und 11. Der Künstler hat im Dreikönigsmedaillon alles auf engstem Raum komponiert. Auch die „zerbrochene Hütte Davids“ ist vorhanden, ebenso Ochs und Esel. Josefs Krückstock ist etwas rundlicher als beim Wandfresko an der Ostwand. Josef ist nimbiert, was verhältnismäßig selten ist. Die Könige haben Kronen, aber keine Nimben. Kaspar ist blond wie Balthasar, aber bartlos. Balthasar hat einen Schnurrbart und greift an seine Krone, um sie abzunehmen, wenn er für die Proskynese an die Reihe kommt
um Arbeiten eines Bozener Meisters aus der Zeit von 1420 31 ). Die vom Fußboden aufsteigende Feuchtigkeit hat besonders der Anbetung stark zugesetzt, so daß sie schadhaft ist. So fehlt die Madonna. Die Könige kommen von links, der weißhäutige Kaspar hält ein sehr kleines Gefäß, Balthasar und Melchior tragen Vollbärte. P r a d im Vinschgau hat an der Langhauswand der Kirche St. Johann ein Anbetungsfresko aus der Zeit von 1420 32 ). Terlan hat in seiner Kirche Mariä Himmelfahrt viele Fresken. Im Chor
ist das Marienleben behandelt, an der Südwand das Leben Christi. Fachleute wollen zwei Meisterhände feststellen, und zwar die des Hans Stoeinger um 1407 und die des Leonhard von Brixen um die Jahrhundertmitte. Oben im Zwickel ist die Anbetung der Könige. Sie kommen von links, Kaspar ist noch von weißer Hautfarbe. Über der Anbetung ist das Motiv: Maria breitet den Mantel aus, dargestellt, darunter der hl. Niko laus als Schutzpatron der Schiffer. Die Kirche wird viel besucht, sie ist ein Musterbild gotischer
Freskenmalerei 33 ). Auf drei Bildstöcken sind ebenfalls Anbetungen erhalten geblieben. Es ist das „Spitze Stöckl“ bei Mitterolang an der Straße nach Geiselsberg 34 ). Die Dreikönigsszene ist der Höhe nach aufgegliedert. Oben Melchior bei der Pros kynese. Er küßt die Füße des Jesusknaben. Balthasar hat sich auch auf ein Knie niedergelassen. Er trägt rote Strumpfhosen. Um die Stirne ein grünes Band, das sich in seinen Enden auf dem Rücken fortsetzt. Er ist hellblond und weist auf den Stern. Kaspar trägt
nimbiert. Kaspar ist blond, mit einem Hornpokal. Ein reiches Gefolge mit Wimpeln begleitet die Könige. Darunter ist auch ein Greis. Drei Burgen sind am oberen Bildrand sichtbar. Auch Ochs und Esel sind mit von der Partie. Melchiors Gestalt ist stark verwittert. 1479 gilt als Entstehungsjahr. Das dritte Bildstöckl befindet sich an der Straße von Lajen nach Klausen, etwas oberhalb des Dorfes Gufidaun 38 ). Obwohl dieses Stöckl mit Dreikönigs fresko erst 1500 errichtet wurde, ist Kaspar noch von weißer