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Schlern
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Pagina 51 di 96
Data: 01.03.2014
Descrizione fisica: 96
Fakt ist, dass sich viele Forscher für die Herbst als alteingesessenes Toblacher Rittergeschlecht aussprechen, wofür einige Indizien sprechen - gleichzeitig fehlen jedoch die nachhaltigen Beweise bzw. ist die Kontinuität der Quellenlage fragwürdig. Diese Kontinuität setzt eigentlich mit Erhard Herbst von Toblach ein, und die „große“ Geschichte der Herbst beginnt erst mit ihm und seinen beiden Söhnen. Nicht wegdiskutieren lässt sich, dass zumindest die Söhne Kaspar und Christoph Herbst

zu kämpfen. Sie waren wertvolle Soldaten, erfahren durch viele Schlachten gegen die Türken. Unter diesen befanden sich das bedeutende Geschlecht der „Graben“, welches sich in den Gerichtsbezirken Lienz und Heinfels niederließ, und die „Gebrüder Herbst“, die sich im Gerichtsbereich von Toblach Welsberg eine Zukunft aufbauen wollten. So gesehen, begaben sich Kaspar und Christoph Herbst in erster Linie wegen ihrer Verdienste als Berater und Offiziere des Kaisers nach Toblach, sozusagen als direkte Gesandte

Maximilians I. 14 Dem älteren der beiden Brüder, nämlich Kaspar Herbst, ging der Ruf voraus, ein kulturell hochgebildeter und überaus geschäftiger Mann gewesen zu sein, der wohl schon in frühen Jahren bei Maximilian I. in engeren Diensten stand. In Bezug auf Maximilians berühmtes autobiographisches Sammelwerk „Weißkunig“ wird sogar angenommen, dass u. a. auch Kaspar Herbst an dessen Ausfertigung beteiligt gewesen war. So berichtet etwa eine Anmerkung von Maximilian am Rande des Kapitels

, welches sich mit seiner Hochzeit mit Maria von Burgund beschäftigt, Folgendes: „[...] der Dekan (Melchior Pfinzig von Nürnberg) sieht vor, dieses von Kaspar Herbst von eigener Hand verfasste Kapitel zu kontrollieren und eventuell zusammenzufassen [..]“P Abgesehen von seinen literarischen Fähigkeiten lässt die Tatsache, dass Maximilians Hochzeit mit Maria von Burgund bereits 1477 stattgefunden hatte, den Schluss zu, dass Kaspar Herbst spätestens von da an mit dem Habsburger in gutem Kontakt stand, eventuell schon in Burgund

und den Niederlanden mit ihm zusammenarbeitete. Innerhalb der Maximilianischen Dokumente gibt es auch wiederholt Einträge, die diesen Eindruck bestätigen können: Am 24. Dezember 1500 etwa wandte sich König Maximilian mit der schriftlichen Bitte an Virgil von Graben, wonach sich dieser des Kaspar Herbst „wegen seiner langjährigen Dienste“ annehmen und nach Möglichkeit „mit einem Amt versehen“ sollte. 16 Und am 28. August 1503 versorgte Maximilian seinen „Diener“ Kaspar Herbst beispielsweise direkt mit Instruktionen

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Schlern
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Pagina 52 di 96
Data: 01.03.2014
Descrizione fisica: 96
Geschichte Abb. 3 Kaspar Herbst von Herbstenburg, der Ältere der Gebrüder Herbst (+ 1523), kaiserlicher Kammerdiener sowie Hauptmann und Viztum zu Cilli; ab 1512 Landrichter zu Welsberg sowie Amtmann und Mautner zu Toblach. Ausschnitt aus dem Flachrelief der ersten Station des Toblacher Kreuzwegs. Aufnahme: Pasini, Toblach flp ' v ‘ ts einen beachtlichen Geschäftssinn besessen haben, denn im Jahre 1510 wurde er u. a. zum Miteigentümer der Quecksilberminen von Idrija in Krain. Diese Minen

, die während des Krieges allerdings in die Hände der Venezianer fielen, zählten damals zu den wichtigsten ihrer Art in Europa. 1512 erhielt Herbst zudem Castel Lueg am Carso/Karst und Castel Laas/Loz in Krain, wo er schon verschiedene andere Besitzungen sein Eigen nannte. 19 Ganz allgemein war 1512 ein bedeutsames Jahr im Leben des Kaspar Herbst. Er, der inzwischen zum kaiserlichen Kammerdiener sowie Hauptmann und Viztum zu Cilli aufgestiegen war, heiratete damals eine Gräfin aus seiner Heimat Krain: Sie hieß Helena

Frankenpan (o. a. „Frangipani“), war die Schwester des kroatischen Grafen und berühmten Landsknechtführer Kristo Frankenpan (1483-1527) und die Witwe des Adeligen Giorgio Thurn-Valvassina. 20 Noch wichtiger war, dass Kaspar Herbst der Gerichtsbezirk in Toblach anvertraut wurde und von Kaiser Maximilian am 12. Juni 1512 zum Landrichter zu Welsberg sowie zum Amtmann und Mautner zu Toblach ernannt wurde. 21 Es ist zu vermuten, dass Kaspar schon vorher seinem Vater nach Toblach gefolgt

niederzulassen. Zu diesem Zweck hatte Kaspar Herbst wohl bald nach 1500 damit begonnen, den alten „Görzer Turm“ in unmittelbarer Nähe der Toblacher Pfarrkirche zu ihrer Residenz, zur heute noch imposanten „Herbstenburg“, auszubauen. Dieser im Renaissancestil gehaltene Ansitz dürfte noch vor 1510 vollendet worden sein - aber dazu später noch mehr. In der Folge residierten die Brüder bis zu beider Tod in dieser Burg, sodass ihr Geschlecht die Bezeichnung „von Herbstenburg“ erhielt. Letztlich dürfte

auch die Tatsache, dass Kaspar Herbst 1512 der Gerichtsbezirk Toblach- Welsberg anvertraut worden war, mit ihrem Vorhaben in Verbindung zu bringen gewesen sein, in Toblach sesshaft zu werden; es ist also denkbar, dass Kaspar gezielt auf die Verleihung eines hohen, standesgemäßen Amtes in der Toblacher Gegend hingearbeitet hat. 22 In den letzten Jahren seines Lebens wurde Kaspar Herbst von Erzherzog Ferdinand I. (Maximilians Nachfolger

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Pagina 53 di 96
Data: 01.03.2014
Descrizione fisica: 96
in den österreichischen Erblanden) zum Verwalter von ganz Krain ernannt - mit der besonderen Aufgabe, das Herzogtum vor den Türken zu verteidigen, die es in der Vergangenheit bereits mehrmals angegriffen hatten. Kaspar Herbst starb um die Mitte des Jahres 1523 und wurde wie seine Eltern in Pfarrkirche von Toblach beigesetzt, und zwar wie später auch sein Bruder Christoph in der Kapelle zur hl. Katharina. 23 Da die Ehe mit Helena kinderlos geblieben war, fiel der Großteil seines Erbes

an seinen Bruder Christoph. Laut Alois Trenkwalder umfasste diese ansehnliche Hinterlassenschaft 926 Pfund und 42 Kreuzer an Geld, sämtliche Herbstische Besitzungen in Toblach und dazu ein Guthaben von 2.000 Gulden beim Amt von Cilli. 24 Anders als sein älterer Bruder Kaspar zeichnete sich Christoph Herbst als ein „Mann der Waffen“ aus. Es wurde schon angedeutet, dass Christoph 1508 im Zuge des Venezianerkriegs nach Toblach gekommen war, um unter Erich von Braunschweig und später mit dem Kaiser

damit zu tun gehabt haben, dass Christoph just zu dieser Zeit (1538) verstarb. 29 Auch im Vorstand des Rechtsbezirks Toblach Welsberg agierte Christoph Herbst zuweilen mehr mit Härte denn mit Umsicht. Nach dem Tod seines Bruders Kaspar Herbst im Jahre 1523 hatte Christoph dessen Ämter des Pflegers (bzw. Landrichters) und Mautners zu Toblach übernommen und wohl bis zu seinem Tod behalten. Und das, obwohl ab dem Jahre 1530 auch im Fall von Toblach Welsberg das Ende der vom Tiroler Landesfürsten direkt

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Pagina 58 di 96
Data: 01.03.2014
Descrizione fisica: 96
Abb. 6 Erhalten gebliebenes Fragment des Grabmals der Gebrüder Herbst. Das Flachrelief zeigt eine Darstellung mit Kaspar Herbst und seiner Ehefrau Helena geb. Frankenpan in betender Haltung. Wohl ein um 1520 entstandenes Werk des damals in Toblach wiederholt beauftragten Bildhauers Michael Parth. Es befindet sich heute links des Eingangs der Toblacher Pfarrkirche, als eines der letzten Überbleibsel aus der Zeit des alten gotischen Vorgängerbaus. Aufnahme: Der Verfasser (Jll Äi;oi Hli

) l-'na i'Oruefilt uou fvanlump." (O’M M uiw v yi? mwtVsÄi-uiK barocken Neubaus (ab 1766) davon jedoch nur noch das beschriebene Flachrelief (eben mit der Darstellung von Kaspar Herbst und Helena Frankenpan) erhalten geblieben ist. Heute befindet sich dieses Relief links vom Eingang der Toblacher Pfarrkirche, wo es im Gedenken an die Geschichte des Dorfes eingemauert wurde - als eines der letzten Überbleibsel des Vorgängerbaus. 43 Neben der Herbstenburg zählt zweifellos der berühmte Toblacher „Leidensweg

nach Lerschach“ - er gilt gleichsam als der älteste Kreuzweg des historischen Tirol überhaupt - zu den bedeutendsten architektonischen Hinterlassenschaften der Gebrüder Herbst. 44 In Hochachtung vor der Verfügung Maximilians I. und vor der päpstlichen Bulle (19. März 1514) 45 wurde der Kreuzweg 1519, im Todesjahr des Kaisers, von den beiden Brüdern baulich umgesetzt, wobei Kaspar Herbst als dem expliziten urkundlichen Vollstrecker der Maximilianischen Stiftung sicherlich die größere Verantwortung zukam

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