Sette 4 »Alpenzetlung' Sonntag, Ven 1V. April 1927 ' » » Fahrrödermarder Vor einigen Tagen kam zur Firma Tomas! Eresia in Piano di Bolzano Nr. 2? ein junger Mann namens Divan Cesare aus Cavalese und bat. man möge ihm sein Fahrrad für einige Tage ansbeì ahren, da er fortfahren-müsse. Die Bitte wurde gemährt und Divan entfernte sich. Dein Geschäftsinhaber kam die Sache aber doch nicht ganz einwandfrei vor und er benachrich tigte die kgl. Karabinieri davon, die sofort daran gingen, den Divan
, der ein Vorbestrafter ist, ausfindig zu machen. Inzwischen aber war dieser aus Gründen der öffentlichen Sicherheit bereits von anderen Hütern des Gesetzes fest genommen und eingesperrt worden, und so brauchten die Karabinieri nicht lange zu suchen; auch das Verhör, dem er unterzogen wurde, brauchte nicht lange ausgedehnt zu werden, denn Divan gab ohne weiteres zu, er habe das Fahrrad gestohlen; es gehöre einem ihm unbe kannten Arbeiter, wohnhaft in der Goethestraße Nr. 23. Nun ift gegen ihn die Anzeige erstattet
genügte, um dem unbekannten Frechling Telegenheit zu dem Diebstahl zu geben. Ein Gläserliebhabec Der Gastwirt zur „Weißen Gans', Herr Graf Rudolf, machte die diensttuenden Karabi nieri in der Museumstraße darauf aufmerksam, daß ein gewisser Fornetter Franz aus Bolzano bei ihm gezecht habe, und nachdem der Gast ge gangen war, hätte er, der Wirt, den Abgang mchrer Gläser bemerkt; sein Verdacht falle auf de» Forneller. Auf Grund dieser Angabe bega ben sich die Karabinieri sofort in dessen Woh nung
, Gummergasse Nr. 7, und, da sein Beneh men den Verdacht, der auf ihn lastete verstärkte, verhafteten sie den Mann. In die Kaserne ge bracht, wurde er untersucht, und da fand sich in seiner Tasche ein Trinkglas mit den Initialen I> H. im Werte von L. 12, das Herr Graf als sein Eigentum erkannte. Forneller brachte eine merkwürdige Rechtfertigung vor: das Glas sei durch einen betrunkenen Galt gefährdet gewesen, und um es vor dem Zerschlagenwerden zu schüt zen, habe er es eingesteckt. Die kgl. Karabinieri
sie mit einer Anzeige. Tatsächlich ging sie zu den kgl. Karabinieri und gab bei der Anzeige folgende Gegenstände als Inhalt der Tasche an: 1 Kamm, 1 Taschentuch, 1 anderes Tuch. 1 Lotteriebillett, was alles zusammen einen Wert von L. 20 ausmachte: außerdem L. 403 in bar! Also hatte sie doch Geld, oder? Die kgl. Karabinieri woll ten nicht säumen, diese Frage zu lösen, gingen zum Besitzer und untersuchten die Tasche, die immer noch in Herrn Pechlaners Aufbewah rung war; darin fanden sich alle von der Frau angegebenen