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Schlern
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Pagina 421 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
in der zweischiffigen Gruftkapelle, die heute noch südwestlich der Andreas kirche steht. Denn der große kelchförmige Taufstein soll unter dem Dekan Krell um 1615 aufgestellt worden sein. 10 ) Zwei Jahre darnach (1632) folgte des Matthias Bruder namens Johann Baptist. — Das dritte Kind, geboren 1635, wurde auf den Namen Christoph getauft. —1636 kam Johanna zur Welt, starb aber, kaum anderthalb Monate alt, wohl an den Folgen der Pest, die in jenem Jahr in Klausen wütete. —1637 wurde ein weiterer Knabe mit dem Namen

Michael aus der Taufe gehoben. — Zwei Jahre später erblickte Margaret das Licht der Welt. — 1641 taufte man den fünften Knaben auf den Namen Andreas. — Als letztes Kind kam Barbara im Jahre 1645 zur Welt. Die Stadt Klausen sah um die Mitte des 17. Jahrhunderts in der Grundanlage gleich aus wie heute. Von Norden nach Süden, vom Brixner zum (einstigen) Bozner Tor, führte die enge Hauptstraße durch die beiden Häuserzeilen, deren Fronten wie zwei hin und herwogende Mauern in etwa parallel verlaufen. Beim

Jenner besaß dazumal wenigstens acht wohlhabende Häuser in der kleinen Stadt Klausen. 11 ) Titel wie Bürgermeister, Stadtanwalt, Handelsherr, Gast geber, Zollverwalter, Richter, Hauptmann u. a. m. waren bei Jenners keine Selten heit. Die kirchliche Situation in Klausen mit zwei großen Kirchen läßt sich so beschreiben: Seit 1611 war Georg Krell Pfarrer und Dekan in Klausen. Ihm standen zwei Kooperatoren zur Seite. 1628 trat er die Latzfonser Seelsorge dem dortigem Frühmesser ab. Vermutlich war Pfarrer

Krell noch bis 1647 im Amte, da erst ab diesem Jahr Christoph Troylo als Nachfolger aufscheint. 1651 bis 1677 amtete Johann Fopul als Spitaler und Dekan in Klausen. 12 ) Um 1480 war die Kirche zum hl. Andreas, die offizielle Pfarrkirche im gotischen Stil, an der gleichen Stelle wie die frühere romanische, erbaut worden. Die südlich von ihr stehende Gruftkapelle stand wahrscheinlich schon vor dem eben genannten gotischen Neubau. Vermutlich wurde die Gruftkapelle nicht nur als Beinhaus

, sondern auch als Taufkapelle benützt, wie das mit der Jahrzahl 1615 versehene große Taufbecken wohl sagen möchte. Heute steht neben dem südlichen Seiteneingang der Andreaskirche, eben zur vorher erwähnten Gruft- oder Taufkapelle hin, die sog. Jennersche Grabkapelle. Ihr ursprünglicher Standort war an der Südwestecke vor dem Haupteingang. Diese Jenner-Grabstätte wurde wahrscheinlich vom Urgroßvater unseres Matthias, Chri stoph dem Älteren, erbaut. Denn 1622 stiftete er in Klausen den sog. Jennerschen Jahrtag

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Pagina 420 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
Aufsatz Umrissen werden. 1. Zur Familiengeschichte der Jenner in Klausen Nach dem „Bozner Geschlechterbuch“, in welchem der fleißige Schreiber 1 ) bei hundert Stammtafeln von Geschlechtern aus dem Jahre 1770 zusammengestellt hat, hinterließ ein in Savoyen geborener Richter namens Jakob Jenner einen Sohn gleichen Namens, der sich in Klausen ansässig machte. „Er wäre aber gebohren in Savojen, ist aber von sein Vatteren hinwekhgangen und denen frembden Khauflei- then sich beygesöllendt über daß Meer

gefahren und nach Villen Reißen in Theut- schlandt khommen.“ 2 ) 1519 wird dieser (zweite) Jakob Jenner urkundlich zum ersten Mal in Klausen erwähnt. Der Beiname „Savojer“ meinte damals in der Schwazer Gegend eher eine Berufsbezeichnung, nämlich einen Geschäftsmann oder die Bank- und Kaufleute, nicht so sehr die örtliche Herkunft. 3 ) Die Savoyarden waren im Etschtal wie die „Wälschen“ und andere, „die nicht der teutschen Sprach sein“ — ungerne gesehen. 4 ) Der genannte Jakob Jenner hingegen besaß 1530

die seit 1342 nachweisbare „Wirtafern am Pern“ (= Wirts-Taverne zum Bären), schon damals einer der stattlich sten Gasthöfe in Klausen, an der Hauptstraße gelegen, in der Nähe der Pfarrkirche St. Andreas, zur Eisackseite hin, in Richtung zum einstigen Bozner Tor hinaus. Bevor Jakob den „Bären“ übernahm, betrieb er seine Handelsgeschäfte am „Star- kenhof“ (auf der gegenüberliegenden Seite des Eisack, auf ehemaligem Lajener Gebiet). Zweimal bekleidete er das Amt des Bürgermeisters (1533 und 1544

). — Die Jenner waren also in Klausen bald heimisch geworden. 5 ) Die Linie von diesem ersten Jenner in Klausen führt dann über den fünfmal verheirateten Christoph den Älteren und dessen Sohn Christoph den Jüngeren zu Christoph dem „Jüngist“ (= Jüngsten), dem Vater unseres Matthias Jenner. Christoph der Jüngste war am 17. Oktober 1606 inKollmann geboren worden, da sein Vater zu dieser Zeit dort landesfürstlicher Zollverwalter war. 6 ) Um 1610 übersiedelte die Familie nach Klausen, wo der Vater Christoph

der Jüngere 1615/16 Bärenwirt wurde und 1635/36 das Amt des Bürgermeisters über nahm. Der Sohn Christoph der „Jüngist“ verheiratete sich am 21. November 1628 in Klausen mit der aus Brixen gebürtigen, kaum sieben Monate älteren Wirtstochter Maria Peisser. So war er „talauf, talab mit gewichtigen Gastgeberdynastien ver sippt“. 7 ) Bevor ihm das Stammhaus „am Pern“ zufiel, war er vermutlich am Gasthof „Lamm“ — vielleicht als Pächter — tätig. 8 ) Dieses Gasthaus war ebenso bekannt und berühmt wie der „Pern

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Pagina 422 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
Jennerschen Epitaphium. — Abraham sorgte ebenso in seinem Testament vor. daß die 7 Bildstöcke auf dem Weg nach Sähen erhalten blieben. 1 ') Als Handelsmann und Stadtanwalt hatte er sowohl das Geld wie die nötigen „Machtmittel" in der Hand. Ebenso kommt der fromme Sinn zum Ausdruck, der in der damaligen Zeit in Klausen und in der Familie Jenner herrschte. Die zweite, praktisch bedeutendere Kirche innerhalb der Stadtmauern von Klausen war die Zwölf-Apostel-Kirche oder Simon-und-Judas-Kirche

gewesen sein. 16 ) 1614 ließ Pfarrer Georg Krell die größere Glocke für diese Kirche gießen. 17 ) Der Wohnsitz des Pfarrers war bis 1847 das Widum bei der Spitalkirche. Zudem lagen die Rechte und Pflichten der Seelsorge auf diesem Gotteshaus. Dieses war praktisch die Klausner Pfarrkirche. An der Andreaskirche, die gleichsam als Filiale betrachtet wurde, versah ein sog. Frühmesser den Gottesdienst. Der „Spitaler“ war zugleich Ortspfarrer, dem zwei Kooperatoren zu Seite standen. Denn Klausen und Latzfons bildeten

nach der verlorengegangenen Chronik Brunners (+ 1443) einen Pfarrbezirk. 1 ") So scheinen zur Zeit des Pfarrers Krell im Klausner Taufbuch auch die Namen Andreas Saurund Thomas Apperle als Taufpriester auf. 1 ’) — Ein um fünf Jahre jüngerer Verwandter des Matthias, namens Jakob Jenner, war einige Zeit Kooperator in Klausen gewesen. 1 ") Der junge Matthias sah sich wohl die Stadt und die Umgebung ziemlich genau an — wie es aufgeweckte und interessierte Jungen zu tun pflegen. Die alten Ruinen auf dem Säbner Berg

und die in Krise geratenen Zechen am Villanderer Berg wird er oft durchstreift haben. Die Grundschule besuchte Matthias vermutlich in Klausen oder im nahen Brixen. Die weitere Ausbildung erhielt er in Innsbruck. 71 ) 2. Studienzeit (1651—1662) Nachdem Matthias Jenner das Gymnasium in Innsbruck absolviert hatte, ging er mit einundzwanzig Jahren 1651 zum Philosophiestudium nachGraz. Zum fünfjähri gen Theologiestudium begab er sich 1653 nach Wien, wo er im Hause der Montfort wohnen konnte und Erzieher der beiden

-Kirche?) im Beisein von ganz Klausen die erste heilige Messe. Matthias beendete im November 1658 in Wien den fünfjährigen Theologiekurs. Dann bewarb er sich um die Pfarrei Fügen im Zillertal. Es wäre denkbar, daß Matthias in Fügen schon im Dienste der Seelsorge stand und nebenbei an einer Doktorthese arbeitete. Er spezialisierte sich, wie in offiziellen Dokumenten immer wieder aufscheint, im Studium der Heiligen Schrift. Erst am 29. November 1662 erhielt er in Perugia das theologische Doktordiplom

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Pagina 427 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
) tausend Taler. Im folgenden Monat wurde Jakob Regenger als Provisor eingesetzt. 66 ) Inzwischen interessierte sich Jenner wieder mehr für Klausen. Die verfahrene Situation um den dortigen Spitalverwalter Andrä Fopulus war scheinbar nur schwer zu lösen. Jenner verfolgte sie wohl aufmerksam aus der Ferne. 5. Jenner wird Spitalverwalter und Dekan in Klausen (1677) Seitdem der in Trient geborene Johann Andrä Fopulus ab 1649 in Klausen das Amt des Spitalverwalters, Pfarrers und Dekans innehatte, ging

es dort bald nicht mehr gut. „Der unselige, mit aller Welt hadernde Kanonikus Dr. u. i. ... hatte übel gewirtschaftet“. 67 ) Am 6. April 1667, nach 18 Jahren seines Wirkens in Klausen, wurde eine bischöfliche Visitation vorgenommen. Man warf ihm schlechten Lebenswandel und Unfähigkeit für Seelsorge und Verwaltung vor. Fopulus wurde aufgefordert, zu resignieren, Schadenersatz zu leisten und die Pfarrei bis zum Fest des hl. Georg zu verlassen; sonst würde er entlassen. Am 18. April resignierte Fopulus Spital

und Pfarre Klausen dem Domkapital. Gleichen Tags wählte das Domkapitel als Nachfolger den Feldthurnser Pfarrer und Brixner Domherren Paulinus Mayr. Fopulus verklagte daraufhin das Domkapitel beim bischöflichen Gericht. Bischof Sigmund stellt sich auf die Seite des bisherigen Klausner Spital verwalters Fopulus und forderte die Domherren in Brixen auf, das erlassene Dekret zurückzuziehen. Das Kapitel protestierte aber und bestand auf seinem Recht, Pfarrvikare und Spitaler absetzen zu dürfen

, wenn diese die beschworenen Artikel nicht beachteten.“) Weil sich auch noch die Erzherzogin Anna für Fopulus einsetzte, sah das Domkapitel vorläufig von einer Absetzung ab. Da verfaßte der hartnäckige Klausner Dekan eine Schmähschrift gegen das Brixner Domkapitel. So gingen am 28. Juni alle Kapitularen nach Klausen, um die Absetzung des trotzigen Spitalers mit Gewalt durchzuführen und Paulin Mayr einzusetzen. Fopulus versperrte den Eingang, protestierte gegen die angewandten Maßnahmen und appellierte

an den m ) Das 7. Kanonikat war am 16. September 1673 frei geworden durch den plötzlichen Tod des italienischen Domherrn Anton Rossi. In Anbetracht der immer „wäl- scher“ werdenden Brixner Kurie könnte Jenner der Gedanke gekommen sein, um einen Sitz im Brixner Domkapitel anzu suchen. Im Oktober des gleichen Jahres reiste er ja nach Klausen, vielleicht auch, um sich mit seinesgleichen darüber zu unterhalten. Die Gefangennahme durch Mitbrüder italienischer Herkunft be stärkten ihn vermutlich in seinem Vorha ben. Jenner

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Pagina 445 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
- und Höfegeschichte. Schlern-Schriften Nr. 260, Innsbruck 1971 MAYR, Karl M.: (Hg.) Bozner Bürgerbuch 1551—1806. 3 Teile, Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst 1929/1930, Innsbruck 1956 MICHAELER, Josef: Die rechtliche Natur des Hl.-Kreuz-Spitals zu Brixen und des Zwölf- Apostel-Spitals zu Klausen. Eine rechtshistorische Untersuchung der Beziehung dieser Spitäler zum Brixner Domkapitel, Brixen 1963 MUTSCHLECHNER, Georg: Erzbergbau und Bergwesen im Berggericht Rattenberg. Alp bach 1984 MUTSCHLECHNER

, Georg: Der Bergrichter hatte Vorrang. Schiern 55 (1981). S. 536—537 NÖSSING, Josef: Der Zoll am Kuntersweg. Schiern 60 (1986), S. 88—95 NÖSSING, Margaret: Häuserbuch der Stadt Klausen (1814—1980). (Dissertation), Innsbruck 1983 PERNTHALER, Anselm: Die Benediktinerinnen-Abtei Säben. Schiern 8 (1927), S. 300—302 PERNTHALER, A.: Säben im Jahre 1685. (Säben vor der Gründung des Benediktinerinnen- klosters), Schiern 3 (1922), S. 202—204 PERNTHALER, A.: Gesellschaftliche Verhältnisse in Klausen

am Ausgange des Mittelalters. Schiern 2 (1921), S. 419—427 PFISTER, Friedrich: Klausens alte Bärburg— 100 Jahre Pfarrwidum. Schiern 21 (1947), S. 312 PIRMINIUS: Chronik der Benediktiner-Abtei St. Georgenberg nun Fiecht in Tirol. Innsbruck 1874 PITRA, Franz: Klausen und Umgebung. Brixen 1910 RINGLER, J.: Die Jenner-Kapelle in Klausen. Schiern 28 (1954), S. 207—209 SCHEIBER, Eduard: Bestrebungen zur Restaurierung bzw. Reantikisierung der Heilig- Kreuz-Kirche auf Säben in den ersten zwei Jahrzehnten

des 20. Jahrhunderts. Schiern 51 (1977), S. 61—67, 4 Abb. SEELAUS, Georg: Einiges überThinnetal und den Bergbau am Pfundererberge bei Klausen. Schiern 2 (1921), S. 409-412 SINNACHER, Franz Anton: Beyträge zur Geschichte der bischöflichen Kirche Säben und Brixen in Tyrol. Band VIII, Brixen 1832 STAMPFER, Helmut: Architektur und Farbigkeit des Zollhauses in Kollmann. Schiern 60 (1986), S. 96—114 STOLZ, Otto: Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol. Schlern-Schriften Nr. 40. Bozen 1971 STOLZ, Otto

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Pagina 428 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
scheiterte. 69 ) Die zur Vermittlung angerufene Landesregie rung hatte dem Fürstbischof von Brixen und Trient geraten, dem römischen Prozeß freien Lauf zu lassen. 7 ") Die Klausner Misere schien dann einige Jahre lang liegenge blieben zu sein. 71 ) 1676 nahm Bischof Sigmund den Spitalverwalter Fopulus in Bruneck gefan gen. 72 ) Am 7. Oktober (?) des gleichen Jahres traf beim Domkapitel in Brixen der Brief des Fügener Dekans Jenner ein, in welchem er um die Seelsorgestelle in Klausen anhielt

. 7 “) Das Domkapitel beschloß drei Tage darnach (am 10. Oktober), diesem Ansuchen stattzugeben, wenn Fopul resigniere. 74 ) Wohl nach zähen Ver handlungen zwischen dem Brixner Domkapitel und dem in Bruneck gefangenen Fopul resignierte letzterer endlich (und zum zweiten Mal) das Spital und die Pfarre Klausen am 16. Dezember 1676. 75 ) Nach der Komplet des 30. Jänner 1677 kamen die Domherren in der Refekto riumsstube zusammen und beschlossen, Matthias Jenner zu vereidigen und am Mittwoch, dem 3. Februar 1677

, in Klausen einzuführen. 76 77 ) Am 1. Februar wurden morgens um 8 Uhr in der Refektoriumsstube die Artikel ausgearbeitet, auf welche Jenner seinen Eid ablegen sollte. 71 ) Am 2. Februar resignierte Jenner vor dem Brixner Generalvikar Hieronymus Balduin die Pfarre Fügen. 78 ) Am Abend dessel ben Tages kamen die Domherren nach der Komplet im Kapitelsaal zusammen, um dem anwesenden Matthias Jenner die Artikel vorzulesen. Jenner legte den erforder lichen Eid ab und versprach, sich an die gegebenen

cujus officium morte Celsissimi alias exspiravit, von diesen seinem officio Vicariatus entlassen, und an dessen statt zu ainem Vicario Generali Ihro Hochw. Herr Paulinus Mayr SS. Theol. Dr. Canonicus et Parochus alhier zu Brixen ernant und verordnet worden“. 82 ) Gleichzeitig fand in Klausen die Einsetzung des Matthias Jenner zum neuen Spitalverwalter, Pfarrer und Dekan statt. Anwesend vom Domkapitel waren nicht nur zwei Abgeordnete (wie es eigentlich die Statuten vorsahen), sondern sogar

. (Vgl. Sinnacher VIII., 683). ™) DA Prot. Capit. XVI, S. 141. — In diesem Fall hatte das Domkapitel — und nicht der Bischof—das Recht und die Aufgabe, den Spitalverwalter von Klausen zu wäh len bzw. zu bestimmen, und zwar entwe der einen Domherrn oder andernfalls ei nen nach seiner Ansicht geeigneten Mann. Der Erwählte mußte dann dem Bischof bzw. Generalvikar vorgestellt werden und ihm den Gehorsams- und Treueeid leisten. Der Klausner Spitaler wurde durch zwei Abgeordnete des Dom kapitels

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Pagina 435 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
gefeiert wurde. Am Montag früh, dem 26. Februar 114 ), kam die Reisegesellschaft beim Brixner Fürstbischof an. Bei dieser Gelegenheit bestätigte der Brixner Oberhirte Frau Maria Agnes Zeiller als erste Priorin von Säben. Geistlich und leiblich gestärkt zogen sie mit dem Segen des Fürstbischofs begleitet nachmittags zwei Uhr weiter nach Klausen. In Klamm, „ain viertl Stundt ausser Clausen“ stiegen alle ab, gingen „durch ain lange wiesen zu fues, damit Sye das Neue Closter gepey auf dem hochen Perg

Seeben von weitem haben sechen khenen“. 115 ) Als sie um 5 Uhr abends in Klausen eintrafen, wurden sie im Widum bewirtet. Die Klosterfrauen konnten im Hause des Stadthauptmannschaftsverwalters Johann Christoph Lutz für einige Nächte untergebracht werden; denn auf Säben konnten sie erst am 1. März einziehen. „Den 27. morgens umb 6 Uhr seindt die gueten Frauen den hochen Perg frelich angestigen, den weeg mer geloffen als gangen, durch lauter Weingarten, da ihnne frische Pomeranzenplie, und plaue Feilen

presentirt worden.“ 116 ) In der Liebfrauenkirche zelebrierte Matthias Jenner die erste hl. Messe, in der Heiligkreuzkirche Michael Zacher die zweite. Dann wurde endlich das neue Klo stergebäude in Augenschein genommen. Die Freude und Begeisterung war überaus groß, obwohl sie zum Essen und zur Nächtigung wieder nach Klausen hinunterge hen mußten. Am folgenden Tag, Mittwoch, 28., führte sie Jenner wieder nach Säben hinauf, wo sie „dem h. (= heiligen) gottesdienst unter dem Orgl schlagen und Musy“ 117

) beiwohnten. Sie wurden wieder ins Kloster hineingeführt, „alwo Sye nun das erste mittag moll, und zwar mit fasten speis nach ihrem begern Einnemben werden“. 118 ) Das Essen mußte allerdings immer aus dem Widum in Klausen hinauf- 110 ) Nach Wonisch, S. 15; vgl. dazu Säb. Chro nik, I., Kap. 12, S. 65: „sambt einen seiner Herrn Capelan und seinen Diener“. “') Säb. Chr. I„ Kap. 12, S. 65. 112 ) A.a.O., S. 69. 113 ) A.a.O., S. 69. 114 ) Nach Jenners Reisebericht vom 28. Fe bruar, in Clausen geschrieben

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Pagina 441 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
Spitalers und Dekans (bezüglich der Gottesdienste im Kloster usw.) wurden in einem Zehnpunktprogramm festgelegt. Der Stadtrat von Klausen solle auf den 8. November vorgeladen werden, damit er eventuelle Bedenken bezüglich des zu stiftenden Klosters Säben schriftlich Vorbringen könne. Das Ergebnis der Kommis sionsarbeit solle dem Domkapitel durch Kanonikus Caldonazzi bekanntgegeben, und Dr. Jenner solle zur Verhandlung beigezogen werden. Nun mußte alles schnell gehen: Am 4. November wurden

im Klausner Stadtrat die Brixner Pläne vor besprochen.' 45 ) In der Sitzung des Domkapitels vom 8. November meldete man keine weiteren Bedenken gegen die endgültige Stiftung des Klosters Säben an, nur einige wunde Punkte wurden dem Bischof zur nochmali gen Begutachtung vorgelegt, so u. a.: Die Heilig-Kreuz-Kirche, die im alten Zustand zu erhalten sei, müsse unter der Verwaltung des jeweiligen Pfarrers von Klausen bleiben, und die Klosterfrauen sollten zu ihr keinen Zugang haben. Es dürfe

vorgesehen; die übrigen sollten gewisser maßen „provisorisch“ eingekleidet werden. Noch vor dem 21. November wurden die Besitzverhältnisse des Klosters schriftlich geregelt. 149 ) Beim feierlichen Gründungsakt am Donnerstag, dem 21. November, am Fest Mariae Opferung, war Kanonikus Dr. Matthias Jenner als Hauptstifter anwesend. Die vom Domkapitel entsandten Herren übergaben Dr. Jenner und P. Christoph die zwischen Klausen und dem Domkapitel vereinbarten Abmachungen bezüglich des Verhältnisses

fortzusetzen und seine Versprechen einzu halten, worauf dieser seine Zusagen erneuerte und das Kloster dem Schutze und der Huld des Fürstbischofs und des Domkapitels empfahl“. 150 ) 145 ) Klausen: Gemeinde-Archiv, Protokoll- 14e ) Wonisch, S. 43. buch vom 4. Nov. 1686. 1W ) Wonisch, S. 44—47. 146 ) Wonisch, S. 41. 15 °) Wonisch, S. 49. 147 ) Vgl. Wonisch, S. 42.

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Pagina 424 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
, weil sie heimlich und still um Knappen und Schmelzer warben und wegführen wollten. 1 ) Auch am Pfundererberg bei Villanders begann Jenner mit seinen Familienange hörigen den Bergbau wieder zu betreiben. * 31 32 ) Denn „nach der Mitte des 16. Jahrhun derts“ hatten „sich in den Revieren um Klausen Rückgänge im Erzvorkommen“ gezeigt. 33 ) Zu Beginn des 17. Jahrhunderts bemühte man sich von verschiedenen Seiten her um die Wiederbelebung des Bergbaus. Aber ein spürbares Ergebnis blieb aus. 1644 wurde dem Klausner

Bergrichter sogar die Gehaltserhöhung versagt, weil er angesichts der eingetretenen Flaute „eine sehr geringe Verrichtung habe“. Trotz aller Rückschläge wagte die Familie Jenner, die Erzgewinnung weiterzuführen. 34 ) Die Verbindung mit seiner Heimat, insbesondere mit Klausen und der Kurie in Brixen, pflegte Matthias Jenner all die Jahre hindurch. Einige Male im Jahr, besonders zur Erntezeit, wird er nach Süden gefahren oder geritten sein. Familiäre Anlässe dazu gab es mehrere, z. B. der Tod

. „Er selbst war der erste Oberhirte in Brixen seit dem Trienter Konzil, der auch persönlich auf Visitationsreisen ging" (Gelmi, S. 1671. Dazu schickte er während seiner 14jährigen Amtszeit (1663—1677) neunmal Visitatoren in die Pfarreien sei ner Diözese. 4I ) Paulin Mayr war ein gebürtiger Sterzin- ger, nur um zwei Jahre älter als Matthias Jenner. Beide studierten zur gleichen Zeit in Wien die Theologie. Nach Ab schluß des Studiums — er doktorierte in Wien — wirkte Mayr bis 1658 als Koopera tor in Klausen. Darauf

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