¬Die¬ Wirthshäuser des Mittelalters : Vortrag, gehalten zu Innsbruck am 11. Dez. 1885
Wahrzeichens und stellte ihm den begehrten Sack zu. Der Kahser beschickte alsbald den Kaufmann, daß er seine Klage gegen den Wirth, so vorhanden, fürnehmen solle, und fertigte die Gesandten mit guter Antwort ab, den Wirth behielt er bei sich. Der Kauf mann kam alsobald und klagte wider den Wirth, daß er ihm sein anvertrautes Gut vorenthalte. Der Wirth verneinte die Klage standhaftig, schwur und vermaß sich hoch, daß der Kaufmann nichts verwahrliches bei ihm hinterlegt hätte, es sei
ein thörichter und mit Phantaseh behafteter Mann. Indem nun die Partheyen sehr ernsthaft wider einander reden, so bringt der Kahser den Sack hersür und legt dem Wirth den Betrug öffentlich an den Tag, worüber demselben Muth und Sprache entsunken. Der Kahser stellte hierauf dem Kaufmann das Seine zu. Den Wirth bestrafte er um eine große Summe Geldes'. War es so moralisch schwierig, für des Gastes Sicherheit zu sorgen, so war es unter Umständen auch physisch schwierig, unter den Gästen dm Frieden aufrecht