge tan; ich glaub' nicht daran, und wenn der Verdacht offen wäre wie der Sonnenstrahl, der durch jene Scheiben schimmert.' „Und doch wirst auch du gegen mich zu gen,' antwortete Konrad, indem er herzlich den Händedruck erwiderte. Meister Claes gab jetzt ein Zeichen und verkündete das öffentliche Gericht. Rach einer Stunde sollte dasselbe stattfinden. Gesellen und Meister entfernten sich, ihre Festkleider anzuleg'en. Die Poliere

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 12.10.1922
Descrizione fisica: 12
Der Steinmetz vom Köln. Äulturhistorische Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Johannes Vapllst Diel. (Schluß.) Der Narr eilte hinweg in das vordere Ge wölbe,- kurz darauf kehrte er mit einet La terne, mit Mantel und Hut zurück. „Legt Eure Kleider wieder an!' sagte er zu Ag nes, „Veit wird Euch nach Hause führen, ich habe noch andere Dinge hier zu tun.' „Habt ihr den Plan noch nicht?' fragte Agnes mit einemmal bange. Berndchen antwortete nicht. „So ist Konrad doch verloren!' rief das Mädchen

noch heftiger, „und ihr alle mit ihm wegen dieser Tat! Aber ich habe ja den Plan gesehen, fragt nur das Weib.' „Geht, geht!' entgegnete der Narr mit leidig, aber doch entschieden. «Laßt uns nur sorgen, Jungfer, und stellt die Sache Gott anheim; ich hoffe, daß ihr bald Trost erhal tet.' Freilich hoffte der Narr, und er glaubte, Grund zu seiner Hoffnung zu haben; aber wenn sie den Domplan nicht fanden, dann wqr alles vergebens, und der Verdacht und die Strafe blieben auf Konrad haften. Für sich und feine

fehlte noch. Da nahten sich vier Gesellen, die auf einer Bahre den Meister trugen; es war ja heute für seinen liebsten Gesellen ein Ehrentag, und den mußte er feiern trotz seiner Krank heit. Dem Werkmeister folgte Konrad, festlich geschmückt, inmitten seiner treuen Freunde, Reinholds und des Geckenberndchen. Hoch wallte die schmucke Feder auf des jungen Steinmetzep Barett; aber sein Antlitz schau te doch recht ernst und fast wehmütig drein» den schmerzliche Gedanken verwoben sich mit den heitern

Bildern, die der Tag seiner Eh renrettung im Herzen hervorrief. Ach Gott! Ifntreue tut ja in der Seele weh, nicht aus kalter Selbstsucht, sondern schon allein um des Freundes willen. Die Eintretenden wurden . mit lautem Jubel begrüßt; Meister Claes stieg von der Bahre nieder und ließ sich zu seinem Sitze führen. Vor ihm auf dem rotbehangenen Tische lag der alte Domplan und die Kopie desselben, welche Konrad entworfen hatte. Nun. wurde auch Völker hereingefllhrt, und das Gericht begann. Der Sohn

des Jünglings Antwort. Da trat Konrad vor, der bis jetzt schwei gend utzd in tiefes Sinnen verloren der Ver handlung beigewohnt hatte. „Ehrsamer Meister und ihr, liebe Leute vom edeln Gewerke der Steinmetzkunst! Ist mix vergönnt, ein Wott zu rede»?.' fragte er mit fester Stimme. Die Männer nickte« bejahend.. „Redet, Konrad Kuen!' erwiderte der Werkmeister. „Ein treuer Freund die Treue hält!' hob Konrad an. „Nach Steinmetzrecht und Sat zung habt ihr das Urteil über Volker ge fällt; ich Hab' nicht mitgestimmt

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Volksblatt
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Pagina 4 di 10
Data: 17.06.1905
Descrizione fisica: 10
Seite 4 Tiroler Volksblatt 17. Juni 1905 teilung. Konrad und Götsch saßen in der Fahrt richtung rechts im Wagen, Rücken gegen Rücken und hatte in der Nähe des Konrad eine Frau Platz genommen. Nach der Station Siebeneich kam Sanin auch in das vordere Coupe herein und stellte sich gegenüber seinen „Feinden' aus. Da eine Frau anwesend war, verschob er die Ausführung seines entsetzlichen Vorhabens, um sie nicht zu erschrecken. In Terlan stieg die Frau aus. Mehrere Besucher des dort damals

abgehaltenen Marktes betraten das Coupö. Nach Abfahrt des Zuges coupierte der Kondukteur die Fahrkarten der neu zugewachsenen Fahrgäste und verließ den Wagen. Nun schien dem Simon Sanin der geeignete Moment gekommen, und als Joses Konrad, der von ihm am meisten Gehaßte, ihn mit einem Seitenblicke streifte, zog Sanin wütend das in der Hosentasche bereitgehaltene Messer heraus, stürzte sich aus Konrad, erfaßte ihn mit der Linken und führte mit der rechten Hand blitzschnell Stöße gegen ihn. Zwei davon trafen

den Hals, zwei weitere die Brust. Von diesen letzteren drang jeder einzelne in das Herz. . Hieraus ließ er von Konrad ab, der selbstver ständlich zur Gegenwehr weder Zeit noch Möglich keit hatte, und wandte sich gegen Götsch. Dieser hatte mit Entsetzen gesehen, was mit Konrad ge schehen war, sürchtete aber nicht, daß Sanin auch ihn so behandeln könnte. Daher vermochte er auch nicht rechtzeitig, sich gegen die Gefahr zu schützen, und als Sanin den ersten Stoß gegen seine Brust führte, konnte

getroffene Joses Konrad ging nach Erhalt der Stiche in die Hintere Abteilung des Wagens, setzte sich dort aus eine Bank und starb in kürzester Zeit vor den Augen des Götsch. Dieser, der ihm nachgeeilt war, hielt sich seine Wunden zu und wurde in Vilpian dem Arzte übergeben. Am nächsten Tage mittags erlag auch er seinen Verletzungen. Simon Sanin zeigte nach der Tat keine Reue und gestand ein, absichtlich so gehandelt zu haben. In der Untersuchung gab er auch ohne weiteres zu, daß er den Tod seines Feindes

Josef Konrad gewollt habe; dem Georg Götsch jedoch habe er nur überhaupt etwas antun wollen, es sei aber keineswegs in seiner Absicht gelegen gewesen, auch ihn zu töten. In dieser Richtung gibt er solgendes an: Nach Beendigung der Hauptverhandlung in Bozen habe er in aufgeregter Stimmung in der Restauration „Forsterbräu' über seine Familie, seinen Gesundheitszustand und über die unver diente Abstrafung nachgedacht, und sei ihm da der Gedanke gekommen, zuerst den Joses Konrad

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Maiser Wochenblatt
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Pagina 2 di 12
Data: 17.06.1905
Descrizione fisica: 12
uild trat dann als Aus- hilfsdiencr beim k. k. Postamte Meran in Dienst. Das k. k. Hauptsteneramt Aleran stellte ihm eiil lobendes Zeugnis aus und gibt der Vorstand dieser Behörde als Zeuge an, daß Konrad kcincsivegs öfters Anzeigen er stattet habe ulld daß gegen ihn wegen takt losen Benehmens keine Klagen vorgebracht ivorden seien. Simoil Sanin erkrankte am 4. November 1904 all einer schweren Magen- blutung und war infolgedessen und wegeil nachträglicher Jnftlienza laut ärztlichen Zeug nisses

Jo>'cf Konrad Wie man in Washington hört, werden die «igen und leicht erregbaren Menschen. Im, in solcher Nähe war, daß er den laut reden- ^ ^ ^ . / . . . CV * *1 II ll II rttl k t« fc Ak4.AU (a A seji Akt k Ik kt ikkl I 11 ^ . k P.t tk kk lit \1 f I ^ lt Alt I A.tkIA Mächte, einschließlich Englands, nicht zugeben, daß Port Arthur in Japans Hände fällt. (?T) Aus den Aeußerungen des japanischen Ge sandten in Washington geht hervor, daß die geforderte Kriegsentschädigung mindestens eine Milliarde Dollars

ihm lebende Gattin und pachtete ein Gasthails mit Gemischtwarcngeschäft. Während dieser Zeit hatte auch die Verpächterin Maria Wiv. Josef Konrad nach lind fragte ihn, ob er, Götsch, gehört habe, was Sanin gesagt. Auf die bejahende Antivort Götschs meinte Kon- Pedoth wegen des jähzornigen imb in diesem j rad, man könne den Sanin lvcgen Majestäts- Zustande geivalttätigcn und rachsüchtigen Be-. beleidigung anzeigen. Josef Konrad ■ schritt nehmens ihres Bcstandnehmers zu leiden. | bcmit tatsächlich

zur Anzeige und zwar, wie 1903 war er durch etwa ein halbes Jahr er sagte, aus dem Grunde, iveil er es nicht Pächter einer Bierhalle in Saturn und dann j zulassen könnte, daß über den Kaiser ge- bcgann er wieder in Meran seine frühere' schimpft ivcrde. Die Angaben des Josef Arbeit als Lohndiener, in welcher er seither, Konrad und Georg Götsch gehen über den verblieb. Mit der zweiten Frau fuhr er besser Wortlaut der Majestätsbeleidigung zivar aus- und in der Familie war Frieden. Im August 1904 kam Simon

Sanin das erstemal mit einander; nach beider Zeugnis aber enthielt die Acllßerung eine chrsurchtvcrletzende Wendung über seine Majestät den Kaiser. Vertrauen der Nationen nicht gewonnen, j dem späteren Opfer seiner Rache Josef Konrad Ein Waffenstillstand könnte für Japan nach-> zusammen. Dieser, gut beleumundet, aber'Josef Konrad erfuhr, als Zeuge vom k. k. tcilig sein. Japan habe eigentliches russisches, uls Großsprecher, Aufschneider und a(§ ein j Bezirksgerichte Meran über die Sache ver- Gebiet

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Volksbote
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Pagina 3 di 24
Data: 21.01.1926
Descrizione fisica: 24
viel in den Wäldern rmd Bergen her um und war bloß in der Nacht zu Hause. Die Leute munkelten schon, es passe ihm auch auf dem S-t-u>iben>t)ofe nicht und er werde näch stens ausziehen. Aber darin sollten sie sich täuschen. Dem Amerikaner gefiel es immer besser bei den Sdutbenleuten. Mit Regina und Konrad sprach er zwar wenig, aber man merkt« sein Bestreben, sich ihnen zu nähern. Am meisten verkehrte er mit Hauser, dem Knecht. Dies mußte um so mehr verwundern, als Hauser ein sehr schlechter Gesellschafter

, damit kommt man am sichersten durch di« Well.' Allmählich kürzte der alte Herr seine Spa ziergänge ab und hielt sich mehr in seinem Zimmer aus, wo er entweder las oder an seinen fremdländischen Gegenständen herum- kloubte. Rach und nach km« er auch, öfters in die Wohnstube herunter, besonders an den Feierabenden, beobachtete das Treiben der HauÄeute und sprach etwas Weniges rnit ihnen. Auf Konrad, den Bauer, schaute er hin mid wieder mit wohlgesälligen Blicken; wenn er «mf Regina sah

, dann hatten seine Augen «inen weichen Glanz. Rur blitzartig rusch, hÄrkchi''üiis«ohlen schaute er auf sie und es lag viel Zärtlichkeit in diesem Schauen. — lieber einige Zeit bemerkte «r an mehreren auseinandersolgenden Tagen daß Regina mit rotgeweinten Augen herum ging- während Konrad eine auffallende Unruhe bewies. Diese Wahrnehmung stimmte den Amerikaner über aus düster. Er verschloß sich jetzt stundenlang in sein Zimmer und rumorte, mit den Sesseln polternd, darin hemm. Als am Sonntag abends der junge

Sbuibenbauer allein auf das Feld hlnauswanderte, um nach der Ernte zu sehen, da ging ihm der fremde Herr mit entschlossener Mene nach. Draußen an der sogenannten Gmsluke holte der Amerikaner den Dauer ein. „Halloh, Stuibenbauerl' ries er, „warten Sie ein wenig, ich möchte mit Ihnen spre chen.' Zufammenfchreckend fuhr Konrad herum und sah dem Alten forschend in die Augen. Dieser schlug plötzlich einen anderen Ton an und sagte bemahe vertraulich: „Jetzt red' einmal, mein Lieber — red' aufrichtig! Me läßt

sich die Sache an? — Bist du glücklich mit Regina?' „Ich darf nick)t reden, hab's Ihnen ja ge schworen', erwiderte der Dauer fast trotzig. „Wenn ich Du zu dir sag', magst auch zu mir Du sagen. Und was den Schwur an- liangt, fo entbinde ich dich für heute, will sagen für diese heutig« Aussprache, davon, lltachher mußt W/n wieder halten. Ich möchte doch einmal wissen, wie ich daran bin. Also ved', wie liegen die Dinge?' ©inen Augenblick stand Konrad schweigend da, dann holt« er ttes Atem uni) sagte dumpf

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Dolomiten
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Pagina 3 di 4
Data: 24.07.1945
Descrizione fisica: 4
. Am Dienstag wurde der Poli zeisoldat Konrad M a r 11 n e r unter großer Beteiligung dahier zu Grabe getragen. Am 25. März d. J. fiel er In Belluno e'nem Fliegeran griff zum Opfer. Schwer traf damals die An gehörigen die Nachricht vorn Heldentod ihres einzigen Sohnes. Konrad stand erst im 17. Le bensjahre, war bei allen d’e ihn kannten we gen seines Frohsinnes beliebt. Gern war er Immer dabei, wenn cs galt, bei kirchlichen Feierlichkeiten milzuwirken. Kameraden Inder schmucken Grödnertracht trugen den Sarg

Paul in die sinnende Stille hinein: „Soll ich dich heute noch zu Re- srl fahren. Angela 2“ „Das hören wir daheim“, antwortete Hilde gard. „Konrad ruft Hans an. Sicher ist alles gut. Der arme Mann würde ja Irrsinnig wer den. So schwer trägt selten einer an seinem Kreuz.“ „Wenn der nicht an unsere Resel hingeraten wäre...“ „Ja. das war eben seine Gnade. Er hat sich’s ehrlich verd’ent. zum Frieden zu kommen. Und sie sind so glücklich mitsammen, die zwei... Morgen hoffentlich drei...“ „Siehst du wohl

,' trumpft Paul auf, „wir haben’s doch erfaßt wie grasgrüne Jungen mit den immer noch ungesäumten Ohren... Glaube nicht an die Schablone... Pegeln soll's Im Leben geben. Doch das Leben geht nun eben manchmal mit und manchmal ohne...' * Es war wirklich ein großes Wagnis, daß die T herese Mauerberg den Apotheker Konrad Ringler geheiratet hat. Es hatte ein großes Staunen darum gegeben. Den Ringler, der al'u Tage betrunken war... so betrunken, daß man eigentlich mir darauf gewartet hatte in Ei burg

, daß ihm d ! e Konzession entzogen würde. Die Apotheke war ein Erbstück der F’nTlie. das In direkte'- Linie immer auf den ältesten Sohn überging Dies war unantastbare Fami lientradition. Als Konrad als viertes Kind des Apothekers Ringler geboren wurde, dachte ge wiß niemand daran, daß er einmal d>e Apn- äeke übernehmen solle. Der Bub hatte zudem ein ausgesprochenes literarisches Talent. Doch als er gerade die Reifeprüfung in der lasche hatte und zur Universität wollte, verunglück ten seine beiden älteren Brüder

bei einem Ferienaufenthalt an der Ostsee. Sie fuhren mit einem Segelboot in den lachenden Sonnen schein hinaus — und kamen nicht mehr zurück. Niemand wußte, was eigentlich geschehen war. Nichts konnte ermittelt werden. Das dritte Kind, ein Mädchen, war ins Kloster gegangen. Nun hieß es einfach. Konrad muß Apotheker werden. Widerwillig fügte er sich dem väter lichen Willen. Und wie es so ist. ein aufge zwungenes Studium macht keime Freude und füllt den Menschen nicht aus. So vertrieb sich der junge Apothekergehilfe bald

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 28.09.1922
Descrizione fisica: 12
2. Donnerstag, den 28. September 1822. ,Volksboke' Nr. 38. Sette 3 Das ieb( iii)rl Ihr OOi wa ftet au :Uch ielt rnn sei »och in tet 'che ;en at- in- m» >ar ett ja. nd »es I rg int [ ab I ett | ss. en • 4 \ r» t« er »ll ch e. vc t* :e 5 >• It r t *■ gen 'waren alle gestorben und Konrad noch nicht geboren. Sechs Jahre später £pm Kon rad zur Welt; da war mein Vater längst gesund, und ich machte schon mit ihm die Narrensprünge. Den kleinen Konrad habe ich oft auf den Armen getragen

, und er hat mich liebgewonnen. Das Geckenberndchen mutz alle Leute belustigen, und doch schauen die reichen Bürger seitwärts auf ihn, denn er ist nur ein Hanswurst und gemeiner Leute Kind. Das fühlt einer, wenngleich er auch der Geckenberndchen ist. Der Konrad aber hat nie so gehandelt. Wo er mir be gegnete, da rief er mir sein „Grüß Gott!' zu und tat freundlich mit mir. Das will ich ihm vergelten,, auch wenn es mein Leben kostet. Ich bin zwar nur ein Narr; aber Not bricht Eisen und macht aus einem Toren einen Weisen

.' Der arme Mann hatte sich ganz in Eifer geredet; er hatte so recht aus Herzensgrund gesagt, was die scheinbar lustigen Strophen seines Leibliedes erzählten. Martha horte, aufmerksam zu, und als das Geckenberndchen endete, fragte sie: „Aber wie wollt Ihr denn dem Konrad helfen?' Das hätte sie fur's Leben gern' gewußt; nicht aus Neugierde — denn Martha war nicht neugierig —. sondern aus Liebe für Agnes, die sie als Kind auf ihren Armen ge tragen hatte, und diese Liebe steckte tief in Marthas Herzen

und war verschwistert mit des Kindes Leid und Freud'. Doch statt der Antwort fragte das Eecken- berndchen: „Kommt Volker. Konrads Freund, auch oft zu Meister Claes?' „Freilich kommt er, und fast täglich,' ent- gegnete die Amme, „und der Meister liebt ihn, was doch vordem gar nicht der Fall war. Da sehe ich recht, datz Ihr ein Mann seid — warum wäre denn sonst meine Ag nes so traurig? Sie fürchtet, datz sie dem Vater gehorchen und den Volker heiraten mutz, nachdem bei Konrad-der Winter dem Sommer in die Karten

geschaut und das Elend der Freude die Schnallen gereicht hat. Aber schaut, Volker gefällt mir und auch der Agnes nicht, und seine Freundschaft zu Konrad dünkt mir auch nur wie der Schat ten an der Sonnenuhr, wenns Abend ist. Er nennt sich Freund und ist doch nur wie faules Eichenholz, welches nächtlicherweile in einem Winkel wie Feuer schimmert und ist doch kein Feuer.' Martha war wieder in ihr rechtes Fahr wasser gelangt und hätte noch geplaudert, aber das Geckenberndchen unterbrach sie in ihren Reden

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Pagina 3 di 24
Data: 04.03.1926
Descrizione fisica: 24
Der Winkersenner. Eine Erzählung von Reimmichl. 10. Fortsetzung und Schluß. „Dafür Laß nur mich sorgen. Ich bring' ihr morgen Die Geschichte 'hübsch klein-weis' mit Dem Kaffeelöffel bei. Dann komm' ich in Der Nacht Wieder heraus und ninim Dich Mt hinunter. Wirst sehen, was sie für eine Endsfroud' hat und wie sie auftebt, wenn sie der« Water wieDer umarmen Darf. . . Und den Konrad bringt -unser Herrgott, kannst dich Darauf verlassen.' „Du bist ein braver, treuer Mensch, Hau ser. Ich will dir's

.' „Da braucht's gar kein Zeigen, das ist eine abgemachte Sache — und jetzt gute Nacht.' Mit einem Händedruck schieden die beiden Männer. Während des Abstieges schien dem j Hauser die hoffnungsvolle Stimmung und Zuversicht, welche er dem Amerikaner gegen über gezeigt hatte, , vollends entschwunden zu sein. Mehrmals Web er stehen, wischte den Schweiß von der Stirne und sprach mit sich selber: „Wenn er gestorben ist, -der Konrad, oder endgültig verloren, dann treibt's die Regina auch nicht mehr länge. Sie welkt

. Im ersten Augenblicke erschrak der Hauser und brachte keinen Laut hervor. Dann hob er einen Stock vom Boden aus, rannte der .Ge stalt nach und ries: ^Hoho, wer bist 'du und was suchst du hier?' Kaum hatte der Fremde diese Worte ver nommen, so drehte er sich um und machte: «Bst, bst! Hauser, ich Hab' dich im Fin stern nicht gekannt. Sei still und geh' mir nach.' „Wer bist denn «igeutiich, sag' einmal', forschte leise der Mecht. „Wirst niich doch kennen, deinen Bauer, den Konrad.' „Ums Himmels willen

, der Konrad, der Bauert Gott sei Lob und Dankt' „Schrei' nicht so und komm' mit 'herunter in den Stall, ich Hab' mit dir zu reden.' Sie tappten vorsichtig noch der StaMir Md suchten drinnen ein warmes Plätzchen. „Um Gottes willen, Konrad, wo kommst denn her?' fragte der Knecht. „Aus der weiten Welt', entgegnst« jener; »aber jetzt sog' d u einmal, wie steht es denn mit dem Brief des Amerikaners? Hast du ihn dom Pfarrer übergeben?' „Alles ist kund und offenbar. Die ganze Gemeinde weiß düs Geheimnis

und Herbefcheiden braucht's nicht mehr. — Er ist schon da.' „Wer ist da? Der Anierikaner? Wo denn?' „Droben aus der Alm. Cr hat die Wnter- sennerstelle wieder angetreten.' „Ums Himmels willen — was soll das heißen?' stürmte Konrad. „Das soll g'rad soviel heißen, daß der AmerikwN'er droben aus der Grünalm wie der herumspukt und auf Erlösung wartet', entgegnete der Knecht. — Dann erzählte er kurz seinen Besuch auf der Grünalm in die ser Nacht und feine Unterredung Mt 'dem Amerikaner. Der junge Bau'er schüttelte

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Pagina 3 di 24
Data: 25.02.1926
Descrizione fisica: 24
bin ich alle weil noch, daß du fliegen müßtest wie ein Wollen wickel — hihi hihi Weil ich aber nichts zu schaffen Hab', kann ich dir bloß die Wahrheit sagen. Der Spitzbub, der Lump, das Unkraut bist du! — Du hast deine näch sten Freunde verraten und sie vor der gan zen Gemeinte in Schande gebracht . . . Wenn Unglück über dieses Haus gekommen ist, dann hast du die größte Schuld — du und dein sauberer Drache, die Schellin. . . Gegen dich ist der Konrad weiß Md unschul dig wie «ln Osterlampl. Cs wird sich schon zeigen — heute

man teutlich bemerken, wie aus der Grünalm drei Lichtlein herumgeisterten. Die wunder bare Geschichte vom Stuibenbauer Hias hatte sich schon im gangen Tale herumgeretet, auch war es bekannt geworden, daß derselbe vor drei Jahren den Wintersenner gespielt habe. Diesmal waren die Leute nicht mehr so furcht sam und viele junge Burschen stiegen zur Tages- und Nachtzeit hinauf in die Alm, hof fend, daß sie sich vielleicht auch wie der Plein felder Konrad einen Schatz verdienen könn ten. Sie trafen

. „Wirst mich doch kennen! — Der Stuiben bauer Hias oder, wenn du lieber magst, ter Amerikaner.' „Jesus, Maria und Josef! — Wirklich der Hias? Kein Mensch tät's ginnten ... indem Aufzug!' „Ja, Hab' allerdings ein sonderbares Ge wand! an. Hält' auch nicht gemeint, daß ich es noch einmal anziehen muß... Aber was tut man nicht in der Not, wenn einen Me Menschen verlassen und das Wort brechenl.. Doch sag', wo ist der Konrad?' „Der Konrad? Soll ich das wissen?' tat der Knecht aufs höchste erstaunt; „du bist ja fortgegangen

, ihn zu suchen, und wir warten schon länger als ein Merteljahr, daß du ihn zurückbringst.' „Ist er nicht gekommen?' fragte ter Alte in wilder Erlegung. „Ooooh,' stöhnte der Greis, „fünf Wochen und länger müßte er schon hier sein... und nicht gekommen, nicht gekoinmen!... Gott, Gott, iffs noch nicht genug? Hab' ich nicht alles gebüßt? ...' Erschüttert stand ter Knecht vor diesem Schinereznsausbruch. Erft nach einer Weite getraute er sich zu fragen: „Du hast also den Konrad getroffen? Warmn seid

ihr nicht mitsammen heim- gervist?' „Schweig!' donnerte der Greis. „Zuerst muß i ch fragen und d u gibst mir Antwort.' „So frag' nur.' „Wie geht's meinem Kind, ter Regina?' „Schlecht genug. Sie verkümmert und geht zusammen.' „Ist sie krank? Red', um Gotteswillen red'!' „Krank ist sie nicht, aber die Sorge und ter Jammer um dis Menschen, welche sie lieb hat, drückt ihr fast das Herz ab.' „Hat sie m i r auch eine Träne machgeweint oder bloß dem Konrad? Mr auch? Sag' grad'.' „Sie hat öfter von dir geredet

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Pagina 3 di 12
Data: 07.09.1922
Descrizione fisica: 12
erschienen und hat 'dir seinen Plan gezeigt?' Konrad sah düster vor sich hin; endlich aber entwand sich ein Seufzer seiner Brust; er stand auf, schlang treuherzig seinen Arm um den Freund und sagte: „Höre, Reinhold, Ich muß dir alles sagen. Nicht als ob ich armer Mensch dir wichtige Geheimnisse zu vertrauen hätte, aber weil nur die Brust des treuesten Freundes für fremden Schmerz Raum hat — und so ein Freund bist du.' Und nun erzählte er dem Freunde, wie er seit einem Jahre ge arbeitet

es nicht in schlechter Absicht. Gott ist mein Zeuge.' „Und wenn man dieses entdeckte?' fragte Reinhold besorgt. Ohne zu erwidern» griff Konrad in seine Ledertasche» nahm einen kleinen Schlüssel her vor, trat ans Fenster und warf denselben hin ab über die Mauer in den Nhem. „Den ioll niemand finden, und ich brauäre ihn nicht mehr,' sagte Konrad; „und kein anderes Auge wird das Pergament mehr sehen; in Köln gewiß nicht, denn morgen reise ich ab.' „Wie? Du willst mich verlassen, du willst deine Hoffnungen aufgebcn

! Kannst du denn leben ohne den Dom?' rief Reinhold stür misch aus. „Ich werde es versuchen,' sagte Konrad dumpf; „seit lange trage ich den Gedanken in meiner Seele; der heutige Tag hat ihn zum festen Entschluß gemacht.' Er nahm ein Pergament aus dem Fache des Tisches. „Sieh her,' sagte Konrad, „mein Aufnahmebrief in die Hütte von Straßburg.' Reinhold laß das Schreiben. „Du handelst nicht recht,' entgegnete er traurig. „Ein Kämpfer tritt mit dir in die Ringbahn; du fühlst, daß auch er Kraft besitzt

, und du läßt das Schwert sinken und gibst chm ohne Streitschlag den Preis. Konrad, das ist Feig heit. die ich nicht bei dir erwartete. „Renne es wie du willst, aber glaube mir,' sagte der Steinmetz fest, „gälte es einen ehr lichen Kampf, dann hielte ich aus. Doch ich weiß, was mir droht. Der Streit im Sürther Wäldchen war mir das Vorzeichen eines an deren Kampfes, der gegen mich beginnt; des Verrates und der Treulosigkeit. Volker wird nicht rasten und ruhen, bis er mich in Schan de gebracht hat; ich merk's

an den bösen Ge sichtern, wenn ich morgens in die Hütte trete. Und ist mein guter Ruf dahin — dann ist al les verloren.' „Aber seit wann siegt denn die Lüge über die Wahrheit?' fragte Reinhold. - „Ich trau« der Bosheit nicht,' entgegnete Konrad; „zudem ist Meister Claes alt und seinem Ende nahe; Volker hat hohe Begün stigung; und wird er Meister, dann ist es doch für mich unmöglich, in der Hütte zu blei ben. Deshalb geh' ich besser jetzt als später.' Konrad war blaß und verstört, aber um so leuchtender

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Pagina 3 di 10
Data: 07.12.1922
Descrizione fisica: 10
Donnerstag, den 7. Dezember ISA. „Hahgha'. lachte Bachus, der Riese, „jetzt ists auf einmal eine Engländerin, hörst du Elmar?' d Don allen Seiten flogen dem Mäd'chen Blumen zu, dieses dankte überallhin mit einem reizenden Kopfnicken. Im Schifflein der Studenten war Konrad Aigner aufge- standon und grüßte mit dem Hut hinüber. Mix zog ihn auf den Sitz nieder, indem er ihm zuflüsterte: „Du närrischer Don Quixote und Sancho Pansa, was machst denn für Verrückthei ten?' Der janglustige Volker

et Christiania. Noi cantlamo Unguis oninlbus, La- tinis, Qraecis, barbaris.“ Gelächter und Beifallsklatschen ringsum, obwohl niemand etwas von dem sinnlosen Quatsch verstanden hatte. Dann verlangten wieder viele Stimmen: „Cautate! Cantate! — Un altra canzona! — Singen, singen — noch ein Lied!' Nun stimmte Konrad Aigner an: „O Dirndal, tief drunten im Tal, Schaug auffa zu mir amol: Es is jo gor so lang scho her, Daß i dei' Stimm nit hör.' Und noch voller und weicher schmolzen die Akkorde zusammen: „Mei' Herz

und ge stikuliert wurde, desto weniger traf man Anstalten zu einem Rettungsversuch. Aber schon hatte. Konrad Aigner, der ein guter Schwimmer war. Rock und Weste von sich geworfen und die Schuhe abgestreift. In dem Augenblicke, als das weiße Kleid des Mäd chens, das ein paar Sekunden mit den Wel len kämpfte, unter dem Wasser verschwand, sprang der junge Mann in die Flut. Er tauchte unter, tauchte wieder auf, schwamm zur Stelle, wo das Mädchen versunken war, ntachto eine blitzschnelle Drehung wie ein Fisch

, eine Hand, die einen Strähn blon der Haare krampfhaft gefaßt hielt. Ziem lich rasch schwamm das Ganze dem nahen Ufer zu, wo die Marmorstufen zur Kirche Maria della Salute aus dem Master stie gen. Vom Vorplatz der Kirche eilten Leute herab und zogen den jungen Mann nebst der leblosen Gestalt des Mädchens aus dem nassen Element. Stürmische Ruse erschol len: „Un bravo giovane! Un eroe! Ein wackerer Junge! — Ein Held!' Konrad Aigner kümmerte sich aber um nichts als um das leblos daliegende Mäd chen

die drei Mediziner an den Mederbelebungs versuchen, doch.ohne jeden Erfolg. Der ita lienische Arzt wollte alle weiteren Bemü hungen als hoffnungslos aufgeben, doch Konrad Aigner und sein Kollege setzten nicht aus. Plötzlich zuckten ganz leise die Mundwinkel des Fräuleins, schwach,-aber doch Merklich hob und senkte sich die Brust. „Gott sei Lob und Dank und Unsrer lie ben Frau!' schrie Konrad Aigner. „Sie lebt!' jubelte Volker. Mit allen Mitteln halfen sie nun dem Atem nach. Dick Lobenstätigkeit wurde

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Alpenzeitung
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Pagina 4 di 4
Data: 16.12.1942
Descrizione fisica: 4
Mädchen dort, in der Heide, schlank und biegsam, wie di Gerten... mit groszen Augen in .,lle Ä'eite gefangen ilt. unberiihrt sind e von der Wel' Aker ein-' ist die.. Sch nste .. die Nike vom Lehrer und sie,., gehör« mir ' Da lieht ihm Konrad sre> in Gesicht ade«- er sagt nichts, > nd doch st es wie ein S'l'wur ^In ein?n> Fo>int>ii s'.i-i'ii d' Kn?l't 'c>m ''ürci>' iiiei'te d di/k Gäule vor den iierrli'as'lichWnq'U. n,-il Chn'^o'h hg'«''! g'ht schon! s'/' mit die Ziig'l! )ch mul nz '! nah der Bremse

unsicher, denn in der Freude wieder daheim zu sein wäre ihm käst ein andere Wori über die Lip pen gesprungen. „Tante Ulla ' wiederholt er „hier stel le ich d^r ffonr.id Hag-n vor' U 'a re''! Tie hält mit einem Arm Hein« um d!e Schulter und Konrad an der s' nd, Sie sig warme, innige Worte. Der Augenblick gibt sie ih^ ein. ! Sie hat nur einen Bl ck in Konrads Augen getan, da ist es wieder da... eine Beruhigung, ein Trost. ! Konrad ist ganz benommen. ! Da? hat er sich nicht gedacht, daß frem de Menschen

.' Es geht wie ein Schlag durch ihn. „Warum nicht? Ich gehe ^ ihrl Ich muß! Du oerstehst... Ich muß! Ver- ze-ht!' .Er stürmt davon. Ulla steht auf. „Rauchen Sie Konrad? Wir setzen uns dort an den Hamin Man kann jetzt schon ein kleine? Feuer vertragen. Lore wild den Tisch abräumen Hier sind Zigaretten Erzähl >> Sie mir ein wenig von sich ?ch bin glücklich, daß Heinz Sie zum Freund hat.' Die hohe Slockuhr schlägt n.'unmal. Sie hat einen Schlag, der aushorchen läßt. Konrad unterbricht seine Ned

, daß es sie jetzt packt? Ist es das gespannte Horchen des Jun gen da vor ihr? Mit dem letzten Ton wird die Tür weit aufgemacht... und... Nike steht auf der Schwelle. Hinter ihr ist Heinz, dessen lang vor gestrecktem Arm der schwere Türslügel entglitten ist. Er sagt laut in die Stille. „Nike kommt sich entschuldigen, daß sie so lange nicht mehr bei dir gewesen. Tan te Ulla. Sie sagt sie habe sich nicht ge traut, da du sie nicht aufgefordert hast, zu kommen.' Konrad ist aufgesprungen, und Ulla er hebt s'ch lang'am

Sie lächelt ein wenig. Es ist ein geciuälte? Lächeln. ,,Er scheint, Hein; macht es mir zum Vorwurf.. ^. aber du weißt doch, Nike, daß ich immer für dich dà bin.' Da beugt sich Nike schnell über Ullas Hand. Dann steht sie vor Konrad. „Mein Freund Konrad Hagen', sagt Heinz, fast etwas zu laut und so wie eine ganz leichte fast schermaste Drohung. Nikes Fingerspitzen liegen in Konrads kräftiger Hand und en ziehen sich ihr. Konràd denkt an das'Wort: „Sie haben Augen, in denen alle . Ferne gefangen

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Bozner Nachrichten
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Pagina 3 di 8
Data: 14.06.1905
Descrizione fisica: 8
lAs .. ^ ^- „Äozner Nachrichtkit flar'1egte,^Ver?mnft anlind scheint sich dann entschuldigt zu habM Josef 'Konrad hinterbMchte aber die beschimpfellde Aeußerung, die pch eigentlich «us die Genossenschaft der Lohn- Vienerdev 5knrbezirkes Meran bezogeir hatte, da Konrad für diese Beitrage elArieh^-- viel Mter auch dem Genossen- schastsobjnamre August^pitäler,- worauf m der Genossell- - schaftsversanrmlung ^ beschlossen wurde, , den Sanin wegen - Ehrenbeleidigung zu. klagen, sich jedoch

zu Protokoll feststelleil zu lassen, womit sich Au gust Spitäler ziffrieden Mb Da mischte sich Josef Konrad ^ein Md-Amr auf-sehr heftige Art>^ und sagte, er lasse sich die ^che nW gefallen, er sei auch beschinchft worden. Der suu- gierende k. F. Llriskultant wies ihnr die Thüre, da eine Er- ^ Mahnung zur Ruhe mchts fruchtete und Konrad offenbar ganz ohne Berechtigung den freundschaftlichen Ausgleich der; Parteien zu hindern suchte. Die von Sanin unterschriebene Ehrenerklärung datiert vom 1 4. Oktober 1904

, nach seiner gewohnten erregteil Ar't lallt über die Genos senschaft herzufallen^ Schimpfend begleitete er den Georg Gotich bis an das Ende der Laube,l-und hier lies; er sich im Laufc seiner zorniger Rede eine Majestätsbeleidigung zu Schulden kommen. Der Zufall wollte es nun, das; gerade Josef Konrad in solcher. Nähe war, baß er den laut redenden Tairin verstehen konnte. Als sich Georg Götsch von Letzterem entfernte, ging ihm Josef Konrad nach und fragte ihn, ob er l Götsch) gehört habe, was Sanin gesagt

. Auf die bejahende Antwort Götsch's 7neinte Konrad, man kömre den Sanin wegeli Majestätsbeleidigung anzeM'n. - Josef Konrad schritt dann thatsächlich zur Anzeige. Alls Gründ der gerichtlichen Erheblingeir wurde Silnon Sanin tre- gen Verbrechens der Majestätsbeleidigmig in Anklagestand verseht. Die Hauptverhandlung gegeil ihn war für den 27. April 1905 vor dern k. k. Kreisgerichte Bozen anberaumt. Nicht weniger als für den Angeklagten War es für die Zeugen schwer, zu diesem Termine zu erscheinen. Die Letzteren

aber, insbesondere Konrad fürchteten sich vor Simon Sanin, der ja als ein sehr jähzorniger Mann bekannt war. Götsch, ein friedliebender Mensch, dürfte es wohl zufolge seines Eharak- - iers unangenehm gewesm sein, gegen seincn Kameraden Zeug nis ablegen zu müssen. Er äußerte sich wiederholt, daß dieS für lhil der schwerste Schritt sei.' Josef Kvllrad hatte seiner Frau ^r>ahlt, daß ihn Sanin iimner, wenn er ihn begegne, bös nnblrcke und italienisch vor sich Hillsluche nnd einmal sagte Konrad sogar seiner'Gattin

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 6
Data: 02.01.1902
Descrizione fisica: 6
! ich habe Dir die Geheimnisse der Natur gelehrt, damit Dein Pin sel sie wiedergeben konnte — ich war Dein Lehrer — ich ganz allein! Ah, Hauptmann Konrad Uhle, Du bist ja auch Maler! Du verstehst etwas von der Kunst, hast Du die Studien und Bilder meiner Mia gesehen ?' ,.Jch habe sie gesehen und bewundert. Fräulein Mia besitzt ein großes Talent.' „Siehst Du, Mia! Hörst Du, Mia! — Ach, Konrad Uhle, so habe ich doch nicht vergebens ge lernt — nein — nein — ihr Bestien,' wandte er sich gereizt gegen die grinsenden Löwen

eine Flasche Champagner hervor. „Der wollen wir heute den Hals brechen auf das Wohl der ewigen, göttlichen Kunst !' . Konrad legte die Hand auf den Arm des Exal tierten. „Nein,' sprach Konrad ernst und bestimmt, „heule wollen wir die Flasche ruhen lassen. Ich kam, um mit Dir über die Arbeiten Deiner Tochter zu sprechen. Ich werde an meinen Kunsthändler in Berlin schreiben. Er soll die Arbeiten Fräulein Mias ausstellen, damit wir vorerst einmal unbeein flußtes Urtheil der Kritik erhalten.' „Ah, bah, Kritik

! Was frage ich nach der Kritik!' „Vater, ich bitte Dich, höre den Herrn Haupt mann ruhig an.' „Nun denn, so sprich, Konrad Uhle!' Der kleine Maler setzte sich auf den Rand eines einfachen Feldbettes und fing an, die Champagner flasche zu öffnen, während er den Worten Konrads lauschte. Dieser setzte ihm seinen Plan in Bezug auf Mias Arbeiten und den Bau des Ateliers aus einander. Ruland nickte beistimmend mit dem Kopfe. Als Konrad geendet, hatte Ruland auch die Cham pagnerflasche geöffnet. Mit lautem

Knall flog der Pfropfen in die Luft. Auflachend schwang Anton Ruland die Flasche empor und rief: „Habe ich es nicht gesagt, Mia, daß wir noch durchdringen werden. Prosit alle Welt, es lebe die Kunst!' Er setzte die Flasche an den Mund und trank in langen gierigen Zügen. Aufschluchzend verhüllte Mia ihr Antlitz in die Hände und verließ das Atelier. Konrad aber ent riß dem Unglückseligen die Flasche, schmetterte sie zu Boden, daß sie in tausend Scherben zersplitterte und rief nnt grollender Stimme

: ,Du verdienst die grinsenden Löwen-Karrikaturen! Du bist selbst das Zerxbild eines Menschen und Künstlers geworden!' Ruland starrte Konrad wie geistesabwesend an. Die Augen quollen ihm fast aus den Höhlen. Plötz lich schlug er sich mit der flachen Hand vor die Stirn, warf sich der Länge nach auf das Ruhebett, verbarg das Gesicht in die Arme und weinte bitterlich. 4 5 auch Frau Boltschagow hesm^. Nicht weit von der Hausthür fand sie ein Häufchen, wie es schien, von halbverbrannten Knochen, schnell blickte

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Pagina 4 di 12
Data: 21.12.1922
Descrizione fisica: 12
gflte 4. Nr. 51 ; La» Auge der Alpes. Eine Erzählung üon Reiinmichl. ^Fortsetzung.) Um sich etwas zu beruhigen, wanderte er lange Zeit an der Riva degli Schiaoone auf und nieder.. Aber her Sturm in seinem Herzen kam nicht zur Ruhe. Im mer wieder ließ Konrad Aigner die rätsel haften Vorgänge an seinem Geist« vorüber- ziehen, doch wurde chm die Sache nur umso dunkler, je mehr er grübelte und studierte. Rätselhaft war alles. 'Schon die Persönlich keit des Fräuleins. Beim ersten Zusammen treffen

lich wieder etwas zu requirieren gibt. Also folgt daraus, daß unseres Bleibens hier nicht länger sein kann. „Ich habe noch fünfzig Gulden im der Ta sche,' erklärte Konrad Aigner. „2M« Hälfte davon ist schon in unserem Doranschlag ausgenommen.' Wenn dir keine anderen Resourcen >zur Berfügung stehen, heißt's die Lager abbrechen.' ,,Woher sollen mir andere Mittel zur Ver fügung stehen?' „Alst» keine? Dann stelle ich den Antrag, daß wtt morgen den schönen Gestaden der Mrria nebst Gtacomuzzi Dalet sagen

, daß wir ans der Mngelbeutelstange oder auf dxm Schub karren heimreiten.' «Früher hat's immer geheißen: alle oder keiner!' . ' , , „v o l ! So heißt's jetzt auch noch, hchehe,' lachte der kleine Bokker; >,alle bleiben wir nicht hier — also keiner.' „Wir üben auf niemanden einen Zwang aus.' ließ sich wieder der tiefe Baß verneh men; „wenn Elmar seinem Abenteuer län ger nachgehen will, müssen wir ihn dem Schicksal übrlassen.' „Ich habe kein Abenteuer,' fuhr Konrad Aigner

wird sich die Sache ent scheiden' Am andern Tag zwischen neun und zehn Uhr ging Konrad Aigner noch einmal in die 'Markuskirche, in der leisen Hoffnung, viel leicht zu dieser Stunde das Fräulein dott zu treffen. Allein die, Hoffnung täuschte Ihn. Nachdem. er in der Madonnenkapelle einer hl. Messe beigewohnt hatte, wanderte er langsam durch, die Hmtergäßchen zum Grand Hotel. Unentschlossen trat er Ms Desttbül des Hauses. Sogleich tänzelte wieder bas geschmiegelte, lebhafte Männlein hinter der Glastüre hrvor, machte

drei, vier Bücklinge und sprudelte: „La ttvettsko. Ich glaube, wir kennen uns. Sie sind deir Herr — der Herr — der Herr wie denn nur?...' „Mein Name sst Konrad Aigner,' erwi derte der junge Mann, „ich bin Hörer der Medizin M Innsbruck.' „Sehr schon — freut mich — sehr schön. Und Sie befehlen?' — „Ich möchte bloß fragen, wie es dem Gra fen Melden und der Fräulein Komtesse geht — ob sie sich von dem Unfall am Mittwoch ganz erholt haben.' „Ah, jetzt kenne ich Sie; — Sie sind der tapfere junge Mann

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Pagina 4 di 6
Data: 16.03.1941
Descrizione fisica: 6
Vettern Reimprecht und Wernher von Scena das alte „Burgstall' auf Sce na worin die St. Georgskapelle steht; dafür überließen sie ihm den Bühel zu Scena oberhalb der Kirche. Und im folgenden Jahre 1347 verkauf te Konrad Helbling von Straßfried seinem Oheim Peter von Scena Ven Turm bei der Pfarrkirche zu Scena mit seiner Zu gehörung, dessen Hofstatt zur Hälfte Lehen vom Stifte Trento ist, um 100 M. B. Daraus ist zu entnehmen, daß die Herren von Scena aus zwei verwandten Linien bestanden

. Im Jahre 1286 überläßt Gralant von Salorno dem Heinzlin von Scena die Pflege im Val di Fiemme für 1200 M. B. gegen ewige Lö sung. Im Jahre 1303 verkaufen die Söhne des Herrn Philipp von Scena dem Ul- .. . - c-- rich Schuster einen Weingart ober Scena tUA-' Fà.ch ^ lamgut auf Scena; der andere Teil ge« hörte schon zuvor dem Käufer. Den Höhe punkt der Macht und des Ansehens er reichten die Herren von Seena in der Mitte des 14. Iahrhundertes; Konrad und Petermann Verleideten nacheinander

und um 32 Pf. B. „Im Jahre 1313 freit Kö nig Heinrich von Böhmen Aeltlins, des Sohnes Herrn Altums von Scena, Leute am Nevis (Novatal) von allen Steuern, Raisen und anderen Beschwerungen.' Im Jahre 1316 verspricht König Heinrich, Katharina, die Tochter Jacobs von Rot tenburg, Gemahlin Aeltlins von Scena, zu schirmen bei ihrem Wibthum der Gü ter zu Hall, Absam, Coraun u. anderswo. Im Jahre 1328 schlägt König Heinrich in einem Pfandbriefe dem Konrad von Scena 200 M. B. auf den Satz der Pflege und Gericht zu Glorenza

, von sei nem Schwäher, Vogt Cgno von Matsch, heirathgutweis herrührend, und 1332 übergibt letzterer seinem Eidam, Konrad von Scena, etliche Güter zu Burgusio im Venostatale und daselbst herum für 200 M. B., Heirathsgut für seine Tochter Clara. Aus diesen letzteren Urkunden er sieht man, daß die Herren von Scena mit den ersten Adelsgeschlechtern des Landes in verwandschastliche Verbindung traten und sich dadurch selbst emporhoben. 'Im Jahre 1335 verleiht Engelmar von Scena der Frau Seisla und deren

den Konrad von Scena mit Gutern auf der Lahn in Terlano. Markgraf Ludwig von Brandenburg, Graf von Tirolo, gibt 1342 den Petermann u. Engelmar von Scena und ihres verstorbenen Bruders Heinrich etliche ihrer eigenen Leute auf Scena wieder und verspricht, sie bei ihres Va ters Heinrich von Scena Handfesten zu lassen. Friedrich Mautner auf Tirolo. oer taust 1344 dem Herrn Konrad von Scena das Gesäß und den Hof Rabla von Tho mas Tarant herrührend, um 400 M. B. Hartmann von Schroffenstein verkauft 1344

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Pagina 3 di 12
Data: 05.10.1922
Descrizione fisica: 12
Unechte des Burggrafen je 25 Stockprügel, tut gezählt und voll gemessen. Dann wurde bans abgeordnet, um den Dombaumeister m Aufträge seines Herrn von den Ereig- tissen der. Nacht zu benachrichtigen. Bei dem alten Meister Claes schaute aber >erade an. diesem Morgen die Trübsal zum Zensier heraus. Teils wegen wirklicher kör- icrlicher Schmerzen, teils aus Kummer und Herzeleid lag er krank zu Bette. Konrad kam ihm gar nicht mehr aus dem Sinne, denn auf den Steinmetzen Hatto er vordem seine ganze Hoffnung

, und euch sein Leumund war so schlecht gerade nicht — aber er war kein Konrad Kuen» nicht so fromm, treuherzig und bieder, das heißt, wie Konrad Kuen zu sein 'schien. Als der Schildknappe von Bayenturme an der Türe pochte, war Agnes gerade bei dem kranken Meister; sie trug>sich mit ähn lichen Gedanken wie ihr Vater, nur waren dieselben hoffnungsreicher, freilich auch nicht so lichtgolden wie in früheren Tagen. Es ging ihr wie der Sommerblums, wenn es Abend wird und die Sonne untergeht. Dann zieht diese Bume vör

, kann ich schon aus- richten, wenns vonnöten ist.' „Ich fragte bloß,' sagte dgs Mädchen ver legen, indem sie einen tüchtigen Becher füllte. ' Hans benutzte indessenAeinen Vorteil, und während er bei dem Meister den Konrad einen Zauberer genannt hatte, pries er ihn jetzt als einen kreuzbraven Burschen und zeigte inniges Mitleid mit dessen Schicksal. So kam er auch noch zu einem' zweiten Be cher, ehe er aus dem Hause des Domwerk meisters schied. Eine Stünde später erschienen zwei Mei ster, darunter der mlte

Veit, ein Polier und ein Geselle vom, Steinwerk im Bayenturme und verlangten den Konrad Kuen zu spre chen. Konrad Kuen wurde vorgeführt, und ein neues Verhör über die Ereignisse der ver flossenen Nacht begann. In aller Wahrheit erzählte der Stein metz, daß treue Freunde einen Versuch zu seiner Rettung gemacht hätten, um ihn der Folter zu entziehen. „Wer waren die Freunde?' fragte der eine Meister. „Meister, ein Verräter bin ich nicht!' entgegnete Konrad. Veit nickte bei dieser Antwort zufrieden

Beifall. „Warum entflöhet^ Ihr nicht, wenn euch Gelegenheit geboten war?' exging abermals die Frage. „Weil ich nach Steinmetzspruch gefangen bin und auch aus der Folter die Wahrheit sagen will, so Gott mir hilft,' sagte Konrad. „Und weil Konrad Kuen unschuldig ist trütz eures -Kopfschüttelns!' rief Veit, in dem er plötzlich aus einem Richter ein Ver teidiger wurde. „Ja,' fuhr er mit erhobener Stimme fort. „Konrad Kuen ist unschuldig — ich weiche es.jeA vollster Welt behaupten

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