der betreffenden Spiele ist verloren gegangen,, so auch gerade die für Klausen m Betracht kommenden): Ain Urstend, so ich zuu anger Hab ghaltn. Dieser Anger ist nichts anderes als die Burg Ringer, die heute dem Dichter Arthur von Wallst ach- Schwanenfeld gehört, damals im Besitze der Herren von Neid egg war, von denen der eine, Dr. Georg von Reih egg, als kaiserlicher Kanzler, Statthalter von Verona und Bischof den Trient eine große Rostie spielte. Vigil Raber, der Ster zinger Maler und Spielfreund^ scheint
die besondere Gunst dieses Bischofs gefunden zu haben. In welchem Jahre Raber zu Neidegg nach Klausen kam. läßt sich nicht mit Bestimmt heit sagen. Durch ihn dürfte er nach Bozens Trient, Eava- ieie und vielleicht noch nach- anderen Drten Südtirols als Nlalev, Dekorateur, Spielvorbereiter, stls Bearbeiter von Spielen und Sammler von Handschriften gekommen fein. Klausen war ihm hiebei besonders dije Familie Aichner behilflich. Huns Aichner war 1503 Bürgermeister in Klausen, Leonhard von Aichner 1514
Bürgermeister, 1522 bis 1531 Stadtrichter, sodann Unterhauptmann oder Hauptmann«- schaftsverwalter auf Säben. Er besaß das Haus Nr/ 83 in Klausen, das Gasthaus zum Lamm (nach, dem Wappen der Brixener Bischöfe, der Fürsten der Stadt, benannt), w dem die vornehmsten Herrschaften verkehrten. (Vgl. A. Pernthalep, Gesellschastlche Verhältnisse in Klausen am durch eine Gehalts- und Lohnsenkung in der Höhe von Ist bis 12 Prozent gedeckt werden. Im ersten Halbjahr 1931 wurde das Gleichgewicht im Staatshaushalt
I aus dem Besitz Aichners, das dem Sterzinger Passionsspiel! ! gleich sei. Darnach dürfen wir wohl annehmen, daß das j Klausener Spiel von Sterzing gebracht wurde, vielleicht von I Vigil Raber selber. Das Osterspiel, das er in Klausen auf führte, war jedenfalls durch ihn eingeführt Worden. Aber er fand auch andere Texte vor; denn er erwähnt auch Mn jj klausnensche Aichner urstend (Osterspiel) und prueder spill \ (Emaus-Spiel). \ In welcher Zeit diese Aufführungen stattfanden, ist nur \ ungefähr zu sagen
: zwischen 1500 und 1514. Im übrigen \ ließ sich über die Klausener Mysterienspiele kein Beleg auf- \ bringen. Tie figurierten Karsteitagsprozessionen, die in der ba- l roten Zeit spätestens von 1643 an, den Säbener Berg hinauf- jj geführt wurden, mögen mittelbare Nachfolger der Klausener j Passionsspiele gewesen sein. (Vergleiche A. Pernthaler, Paf- r sionsdarstellungen in Klausen, in: Forschungen und Mittei- I lungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs, 2. Jahrgang, \ S. 163 bis 163, Innsbruck 1905