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Pagina 3 di 12
Data: 17.11.1929
Descrizione fisica: 12
leicht. ,Witte, setze dich einen Augenblick zu mir, Julius. Gut. mein Junge. Höre, du bist neunnndzwanzig Jahre. Bist Privatöozent. Einge gliedert. Du kannst an eine Heirat denken. Ich mische mich nicht ein. Ich rate dir nichts. Ich erinnere dich nur, daß Professor .Körner ein großes Vermögen bat und eine ein zige Tochter, daß Baron Finkenstein eine Tochter und große Güter besitzt, und daß es auch einen sehr reichen ikNdusLxiellcn hier gibt mit einer hübschen, wohlerzogenen Schier. Etwa drei große

Partien, lieber Julius. Ein drivatdozent ohne Vermögen ist heute keine große Par- iic. Ein junger Herr mir bedeutenden Erbschaftsaussich- steht anders da. Heute abend weiß schon ganz Würz- Mg. daß Höchheims erben werden. Drei Tage bleibt es >n der Schwebe, wieviel. Drei Tage sind eine lange Zeit, Nenn man sie gut zu benutzen weiß, lieber Julius." Der Privatdozent stieß seinen Stuhl zurück. Er zitterte I M Erregung. „Aber ick bitte dich, Großmaura, dir denkst, tz wollte, ich könnte in der Lage

, die vielleicht wirklich sehr nach C na nee aussieht, etwas erzwingen, das — Er stockte, errötete. „Gewiß, ich habe mich den genannten jungen Damen einigermaßen genähert, aber ich bin kei neswegs entschlossen, für eine von ihnen — man gedenkt der Vernunft nicht gern auf diesem Gebiete." Die alte Frau erhob sich. „Ich deutete dir den Weg an, den Klugheit gehen würde Julius. Und nun gute Nacht." - j Julius von Höchheim saß vor seinem Schreibtisch und > Mmtö sich, zu arbeiten. Es mußte gearbeitet

Ergebnis: MartiNi-Festscheibe: 1 . Direktor Rietzler., Mutte (Fdsvbüchst): 2 . Emanuel Turvv. Reutte: 3 . Kenber Max. Reutte- 4 . Hüstle Kart, Breitenwang,- 5 . Singer Adatbert, Reutte- 6 . Hunderipftind Jofesi Heitermang.' 7 . Weirather Franz, Heivterwang- 8 . Philipp Singer, Realste; 9 . Pfennig Joses. Hsitevwang,- 19 . Me-f Edtiard. Wängie; 11 . Schennach Julius. Reutte- 12 . Kramer Eduard. Hsiterwang: 13 . Singer Max. Reutte,- 14 . Hornstein Hans, Reutte,- 16 . Fritz schrieb Julius tum Höchheim

. — * Die Baronin Luckner sah ihre Enkel am Werk: Julie mußte schlafen nach dem Nachtdienst in der Apotheke, Julius eilte auf die Universitätsbibliothek, Gndrune zu ihrem Malprofessor, Walter auf einen Ausflug, der eine sportliche Leistung darstellte. Da verließ die Baronin, ein leichtes Seidenmüntelchen über dem schwarzen Kleid, auch ihrerseits das Haus. Ihr Weg war nicht weit, er führte von der Wohnung mit dem Blick auf den Main und das Sanderglacis nur in eine Nachbarstraße. Fräulein Becker, Damenmoden

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Der Südtiroler
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Pagina 2 di 8
Data: 15.01.1931
Descrizione fisica: 8
nicht mehr erlebt. Sanft war sie in die Ewigkeit hinübergeschlummert. Auf ihrem kummervollen Gesicht lag ein tiefer Friede. Auf dem Tischchen bei ihrem Bett lag neben der Bibel Brunos Photographie. Auf der Rückseite stand in seiner Handschrift geschrieben: „Nur wer die Sehnsucht kennt. . ." Und darunter mit Bleistift gekritzelt, von zit ternder Mutterhand: „Gott schütze dich!" 18. Kapitel. Julius stieg rüstig hinan — aufwärts von Klausen — ins Villnöstal. Er war durch die unbeholfenen Schriftzüge

eines Bauern gebeten worden, einmal nach ihm zu sehen — er wisse nicht ein und aus. Oft kamen solche Hilferufe an Julius. Helfen können! Wenn die Kasse nur immer reichte! Regina war an seiner Seite. Es war das erstemal, daß sie sich von dem kleinen Erdenbürger, den ihnen der Himmel geschenkt, den sie kurz zuvor von ihrer Brust ent wöhnt, für ein paar Tage getrennt hatte. Marie-Theres war bei den Kindern geblieben. So konnten sie ruhig sein. Mit beglücktem Stolze blickte Julius auf die geliebte Frau

. Ihr Körper war von schlanker Fülle — und auf ihrem Ge sicht, über ihrem ganzen Wesen lag eine köstliche Reife, wie sie das Mutterwerden edlen Frauen bringt. Das grüne Lodenkostüm mit dem kurzen, weitfallenden Rock kleidete sie gut. Froher denn seit langem stieg sie mit Julius bergan. In unvergleichlicher Wildheit ragten in der Ferne vor ihnen die senkrecht abstürzenden Geißlerspitzen auf. Und um sie her in den goldenen Farben des Herbstes getaucht, lagen die lieblichen Anwesen und Dörfer

standen, i saßen über Papieren zwei Männer. Der eine rechnete — i rechnete. Der andere paffte. Eben kam die Bäuerin mit i kummergebeugtem Rücken herein und trug Kaffee und Brot ) und Butter auf. Verstohlen wischte sie sich die unaufhaltsam i ! rinnenden Tränen ab. „Herr Dr. Keßler! Sie hier?!" enffuhr es Julius. „Ja! Ich! Und nicht zu meiner Freude!" Dr. Keßler i ! rückte den weißhaarigen Kopf empor. Er reichte Julius und i ! Regina grüßend die Hand, stand auf und plötzlich

. Vier unmündige Kinder! Wegen zweitausend Lrre Steuern müssen sie von Haus und Hof. Morgen sindft obdachlos . . ." er wandte sich ab. Auch Julius kehrte den Rücken ins Zimmer hinein- Da legte sich eine leichte Hand auf seine Schulter. „Könnten wir diesmal nicht helfen, Julius?!" „Regina!" er wandte sich — blickte sie an — ffagen und dankbar zugleich. „Wir haben jetzt drei Kinder! D> Konkurrenz durch die italienischen Rechtsanwälte macht pq sehr fühlbar, und auch unser Gut bringt nur mühsam Steuern

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 29.11.1929
Descrizione fisica: 6
berichtet: Am Sonnltag fand im Easthof „Thaneller" in Heiterwang die PveisoerteÄunig zum Schluß-Schietzen der Schützengklde Heiterwang des Autzferner Schützenibundes statt. Obevschützenmeister Schedle hob böfon>ders die johrzehnteilange enge »Zufammenarbeit der Schütz-engiid-en Heiterwang und Reutte hervor. Das Schießen hatte folgendes Ergebnis: Die Bestgewin ner sind alle aus Reutte und Heiterwang. Haupt: 1. Emanuell Turri 57t, 2. Julius Schennach 1070, 3. Direktor Rietzler 1098, 4. Karl Hundertpfund

Höfels, Breitenwang, 905; 6. Josef Pfennig; 7. Karl Singer. 1044 ; 8. Eduard Kramer, 1127; 9. Direktor Rietzler, 1250; 10. Julius Schennach» 1345; Nachleser 1447 Teiler. Emanuel Turvi; Nummern-Prämien Karl Singer und Josef Kieltrunk. -> 5er Serie: 1. Emanuel Turri, 42 Kreise; 2. Karl Hösele» Breitenwang, 38; 3. Josef Hundertpsunib, 36; 4. Joses Hornstein, 35-, 5. Forstrat Miklitz, 35; 6. Franz Meirather, 34; 7. Julius Schennach 34; 8. Franz Ginthey, 33; 9. Max Singer, 33; 10. Karl Singer

? Wer von den Enkeln kam wieder und war reich geworden? Luise Menarö und ihr Bruder, die einzigen, denen der Erblasser näher bekannt gewesen, hatten sich ein wenig verfrüht schon in das Haus begeben. Sie verbargen vor einander ihre Unruhe, öie dem Wiedersehen mit Julius und Julie von Höchheim galt, und sahen sich öie alten Gemächer und Gelasse noch einmal an. Als sie nach dieser Wanderung in den großen Empfangsraum öes Erd geschosses zurückkamen, fanden sie schon eine stattliche Versammlung: Franks

, Frau Kündinger, Herrn Lämme rer, v.Höchheims und einen großen hellblonden Fremden. Luise befiel eine leichte Unsicherheit. Wie würde Julius sie begrüßen? Er eilte herbei, sah ihr sekundenlang ins Auge und nahm dann den frischen Ton der Herzlichkeit an, der leichte Brücken schuf. ,^ch darf Ihnen unseren Vetter Doktor Ferdinand von Höchheim vorstellen" sagte er, nachdem Luise die Damen begrüßt hatte. „Mein Vetter lebt in Paris." Noch ein Erbe? Luise Menarö mußte fast lächeln und betrachtete

, schien erstaunt, daß er nicht Aufsehen erregte, und rief noch einmal lauter: „Donald." Die Damen nickten, die Herren nannten ihre Namen. Herr Donald blieb in der Mitte öes Raumes stehen, wiegte sich in den Hüften, bewegte nervös seine Arme und stieß plötzlich hervor: „Herrschaften, Sie müsien doch aufgeregter sein! Sie müssen Affekte zeigen! Sie sind doch zum mindesten alle Eöelkomparserie." Julius von Höchheim fühlte sich als Hausherr, trat auf den Eindringling zu. „Was wünschen

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 15.01.1931
Descrizione fisica: 8
Staat uns das Fell über die Ohren zieht. . .! Ah . . ." Er klammerte die ver arbeiteten Hände um den alten versorgten Kopf und schüt telte ihn in rasendem Schmerz. „Vom Hof zu müssen, auf den man seit Jahrhunderten gesessen! Obdachlos! Mit den Kindern in die Nacht hinaus! — Und wie unsereinem gehts andem auch! Wir sollen eben verrecken. . " Er versank in ein Meer von Schmerz. Julius langte in seine Brieftasche — warf ein paar Zeilen auf ein Papier . . . „Fertig, Signori?" Der Italiener stand ans

der Schwelle. Das schwarze Hemd kennzeichnete ihn als Fa schisten, die schmalen gelben Streifen am Kragen der grau grünen Uniform als Finanzer. Keck saß ihm die Mütze im Zacken und die Zigarette im Munde. „Fertig!" entgegnete Julius mit fester Ruhe. „Zwei tausend Lire hat Dr. Keßler errechnet für die Steuern... „Stimmt! Mehr ist das ganze Anwesen hier oben nicht ^rt! Ich belege es . . " ^ „Halt! Herr Dr. Keßler wird die Güte haben, nnt der Dank als Steuerpächter zu unterhandeln, ob sie mit 1500 Lire

zufrieden ist! Wie dem aber auch sei: Der fällige Steuerbetrag wird in bar von mir erstattet. Hier meine bindende Unterschrift. . -" Der Finanzer blickte Julius an — ungläubig — prüfte das Blatt, wandte es um und um. . ." „Es hat seine Richtigkeit Signor Fanelli," sagte Keß ler mit tiefem Aufatmen. „Ich kenne den Herrn und bürge für ihn." Seine Stimme zitterte vor Freude. „Darf ich Ihnen vielleicht ein paar Zigaretten an bieten, Signor Fanelli," fragte Julius verbindlich und ließ eine Schachtel

an. „Und Sie — Sie haben das gemacht?!" Er stürzte ans Julius zu — ungewohnte Tränen brachen ihm aus den Augen — er ergriff seine Hand, küßte sie und sank in die Knie: „Mein Wohltäter! Wohltäter meiner Kinder! Jesus Maria! Segnet ihn! Segnet ihn!" 19. Kapitel. Aus Dr. Dollingers Ansitz war man daran, den „Tür ken" einzuernten. Die hartgelben Maiskolben, um die noch die weißgelben Fruchtblätter wie Fahnen standen, wurden auf hochgetürmten Wagen eingefahren. Regina war seit einiger Zeit hier mit den Kindern, die sich lustig

bei der Ernte herumtummelten, und das kleine Brüderchen, das Vater und Mutter ihnen geschenkt, wie das süßeste Kleinod hüteten. Julius hatte gewünscht, daß die geliebte Frau wieder einmal aus der drückenden Atmosphäre der Walthersburg herausgerissen werde. Wundervoll war während der Svm- mermonate, in denen Schulferien waren, die tiefe Glückselig keit der kleinen Familie im Frieden ihres Hauses gewesen. Die Tage waren so traumhaft schön gewesen, daß sie sich nicht einmal hatten entschließen

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 10
Data: 04.03.1923
Descrizione fisica: 10
er seinen Lebensunterhalt zu finden. Dabei wurde er, wie erwähnt, beim Uebertritt Wer die ungarische Grenze aufgegriffen. Wörndle wurde wegen der Paßfälschung dem Lanöesgericht eingeliesert. Seine Angaben werden überprüft. Ar WAsrtzeMMMM eines AmzizUrtz«. « Das Wiener Sicherheitsbureau beschäftigt sich gegenwärtig mit den romanhaften, großangelegten Schwindeleien eines gewissen Julius Haczek, der verschiedene Leute, darunter eine Anzahl seiner Verwandten, um hunderte von Millionen geschädigt hat. In diesen: Falle fällt

besonders die Jugend des Täters auf. Haczek, der kaum 22 Jahre alt ist, hat erst vor kurzem die Mittelschule verlassen. Den noch ist es ihm gelungen, effaihrene ältere Menschen durch die bloß« Vortäuschung einer Geschäftsverbindung mit einem sagenhaften Krösus in der Tschechoslowakei hineinzuleaen. Die gleiche Rolle, die im Falls Humbert der geheimnisvolle Kof fer mit den nichtexistierenden Wertpapieren spielte, fällt im Falle Haczek der Person' des tfchechischLn Großindustriellen Julius Re« enstreif

. Auch der junge Haczek scheint damals schon Ge schäfte gemacht zu haben. Sein Verdienst scheint nicht unbeträchtlich gewesen zu sein. Er arbeitete in Valuten und Lebensmit teln und gab damals schon das Geld mit vollen Händen aus. Dem Vater fiel der Lebenswandel seines Sohnes auf, und damals er zählte ihm Julius zum erstenmal von dem fabelhaft reichen Geschäfts mann „Julius Regenstreif aus der Tschechoslowakei", der auch reich begütert sei und mit dem er Geschäfte mache. Das Gerne der AamiUe. Der Vater

, der bis dahin der: Studenten durch monatliche Zuwen dungen unterstützte, entzog sie ihm, da der Solln so trefflich für sich sorgen konnte. Da Julius immer und immer wieder von den großen Derdiensirnöglichkeiten durch die Verbindung mit Regenftreif fabelte, ließ sich fein Vater bestimmen, ihm auch Geld zur Verfügung zu stellen, daß der Sohn es bei den Geschäften verwende. Julius galt förmlich als Genie in der Familie, und zur selben Zeit wußte er den Onkel seiner Frau davon zu überzeugen

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 17.03.1931
Descrizione fisica: 6
— noch ist es nicht an der Zeit... erst muß ich ganz frei sein!" v Erstaunt blickte Julius sie an und meinte ernst: „Wieso frei? Bist du denn irgendwie gebunden? Hast du denn nicht mit mir in Potsdam einen Pakt geschlossen und versprochen, mein lieber, ehrlicher Freund zu sein?" „Dies schon, mein Guter: aber du weißt ja, daß ich ein Gelübde abgelegt habe: Meine Rache! Solange diese nicht erfüllt ist, bleibe ich deren Dienerin und gehöre nur ihr allein. Habe ich in das Dunkel, das auf dem Tode der armen Fürstin Dolgorukoff

, ob sich dort noch etwas befinde, was sie ver borgen hatte. „Wie kommst du denn zu dieser Frage? Ich habe aller dings heute nachmittags von Frau Gros, meiner früheren Wirtin, durch einen kleinen Jungen eine Nachricht zu gesandt erhalten. Hat dir dies die alte Johanna gesagt?" „Ja und nein!" erwiderte Julius ein wenig un bestimmt. „Was will denn die alte Gros noch von dir?" „Ich habe dort einen Wandspiegel vergessen, und sie schrieb mir, ich möchte ihn holen, da sie in einigen Tagen zu ihrer Schwester aufs Land ginge

und dann die Woh nung geschlossen sei." Julius hatte Xenia, während sie dies erzählte, scharf beobachtet und empfing schon bei den ersten Worten den Eindruck, daß sie — log: er hielt aber an sich und verriet weder mit einer Miene noch durch den Ton seiner Stimme, daß er ihr nicht glaube, sondern fragte gelassen: „Und hast du nun öen Spiegel geholt?" „Ach, ich konnte ihn nicht mitnehmen, denn er war mir zu schwer und zu umfangreich: ich bat daher öie alte Gros, mir den Spiegel noch vor ihrer Abreise

durch den Hausmann zuzusenden. Aber warum interessiert dich denn das gar so sehr? Es ist doch nicht der Rede wert!" Fast hätte Julius darauf hinausgeschrien: „Weil das Ganze eine Lüge ist, denn die alte Gros schreibt dir keine Briese, und wenn sie einen schrieb, dann würde sie auf den Umschlag als Adresse nicht „Xenia" schreiben, und ihr Brief röche sicher nicht nach Männerhänden und russischen Zigaretten." Aber trotz des böse Zweifels, der ihn durch tobte, hielt er sich fest im Zaume und erwiderte gelassen

, sagte aber dann tapfer, trotzdem sie sich schon sehr auf das Zu sammentreffen mit Julius gefreut hatte: „Nun, dann bleibe ich eben daheim: die gute Johanna bringt mir etwas zum Nachtesten, und ich lese eines deiner Bücher bis du heimkommst. Oder störe ich dich vielleicht in irgend einer Gewohnheit?" Stocken ging recht verstimmt fort — die Sache mit dem geheimnisvollen Briefe hatte ihn doch trotz des Ver trauens, das er zu Xenia gefaßt hatte, sehr irritiert. Auf jeden Fall

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 15.08.1930
Descrizione fisica: 8
sich j selbst zu regieren!" Sein Auge war feucht. „Brixen war stets besonders stolz aus seine deutsche Herkunft und Ge- i sinnung." Der Wagen rollte, den Domplatz verlassend, an der j Frauenkirche vorbei, durchs Tor der inneren Stadt und ; sollte eben auf der Holzbrücke den schäumenden Eisack über- ' Mm, als Julius rief: „Regina! Sieh! Hier zur Linken j tm Hause am Strom, im „Goldenen Adler" hat Goethe, ! vuf seiner Reise nach Italien Halt gemacht!" Die Bergriesen des Puster- und Zillertales wurden l vom Strome

sich über einen Graben, auf den zwei weiße Schwäne schwammen. Die alte Schließerin kam, im sauberen Feier- tagskle-ide, aus der schmalen schwereigenen Pforte und bewillkommnete die neue Herrin. Sie traten ins Haus. Eine weite Diele, durch zwei Stockwerke reichend, umfing sie. Zur rechten und linken mündeten je zwei eichene Türen. Links Küche, Vorrats räume, Mägderäume — rechts ein großes heimeliges, h-el'l- getäseltes Wohnzimmer und daneben anschließend, Julius' Arbeitszimmer mit schweren alten Möbeln. Droben lief

ein breiter Umgang an der Jnnenhauswand entlang, auf den die vier Zimmer sich öffneten. Die beiden zur linken, die Julius' Muster bis zu ihrem Tode bewohnt, wärest unverändert geblieben und sollten später als Gastzimmer für liebe Freunde dienen. Rechts waren die Schlafzimmer von Eltern und Kindern. Von einem achteckigen Erker hatte man Ausschau weit hinein ins Land. „Bist du zufrieden, Regina?" fragte Julius mit heim lich bebender Stimme, als sie da Hand in Hand am Vutzen- scheibenfenster standen

. „Liebster — es ist ein Eden voll Frieden! Gott gebe, daß es uns nie zerstört werden wird." Da zog er sie an sich. „Liebste . . . hoffe! Vertraue . . .!" „Ach Julius!" Scheu legte sie die Arme um seinen ; Nacken. „Wenn man nicht schon durch so viele dunkle Ab gründe gewandert war, könnte man leichter hoffen!" „Dennoch . . .!" sagte er. „Wir haben unsere Kinder! Wir müssen wieder zur Höhe hinan, Regina! Aufwärts zu den Bergen, von denen die Hilfe kommt!" In dieser stillen Sehnsucht nach den Höhen

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 01.06.1931
Descrizione fisica: 8
ab. In wenigen Minuten war sie mitten in der Stadt, unter den Lauben, wo sie sich mit Julius treffen wollte, um mit ihm zusammen nach der Walthersburg hinaus zu wandern. In den wenigen Mi nuten würde man ihr sicher kein Haar krümmen, auch Mmn sie allein ging. Und doch beflügelte sie ihren Schritt. Warf im Vorübergehen nur einen flüchtigen Blick auf das Eeste Gasthaus der Stadt — den Elefanten, um dessen Hausfront sie eben bog. Ja, der Elefant, der da großmächtig m alter Freskenmalerei prangte, war eine Figur

gewesen. Da kamen Schritte hinter ihr drein. Elastisch, federnd der Gang. Hastig schritt sie aus, bog durch das alte ^ in die innere Stadt. Hier waren Menschen. Unter Lauben waren die Geschäfte noch nicht geschlossen, war es nicht ganz Mittag. Ein paar Minuten noch ud Julius würde, vom Büro kommend, bei ihr sein. Aufatmend stand sie vor den Auslagen eines Läd- ^us still. Es war zufällig ein Hutladen für Herrenhüte. Auch ein paar Sporthüte für Damen lagen aus. Achtlos glitt ihr Auge darüber hin. Sie überlegte

und Empörung in ihrem Herzen. Wohin nur? Um Gottes Willen wohin? In die Kirche stürzt sie — in die Pfarrkirche — wie eine Mutter steht die am Weg. Vor zum Altar in Verzweiflung und Angst. Kurz vor den Stufen stürzt sie — Christus, der sein Kreuz trägt, blickt schmerzvoll auf sie nieder. Aufschluchzend reckt sie die Hände zu ihm empor, um dann stöhnend den Kopf darin zu bergen. Die Schreie ihres Herzens steigen aus zu Gott, dem Allerbarmer. Draußen, unter den Lauben, geht Julius auf und ab. Unruhe

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Der Burggräfler
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Pagina 7 di 10
Data: 26.04.1924
Descrizione fisica: 10
Julius Frh v Rirrabona f. Mttwoch wurde unser Land in Trauer ver senkt durch die Kunde vom Hinscheiden eines sei ner besten und edelsten Söhne, nicht bloß des älte sten, sondern eines der verdientesten Veteranen des öffentlichen Lebens, des Vaters der land wirtschaftlichen Berufsorganisationen und des landwirtschaftlichen Kreditwesens, des ersten Landeskulturrats-Präsidenten Julius Frei herrn v. Riccabona. Die Gestalt des von uns Geschiedenen ist uns ebenso ehrwürdig we gen des hohen Alters

und wegen seiner Ver dienste um Land und Volk, wie wegen des Edelmutes seiner Gesinmmg, worin er allen ein leuchtendes Vorbild war. Julius v. Riccabona zu Reichenfels war am 10. April 1835 in Innsbruck als Sohn des Guts besitzers Ernst v. Riccabona geboren. Er verlor seinen Vater in früher Jugend, so früh, daß der nunmehr Verstorbene bereits das 80jährige Jubiläum ms Besitzer des Familiengutes Me- lans in Wstrm feiern konnte. Nach Vollendung seiner Studien wandte er sich dem politischen Dienste

zu. Als Konzeptspraktikant im Alter von 25 Jahren stehend, vermählte er sich am 1. Mai 1860 mit Philomena Gräfin S p a u r. Die Bande der Liebe und die Ebenbürtigkeit der Gesinnung fundierten hier das Glück einer Mu sterehe, welches durch 65 Jahre andauerte, ver klärt durch das Gottesgeschenk ausgezeichneter Kinder, bis es gestern durch den Tod geschieden ward. Baron Julius v. Riccabona lebte in den letzten Jahren den Sommer auf seinem Ansitz in Melans und den Winter und Frühling in Gries bei Bozen bei seinem Sohn

. v. Riccabona, der aus Brixen herbeigeeilt war, die hl. Sterbesakramente; abends halb zehn Uhr ftat der Tod ein. ein ftiedsames. sanftes Hinscheiden ohne jeden Todeskamps, ein seliges Hinüberschlummern in die Ewigkeit, ein ruhiges Verlöschen des Lebenslämpchens, das so lange Jahre und Jahrzehnte Strahlen des Lichtes und der Wärme verbreitet hatte. Baron Julius verschied in den Armen seiner liebevollen Gattin unter Beistand seines geist lichen Sohnes, in Gegenwart des anderen Soh- ues, Appellationsrat Baron

Julius von Riccabona durch Einführung und Leitung der Raiffeisenkassen in Tirol solche Verdienste erworben, daß er mit Recht der Va ter der Raiffeisenkassenvereine des Landes ge nannt werden kann. Und nachdem er von der pontischen Arena zurückgefteten ist. fungierte er noch lange Jahre als Generalanwalt der Rmffeisenvereine und des Vorstandes der Zen tralkasse. Die Organisation der landwirtschast. Berufs- genossenschaften unter Ueberwindung der irr un serem Volke herrschenden gegen allen Neuerun gen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 07.06.1926
Descrizione fisica: 8
gesellschaftliche Rolle. Als die altere Schwester Marias als Gattin eines ade- ligen Gerichtsadjunkten glücklich unter der Haube war, nahm sich Tante Lies ihrer zweiten Nichte eifrig an. Maria mußte bei Kaffeekränzchen mittun, wurde auf Bälle geführt. Dante Lies arrangierte Einladungen und Ausflüge. Auf einem dieser Ausflüge 'hatte das Fräulein Maria von Lin denthaler den Notariatskonzipisten Julius Erlacher kennen gelernt. Als dann tatsächlich die Verlobung der beiden jungen Leute erfolgte, begleitete Tante

Lies das Paar zu allen Brautvisiten bei den Verwandten. Wie eine Königin saß -sie neben dem jungen Paar, wußte auf alle spitzigen Bemer kungen eine treffende Antwort zu geben und hielt allen spöttischen Micken stand. Julius Erlacher schien gar nicht zu merken, daß er in diesen Patrizierkreisen von Meran als 'Eindringling galt. Und Maria war zu glücklich, um irgend : etwas zu bemerken. Marias Hochzeit wurde prunkvoll gefeiert. Es gab eine «große Tafel. Die Kosten trug Tante Lies. Auch die Hoch

zeitsreise zahlte die stolze, innerlich aber herzensgute Dame. Inzwischen war 'die alte Frau von Linoenthaler mit i ihrer Schwester nach Glurns gefahren, um den Neuver mählten ihr Heim recht behaglich einzurichten. Es war Ende Oktober, als Herr Notar Julius Erlacher I mit seiner jungen Frau feinen Einzug in Glurns hielt. , Mutter und Tante hatten die beiden mit einem Wagen jin Schladerns erwartet und. nach^Murns Hevübergebracht. j tung von Zuchtstieven beschlossen. Die diversen Führer des Bauernbundes

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Pagina 4 di 6
Data: 11.12.1929
Descrizione fisica: 6
Unterzeichneten An sichtskarten und fragte täglich nach öer neuen, die ihr be dingungslos überlassen wurde. Als dann Höchheims Brief kam, mußte Frau von Arnim sich erst ein wenig besinnen, welcher von den beiden Höchheims denn wohl Julius hieß, der Würzburger oder öer Pariser. Dann schalt sie sich selbst: wer anders sollte ihr schrei ben, als der Ansichtskarten! ender, der Enkel öer aus gezeichneten Baronin. Kamen doch auch von ihr immer erneitte Zuschriften. Sie galten realen Dingen, öer Be sorgung

, daß seiner Schwester die Gegenwart von Julius von Höchheim noch nicht ganz leicht siel. Er hatte ein paar Worte mit ihr darüber gesprochen. Sie war ruhig geblieben. Sie versicherte sogar, die Wochen Winter in Sesterreich. Eine neue Werbung Des OesterreichischsDeutscheu Bolks- bunöes in Berlin. Berlin, 10. Dezember. Der Oesterreichisch-Deutsche Volksbund in Berlin setzt auch in diesem Winter die Reihe seiner bisher so erfolg reichen Werbungen für Oesterreich durch eine kleine Aus stellung „Winter in Oesterreich

, die dazu führen könne«. Die Baronin saß in ihrem alten Sofa, war ein wenig gerührt und erhob ihre Gedanken in die Länder der Hoff nung: Julius war vorbestimmt, dem Hause Höchheim wieder Glanz zu bringen, und Gudrune sollte ein hohes Lebensziel erreichen. Es kam, daß die alte Dame ein wenig oinnickte. So viel Blumen dufteten im Zimmer. So weich und verklärt war öer noch helle Septemberspätnachmittag. Man würbe nachher eine Stirnde Musik hören, Sekt sollte gereicht wer den, dazu etwas Kirchen und anreizende

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Südtiroler Heimat
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Pagina 2 di 8
Data: 15.01.1931
Descrizione fisica: 8
, in deutschen Gegenden gewürdigt zu werden. - Siegfrieds Mutter hatte den Tag nicht mehr erlebt. Sanft war sie in die Ewigkeit hinübergeschlummert. Auf ihrem kummervollen Gesicht lag ein tiefer Friede. Auf dem Tischchen bei ihrem Bett lag neben der Bibel Brunos Photographie. Auf der Rückseite stand in seiner Handschrift geschrieben: „Nur wer die Sehnsucht kennt. . .' Und darunter mit Bleistift gekritzelt, von zit ternder Mutterhand: „Gott schütze dich!' 18. Kapitel. Julius stieg rüstig hinan — auswärts

von Klausen — ins Villnöstal. Er war durch die unbeholfenen Schriftzüge eines Bauern gebeten worden, einmal nach ihm zu sehen — er wisse nicht ein und aus. Oft kamen solche Hilferufe an Julius. Helfen können! Wenn die Kasse nur immer reichte! Regina war an seiner Seite. Es war das erstemas, daß sie sich von dem kleinen Erdenbürger, den ihnen der Himmel geschenkt, den sie kurz zuvor von ihrer Brust ent wöhnt, für ein paar Tage getrennt hatte. Marie-Theres war bei den Kindern geblieben. So konnten sie ruhig

sein. Mit beglücktem Stolze blickte Julius auf die geliebte Frau. . Ihr Körper war von schlanker Fülle — und auf ihrem Ge- f sicht, über ihrem ganzen Wesen lag eine köstliche Reife, wie ^ sie das Mutterwerden edlen Frauen bringt. Das grüne : L-odenkostüm mit dem kurzen, weitfallenden Rock kleidete j sie gut. Froher denn seit langem stieg sie mit Julius bergan. ■ In unvergleichlicher Wildheit ragten in der Ferne vor ihnen ! die senkrecht abstürzenden Geißlerspitzen auf. Und um sie ! her in den goldenen Farben

, die vor j dem viereckigen Tisch in der anderen Zimmerecke standen, i saßen über Papieren zwei Männer. Der eine rechnete — ! rechnete. Der andere passte. Eben kam die Bäuerin mit ? kummergebeugtem Rücken herein und trug Kaffee und Brot \ und Butter auf. Verstohlen wischte sie sich die unaufhaltsam rinnenden Tränen ab. „Herr Dr. Keßler! Sie hiet?!' entfuhr es Julius. „Ja! Ich! Und. nicht zu meiner Freude!' Dr. Keßler rückte den weißhaarigen Kopf empor. Er reichte Julius und Regina grüßend die Hand, stand

. „Diese armen Menschen! Tüchtig und arbeite sam. Vier unmündige Kinder! Wegen zweitausend Lire. Steuern müssen sie von Haus und Hof. Morgen sind sie obdachlos . . .' er wandte sich ab. Auch Julius kehrte den Rücken ins Zimmer hinein. Da legte sich eine leichte Hand auf seine Schulter. „Könnten wir diesmal nicht helfen, Julius?!' „Regina!' er wandte sich — blickte sie an — fragend und dankbar zugleich. „Wir haben jetzt drei Kinder! Die Konkurrenz durch die italienischen Rechtsanwälte macht sich sehr fühlbar

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Volksblatt
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Pagina 7 di 8
Data: 23.04.1924
Descrizione fisica: 8
23. April 1924 ^ ^ Vetrikirche w Riga, die beide 136 Me- ^ Kock sind. Dann folgt die Linzer Domkirche. 134. 8 Meter errei cht. Julius Frh v. Riccabona f. Gaboren am 1t). April 1635. Gestorben am 22. April 1924. bellte wurde unser Land in Trauer versenkt die Kunde vom Hinscheiden eines seiner ketten und edelsten Söhne, nicht bloß des älte ren sondern eines der verdientesten Veteranen des 'öffentlichen Lebens, des Vaters der land wirtschaftlichen Berufsorganisationen und des landwirtschaftlichen

Kreditwesens, des ersten Landeskulturrats -Präsidenten Julius Frei- herrn v. Riccabona. Die Gestalt des von uns Geschiedenen ist uns ebenso ehrwürdig We yen des hohen Alters und wegen seiner Ver dienste um Land und Volk, wie wegendes Edelmutes seiner Gesinnung, worin er allen ein leuchtendes Vorbild war. Julius v. Riccabona zu Reichenfels war am 10. April 1835 in Innsbruck als Sohn des Guts besitzers Ernst v. Riccabona geboren. Er verlor seinen Vater in früher Jugend, so früh, daß der nunmehr Verstorbene

durch den Tod geschieden ward. 'Baron Julius v. Riccabona lebte In den letzten Iahren den Sommer auf seinem Ansitz ln Melans und den Winter und Frühling in Gries bei Bozen bei seinem Sohn, dem Appella tionsrat Hugo Freiherrn v. Riccabona. Bis in die letzten Tage war er von staunenswerter Fri sche und Gesundheit und machte noch weite Gänge. Am Gründonnerstag wurde er noch in der Stiftskirche von Gries bei den Zeremonien gesehen. Am selben Tag erfolgte seine Erkran kung, ein Schüttelfrost zwang ihn aufs Kran

und der Wärme verbreitet hatte. Baron Julius verschied in den Armen seiner ^vwevollen Gattin unter Beistand seines geist lichen Sohnes, in Gegenwart des anderen Soh nes, Appellationsrat Baron Hugo Riccabona ^nd dessen Frau Gemahlin. . Die Trauer um diesen seltenen Mann be schränkt sich nicht auf seine Familie und seine engeren Freunde, sondern erfaßt das ganze ^-and, für dessen Wohl er durch lange Jahrzehnte seine Arbeitskrast geopfert. Als er anfangs der Dreißiger stand, trat er uis öffentliche politische

aus purer Liebe zum Volke — ist ebenso unvergessen. Baron Julius Riccabona hat . seine bisherigen Nachfolger bis auf einen sämtliche überlebt. Baron Widmann, Otto v. Guggenberg. Schraffl. Dr. Pfausler. Des Verstorbenen Lebensgeschichte ist Lan desgeschichte mehr als eines halben Jahrhun derts, er, der Zeitgenosse und Mitarbeiter Greu- ters, sah die Männer eines halben Jahrhunderts neben sich kommen, arbeiten, kämpfen und viele viele auch sterben. Dipauli, Grabmayr. Zallinger. Glatz. Kripp, Klotz. Geiger

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 01.06.1926
Descrizione fisica: 8
erben sich diese Wohnungen fast von Genemtiou zu Gentzmtion. fort. Frau- Mariä Erlacher, die Gattin des Notars Julius Erlacher in Glurns -hatte es heute besonders eilig. Sie trippelte von einem Zimmer ins andere, wischte mit einem Staubtuch da «Nd dort ein Möbelstück ab und ging dann »wieder- in'-die Küche. Um'''dort neue Anordnimgen zu treffen. „Kathi, haben Sie Mohl nicht vergessen, frisches Was ser'in die Waschkrüg' einzufüllend" fragte sie etwas ängst lich 'die Magd'. ,„Naa,. naa. Frau Notar

-in zäher Ausdauer den sich selbst! vorgezeichneten Weg ging und unentwegt geht. Soziale Rundschau. Wie sich der kleine Moritz in Landeck die Lösung, der Mieterschutzfrage vorstellt. Ein gewisser Julius Tho ma aus Land eck fühlte anscheinend in sich das Bedürfnis, seine werte Persönlichkeit^ von deren Existenz die Bevölkerung bisnun bedauerlicher weise keine Ahnung hatte, etwas mehr in der Oeffentlichkeit! bekanntzumachen. — Als besonders hiezu geeignet betrach tete er die schon seit Jahren hark

umstrittene Frage des' Mieterschutzes. — Wenn man nun feine geistigen Platt-! Heiken, die er im christlichen „Arbeiter", wo denn auch sonst; als in diesem der geistigen Verödung und Volksverdum-i mung gewidmeten Blatte, ablagerte, liest, so kommt man so-; fort darauf, daß besagter Julius Thoma aus Landeck mit; dem bayrischen Schriffteller und Humoristen Ludwig Thoma: nicht verwandt ist. — Vielleicht sind uns die Landecker 2!^ beiter dankbar, wenn wir ihnen die Geistesblitze des Herrn: Thoma

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 31.01.1922
Descrizione fisica: 6
zeigten sich, wie der Redner, aus führte, Vorboten der tückischen Krankheit. Nochmals stand er in Leipzig vor dem Orchester. Er wollte stärker sein, als der Tod, gbcr der Tod war stärker, als 'wir alle. Nach der Rede erklang das Adagio für 12 Celli von Julius Klengel, eine Wtusik, die Nikisch für diese Stunde bestimmt hatte. Als 'die Streicher die Bogen aus der Hand gelegt hatten, fetzte die Orgel ein, und lautlos, feierlich verschwand der schwarz- verhüllle, mit weißen Blumen bedeckte Sarg. Arno Holz

. Anläßlich der Wiederwahl. Nach der am Freitag, 27. ds., erfolgten Wiederwahl zum 'Bürgermeister richtete Dr. Julius Perathoner an den neuen Eemenrberat eine Ansprache, die wir nachstehend im Wortlaute wiedevgjeben. Bürgermeister Dr. Julius Perathoner führte aus: Zum zehnten Mab wurde ich soeben vom Gemeinderat der Stadt Bozen durch einhellige Wahl' aufgefotdert, die verantwortliche Leitung! der Gemeindeverwaltung zu über nehmen. Ich halt« nicht für zulässig, heute einfach zu erklären., daß ich bereit

über die bei solchen Anlässen sonst übliche Beschränkung derselben auf einen den Wählern schul digen Höflichkeitsakt. Dr. Julius Perathoner hat xs für angepaßt erachtet, bei dieser Gelegenheit neuerlich daraus hin zuweisen und zu unterstrichen, daß die Gemeindevertretung von Bozen den Willen hat, zu einer ehrlichen Zusammen arbeit zwischen autonomer. Verwaltung und Staatsverival- lung zu gelangen. Er hat aber auch besonders betont, daß, wemr dieses Ziel erreicht werden soll, die Staatsverwaltung ihr bisher unbesiegbares

— an dessen Aufrichtigkeit wir nicht zweifeln wollen — sondern dem Programm jener unver antwortlichen Personen, die es in der Tat auf die Minderung der nationalen Rechte und Freiheiten des deutschen Volkes von Sädtiroj abgesehen haben, zum Triumph zu verhelfen. Gegen diese' Wsichten >Md gegen die aus ihnen resultiercnven Angriffe auf das Deutschtum Südtirols werden sich aber die Siidtirolcr, wie Tr. Julius Perathoner zu unterstreichen nich: unterließ, auch in Hinkunft in loyaler und würdiger Weise zu wehren wissen

. Es ist zu hoffen, daß die ernsten, treffenden Worte vcs Dürisermeisters'Dr. Julius Perathoner bei unseren italie nischen Mitbürgcnt und bei der Zentralregiegung in Rom oen l»ciden Teilen dienlickien Nachl)all wecken we-den. Ball des kaufmännischen Vereines. Der Kaufmännisch« Verein in Bozen veranstaltete am 28. ds. m den sestlich deko rierten Räumen des Bnrgerjaales seinen diesjährigen Ball, womit diese Veranstaltung nach fast achtjähriger Pause Heuer zum erstenmal wieder in den Reigen gesellschaftlicher

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Südtiroler Heimat
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Pagina 3 di 8
Data: 15.01.1931
Descrizione fisica: 8
. Julius langte in seine Brieftasche — warf ein paar Zeilen auf ein Papier . . . „Fertig, Signori?' Der Italiener stand auf der Schwelle. Das schwarze Hemd kennzeichnete ihn als Fa schisten, die schmalen gelben Streifen am Kragen der grau- »rünen Uniform als Finanzer. Keck saß ihm die Mütze im Nacken und die Zigarette im Munde. „Ferttg!' entgegnete Julius mit fester Ruhe. „Zwei tausend Lire hat Dr. Keßler errechnet für die Steuern...' „Stimmt! Mehr ist das ganze Anwesen hier oben nicht wert! Ich belege

es . . .' „Halt! Herr Dr. Keßler wird die Güte haben, mrt der Dank als Steuerpächter zu unterhandeln, ob sie mit 1500 . Are zufrieden ist! Wie dem aber auch sei: Der fällige Steuerbetrag wird in bar von mir erstattet. Hier meine bindende Unterschrift...' ! Der Finanzer blickte Julius an — ungläubig — prüfte j das Blatt, wandte es um und um...' „Es hat seine Richtigkeit Signor Fanelli,' sagte Keß ler mit tiefem Aufatmen. „Ich kenne den Herrn und bürge ! für ihn.' Seine Stimme zitterte vor Freude. j „Darf

ich Ihnen vielleicht ein paar Zigaretten an- ' bieten, Signor Fanelli,' fragte Julius verbindlich und ließ , eine Schachtel des heißbegehrten Krautes in die schlanken j Finger des Italieners Hinübergleiten. j „Signor Dottore — Sie sind ein nobler Mann!' meinte j der noch immer ein wenig verblüfft, aber doch schon bekehrt. > „Ich werde mir also — sagen wir Mittwoch — den fälligen Bettag von Ihnen holen?!' ! „Er liegt bereit!' i In der Stube war Schweigen. Der Bauer hatte von ! der italienisch geführten Unterhaltung

! Nicht fort müssen?!' stammelte der Mann. Unfähig, den Wandel so rasch zu fassen, starrte er die vor ihm Stehenden an. „Und Sie — Sie haben das gemacht?!' Er stürzte auf Julius zu — ungewohnte Tränen brachen ihm aus den Augen — er ergriff seine Hand, küßte sie und sank in die Knie: „Mein Wohltäter! Wohltäter meiner Kinder! Jesus Maria! Segnet ihn! Segnet chn!' 19. KapiteL Auf Dr. Dollingers Ansitz war man daran, den „Tür ken' einzuernten. Die hartgelben Maiskolben, um die noch die weißgelben Fruchtblätter

wie Fahnen standen, wurden auf hochgetürmten Wagen eingefahren. Regina war seit einiger Zeit hier mit den Kindern, die sich lustig bei der Ernte herumtummelten, und das kleine Brüderchen, das Later und Mutter ihnen geschenkt, wie das süßeste Kleinod hüteten. Julius hatte gewünscht, daß die geliebte Frau wieder einmal ans der drückenden Atmosphäre der Walthersburg herausgerisfen werde. Wundervoll war während der Som mermonate, in denen Schulferien waren, die tiefe Glückselig keit der kleinen Familie

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