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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 7 di 16
Data: 17.07.2003
Descrizione fisica: 16
S Ü I) T I K 0 Ende einer Odyssee Mit der Rückgabe der Kaumheimer-Porzellansammlung von Seiten der Provinz Trient wurde ein jahrzehntelanges Unrecht aus der Welt geschafft. Die wertvollen Porzellan-Figuren wurden einst dem Juden Julius Kaumheimer auf seiner Flucht vom, Meran nach Amerika abgenommen. Von Joachim Innerhofer Z ufrieden streckt sich der Präsident der Jüdischen Kultusgemeinde Meran, Federico Steinhaus, in seinem Sessel. Angespannte Monate lie gen hinter ihm. In verschiedenen

amerikanisch-jüdischen Zeitun gen, aber auch in den amerikani schen Kultusgemeinden suchte er nach der Familie Kaumheimer. Gefunden hat Steinhaus die Fa milie schließlich in San Francisco. Grund der Suche: Wertvolle Figu ren aus Meissner Por zellan, die einst dem Patriarchen der Fami lie, Julius Kaumhei mer, gehörten und ihm während seiner Flucht aus Nazi-Deutschland in Italien abgenommen wurden, sollten dem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben wer den. In einer kleinen Zere monie im Trientner „Castello del

Buoncon- siglio“ fand vor einem Monat die Übergabe statt. Insgesamt 64 Fi guren aus Meissner- Porzellan konnten den Nachkommen über reicht werden. Julius Kaumheimer, der Vater der heute in San Fran cisco lebenden Hans (John) und Grete, begriff in den 30er Jahren, dass es für ihn und seine Famüie in Nazi-Deutschland unerträg lich wird. Die Nürnberger Ras sengesetze brachten das Fass zum Überlaufen: Julius, seine Frau Selma und die Kinder mach ten sich auf die Flucht. Die Fami lie will erst

einmal einen sicheren Hafen anlaufen und dort das Ende der Naziherrschaft in Deutschland abwarten. Das soll te sich aber als großer Irrtum he- rausstellen. Auch in Meran, wo hin Julius Kaumheimer mit sei ner Familie geflüchtet ist, werden sie als Juden laut einem italieni schen Dekret zu unerwünschten Personen. Er muss mit seiner Fa milie erneut die Flucht antreten. Nun steuert Julius Kaumheimer Amerika als neuen Hafen an; für viele Juden damals das „gelobte Land“ und letzte Zufluchtsstätte. Innerlich bereits

vorbereitet, heisst es nun erneut Koffer packen, Ausweise in Ordnung bringen und natürlich ein Ein reisevisum für die Vereinigten Staaten ergattern. Nicht so leicht für eine Familie mit Kin dern und ohne großen finanziel len Rückhalt. Doch einen Schatz kann Julius Kaumheimer doch sein Eigen nennen: eine Figuren-Sammlung aus Meissner-Porzellan. Es dient der Kaumheimer-Familie als Re serve und als Rückversicherung. Eigentlich ist das Meissner-Por zellan für Julius Kaumheimer die große Leidenschaft. Schon

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Pagina 4 di 6
Data: 31.03.1931
Descrizione fisica: 6
in einem Koffer auf gefunden worden. Der Verhaftete hatte sich bereits mit ausländischen Sammlern in Verbindung gesetzt, um die Verfassungsurkunde zu verkaufen. Die Polizei ist zurzeit bemüht, die Mittäter Wohlgemuts ausfindig zu machen. Jeden Morgen fuhr Taler in die Gartenstratze, um Julius' Post zu holen, iunner in der Hoffnung, endlich sei ein Brief dabei, der dem Freunde Trost und Nachricht von der Verschwundenen gebracht hätte. Aber nichts — kein Lebenszeichen, keine Zeile! Xenia war verschwunden

und schien nicht wiederkehren zu wollen. Wußte sie denn nicht, daß Julius ihretwegen litt, daß er fast sein Leben für sie hatte lassen müssen? Der Arzt, 5er mit Recht stolz starauf war, Julius vom fast sicheren Tode gerettet zu haben, hielt ihn besonders streng, denn er wollte nicht durch etwas Unvorhergesehe nes den Verlauf der Genesung gestört sehen. Also mußte Julius schweigen, und niemand außer Taler durfte zu ihm. Geduld, Geduld und nochmals Geduld, das war die einzige Antwort, die der Arzt

und die Schwester für- fremde Besucher hatten. „Wenn vier Wochen abgelaufen sind, dann darf der Patient das erste Wort sprechen, aber auch nur das eine, denn viel mehr sind auch dann noch nicht gestattet!" Endlich kam auch dieser Tag heran, und als der Arzt zu Julius sagte, er dürfe jetzt zum ersten Male, aber sehr leise, zu seinem Freunde sprechen, da war dieses eine Wort: „Xenia?" Als aber Taler traurig den Kopf schüttelte und vor Wehmut nicht sprechen konnte, da liefen dem armen Julius zwei dicke Tränen

über die mageren Wangen, und er schloß mutlos die Augen. Lange lag er still und schien nachzudenken, dann aber raffte er sich auf und sagte laut und deutlich zu Taler: „Um Gottes willen, wo ist Xenia und warum sprichst du nie von ihr. Ist sie tot? Wenn ja. sag' es mir! Lieber die schreckliche Wahrheit, als diese grauenhafte Ungewißheit, in der ich seit Wochen bin! Ich ertrage das nicht länger. Sag' es mir, Heinrich! Ist sie tot, oder lebt sie und hat mich vergessen?" Heinrich ergriff Julius' Hand und beteuerte

, und er wisse nicht, wohin, aber es sei kein Zweifel, daß sie noch lebe. Ein wenig beruhigt schien Julius von dieser Nachricht doch zu sein, er begann aber von neuem zu grübeln und lag tagelang still, bis der Arzt endlich erklärte, der Pa tient sei jetzt kräftig genug, eine Bahnfahrt auszuhalten. Und er müsse nun augenblicklich an die Riviera gebracht werden. Eines Morgens wurde Julius in seinem Bett zur Bahn gefahren und in dem hellen, weißlackierten Sani tätswagen nach dem sonnigen Beaulieu gebracht

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Pagina 3 di 4
Data: 11.10.1939
Descrizione fisica: 4
dort, wo Reuter Brieftauben schickte. Demnächst wird er staatlich eingeführt. Paul Julius hört derartiges nicht gern, gerät bald in Har nisch. Die schnellste seiner Tauben wird mit dem elektrischen Funken nicht um die Wette fliegen. Elektrische Telegraphie! Man hat von ihr von Gauß, dem deutschen Physiker, schon allerhand gehört, allein im Ernstfall, wo bleibt da das Geschäft mit den Tauben? Paul Julius erbleicht, sieht Ruin vor Augen. Der Teufel hole diesen Siemens.... allein der Mann kommt zur rechten Zeit

. Umstellen muß man sich, sofort umstellen ... aber wie? Siemens, auch kein Dummer, weiß Rat. Er schlägt Reuter vor — er ahnt ja nicht die Folgen — .... kann sie nicht ahnen —, doch jetzt in Aachen, nach Fertigstellung der preu ßischen Telegraphenlinie, die gerade bis dorchin geht, ein De- pefchenbüro der elektrischen Telegraphie zu eröffnen. Paul Julius horcht auf, wird sehr interessiert, als Siemens weiter hin berichtet, ein gewisser Bernhard Wolfs, der Herausgeber und Begründer der im 48er

Jahr'erschienenen freisinnigen Berliner Nationalzeitung, errichtete kürzlich mit Hilfe seines Onkels, des Justizrates Siemens, ein ähnliches Institut in Berlin. Der Hinweis genügt. In Berlin kommt Julius einer zuvor, Wolff, ein Stammesgenosse! Mit diesem Wolfs wird noch zu reden sein. Andererseits: traut Wolff, ein wendiger Gesell, sich in Berlin, Paul Julius traut sich in Aachen. Mit einem Schlag ist Reuter Feuer und Flamme für elektrische Tele graphie. Unter vier Augen mit seinem Weib spricht er: „Jda Gott

sandte uns den Siemens. Ein gescheiter Mann. Ich folge seinem Rat, gebe die Taube auf. Jda, hast du Lust zu elektrischer Mechanik?" Paris—Brüssel—London Jda hat. Allein, das Geschäft springt nicht so an, wie man erwartet. Abwartend verhält sich das Publikum, glaubt an Schwindel, mißtraut dem elektrischen Dienst. Reuters haben Sehnsucht nach Tauben, greifen gelegentlich zurück aus Tauben. Schließlich reißt Julius die Geduld. Auch ist Aachen ihm zu pro vinziell geworden. Er spricht zu Jda: „Packe

sind sie noch schneller. In Paris nimmt sich Engländer ihrer behutlich an, insbesondere der eleganten Frau Jda. Den Gatten schiebt er bald in Havas-Geschäften nach Brüssel ab. Nur läßt sich Paul Julius nicht schieben. Er ist kein blinder Hesse; er läßt die Frau Nachkommen, Frau nebst Sohn. Sie erscheint auch, elegant wie immer, gekleidet nach der letzten Pariser Mode des Jahres 1851. In Brüssel wächst auch kein Weizen. Paul Julius erntet nicht. Aber das submarine Kabel verbindet jetzt Calais mit Dover, Anlaß

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Pagina 3 di 12
Data: 17.11.1929
Descrizione fisica: 12
leicht. ,Witte, setze dich einen Augenblick zu mir, Julius. Gut. mein Junge. Höre, du bist neunnndzwanzig Jahre. Bist Privatöozent. Einge gliedert. Du kannst an eine Heirat denken. Ich mische mich nicht ein. Ich rate dir nichts. Ich erinnere dich nur, daß Professor .Körner ein großes Vermögen bat und eine ein zige Tochter, daß Baron Finkenstein eine Tochter und große Güter besitzt, und daß es auch einen sehr reichen ikNdusLxiellcn hier gibt mit einer hübschen, wohlerzogenen Schier. Etwa drei große

Partien, lieber Julius. Ein drivatdozent ohne Vermögen ist heute keine große Par- iic. Ein junger Herr mir bedeutenden Erbschaftsaussich- steht anders da. Heute abend weiß schon ganz Würz- Mg. daß Höchheims erben werden. Drei Tage bleibt es >n der Schwebe, wieviel. Drei Tage sind eine lange Zeit, Nenn man sie gut zu benutzen weiß, lieber Julius." Der Privatdozent stieß seinen Stuhl zurück. Er zitterte I M Erregung. „Aber ick bitte dich, Großmaura, dir denkst, tz wollte, ich könnte in der Lage

, die vielleicht wirklich sehr nach C na nee aussieht, etwas erzwingen, das — Er stockte, errötete. „Gewiß, ich habe mich den genannten jungen Damen einigermaßen genähert, aber ich bin kei neswegs entschlossen, für eine von ihnen — man gedenkt der Vernunft nicht gern auf diesem Gebiete." Die alte Frau erhob sich. „Ich deutete dir den Weg an, den Klugheit gehen würde Julius. Und nun gute Nacht." - j Julius von Höchheim saß vor seinem Schreibtisch und > Mmtö sich, zu arbeiten. Es mußte gearbeitet

Ergebnis: MartiNi-Festscheibe: 1 . Direktor Rietzler., Mutte (Fdsvbüchst): 2 . Emanuel Turvv. Reutte: 3 . Kenber Max. Reutte- 4 . Hüstle Kart, Breitenwang,- 5 . Singer Adatbert, Reutte- 6 . Hunderipftind Jofesi Heitermang.' 7 . Weirather Franz, Heivterwang- 8 . Philipp Singer, Realste; 9 . Pfennig Joses. Hsitevwang,- 19 . Me-f Edtiard. Wängie; 11 . Schennach Julius. Reutte- 12 . Kramer Eduard. Hsiterwang: 13 . Singer Max. Reutte,- 14 . Hornstein Hans, Reutte,- 16 . Fritz schrieb Julius tum Höchheim

. — * Die Baronin Luckner sah ihre Enkel am Werk: Julie mußte schlafen nach dem Nachtdienst in der Apotheke, Julius eilte auf die Universitätsbibliothek, Gndrune zu ihrem Malprofessor, Walter auf einen Ausflug, der eine sportliche Leistung darstellte. Da verließ die Baronin, ein leichtes Seidenmüntelchen über dem schwarzen Kleid, auch ihrerseits das Haus. Ihr Weg war nicht weit, er führte von der Wohnung mit dem Blick auf den Main und das Sanderglacis nur in eine Nachbarstraße. Fräulein Becker, Damenmoden

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Tiroler Wastl
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Pagina 7 di 16
Data: 22.11.1908
Descrizione fisica: 16
um die Fracht.) Verkaufsstellen überall. Tierfutterfabrik Fattinger 8 Co. In/.ersdorf bei Wien. Ue er 300 Auszeichnungen 7 Staatspreise. 44 beitfett es war etwas itt ihr, was ihr Trost, Beruhigung davon versprach. Sie schlich auf den Fußspitzen zur Tür und schrack züsaininen. Eine Blutwelle stieg ihr zum Herzett, daß sie das körperliche Ettt- psindett spürte, als würde es ihr schwer itt der Brust. Er kaut. Julius, ihr Julius kattt, ja ja, sie hatte sich nicht getäuscht — ach die Freude! Nun war er unten

bei der Haustüre, nun ging er die Stiege herauf, ein Wachs- kerzlein itt der Hand die alte liebe Stiege her auf! „Julius", sagte sie leise und schloß die Stubentür. Freudig überrascht blickte er auf — er stand itt gleicher Höhe mit de tu Flur- fettster — da erlosch sein Licht. Sie sah nur noch, wie er die Hand ihr entgegenstreckt — dann war's dunkel. — Eilt paar Schritte tat sie vor — — Plötzlich stieß sie an etwas Har tes, Trennendes und tvich erschreckt zurück. Er hatte sich etttpor und neben sie getastet

. „M ariechen?" S ein Ar nt suchte und fand sie. „Hier — das — was ist das?" stam melte sie. „Närrchen, das Stiegengeläuder." Er zog sie hastig ait sich. „Wie etttettt Durstigen nach einem Trunk Wasser, so war's mir um Dich", flüsterte er. Sie hob den Kopf und obgleich sie sein 41 Oie alte Stiege f&> Novelle von Susi Ulallner. Nachdruck verboten 5 delt. Aber das Schönste tvar an ihr geschehen: Julius hatte sie lieb, wird sie ihr ganzes Leben lieb haben — wenn sie nur recht lange leben dürfte! — Nun wußte

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Pagina 4 di 6
Data: 01.04.1931
Descrizione fisica: 6
. Nachdenklich ging er dann ganz langsam zurück und konnte sich nicht sofort entschließen, Julius alles zu er zählen, sondern saß noch eine Stunde auf einer Bank am User des Meeres. Eine schwere Last hatte sich ihm auf das Herz gelegt. Wie sollte er dem Freunde das Furcht bare beibringen? Wie konnte er ihm, dessen Gesundheit noch immer sehr schwach war, diese schwere seelische Er- schlttterung ersparen? Die Bilanz öes stäbtischen Elektrizitäts- Unternehmens weist für das Betriebsjahr 192R30 an Aktiven

. Temperatur —10 Grad, vollkommen bewölkt, leichter Nordwestwinö, Talsicht mittel, Fernsicht keine. Skifähre gut. Nein, es mutzte sein, und Henri beschloß, eine günstige Gelegenheit abzuwarten, bei der er dem Freunde lang sam nach und nach das Geschehene Mitteilen wollte. Sehr schweren Herzens kehrte er zur Villa zurück; da aber Julius wieder traurig in die untergchende Sonne starrte und schweigsam schien, sprach er nicht und verschob die schwere Aussprache auf den anderen Tag —ein Tag mehr oder weniger

spielte ja keine Rolle mehr. Der darauffolgende Tag ließ sich herrlich an. Die Sonne war in strahlender Pracht hinter dem Kap Martin auf gegangen, auf der Terrasse lag herrliche Morgenfrische, das weite blaue Meer leuchtete in all seinem Glanz. Julius trat, von festem Schlaf gestärkt, aus dem Zimmer heraus auf die Terrasse und sah mit frohen Augen hin aus auf die Schönheiten der Natur. Endlich wandte er sich zu seinem schon am Frühstücks tisch harrenden Freunde und sagte mit merkwürdig froher Stimme

: „Heinrich, mein Freund, mir ist heute so wohl zumute, wie schon lange nicht mehr. Du wirst sehen, wir erleben heute etwas Freudiges!" Oh, du Armer, wenn du wüßtest, was du heute hören mutzt, dann wärst du sicher nicht so freudig gestimmt, denn heute mutz ich endlich sagen, welch schreckliches Ge schick die arme Xenia ereilt hat! Ach, Julius, wenn ich dir nur helfen könnte, dachte Taler; aber er erwiderte nichts auf diese Anrede Stockens, sondern atz ernst, und ohne Julius anzusehen, sein Frühstück

. Julius schüttelte ein wenig den Kopf, denn er war es gar nicht gewöhnt, daß sein lebhafter Freund eine so ernste Miene machte. Was hatte er nur? Als sie gefrüvstückt hatten, trat der Briefträger auf die Terrasse und legte wie alltäglich, die eingegangenen Briefe vor Stocken aus den Tisch. Wieder suchte Julius, wie immer, den sehnlichft erwarteten Brief, der aber auch jetzt nicht gekommen war. Gleichmütig schob er alles Taler zu. damit dieser die Fragen der Freunde in Berlin beantwortete

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 08.07.1953
Descrizione fisica: 6
Minute schnell allerhand hineinstecken kann, sehr gut aus. Geht es ins Gebirge, nehmen wir anstatt der Handtasche lieber unseren alten guten Ruck sack mit, den wir auch bei Wanderungen in den Bergen immer brauchen können. Ehe wir mit dem Einpacken beginnen, überlegen wir genau, was wir mitnehmen wollen und bereiten alles vor. Um nichts zu vergessen, ist es gut, ein für allemal eine Liste von den verschiedenen Kleinigkeiten, Julius war in Rosalia verliebt — das wäre alltäglich, wäre der Julius

nicht kaum an die zwanzig, Rosalia aber schon weit über vier zig. Julius ist fesch und Rosalia vertrocknet. Julius legte Rosalia fast alle Tage sein Herz zu Füßen. Sie küßte ihn — er pflückte Ihre „Schönheit“ — ein richtiges „Gspusi“ war fertig, wie einstmals zwischen Joseph und Potjphar. Eines Tages packte Rosalia der Ge- wissenswurrn. „I hab do an Mann und a Kind, Julius. Dös muaßt doch vastehn. I möcht die ja gern, bist a not schiach, aha s'geht nimma, d'Leut redn viel in da Pfarr.“ Die Tage vergingen

, die Wochen. Julius* Liebe steigerte sich. Rosalia mahnte zwischen Küssen: „Geh nimma her zu mir, sunst gschicht an Unglück.“ Auch ein Halskettchen stellte sich ein, eine Armbanduhr aus Julius* Hand für Rosalia. „Zweng dera Uhr kenn i di a not nemma. Vastehst? Suach da an andere, gibt ja mehra in Mariapfarr“, sagte Rosalia. „Na“, meinte Julius, „Du oder koane. Du, oder i bring mi um . . Die Tage vergin gen. „Wann a sich halt doch umbringa dat? Dös war a Malheur. Dös Gschroa in da Pfarr und dö Leut und dös

Umgredat und dö Kostn.“ Am nächstbesten Tage: „Du Julius, um bringa darfst di nöt.“ — Aber es half nichts. Nach dem Kuß sagte Julius: „Wann i mi Geschworenensenat den mehrfach vorbestraf ten 32jährigen Friedrich Kniejski des Gatten mordes schuldig und verurteilte ihn zu le benslänglichem schweren Kerkers. In dem seit mehreren Tagen laufendem Verfahren wurde am Tag der Urteilsverkün dung noch eine Zeugin aus Wien einvernom men, die mit dem Angeklagten intime Bezie hungen unterhalten

, den Proviant und alles, was wir auf der Reise gern bei der Hand haben wollen. —ika— schon nöt umbring, dann bring i dein Mann um, und‘s Kind . . Wegen dieser Worte hatte sich Julius ge stern vor dem Gericht wegen Erpressung zu verantworten. Geständnis um Geständnis rollte über seine Lippen. „I hätt mi selba eh nöt umbracht“, sagte er, „s* war nur a Dro hung.“ — „Da haben wir es!“ schrie der Staatsanwalt. „I liebte sie ja eh heiß, Herr Oberrichter. Heiß und innig. Kennens dös verstehn?** Der Vorsitzende

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Volksbote
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Pagina 12 di 14
Data: 24.10.1974
Descrizione fisica: 14
an Julius Demetz RUNDSCHAU IN DER WELT in Washington ausschließe. Außerdem befände sich Nixon in einem „Stim mungstief“. — Eine Änderung der US- Politik gegenüber Kuba ist nach Mei nung des amerikanischen Präsidenten Gerald Ford „zur Zeit nicht gerecht fertigt“. Bei einem Treffen mit den Vorsitzenden mehrerer spanischsprechen den Organisationen in den USA er klärte Ford, die USA würden keine Schritte unternehmen, um die diploma tischen und wirtschaftlichen Beziehun gen mit Kuba wiederherzustellen

. Vor knapp einem Monat wurde einer der bekanntesten Sportförderer Grodens in St. Ulrich zu Grabe getragen: Im Al ter von erst 56 Jahren war . Julius De metz aus dem Leben’gerissen worden. Julius Demetz erfreute sich auch an je nem schicksalhaften 16. September be ster Gesundheit. Im Schlittschuhraum „seines“ Eisstadions in St. Ulrich traf den Präsidenten des HC Gröden der Herzschlag. Die übergroße Menschenmenge, die ihm am ersten Herbsttag das letzte Ge leit gab, genügten als Beweis

, welcher Wertschätzung sich der so plötzlich Ver storbene im ganzen Land erfreute. Julius Demetz war eine der markan testen Persönlichkeiten Grodens. Be stimmt gab es keinen Zweiten, der so viele Menschen kannte, wie „Giul“. Sein Bekanntenkreis reichte von Wien bis nach Prag, von Berlin bis Mailand und Rom, ja sogar in Kanada und in den USA hatte er viele Freunde. In Süd tirol kannte man Julius Demetz nicht allein des Eissportes wegen. Julius Demetz wurde in St. Ulrich am „Wer geschichtliche Reminiszenzen pflegen

an die Front. Er kämpfte u. a. auf Kreta und wurde schwer verwundet. Julius Demetz wurde mit dem EK 1, mit dem EK 2 und dem Silbernen Ver dienstzeichen für Verwundete ausge zeichnet. Zeit seines Lebens hatte sich Demetz dem Sport verschrieben, in Gröden nann te man ihn scherzhafterweise oft „Mister Eishockey“. Er war einer der führenden Männer in dieser Sportart, Südtirol hat mit ihm sehr viel verloren. Seine sportliche Laufbahn begann er als Skiläufer, und er war auch einer der ersten, Grödner Skispringer

, die sich auf der heute leider vergessenen kleinen Schanze im Langental mutvoll in die Tiefe warfen. Gleichzeitig entbrannte auch seine Leidenschaft für den Eis hockeysport. Mit seinen 1,82 Metern und kräftigem Oberkörper war er der ideale Verteidiger. Schon vor seinem 30. Lebensjahr wog Julius Demetz über 100 Kilogramm und war im Spiel wie der Fels in der Brandung. Zwanzig Jah re lang war er eine der Mannschafts stützen Grodens. Wie viele Eishockey partien wird er zusammen mit seinen Freunden Zen Nocker-Runcita

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Volksbote
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Pagina 8 di 20
Data: 19.12.1974
Descrizione fisica: 20
war er aus dem Belt heraußen. Als der Bäckermeister mit seinen Füchsen schellend aus dem Dorf hin austrabte, war noch finstere Nacht. Die Sterne funkelten am Himmel und die Sichel des Mondes verschwand soeben hinter dem Horizont. Die Peitsche knalU tc lustig durch den klaren kalten Win ter. „Die sollen den Julius noch kennen- lcrnen“ brummte er vor sieh hin. „Be dauert haben sie den armen Buben, als ob er davon schon etwas hätte, aber getan nichts. Ich will ja nicht sagen, daß der junge Schullehrer

mit seinen paar Gulden Monatsgehalt hätte etwas tun sollen. Aber der Förster, der Krämer und der Müller, die hätten ja auch Geld! Die dachten halt, wenn einer etwas tun soll, dann der Julius, der hat eine Bäk- kerei und eine Landwirtschaft dazu, der kann es leicht machen! Die haben eine Ahnung, wie mich meine Kinder ausge pumpt haben. Meine beiden Töchter heirateten in die Großstadt, sic sind noble Damen geworden und der einzige Sohn mußte justament studieren und ja nicht Bäcker werden. Er ist Naturfor scher

und ist zur Zeit in Afrika und alle drei kümmern sie sich einen Teufel um ihren alten Vater. Mein Weib hätte nicht so früh von mir gehen sollen. Aber gegen Gottes Willen kann ich mich nicht auflehnen. Sei es wie es sei, der Peter, der arme Bub, soll seine Geige haben!“ Julius Schindler hatte seine Gedanken kaum zu Ende gesponnen, als die Mor genröte am östlichen Himmel emporstieg und er in die Stadt hineinfuhr. Als hät ten die Rosse gewußt, wohin sie sollten, trabten sie frohgemut dje Hauptstraße entlang

dazu. Julius Schindler stülpte seinen Pelz vom Leibe, nahm eine Geige nach der anderen in die Linke und den Bogen in die rechte Hand. Er strich über die Saiten und jedesmal gab es einen jämmerlich krat zenden Ton und jedesmal schüttelte der Bäckermeister abweisend den Kopf. Un tertänigst richtete der Kaufmann die frage an ihn, ob er überhaupt Geige spielen könne. „Ach so“, meinte Schind ler, „natürlich kann ich das nicht!“ „Se hen Sie verehrter Herr“, fuhr der Kauf mann fort, „diese hier wäre

nicht zu teuer und ist doch ein sehr gutes Instru ment!“ Er nahm die Geige an das Kinn und strich zart und fein über die Saiten; worauf der Bäckermeister interessiert zuhörte. „Hm, hm", sagte er, „klingt schön, sogar sehr schön!“ „Sehen Sie mein Herr,.diese Geige würde ich Ihnen sehr empfehlen. Kaufen Sie das Instru ment und Sie werden Ihre helle Freude daran haben!“ „Und was soll sie ko sten?“ fragte Julius Schindler. „Achtzig Gulden“ war die Antwort. „Achtzig Gulden, ein sündteures Geld!“ „Nicht so teuer

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Pagina 9 di 12
Data: 11.01.1914
Descrizione fisica: 12
Seite 9 Hat er auch oft im Cafe Trotz der Zeche 's Portemonnaie Nie erleichtert eingesackt, Aber so a G'schäfterl tragt. Weil die Wittib, meiner Seel, Außerdem noch Speiseöl, Wenig zwar, doch kaufen muß. Und zu ihrem Mordsverdruß Als Vertrages-Konsequenz Noch a Faßl Essigessenz. Speiseöl, so fünf, sechs Liter, Sie brauchts nicht und drum ist'S bitter; Doch sie denkt sich, Hab ich Geld Hilf ich weiter in der Welt. Ja, so hat die Wittfrau denkt, Doch der Julius, der lenkt. Eines Tages kommt

das Oel, And die Essenz meiner Seel Kann der Knecht nicht einischeibcn, Daß die Leute stehen bleiben Auf der Straße ist doch klar — Wer in Heidelberg nie war, Hat solch' Faßl nie erblickt, Wie's der Julius geschickt Fiel das Faßl in den Inn, Wär'n von Innsbruck bis nach Wien Alle Fische mariniert. (Gott sei Dank ist's nicht passiert); Denn der Knecht, man muß ihn loben, Hat es wacker dm g'schoben. . . Damit war nun alles recht, Doch der Greislerin ward schlecht, So schlecht, daß 'trotz Julius

Sie die Pleite rutschen muß Fünfundzwanzighundert Kronen, Dies muß man mnt Recht betonen, Hatte sie, bevor er hat (Inspiriert vom Advokat?) Seine essigsaure Liebe (Lümmel sagen Gaunertriebe) Ihr geboten und den Schluß Man sich denken kann und muß. Ja, die Frau, die war bemoppelt; Denn der Essig kost' grad doppelt Soviel wie der Tagespreis. Es genügt nun, daß man weiß, Daß den Julius, den Braven, Rund so fünfzehnhundert trafen Von der Hypothek der kleinen, Während tausend nur der eineu Blieben, die sie nannte

sein Ist so ein Geschäft nicht fein? Ja, wer des Gewissens Weitung Pflegt mit kluger Vorbereitung Kann auch heut' noch auf der Erde» Reich und froh und glücklich werden. Julius ist solch ein Mann Nächstens kommt ein andrer dran. Bitru. Leben und leben laffen. Von einem ländlichen Steuerträger. So lautet ein altes Sprichwort. Es wäre auch recht schön auf dieser sündigen Welt, wenn das selbe von allen Nationen, Konfessionen, Ständen ckc. eingehalten werden möchte. Doch wenn man sich dieses Sprichwort in der Wirklichkeit

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Pagina 3 di 12
Data: 01.12.1929
Descrizione fisica: 12
und Julius traten ein, fühlten sich im Augenblick wie Schuldige. Denn sie brachten Enttäuschung. Julius wußte, vor Tatsachen saßt man sich rasch. Er zog die Testamentsabschrift aus seiner Mappe. „Ich lese es dir gleich dem Wortlaut nach vor, Großmama. Wir haben Legate erhalten." , . ^ a Noch einmal klang das Testament auf. Julius las langsam, in leicht spöttischem Ton. Er dachte, wenn ich fertig bin, müssen wir ein wenig über die Sache lachen. Um der Großmutter beizustehen, ihre Enttäuschung

Worms sein. Dies ist eine wahrhaft seltsame Fügung. Die Enkel der stolzen Eörtha Kronberg müssen, wie ihr, in einer Provinzstaöt leben." Julius machte eine freudig überraschte Bewegung. „Mein Gott, das dachte ich noch nicht. Es wird ihnen lästig sein. Es könnte sie vielleicht veranlassen, auf die Sache zu verzichten?" Baronin Luckner lächelte, weiterfahrend: „Lieber Junge, du irrst, wenn du denkst, reiche Menschen verzich ten daraus, ihren Reichtum zu vermehren. Dergleichen tun nur Ideologen

gern unter vier Augen mit der klugen Großmutter bespräche. So stand sie auf und sagte: „Wir sind wohl alle hungrig, ich sehe nach der Küche. Wir sitzen doch heute als Kapitalisten zu Tisch, immerhin können wir uns so nennen." Die behenden, dunklen Augen der alten Frau folgten der Hinausgehenden. „Julius, um Gudrune habe ich eine unbestimmte Sorge. Bekommt sie Briefe, ist da jemand in der Stadt? Sie wird nächste Woche mündig. Ich habe das Gefühl, sie Hai Pläne, von denen sie abgelenkt werden müßte

." „Heiratspläne?" fragte Julius zerstreut. „Bielleicht. Ich fühle es nur so. Ich wünsche, du ziehst Graf Worms heran. Unser Haus ist für ihn und für Frau von Arnim das Gegebene. Mit wem sollten sie sonst hier verkehren? Sie haben den kühlen, selbstverständ lichen Hochmut aus den Häusern Kronberg und Henüel- Donnersmarck. Sei versichert, ich sehe das genau. Mit wem in dieser Provinzstadt sollten sie sich auf gleich füh len? Es bleibt nur unser Haus, und wir werden in den nächsten Zeiten etwas repräsentieren

." Julius hatte sein Battisttuch zu einem kleinen Knäuel verarbeitet. Er sah es geniert, fragte, ob er rauchen dürfe, zündete sich eine Zigarette an und sagte kurz, betont: „Wegen Graf Worms? Als Chance für Gudrune? Unser Großvater Höchheim erhielt 1871 den Briefadel. Dies an Henckel-Donnersmarck gemessen —" Die alte Frau strich nicht vorhandene Falten auf der Tischdecke glatt. „Gudrunes Mutter war ans reichsfreiherrlichem Hause. Die Luckner sind betitelter Uradel. Meine Schwieger mutter

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Pagina 4 di 7
Data: 15.12.1929
Descrizione fisica: 7
zwischen Regiernngstruppen und Banditen. KB. Newyork, 14. Dez. Nach einer Meldung der „Associated Preß" aus No gal es (Arizona) gerieten mexikanische Bundestruppen bei Gahuaripa im Bon den Türmen klangen die Glocken zum Angelus. Wie schräg hingeweht blieben Weinselige stehen, bekreu zigten sich, murmelten Worte. Rührende Stadt! Frohe, goldige Stadt! Unter der Sug gestion der Glocken war Armgard zu einer frommen .Handlung geneigt. Sie würde gern einen Augenblick in den Dom getreten sein. Aber — nicht mit Julius

von Höchheim. Er sprudelte neue Eindriicke heraus beim Gang durch die Straßen. Der Genfer See, Chillon, Montreux. Sie hörte nur halb hin. In Julius schwang die Vorfreude auf einen Abend allein mit ihr. Er wagte sich heraus und erzählte, viel lieber als nach Genf wäre er in die Kurmark geroist, also in die Gegend um Brandenburg. Denn er glaube, die norddeutsche Seele würde man wohl verknüpfen dürfen mit der norddeut schen Landschaft. „Lächeln Sie nicht, gnädigste Frau, ich weiß wobt, daß Erkenntnisse

. Er liebe das Wort „Schwertadel". Er bedauere, daß die Zeit ihn selbst in andere Bahn gewiesen, so sehr er seinen Berus liebe. Sie fühlte, diesen Abend müßte sie sich mit der Ge schichte der Höchheims befassen. Nicht zu leugnen, es war wirklich interessanter, als von Frau Kttndingers ewigen Töchtern zu hören. Im Erbhaus angelangt, eilte Julius auf sein Zimmer, den Anzug zu wechseln. Der Federweiß war ihm ein wenig zu Kopf gestiegen. Ob er heute abends einen Vor stoß wagte? Sorgfältig frisiert

von Gestalt, mit einem Gesicht wie unter eine Eisenhaube passend, winzigem Schnurrbart über vollen Lippen, einer gewal tigen Hakennase, die sich auch zwischen zwei Polsterwan gen noch siegreich behauptete, und dunklen Flackeraugen unter hochgestellten Brauen. Dieser Kreuzfahrer im Ruhe stand, wie Julius flüchtig dachte, steckte in einem gut ge schneiderten Smokinganzug und schien unzweifelhaft ein Tischgast. Er stand wie eine Bildsäule da. „Von Höchheim," sagte Julius unfroh. „Von Bredow und Ladalinsky

," kam es mit knapper Verbeugung zurück. Julius dachte, gibt es denn das? Es wird einem ja ganz Fontanisch und WiMbald-Alexisisch zumute. „Gutsnachbar von Frau von Arnim," sagte der mär kische Herr erklärend und wandte sich behend, mit Gesten fröhlicher und enthusiastischer Ergebenheit ab: Frau von Arnim trat ein. Julius sah ein wundervolles Abendkleid, grün mit Silber, sah ein halbvertrauliches Lächeln und merkte, dieser plötzlich erschienene Gast war schon begrüßt. Und der schöne, einsame Abend

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Pagina 3 di 8
Data: 19.03.1931
Descrizione fisica: 8
als beiweitem zu klein erweisen. So ist die Hörerfrequenz an der chirurgischen Klinik von 160 auf 277 gestiegen. Aehnlich ist das Verhältnis an der medizinischen Klinik. Auch zeigt sich, daß beide Kli niken trotz der Umbauten an Raummangel leiden. Nachdruck verboten ) 14 Eine verhängnisvolle Wette. Roman von Martin L. Jacobsen. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1930. Erregt trat Julius mit Heinrich an eine beleuchtete Stelle. Er las den Zettel, den Dr. Rodius geschrieben hatte. Darauf stand: „Xenia

! 9 Uhr 25 Minuten Anhalter Bahnhof. Warschau—Moskau, Billett beim Schalter in. Ich am Perron beim Zug. Im Falle du nicht kommst, warte ich in Dresden, Bellevue, bis übermorgen, Donnerstag. Dies letzter Termin!!!! Nemo." Julius starrte Heinrich an. Dieser packte ihn aber beim §lrrn und zog ihn Liber die Straße zum Autostandplatz und Aie dem Chauffeur die Worte zu: „Anhalter Bahn- hvf! Wenn Sie noch zurecht kommen, doppelte Taxe!" Und schon raste das Auto davon. Als der Wagen vor dem Bahnhof hielt

, war es 9 Uhr & Minuten. Beide stürmten zuerst zum Schalter m. Dort war nie mand zu sehen. Also schleunigst auf den Bahnsteig. Ein Aück war es, daß sie der Beamte an der Sperre aufhielt, jrmit sie Bahnsteigkarten lösten. In dieser halben Minute faßte sich Heinrich wieder so weit, daß er den auf- sttegten Julius am Arm festhalten konnte, so daß sie an- minenö gemächlich den D-Zug nach Dresden abschreiten Muten. .Beim zweiten Wagen hinter der Maschine stand ein Mann in weitem Reisemantel und mit Kappe

, der schein bar gespannt nach dem Ausgang geblickt hatte, im selben Mgenblick aber, vom Schaffner aufgefordert, kehrtmachte schleunigst ins Abteil verschwand. Gleichzeitig er- All das Abfahrtzeichen, und der Zug setzte sich in Be rgung und war in einer halben Minute aus der Halle daraus. Julius und Heinrich starrten sich wie geistesabwesend an, und beide sagten zugleich: „War das nicht Sascha, der Diener Krotovs?" „Zweifellos war es der lange, blasse Diener Krotovs," meinte Heinrich

. „Aber wo war sie, Xenia?" „Wahrscheinlich schon im Wagen," sagte Julius. „Unsinn! Sonst hätte der Bursche nicht auf dem Bahn steig gewartet! Biel wichtiger wäre es jetzt, zu wissen, ob er uns gesehen und erkannt hat!?" Beide zuckten die Achseln, dann aber schlug Julius vor, zu Krotov zu fahren, um dort nachzuforschen, ob der Diener da sei. Heinrich lachte und meinte: „Wie willst du das anstellen? Du kannst doch nicht ein fach hinfahren und den Baron fragen, ob sein Diener zu Hause ist. Das wird doch sogar

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Pagina 3 di 10
Data: 22.03.1931
Descrizione fisica: 10
sah Xenia ihren Freund an: „Wer ist Sascha, wer Krotov? Ich kenne keine solchen Menschen." Stocken erzählte nun alle Begebenheiten mit Krotov und schilderte auch dessen Diener. Aber Xenia schüttelte nur immer den Kopf und meinte, daß sie diese Leute absolut nicht kenne und nicht verstehe, daß diese mit ihren Angelegenheiten zu tun hätten. Nun meinte Julius, es sei schade, daß Taler gegangen, denn es wäre gut gewesen, mit ihm zu beraten und seine Meinung über alle diese geheimnisvollen Dinge

einmal M hören. Am nächsten Tage, am Mittwoch, telephonierte Julius Wen Mittag Taler an. Es hieß aber, er sei nicht im Atelier. Julius mußte also allein sein Frühstück etn- Wmen, hoffte aber immer noch, Taler würde kommen. Als dieser aber um zwei Uhr noch nicht da war, ging der Maler erst in das Kaffeehaus, in dem sich die Freunde sonst immer trafen: aber auch da war keine Spur von Taler zu sehen. Es wurde vier Uhr, und als Stocken schließlich nicht mehr warten wollte, da er noch vor dem Äsen einige Einkäufe

besorgen wollte, war es bereits fünf Uhr geworden. Gemächlich schlenderte Julius durch die Geschäfts straßen, kaufte noch ein Körbchen Erdbeeren für Xenia Md Zigaretten für sich. Als er um sechs Uhr abends heimkam und nach Xenia fragte, sagte die alte Johanna, Wien, 21. März. (Priv.) In der vergangenen Nacht wurde ein Teil der bekannten Burg Fei st ritz im Wechseltale durch ein Großfeuer vernichtet. Der Besitzer der Burg, Bankier Maximilian Mautner, der seine Sammlungen von geradezu un schätzbarem

in der Nacht auf den 14. ö. M. in das Werk genossenschaftsmagazin und in die Kanzlei der Klein- eisenindustrie eingebrochen und Feilen sowie Schreib material entwendet. Gleichzeitig wurden aus dem Kino saale des Kath. Arbeitervereines 16 Stück Grammophon- um elf Uhr vormittags sei ein Mann mit einem Briefe gekommen: darauf habe die gnädige Frau rasch Toilette gemacht und sei ausgegangen. Bis zur Stunde sei sie noch nicht zurückgekehrt. Julius machte für den Abend Toilette und ging ins Speisezimmer

eine Zigarette an und sah zwanzigmal auf die Uhr. Er konnte sich endlich nicht mehr der Vermutung er wehren, es müsse ihr ein Unfall zugestotzen sein, denn sie war sonst die Pünktlichkeit selbst gewesen. Plötzlich schoß ihm der Gedanke durch den Kopf: die Drohungen des russischen Banditen könnten zur Wirk lichkeit geworden und Xenia ihrer Freiheit beraubt sein. Sofort stürzte er zum Telephon, um Taler anzurufen. Die alte Dienerin meldete aber zum grenzenlosen Staunen Julius', ihr Herr sei am Vormittag

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Pagina 4 di 6
Data: 18.12.1929
Descrizione fisica: 6
. Zusatzfragen auf Geistesstörung sind nach der Pvozeßlage unzulässig, da Stern selbst nie Geistesgestört heit geltend gemacht hatte. Am Nachmittag ab 3 Uhr 30 begannen die Plä doyers. Das Urteil dürfte gegen 6 Uhr abends verkündet werden. liebe, habe der gute Junge die Aufführung veranlaßt. Und die Baronin ließ ihre Phantasie spielen und machte Julius von Höchheim zu einem Johann Wolfgang von Goethe, der jeden freien Augenblick daransetzte, mit den Komödianten zu proben, damit Frau von Arnim

durch die Darstellung erfreut würde. Armgard fand dies nun wirklich hübsch und apart. Julius fühlte, sein Kurs stieg. Als Frau von Arnim ihn fragte, wie denn das auf den Proben vor sich ginge, spürte er, sie würde sich das gern mal ansehen. Er strahlte vor Freude. Auf dem Wege, der für die örtlichen Entsernungsmaße immerhin ansehnlich war, breitete er seine historischen Kenntnisse aus. Das Würz burger Theater wurde 1804 gegründet, und der Zu- schauerrauM war damals die Stiftskirche. Graf Julius von Soden

, ein „Musenfreund", hatte die Kirche dann zum „Kunsttempel" umbauen lassen. Julius war munterster Laune, zitierte: „Ihn fuhr die Kutsche, zog das Herz Zu schönen Opern und Konzerts." „Und später," fuhr er fort, „1833 bis 1834, wirkte Richard Wagner als Korrepetitor am Würzburger Theater." Sie streiften flüchtig das Waguerschicksal, erreichten das Theater verfrüht. Es waren noch keine Schauspieler da. Dies machte Frau von Arnim gerade Spaß. Eine ältere Bedienstete schaltete Licht ein, Julius und Armgard gingen

auf die verödete Bühne. „Ach, hier möchte man agieren! Irgendwann hat man doch immer den Traum gehabt, eine Düse zu werden," lachte sie. „Zum Beispiel, wenn man auf dem Lande, wo Scherze und Witze ein so langes Leben haben, Körners „Gouvernante" äufsührte." Sie lachte, eilte hinter die Kulissen, fand den Schnür boden und geriet in Begeisterung. „Was ist das?" fragte sie den herbeieilenden Julius und zeigte auf ein Gewirr von alten Holzkoffern, Reise körben, Kisten, zwischen denen ein Kinderwagen

waren gelöst, alle Parteiungen ansgelöscht. Aber die Uebermacht der feindlichen Geschütze war zu groß. Neben den Soldaten kämpfte die Heimwehr und es ftedia? du Geschäfte & pmkü&che Qe&chenke Maria-Theresien-Straße 47 und Museumstraße 2 Sie wurde ausgelassen fröhlich. „Die Nähmaschine und der Kinderwagen —" „Sind das Gepäck von Romeo und Julia," vollendete Julius von Höchheim. „Dem Himmel Dank, er schenkte uns die Illusion!" Sie plauderten plötzlich wie alte Be kannte, Julius war beglückt und verliebt

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Pagina 3 di 8
Data: 26.06.1938
Descrizione fisica: 8
den, und wehe dem. der ihm ins Gehege kam. .Vielleicht Hatte Annas stolzer Sinn das nicht ertragen können, sie hatten sich hastig erzürnt und .maulten lange Zeit miteinander. Das Ende vom Lied war, Heiteres von I. H. Rösler. Wäre Julius ein Kraftwagen gewesen, hätte kein Mensch ikin gekauft. Er ver brauchte zu viel. Wenn andere Men schen mit einem Löffel Suppe, mit einem Beefsteak und einer Schale Pudding satt werden, brauchte Julius eine ganze Schiis sel Suppe, vier Beefsteaks gehäuft mit Gemüsen

und Kartoffeln und einen Berq Pudding wie der sonst zum Mittagessen für ein ganzes Hotel reicht. Denn Pud ding aß Julius für sein Leben gern, Beef steaks aß Julius für sein Leben gern, und ohne Suppe konnte Julius überhaupt nicht leben. Dabei sah Ihm keiner an. wo er es eigentlich hinaß. Er war schlank wie selten einer, nur der Mund zog sich etwas breiter. Cr mußte es auch wohl sein, denn sonst wäre er kaum mit dem Essen im Leben fertig geworden. „Ich bin oerliebt', sagte Julius eines Tages. „Ich gratuliere

', meinte Ferdinand. „Wer ist es?' „Annemarie!' — „Was? Die dünne Latte?' „Wo die Liebe hinfällt!' erwiderte Julius gekränkt. „Es genügt, wenn einer schön in der Familie ist! Außerdem finde ich sie gar nicht dünn und dürr, sie ist schlank und rank.' „Viel Vergnügen!' „Das werde ich auch haben. Ich will sie nämlich heiraten.' Ferdinand machte ein komisches Ge sicht. „Heiraten? — Ach so, damit du ihre Portionen mitessen kannst?' „Unsinn! Aber das Essen macht mir Sorge.' — „Warum Julius?' „Sie wird wenig

essen, und ich muß viel essen', seufzte Julius. „Wie sieht es aber aus, wenn ich viel esse und sie nichts? Nach dazu, wo ich Freitag bei ihrer Mut ter eingeladen bin und mich verloben möchte!' Ferdinand dachte »ach. „Freitags gibt es dort harte Eier mit Mayonnaise', sagte er dann. „Weißt du das bestimmt?' „Ich kenne die Familie seit Jahren. „Das ist mein Unglück!' stöhnte Julius verzweifelt. „Magst du keine harten Eier?' „Im Gegenteil! Bei Eiern kann ich nicht widerstehen. Das ist meine Leib speise

. Da schlucke ich dreißig hinunter. Sie aber wird an einem Ei herumstochern, und ihr wird schlecht werden, wenn sie Mich essen sieht.' „Nichts einfacher als das', erwiderte Ferdinand vergnügt, „ich lade dich zuvor zu harten Eiern mit Mayonnaise bei mir ein.' Da schlägst' du dir den Wanst or dentlich voll, und dann gehst du zu An nemaries Mutter, wo du nur zwei be scheidene Eier ißt.' „Ferdinand, das ist eine glänzende Jdeel' jubelte Julius. Und sie war es auch. Und Julius kam -A Der Freitag kam. Ferdinand

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 10 di 10
Data: 25.07.1929
Descrizione fisica: 10
: Camillo Morena . ... . „Extravaganzen.PotvouE; Julius Fucik Regimentskinder, Marsch: Emil Waldteufel Immer oder nimmer Walzer. 2. Am 31. Juli 1923: Paul Lincke . , . . . „Lunawalzer": G. Sonntag. . * i i Johann Strauß , . .Die Bruno Granichstaedten Edmund Eysler . , . Anton Profes ... * Richard Fall . . , - C. M. Ziehrer * - . « „Nibelungen". Marsch: Potpourri aus der Operette Fledermaus": Marsch aus der Operette „Der Orlow": „Puffert". Walzer: „Was macht der Mayer am Himalaya?"; „Wo sind deine Haare

, August?": „Schönfeld-Marfch". 3. Am 8. August 1928: Julius Fucik . . » , , „Einzug der Gladiatoren". Marsch: „Waldmeister", Ouvertüre: „Buberl. komm!", Walzer: „Jede Ledige, jede Gnädige trägt Bubikopf": „Eine halbe Stunde vom Praterstern": „Traumideale". Johann Strauß C. M. Ziehrer . Robert Kätscher AM' Robert Kätscher Julius Fucik . 4 . Am 4. August 1928 Julius Fucik . . Johann Strauß . X. M. Ziehrer . « Xamillo Morena . Eduard Wagner .; W. 21. Jurek . , Julius Fucik > , Julius Fucik . . Oskar

Erwin .... Hermann Dostal . , . Ralph Benatzky . , . Julius Fucik .... Bruno Granichstaedten Johann Strauß . . . Wilhelm Kienzl . , , Emmerich Kalman , , Ralph Benatzky . . » Julius Fucik . . W. A. Jurek . . . . C. M. Ziehrer.... Bruno Granichstaedten Rudolf Sieezinsky , « „An der schönen blauen Donau", Walzer; „Orlow-Potpourri": „Im Ural"; „Fliegermarsch": „Grinzing", Lied: „Deutschmeister-Regimentsmarsch": „Im Leben geht alles hübsch langsam": „Geschichten aus dem Wienerwald", Walzer; „Kuhreigen

"; „Im Ural": „Für dich, mein Schatz"; „Khevenhüller-Marsch"; „Was sagt mein Mädel dazu?": „Wolgalied": „Gold und Silber", Walzer; .Fürs Herz und <Ämüt", Polpmirri; „Doppeladler-Marsch"; „Deutschmeister-Regimentsmarsch": 7. Am 9. August 1928: Johann Strauß , , , , „Wienerblut", ^ Walzer; Eugen d'AIbert Julius Fucik . . I. F. Wagner. , W. A. Jurek , . Karl Mühlberger Tiefland", Phantasie; „Traumland", Walzer; „Da ppeladler-Mars ch "; „Deutschmeister-Regimentsmarsch": „Kaiserjägermarsch", 8. Am 10. August

1928: Julius Fucik , » Julius Fucik , , r anz Lehar , , M. Ziehrer, . Stephan Weiß. , Julius Fucik . . Karl Mühlberger Ernst 2lrnold , Franz Lehar , , Karl Komzak » « C. M. Ziehrer, , W. A. Jurek . . „Florentinermarsch": „Miramare-Ouverture"; „Pagamni-Potpourri"; „Faschingskinder", TSalzer; , „Meine Beine, deine Beine"; „Einzug der Gladiatoren", Marsch; „Kaiserjägermarsch"; „Du, nur Du", Boston; „Ballstrenen", Walzer; „Für lustige Leut'". Potpourri; „Wiener Bürger", Walzer; „Deutschmeister

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