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Der Arbeiter
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Pagina 8 di 12
Data: 26.11.1930
Descrizione fisica: 12
werden. Die Sorgen de^ alten Hornbacher rührten nun daher, datz keiner semer Buben älter war wie der andere. Sie waren nämlich Zwillinge. Glichen einander wie ein Ei dem andern, der einzige Unterschied war der, datz der eine Kaspar, der andere Melchior hieß. Das sah man ihnen aber nicht an. Der Hornbacher und seine vor meh reren Jahren verstorbene Frau hatten die beiden auch nur an dem kleinen Lebersleck hinter Kaspars rechtem Ohr auseinander gekannt. Fremde, die dieses Erken nungszeichen nicht kannten, wußten

, nie, ob sie den Kasper oder den Melchior vor sich hatten. Die Folge waren heiterste Verwechslungen. Um ganz gerecht zu sein, hätte der Hornbacherhof also geteilt werden müssen, aber dieser Gedanke lag dem Alten und den Söhnen fern. Einer bekam den Hof, der andere das Geld. Das stand fest. Eine andere Lösung gab es nicht, konnte es nicht geben. Hornbacherhof auf ewig ungeteilt. So lautete die Losung dieses alten Bauernstammes Wer aber wurde nun Bauer? Kaspar oder Melchior? Der Hornbacher

. Das haben sie geerbt. Der Alte hat auch lange nicht wollen, hat sich grotz- müchtig dagegen gesträubt. Du bist gar schon vierzig ge wesen, Vetter, wie du die Margret gefreit hast?" „Stimmt. Base Trine. Ich möcht' auch meine Buben nicht drängen, denn so was mutz ordentlich überlegt fein, aber mir geht eine andere Sache im Kopf herum. De rentwegen bin ich heute zu Euch um Rat gekommen." „Erzähl'!" „Ihr wißt. Base Trine, der Kaspar und der Melchior sind Zwillinge, also beide gleich alt. Welcher soll nun den Hof

, „sogar eine halbe Stunde, aber es weiß kein Mensch mehr, ob Kaspar oder Melchior zuerst auf die Welt kam." „Dann ist es nichts damit. Also dann, Vetter, müßt' ich in diesem Falle nur einen Ausweg." „Der wäre, Base Trine?" „Wie du sagst, ist seit dem Tode deines Weibes keine rechte Ordnung mehr im Haus. Nun so würde ich Haus und Hof dem geben, der zuerst heiratet und eine Fa milie gründet. Ist nur recht und billig. Der andere mutz mit dem Geld vorlieb nehmen." „Base Trine", rief der alte Bauer erfreut

machen, denn wir brauchen wieder blutnot wendig eine Frau im Hause. Gut' Nacht!" Kaspar und Melchior sahen sich nicht besonders geist reich an und machten Gesichter, als hätten sie soeben ein ganz besonderes Quantum Essig geschluckt. „Melchior!" „Hm!" „Willst du heiraten?" Der lachte grimmig auf. „Fällt mir nicht im Traume ein. Und du?" „Ausgeschlossen. Aber der Vater hat schon recht. Eine Frau sollt' ins Haus. Es verludert alles bei diesem Magdregiment. Kein Loch flicken sie dir zu und keinen Knopf nähen

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 10
Data: 12.03.1930
Descrizione fisica: 10
an sich selbst; fremoes ueiö. oer Seelenschmerz eines getretenen Mutteryerzens, war ihr ärger. Sepha und Kaspar wechselten sich in der Nachtwache bei der Kranken ab. denn man mutzte Otta nach Kas pars Anraten sieißig feuchte, kühlende Tücher aus legen, sollten ihre Schmerzen gelindert und ihr das kommende Wundsieber nicht gefährlich werden. Es war um 2 Uhr morgens. Die Bäuerin war um 1 Uhr schlafen gegangen und hatte Kaspar die Nacht wache überlassen. Leise öffnete sich die Kammertüre uno Klaus trat

auf den Zeyensptzen zu Kaspar und flüsterte: „Latz mi a bihl da sein, wenn i no länger da drüben lieg und über die Sach nachdenk, muh i den Lauser ganz derschlag'n." Im Flüsterton unterhielten sich die beiden. Klaus meinte: „Wenn der Bauer kommt, werd i ihm schun sag'n, um Martini geh i, in so am Haus bleib i nimmer." „Nit Klaus, fell war ganz g'fehlt", entgegnete Kas- par, „nachher ist ja die Bäuerin und dös arme Diandl ganz alloan. Latz dös lei mir über. Mir werd'n dö G fchicht anderster drahn; der Bua muß

nötig, der Bauer gibt schun nach, muh nachgeb'n! Es bleibt ihm ja nix anders . . .“ Er schwieg, denn Otta hatte etwas gemurmelt. Leise stand er auf und beugte sich über die Kranke. „Hast nit was g'sagt, Otta. was möchst denn gern?" Kurze Zeit war es still. Otta hatte Kaspars Frage nicht gehört. Kaspar blieb bei ihr stehen. Wieder mur melte die Kleine und Kaspar beugte sich herab, um zu verstehen, was sie wolle. Sie redete mit ihrem toten Tati. Kaspar erschrak nicht, wußte er doch, daß gegen Morgen

das Fieber kommen würde. Er ging zu Klaus hin und flüsterte ihm ins Ohr. „Abreden tut's, 's Fieber hat schun ang'fangen. Geh in die Kuch! und bring a Schüssel kaltes Wasser und tue a biß! Essig drein. Dös kühlt gut. Klaus fragte: „Ja, meinst, es ist nit g'scheiter, ihr a bihl zur Ader z'lassen, sell hilft a bei söttnen Sachen?" „Ah bei'eib nit", antwortete Kaspar, „laß dem Diandl sei frisches Bluat, war schad um jeden Tropfen. So arg wird's nit werd'n, sie ist ja no jung, und der Essig hilft schun a. Geh

lei, und bring a groatze Schüssel voll." Lautlos, m'.t nackten Füßen, schlich Klaus durch die Kammer. Bald war er wieder zurück. Kaspar öffnete das weihe Hemdchen des Mädchens und zog es ihr sachte über die Schulter herab. K.aus wandte sich ab. Ihm wäre es wie eine Heiligtumjchän- dung vorgekommen, hätte sr diesen jungfräulichen Körper des Mädchens angesehen, da er doch yier eigent lich n.chts zu tun yatte. Schwer hob und senkte sich die kind.iche Brust, dw, erst im Werden, doch schon künf tige

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 10
Data: 03.12.1930
Descrizione fisica: 10
Seite 194. „Der Bergfried- Rr. 49. ein Müde!. Mensch, mach' dich dazu, hast Zeit, wär'st nicht der erste, der die Rosl macht'." Kaspar starrte eine Weile nachdenklich vor sich hin, dann zog er aus der Westentasche eine ganz klein zu sammengelegte Banknote, warf sie der Norm' in den Schoß und sprach, sich zum Gehen wendend: „Das ist für die Auskunft; wenn etwas draus wird, kriegst den Pelz, alte Schachtel, weißt schon was für einen", und schlug lachend die Türe hinter sich zu. Als die beiden

Brüder einige Tage nachher Holz vom Walde herabfuhren, fragte Melchior während des Aus ladens spöttisch: „Wie stehts mit dem Heiraten, ich Hab dem Bater gesagt, du hättest die Absicht." „Ich Hab die Herzas gezogen, das andere ist meine Sach. Uebrigens, morgen abends geh ich auf Braut schau, wenn du es wissen willst." „Alle Wetter! Wohin denn?" „Zuerst meiner Nase nach» so ungefähr auf Nutzberg zu", gab Kaspar zur Antwort. . . Der Schwammbergerhof in Nutzberg war in der Tat ein statt! w-er Besitz

man bei sammen, da wurde draußen aus der Straße plötzlich das Geknatter eines Motorrades hörbar, das unmittel bar vor dem Hofe verstummte. Der Haushund schlug an, man hörte die Stimme eines Mannes, der Hund beruhigte sich wieder, es ging die Haustür, gleich dar auf klopfte es an die Stubentüre. Auf Rosls Herein wurde die Türe geöffnet und herein trat ein großer, breitschultriger, nicht mehr ganz junger Mann, kein anderer wie der Hornbacher Kaspar von Kleinfelden. „Guten Abend beisammen", sprach er mit feiner

ruht en, tiefen Stimme. Dann wandte er sich an den Haus- errn, der sich erhob und dem Gaste entgegenging. „Grüß dich, Schwammberger!" „Grüß dich auch, das ist ja der Hornbacher . . .?" „Der Kaspar bin ich." „Grüß dich, Kaspar. Freut mich, daß du auch einmal zu uns findest. Nimm Platz!" Nun kamen auch Rosl und ihre Mutter herbei und grüßten den Ankömmling, währen- die anderen Bur schen Kaspar mit etwas verdächtigen Blicken matzen. „Schwammberger", sprach Kaspar, „wir haben ge hört, du hättest

einen schönen Zuchtstier zu verkaufen. Wir brauchen einen. Vielleicht werden wir handels eins." „Kaspar", antwortete der Bauer bedauernd, „den Stier habe ich gerade gestern an die Genossenschaft in Zeltwea verkauft." „Da komm ich also zu spät. Nachher vielleicht ein an dermal. Alsdann, wenns gestattet ist." Er ließ sich auf einen Stuhl nieder, den ihm Rosl hingestellt hatte. Nun setzte sich auch der Bauer zum Tische. Rosl brachte Most und Schnaps. Während sich Kaspar die Pfeife füllte, sah

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Der Arbeiter
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Pagina 8 di 12
Data: 17.12.1930
Descrizione fisica: 12
.Der Bergfried' Nr. 51. Seite 202. Kaspar und Melchior. 3 Eine heitere Dorfgeschichte von Wolfgang K e m p t e r. (Schlug.) Aus der Viertelstunde wurden drei geschlagene Stun den, bis die Echwammbergerin das Everl ersuchte, den Wagen anspannen zu lassen, sie müßten nun heimzu. Sie hatten sich alle prächtig unterhalten und die Zeit war wie im Fluge gegangen. Und als die Nußberger abgefahren, da bestieg auch Melchior sein Motorrad und fuhr Kleinselden zu, ohne den Brückner Klemens gesehen

zu haben. Am Dienstag, als es gegen Abend ging, da betrach tete Melchior besorgt und voll brüderlicher Teilnahme das Bein seines Bruders. „Kaspar", meint er, „mit deinem Fuß ist's noch nichts. Du solltest ihn unbedingt noch schonen. Es wird am besten sein, wenn ich wieder nach Nußberg fahr', einmal will ich dir das Opfer schon noch bringen." „Ist mir recht", rief Kaspar, „ich hält' gerade schon fahren können, das strengt den Fuß nicht sehr an, aber wenn du noch einmal so gut bist, ist es mir wirklich lieb

. Und schlau, wie es Verliebte immer sind, wußte er es so einzurichten, daß er vor dem Heimgehen noch allein mit Rosl im Hausflur stand. Diese, sozusagen letzte Gelegenheit ließ er sich nicht entgehen. Er spielte seine Rolle als Kaspar bis zur Vollendung und hinterging den Bruder in der schnödesten Weise. Er nahm Rosl einfach in seine Arme und küßte das liebe Mädel nach Herzenslust ab. Und Rosl wurde wohl purpurrot, wehrte sich aber nicht im geringsten. Das machte den stürmischen Liebhaber noch kühner

. „Mädel, ich Hab' dich närrisch lieb!" „Ich dich auch, Kaspar", gestand Rosl leise und ge schämig. Da gab es Melchior einen Ruck. Die Komödie war zu Ende, jetzt wurde es Ernst. Kurz entschlossen sprach er: „Rosl, mutzt' mir nicht bös sein, wenn ich dich ein wenig betrogen Hab'." „Mich!" „Ich bin nicht der Kaspar!" „Nicht! Wer denn?" fragte Rosl und wurde ganz blaß. „Der andere Bruder, der Melchior. Der Kaspar hat sich letzte Woche den Fuß verstaucht, da hat er mich herübergeschickt, daß die beiden

und unterhaltender wie dein Bruder." „Hurra, Mädel, dann sind wir eins." Nun schien er in einer Viertelstunde einholen zu wol- len. was er mden letzten zehn Jahren seines Lebens an Küsten versäumte. -j? u i ^H^"stahrt dachte er nur an seinen herzigen «chatz. Nicht an den Hornbacherhof, nicht an die Herzas und nicht an den Bruder. Am Donnerstag abends nach dem Nachtessen ging er seinem Bruder in die gemeinsame Schlafkammer nach, wo sich Kaspar eben umziehen wollte. „Wo willst hin, Kaspar?" FW so dumm

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Der Arbeiter
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Pagina 8 di 14
Data: 25.03.1931
Descrizione fisica: 14
und einen Liter Wein dürft ein Musikant überhaupt nimmer aufhörcn." Er langt nach seinem Kruge und trinkt in langen Zügen. Das hat ein anderer schon bemerkt und spöttelt zur Musik hin. „Mir scheint, du Hast nit so unrecht, mit dem „Nim- meraufhören", du bleibst im Krug ja über Nacht drin nen." Dabei ahmt er auffällig die Trinkbewegung nach. Lautes Lachen quittiert den Spott. Doch Kaspar ist ganz erfüllt von der Würde und Bedeutung seiner heu tigen Tätigkeit und fast beleidigt spricht er: „Ist ja auch wahr

! Meint der Kerl grad, man braucht das Werkl bloß aufziehen und Schmiere sei nit not wendig. Ueberhaupt, das tu ich mir schon ausbedingen, wir sind die Schellentaler Tanzmusik, die beste weitum rrnd keine Drehorgel." Wieder trinkt er lange. Dann stellt er den Krug hin und knurrt für sich: „Bei so verliebten Paarln mutzt schon vom Zuschauen Durst kriegen." Das hat dem Spötter gegolten. Er hat es gehört und ist nicht willens, sich von Kaspar vor feinem Mädchen Herabkanzeln und foppen zu lassen

. Er lpottet weiter: „Nit, nit. Kaspar, ich bitt dich, red nit so schein heilig. Verliebtsein ist bei dir wirklich nit notwendig und hübsch gleich, ob du in Gesellschafr von Verliebten oder m einer Gletscherspalten hockst. Deine Gurgel ist im mer heißglaufen, dürr und trocken wie der Südwind. Nit ohne Grund brennt dir mitten im Gesicht ein ewiges Licht und das kein kleines." Schallendes Gelächter folgt der Spottrede. Alle ken nen doch den Kaspar und wissen nur zu gut, daß ihm am liebsten alle Tage

Tanzmusik und Fceiwein gewe sen wäre, bestenfalls am Karfreitag nicht, damit er wenigstens einen Tag im Jahre ordentlich ausnüchtern könnte. Kaspar ärgert sich. Ter Wein tut auch bas Seine dazu. Er erwidert beleidigt: „Du Flegel, sei ruhig. Wie wir so jung gewesen sind, haben wir uns einen an ständigen Menschen gar nit anzureden getraut." Scheinbar ernst antwortet der Spötter: „Ja, ja, das glaub ich dir wohl Kaspar. Es hält sich auch gar gut ausgenommen, wenn du mit einem anständigen Men schen geredet

hättest, es wär der Unterschied zwischen euch zwei zu arg ausgefallen." „Mandl, tu mich nit reizen!" ruft Kaspar zornig und fuchtelt wild mit seinem Klarinett in der Luft herum. „So einem Grünschnabel sollt der Tanzboden über haupt verboten sein. Braucht noch eine Milchflasche statt ein Mädl zum Tanzen." Tiefen Ernst heuchelnd, neckt der andere zurück: „Deswegen bin ich auch nit Herkommen, glaub mirs, Kaspar, ciewiß nit. Weißt, beim letzten Jahrmarkt Hab ich mir em neues Musikgehör gekauft

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 8
Data: 10.12.1930
Descrizione fisica: 8
Seite 198. .D«r Bergfried' Nr. 50. mal mitbekam, allerhand Achtung, das war nicht zu verachten, auch wenn man es nicht brauchte. Also, wenn es schon sein muhte, dann die Rosl. So kalkulierte Kaspar und war mit sich völlig im klaren. Da hatte er das Mißgeschick, daß er sich in der Dunkelheit durch einen falschen Tritt den Fuß ver stauchte Er mutzte eine Zeitlang liegen, der Doktor befahl es. Am Donnerstag nachmittags ließ er seinen Bruder rufen. „Melchior", begann er, „ich kann am Abend

von Nutzberg den Nußbergern wegschnappen." „Will ich und tu ich auch." „Gut, Hab nichts dagegen. Hast du mit der Rosl schon gesprochen?" „Ich! Keine Spur. Das eilt nicht so. Ich muß mir erst ein Büche! kaufen, wos drinnen steht, wie man an bandelt und was man in solchen Fällen zu solch einem Frauenzimmer sagt. Bestellt Hab ichs schon." „Das Büchel?" „Na, was sonst." Melchior fing zu lachen an. „Kaspar, ich glaub, du bist nicht viel gescheiter wie der Reitenegger Sepp. Gar nichts sagt man, busselt einfach

das Madel tüchtig ab und die Geschichte ist gemacht." „Teixel" ries Kaspar verblüfft, „da hätte ich ja das Büchel nicht bestellen müssen. Na, ist nicht viel hin und wer weiß, was da alles drinnen steht. Heut kann ich nicht hinüber nach Nutzberg. Das war dem Naz und dem Sepp recht, wenn ich ausbleiben würde. Das darf nicht sein, Melchior, den beiden lausigen Lackeln über laß ich das Mädel nicht. Fahr du für mich zur Stubet." ..Ich!" „Natürlich nicht als der Hornbacher Melchior, sondern als Kaspar. Kennt

habe ich schon länger nicht mehr gesehen, mutz ein hübsches Frauenzimmer geworden fein." „Nett und sauber und kriegt was mit. Nachher kann ich dir halt noch mehr auszahlen." So fuhr denn an Kaspars Stelle Melchior nach dem Nachtessen mit dem Motorrad nach Nußberg. Im Schwammbergerhof fand er die Stubetebuben schon alle vor. Die Rosl zwischen dem Naz und dem Sepp, dessen feistes Gesicht vor Freude glänzte und strahlte, so daß die kleinen Schweinsäuglein förmlich drinnen ver schwanden „Guten Abend, Kaspar

in den Anblick der schönen Haustochter vertieft. Wie ein Engel so schön kam sie ihm vor. Dividomine, hatte sich das Dirndel herausgewachsen. Der Kaspar hatte einen guten Geschmack, das gab die schönste Bäuerin weit und breit. Die Gestalt, die präch tigen Haare, das Gesichterl mit der zarten Haut, wie Milch und Blut, die Augen. Melchior ging alle Augen blicke die Pfeife aus. Dann aber kam er mit Rosl in eine Unterhaltung, nun ließ er das Mädel nicht mehr los. Sprach und erzählte so gelungene Sachen

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 10 di 18
Data: 28.05.1927
Descrizione fisica: 18
- michlkalender zu machen, das trifft schon gar Das Gespenst am Schreiegg. Es war halb zehn Ahr abends. Beim Ten nenwirt in Grünbühel saßen der Mosthansl, der Grubenveitl, der Kropfbartl und der Mer- zenmuch. Plötzlich flog die Tür auf und herein stürzte der Kreuz Kaspar, hochrot im Ge sicht, triefend von Schweiß und auf der linken Wange ein Geschwulst wie ein aufgegangener Krapfen. „Um Gotteswillen, Kaspar, wo kommst denn her? Brennt's an ein' Ort?" „And was hast denn für einen Binqgel im Gesicht?" „Büblen

, tut's nicht spotten," hustete der Kaspar; „wenn euch, so was passiert wie mir, dann hat keiner mehr ein Zipfelchen Seele im Leib". Mir bebbert noch das Herz wie Nn Mühlbeutel. Denkt euch grad, ich komm von Großkirchen herauf durch den hohlen Weg. Es ist so kohlrabenschwarzpechfinster, daß man sich in die Augen greifen kann. Links steht der Zaun und rechts lärmt der Bach, daß man fein eigenes Wort nicht versteht. Wir haben die Quatemberwoche und da spukt der Schreiegger geist, will keinen Menschen

. Dann tut er einen jämmerlichen Plärrer und verschwindet. Ich nimm meine Füß' auf die Achseln und renn' in einem Karree her bis ins Wirts^ Haus, wo ich noch Licht seh'. Aber so eine Geisterwatschen, huu! Schaut, jetzt geht mir der Binggel schon auf wie ein Gugelhupf." „Kaspar, bind' einem andern so lärchbaum- große Bären auf, mir nicht!" rief der Most hansl. „Hast dich halt gefürchtet, Kaspar, wie eine gackernde Henn'," lachte der Grubenveitl, „und vor lauter Angst hast Geister gesehen

und bist an eine Zaunsäule angerannt." „Du Grasquatscher, du dummer, der Kreuz kaspar und fürchten, hast das einmal gehört? Da kennst mich schlecht. Iß zuerst ein paar Pfannen Mus, vor redest." „Die Geisterei ist bloß ein Weibergetratsch," schrie der Kropfbartl, „es gibt kein Gespenst, es gibt keinen Schreieggergeist!" „Wie wird da geredet"?" keuchte plötzlich eine Stimme zur Tür herein, wo die unter setzte Gestalt des Schirmsepp sich zeigte; „es gibt keinen Schreieggergeist? Und ich bin ihm soeben begegnet, dem Geist

das Sonnenlicht erblickt. Die übri gen vier aber brachen in ein schallendes Ge lächter aus. „Da schau' her, Sepp! Da steht der Schrei eggergeist." rief der Mosthansl, auf den Kreuz kaspar zeigend: »er hat vor Angst gekeucht wie eine Lokomotiv' und das Furchtfieber hat ihn geschüttelt, daß er einen brennheißen Atem von sich 'geben hat." „Und da steht dein Putz, Kaspar," fiel der Kropfbartl ein, indem er den Sepp vors Licht schob; „da ist der wilde Mann, so groß wie der höchste Lärchbaum, mit den brennen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 3 di 20
Data: 11.10.1928
Descrizione fisica: 20
: 1. Erhaltung und zweckmäßige Ausgestaltung insbesondere der Agrar- behörden, Ausgestaltung des Agrarrechtes und der weit gehenden Uebertragung der zivilrechtlichen Entscheidung an die 'Agrarbehörden. Schutz der 'Agrargemeinschaften. Kostenlose Durchführung der Gr undstücksKusammen- Der S«ppe»kaspar. Neue> verbesserte Auflage von Polo. Der Kaspar, der war kerng-'sund, Ein dicker Bub und kugelrund, Er hatte Backe» rot und frisch Und aß die Suppe brav bei Tisch. Doch einmal fing er au zu schrei'« „Ich effe

keine Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! Nein» meine Suppe esf ich utchtt* Am nächsten Tag, ja sich' nur her, Da war er schon viel magerer; Am dritten Tag, oh wch und ach! Wie ist der Kaspar dünn und schwach! Doch wenn die Suppe kam herein. Fing Kaspar wieder au zu schrei'« „Ich esse meine Suppe nicht! Mtüys Supp «' esf ich nichts DerzweifeÜ war die Mutter drum Und sie berief den Doktor Blum; Der hat den Kaspar angeschaut t tnh sich zuerst den Bart gekrau t, Worauf er zu der Mutter sprächt

! „Dem Kaspar schmeckt die Suppe nicht, Drum kocht sie ihm mit Kunerol, Dann s chm e ckt ste i hm! E uch wählt* TÄe Mutter tat wie er befichk Und Kaspar aß mit einem Mahj Er ward gefmw Und außerdem 00 Hchstß jrqh frnijfr wie ß ö o« « o t XOO^ reines LokoSnnßfsl^ nahrhaft und bekömmlich. legungen, von Regulierungen und Teilungen. Schutz «d«ev Bezugsrech-te für Holz, Weide und Streu «auf bet Grund lage der Trennung «von 'Wald und 'Weide; Anbahnung eines raschen Verfahrens. Angliedcrüng «der Grundver

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Der Arbeiter
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Pagina 8 di 10
Data: 05.03.1930
Descrizione fisica: 10
ge kommen. Der Großknecht meinte, Karl müsse doch auf dem Felde fein. Da erzäh le ihm Otta, was draußen vorgrsallen war. Kaspar schmunzelte und sagte: „No, der kann sein hinter's Viertel spüren, wenn ihn Klaus" - so hieß nämttch der Senner — „in den Hän den gehabt hat. I kenn den Burschen vom Militär her. A braver Kerl, aber helf Gott, wenn er grantig wird." Otta bat noch Kaspar, doch der Bäuerin von dem Vorgefallenen nichts zu erzählen. „Hast recht, Kleine, die arme Frau hat so wie so Leid' g'nug

in der Welt. Jeder hing die Sense an den großen Holzzapfen, der in oer Schupfenwand eigens dafür zwischen die Trag- ba.ken gesteckt worden war. Dann gingen sie in die Stube, wo bereits eine dampfende Schüssel auf dem Tische stand. Doch niemand setzte sich, eye nicht der Schaffer ein kurzes Gebet gesprochen hatte und sich ge setzt hatte. Dann erst, nachdem er an Stelle des Bauers als erster in die Schüssel gelangt hatte, dursten auch die anderen zugreifen. Mit keinem Worte wurde von Karl gesprochen. Kaspar

der Schaffer weiter, „gien aufs „Anwändle", und wenn's no zeitig g'nug ist, auf die Kapellwies'n; die sollt'n mir übermorg'n unter's Dach bringen. Auf dem nassen, moosigen Boden ziacht's 'm Grummet z'viel Saft aus." 3 Vergangenes Jahr. Nr. 10. ,Ttt W c r g 11 * « »” 88 . Wieder betete er laut und langsam das kurze Tisch gebet vor. Während dessen hörte man draußen im Hausflur ein Poltern. Ungestört betete Kaspar fort. Ehe er aber ganz geendet yatte, wurde die Türe auf- gestoßen und Karl stolperte

in die Stube. Sein rotes, glühendes Gesicht, sein Gang und seine glasigen Augen zeigten sofort, daß er angetrunken war. Kaspar kümmerte sich nicht darum und betete zu Ende. Da schrie ihn Kart an: „He du. wo breibt der Gruß, wenn der Bauer m die Stub'n kummt?" In ruhigstem Tone entgegnete Kaspar: „Bei uns kummt zuerst der Herrgott, dann der Bauer, aber nit sei halbg'wachsener Bua." Wütend schrie Karl: „Wer Bua, was Bua, 's Maul halt, wenn der Bauer üus'm Haus ist, bin i Herr am Hof, verstanden?" „Sell muß

nicht, daß seine Mutter auch einmal reoen konnte. In seinem Rausche schien es ihm. üis hätten sich alle gegen ihn verschworen. Zornig sah er um sich, so daß die Mägde eiligst die Stube veclie- en, nur Kaspar, K.aus und der Futterknecht blieben ei der Bäuerin. Gegen diese stämmigen Männer ge traute sich nun Karl doch nicht loszuzieyen. eine dunkle Erinnerung von heute morgens und einem Wetzstein mochte in ihm aufdämmern. Deshalb suchte er an sei ner Mutter eine Zielscheibe. Er ging aus sie zu und schrie

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 10
Data: 19.03.1930
Descrizione fisica: 10
zu, während er vor ihn hirnrat und ihm die Hand zum Handschlag hin- streckte, „cuso nachher bleib da! I versprich dir, der Bua wird a Gut tun, flnst, bei meiner Seel'.. . Teuf'l eini . . . !" Er ballte die Fäuste» unterdrückte aber den Zornes ausbruch und fuhr dann bittend weiter: „Gelt. Kaspar, bleibst da, und die andern a, tragt's mir dö Echand nit ins Dorf autzi. Denk dir. wenn's hotzet, dem Steinacher fei Bua hat fei Mutier g'schlag'n! . . . Jesses, mir drucket's 's Herz ab! Gelt, Kaspar, du bleibst?" „Red nit. Bauer

. Wenn ihm ein Knecht das sagen durste, wenn's auch Wahrheit war, dann war er auch nicht mehr Bauer, dann war er ein altersschwacher Greis. Das fühlte er und ratlos sah er Kaspar an. ^ „Was soll i tun, Kaspar, sag mir's! Woatzt du an Kaspar sah lange vor sich hin und dann sagte er: »I wützt fchun, was i tät'. wenn dös mei Bua war. I brächt ihn nach St. Georg zu den Patern. Die Hab n schon mehr so che Bürsch.n zahm g'macht. Dabei lernt der Bua arbeiten und a Wirtschaft führen. Dort latz ihn drei Jahr, dann mutz

bist, ist's Grummet unter Dach. Tuffs nit. nachher richt dir bis zum Samstag 's Geck zum Aus- zah.en. Nit ama! die Kloane, die Melkerin, bleibt dir tm Haus. Es ist für di und dein Hof und dein Bua bester, du tust 's erstere; latz dir raten, dann kummt d' Hilf von selber." Kaspar stand aus, sagte fein alltägliches „Gut Nacht, Bauer" und ging hinauf in die Kammer, in der Otta lag. Otta bemerkte ihn gleich beim Eintritt. Ein mattes Lächem huschte über ihre bleichen Züge. Kaspar trat zum Bett: „Grüß Gott

, Diendl, und wie getzt's? Hast no reO weh?" Leise flüsterte Otta: „Vergelts Gott, Schaffer, es wird schon bester, so viel elendig bin i halt no." „Dös macht nix", entgegnete Kaspar, „feil ist nach jedem Fieber. Bleib lei ruhig liegen und denk nit über die Sach nach. Nach Mitternacht bleib i wieder bei dir. damit die Bäuerin schlafen gehen kann. Gut Nacht, jetzt, und bleib ruhig liegen, es wird schun bald bester werden." Otta hatte seine letzten Worte schon nicht mehr ge hört; sie war vor Schwäche

wieder eingeschlafen. VI. Kapitel. Auf dem Steinachhof ging alles seinen alten Gang. Die Dienstboten waren geblieben, da der Bauer am Morgen nach dem Gespräch mit Kaspar nach St. Georg abgereist war. Karl, der den Bauer begleiten mutzte, wutzte weder Zweck noch Ziel, noch datz St. Georg ein Arbeitshaus und eine Besserungsanstalt für verwahr loste oder ungeratene Knaben war. Es war wohl der schwerste Gang, den der Steinachbauer in seinem Le ben gegangen war. Die Zögünge hatten dort strenge Zucht und ihr Aus seher

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 3 di 8
Data: 13.10.1928
Descrizione fisica: 8
. — l. (Die 10jährige Gründungsfeier) be geht die Ortsgruppe des Landesverbandes der Kriegsinvaliden, Witwen und Waisen Tirols in Kufstein diesen Samstag, den 13. Oktober, im Saale des Gasthofes Andreas Hofer. Diese wür dige Feier verdient einen guten Besuch, nament lich auch von Seite der geladenen Gäste. Der Suppenkaspar. Neue, verbesserte Auflage von Polo. 9 Der Kaspar, der war kerngesund, Ein dicker Bub und kugelrund, Er hatte Backen rot und frisch Und aß die Suppe brav bei Tisch. Doch einmal fing er an 31t

schrci'n: „Ich esse keine Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! Nein, nieine Suppe ess' ich nicht!" Am nächsten Tag, ja sieh' nur her, Da war er schon viel magerer; Am dritten Tag, oh weh und ach! Wie ist der Kaspar dünn und schwach! Doch wenn die Suppe kam herein, Fing Kaspar wieder an zu schrei'n: „Ich esse meine Suppe nicht! Nein, meine Suppe ess' ich nicht!" Verzweifelt war die Mutter drum Und sie berief den Doktor Blum; Der hat den Kaspar angeschaut Und sich zuerst den Bart gekraut. Worauf

er zu der Mutter spricht: „Dem Kaspar schmeckt die Suppe nicht, Drum kocht sie ihm mit Kunerol, Dann schmeckt sie ihm! Gehabt Euch wohl!" Die Mutter tat wie er befahl Und Kaspar aß mit einem Mal; Er ward gesund und außerdem So frisch und froh, wie ehedem. Kunerol 100 % reines Kokosnußfett, nahrhaft und bekömmlich. (Im Dienst verunglückt.) In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, den 11. Oktober, kam der in Kufstein stationierte Wagenschlosser Franz Kemptinger bei der Untersuchung eines Wagens mit einem Bein

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 10
Data: 30.04.1924
Descrizione fisica: 10
„Du bist ein Prachtkerl/ unterbrach ihn der Kornei; «Wie aber, wenn die Bäuerin Lärm machen und uns einen Streich spielen sollte?" „DaS wird fie nicht, dafür will ich sorgen." „Gut denn, am Montag in der Nacht. Bis dahin leb' Wohl, Bauer 1* Der Kommandant erhob sich, Kaspar ver ließ mit linkischem Bückling die Stube. Die verabredete Nacht war angebrochen. Das Abend rot war verglüht und wolkenlos spannte sich der Himmel über Berg und Wald aus mit seinen tausend und aber tausend Sternen

." „Bleib' noch eine Weile!" bat die Bäuerin, „ich weiß nicht, was es ist, mir ist heute so angst, gerad', als ob einem von uns ein Unglück zustoßen sollt', ich mein’, ich müßt' dich zurückharren." „Glaubst etwa wegen dem Kaspar, der sich im Stalln- tal hennntreibeu soll? Geh', sei nicht kindisch, was wird mir denn begegnen! Es ist schon spät und vor Tages anbruch mutz ich aus der Lampsen sein, also behüt' dich Gott!" „Wenns denn sein muß," sagte die Bäuerin klein laut. ,^eb' wohl und Gott schütze

aus dem Waldes dunkel die weiße Säule. Nur noch wenige Sätze — jetzt war sie erreicht. Ties atmend stand er still, von unten flammte noch ein Blitz, eine Kugel pfiff um sein Ohr — ein heller Juchzer war seine Antwort, dann verschwand er im Gebüsch. Zu Weng war indessen, nachdem es stille geworden, eine dunkle Gestatt mit einer Laterne aus dem Hause her vorgekommen, — es war Kaspar. Vorsichtig näherte er sich dem Gefallenen, der noch in seinem Blute dalag. „Rh, der Körnet!" murmelte er, während er ihm in's

nicht geahnt, daß die Geschichte einmal, und so bald, ein solches End' nehmen könnte!" Die Bäuerin richtete sich aus. „Geh' von mir, Per- räter!" sagte fle mit einem verachtenden Blick gegen Kaspar. „Haltet Ihr mich dafür?" lachte dieser, „ha, ha! Ich will's nicht leugnen; aber jetzt vorerst von etwas An derem. Wißt Ihr schon, daß vor Eurem Haus ein Toter liegt, und wißt Ihr, wer ihn erschossen hat? — im Kampfe erschossen? — der'» getan, ist in den Händen der Werber." Anna seufzte tief aus. „Ich allein

," fuhr Kaspar finster fort, „war Zeuge der Tat, die Soldaten werden mir nichts widersprechen; und wenn ich nun hingehe und vor Gericht beschwöre, wie der Jäger Max den da unten meuchlings überfallen und getötet, was geschieht dann? — Bei Gott, ich hätte Luft, den Spaß zu versuchen!" „Kaspar, Kaspar, sei kein Teufel!" „Wollt Jhr's anders, so werdet mein Weib!" „Ich dein Weib? Nimmermehr, mir schaudert bei dem bloßen Gedanken." „Nun gut. so bleibt's bei meinem Vorsatz. Nicht als Soldaten, nein

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Tiroler Wastl
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Pagina 7 di 12
Data: 18.12.1929
Descrizione fisica: 12
. Tlnd du fühlst's voll Seligkeit: Oölenfch bist du mit andern. Die durch Frrsal. O^ot und Streit Hoffend aufwärts wandern. Töalter Obrist ! Gelegenheitskäuse! in Schreibmaschinen aller führenden Marken für Büro und Reise Ernst Schmid, Innsbruck Triumphpsorte Ein tirolischer Spruchdichler. Im Rahmen der Adolf Pichler-Gemeinde hielt Professor! Hugo Klein am 9. Dezember d. I. in der Neuen Universität einen fesselnden Vortrag über Kaspar Speckbacher, der dereinst der Altmeister unserer österreichischen

Dichter war. Wiewohl Adolf Pichler in seinen „Tagebüchern" den Wunsch aussprach, er sollte in seiner Heimast nicht verges en werden, ist der Name Kaspar Speckbachers schon längst verweht. Wenige j Monate vor Pichler, in jenem denkwürdigen Jahre 1819, - das dem deutschen Volke eine so stattliche Anzahl berühmtes Dichter schenkte, wurde Kaspar Speckbacher zu Obermieming als Sohn des Postmeisters geboren. Er legte seine Studien in Innsbruck ab und ging nach Padua, wo er den großen italie- . nischen

Dichter Giovanni Prati kennen lernte, der sogar ein Liedchen von ihm übersetzte. In den Aufenthalt von Padua fällt auch das tragikomische Erlebnis, daß der arme Kaspar unter dem falschen Verdachte der Frauenentführung für einige Tage hinter Schloß und Riegel gesetzt wurde. Dafür gelobte sich der junge Tiroler, in seinem Berufe die Gefangenen stets menschlich zu behandeln. Als Richter finden wir Speckbacher in Silz, Klausen und Reutte, zuletzt in Imst, wo er im Jahre 1883 mit hohen Ehren

, zum Vorwurf gemacht, daß er auf die äußere Form seiner Gedichte zu wenig Wert legte, daran trug wohl sein Beruf schuld, der ihn vollends in Anspruch nahm und seiner Muse nur knapp be messene Ruhestunden gönnte. Vielleicht hat ihn gerade auch diese karge Musezeit auf die Kürze der Spruchdichtung ver wiesen. Als Spruchdichter verdient Kaspar Speckbacher, wie die- aus der Fülle der gebotenen Proben erhellt, würdig neben Adolf Pichler gestellt zu werden. Seine Epigramme stehen an Weihnachten naht

». Srrüchlein über die Redesacht 1er Parlamentarier, die „Dichteritis" talentloser Literaten, über den Ehe- und Wehe stand, das Strebertum in der Beamtenhierarchie erschiene^ keimfähig genug, um noch in dem Boden der Jetztzeit Wurzel zu schlagen. Kaspar Speckbacher blieb unvermählt. In Klausen soll sich allerdings ein kleiner Liebesroman ergebnislos abgespielt haben. Vielleicht hielt er es mit den Worten des alten Weisen: Heiraten ist schlecht, nicht heiraten ist auch schlecht, jetzt wähle! Zuweilen scheint

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 10
Data: 23.04.1924
Descrizione fisica: 10
, „du, der Baukn.echL aus Weng!" „Ja, wer soll denn heiraten?" „Nun, wer anders als eure Bäuerin und der Tratz- berger Jäger?" Kaspar sah den Alien verblüfft an: „Du scheinst heute gut gelaunt, Klaus, oder glaubst wirklich, daß die Wenger Bäuerin so mir nichts dir nichts einen Gamsschützen heiratet?" „So 'unmöglich scheint mir das Ding nicht," meinte der Alte. „Schau, die Bäuerin hat als ein junges Dirndl den alten Wengerbauern geheiratet, weil's ihr Vetter, der Stanerwirt, Gott tröft

trennten. Klaus, der Schafhirt, schlug den Pfad links am Hose vorbei gegen Stalln ein, Kaspar ging in das Bauernhaus. Die Rachricht pon der Heirat der Bäuerin mit dem Jäger, seinem Todfeind, hatte den Bauknecht im höchsten Grade aufgeregt. Längst schon war sein geheimstes Trachten dahin gegangen, sich die Hand der schönen Witwe zu erwerben, und nun sollten alle seine Pläne vernichtet sein! Nur schnelles Handeln konnte vielleicht noch helfen. In peinlicher Unruhe verging ihm der Tag. Die Sonne

war untergegangen, und Knechte und Dir nen saßen, nachdem der Rosenkranz gebetet, plaudernd aus der Ban? vor dem Hause. Die Bäuerin war nicht unter ihnen; singend schritt sie unter den hohen Eschen am Saume der Felder hin: „Schön blau ist der See, Und mein Herz tut mir weh, Und wird nimmermehr g'sund, Bis mein Büberl mitkummt!" Da hörte sie aus einmal hinter sich Schritte; sie wandte sich um, es war Kaspar, ihr Oberknecht. „Gut, daß ich Euch allein finde, Bäuerin," begann er, „Hab' heute etwas Wichtiges

mit Euch zu reden!" „Was soll's sein, Kaspar?" „Wollt' Euch nur sagen, daß Ihr Euch bis Johanni um einen anderen Oberknecht umsehen mögt!" „Du willst nicht mehr bei mir bleiben?" Ein unheimliches Feuer leuchtete aus den Augen des Burschen. „Es tut selten gut mit einem neuen Bauern und den alten Dienstboten." „Ein neuer Bauer? — Wer hat dir denn das ge- sagt?" „Ihr werdet den Tratzberger Jäger heiraten; ich weiß es!" „Und was verlierst du dabei?" „Alles. Bäuerin, alles!" „Ich versteh' dich nicht, Kaspar

wie versteinert; ein solches Ge ständnis hatte sie nicht erwartet. Ihr weiblicher Stolz war beleidigt, das Blut kochte in ihren Adern. „Kaspar," sagte sie endlich mit Festigkeit, „wenn's so ist, geh' von mir! Nie und nimmer werde ich an einen be straften Verbrecher meine Freiheit verkaufen; der Jäger von Tratzberg ist mein Bräutigam!" - „Nun gut!" entgegnete der Knecht düster. „Ihr stoßt mich zurück. Fahr' denn hin, dummer Gedanke, der mir einfiel, daß ich noch einmal ein ehrlicher Mensch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 06.10.1928
Descrizione fisica: 16
Baldwin eine Regierung der Arbeiterpartei folgen wird. Was das für die Stellung der Arbeiterparteien in allen andern Ländern bedeuten würde, kann nur der er messen, der den Einfluß Englands in der großen Weltpolitik kennt. 4' Der Suppenkaspar. Neue^d^chesserte Auflage von Polo. Der Kaspar, der war kerngesund, Ein dicker.Bub und.kugelrund, Er hatte. Backen rot^.und frisch ' Und aß die»Suppe.brav bei Tisch. Doch einmal fing er an zu schrei'n: „Ich effe keine Suppe! Nein! ^ Ich esse meine Suppe

nicht! ^ Ne.in, meine Suppe eff ich nicht!" Am nächsten Tag, ja sieh' nur her, Da war er schon viel magerer; Am dritten Tag, oh weh und ach! Wie ist der Kaspar dünn und schwach! Doch wenn die Suppe kam herein, Fing Kaspar wieder an zu schrei'«: „Ich effe meine Suppe nicht! Nein, meine Suppe eff' ich nicht!" Am aller Wett. Die Hinterlassenschaft eines Sonderlings. Aus Hallein wird berichtet: Vor einigen Tagen ist der 66 Jahre alte pensionierte Gerichtsbeamte Karl Heinz ge storben. Heinz, der als Sonderling

. Verzweifelt war die Mutter drum Und sie berief den Doktor Blum; Der hat den Kaspar angeschaut Und sich zuerst den Bart gekraut. Worauf er zu der Mutter spricht: ’ 1 „Dem Kaspar schmeckt die Suppe nicht, Drum kocht sie ihm mit Kunerol, Dann schmeckt sie ihm! Gehabt Euch wohl!" Die Mutter tat wie er befahl Und Kaspar aß mit einem Mal; Er ward gesund und außerdem So frisch und froh, wie ehedem. Kunerol 100% reines Kokosnußfett, nahrhaft und bekömmlich. Mazedonische Blutrache. Wie „Breme" aus Sofia meldet

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 6 di 8
Data: 31.10.1931
Descrizione fisica: 8
Gott, Resl!" steht er vor den beiden. „Jess' Maria!" schreit sie und will davon — derweil aber hat er fie schon bei den Händen gefatzt und fragt, warum sie seinen Brief nicht beantwortet? Da gibt's nun ein Hin- und Her beleidigtsein, und sie habe ihm gleich geschrieben, datz sie anfänglich sich mit dem Mühlbacher-Kaspar versprochen habe — dabei deutete sie auf den Burschen — g'rad aus Zorn, weil er, der Wastl, solche Geschichten gemacht habe, sie wollte aber sofort nach Erhalt seines Briefes

den Verspruch wieder aufheben, aber er, der Kaspar, gibt sie nicht frei, und den Brief an ihn hat der Kaspar gewitz auch unterschlagen. „Jawohl," hat der Kaspar zur Antwort ge sagt und hält dem Wastl Resls Antwortbrief unter die Nase. Da packt Wastl den Brief. „Der g'hört mir!" — und wie es kommen mutz — die grötzte Rauferei ist im Gange. Zerkratzt und zer beult klopft Wastl eine Zeit später an die heimat liche Haustür. Es war ein hartes Heimkommen — die alte Mut ter ist bettlägerig geworden und der Vater

, kann sie begreifen, was ge schehen. Sofort fällt der erste Verdacht auf den Kaspar: er ist verschwunden über die Tiroler Grenze. Als man der armen Hinteregger-Mutter den schwerverwundeten Wastl ins Haus bringt, hat das gute Leut der Schlag getroffen, und ehvor sich der Wastl langsam zum Bewutztsein zurückgefunden hat, ist da oben am Friedhof für die gute Hmter- eggermutter ein Grab geschaufelt worden. Dem Kaspar sein Gut ist durch einen Zwischen händler zertrümmert worden und man hat munkeln hören, datz

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 10
Data: 07.05.1924
Descrizione fisica: 10
über Euch beide!" „Dank! — Dank!" ries Anna aufstehend, „Gott im Himmel mög's Euch vergelten!" Die Fürstin winkte ihr mit der Hand, sich zu entfernen; eine Träne glänzte in ihrem Auge. Jubelnd kehrte die Bäuerin heim. Kaspar hatte sich, nachdem er den Dienst zu Weng ver lassen, wieder auf's neue dem verwegenen Leben eines Schmugglers und Wilddiebes in die Arme geworfen. Das Geschäft eines Kraxenträgers war der Deckmantel seines verpönten Gewerbes. Nur selten kam er auf's Torhaus, wo er bei seinem Bruder

, die der Stallyer Boden heißt. Von dort führt ein Gebirgsweg übers Lamsen joch hinüber in's Falzthurntal und in die Eng. Nicht weit von diesem Wege saß eines Mittags Kaspar neben der beladenen Kraxe, um auszuruhen; da sah er Klaus, den Schafhirten von Stalln, gegen sich den Berg herauskommen. „Wo aus heut'?" fragte er ihn. „Das solltest wissen," entgegnete Klaus mit wichtiger Miene; „wär' gerade recht für dich! — Hast noch nichts erspäht, wo der Tratzberger Jäger umgeht?" „Das wirst, me irr' ich wohl

, du am besten wissen," sagte Kaspar mürrisch; „Ihr wäret ja immer gute Freunde mit einarrder." „Ich bin jedes ehrlichen Menschen Freund," versetzte Klaus. „Hab' eben nie gar viel g'spürt davon." Ein pfiffiges Lächeln umspielte die derberr Züge des Hirten. „Rechnest du dich auch zu den ehrlichen Leuten? Du, der Judas Jskariot, der den Gamsschützen an die Werber verraten! — Gelt, hast gemeint, dein Lumpen- stück ist dir gelungen? Aber der Herrgott ist immer oben." Kaspar stemmte sich aus feinen Stock

gesprochen hat." Kaspar sprang überrascht aus, Zorn und Ingrimm tobten in seiner Brust; „der Max frei!" schrie er wü tend. „Ja, ftei ist er," wiederholte der Schafhirt, „und kommt zurück und heiratet die Bäuerin." Er wandte sich und ging dem Joch zu. Kaspar sah ihm eine Weile nach. „Frei, hat er gesagt," brummte er vor sich hin, „frei — und heiratet die Bäuerin — nein, nein, das soll er nicht — ich wills ihm verleiden!" Er nahm seine Kraxe aus den Rücken und ging bergab der Köhlerhütte zu. Dort stellte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 21.03.1931
Descrizione fisica: 16
versetzt, wird er halbverrückt. Kein Wunder, wenn der arme „Halbnarr" Äußerer auch in Deutschland nicht geheilt wird und neuerlich als „Verbrecher" vor die Richter kommt. ..Zeleidiglr Brüder." Rechtsanwalt Dr. Kaspar ersucht uns um Aufnahme folgender Berichtigung der am 3. ds. unter obigem Titel er schienenen Gerichtssaalnotiz: „Es ist unrichtig, daß der Beschuldigte Dr. Junk. Bahn rat i. P.. von einem „Berufungsschwindel" des Rechts anwaltes schrieb, vielmehr gebrauchte er die beleidigende

Be zeichnung „Berufungsschwefel". Es ist unrichtig, daß Frau Olga I. mit Rechtsanwalt Dr. Godwin Kaspar eine Besteigung des Bettelwurfes unternommen habe, wobei sie abgestürzt sei, vielmehr hat Dr. Godwin Kaspar niemals mit Frau Olga I. eine Be steigung des Bettelwurfes unternommen und ist diese Dame auch sonst nie in Gegenwart des Dr. Godwin Kaspar ab- ^ ^ Es ist unrichtig, daß laut Angabe des Dr. Junk bester; Frau auch nach dem Bergunfalle mit dem Rechtsanwalt Dr. Godwin Kaspar verkehrt hätte, richtig

ist vielmehr, daß Dr. Junk über die Person des Rechtsanwaltes Dr. Godwin Kaspar keine solche Behauptung aufstellte. Es ist unrichtig, daß für den Beschuldigten Dr. Junk dessen Vorstrafe wegen Ehrenbeleidigung recht unangenehme Folgen gehabt hätte, etwa eine strafweise Pensionierung oder Verkürzung seiner Pensionsbezüge; richtig ist vielmehr, daß diese Vorstrafe für den Beschuldigten Dr. Junk keine solchen Folgen hatte, da er schon zirka fünf Jahre vor seiner ersten Verurteilung freiwillig in Pension

gegangen war und daß seine Bezüge lediglich mit Rücksicht darauf, daß er schon in jungen Jahren in den Ruhestand getreten ist. verhältnis mäßig gering sind." Der arg verwickelte Streitfall machte Verwechslungen möglich, denn es war nicht in jedem Falle leicht, völlig rich tig festzustellen, wer von den Brüdern Kaspar von Dr. I. gemeint sei. Selbstverständlich liegen uns persönliche An griffe bei unserer Gerichtssaalberichterstattung fern. Zwei Klagen und ein Urteil. Wir haben im Jänner berichtet

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 10
Data: 26.02.1930
Descrizione fisica: 10
, wie es feine Art war, nahm Kaspar die Sense und ging zu dem provisorischen Dengelstock, den man mit aufs Feld genommen hatte. Er nahm den Hammer und schlug den Ring fester, der Stiel und Sense verband. Das fab Karl und es reizte ihn, einmal dem „unan tastbaren^ Großknecht eines auf das Dach zu geben. Deshalb schrie er ihn an: „He, Kaspar, i denk. Ihr seid vom Steinacher be zahlt, für ihn zu schaffen und nit für ander' Leut'. Das Feld muß bis 9 Uhr liegen, um 10 Uhr will i am „An- wändle" mit Mähen beginnen

." Das „Anwändle" war ein großes Feld unter der Klammbachwand und sollte eigentlich „an der kleinen Wand" heißen. Der Großknecht tat, als ob er nichts gehört hätte und klopfte nur noch eifriger an der Sense herum. Endlich hielt sie fest und Kaspar übergab sie dem Weibe, zeigte aber noch gar keine Eile, die unterbrochene Arbeit wie der aufzunehmen, sondern sprach mit dem Weibe über den Stand den Felder. Das war doch die größte Respsktwidrigkeit gegen Karl. Wütend schlug er seine Sense auf den Boden und schrie

zu Kaspar hinüber: „Ja Kruzefix, Schaffer, Habs ös nit g'heart, was i g'sagt Hab? Meints ös, man zahl enk den Lohn für's Ratsch'n?" Ein unwilliges Murren entstand unter den Knechten. So etwas war Hierzulands einem Schaffer noch nie g stagt worden. Sie alle fühlten sich durch diese chmähung beleidigt, denn Kaspar war der älteste Knecht und alle hatten ihn gern und dann arbeitete er redlich für zwei, sonst war' er nicht Schaffer geworden und auf dem Steinachhofe schon gar nicht. Ruhig wandte

von einem verständ nisvollen Schmunzeln der anderen Knechte. Starr vor Wut und Schrecken hatte ihm Karl nackgesehen. Was hatte er gejagt? Einen Lausbuben» ein Unkraut hatte er ihn geheißen, zudem noch vor allen anderen Knech- l Schaffer --- i. Knecht ten und Mägden und nun ging er gar noch von der Arbeit und wollte auf den Bauer warten. No, der konnte sich freuen! — Doch so ganz wohl war Kurl doch nicht. Der Vater hielt viel auf den Kaspar und die anderen Dienstboten liebten ihn. Wenns nur grad

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