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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 1 di 18
Data: 27.12.1909
Descrizione fisica: 18
sich zu holder Harmonie »tt dm Freudenrufen aller, denen das Hochfest des Pie setzte Witte. Im Ostm stieg die Nacht hrranf, lau und er. frischend nach dem heißen Gommertag, der über die Erde gezogen Var. Die Wälder drübm dun. blten rasch, feit der letzte Sonneustrahl sie ge» troffen hatte, uud tu dem Wiesengrund da untm, zu dem sich die Felder von der Landstraße hinab- fevkten, woben weiße Nebel. Kaspar Wagner faß auf der Bank vor seinem kleinen Hänschen. Es war das letzte des Dorfes, das sich weiter oben

und jmfeitS des Berges außbreitetr, und zu dem die Landstraße t« Vogen um die Höhe herumführte. Tiefe Ruhe war ringsum eingetreten, feit die Herde vorhin vorbeigezogen war, fc' heimischen Ställen zu. Die braungefleckte fr- hatte sich hier von ihre« Gefährten abgeso» und war von Kaspar» junger Frau r gen »nd in dm Stall hinter da» HäuSck ährt worden. Der Hirt hatte sich heut ätet und die Abendsuppe hatten die j,- cute schon ver zehrt. Nun saß Kaspar v lau», schmauchte fein Pfeifchen uud laus- aS laute

die Achter strahlen, die sich widrrfpiegelu in den leuchtenden Augen der Kleinen, in der Freude all der Hausgenoffe«, die in Liebe vereint sich «m das schimmernde Wahrzeichen gestellt haben, Geschenke gebend, Geschenke empfangend. „Der Kleine schläft schon", sagte sie lächelnd, indem sie eine« Strickftrumpf hervorzog, „dir Life ist gemolken und nun find wir fertig für heute." „Ein heißer Tag«, versetzte Kaspar, „aber wir haben auch tüchtig geschafft, wir beide! Na", fügte er hinzu, „so werden wir schon

vorwärts kommen, alle 3ahre etwa» zurücklegen, daß «an wa» hat, wenn'» not tut." „Ja", meinte die Frau, „wenn nur die Spar- kaffe auch sicher ist!" „Ach freilich, die ist so sicher, wie so wa» nur sein kann. Aber da hat mich heute der Lehrer auf einen Gedanken gebracht. Er kam zu mir auf- Feld und stellte mir vor, wie gut e» wäre, wenn ich mein Leben versicherte. „Sr vertritt «am- lich so eine Gesellschaft", fügte Kaspar mit schlauem Schmunzeln hinzu. „Aber da» muß ich ihm laffeu, e- hat mir doch recht

, wie ich wollte." „So, und wer bekommt denn dann da» Geld?" „Na, du! Wenn ich sterben sollte, bekommst du die ganze große Summe glatt ausbezahlt." „Da» will ich aber picht!" rief die Frau, in- dem sie aufsprang, „du sollst nicht sterben! Uud wen», dann will ich kein Geld haben» Du sollst nicht so für mich sparm und selbst gar nicht» davon habeul" „Nun, nun, Anna", begütigte Kaspar, „de», halb stirbt man doch nicht gleich, und ich kann es ja auch so ausmachen, daß ich das Geld selbst bekomme, wenn ich noch eine bestimmte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 07.09.1908
Descrizione fisica: 8
. — Be stellungen sind zu richten an die Wiener Volks buchhandlung Ignaz Brand L Co., Wien VI., | Gumpendorferstraße 18. - 10 — „Du Haft wohl eine große Erbschaft gemacht, daß du heute so viel Branntwein trinken kannst?" frug ein körperlich zurück gebliebener, idiotisch aussehender junger Mensch. „Wenn man einen Bettler zum Vater und einen Schinder zum Bruder hat, dann kann man keine große Erbschaft machen." Alle lachten über diese Antwort. „Der Kaspar-Weber, das ist ein Luder!" rief mit strahlen dem Gesicht

der Idiot und hielt sich vor Lachen den Bauch. -,Abex schließlich beneide ich noch immer meinen Bruder," fuhr Kaspar fort, ,,obwohl man immer sagt, die Schinderei sei ein Unehrliches Gewerbe. Ehrlich hin, ehrlich her, aber satt essen kann er sich, und das ist ja doch die Hauptsache. Der ißt mehr Fleisch wie unsereiner Brot. Wenn wir armen Luder Fleisch haben wollen, können wir uns mit den Zähnen auf die Lippen beißen und da ist nie viel zu holen, da sie schon vertrocknet sind." Der Wirt brachte

den Branntwein, schob dem Kaspar-Weber mit der einen Hand das Glas hin, während er ihm die andere zur Entgegennahme des Geldes hinstreckte. Die Bauern hatten ihr Spiel eingestellt. Sie saßen nach lässig, auf ihren Sesseln und schauten den Webern zu. Gierig hingen die Blicke der Weber an dem gefüllten Brannt weinglase, doch nahm Kaspar keine Notiz davon, sondern tat einen langen Schluck und stellte mit sichtlicher Befriedigung das Glas vor sich hin. Der Wirt nahm seine schnarchende Beschäftigung beim Ofen

wieder auf. „Heute scheinst du aber doch einen Braten im Mägen zu haben, sonst hättest du nicht soviel Durst." Diese Worte mit Fistelstimme gesprochen, kamen von einen: dünnen, kleinen Männchen, das neben dem Kaspar saß und dessen Blicke verlangend an oem halbgeleerten Glase hingen, da das seine schon eine geraume Zeit leer vor ihm stand. „Ich weiß wohl, warum er heute so viel Durst hat, doch will ich es lieber nicht sagen," rief ein Bauer mit krächzender Brerstrmme zu den Webern herüber. Sein muskulöser Körper

, auf f>tm eilt großer roter Kopf mit gutmütigem, vor Gesundheit strotzen dem Gesichte saß, hätte einen vermuten lassen können, daß er nicht bloß einer anderen Klasse, sondern auch einer anderen Rasse angehöre. Grregt sprang der Kaspar-Weber auf. r- 11 — „Was weißt du, warum ich so viel Branntwein trinke? Heraus mit der Farbe, sonst wirst du gleich etwas anderes sehen! Ihr dummen Bauern denll wohl, weil wir arme Teufel sind, müssen wir uns von euch alles gefallen lassen!" Den Bauer schien diese Drohung

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 05.03.1905
Descrizione fisica: 16
?" 4 Herr D.ickhut strich sinnend über Gesicht und Bart, er war offenbar noch unentschlossen) aber das Wörtchen „tappen" prickelte ihn schon gewaltig. „Hast du Angst, Christian?" lachte Schwarz. „Sei doch kein Frosch! Der Bart wachst ja wieder." „Topp!" schrie nun Christian Gottlieb Dickhut und hielt die Rechte hin: „es gilt, aber sofort zahlen!" . H/ » f> „Frau Wirtin, eine gute Schere!" Kaspar Schwarz zählte drei Zehnmarkstücke auf den Tisch, dann nahm er unter allgemeiner Heiterkeit die inzwischen

her beigeholte Schere zur Hand, und ehe man sich's versah, hatte er mit wenigen guten Schnitten den Freund seines männlichen Schmuckes beraubt. Als der Bart auf den Wirtstisch niederfiel, durchzuckte es den Herrn Böttchermeister doch recht seltsam, und jetzt erst schien ihm klar zu werden, was er getan hatte. Sein Frohsinn war dahin, und es bedurfte des eifrigsten Zuspruches seiner alten Freunde, um ihn wieder zu beleben und für das Spiel zu interessieren. (E i n e Radikalkur.) . . . Kaspar

nicht und lachend bat er seine Freunde um ein kleines Darlehen. „Darlehen, Christian!" spottete der kleine Dicke) „das würden wir ja nie zurückbekommen. Wenn dich deine Alte wieder in den Händen hat, bist du für uns und den Stammtisch unerreichbar." „Bei meinem Barte," entgegnete Christian Gottlieb pathetisch, „versichere ich, daß ihr das Darlehen zurückerhalten werdet. Und di.ser Bart imponiert euch doch, he?" „Der Bart ist schön," lachte Kaspar Schwarz, „er ist schon ein Goldstück wert." Hatte Christian

auch nur mit Mühe auf den Beinen stehen „Christian, wir bringen dich nach Haus!" meinte Kaspar Schwarz, der Frau Henriette und ihre energische Methodi kannte. „Du wirst schwerlich freundlich empfangen, allein wir wollen doch dafür sorgen, daß du sicher bis zur Haustür» kommst!" „Mir ist alles eins, mir ist alles eins, ob ich Geld Hab' oder keins," lallte Dickhut trunken. „Meine Frau wird mich auch nicht fressen) nichtsdestoweniger ist es mir doch lieb, wenn ihr mich begleitet." Frau Heüriette hatte mit Ungeduld

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 20
Data: 18.11.1910
Descrizione fisica: 20
: Seite 4 „Tiroler »Ja, ja, leider kennt man mich i^ jeder Verkleidung,' sagte er herab lassend; ^»aber wer ist penn nachher die gnädige Frau. wenn. tch< fragen darf?' . ' . - ^ - „Ich bin die Frau Kommerzienrat Kohn aus Wien; komme von Ita lien heraus und fahre heute bis Innsbruck, wo mich mein Mann erwartet.' „Ah, von Wien? Das freut mich)' tat der Kaspar groß, »bin auch oft in Wien,-Hab' die Wiener gern; soll nächste Woche wieder ?hinunter, der Kaiser hat mich eingeladen zu einer Jagd

nach Ungarn weiß nicht, ob ich Zeit Hab'.' V.. - Die Rede kam immer stärker in Fluß. Ten Hauptteil Her- Unter haltung besorgte allerdings der Kaspar.- Er erzählte von seinem Einfluß bei Hofe und wie er bloß ein Wörtl zu sagen brauche, daß der Kaiser sofort jemandem einen ^Drden erteile. Der Gräfin Wolkenstein habe er den .Anna-Orden verschafft, der Baronin Longo den Elisabeth-Ordenusw.— Die Kommerzienrätin schaute den Sprecher etwas zweifelhaft an, aber doch spiegelte sich eine verdächtige Nöte

auf ihrem Antlitz und eine leise ^ Hoffnung schwellte ihr Herz. Ueber eine Weile nahm der Kaspar seinen! schmierigen Rucksack vom Gepäcksrahmen herunter und. holte ein noch schmutzigeres Papier aus demselben. »Muß mich ein bißl reformieren.' redete er nobel, „Hab' einen Hun ger tvie ein Wolf, und Essen und Trinken' haltet Leib und Seele Zusammen.' ? ^ Mit diesen Worten brachte er einen ranzigen Speck zum Vorschein, schnitt große Stücke herunter und verzehrte sie mit Schwarzbrot. Tie Frau Kommerzienrat riß

bei diesem Anblick die Augen weit auf und schaute dem Kaspar groß zu. Dieser glaubte aber, es gelüste der Frau nach seinem Imbiß und sofort lud er ein: „Will die gnädige Frau vielleicht ein bißl mithalten? Ist ' echter Bauernspeck — vorzüglich!' - Ter Dame grauste schon beim bloßen Anschauen; aber einen Korb geben durfte sie dem Prinzen nicht. — Nein, das wäre unhöflich und die Aussicht auf den Orden würde in Nichts zerfließen. So nahm sie ein Stück chen Speck und preßte es zwischen die Zähne. O jemine

? 0 je! Das schmeckte wie Lebertran!, wie Unschlitt -- mit höchster Mühe drückte sie den Bissen hinunter. Aber sie mußte auch Schwarzbrot nehmen und der Kaspar drängte noch stärker: . . ^Nur wacker zugreifen, gnädige Frau! --- Nur nicht schmieren, wenn's schmeckt und nicht zu schlecht ist!' ^ . Auf diese Anmutung hin mußte die Frau noch einmal nehmen, obwohl ^hr der erste Bissen fast den Magen umkehrte. Tann sagte sie aber: - ^Jch danke bestens, Hoheit ich will Sie nicht berauben.'^ ^ „Von Berauben ist keine Idee

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 10 di 16
Data: 29.07.1911
Descrizione fisica: 16
doch lange, qualvolle Stunden gräßlicher Todes angst und Unruhe durchkämpfen mußte. Der verunglückte Aebermeersluss des österreichischen Aviatikers Bier. Schießwesen, Jagd u. Fischerei. K. k. Hauptschiefistand Imst. Bei dem auf Distanz 400 Schritt abgehaltenen drei Kaisergaben schießen erhielten folgende Schützen Beste: Am 9. Juli: Haupt: 1. Kneringer Roman, 2. Wächter August, 3. Gabl Karl, 4. Kopp Wilhelm, 5. Falkner Johann, 6. Perl Ehrenreich, 7. Wächter Kaspar. Schlecker: 1. Perl Ehrenreich

, 2. Kneringer Roman, 3. Wächter Kaspar, 4. Wächter August, 5. Gabl Karl, 6. Kopp Wilhelm, 7. Jäger Josef. Serien (Altschützen): 1. Wächter August, 2. Perl Ehr., 3. Wächter Kasp.,4.Kopp Wilh.,5. Gabl Karl, Nachleser Kneringer Roman. Serien für Jung schützen: Kopp Erich, Falkner Johann, Gabl Rud., Günter Johann, Stigger Albert, Jäger Josef, Kopp Paul, Kienel Karl. — Am 16. Juli: : i Wissen Sie, es ist nicht meine Gewohnheit etwas weiter zu sagen, was ich blos hörte! Aber bei Frauenlob-Waschextrakt

habe ich mich selbst überzeugt, daß es das beste, reellste Waschpulver ist und vollständigen Ersatz für Rasenbleiche bietet. Mit Fraueniob-Waschextrakt eingeweichte Wäsche wäscht man in der halben Zeit und ohne Mühe © tadellos rein. « Haupt: 1. Lechner Martin, 2. Kopp Wilhelm, 3. Wächter Kaspar, 4. Gabl Karl, 5. Wächter August, 6. Kopp Erich, 7. Säger Jos. Schlecker 1. Kneringer Roman, 2. Taschler, Wachtmeister, 3. Wächter Josef, 4. Kopp Wilhelm, 5. Lechner Martin, 6. Perl Ehrenreich, 7. Wächter August. Serien (Altschützen

): 1. Wächter August, 2. Perl Ehrenreich, 3. Kopp Wilhelm, 4. Wächter Kaspar, 5. Gabl Karl. Nachleser Roman Kneringer. Serien für Jungschützen: Gabl Rudolf, Säger Josef, Kopp Erich, . Günter Emil, Schweighofer Emil, Walch Heinz, Ambrosig Martin, Kopp Karl. — Am 23. Juli. Haupt: 1. Kopp Wilhelm, 2. Kleinheinz Alois, 3. Wächter August, 4. Wächter Josef, 5. Gabl Karl, 6. Mertlitsch Joh., 7. Säger Josef. Schlecker: 1. Wächter August, 2. Kopp Wilhelm, 3. Wächter Josef, 4. Säger Jost, . 5. Günter Emil, 6. Gabl

Rudolf, 7. Seebauer Joh. Serie (Altschützen) : 1. Kopp Wilhelm, 2. Wächter August, 3. Wächter Kaspar, 4. Wächter Josef, 5 Kopp Erich. Serien für Jungschützen: Kopp Erich, Gabl Rud., Kopp Karl, Kopp Paul, Günter Emil, Säger Josef, Turner Roman. Bis zum Datum des Bezirksschießens, 13. August, findet kein Kaiser gabenschießen mehr statt. Ein seltenes Jagdglück war dem Berg führer Franz Singer in Gramais beschieden, indem es ihm geglückt ist, vier Gemsen an einem Tage^ abzuschießen. Aus Unvorsichtigkeit

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 16
Data: 17.02.1907
Descrizione fisica: 16
Hrite 4. „Tiroler Volksboie/' Jahrg. XV. zusammen, der Mörder habe den Kaspar getötet und ihm das Gewand genommen, um in seinen Kleidern leichter entwischen zu können. Einige einsichtsvollere Männer erklärten zwar, das Ding sei noch lange nicht so gewiß, der Kreuz-Kaspar sei ein Flanierer und komme oft tageiveis nicht nachhause. Er werde sicher draußen im Lechtal oder drunten im Jnntal irgendwo hocken und seine Bäreugeschichten erzählen. — Ader die Weider mußten Recht behal-en. — Es wurde

nun die Gendarmerie- mannschaft des halben Jnntales ausgeboten und man suchte ebenso eifrig uach deu Spuren des Kreuz-Kaspar als nach jenen des entwichenen Verbrechers. Der Kreuz-Kaspar hatte sich unterdessen auf dieMieminger Alpe hinübergeschlageu und hielt sich dort einen Tag lang versteckt. Am nächsten Tage entschloß er sich nach Innsbruck hinabzuwandern, wo ebeu eiu größeres Freischießeu stattfand. Wenn er in Innsbruck gewesen, konnte er seine Abwesenheit von den heimatlichen Bergen schwarz auf weiß

nachweisen und niemand vermöble ihm die geschosseue Geiß auzuhäugeu, — Aber die Büchse und der ver lorene Schnerfsack? Da mußte er halt eine wolkendicke Lüge erfinden - sie konnten ihm ja gestohlen und von jemand anderm benützt worden sein. — Wenn nur sein Weib, die kuhdumme Habergeiß, sich nicht verplapperte! — Unter sotanen Ge danken schritt der Kaspar auch am zweite« Tage nachmittags ziemlich wohlgemut die Straße gegen Telfs hinunter. Er kam an ein Straßenwinshänslein und kehrte eiu

. In der Schenkstube driunen saß ein Gendmm und sonst niemand. Der Kaipar fnhr zusammen, als er den Wächter des Gesetzes erblickte. Doch setzte er sich in den gegenüberliegenden Winkel und schaffte ein Stam- perle Brauntweiu an. Ter Gendaim blickte sehr scharf herüber und der Kaspar schlug die Augen uieder. Ucber eiue Weile zog der Geudarm Schriften heraus und studierte darin, dann musterte er den Kajpar noch schärfer. Dieser zahlte und wollte abdampfen. — Da war der Gendarm aber rasch ausgestanden, kam herüber

und sagte: „Woher denn, Landsmann?' Ter Kaspar erbleichte und dachte in seinem tiefinnersten Herzenswinkel: O du dreimal geschlagener Kaiserzwanzger, jetzt geht's g'fehlt! Der Lump weiß schon alles. Aber, Kaspar, lüg'! Wenn du nicht den glasblanen Himmel heruuterlügst, dann hockst bis an die Achseln in der Brennsuppe! —Laut aber autwortcte er: „Zuoberst vom Oberland komm' ich!' „Und wohin denn?' „Znm Schießen nach Innsbruck!' „Ohne Büchse?' „Eine Büchse krieg' ich schon zu leihen, Hab'gute Freunde

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Tiroler Volksbote
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Pagina 3 di 28
Data: 10.03.1910
Descrizione fisica: 28
Oberland mit seinem Ruhm und seinen Großtaten zu erfüllen. So oft der Kaspar in Innsbruck war, nahm er beim Denglwirt, einem altm Freund und Schützenbruder, Quartier. An einem andern Orte könne er gar nicht bleiben, wenn nicht zufällig sein Gevatter, der Kaiser, da sei und ihn in die Hofburg einlade, versicherte der Kaspar. Diesmal ging es aber gefehlt. Der Kaspar hatte sich nicht angemeldet und es waren bei seinem Eintreffen schon alle Zimmer beim Denglwirt an andere Schützen vergeben. — Davon

hatte der Kaspar keine Ahnung, als er spät abends in die Wirts stube mitten unter die lustige Schützengesellschaft hineinstampfte und schrie: „Hollah, Mander, der Kreuzkaspar von Grünbühel ist da-, jetzt werden die Beste teuer.' „Ah, grüß' Gott, Kaspar!' — „Hast zuviel Geld?' — „Kommst wieder Erdäpfel graben?' — grüßten mehrere Stimmen. Da trat der Denglwirt aus einer Ecke hervor und sagte: „Aber, Kaspar, heut' bringst mich in eine große Verlegen heit — es ist kein Platz mehr. Hättest mir g'rad' ein paar

Zeilen geschrieben, dann hätt' ich dir ein Quartier aufbehalten. — Jetzt Hab' ich kein Zimmer mehr frei als die Giebelkammer; <lber dort bleibt niemand, weil keine Ruh' ist.' „Warum ist keine Ruh'?' fragte der Kaspar. „Es tut geistern in dem Zimmer, es geht leibhaftig um — jede Nacht — kein Gast vermag es auszuhalten.' „Hahaha, geistern!' lachten jetzt viele zusammen, aber dem Kaspar wurde ein biß lien schwnlig. Das bemerkte der Zeindl von Kolsaß und er rief auch gleich in den Lärm hinein: „Wirt

, in das Geisterzimmer darfst den Kaspar nicht tun, sonst wird er krank oder halbtot vor Angst. Siehst nicht, wie er schon Kisweiß ist? ... Lieber geh' ich in die Geisterkammer und laß dem Kaspar mein Zimmer.' Jetzt war der Kaspar an seiner empfindlichsten Stelle ge troffen. Stolz bäumte er sich in die Höhe und schrie: „Was sagst, du Unterländer Grünling? — Meinst, der KrenMpar ist auch ein solcher Henneler wie du? — — Der Kreuzkaspar und Furcht oder Angst, d i e sind nie bei'nander ge wesen. — Jetzt will ich g'rad

' extra das Geisterzimmer und kost' es, was es mag!.. Meint's etwa, der Kaspar hat nie nichts mit Geistern zu tun g'habt? .... Auf dem hohen Tennen droben Hab' ich einmal mit dem wilden Almputz gerauft; das ist ein schauerliches Gespenst, aber die Gurasch' Hab' ich ihm abgekauft. Geht's nur hinauf nach Grünbühel und laßt's euch von meiner Alten den Kasten anfsperren, da könnt ihr die grauen Haarwutzelu sehen, die ich dem Geist ausgerissen Hab'.... Und drunten in Wien, in der kaiserlichen Hofburg

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 10
Data: 21.09.1908
Descrizione fisica: 10
Organisation verhandeln, wenn er seinen Betrieb in Gang setzen wollte. Das ist ein großer Sieg der Arbeiter, den ein von Kapitalisten bezahltes und protegiertes „Arbeiterblatt" natürlich nicht zu würdigen versteht. Dann wurden die Löhne - 32 - ' „Daß du mir nicht mitgehst, Kaspar; denk an dein Elend und deine Kinder." Aergerlich wehrte Kaspar seiner Frau ab und warf ihr einen giftigen Blick zu, der noch giftiger erwidert wurde. „Ich meine, wenn wir an diesem Tage schon nicht arbeiten dürfen

, da wird es wohl am besten sein, wir gehen früh in die Kirche, damit wir den Tag christlich beginnen; dann wird man ja sehen, was sich machen lassen wird." Er sah etwas ängstlich zu seiner Frau hinüber, die ihn aber mit Verachtung strafte und nicht aufsah. „Wenn alle mittun, da können wir uns nicht auf die Seite stellen und ruhig zusehen, da müssen wir schon auch mit." „Ich werde dir schon helfen!" warf die Kasparin giftig ein. Kaspar ignorierte diesen Zwischenruf und fuhr fort: „Wenn weder Militär

und seufzte dabei. „Warum ist denn der Richter-Ton nicht mitgekommen?" srug Weber-Seff. „Dem ist ein Unglück passiert," antwortete der Kaspar, der am Bettrande saß und seine Pfeife rauchte; „beide Kinder sind ihm heute gestorben." „Was hat ihnen denn gefehlt?" srug Weber-Seff gleichgültig. „Wer weiß. Einen Doktor konnte er nicht haben — das können sich bloß reiche Leute erlauben — da mußten sie halt zu-, gründe gehen wie ein Stück Vieh, ohne daß man wüßte, woran sie eigentlich gestorben sind." Die Frauen

; ich glaube, die vorige Woche sind in unserem Dorfe mehr als zwanzig gestorben!" „Ist denn das ein Wunder?" frug Kaspar. „Den ganzen Winter wenig Arbeit und daher noch schlechteren Verdienst als wie gewöhnlich, der kaum auf Erdäpfel gereicht hat. Wo soll denn dann die Kraft Herkommen? Wenn dann ein bißchen was über sie kommt, dann fallen sie um wie die Fliegen und sind weg. War es denn bei meinem Mädchen anders? Da plagt man sich einige Jahre — steckt eine Masse Geld hinein und dann ist alles beim Teufel

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Tiroler Volksbote
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Pagina 5 di 16
Data: 17.02.1907
Descrizione fisica: 16
XV. „Tirnler Volkslinte.' Seite 5. „Hahaha,' machte er, „den Krcuz-Kaspar soll ich ermordet haben! Warum denn nicht gar den König Sank in der biblischen Geschichte? —- — Herr Nichter. der Kreuz-Kaspar ist so frisch und geiund wie ich selber ... Unkraut verdirbt nicht so leicht.' „Kennen Sie den Kreuz-Kaspar? Sie haben doch vorgestern erklärt, daß Ihnen der Mann ganz unbekannt sei.' „Kennen tu' ich ihn wohl, Herr Nichter; ich Hab' mich nur geschämt, es zu sagen... Wissen Sie, der Krenz-Ka'par

ist der dickste Lugenbcitet und der verdrehteste Leutansi'chrer im ganzen Oberlaud!... Ich Hab' nicht wollen sagen, daß ich mit dem Strick, mit dem Hanptlugner bekannt und befreundet bin... Aber der Kaspar ist pudelgesund, viel gesunder als wir alle... Ich bin ihm vorgestern auf der Straße vor Silz be gegnet ... Wenn's wahr ist, was er erzählt hat, dann ist er gerade vom Jnnslnucker Schießen zurückgekommen.' Da kam plötzlich ein Gerichtsdiener zur Türe herein und rief den Nichter hinaus. Nun redete der Kaspar

wieder' still innerlich zu sich selber: . Mein lieber Kaspar, kennst du dich noch aus? — Ich einmal nimmer!. .. Siehst du, ich Hab' dir's alleweil gesagt: .Lügen haben kurze Beine und du sitz'st noch einmal tüchtig in den Pfeffer^; ab^r gefolgt hast du mir nichts.... Jetzt hast dich so tief hineing'logen, daß gar nicht mehr heraussiehst, ge schweige denn herauskommst Kaspar, Kaspar, am End' kommst noch auf den Galgen, weil du dich selbst geranbmordet hast... Aber wehre», Kaspar, mußt dich un8 fest bleiben

! Am letzten Lügl bist noch lange nicht erstickt. In diesun Augenblicke giug die Zimmertür wieder auf und der Nichter erschien mit einer Frau am Arm. — Der Ka'par hatte nur einen Blick hingeworfen, dann kehrte er sich blitzschnell gegen das Fenster, es lief ihm siedend hech über den Rücken. Die Frau war schwarz gekleidet, ganz bleich im Gesicht und hatte tränengerötete Augen. Nun heulte sie auf: „Ja, ja, er hat ihn an!... Es ist der Rock von meinem armen Mann, vom Kaspar — ich seh's genau... und die Hose

auch! — O mein armer Kaspar!' „Herschauen!' befahl der Richter barsch dem Häftling. Der Kaspar aber drückte den Kopf noch tiefer in den Fenster- Winkel. Da trat rasch der Gendarm hinzu und drehte den Kaspar herwärts. Die Frau riß die Augen scheibenweit auf, rannte ein paar Schritte nach vorne und schrie: „Kaspar, mein lieber Kaspar, bist du's wirklich? — Du lebst? Du bist nicht ermordet?' Im nächsten Angenblicke jedoch wurde sie glührot, ballte die Fäuste und lärmte: „Du Spitzbub! Du Halloderer! Du Lump

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 07.09.1908
Descrizione fisica: 8
- 12 - Kollegen; die Weber setzten sich nieder und warfen den Bauern verachtende Blicke zu. „Jetzt seid ihr keck," rief Kaspar, zu den Bauern gewendet, „aber wenn die Ernte kommen wird, da werden die „Heugeigen" wieder gut sein, den Bauern zu roboten. Ich rühre keinen Finger mehr; ich werde nicht mehr so dumm sein und werde für eine Quarkschnitte den ganzen Tag arbeiten." „Wir auch nicht!" riefen mehrere. „Das ist immer ein Geschimpfe," fuhr Kaspar fort, „daß die Bauern keine Dienstboten kriegen. Schickt

eure Töchter nicht ins Pensionat, laßt sie zu Hause im Stall; laßt eure Söhne nicht studieren, laßt sie hinter dem Pflug gehen, da lverdet ihr Arbeiter genug haben. Aber die Herrschaften sind heute schon zu stolz, die Kühe und Schweine zu füttern und das Feld zu be arbeiten, die möchten auf großem Fuße leben und die armen Leute könnten ihnen die Kinder als Dienstboten geben, damit sie sie ausschinden können." „Bravo!" riefen mehrere Weber urtb bewundernd sahen sie den Kaspar an, der ihnen so aus dem Herzen

gesprochen. Kaspar nahm einen Schluck Branntwein. Die Bauern schienen es darauf angelegt zu haben, die Weber zu ärgern. Statt aufzubrausen, wie es sonst Art der Bauern! ist, fing einer der Bauern an zu singen: „Hoan denn die Weber schoan wieder kei Geld, Kei Schuh und kei Stremp und kei Hosen, Do hoan se die leimerten Kittelen oan, Do tut se der Wend durchblosen." Lautes Gelächter von seiten der Bauern lohnte den Sänger. Die Weber steckten die Köpfe zusammen und nach einer Weile sang Kaspar: „Jach hoatte

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Tiroler Volksbote
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Pagina 11 di 18
Data: 06.08.1905
Descrizione fisica: 18
hatte. — — Die Leser kennen bereits den Kaspar, den großmächtigen Aufschneider und Prahlhans, den gewaltigsten Scharfschützen und Jäger aller Zeiten, seitdem die Welt steht und so lange sie noch stehen wird, den intimsten Freund und Spezi aller Kaiser und Könige, Prinzen und Fürsten, den Blasmichan und Wachtelhahn, den Land- und Stadtlugner des vergangenen Jahrhunderts. „Ja, Freunderln,' schrie der Kaspar und schlug mit der Faust auf den Tisch, „in Wien ist ein Schießen gewesen — da woll ist ein Schießen

, Kaspar, Respekt, solche Schützen könnt' ich brauchen, dann könnten wir die Welschen klopfen!' .... Nummernsterne hab' ich ein paar Hundert 'kriegt, aber ich hab' sie alle an die Herren Offiziere verschenkt, daß sie sie können aus ihrm Rockkragen hinaufnähen lassen . . . Die Beste sind noch alle unterwegs, ein halber Leiterwagen voll wird's wohl sein . . . wenn sie mir nur nicht alle gestohlen werden; auf diese Lumpen von Fuhrknechten hab' ich schon gar kein Vertrauen! . Beim Festzug

bin ich mit dem Kaiser Arm in Arm gegangen. Ich hab' alleweil wollen links gehen, aber der Kaiser hat mich auf die rechte Seite herübergeschoben und hat gesagt: ,Kaspar, mach' keine Spergamenten, ich weiß schon auch, was sich gehört!' . . . und die Leut' haben alle geschrien: ,Hoch Kaiser! Hoch Kaspar!' .... Nachher bin ich beim Kaiser auf Mittag eingeladen gewesen . . . Sapperlot, da haben wir gespeist: Zwanzig Gattungen verschiedener Bratlen, Knödel in Murmamentensulze . . . gltsch! . . Aepfel in der Mandelmilch

geworfen. Ich hab' sie aber schnell wieder aufgeklaubt und hab' sie weiter geraucht, hab' auch gesagt, daß ich mir aus so was nichts daraus mach' und daß ich mich nicht grausen tu' und daß ich's mir groß zur Ehre schätz', mit Sr. Majestät zusammen ein und dieselbe Zigarre geraucht zu haben . . . Wißt's, bei so hohen Herren muß man Manieren haben und verstehen, ein Kompliment an zubringen !' Solche und noch eine Menge andere haushohe Geschichten erzählte unter allgemeinem Halloh der Kaspar beim

„Ihren' - Wirt von der Bundesschießerei. Eine Geschichte aber, die ihm tatsächlich passiert ist und die vollständig auf Wahrheit beruht, hat der Kaspar niemals erzählt — aus gewissen Gründen. Da mit dieselbe nicht der Vergessenheit anheimfalle, wollen wir sie hier festnageln. Frau Mariann', die treue und bessere Ehehälfte unseres Bundesschützen, hatte ihrem Kaspar aufgetragen, er müsse ihr einen neuen Festtagshut von Wien mitbringen. / „Den besten und schönsten, den ich in ganz Wien antriff

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Tiroler Volksbote
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Pagina 11 di 16
Data: 13.06.1903
Descrizione fisica: 16
Nr. 12. „Tiroler BollSbote.' Seite 11. „Es soll ein großes Schießen sein und der Prinz Johann soll auch kommen — nicht?' fragte der Kaspar. „Ich hab' etwas gehört davon,' sagte der Prinz. „Kennst du den Prinz Johann?' forschte der Kaspar. „Nicht recht.' „Hast du den Prinz nie gesehen?' „Auf dem Porträt wohl, aber im Ge sicht nie,' bemerkte lächelnd der Erzherzog. „Du möchtest ihn aber gewiß gern ein mal in Wirklichkeit anschauen?' „Allerdings.' „So tu' nur deine Gucker auf und schau

' mich an.' „Wie meinst du das?' tat der Erz herzog betreten. „Ja, geht dir kein Seifensieder auf?' lachte der Kaspar. „Ich versteh' dich nicht.' „So muß ich dir's schon sagen,' erklärte der Kaspar mit Hoheit; „ich bin der Prinz Johann, ich selber.' Der Erzherzog war anfangs unangenehm überrascht und schaute den Sprecher zweifelnd an; plötzlich aber ging ein lustiger Zug über sein Gesicht und er sagte ganz unter tänig : „Aber, kaiserliche Hoheit, verzeihen Sie, daß ich nicht den gehörigen Respekt

' ... „Da ist nichts zu verzeihen,' fiel ihm der Kaspar ins Wort, „und reden tust mit mir per Du; ich sag' auch zu allen Leuten Du.' „Aber das darf ich doch nicht wagen, kaiserliche Hoheit.' „Freilich darfst, wenn ich's einmal sag'... und mit der kaiserlichen Hoheit magst auch ausbleiben; heiß' mich g'rad'Prinz Johann.' „Also, wenn du erlaubst,' tat der Erz herzog schelmisch „und wo kommst denn her, Prinz Johann?' „Gerad' von Wien herauf,' sagte der Kaspar. „Wie gebt's denn nachher dem Kaiser?' „Alleweil gut... halt

das Regieren tut ihn verdrießen.' „Was nicht gar?' tat der Prinz be lustigt. „Freilich verdrießen,' bekräftigte der Kaspar, „und er will alleweil die Krone niederlegen, der Ferdinand ... aber es tut halt mit einem Nachfolger hapern... der nächste daran wär' freilich ich — und der Ferdinand bettelt alleweil, so oft er mich sieht: ,Geh', Johann, sei so gut und über nimm das Kaisertum!' — aber, weißt, ich muß mir die Sache zuerst gut überlegen ... ... es wär' sonst alles ganz recht und schön

, wenn nur nicht die ewigen Band- lereien und Scherereien mit den Ministern wären — der eine braucht a Geld und der andere braucht a neue Montur — und von dem allen wollt' ich noch gar nichts sagen, aber den ganzen lieben Tag mit der schweren goldenen Krone und dein langen roten Kaisermantel in dem Wien herumspaziereu, das ist nachher schon gar zu langweilig.' Der Erzherzog lachte, daß ihm die Wangen schlotterten. „Warum lachst denn?' fragt der Kaspar streng. „Halt weil ich mir den Prinzen Johann in dem Auszug gar

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 3 di 12
Data: 01.01.1904
Descrizione fisica: 12
; in einzelnen Gegenden ist er sogar zum Miß brauch geworden, sodaß die Behörden einschritten und ihn — wie zum Beispiel in einem Bezirk des Unter innthals — verboten. Dort liefen die Buben von Weihnachten bis nach hl. Dreikönigen mit dem Stern herum und fochten die Wirthshäuser fast professions mäßig ab. Das wurde ihnen dann eingestellt. In der Imster Gegend hat sich das Stern singen in der Form erhalten, daß die drei Weif« oder Könige aus dem Morgenlande, Kaspar, Melchior und Balthasar, in phantastischer

Kleidung, theilweise mit gesärbeltem Gesicht (Neger, halbschwarz und weiß), die aus Gotdpapier gefertigte Krone auf dem Haupte, in die besseren Bauern» und Bürgershäuser gehen und dort ein paar recht eintönige Reime herabsingen. Der Kaspar hat an langer Stange einen goldenen Stern, den er zum Gesang wie eine Haspel dreht. Meistens suchen sich die drei Könige auch die Wirthshäuser zum Operationsfeld aus. Sie unter nehmen sogar förmliche Geschäftsreisen. In Imst zum Beispiel singen nicht nur Buben

und zwar auf Staatskosten durchzuführen. Aber auch die Bahnverbindung zwischen dem Bezirke Reutte und dem Jnnthale ist eine alte, wohlbegründete und nicht weiter verschieb bare Angelegenheit Tirols. Der Bezirk Reutte trägt alle Lasten, die dem österreichischen Staatsbürger in wahrlich nicht kleinem Maßstabe auferlegt werden; er muß auch trotz seiner Armuth und der ge ingen Berdienst- Der heute beim Sternsingen geübte Vorgang ist meist folgender: König Kaspar mit schwarz ge- rußeltem Gesicht und dem Stern tritt

in die Stube und spricht: König Kaspar bin ich genannt Und komm' daher vom Morgenland, Und komm' daher in schneller Eil', In vierzehn Tag' fünfhundert Meil' . . . Balthasar, tritt Du herein! Nun tritt der Balthasar auf. Das Gesicht desselben ist nur zur Hälfte schwarz gemacht. Sein Reim hat den folgenden Wortlaut: Ich tritt herein zum Knödelfest Und grüß' die Herrn und all' die Gäft' Und grüß' die Herrn und alle Goaß, I möcht' gern wissen, wie d' Hausfrau hoaßt . . Melchiorus, tritt Du herein! Der Melchior

dieser Bahn i m A n s ch l u s s e an j e n e von Mals nach Landeck auf Staats kosten ausführen lassen. Kaspar (einzeln): Jetzt Hab' ich schon g'hört die Schlüssel klingen, Jetzt wird man uns ein Stück Zelten (oder ein paar Kreuzer) bringen. Balthasar: Bin ich der Schweizer und Du der Bayer Nimm ich die Kreuzer und Du die Eier. Melchior: Wir müssen heute noch über's Joch Und haben noch nichts 'gessen als einen speren Erdäpfelkoch. Früher mag man den Sängern ein Stück Weihnachtszelten, vielleicht

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 7 di 10
Data: 06.08.1904
Descrizione fisica: 10
am 14. ds. in Innsbruck. K. k. Gemeindeschießstand Worderthle rsee. Bestgewinner vom Fahnenweihe-Festschießen. Haupt: Gottfr. Gstrein Kufstein, Ferd. Graz Thierberg, Kaspar Hausberger Fügen, Alois Plattner Wörgl, Josef Funk Oberaudorf, Jakob Hechl Thiersee, Anton Schmid Kufstein, Fr. Heizmann Thiersee, Stefan Jäger Kufstein. Ehrenbeste: Kaspar Hausberger, Ant. Tomann Wörgl, Martin Hnpfauf Kiefersfelden, Al. Plattner, Martin Kapfinger Thierberg, Joh. Wildauer Mariastein, Ludw. Faller Kufstein, Joh. Mairhofer

Kiefersfelden, Jos. Friedens bacher Wörgl, Ludw. Dengg Kiefersfelden, Joh. Lechner Landl, Stefan Jäger. Gedenkscheibe: Jos. Gasser Kufstein, Anton Brunschmid Oberaudorf, Martin Kapfinger, Franz Heizmann, Alois Plattner, Ferd. Graz. Schlecker: Jakob Hechl, Kaspar Hausberger, Anton Tomann, Josef Bichler Landl, Martin Hupfauf, Alois Plattner, Albert Goldschmid Kiefersfelven, Jos. Leiminger Oberaudorf, Ant. Brunschmid, I. Wildauer, Gottfr. Gstrein, Franz Sock Thierberg, Joh. Mayrhofer, Ludw. Faller. Serienbeste

: Josef Bichler, Kaspar Hausberger, Anton Brun schmid, Josef Gasser, Joh. Lechner. Das Schießen wurde von 57 Schützen besucht u. diese gaben insgesamt 3172 Schüsse mit 150 Nummern ab. Die Vorstehung des k. k. Gemeindr-Schieß- standes Vorderthiersee bringt auf diesem Wege allen Teilnehmern an dem Schützen-Fahnenw-ihefest den herzlichsten Dank dar für den so zahlreichen Besuch. Ganz besonders danken wir dem Schützenverein Landl (Patenverein) für seine aufopfernde Tätig keit bei dem Empfang der Vereine

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 15.01.1908
Descrizione fisica: 8
Herrn Theodor Kaspar verdanken, der es mit der Kunst noch ehrlich hält. Das volle Haus zeigte deutlich die Beliebtheit, die sich Herr Kaspar im Laufe seiner zweijährigen künstlerischen Tätigkeit bei unserem kunstsinnigen Publikum errungen bat. Natürlich war auch diese Klassikervorstellung mit Hinder nissen verbunden. Daß nebenan im Stadtsaal am gleichen Tage ein außerordentliches Konzert statt fand, ist man schließlich schon gewöhnt, daß sich jedoch unsere rühmlichst bekannte Zensurbehörde

? Nun ja, wie kann denn aber ! auch Mephisto sagen: Die Kirche hat einen guten Magen, Hat ganze Länder anfgefreffen Und dach nach nie sich übergessen! Die Kirch' allein, meine lieben Frauen, Kann ungerechtes Gut verdauen! Das ist doch die reinste Gotteslästerung! Noch dazu im heiligen Land Tirol solche Worte des Dichterfürsten zu hören! Doch zur Aufführung zurück! Herr Rubel sprach den großen Monolog schön; sein „Faust" ist zwar nicht ganz einwand frei, doch befriedigt feine Leistung (besonders in der Gretchenszene). — Herr Kaspar

hatte als „Mephisto", wie ja voramzusehen war, außer- ordentllich viel Beifall; die besonders schwierige Regie, die das Stück erfordert, sowie die richtige Auflassung seiner Rolle rechtfertigten dielen; der Künstler wurde außerdem durch zwei Lorbeerkrünze besonders ausgezeichnet. — Das „Gretchen" des Fräulein Riga war alles Lobes wert; schon ihre Bühnenerscheinung befähigt sie für eine solche Aufgabe. — Herr Lübau (Famulus) gefällt uns in modernen Stücken (im Gegensätze zu Herrn Kaspar) entschieden besser

, doch war seine Leistung ebenso wie diejenige des Herrn Anthony (Schüler) befriedigend. — Der „Martha" der Frau Kühn sei noch lobend gedacht; alle anderen Darsteller müssen sich für diesmal mit einer gemeinschaftlichen An erkennung begnügen. Un§ wäre es unr recht, w nu Herr Kaspar in der Saison mehrere Benefiz- abeude hätte! Ls. Briefkasten. M. A., Rheinfel den. Für 1907 ist noch das vierte Quartal zu begleichen, und zwar mit 3 E 20 h. Tiroler Bereinsnachrichten. Verband der Metallarbeiter, Orts gruppe Innsbruck

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