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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 28.05.1887
Descrizione fisica: 8
stärker an den FelS des deutschen Volksthums schlagen — es ist keine Noth noch Gefahr mehr und der sich selber half unserem Stamme wird ein Gott, dann Jertorene Ehre. Roman von W. Höffer. (32. Fortsetzung.) „Ihre Stimme klingt verändert,' hörte Julius die Blinde halblaut flüstern. — „Sind Sie mir böse?' Er drückte lebhaft ihre Hand. „Ich habe im Augenblick Elle,' versetzte er sich zu ihr herabneigend. „Morgen sehen wir uns wieder, liebes Fräulein. Wie können Sie nur glauaen

ihm schon ent gegengehen, als noch die Unruhe, die Aufregunk ihre ZüAe ^beherrschte. Was. ihr armes, gequältes Herz empfand, als sie, von nicht zu besiegender 'Fürcht getrieben, nach dem Bahnhof ging und dort, zufällig gerade vor dem geöffneten Koupee stehend, die Fremde in Julius' Armen sah — darüber wollen wir schweigen. Nur ein einziger bedanke, verhängnißvoll und gefahrdrohend für das gemarterte Hirn; ein beharrlich wiederkeh render Gedanke verdrängte jede andere Reflexion: Es war Elisabeth Herbst

, die Julius geheirathet hatte, es war diese, die da so still, so ganz als sei das ihr gutes Recht, an seiner Brust lag — Und sie selbst? — Sie? Was wußte er von ihr? Welche Gemeinschaft gab es zwischen dem feingebildeten, zartfühlenden Manne und der entlassenen Strafgefangenen? Verwirrung und Furcht, die ganze Qual des unruhigen Gewissens, durchflnthet ihre Seele, als sie jetzt in sein Auge sah. Noch wußte er Nichts, aber welche Absicht steckte hinter dem unerklär lichem Schweigen der Fremden? „Lisa

!' rief Julius, mit offenen Armen seine junge Frau begrüßend. „Lisa, weßhalb flüchtetest Dn vorhin?' Und die Bedauernswerthe that, was in jedem Falle gewagt ist, hier aber nothwendig, ver hängnißvoll werden mußte: sie wandte sich achsel zuckend ab, sie provocirte eine Szene. „Hattest Du wirklich noch Zeit genvZ übrig, um mich zu bemerken, Julius?' Er ließ sogleich die Arme sinken. „Wie Du mich ansiehst, Lisa! — Also wes halb'fandest Du für gut, Dich zu verbergen?' „Laß. das'.' sagte

sie mit erkünstelter Kälte. „Wenn erst das Unglück geschehen ist — zu spät natürlich — dann wirft Du bereuen. . Julius stand einen Augenblick schweigend vor ihr „Und das ist Dein Empfang, Lisa?' fragte er endlich. „Mehr als dies hast Du mir nicht zu sagen?' Nein! Kehre zu dieser Betrügerin zurück, obald es Dir beliebt — ich werde Dich nichr daran zu hindern suchen!' Er schüttelte den Kopf, halb zweifelnd an der Wirklichkeit dessen, was er hörte. „Weßhalb gingst Du denn überhaupt zum Bahnhof, Lisa?' sagte

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 07.07.1887
Descrizione fisica: 4
-Loth ringen ansäßigen französischen Reservisten, wofern dieselben nicht innerhalb dreier Wochen das deut» sche Staatsbürgerrecht erwerben. Mehrere Fran zosen wurden bereits durch diese Verfügung be troffen. Srostritamlie». (Ueber die Lage im Orient) bringt die Kreuzzeitung aus London interessante Meldungen. Danach habe sich der Sultan zur Ratifizirung der anglo-türkischen Konvention be- Jerlorene Ghre. Roman von W. Höffer. (S2. Fortsetzung.) Julius hielt sich, überreizt wie er war, halb und halb

für den Mörder seiner unglücklichen jungen Frau. Wochen vergingen im tödtenden Einerlei, der Novembersturm schüttelte die letzten welken Blät ter herab auf Tante Josephinens Gruft uud wieder nahte der Weihnachtsabend, aber diesmal trostloser, öder als je. „Ich komme nicht, Mama', hatte Julius ge sagt. „Ich kann es nicht über mein Herz bringen - Gott helfe uuS Allen :' Die Kranke legte ihre heiße Hand auf seinen Arm. Aber er schüttelte den Kopf. „Julius', hörte er ihre Stimme, wenn Du Dich entschließen

könntest, sie zu sehen!' „Wozu, Mama? — Es wäre eine Folter für uns Beide. Glaub' mir, ich bin nicht weniger unglücklich als sie selbst.' „Wirst Du denn morgen Abend überhaupt nicht hierher kommen, Julius? — O wäre die ser Tag erst hinter mir!' Sie zitterte und ihre Augen füllten sich mit Thränen. Er wußte was sie dachte: „Der letzte heilige Abend für mich und so traurig, so ein sam! —' „Mutter,' sagte er seufzend, „ist es Dein Wunsch, so komme ich zu Dir, aber —' .Nein,' unterbrach sie ihn, „nein

, nicht so, ni t zu mir allein — das wäre Grausamkeit! O mein lieber Junge, — Gott schütze Dich vor Reue!' Ihre Hände lagen länger als gewöhnlich in einander, die Herzen waren schwer und traurig, Julius vermochte nicht, sie loszureißen und als er endlich widerstrebend fortging, da geschah es zögernd, unruhig, voll heimlicher Sorge. .Mutter', bat er fast wie ein Kind, „Mutter, Du sollst mir nicht grollen!' „Ich Dir? — O mein Sohn, mein armer Sohn, ich Dirs' Er küßte sie ins Herz getroffen von diesem Ton voll zärtlicher Liebe

und dann ging er fort, um sich, wie so oft in letzter Zeit, einzuschließen und stumm mit gestütztem Kopf, dazusitzen — ein Mensch, der Alles verloren hatte, sogar die Hoff nung, sogar den Muth. Doktor Berger wurde brieflich benachrichtigt, Julius selbst ging nicht aus. Die Weihnachts freude ringsumher schien ihn zu beleidigen, zu verhöhnen; er wollte nicht gefragt werden und wollte keinen frohen, glücklichen Menschen sehen. Im dunkeln Zimmer, hinter herabgelassenen Vorhängen: sitzend, gab er fich

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 8
Data: 02.05.1884
Descrizione fisica: 8
, Frl. Victoria ..^iBlank, früher eine Schülerin des Gesangsprofessors ill « Julius Hey. Frl. Blank hat sehr abgenommen, seit sie dieser Schule entwachsen ist. Der Name Julius s^^zHey veranlasst uns zu einem, übrigens durchaus an «!5odieser Stelle motivierten kleinen Excurse. Julius -Z s'^oHeY, früher Professor an der hiesigen kgl. Musik- schule, hat zahlreiche zum Theil zur Berühmtheit ge- !>o!'?langte Schüler und Schülerinnen ausgebildet. Dass 'j'^lHey aber nicht nur ein erfolgreicher Praktiker

, son- '!dern mindestens ebenso sehr ein eminenter Theoreti- ji> s^ker ist, beweist ein Werk, das vor kurzem die Presse !!''verlassen hat; es ist ein großer Quartband und be- 55'titelt sich: „Deutscher Gesangsunterricht von Julius Hcy'. Die Verleger sind die Richard Wagners. .172. B. Schotts Söhne in Mainz. Bis jetzt liegt der » leerste der sprachliche vor, „eine Anleitung zu ? 2.ic>'einer naturgemäßen Behandlung der Aussprache, als s Grundlage für die Gewinnung eines vaterländischen

und befähigt ist, die Intentionen einer Wagner'schen Schule zu verwirklichen, so ist es Julius Hey, der, zu Lebzeiten R. Wagners in stetein münd lichen und schriftlichen Gedankenaustausch mit dem Meister neben Hans v. Bülow in instrumentaler Hinsicht, allein die Wagner'sche lebendige Tradition in vocaler Beziehung repräsentiert. Ich glaubte um so mehr von Julius Hey und seiner epochemachenden Sprach- und Gesangschule an dieser Stelle Notiz nehmen zu müssen, als sein Werk, das wir vor allem jedem Sänger nnd

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 09.05.1887
Descrizione fisica: 4
darnieder, so schwer, daß es ihr noch jetzt unmöglich ist, zu sprechen. Aber ich hoffe dennoch das Beste.' Elisabeths Herz hatte im Augenblick seine Schläge nahezu ausgesetzt. „Wie kam denn ein so junges Mädchen zn der schweren Verwundung, Julius?' „Das habe ich wirklich noch nicht erfahren', versetzte er. .Du wirst indessen die Arme dem nächst persönlich kennen lernen, Lisa. Sie kommt hierher, und wenn Du einwilligst, sogar in unser Haus. Der Fall erregt mein lebhaftes Interesse.' Elisabeth blieb

scheinbar ruhig. „Die Bedauernswerthe ist gewiß recht arm, denke ich mir!' „Da irrst Du!' versetzte er. ..Sie besitzt im Gegentheil Vermögen.' Elisabeth athmete plötzlich laut auf, wie von einem Bann erlöst. „Bringe sie mir, Julius — ich will ja Tag und 3.'acht vor ihrem Bette wachen — laß mich Theil haben an Deinem schönen, erlösenden Wirken!' Ihre Arme legten sich matt und schntzsuchend um seinen Hals, sie weinte bitterlich, sodaß er jetzt in allem Ernst erschrak. Zat Dich die Tante beleidigt, Liebe

?' fragte er. Sie schüttelte den Kopf. „Laß mich doch weinen, Julius. — Ich — Du mußt nicht mehr ohne mich verreisen ich ertrage es nicht.' Und wieder war das, was er empfand, Rüh rung, wie sehr sie ihn liebte!' „Eine kleine Hochzeitsreise müssen wir also haben,' sagte er, „und wenn es nur acht Tage dauert. Etwa über K nach dem Rhein.' „Nicht nach K.!' rief sie plötzlich, fast in hef tiger Furcht. Weshalb wolltest Du dorthin, Julius — sag' es mir!' Er lächelte, während heinilich eine unbestimmte Unruhe

vor sich hin. „Ja, es müßte schön sein, unsäglich schön, immer weiter zu ziehen, immer weiter bis in fremde Welten, wo uns Niemand kennt und Nie mand Ansprüche erhebt -- wo Du ganz allein für mich leben würdest, Julius ! Aber derglei chen pflegt die arme Erde ihren Kindern nicht zu gewähren.' „Oh.' versetzte er, wie immer den schweren Ernst ihrer Gedankeneinrichtnng ignorirend, auf acht Tage doch, Schatz — in vier Wochen wird unsere Hochzeit gefeiert und dann geht es fort.' Eine Frage gab es noch, die schon seit Beginn

dieser Unterredung fortwährend aus Elisabeths Lippen schwebte und die sie auch jetzt wieder aus- zusprecheu im Begriff war: „Wie heißt jenes junge Mädchen?' aber irgend ein Etwas erstickte immer den ersten Laut iu der Kehle. Julius war gegangen. Einen heimlichen Sta chel mehr im Herzen, setzte sie sich später wieder an das Bett der Kranken, um mit ihr über die Zuknnftshoffnungen des Geliebten zu plaudern und vo i dieser zärtlichen Mutter zu hören, daß Niemand für das volle Glück der Erde fo sehr berechtigt sei

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 16.05.1887
Descrizione fisica: 4
Frequenz ihrer Bah nen. Sollte die Regierung sich nicht durch solche Wertorene Ehre. Roman von W.Hösfer. (26. Fortsetzung.) Elisabeth trat immer näher. „Natürlich hast Du Dich bei der hiesigen Po lizei für die Fremde verbürgt, Julius?' „Gewiß!' versetzte er neckend. — „Du wirst sogar —' „Julius, Julius, und wenn ich Dich inständig bitte, um meines Glückes, meines Friedens wil len Dich von Dieser Person zurückzuziehen?' Ihre vermeintliche Eifersucht belustigte ihn. „Dann könnte ich doch dieses kindliche

Ver langen nicht erfüllen, mein Herz,' versetzte er in ernstem Tone. „Aber laß doch solche Fragcn heute Abend, — wenn wir von unserer Reise zurückkehren, begleitest Du mich nach K und ur theilst selbst. Bis dahin braucht die Sache noch nicht berührt zu werden.' Elisabeth schüttelte den Kopf. „Ich gehe nicht nach K., Julius, ich will mit dieser Angelegenheit Nichts zu schaffen haben. Natürlich gibt sich die Fremde einen fingirten Namen, um Dein Interesse zu erregen — sie will in üns.rew Hause

eine Zeit lang leben, und viel leicht gär —' Ein krampfhaftes Schluchzen erstickte ihre Stimme. Seit Julius gesagt hatte, daß er nach Hamburg zu schreiben beabsichtigte, war es ihr wie Dem, der auf schwankendem Brett steht und in jedem Augenblick erwarten muß, von den osenden Fluthen unter seinen Füßen verschlun gen zu werden. Warum gerade nach Hamburg? — Irgend ein Zufall, ein geringfügiges Etwas konnte dort, in ihrer Heimath, die Entdeckung herbeiführen. Der Doktor seufzte. „Heute Abend solltest

Du wenigstens diese ärgerliche Reizbarkeit zu bekämpfen suchen,' sagte er etwas kühl. „Aber wahrhastig, es ist jetzt die höchste Zeit, an unsern Besuch zu denken.' Er bog ihren Kopf zu sich und suchte, um Versöhnung bittend, ihren Blick, aber Elisabeth sah nicht auf, obgleich es ihr wie mit Krallen in's Herz griff. Sie brauchte ja den kleinen Zwist als Deckmantel für die Verzweiflung, welche in ihr tobte. „Laß das, Julius!' sagte sie schluchzend. „Du willst mich nicht verstehen. Geh' nur, geh

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Der Burggräfler
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Pagina 12 di 12
Data: 12.07.1890
Descrizione fisica: 12
zwischen schießen und stehlen nicht recht begreifen und erinnerte sich nicht, daß er bei der Lehre über da» siebente Gebot eine so feine Unterscheidung gehört hätte. Als aber Julius, nachdem die kleine Zeche bezahlt war, mir, da ich etwas einwenden wollte, einen derben Rippenstoß gab und gebieterisch flüsterst: „Alfred schieß das Glas', da getraute sich der noch unverdorbene Junge nicht mehr, der Aufforderung zu widerstehen, und fiugS war das BockglaS in Alfreds Reisetasche. So unterlag er der Versuchung

daS Glas? Durch ein so einfältignS BockglaS will ich mein Gewissen nicht in Aufruhr bringen lassen. Ich zahle, was für das GlaS verlangt wird.' Julius, der «nS nicht nur an Jahren, sondern auch an Fehlern voraus war und Alfred zum kleinen Diedstahl veranlaßt hatte, lachte vor sich hin und sprach: „Du bist noch immer ein kindischer Homunkulus. Gewissen, sagst Du, waS ist daS Gewissen? Ich will Dir die Antwort geben: DaS Gewissen ist ein bellendes - 183 - Hündlein, daS überall, auch auf Reisen

, mit uns ziehen möchte; ich aber habe den schwarzen Kläffer zu Hause gelassen, und Du wirst gut thun, ihm, so lange wir reisen, einen Maulkorb an daS Schnäuzchen zu hängen. Versteht Ihr mich?' „Aber gerade in der Fremde und auf einsamen Fußsteigen, lieber Julius, erwiderte ich, soll der Mensch einen solchen Wächter bei sich haben; denn Du wiißt ja, daß die unsichtbaren Geister am liebsten in der Einsamkeit und im Dunkeln auf uns lauern und uns zusetzen.' „Ja ich versichere Euch', fuhr nun Alfred statt

meiner fort; „mein Gewissen geht jetzt vor mir her. wir ein winselndes Hündchen, und die Reue folgt mir nach, wie ein dunkler Schatten. Ich kann das entwendete Glas nicht mehr länger in der Tasche behalten. Hätte ich Dir nur nicht gefolgt, Julius, ein anderes Mal weiß ich, was ich zu thun habe, Dn warst mein Verführer.' „Ich bitte Dich', entgegnete Julius, „ärgere mich nicht. Hättest Du das Glas stehen gelassen, oder gezahlt; ich habe es nicht gestohlen.' Eben kamen wir zu dem rauschenden Gießbache

, den ich schon vorhin erwähnte. Der Bach sah her, wie fließende Milch, welche der riesige Berg auS einer Felskanne herabgoß, um seinen durstigen Kinderu, den Rehen und Hirschen, ei» gutes Getränk zu bieten. Ein Geländer von dürren Fichtenhölzern zeigte dem Wanderer an, wie weit er vortreten dürfe um ohne Gefahr dem Sturze des Gießbaches zuzuschauen. „Kommt her, liebt Freunde', sagte jetzt Julius, um, da er uns so verstimmt sah, wieder bessere Saiten aufzuziehen; „seht, wie tief es da hinabgeht

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 07.05.1887
Descrizione fisica: 8
Färbung seines To nes, ihr ganzer Körper zitterte, als er jetzt etwas bestimmter als sonst wohl hinzusetzte: „Zu Hause bei sich möchte der Arzt von den Nerven der Frauen mindestens verschont bleiben.' Wie ihr Herz schlug, wie das Blut sich fiedend heiß durch alle Adern ergoß! „Bist Du mir böse, Julius?' Der Ton voll Todesangst traf ihn gleich einem Vorwurf. „Vergieb,' rief er gutmüthig, „aber — wahr haftig, wenn man schon ein halbes Dutzend ner vöser Frau Näthinen und gelangweilter alter Fräulein

wird angegeben, sie hätten angeblich lutherische Propaganda betrieben. (Vorfall in Belfort.) Der „Temps' schreibt: „Ein Blatt meldete heute einen Zwischc :?fzll, der sich Sonntag Nachmittags in Belfort aus Anlaß heraus, Mädel, — willst Du die Hochzeitsreise lieber aufgeben?' „Gewiß nicht!- antwortete sie, noch immer zitternd. Gewiß nicht, Julius bleib' während dieser beiden Tage hier, es kann Alles zu Grunde gehen — Alles zerstört werden in einer einzigen Stuude. Du weißt ja. Lieber, zwischen Lipp' nnd

Kelchesrand, waltet dunkler Mächte Hand — ich bitte Dich, bleib hier.' Er schüttelte den Kopf. „Dieser Grund — oder Ungruud — ist der einzige, den Du in's Treffen zn führen hoffst, Mädchen? Diese dunklen Mächte, welche, neben bei gesagt, gar nicht existiren, soll ich so sehr fürchten, um mich auf sieben bis acht Stunden von Dir zu trennen ?' Ihr farbloses Gesicht wurde noch blässer, als vorihn. ' ' „Julius, es gäbe keine dunklen Mächte ?' fragte sie halblaut. „Doch !' antwortete er sehr ernst

. „Aber sie sind in uns selbst, nicht außer uns. Wessen Ge wissen rein und wessen Absichten redlich sind, der kann auf diesem 'Wege keiken Gespenstern begegnen.' Elisabeths Kopf sank in ihre Hand; sie wagte es nicht, auch uur ein einziges Wort hinzuzusetzen, aus Furcht, ihm ihr gequältes Innere mehr, als gut war, zu' enthüllen. Jnstinktmäßig traf sie den Weg, der ihr am ehesten Verzeihung sicherte. „Ich habe da nicht viel reflektirt, Julius, oder Grund und Gegenstand abgewogen, aber — es der Anwesenheit einiger Deutschen auf einer Pro

EinVerständniß vergebens gesucht haben?' Elisabeth lächelte traurig. - ' „Ich wollte ja nicht reflektiren, Julius, Aber geh', lyeun es yicht anders sein kann. Du hast Recht, d^j Mi.chWK Wer als ällx.s Uebrige.' „Gut,' tief er, sichtlich erleichtert. „Also über morgen! — Aber wie nervös Du bist! sagte er halb senfzend. „Kann ich von hier abkommen, so müssen wir eine-Hochzeitsreise'unternehmen — Gebirgsluft, Strapazen für- Dich „Bleib' doch bei Deiner Kranken!' ermähnte sie ihn.' (Fortsetzung folgt).

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 16.05.1887
Descrizione fisica: 4
Braut an der Hand ihrer Beschützerin, während Julius früher schon die Freunde des Hauses bewillkomm net hatte. Niemanden überraschte es, das Mädchen so blaß und ernst zu sehen. Es war ja für sie, die Waise aus fernem Lande, ein eigenthümliches Gefühl, so ganz allein dem neuen Leben an der Seite des geliebten Mannes entgegenzugehen. Geschenk nach Geschenk wurde ihr überreicht, herzliche Glückwünsche trieben das Blut bald heiß, bald eisigkalt durch alle Adern. Wie schreck lich war der Kontrast

zwischen dem, was in die sem Augenblicke geschah und wav vielleicht der Nächste bringen würde. Julius suchte einen unbewachten Moment, um zärtlich fragend in das Auge seiner Braut zu sehen. — „Bist Du noch erzürnt, Schatz, noch eisersüch tig ans meine Patientin in K.?' Und wieder gebot die Klugheit, ihn nicht zu enttäuschen. „Sie betrügt Dich. Julius, sie wird Dir Un glück bringen.' Er lächelte nur; dann traten Andere zwischen ihn und sie, und es kam während des ganzen Abends keine Gelegenheit zum Alleinsein

wieder. Noch immer lag die erschreckende Blässe auf Eli sabeths Zügen, noch immer war sie so still und ernst. Die kranke Frau sah forschend, beinahe unruhig in ihr Gesicht. „Verbirgst Du mir etwas Lisa?' „Ich? Sie fuhr auf. „Mutter, liebe Mutter, wie gut, wie zärtlich Du bist!' „Habt Ihr irgend einen Zwist gehabt, Du und Julius? Es ist auf Deiner Stirn eine Wolke mein Liebling!' Sie küßte leidenschaftlich die Hände der Kranken. „Nichts Mama! Nichts! Gott segne Dich tau fend Mal.' Julius trat, nachdem

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 12
Data: 10.11.1889
Descrizione fisica: 12
, daß Sie hereingekommen sind! Denn Ihr Name kommt ihm stets zuerst aus die Lippen, wenn er die rasende Litanei über mein unüberlegtes Benehmen, wie er es nennt, zustimmt!' Schließlich plauderte man von der Zukunft. „Offen gesagt, mein lieber Herr Julius,' sagte sie mit einem Auslug von Schwermuth, „Sie hat heute mein guter Engel hierher geführt. Sie müssen — verstehen Sie mich wohl — Sie müssen ihm eine Stelle verschaffen, oder der arme Teufel wird sich, ehe ein Monat vergeht, das Leben nehmen — nachdem

trat ein. Er war bleich. Ohne ein Wort zu sagen, blickte er meinen Freund an und setzte sich auf einen Stuhl neben der Thüre. „Ah, Sie find es, mein lieber Gaudet!' rief Julius fröhlich aus; „desto besser, desto besser; ich brauche jetzt nicht wiederzukommen, um Ihre Antw»rt zu erfahren: wir werden jetzt eine Sitzung halten und die Sache ordnen.' Gaudet sah ihn an und antwortete nichts auf diese herzlichen Worte; er wartete das Weitere ab. „Nun also, die Sache ist die', begann Jniins

an Gesellschast eiuzuwenden haben werden — Sie eifersüch tiger Blaubart!' Und mein Freund stimmte ein gutmüthiges Gelächter an. Gaudet regte sich nicht. „Und nun', sagte Julius nach einer kurzen Pause, „berathen Sie sich und überlegen Sie meinen Vorschlag.' „Es ist alles überlegt, Herr Julius', sagte Gaudet, indem er seine Frau ansah. „Nun, was geben Sie mir zur Antwort? Ja oder nein?' „Ich antworte ja; ich nehme Ihren Vorschlag an.' Dabei betrachtete er fortwährend seine Frau, die stumm blieb. „Gut

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Der Bote für Tirol
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Pagina 9 di 10
Data: 09.10.1886
Descrizione fisica: 10
GZktra-Weilaae z« „Bote für Tirol Ste«e tirolifch« Nieifeliterat«r. Besprochen von Prof. Dr. K. W. v. Dalla Torre und Ludw. Grafen Sarnthein. 6. Meurer Julius, Illustrierter Führer durch West-Tirol und Vorarlberg, umfassend das österreichische Gebiet westlich von der Linie: Scharnitz- pasS—Zirl—Innsbruck—BrennerpasS—Bozen—Ala. Mit 6 Lichtdruck-Bildern, 56 Holzschnitt-Illustrationen und 6 Karten. Wien, Pest, Leipzig. A. Hartlebens Verlag. 1886. 3' XVI. und 233 Seiten 3 fl. und Meurer Julius

,' und Julius Meurer, Präsident des österr. Alpenclubs in Wien, den „Führer durch die Ortler- Alpen/' sowie die beiden vorliegenden Führer durch West- und Osttirol, denen als 3. Theil von dessen illustrierten „Führern durch die Hochalpen Oesterreichs' ein „Führer durch die Hochalpengebiete im Osten Oesterreichs bis zum Hochschwab' im nächsten Jahre folgen soll. Es ist merkwürdig, dass bei dieser Masse von Handbüchern sür Touristen aller Sorten und Nationen sich ab und zu doch noch ein neuer Gesichtspunkt

ist. Dieses Unternehmen aber führt uns auf eine weitere Arbeit des verdienten Alpinisten, auf 7. Meurer Julius. Distanz- und Reise- Karte von Tirol, Vorarlberg, Pinzgau und den Dolomiten mit Zugrundelegung von A. Steinhausers Karte bearbeitet. Verlag von Artaria u. Comp. in Wien. Preis 2 fl. 40 kr. (für Mitglieder alpiner Vereine nur 2 fl.). Die Karte, im Maßstabe 1: 360.000 ausgeführt, enthält neben den genauesten geographischen Detail die Bodenplastik (grün, braun, blau) und die Distanzlinien (roth) mit Angabe

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Volksblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 28.05.1884
Descrizione fisica: 8
als Organist, Gesang- und Musikmeister an der Kathedrale zu Palestrina seit 1544 beiläufig sechs Jahre lang bekleidet hatte, wurde er im I. 1551 vom Papst Julius t!I. (früher Cardinal Giovanni Maria dal Monte und vom I. 1543—1550 Bischof von Palestrina) nach Rom berufen, als Kapellmeister der vatikanischen Basilika zu S. Peter. Ms solcher war er zugleich Inspektor der Singknaben (^agiLter xuerorum) und hatte freie Wohnung im vMuasium capellas ^uliae. Im I. 1554 widmete Pierluigi sein erstes, im Druck

erschienenes Werk seinem hohen Gönner Papst Julius Ilk., welcher ihn damit auszeichnete, daß er ihn in das Sängerkollegium der päpstlichen Kapelle berief. Pierluigi legte also seine Stelle als Kapell meister an S. Peter nieder und trat am 13. Jänner 1555 in die päpstliche Kapelle ein. Das große Ansehen und die Ueberlegenheit des genialen Künstlers hatten Papst Julius ll l. bewogen, zwei wichtige Vorschriften des Statutes für die päpstliche.Kapelle zu umgehen, nämlich erstens, daß sämmtliche Mitglieder

zu ver stehen, daß es ihm später unschicklich und unverzeihlich vorkam, einmal vom Beruf eines Sängers heiliger Liebe abweichend ein Sänger der irdischen Liebe geworden zu sein. Leider verlor Pierluigi seinen Gönner Papst Julius IU. schon am 23. März 1555 durch den Tod, und dessen Nachfolger Marcellus !!., gleichfalls ein Gönner und Beschützer Pierluigi's, starb gar schon nach 21 Tagen. Nun folgte Paul l V., der sich mit aller Energie daran machte, eine heilsame ernstliche Reform auf allen Ge bieten

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 6
Data: 19.02.1890
Descrizione fisica: 6
angemeldeten Hengste gedeckt werden könnte. Innsbruck, am 13. Februar 1890. K. K. Statthaltcrei für Tirol nnv Vorarlberg. Nichtamtlicher Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben über das Gesuch reS Cnraten in Tnenno zur Errichtung eines Kinderasyls daselbst eine Unterstütznng von 80 fl. ans der a. h. Privatcasse allergnädigst zu bewilligen geruht. Dieser Betrag wurde vom k.k. Statthalterei- Präsidium seiner Bestimmung zugeführt. Graf Julius AndraM In VoloSca, in einem kleinen Flecken im östlichen

Theil von Jstrien am quarnerischen Golf ist gestern srüh um .> Uhr Se. Excellenz Gras Julius Audrassy von Esik-Szent-Kiralh und Kraszua-Horka einem lang wierigen schmerzlichen Unterleibsleiden erlegen. Graf Julius Audrassy, am 8. März 1823 zu Zempliu im gleichnamigen ungarischen Eomitat geboren, wurde, uachdem er die UnivcrsitätSstudien vollendet und län gere Reisen im Auslande unternommen hatte, von dem Zempliner Eomitate iu deu Pressburger Reichstag 1847—48 gewählt, und daS neue ungarische Mini

Deutschland und Oesterreich-Ungarn verabredet hatte, welches am 7. October desselben Jahres in Wien zum Abschluss kam. Audrassy lebte seitdem in Ungarn und nahm als Mitglied der Magnatentafel und der ungarischen Delegation Antheil am politischen Leben. Seine zwei Sohne Theodor und Julius sind Mitglieder des uugarischen Abgeordnetenhauses. Wie groß die Theilnahme in allen Kreisen für den verstorbenen Staatsmann gewesen, haben die Sympathie-- bezeigungen von nah und fern, die täglich von ge krönten Häuptern

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 8
Data: 12.08.1881
Descrizione fisica: 8
126. Ottenthal Anlonia v. geb. Habtmaun in Innsbruck. 127. Ottenthal Franz Dr. v.. Landtagsabgeord neter in Sand. 128. Ottenthal Friedrich v., k. k. Landesrath i. P. in Innsbruck. 129. Peisserv., Agnes, Emilie und Leopold inTnent.- 130. Pilati Alois v. in Deutschmetz. 131. Pizzini Anton v. in Ala. 132. Pizzini Johann Baptist v. in Ala 133. Pizzini Julius Freiherr in Roveredo. 134. Pizzini Karl v. in Ala. 135. PomPeativ. Alois und Hieronymus in Trient. 1,36. Po mp ca ti Mariev., geb. v.Pandolfi

in Trient. 137. Probiz er Sebastian v. in Roveredo. 138. Putzer Johann Ritter v. in Bozen. 139. Niccabona Angelicav..Witwe, geb. Stanger in Innsbruck. 140. Riccabona v., Ernst, k. k. Bezirksrichter in Steinach, Gabriele, verehel. v. Kripp und Othmar Dr., k. k. Notar in Innsbruck. 141. Riccabona Julius Dr. v.. Landtagsabge ordneter in Innsbruck. 142. Röggta Adatbert Ritter v. in Kältern. 143. Röggla Mathilde v., geb. v. Schasser in Kältern. 144. Rosmini Adelheid v., Witwe in Roveredo. 145. Rosmini Johann

und Hauptmann i. P. in Hall. 162. Schulthausv., Arthur und Oswald in Lavis. 163. Seiffertitz Gebhard Freiherr, k. k. Kämmerer und Rittmeister a. D. in Siebeneich. 164. Sizzo Christof Graf, k. k. Kämmerer und Huszaren-Lieutenant in Trient. 165. Sizzo Eduard Graf, k. k. Kämmerer und Ritt meister i. d. R. in Trient. ^,66. Sizzo Heinrich Graf, k. k. Kämmerer und Major i. d. R. in Wien. ^.67. Slucca Lazarus v. in Trient. 168. Spaur Johann Graf, k. k. Kämmerer und Rittmeister in Graz. 169. Spaur Julius Graf

, k. k. Kämmerer und Landtagsabgeordneter auf Schloss Valer, Bezirk Cles. 170. Spaur Julius Graf und Marianna Gräfin auf Schloss Valer. 171. Spaur Max Graf, k. k. Kämmerer undHaupt- mann i. d. R. in Graz. ,172. Stanchina Josef Ritter v. in Livo. 173. Sternbach Ferdinand Freiherr, Reichsraths abgeordneter in Mühlau. 174. Sternbach Ferdinand Freiherr, k. k. Ober- lientenant a. D. zu Triesch in Mähren. 175. Sternbach Gottfried Freiherr, k. k. Ober bergverwalter i. P. in Vruneck. 176. Sternbach Leopold Freiherr

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 12.05.1887
Descrizione fisica: 4
, daß in Australien Verwandte von mir lebten und daß es vielleicht sür mich von-höchster Wichtigkeit wäre, über die selben. Näheres.zu erfahre».. Wie alt ist diese Elisabeth Herbst — wie sieht sie aus Julius beobachtete fortwährend die krampf hafte Spannung in den Zügen des jungen Mäd chens. — Die erwarteten Nachrichten mußten sie sehr leb haft, schmerzlich wie es schien, interessiren. „Meine Braut wurde geboren am 16 Dezem ber 1857 antwortete er. Ihre Mutter war eine geborene Skott- Elisabeth ist — obgleich

viel leicht mein Zeugniß parteiisch klingt - ein sehr schönes Mädchen, brünett, mit dunklen, pracht vollen Augen und einem Wuchs, wie er voll kommener nicht gedacht werden kann. Ihr Vater war ein Deutscher und hieß Ernst Robert Herbst. - Glauben Sie aus diesen Anhaltspunkten die Thatsache der Verwandtschaft herleiten zu können, fügte er hinzu, „dann um so besser! Es würde ohne Zweifel meine Braut sehr erfreuen, in Jh- neneine Koufine begrüßen zu dürfen.' Während er aber sprach, beugte sich Julius unruhig

— sollten daher —' Die Kranke tastete nach seiner Hand. „Ich bitte Sie, Herr Doktor nehmen Sie meine Fragen nicht nbel aus. Ihre Braut ist keine Verwandte von mir, ich weiß es gwiß, ganz gewiß aber — es gibt Dinge, über die sich nicht so sprechen läßt —' Julius legte sanft die Hand auf ihre Stirn. In den lichtlosen Augen glänzten schwere Thrä- nen, die Lippen flüsterten ein leises: .Bitte! Bitte!' Er fühlte sich versucht, das zarte, edel- schöne Antlitz zu küssen. „Meine Braut und Sie werden Freundinnen

Verwandt schaft besteht im Namen. Meine australischen Vet tern können keine Töchter im Alter ihrer Braut besitzen. Julius drückte freundlich die kleine weiße Hand. „Auf Wiedersehen denn, liebes Fräulein!' ver setzte er. „Sie wissen also jetzt, daß es mir in den nächsten 14 Tagen unmöglich ist, wieder hier her, zu kommen?' Die Kranke neigte den Kopf.

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 26.05.1887
Descrizione fisica: 4
!' Die Diakonissin hatte Kölnisches Wasser mit gebracht ; Julius befeuchtete mittelst der Finger spitze die Stirn und den Scheitel feiner Pflege befohlenen, deren Kräfte durch Sprechen und Aufregung völlig erschöpft schienen. Er sah, daß ihre Augenlieder schwer hc^ sanken und daß ein zufriedenes Lächeln die Mundwinkel umspielte — hatte er sie magnetisirt? Ganz allmählich wurden die Athemzüge tiefer und ruhiger; das Herz unter semer linken Hand pochte nicht mehr so rasend, ungestüm, und als er unmerklich

— dieser Schlummer war für das arme Mädchen eine große Wohlchat. Das Rollen der Räder Wurde zum Wiegenlied. Die Diakonissin und Julius blieben stumm. Beide waren viel zu sehr mit eigenen Gedan ken beschäftig, um sich einer oberflächlichen Con- versation hinzugeben. Die Stunden verarmen, und schon nach kurzer Frist mußte der Zug sei nen Bestimmungsort erreicht haben. Julius sah die Thürme der Stadt und die abendlich beleuchteten Dächer der höheren Ge bäude, die Vorstädte tauchten auf aus ihrem Bette von jungem

gewesen. Sich mit heimlichem Seufzer der Blinden zu wendend, sah er. daß ihre weit offenen Augen voll Furcht den Blick der seinen zu suchen schienen. „O,' flüsterte sie bittend, „ich bin Ihnen lästig geworden! — Schlief ich?' Julius zwang sich zur Ruhe. „Während der ganzen Fahrt!' versetzte er freundlich. „Das thut Ihnen gut, Fräulein Herbst. Bitte, lassen Sie mich vorangehen.' Er sprang aus dem Koüpee und nahm das junge Mädchen in seine Arme, um sie dann der Diakonissin wieder zu überliefern. „Beste Julie,' sagte

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Pagina 1 di 4
Data: 13.06.1887
Descrizione fisica: 4
zur weiteren Ent fernung eines Theiles der Wucherungen an de u Jertorene Ghre. Roman von W. Hoffe r. (39. Fortsetzung.) Elisabeth las auf dem Grunde seiner Seele; sie hatte es nicht verschmerzt, damals in jenem bedeutungsvollen Schweigen eine so traurig offene Antwort erhalten zu haben. Ihr beiderseitiges Zenvürfniß war schärfer als je hervorgetreten, und aus diesem quälenden, unseligen Zustande gab es nie im Leben eine Erlösung — nie, bis an's Ende. Während Julius mit sich und seinen trostlosen Gedanken

unangenehm. Adressire Deinen etwaigen Brief an Herrn Robert Webs, als welcher ich hierorts. Blumenmarkt 56, Quar» tier genommen habe. Mit Gruß Dem wohlbekannter Freund.' Wie lauge sie regungslos dagestanden und mechanisch, ohne Gedanken, immer nur den Brief in ihrer Hand angestarrt hatte, dessen erinnerte sich später die junge Frau selbst nicht mehr. Es schien unmöglich, dem kecken Buben zu entrinnen, Viktor spekulirte richtig, wenn er annahm, daß Julius lieber jedes außerordentliche Opfer brin gen

. selbst hierher zu kommen — sie konnte ihn in jedem Augenblick erwarten. Vielleicht nannte er sie ganz ungescheut Emi lie, vielleicht erzählte er in ihrer Gegenwart dem Doktor Alles, was die früher beschimpfende und gebrand markte Vergangenheit seinen Blicken ver hüllte. Und unter dem Eindruck dieser schrecklichen tödteudeu Furcht schrieb sie auf ein Blatt Pa pier die Worte: „Morgen Vormittag präzise um 11 Uhr' Dann adressirte sie das Kouvert und trug eS selbst zur Post. Heute war der l. September — Julius

Verdacht schöpfeil müssen und außerdem würde Viktor direkt au den Doktor schreibe», würde sich unter Gott weiß welchem Vorwande Zutritt -verschaffe». Es blieb Elisabeth Nichts übrig, als den Kopf zu senken und Alles, was kam, ohne Widerstand über sich ergehen zu lassen. Sie flüchtete, qlS Julius kam, au das Bett der Kranken, um nur nicht mit ihm allein zu bleiben. Gab es denn nicht einen einzigen Mo ment, in dem sie ganz sicher war, nicht den Ver

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 25.04.1887
Descrizione fisica: 4
an ihm erworben — — fragen Sie nur die arme Ida, wer von seiner ersten Lebensstunde her all' die schweren Pflichten, welche solch ein beginnendes Leben der Umgebung aufbürdet, treulich und unter Verzicht auf jede andere Rücksicht erfüllt hat, um dafür später tyrannisch und geizig genannt zu werden. Mag doch Julius meine Bücher einsehen! Was ich besitze, reicht für drei sparsame Menschen gerade aus, mehr aber ist es nicht. Er spricht von despotischen Gelüsten, wo ic!> — Gott weiß es! — immer sein Bestes

. Und jetzt weinte sie auch so bitterlich. Elisabeth empfand jede dieser Thränen wie einen Mahnruf ihres Gewissens. „Das ist aber nicht ganz allein meines Neffen wegen,' fnhr seufzend die alte Dame fort. „Schon vor langen Jahren nannte mich ein An derer — mein Bräutigam — herrschsüchtig, weil ich ihn zurückzuhalten suchte, wenn er seine Abende im Wirthshause verbrachte. Es ist eine alte Wunde, die Julius so unsanft berührte — zuerst der, den ich liebte, und jetzt der, dessen Mutter im edelsten Sinne des Wortes

selbstsüchtig und voll Heu schgelüste — nicht wahr, so hieß es doch? — Aber ich will vor Gott verantworten, was damals und jetzt geschah. Julius soll bei der Justizräthin Ollmers seinen Besuch machen und sich Mühe geben ein gutes liebenswürdiges nnd dabei reiches Mädchen für sich zu gewinnen, oder - wir Beide versöhnen »nS nie wieder.' Die Gesellschafterin verließ unter irgend einem Vorwande das Zimmer. Von allen Seiten starrten ihr Dornen unnbersteiglich entgegen, von allen Seiten tönte die Mahnung an ibr

— immer wieder zum hundertste» und tausendsten Male. (Fortsetzung folgt) Attgeko» Fr Eugen But stcin, Kfm., !v lieutenant a. chim, Wien, nieur, Kopen Frau, 'licchtscl lmrger, Müniis I'urg. Dr. Sä« Fabrikant, Reisender, Wij (Araf Arco>! ringen, Baden! Weimar. ,>o>s Prag. Dr. ' Julius EbcnV Berlin. Fraus Beacson mil Ii»rg. A. Cril berg. Frl. mit Frau. .liis hardt, Münchl Hottll Dr. A. v.! S. Grünbergl Klein, Reisen Ger.-Assessor,I Händler, Wall Wien. Dr. El Professor. Aul Ioachimsthall v. Velsen,! mer

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Pagina 3 di 4
Data: 02.01.1890
Descrizione fisica: 4
keine Vorstellung statt. Unfall - Versicherung. Der kaufmännische Verein hat de i Direktor ver Unfall-Versicherungs anstalt für Oberösterreich, Salzburg. Tirol und Vorarlberg Herrn Dr. Julius von Vesteneck zur Ab haltung eines Vortrage über die Unfall-Versiche rung der Arbeiter gewonnen, und wird derselbe morgen AbendS im kleinen Bürgersaale stattfin den. — Der Vortragende wird umfassende Erklä rungen und Erläuterungen des obcitirten erst vor Kurzem in Kraft getretenen Gesetzes geben und steht zu erwarten

, geb. Baronin Hippo» liti. 399 Herr Fran, Weger, Handelsmann mit Familie 400 Die Handlung »ran» Weger. 401 Herr AloiZ Palma, Schuhmacher und Schuhwaaren» Niederlage. Bozen. »OS .. Josef Bottega» k. k. Adjuntt in Sand. 40» Dessen Gattin Marie Bot'eaa, geb. Krautschneider. 404 Herr Friedlich Widter, k. k. Fa»schullehrer mit Frau. 405 , Julius Bergmeister mit Familie, Innsbruck. 4V» , Hans Madet-.i, Baumeister mit Frau. 407 „ Al. Sieß, Bautechniker bei Baumeister Madel«. 408 . Al. Knoll, BauaMtem

„ , 40S Hochw. Herr Anton Tschöll. Kanonikus. 410 Fräulein Klar» Tschöll^ Private. 4U Herr Franz VareSeo mit Familie. 41S ., Julius Peralhoner, Advokat mit Familie. 413 , Paul Mter Putzer o. Reibe«» mit Familie. 414 , Fritz Kuppelwieser mit Familie. 41k Kau Marie Wwe. von Pretz mit Familie. ^ 41« Herr Gotthard Ferrari tun. mit Frau. 417 Die Buchdruckerei Gotthard Ferrari jun. (Fortsetzung folgt.)

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Meraner Zeitung
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Pagina 6 di 12
Data: 05.03.1885
Descrizione fisica: 12
von bewnrzeltem Edelweiß strenge Cantonalgesetze erlassen wurden. (R o hheit.) Aus Budapest, den 1. ds. wird gemeldet: Lieutenant Julius Stanaknics vom 23. Jnf.-Reg. schlug heute. 4 Uhr Früh, in angeheitertem Zustande den Finanzwachmann Witte, der ihm nicht salutirt hatte, mit dem Säbel nieder; die Verletzung Witte's ist eine sehr gefährliche. Polizisten entwaffneten den Lieu tenant, der durch eine Militärpatrouille von der Polizeicentrale abgeholt und in strengen Gewahr sam genommen wurde. Der Fall erregt

ihres Haushaltes ent sprechenden Höhe zu erhalten, da sich mit der Verminderung ibres Gewichtes auch ihr Ein kommen verringern würde. Am Sterbetage des sonderbaren Erblassers wird alljährlich eine er greifende Trauerfeierlichkeit, verbunden mit einer Abwägung der trauernd Hinterbliebenen, statt finden. Gerichtssaal. Budapest, 2. März. (Proceß Verhovah.) Nach zweitägiger Verhandlung wurde heute der Ab geordnete und Herausgeber des „Fügetlenfeg' Julius Verhovah und dessen Bruder Ludwig Verhovay

der Unterschlagung von der Redaction des „Fügyetleneg' übersandten Wohlthätigkeitsspenden schuldig ierkannt. Julius Verhovay wurde zu anderthalbjähr igem Kerker, fünfzig Gulden Geldstrafe und fünfjährigem Amtsverluste, Ludwig Ver hovay zu zehnmonatlichem Kerker und drei jährigem Amtsverluste und Beide zur Erstatt ung der defraudirten Summen verurtheilt. Matriken-LnsMge. . Mera». Geburten: Am 24. Fbr.: Paul Anton Peter, des Anton Spiller. 27. Konrad Josef, S. des Josef Ostermann, Bahnbediensteter. 23. Anna, T.d

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 06.05.1891
Descrizione fisica: 8
. Nr. 7b, Karl R. V .Gutten- berg deS Jnf.-Reg. Nr. 48 und Heinrich R. v.Benkiser von Porta-Comasina; zu Obersten die Oberstlieutenants: Eduard Pierer des GeneralstabScorps, Hugo Schertan des Jnf.-Reg. Nr. 7 und Josef Freund des Drag.-Reg. Nr 2; zu Oberstlieutenants die Majore: Franz Spitz- miiller von Tonalwehr deS Jnf.-Reg. Nr. SS und Julius Weyrich deS Jnf.-Reg. Nr. 1; zu Majoren: den Haupt mann erster Classe Franz Ruez des Armeestandes und den Rittmeister erster Classe Ludwig von Pütz deS Uhl -Reg

. Nr. 13; zum Generalstabsarzt den Oberstabsarzt erster Classe Dr. Hermann Riedl; zum Milltär-Oberlntendanten zweiter Classe den Militär-Intendanten Klemeiis Gröhl; zu Majoren die Hauptleute erster Classe: Joseph Möller, Commandanten des VI , Julius Stockhammer, Com mandanten des V. und Benedict Em inert, Commandanten deS IX. Landesschiitzen-Bataillons; zu Hauptleuten zweiter Classe die OberlieutenantS: Wilhelm Aigner, deS V., Karl Zanotti des X. beim V. und Maximilian Bertag il ollt des Vll. LandeSschlltzen-BataillonS

die Lieutenants: Franz Stefenelli von P renter- hos und Hohenmauer, deS Feldjäger-Bat. Nr. S beim Bataill. JuliuS GrieSmayr, Heinrich Netsch, Michael EzernohauS — sämmtliche des Tir. Jäger-Reg. Im Re giment«; zu Lieutenants die CadetosficierS - Stellvertreter Adolf Sigmundt, deS Tir. Jäger-Reg. beim Feldjäger- Bat. Nr. 27, Hermann Reiß, Adolf Gott schling, Adols v. Bilas — sämmtliche deS Tir. Jäger-Reg. beim Regi ment, Ottokar Zamvald, des Tir. Jäger-Reg. beim Feld jäger-Bat. Nr. 17 und Victor Jatnbowsti

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 12
Data: 01.02.1890
Descrizione fisica: 12
autico par- roeoliis. lii l'Lrlagc». Nippel. 13 L. S«. 230. Meurer, Julius. B!adonna di Campiglio, Arco, Riva und Gardasee. Hg. von» österr.' Touristenclub. Wien. Lechner. 1889 (?) 231. Koch von Berneck. Der klimatische Curort Arco in Südtirol. 1889. Zürich. (Städtebilder und Landschaf ten aus aller Welt.1 Nr. S8 und S8 a. 232. Führer durch den klimatischen Curort Arco und Um gebung mit dem Gardasee. gr. IV. 21 S. Würzburg. (WSrl.) 23». Aus dem Sarcathale. In: „Allgemeine Zeitung.' (Beilage ) Nr. 281

ff. 234. Schulz, K. Die alpinen Hochseenlandschaften des Bailonekares und die Eima di Premassone. In: „Mit theilungen des deutschen und österr- Alpenvereins ' Jg. I8S9. Nr. 15. 235. Pock, Julius. Ein Streifzug durch die Lessinischen Alpen. In: „Zeitschrift des deutschen und österr. Alpen vereins.' Jg. 1859. S. 3!l. 23V. Ossana. ^ronaclivttl» vcolesiasticQ «ioila. paroooiiia, tii Ossana. I'rvnto. I>lc»uauni. 8°. 1889. 21 8. 237. Älurara, öl. Vn cenno «u Iiii,va,rono. Lorgo. öiarl-iil-tto. 1889

Depeschen. Wien. 31. Jän. Die Kaminfegergehilfen, welche seit zwei Tage» strikten, beschlossen die Wiederauf nahme der Arbeit, uachdem ihnen eine Regelung des Gewerbes und der Löhne in Aussicht gestellt wor den war. Budapest, 31. Jän. Graf Julius Andrasfy be findet sich besser. Berlin, 31. Jän. Der „NeichSauzeiger' meldet: D.r Kaiser enthob den Fürsten BiSmarck vom Amte des Haiidelöininisters nnd ernannte hiezu den Ober- präsirenten Berlepfch. Noin, 1. Febr. Der Zeitpunkt der Wiederauf nahme

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