„Du bist ein Prachtkerl/ unterbrach ihn der Kornei; «Wie aber, wenn die Bäuerin Lärm machen und uns einen Streich spielen sollte?" „DaS wird fie nicht, dafür will ich sorgen." „Gut denn, am Montag in der Nacht. Bis dahin leb' Wohl, Bauer 1* Der Kommandant erhob sich, Kaspar ver ließ mit linkischem Bückling die Stube. Die verabredete Nacht war angebrochen. Das Abend rot war verglüht und wolkenlos spannte sich der Himmel über Berg und Wald aus mit seinen tausend und aber tausend Sternen
." „Bleib' noch eine Weile!" bat die Bäuerin, „ich weiß nicht, was es ist, mir ist heute so angst, gerad', als ob einem von uns ein Unglück zustoßen sollt', ich mein’, ich müßt' dich zurückharren." „Glaubst etwa wegen dem Kaspar, der sich im Stalln- tal hennntreibeu soll? Geh', sei nicht kindisch, was wird mir denn begegnen! Es ist schon spät und vor Tages anbruch mutz ich aus der Lampsen sein, also behüt' dich Gott!" „Wenns denn sein muß," sagte die Bäuerin klein laut. ,^eb' wohl und Gott schütze
aus dem Waldes dunkel die weiße Säule. Nur noch wenige Sätze — jetzt war sie erreicht. Ties atmend stand er still, von unten flammte noch ein Blitz, eine Kugel pfiff um sein Ohr — ein heller Juchzer war seine Antwort, dann verschwand er im Gebüsch. Zu Weng war indessen, nachdem es stille geworden, eine dunkle Gestatt mit einer Laterne aus dem Hause her vorgekommen, — es war Kaspar. Vorsichtig näherte er sich dem Gefallenen, der noch in seinem Blute dalag. „Rh, der Körnet!" murmelte er, während er ihm in's
nicht geahnt, daß die Geschichte einmal, und so bald, ein solches End' nehmen könnte!" Die Bäuerin richtete sich aus. „Geh' von mir, Per- räter!" sagte fle mit einem verachtenden Blick gegen Kaspar. „Haltet Ihr mich dafür?" lachte dieser, „ha, ha! Ich will's nicht leugnen; aber jetzt vorerst von etwas An derem. Wißt Ihr schon, daß vor Eurem Haus ein Toter liegt, und wißt Ihr, wer ihn erschossen hat? — im Kampfe erschossen? — der'» getan, ist in den Händen der Werber." Anna seufzte tief aus. „Ich allein
," fuhr Kaspar finster fort, „war Zeuge der Tat, die Soldaten werden mir nichts widersprechen; und wenn ich nun hingehe und vor Gericht beschwöre, wie der Jäger Max den da unten meuchlings überfallen und getötet, was geschieht dann? — Bei Gott, ich hätte Luft, den Spaß zu versuchen!" „Kaspar, Kaspar, sei kein Teufel!" „Wollt Jhr's anders, so werdet mein Weib!" „Ich dein Weib? Nimmermehr, mir schaudert bei dem bloßen Gedanken." „Nun gut. so bleibt's bei meinem Vorsatz. Nicht als Soldaten, nein