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Giornali e riviste
Bozner Zeitung
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Pagina 8 di 8
Data: 24.02.1871
Descrizione fisica: 8
— Welch ein Glück! l Er reichte ihr hastig die Hand. ^ Der Schaffner stand an dem offenes Schlagt. — Ihr Billet, meine Dame. — Hier! Sie reichte es ihm. — Wollte nicht ein Herr auSsteigen? Julius hatte schon seine Börse gezogen. — Reisen Sie weiter! rief Lucie ängstlich. — Hier ist Geld, ich steige nicht aus. Der Schaffner, der das Billet coupirt hatte, gab -<S zurück. — Wohin reisen Sie? fragte Julius. ^ Nach F. — Besorgen Sie ein Billet nach F. DaS letzte Zeichen ertönte. — ES ist zu spät

sichtbar. — Hier, mein Herr, nehmen Sie Ihre Fahr tarte.' Julius von Stern empfing sie. — Das übrige Geld behalten Sie für Ihre Mühe! Jetzt flog die Thür zu, ein schrillendes Pfeifchen ertönte, die Maschine stieß einen durchdringenden 'Schrei ouS und der Zug setzte sich in Bewegung. — Dem Himmel sei Dank', flüsterte der Flücht» ling, ' Schon nach zwei Minuten flog rasselnd die Wagen- Leihe durch das sreie Feld. Julius hatte erstaunt M Aengstlichleit des reizenden Mädchens wahrge nommen

. . . Lucie, widerrufen Sie die Erklärung, die ihren Vater in Gram und Verzweiflung stürzt . . . — Nie, nie! rief sie weinend. — Ich b-fchwöre Sie! — Werden Sie sich von der Diebin abwenden, Julius? — Mein Gott, mein Gott! — Werden Sie die Gebrandmarkte fliehen? — Ich werde sie verehren und anbeten wie meine Gottheit! Er sank zu ihren Füßen nieder. — Julius, so habe ich mich nicht getäuscht? — Die Kunst bat unsere Liebe erweckt, die Gefahr mag sie befestigen! Lucie, Du liebst 011», ich lese

ich D>ch liebe! . .. Sie neigte ihr Haupt auf seine glühende Stirn. — Julius. Julius, rief sie schluchzend. In diesem Angenbl cke hielt d^r Zug. Beide wichen zurück. Die Schaffn,r riefen den Namen der Station. Dann ward das Conp6 geöffnet. — Zehn Minuten Aufenthali! verkündete eire Stimme. ^ »- DaS Licht der Gaslaterni drang in den Wagen.! : — Ruhig, rubi^! flüst.rte Julius, als er die An^st! der Geliebten bemerk!?. ! ' > -Titz: i Er begleitete diese Worte Mit u einem Blicken der - sagte

: wir' können untergehen/' wenn es - sein muß,' aber wir lieben uns. Und Lucie schöpfte Beruhigung ans diesem jBlicke. ES war kalt, die Morgenluft z--g, schneidend in den Wagen. . —Die Restauraticn ist geöffnet, sagte der dienst» fertige Schaffner; unsere Reisenden nehmen h:er ge-- wohnlich den Kaffee ein, Julius ging und kam mit einem lAnfwärter zurück» der Kaffee und frisches Gepäck brachte. Lucie nahm, gtrn von dem duftenden Getränke, sie fühlte das Be dürfniß nach Stärkung. ZXe Zsil verflo? rasch. Als das erste

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Bozner Zeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 10.03.1871
Descrizione fisica: 8
. Die Passagiere stiegen fast zu gleicher Zeit mit den.n des ersten aus. In dem Gewühle, das für einig« Minuten auf dem Perron entstand, näherte jich ei« Herr der Präsidentin mit den Worten: — Bertha, sehe ich recht? Die Dame erschrak. — Friedrich l rief sie leise. — Ich bin eS! — Und hier treffen wir uns? — Der Zufall begünstigt mich; wir müssen uns ohne Zeugen sprechen. — Dort ist Lucie . . . — Wer ist der junge Mann? — Julius von Westeruthal. Wundere Dich nicht, daß er uns begleitet, ich halte

mit d-m Strome, der der Thüre zn drängte, in den Wärtesaal. Lucie und Julius hatten das Gespräch der Beiden nicht bemerkt, sie waren zu eifrig mit sich selbst beschäftigt, als daß sie sich «m Ändere kümmern konnten. Bertha schloß sich ihnen an. In dem Saale herrschte Dämmerung, da man die Gasflammen noch picht angezündet hatte. Friedrich von Bork saß allein an einem Tische. Nach zehn Minuten fuhr der Zug welter und die vier Misevden Mreu tie einzigeä Personen, die zurück. bUeben. Bertha beeilte ein Zimmer

, da« ihr ge. . .HähN^wa^.^ ^ ^ ^ ^ — Ich entferne mich fetzt, sagte JuliuS, um meine Eltern autzusuchen; bald sehen Sie mich wieder, l Er Wßte den Damen die' Hand und ging. mA^ besorgt sei «ud das verlangte Zimmer bereit stehe. Motter und Tochter folgten dem Domestiken, der sie zu einem im «rfieo Stock gelegenen frenndlichea Zimmer führte. Auch Friedrich vön^Börl^erhielt ei» Zimmer. In diesem tr-ffen wir eine Viertelstunde später die Prä- identin, die erregt auSr>ef: — Du hast dadurch, daß Du nicht Wort gehalten

, da auch ich auf Vortheil hoffen durfte, wenn Du den Ehrenhandel glücklich auSgefoch- t«n. Ich habe Dir verschwiegen, daß ich viel gewagt.. . — WaS hast Du gewagt? — Ich habe einer Casse Geld entnommen, über die mein Mann nicht zu verfügen hatte. — Großer Gott! rief Friedrich. B-rtha erzählte den Hergang und verschwieg auch die Opfer nicht, tie Julius und Lucie gebracht hatten, um ihre Ehre, die der Mutter, zu retten. Friedrich ersuhr die geringsten Einzelheiten deS Familien-Dra mas, daS im Hause des Präsidenten

schwer er krankt sei, ich müsse zu ihm kommen, wenn ich mit ihm verhandeln wolle. Da bin ich nun auf dem Wege zu ihm . . . — Westernthal ist also zu Verhandlungen geneigt? — Vielleicht deshalb, weil er mich für einen Feind der Freifrau hält. Wäre eS nicht zu spät, ich würde ihn heute noch aussuchen; mein erster Aang morge» früh wird der zu ihm sein. Beide sprachen noch eine Zeit lang über die Ange legenheit, dann trennten sie sich. Es war spät, al» JuliuS eine Unterredung mit der Präsidmlia ver

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Pagina 7 di 8
Data: 07.03.1871
Descrizione fisica: 8
bin? — Nur, um mir Gehorsam zu verschaffen. Mäzen -Sie keimn Flucktversuch, mein Diener würde die Waffen anwenden; außerdem sind alle Thore beseht, -Sie werden daS Freie nicht erreichen. Das Erscheinen der Polizei hatte die Domestiken 1)eS Hotels herbeigelockt. Man kann sich das Erstau nev dieser Leute denken, als sie den eleganten Fremden Her Abends zuvor in einem fürstlichen Hofwagen zum Concerte abgeholt, jetzt von der Polizei umgeben er» blickten . . . Der arme Julius verlor seine Fassung, denn das Aussehen

war ihm um so peinlicher, als auch Lucie darunter leiden mußte. Ja diesem Augen' blicke ertönte dir Holelglocke, ein Zeichen, daß Reisende oukamen. Der Wirth erschien, gehässige Blicke au dkn Gast werfend; er fragte, wer die Rechnung bezahle. D-r Polizei.Commissär, der tas Zimmer verschlossen hatte, übernahm die Antwort. — Diesen Schlüssel nehme ich mit mir; die Effect«» des Herrn von Stern werden unangetastet Hleiben. — Mein Herr, r-ef Julius, Sie wollten das Aus sehen vermeiden . . . — So weit es möglich

ist. Bleiben sie vahe an -meiner Scile, d:r Diener wird uns folgen. Als der Zug sich in Bewegung setzt', kam eine Dame die mit Decken belegte Treppe herauf. Julius «kannte sofort die Präsidentin. . . . Bestürzt blieb «r stehen. — Vorwärts! befahl der Polizist. — Warten Sie stammelte die Dame, warten Sie'. Frau Bertha begriff Alles, sie hatte den jungen Mann erkannt. Der erstaunte Commissar sah sie fra gend au. — Ich muß mit Ihnen sprechen, mein Herr, fuhr die Dame fort. Gott sei Dank. daß ich zur rechten

Zeit gekommen bin! Begleiten Sie mich in ein Zim mer, hier ist der Ort nicht ... Ich werde Ihnen tzarthun, daß Sie einen Unschuldigen verhaf en. — Wer sind Sie? — Die Präsidentin von Kroning. Der Commissär entschuldigte sich wiederum mit seiner Amtspflicht und bat die Dame, sie möge sich aus das HZolizei-Amt begeben. — Wo ist Lucie? fragte leise Frau Bertha. HuliuS bezeichnete das Zimmer. — Sie ist als» hier? — J°- — Gehen Sie; ich folge Ihnen sofott, um Ihre Befreiung z« bewirken. Julius entfernte

, ik mir der Beweis geworden, daß ich ausreichende Befähigung besitze, als Sängerin mein Brod zu erwe»ben . . — Denke nicht daran! — Und doch, Mutter! M-in Entschluß steht fest, und Du wirst mir helfen ihn auszuführen. Du mußt es, Mutter! Die Präsidentin sah betreten die Tochter an. — Warum muß ich es, mein Kind? — Weil wir Julius von Stern Genugthuung schuldig sind. — Mein Gott! Deute ich Deine Worte recht... — Seine Ehre ist gebrandmarlt, man hat ihn öffentlich eines gemeinen Verbrechens beschuldigt

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Pagina 8 di 8
Data: 03.03.1871
Descrizione fisica: 8
Vorliebe hange. Sie erfreute sich während der Nacht eines ruiüxen SHlummerS und erw-chte neu gestärkt an Geist und Körp.r. Julius beobachtete eine Zurück haltuno, die ihm nöthig erschien, um nicht Anlaß zu compromittirenden Deutungen zu geben. So gern er die G-liette am folgenden Morgen auch begrüßt hätte, er blieb doch in seinem Zimmer und beschäftigte sich mit der Durchsicht neuer Concert'Compositioven, die er demnächst v?r;ut'agen gedachie. Lucie schrieb einen Ä.ief an die Mutter

, Andeutungen über daS von ihr gebrachte Opfer zu geben, damit Julius voll' kommen gerechtfertigt werde. Der Fall war kritisch, ihre Gewandtheit im Stylisiren reicht« nicht auL. Eine schmerzliche Stimmung bemächtigte sich ihrer, sie miß billigte das Verfahren der Mutter, das so großes ' Elend angerichtet hotte. Unter Thränen las sie wie derholt den angefangenen Brief, den sie dann zurück legte, um von Neuem zu sinnen und zu überlegen. — Wie glücklich könnte ich sem, flüsterte

- gedacht hotte. Während sie sich im Geiste mit H>em Elternhause beschäftigte, zeigten sich die Wir kungen deS Steckbriefs, der so rasch als nöthig nicht aufgehoben werden konnte. Julius, gemählich eine Wgarre rauckend, lag auf dem Sopha. Da ward, «hne daß eine Anmeldung erfolgt war, die Thür geöffnet. — WaS soll das? fragte ausfahrend der Künstler, ten es unangenehm b riihrte, daß seine schönsten Träume von Glück uud Liebe zerstört werden. Ein Polizei-Commissär, kenntlich an -der Uniform, Paud

- — Sie haben den Namen „Julius von St.ru- tu daS Fremdenbuch eingetragen. — E« ist mein Künstler-Name, den zu führen ich berechtigt bin, wie Sie auS dem Passe ersehen werden. Daß ich Künstler bin, habe ich gestern Abend indem Hofconcerte bewiesen. — DieS Letztere zu m tersuchen ist meines Amtes «icht. Mir genügt zu wisse», daß Sie Julius von Westernthal, genannt Stern, sind, der als Clavier- Virtuos reist. --- Der bin ick', wie ich damit bekenne. ^ — Man verfolgt Sie steckbrieflich eines bedeu t°uden Diebstahls

vor sich zu haben; schien es doch, als ob dieser Edel mann die Verhaftung vorausgesehen habe. Selbst in dem Falle, daß er schuldlos war, mußte der Ver- Haftbefehl ihn erregen . . . Julius sah ruhig sinnend vor sich nieder. — Herr Commissär, ich bitte Sie um eine Gefäl ligkeit, sagte er nach kurzer Pause. — Was ist's? — Sie begreifen, daß ich daS Aufsihen vermeiden muß .... Ich gedenke, im nächsten Hosconcerte zu spielen . . . DaS obwaltende Mißvcrständniß wird sich zu meivkn Gunsten lösen . . . Gestatten

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Bozner Zeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 03.03.1871
Descrizione fisica: 8
zu Ruhe, er fiih'te sick> so angegriffen, daß er das Bett aussuchen mußte Hrau Bertha suchte sich durch Lesen zu zerstreuen. In einem belletristischen Journale fand sie einen Bericht über die glänzenden Erfolge deZ C>avier-Vir tuosen JuliuS von Stern; der Kritiker nannte ibn ein Phänomen, ein von Gott begnadet-S Talent, das die,Heizen der Hörer bezaubere. Dann war die Residenz angegeben, iu welcher der Künstler, einem ehrenvcllen Rufe folgend, zunächst concntiren werde. Es waren sogar die Concerttage

und gin i, um d n kleinen Reisekoffer vollständig zu packen. Frau Bertha traf noch kleine Vorbereitungen, füllt: ihr Portefeuille mit Bauknot n und ging zur Ruhe. Schon früh am sol,.enden Morgen nahm sie Abschied von dem Ge mahle, d.r ihr traurig die Hand reichte. V. Ein kl-i^er kunstsinniger Hof r^sisiite in d-r Stadt, die JuliuS vcn Stern zum Ziele seiner Reise ge wählt hatte. Lucie war bei ihn geblieben, denn sie h elt eine Trennung so lange nicht für rathsam, als die Ve.folgu-ig der PUizci

sich in einer f.ltsamen Stimmung; sie liebte und fürchtete für den Gelibten, auf den der Präsident einen unbegründeten Verdacht geschleudeit, den B-rdacht des scheußlichste» Verbrechens, de» ge meinen Diebstahls. Die Folgen der unternommenen Schritte müßten sich bald zeigen und diese abzuweh ren war die Aufgabe deS jungen Mädchens. JuliuS von Stern war entschlossen. Alle» zu thun und Alles zu wagen, was dem Interesse der Geliebten dien lich sei' konnte. So wetteiferten Beide i» gegensei tiger Aufopferung

und die innige Neigung, die sie zu einander hegten, verlieh ihnen Kraft und Ausdauer dazu. Am zweiten Tage trat JuliuS in Luciea's Zimmer er traf sie weinend am Schreibtische. — Was ist das? fragte er bestürzt. Sie warf sich ihm an die Brust. — Habe Nachsicht mit mir! flüsterte si: schluch zend. Ich habe die Trennung vom Baterhause mir teichter gedacht und muß den Schmerz bekämpfenden die ewig reg- Erinnerung anfacht. Wie mag es mit d-m Bater, mir der Mutter stehen? Müssen ste ihrer Tochter nicht mit Groll

bist. — Wann? — Ja dem nächsten Hofconcerte. — Soll ich denn singen? — Dasselbe Lied, das mich für ewig an Dich ge sess lt hat. Julius berichtete »UN den Erfolg ie ner Bemühun gen und ve'siche-.t,. daß die Residenz staune« werde, wie emst das gemäh t? Auditorium im Salon deS Präsidenten. Das Concert sollte schon am über nächsten Tage stattfinden und die Probe dazu am folgenden; die Ausführung dieses Plane» stieß indeß auf ein Hinderniß; Lucie besaß keine Concerttoileite. Julius läche

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 6
Data: 04.09.1875
Descrizione fisica: 6
. Nur so zu! Das ist der rechte Weg nach Canossa und jenes ominöse Steinchen — es rollt vielleicht von unfern Bergen." Sommerthrater in Pradl. Sonntag, den 5. August. Zwei Vorstellungen. Anfang der ersten Vorstellung Nachmittags halb 3 Uhr. Zum 2. M al: Fortsetzung in -er Beilage. ergriffen hat, daß '?trr der Wunsch, die Lage der Armen erleichtern zu können, mich hier am Ort zurückgehalten hat." Julius erzählte mit wenigen Worten sein Abenteuer und so viel aus der Vergangenheit der Kranken, als er für rarhsam hielt

. „Das ist ja entsetzlich," rief das Mädchen, „die Unglückliche!" Alwine stand auf; eine Idee schien sie zu beschäftigen. Dann auf Julius zutretenv, sagte sie: „Ihnen kann ich es nicht danken, was Sie mir, meiner Tante und meinem Bruder gestern erwiesen; aber erlauben Sie mir, daß ich meine Schuld dadurch abtrage, daß ich mich dieser Frau annehme." „Alwine spricht mir ganz aus der Seele," fügte der Bruder hinzu. „Sie sind ein Engel der Güte," versetzte Julius gerührt; „wollen Sie das Werk der Barmherzigkeit ausführen

, so seien Sie meines tiefsten Dankes versichert. Die Frau verdient es. Jndeß wird es von Nöthen sein, daß ich die Leidende vorab von Ihrem edlen Entschluffe in Kenntniß setze." „Thun Sie das und lasien Sie mich bald wissen, wie die Pflege am besten übernommen wird; mein Zimmer, Alles steht Ihnen zur Disposition." Julius war überglücklich; leichter und freier athmete er auf; einer Verpflichtung, die er freiwillig übernommen, war er auf die schönste Art überhoben. Warm und herzlich drückte er dem edlen

ich Ihnen nicht, sondern Hülfe. Eine edle Dame läßt Sie bitten, Pflege und Ruhe während der Krankheit bei ihr zu genießen. Hier dürfen Sie nicht bleiben ; hier würden Sie alles dessen ent behren müssen, was Sie dort reichlich finden; Sie werden also den Vorschlag nicht zurückweisen." — Helle Thränen traten in die Augen der Kranken und stumm reichte sie Julius ihre Hand. „Edler Mann!" hauchte sie; „es wäre Eigensinn und Thorheit wollte ich das Anerbieten ablehnen, so sehr sich mein Gefühl auch sträubt, Wolthaten anzunehmen

. Ich danke Ihnen." Am Nachmittage desselben Tages aber führte Julius in einem Wagen die arme Frau nach dem Hotel, in welchem Kowalsky wohnte, und überantwortete die Kranke den liebevollsten Händen, denen er die Pflege anvertrauen konnte. — „Ich werde sie pflegen, wie meine Mutter," hatte Alwine gesagt, und Julius wußte, daß das Mädchen Wort halten werde. „Aber bald hoffe Sie auch wieder zu sehen," hatte Alwine hinzugefügt, und mit der festen Zusage war Julius nach der Universität zurückgekehrt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 20.09.1875
Descrizione fisica: 4
sind ein Zwillingspaar: es wird Dir nicht unangenehm sein, das Mädchen kennen zu lernen; es besindet sich im anstoßenden Zimmer und erwartet Dich — doch noch Eins, Julius. Bekenne mir offen und ehrlich, hast Du ein Verhältniß mit einem Mädchen hier in der Nähe angeknüpft?" Der Student erröthete. „Wozu diese Frage, Großvater? Ich verstehe Sie nicht." „Du siehst, ich erfahre Alles, — auch den Zweck Deiner Morgenspaziergänge." „Aber wie soll tch dies in Zusammenhang bringen mit. ." Er stockte. „Sieh' selber

zu. — Aber faste Dich. Julius, sei ein Mann, — geh' jetzt." „Sonderbar," murmelte Julius, auf die Thür zuschreitend, „faste Dich, als ob es sonderlichen Muth erforderte, seine Schwe ster zum erstenmale zu begrüßen!" Wenn schon an und für sich der Umstand, einer Person, die durch die Bande deö Blutes mit uns auf's Engste verwandt ist, von deren Dasein wir keine Ahnung hatten, plötzlich und uner- , wartet gegenüber zu treten, ganz geeignet ist, unsere Neugier und unsere Erwartung im höchsten Grade anzuregen

, so war dies bei Julius in noch höherem Maße der Fall, weil ihn die letzten Worte seines Großvaters in seiner Zwillingsschwester etwas ganz Abson derliches anzutreffen vermuthen ließen. Er zögerte unschlüssig einen Moment, ehe er die verhängnißvolle Thür öffnete; dann trat er entschlossen ein. — Das Zimmer war leer. Allein in demselben Augenblicke, als er schon erstaunt um sich blickte, trat von der entgegengesetzten Seite — Barbchen, seine Geliebte, ein. Julius fuhr zurück, die Ueberraschung raubte ihm in dem ersten

Moment die Sprache. Das Mädchen aber eilte auf ihn zu und fchlang leidenschaftlich ihre Arme um seinen Hals. „Barbchen, Du hier? — Wie ist dies möglich? Ich glaubte meine Schwester hier zu treffen!" „Ganz recht, Julius. Deine Schwester bin ich! So finden wir uns wieder!" Vor den Augen des junges Mannes flimmerte und tanzte eö, das ganze Zimmer schien sich in rasendem Wirbel herumzu drehen ; taumelnd sank er auf einen Stuhl. „Julius! Um Gottes Willen, wie Du erbleichest! Sieh'mich nicht so starr

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 21.09.1875
Descrizione fisica: 4
nicht kompetent, denn von einer derartigen Amts-Instruktion ist auch den eingefleischtesten Aktenwürmern Zrrpsade des Lebens. Original-Erzählung von Wilhelm Koch. (36. Fortsetzung.) „Barbchen," sagte er mit 'unsicherer Stimme, „Du meine Schwester? — Ach, jetzt verstehe ich! — Aber Du hast Dir einen Scherz mit mir erlaubt?" „Es ist Ernst, völliger Ernst, JuliuS; auch mich packte die Entdeckung nicht minder heftig wie Dich. — Wir müssen uns in das Unvermeidliche fügen; eS ist ein seltsames Walten des Geschickes

— die Liebe, die ich bisher Dir zugetragen, sie soll als Schwe sterliebe nicht minder groß sein." Julius schritt einigemal im Zimmer auf und ab; er bedurfte weniger Minuten, um sich zu sammeln, um das Gehörte ganz zu fasten; die Enthüllung war zu seltsam, zu überraschend für sein nichts ahnendes Herz gewesen. Eine Thräne zitterte in seinem Auge, aber er zwang sich zu einem Lächeln. „Jst's möglich," sagte er nach einer Pause, Barbara die Hand reichend, „wunder liche Tücke des Schicksals! Die Geliebte

," versetzte Julius, „eine beffere Schwester hätte ich mir nicht wünschen können, wenn auch eine andere." „Ich sehe, Ihr seid vernünftige Kinder, und das ist brav. — Hier in diesem Manne findest Du Deinen Vater, Julius." Hagedorn reichte seinem Sohne die Hand. „Ich verdiene nicht das Glück Vater solcher Kinder zu sein," sagte er heftig bewegt. „Seien Sie meiner Liebe und Ehrfurcht versichert," versetzte Julius, — „was auch geschehen sein mag, Sie sind mein Vater." So hoch beglückt sich auch der Verirrte

in Gegenwart seiner Kinder fühlte, — es litt ihn nicht länger in ihrer Mitte, das Bewußtsein seiner Schuld trieb ihn von dannen, er bedurfte des Alleinseins und der Ruhe, um sich zu sammeln, — um zu bereuen. Mit dem Versprechen, am Abende zurückzukehren, verließ er hastig das Haus. „Und nun wirst Du begierig sein, Julius, die Verkettung der Umstände kennen zu lernen, deren verwirrte Fäden endlich gelöst werden," nahm die Großmutter das Wort. „Es ist eine traurige, aber nothwendige Pflicht

, daß ich meine Enkel mit dem Schicksale ihrer Mutter bekannt mache." Je mehr aber die Frau den Schleier von dem düstern Bilde hob, um so unruhiger ward Julius. Fragend, erwartungsvoll hieng sein Auge an dem Munde der Sprecherin; gewaltig arbeitete seine Brust, immer schwerer

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Der Bote für Tirol
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Pagina 10 di 12
Data: 16.02.1878
Descrizione fisica: 12
, gefolgt von feinem Flügel-Adjutanten und einem Jnspektions-Officier der Anstalt in unserer Mitte stand. Wie elektrisirt fuhren wir von unsern Sitzen empor. Der Kaiser grüßte freundlich, schritt dann bis an das Katheder vor und sprach zu Hauptmann Ebersberg: „Lassen Sie sich durch meine Gegenwart nicht stören, Herr Hauptmann; ich bitte, setzen Sie Ihren Vortrag fort.' Der Kaiser stellte hieraus seinen Generalshut aXlf die erste Bank, gerade vor meinen Kameraden Julius B., und sich gegen die Bank

lehnend, hörte er dem Vortrage unseres Geschichtsprofessors zu- Mein Blick, welcher unaus gesetzt aus der hohen, stattlichen Gestalt des Kaisers ruhte, fiel zufällig auf Julius B. und ich war nicht Wenig erstaunt, ja erschrocken, als ich daS frevle Be ginnen veöselvcn brinrlktr. JnliUv Ä. hatte soeben ganz sachte die linke Hand vorgestreckt und den Hut des Kaisers ergriffen, dann langsam mit der rechten vorlangend, erfaßte er eine der grünen Federn des prachtvollen Busches — ein Blick zur Seite

, wo der JnspektionS-Officier straff wie eine Bildsäule stand, ein Nuck und — der Hut des Kaisers war um eine Feder ärnier, Julius B. aber um ein werthes An denken reicher. Ich war übrigens nicht der Einzige, der diese waghalsige Manipulation B.'s mit aufmerk samen Blicken verfolgte; rechts und links, vor und hinter mir wurde eine Bewegung sichtbar. Zeichen wnrden gewechselt und alle, selbst die verzweifeltsten Mittel in Anwendung gebracht, um Julius B. zu vermögen, sein kühnes Werk fortzusetzen. ' Unser KameraL

deS Monarchen. Der Kaiser blickte sich um und bemertke sofort den Uebelthäter, der, daS eorpus ckolieti in der Hand, bleich, zitternd dastand. Nie werde ich die komische Jammergestalt meines Kameraden ver gessen. B. schien vor Entsetzen starr, die sofortige Entlassung aus der Akademie stand ihm in Aussicht, doch eS kam anders. „Was für Absichten haben Sie mit dieser Feder, mein Lieber?' frug der Kaiser den Knaben. — „Ein Andenken, Majestät,' gab Julius B., ermuthigt durch des Kaisers Huld, zur Antwort

ist. Dieses Ver brechen hat der bereits in Hast befindliche Arbeiter Karl August Klein im Verein mit dem derzeit flüch tigen Arbeiter Julius Nagel aus Praust ausgeführt. Letzterer ist zu Lissau, Dauziger Kreis, gebürtig, mit telgroß, hat blonde Haare, blaugraue Augen, blasse Gesichtsfarbe, hellblonden Schnurr- und Backenbart, an der linken Seite des Halses eine Brandnarbe und war mit .braunem Jaquet,. grauer! Zeughose u»d schwarzer Tuchmütze mit Schirm bekleidet. Auf >ie Ergreifung des Ruchlosen

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Bozner Zeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 13.01.1871
Descrizione fisica: 8
kann, — Kann nicht ans voller Seele bete»! Drum fraget nicht nach Ort und Zeit Und ob der Sabbath eingegangen. Ein Tempel ist die ganze Welt Soweit am blauen Himmelszelt Die goldenen Sterne auSgehangen. Ferdinand Stolle. Zwei Frauen. Novelle von Auznst Schrader. (Fortsetzung.) — Fertig? fragte der Präsident. Franz verneigte sich. DaS -Orchester spielte einen Marsch. Die Gäste Hinzen zur Tafel und nahmen die durch Karten be zeichneten Plätze ein. Julius von Stern, der her- -vorragendste Künstlergap, saß

, der ^idep.Bo-zuz gab. Die Bedienung war so präcis zyie der Hausherr sie wünschte. Den eisten Toast hxachte der PrDdent auf dle kunstsinnigen Gäste in wohl dMdachten und gut vorgetragenen Rede. Der ^.Ches - des Odergerichts war' bekannt als ein <Svst?eWr Attner, d«r seinen G-genP-ud cyrrect uud ^ «rschöpsend behand-lte. Der Oberst feierte die jugend- Gliche Sängtrin Lucie von Kroning. Der Präsident ergriff zum zwiitm Male das Wort um Julius von ..Stn? zu preisen und Ku danke». Der Virtuos ant» wartete

' mit einer liebenSwürdigin Bescheidenheit; während er mit woblkliazeuder Stimme und iu ge? wihltev Motten sprach, die Zeugniß von seiner ge diegenen Bilsung ablegten, waren Aller Blicke, vor züglich die der Damen, auf ihn gerichtet. Die Mei nung befestigte sich immer mehr: Julius von Steru ist. nicht nur ein genialer Künstler, er ist auch ein schöner geistreicher Nana, vereinen glänzenden Tri imph- zug durch die Kliustivelt halten wird. Daothar ge dachte er des Präsidenten, dessen Fürsorge ihm die Ehre verschsffl

. Einige in seiner Whe sitz?nve Damen, darunter auch Lucie, wollten Thränen in den Augendes Redners bemerkt haben. D-r Verfasser kann hinzufügen, daß diese Danun sich nicht getäuscht; Julius hatte wirk- lich Mühe, den sichtbare» Erguß seiner Rührung zu bekämpfen. Auf Bekrag? n antwortete Frau Bertha ihrer Nach barin : — Ich weiß nicht, wie und wo mein Mann die Äekanntjchaft des Herrn von Stern gemacht hat; in B.ezuz aus Kunst nnd Künstler spielt er stets den Geheimnisvollen . ' . erst im Concertsaale waro mir dxr

an Fräulein Tochter; zu richten .... der fremd: Gast würde zu weit gehen ... — Kommen Sie, kommen Sie! Fünf Minuten später stand Julius und Lucie im der Reihe der Tänzer. Jetzt erst zeigte sich»dle Pracht der Toilette» und die Schönheit der jungen Damen> die am Arme der THnzer durch den Saal schweb's««» Diamanten und schone Aug?n, Geschmeide und Orden»« ze.chen funt-lten wie Sterne bei den Tönen einer lieblich?» Musik, die von dem unsichtbaren Orchester meisterhaft ausgeführt wurde. Meister Spohr'S Faust

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Volksblatt
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Pagina 9 di 12
Data: 10.03.1877
Descrizione fisica: 12
Fonds, der in ihm steckt, zu Grunde gehen.' Die Tochter seufzte; auch sie hatte sich, als sie sinnend über die Ma schine gebückt stand, mit ihrem Lebensretter beschäftigt. Plötzlich schrack Albertine auf; eine Hand hatte sich ziemlich schwer auf ihre Schulter gelegt. „Ah, Du bist's, Julius, — schon reisefertig?' „Wie Du siehst, Tinchen; die Post sährt Punkt drei Uhr ab.' Julius war Tinchen's Bruder, der zweite Sohn des Hauses und Chefredacteur einer größeren katholischen Zeitung

Doctor sich mehr heimisch, als zwischen den staubigen Acten; hier konnte er wirken im großartigsten Maßstabe für Moral und Gesittung, für Wahr heit und Recht; hier konnte er eintreten für die Rechte des Volkes, der Lüge und dem Betrüge aber die Larve von dem Gesichte reißen. Dr. Julius Hensen führte eine schneidige, scharfe Feder, die von den Gegnern, namentlich von Gerstenberg, ebenso gefürchtet, als von seinen Parteigenossen geachtet und bewundert wurde. Der Redacteur besaß ein gediegenes Wissen

, umfassende Kenntnisse und eine beneidenswerthe Diction; er war ein präch tiger Gesellschafter, liebenswürdig im Umgänge, aber seine Zunge konnte ebenso schneidig sein wie seine Feder, und kein Gegner trug sonderlich Ver langen, als Zielscheibe seines beißenden Spottes, seiner vernichtenden Sar- casmen zu dienen. - Julius zählte dreißig Jahre; er war kräftig gebaut und sein blühendes Aussehen bekundete die ungeschwächte Gesundheit seines Körpers. Gleich seiner Schwester hatte er dunkelblondes Haar

?' fragte die Schwester. „Ja, Tinchen; ich würde Dich einladen, wenn die Frauen wahlberech tigt wären; aber soweit sind wir trotz des vielgerühmten Fortschrittes noch nicht.' - „Du bist ein unverbesserlicher Spötter, Julius.' „Worüber wirst Du sprechen?' warf der Vater ein. „Ueber das Wesen und die Ziele des Liberalismus.' „Sei vorsichtig; heutzutage wird jedes Wort auf die Goldwage ge legt, sobald es aus ultramontanem Munde kommt.' „Ich kenne die Gesetzesparagraphen,' versetzte der Sohn lächelnd

; „hoffentlich sitzen nicht überall Gensdarme, die schon eine Versammlung auflösen, wenn über ein „Thema' gesprochen wird.' Inzwischen hatte Albertine die kleinen türkischen Tassen mit dem schwarz-braunen, dicken Mocca gefüllt und ein starkes, würziges Aroma durchduftete das Wohnzimmer. Der Vater schlürfte mit Behagen das heiße, bittere Getränk; Julius aber leerte in eimgen Zügen seine Tasse und verabschiedete sich dann. An dem Abende fand in Bodendorf, einem etwa vier Stunden von der Stadt entfernten Orte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 19.11.1874
Descrizione fisica: 4
nur eine aus vielen zur Beurtheiluug angeführt sein mag. So rügte P. Maresch an den; Direktor, daß einzelne Lehrer ein Gasthaus besuchten, in welchem an Sonntag - Nachmittagen auch Handelsbeflissene anzutreffen wären. Dieser von dem k. k. Landes-Schulinspektor Maresch an den k. k. Landes - Schulrath gerichtete Bericht genügte indessen, um über den bestverleumdeten Schuldirektor Julius Lippert die Disziplinär - Untersuchung zu verhängen. Mittlerweile übernahm die k. k. Regierung die von Julius ^PPert geleitete

zu werden, während an Stelle des Direktors Lippert und zwar noch vor Beendigung der über ihn verhängten Disziplinar-Untersuchung eine andere Lehr kraft zum Direktor der Anstalt ernannt wurde. Eine hierüber von Lippert zu Protokoll gegebene Rechtfertigung wurde vom böh mischen k. k. Landes-Schulrathe in Folge Beschlusses der Majo rität zur Verlesung nicht zugelassen. Angesichts dieses Sachverhaltes und in Erwägung, daß die gegen Julius Lippert erhobenen Anschuldigungen theils auf wissent lich falschen und entstellten

, theils auf solchen Angaben beruhen, von deren Unrichtigkeit der Inquisitor sich durch Einsichtnahme in die betreffenden Akten leicht hätte überzeugen können und sollen, und es somit den Anschein gewinnt, als ob der ganze Anklage- Apparat gegen Julius Lippert nur in Szene gesetzt wurde, um sich eines in religiösen Dingen eben freisinnigen Schulmannes auf wenigst auffällige Weise zu entledigen; in weiterer Erwägung, daß das Vorgehen des Budweiser Stadtrathes gegen die von ihm angestellten Lehrer

nachgeiade einem Vertragsbrüche glerchkommt und bei Wiederholung solcher Fälle die Stellung der Lehrer an Kommuual-Anstalten geradenwegs als völlig schütz- und rechtlos bezeichnet werden müßte; in fernerer Erwägung, daß die Ver dienste und Vorzüge des Schuldirektors Julius Lippert auf wissenschaftlichem und pädagogischem Gebiete in allen liberalen Kreisen die vollste Anerkennung finden und keinerlei Zweifel über seine strenge Gewissenhaftigkeit in Erfüllung seines Berufes und über die Integrität

derten Art in Hinkunst Vorkehren zu sollen? 3. Was gedenkt Se. Exzellenz zur Rehabilitirung des in seiner Ehre gekränkten und in seiner Lebensstellung auf das empfindlichste geschädigten Julius Lippert zu thun? 4. Erblickt endlich Se. Exzellenz in alledem nicht hinreichend begründeten Anlaß, gegen derartige Uebergriffe eines k. k. Landes- Schulinspektors unmittelbar einzuschreiten und denselben zur vollen Verantwortung zu ziehen?" (42 Unterschriften der Mitglieder des Fortschritts-Klubs.)

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 8
Data: 30.08.1877
Descrizione fisica: 8
v., k. Statt haltereirath in Innsbruck. 141. Qttenthal Franz Dr. v. Landtagsabgeordneter in Sand. 142. Ottenthal Friedrich v-, k. k. LandeSrath i. P., in Jnnbruck. 143. Panizza v., Ferdinand, Karl und LactantiuS in CleS. 144. Peer Josef Dr. Ritter v. in Innsbruck. 145. Peisser v., Agnes, Emilte, Leopold und Olga in Trient. 146. Pilati AloiS v. in Dentschuietz. 147. Pizzini Anton v. in Ala. 148. Pizzini Franz Dr. v. in Ala. 149. Pizzini Johann Baptist v. in Ala. 150. Pizzini Julius Freiherr in Roveredo. 151

. P i z z! n i Karl v. in Ala. 152. Plankenstein Bartlmä v. in Dietenheim. 153. Pompeat! v., Älois nnd Hieronhn?uS in Trient. 154. Pompeati Maria v., geb, v. Pandolfiin Trient. 155. Probitzer Sebastian v. in Roveredo. ' 156. Putzer Johann v. in Bozen. 157. IPiccabona Angelica v.; Witwe, geb. Stanger in Innsbruck. 158. Riccabona v.. Ernst, k. k. BezirkSg'erichtS- Adjunkt in Hall, Gabriele, vtrehel. Krixp und Othmar' Dr-, Notariats«Kandidat in Innsbruck. 159. Riccabona Julius Dr. v., LandtagSabgeord- neler

Freiherr, k. k. Kämmerer nnd Hauptmann i. P. in Hall. 180. SchulthauS v., Arlur und Oswald in LaviS. 181. Seiffertitz Gebhard Freiherr, k.k. Kämmerer und Rittmeister a. D. in Siebenelch. 182. Sizzo Evnard Graf, k. k. Kämmerer und Ritt meister i. d. R. in Trient. 183. Sizzo,'Heinrich Graf, k.k. Kämmerer und Rittmeister i. d. R. in Trient. 184 Sizzo Peter Graf in Trient. 185. Slucca LazzaruS v. in Trient. 136. Spaur Johann Graf, k. k. Kämmerer und RiltÄeister 'in Graz. 187. Spaur Julius Graf auf Schloß

Valer, Bezirk CleS, 188. Spaur Julius Graf und Marianna Gräfin auf Schloß Valer. 189. «Spaur Max Graf, k. k. Hauptmann i. d. R. auf der Gallwiese bei Innsbruck. , 190. Stanchina Josef Ritter v. in Livo. 191. Stern bach Ferdinand Freiherr, Reichsraths- Abgeordneter in Mühlau. 192. Stern bach Ferdinand Freiherr, k, k. Ober lieutenant a. D. zu Triesch in Mähren. 193. S^ernbach Johann Freiherr, k. k. Kämmerer in Bruneck. 194. Sternbach Leopold Freiherr, k. k. Kämmerer in Innsbruck. 195. Tacchi Cäsar

. 229. Zallinger-Thurn Peter v. in Bozen. 230 Zam bellt Ernst Ritter v. in Trient. 231.Zambelli v., Johann. Domherr, Josef, Caro- lina, Lucrezia Witwe und Rosu in Trient. 232. Zieglauer Johann v. in Bruneck. Innsbruck, ren 30. August 1877- Für den k. k. Statthalter: Vorhauser. k. k. Hofrath. Der k. k. Statthalter hat den Forst-ltven Julius Walter in St. Martina zum provisorischen k. k. Forstadjunkten in Steinack ernannt. Kundmachung. Auf Grund eines speziellen Ansuchens

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 8
Data: 11.11.1879
Descrizione fisica: 8
der von uns gestern erwähnten Interpellation des Abg. Pazmandy im ungari schen Abgeordnetenhause zwischen diesem und dem Finanzminister Grafen Julius Szapary aufge tauchte Affaire erhielt ihren Abschluß damit, daß am 3. ds. von Seite Pazmandy'S folgende Erklärung erschien: „Nachdem Graf Jnl'üs Szaparh vor meinen Zeugen anerkannt hat, daß der beim, Bankhaus Waitzenkorn geschehene Verkauf von Werthpapieren im October vor sich ging und nachdem ich mich ferner aus seiner Erklärung überzeugte, daß Graf Julius Szaparh

außer diesen bei Waitzenkorn verkauften 11.600 fl. Obligationen weder an Waitzenkorn, noch an die Escomptebank, noch an sonst Jemanden vor her oder nachher Obligationen verkauft hat> noch verkaufen ließ, indem er solche außer der obbenannten Summe gar nicht besaß, ferner, daß Gras JuliuS' Szapery keinerlei Kenntniß davon hatte, daß seine Verwandten vor seinem Expos6 derartige Obligatio nen verkauft hatten, folglich er.,ihnen diesbezüglich auch keine Rathschläge ertheilen konnte, stehe

ich nicht an, meine volle Ueberzeugung- aySzusprechen,, daß Graf Julius Szaparh seine amtliche Stellung nicht' dazu beuützte, um Gewinn zu suchen und seine Pflicht, das Amtögeheimniß zu wahren, nicht verletzt habe.' Ferner ist folgende Erklärung erschienen: „Unter fertigte erklären hiemit, daß die ,zwischen dem Grafen Julius Szapary und dem Herrn Dionys v. Paz mandy aufgetauchte Affaire nach den Regeln der Ehre und Ritterlichkeit erledigt wurde. Gezeichnet: Graf Albert Apponyi, Franz Beniczki. Baron Viktor MeSzuil

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Bozner Zeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 17.01.1871
Descrizione fisica: 8
— die Thür war wirklich ver» schlössen. Bestürzt und rathloS sahen sich die jungen Leute'an. > — Meine Jndiscret'on hat unangeuehme Folgen für Sie^ die Sie es so herzlich gut meinen mit mir. Ich-werde durch das Fenster entfliehen, damit Sie klopfen-können. --Durch das Fenster? — Ein kühner Sprung beseitigt Alles. — DaS Stockwerk liegt sehr hoch ... — Und hätte es die Höhe eines Thurms! — Sie. werden sich den Tod geben! Um GotteS willen, schonen Sie Ihr Leben! — Ich bin gewandt und kräftig . . . Julius

, obgleich sich nicht bemerken ließ, daß er derangiit sei^ DaS Licht erlosch, däs Kleid' rauschte, die Thür ward geöffnet un5 geschlossen unddkegeheial nißvolle Scene wär zu Ende.- Lucie wartete noch 'einiget Minuten. Sie 'zündete- das Licht wietur an. Julius von Stern trat hervor. ' — Entfernen S!^ sich jetzt! bat die junge Dame. Wir sehen uns im Saale wieder ... Er küßte ihr stürmisch die Hand. — Ach, ich kann mich nicht ohne Abschied von Ihnen trennen! — Die Mutter wird den Corridor verlassen

haben. Julius fand die Thür nicht verschlossen, er schlüpfte hinaus. — WaS ist das? fragte sich Lucie. Die Mutter öffnet den Schreibtisch des Baters, nimmt zehntau send Thaler und verfährt dabei so geheininißvoll... — Allmächtiger Gott, wie kann ich denn Arge» denke»! Die Mutter wird wohl ein Recht haben, über daS Geld zu.verfügen . . . hat sie doch dem Vater ein Vermögen zugebracht, wie ich stet« ge hört ... ES ist nicht an mir, die Handlungen der Eltern zu beurtheilen, die schon wissen, wa» sie thun

. . . Ach, wäre nur Herr von Stern nicht Zeuge gewesen! Eine seltsame Unruhe befiel die gute Tochter^ die anfing, sich Vorwürfe zumachen, »aß sie das Cabinet des VaterS aufgesucht hatte. Es war ihr Bedürfniß gewesen allnn zu sein, und da heute alle Räume de» Hauses der Gesellschaft geöffnet, hatte sie keine» Anstand genommen, daS einzige Gemach zu betreten^ in dem sie ungestört ihren Gefühlen, die der Virtuos angeregt, nachhangen konnte. Julius von Stern, sic verhehlte eS sich nicht, hatte sowohl

sie ohne mich tanzen, die ichd?» Tanz nicht besonders liebe. Die mir nöthige Ruhe wtrd sich ja wohl bald einstellen! Sie nahm den Platz wieder ein, den sie bet dem Eintreten Julius' verlassen hatte. Mancherlei Ge» danken drängte sich ihr aus und Stern zählte, nicht zu den Nebenfiguren in den Bilder», die ihre leb hafte Phantasie hervorrief. Der Vater hat Recht, flüsterte sie vor sich via; Stern ist eine außergewöhnliche Erscheinung! Schö» von Gestalt, jung, kein gebildet und im Besitze eine» eminenten Talentes

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 18.05.1878
Descrizione fisica: 8
. Philipp Mayer. Josef Niederegger. Dr. Joses Oellacher. Dr. I. Vinzenz Zingerle. Literarisches. Das soeben ausgegebene 9. Heft (II. Jahrgang) von Edlinger'» „<Literaturblatt' (Berlag von Julius Klink- hard! in Wien und Leipzig) enthält: Schiller über die Tragöd»'. Bon I. Miuor — Charakterzüge aus Shakespean'- Frauenwelt. Von Julius Bahnsen. III. — Beiträge zur deutschen Literaturgeschichte. Aus Alt- Oesterreich. VII. Briefe an Josef Eileiter. (Schluß.) — Neue iranzösiiche Werke üder ?)!o>i^re. Von Leo

pold Katicher. — Kritische Nundichau : Ci. v. Giümer. ?lltcncickrn Von Julius Duboc. — K Hillebrand, Zeiten, Voller und Menschen. Von G. M. — K. Franzos, Berliner Traniatnrgie. Von A. Gerstmann. — Frh. v. Helfert, Joachim Murat. Von W. K. — Notiz n : H. Dorgrel, Buntes aus der Reisemappe. — N. Huber. Die Literatur der Salzburgcr Mundart. — R. Reils,, Ctiaschmgischi' Chronil. — E. Osenbrüggen Tcr KoUhlnd und der Tessin. — E. Gcttle, Alma nach der Mnosjeiijchoft deutscher Bühnen-Angehöriger. — C. Abc

'/». -- vulc. S. b.tiS r>rrs 4Ä.50 SS.40 Äls unheilbar rrklärte »W» WM X seksilt! durch tt^»L/VSI>Il'8 Unterphosphorigsauren La!k - Liso» - L^rup. Danksckreiben. Herrn Apotheker Julius Herlmlmy, Wir». Ich litt durch iiingrre Zeit an großer. ollAcmnaer Kör- Veritwächc, die danu öfter tirse Ohnmachten zur Folge hatten. Ich versuchte dagegen Ihren Lalk-Eisen Zyrup und gar bald sah ich an mir das günstigste Resultat. Meine Schwäche und Appetitlosigkeit wichen bald wieder dem allgemeinen Wohlbefinden

Emballage. Genaue Letehrnng in der jeder Flasche beiliegenden Srochüre von Ar. Schweizer. 'oiitsn - Dssn- L^ini? vc u 5. Asrd s.du? ru verl-tuZsn. (tentral-ilersenÄnngsdepot fiir dir Provinzen: Wien, Apoth. „zur Barmherzigkeit' des Julius Serbabny, Arukau, Hailerllralie Nr. 9l1, E>t» d.'r Aeustisti>alse Haupt depot sür Tirol m dci Herrn Älpokheker V. TZS. vei)0t iu Ii- Höi'i'n Fr. Waldmüller. . I Innsbruck bei Herrn ^Vinklvi'l ^ StaütapotliölLsr. ^ I Iu Ocstern ich.Ungarn u. Tentschlaiiv ist geschützt

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Bozner Zeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 20.01.1871
Descrizione fisica: 8
Wocheu-Salender. Ireitag 20. Fab. u. Seb. Samstag 2l. AgaeS, I. G Sochen-Kaleia» Sonntag SS. A Z Binzenz. Msntag SS. Maria Bern». Blätter siir Unterhaltung und gemeinnützige Interessen. SeUage zu Nr. 16 der rollst. SoMr Zeitung vom 2<). Jänner 1871. Zwei Frauen. Novelle von August Schrader. (Fortsetzung.) Sie schauderte heftig zusammen. — Vielleicht auch auf Julius von Stern, wenn ^er Vattr ermittelt, daß Jemand den jungen Manu geseten, als er aus dem Cabinctt: kam! fügte sie Hebend hinzu

. . . aber die Umgebung erinnerte sie an die gräßliche Wirklichkeit. Eisiger Frost durchschüttelte ihre zarten Glieder. Wie eine Trunkene schwankte sie in den kalten sSalon hinaus ... der Zufall fügte es, daß sie ungeseh n über den Corridor gehen und die Treppe hinanstei- gen konnie. Fast athemloS erreichte sie den Corridor des ersten Stocks. Hier saß Julius von Stern auf einem Stuhle, ermüdet von der Quadrille, die er aus Höflichkeit gegen eine junge Dame halte mit- tanzen müssen. Als er Luc-en erblicke erhob

er sich. Bestürzt sah er sie an, denn er erkannte ihre Erregung. Die Ereignisse der Nacht hatten daS Freundschaftsband, zu dem die Kunst den Grund gelegt, fester um die jungen Leute geschlungen; sie liebten sich schon, ohne daß sie es recht wußten. Man kann sich bei poeti schen Genüssen, wie diese wgren, darüber nicht wun dern, d!e Kunst und die Poesie entflammen rasch zur Liebe. Mit der Vertrautheit, die das lebhafte Jnter esse erzeugt, fragte Julius: ^ — Haben Sie geweint, gnädiges Fräulein? — New, nein

», werde. . . Sie reichte ihm dankbar die zarte Hand. — Ach, Sie gewähren mir eine Beruhigung, dereir ich im hohen Grade bedürftig bin! Kann ich Ihn«» e einen Gegendienst erweisen . . . — Denken Sie zuweilen meiner! bat er innig. Sie nickte stumm mit dem Haupte. Dann entfernte ste sich rasch; sie wollte dem jungen Manne die Thrä» nen verbergen, d e sie über die Wangen rieseln fühlte Ader Julius halte diese Thränen doch gewahrt. — Mein Gott, dachte er, was ist denn geschehend Sollte die Präsidentin, die der Casse

deS Gemahls, heiml'ch zehntausend Thaler entnommen hat. . . Ich werde schweigen, so wahr mir Gott helfe! O» wenn nur dieser Eng-l nicht darunter zu leiden hatt Er suchte den Präsidenten auf, den er in einem Seitenzimmer vorfand, wo er ruhend auf einem Sessel saß. Die Obliegenheiten des Hausherrn halte» ihn doch ermüdet. Julius verabschiedete sich unter dein Vorwande, daß sich seiner eine völlige Abspau-» nung bemächtigt habe, die ihn zu einem unleidliche» Gaste mache. — Ich halte Sie nicht zurück, so gern

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Bozner Zeitung
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Pagina 7 di 10
Data: 27.10.1871
Descrizione fisica: 10
> Wsche»-Sileo!>er. <S«mstag SS. Sim. ». Id. G Sonntag 89. A N. Narz. E. Montag W. Serapioa B. Dienstag 31. 1° Äolsgaug V. Blätter siir llnterhaltmg und gemeimiitzige Seilage ?n Ar. 247 der tonst. Sozner Zeitung vom 27. Oktober 1871. Die zu Hallenberg. Novelle von Hermann Hirschseld. (Fortsetzung) Er eilte hioweg, trübe lächelnd blickte ihm Julius Ewald nach. „Pflicht — Dankbarkeit —' sagte er Leise vor sich hin, „wie steigt die Waage, wenn die 'Liebe, auf der Andern Schale liegt. Wahr ist'S

, die Treppe zu steigen, müßte ihr .sauer fallen.' Ewald nickte Beifall und verließ die Bibliothek» Wenige Augenblicke befand er sich im Erdgeschoß de» Hauses und öffnete die Thür des ihm vom Diener He^eichueteu Zimmers. Die Kerzen zweier Armleuchter verbreiteten ein Helles Licht in dem kleinen Raum »ad neugierig hef tete Julius Ewald fein Auge aus die Dame, die sich in einem Fauteuil niedergelassen hatte und au deren Seite eine dunkel gekleidete Person, dem Anschein mach eine Dienerin, stand. Beide

waren in Trauer gehüllt. Jetzt erhob sie ihr Antlitz. Gram mehr als Alter hatten ihr memeuto in diese bleichen leidenden Züge begraben. Ihre Augen .begegneten Ewald's Blicken, i^re Hände streckten sich ihm entgegen. „Hat Julius Ewald, der treue Freund, Melanie Marborn ganz vergessen?' - Laut auf schrie Ewald , tiefer Schmerz , inniges Mitleid mit der noch iminfl, Geliebten, der nie Ver» gessellill vialte sich aufi seiyem. Autlitz. „Melanie': stammelte er, „Melanie von Hallenberg, beim ^Gott des Himmels, trägt

, daß er als Bevoll mächtigter der Erben des letzten Eigenthümers an Julius Ewald diese Besitzung verkauft hqbe und haß er der nächste Äachbar Eduard's von. Werloh.. gewor den, der von, der Welt zurückgezogen lebt,, vielleicht von Gewissensbissen gefoltert. Mein Entschluß stand fest. Ich mußte Sie sehen, den einzigen, von allen, die meinem Herzen nahe standen, die mir die duah- leq Mächte raubten.' Ewald hatte die Hand der Freundin nicht losgelassen, er faßte sie mit stärk-, rem Druck. „So soll eS mir denn,, fast

, ein Fünkchen Lei denschaft ist genug, eine ganze Tonne Philosophie in die Luft zu sprengen, beide kämpften erbittert in mei» ner Brust, und um nicht schimpflich zu unterliegen, er- l griff ich die Flucht. „Aber,' fuhr er sott und seine Stimme klang erregt, wie selten eS der Fall war, „aber ich will nachholen, was ich versäumt habe; alle Wünsche, alle Sorgen schütten Sie getrost in dieses Freuadesherz. Die Sorge um Melanins Wohl sei die Ausgabe des Daseins Julius Ewald's. Die Freundschaft möge

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 20.09.1875
Descrizione fisica: 4
ferten um die Liebe der Enkelin und boten Alles auf, derselben das Leben in ihrem Hause so angenehm wie möglich zu gestalten, und nichts hätte gemangelt, das Glück des Mädchens vollständig zu machen, wenn nicht der Gedanke an das Zusammentreffen mit Julius und ein gewisser Grad der Schwermuth, welchen die Groß mutter „Heimweh" nannte, dasselbe in fortwährender Aufregung erhalten hätte. Von Stunde zu Stunde wurde Julius erwartet, denn noch am selben Abende war er telegraphisch nach Haufe gebeten

worden. Auch der Höckerin war die außergewöhnliche Bewegung in dem bis I dahin streng geschlossenen Krause'schen Hause nicht entgangen, und sie hatte Wunderdinge von einer schönen, jungen Dame und einem bleichen, ernsten Herrn zu erzählen. Julius langte am nächsten Tage in A. . an; er fürchtete, eine plötzliche Erkrankung habe seine Reise erheischt. „Nein, nein," sagte sein Großvater mit feierlicher Miene, ihn bei der Hand, in sein Seitenzimmer führend, „beruhige Dich, Alles ist wol

; ich habe Dir interessante Dinge mitzutheilen." „Das klingt ja ordentlich geheimnißvoll!" „Ist es auch, mein Bester. Zunächst sehe ich mich genöthigt, über einen Punkt mit Dir Rücksprache zu nehmen, dessen Erör terung ich bisher aus dem Grunde vermieden habe, weil ich selber in Betreff desselben im Unklaren war. In diesen Tagen hat die Sache sich aufgeklärt: so wisse denn, ich bin nicht Dein Vater, sondern Dein Großvater." „Ich habe das geahnt," versetzte Julius lächelnd. „Ich habe nie über die früheren Schicksale

meiner Familie mit Dir gesprochen, weil ich ungewiß war, ob Du in der That in verwandschaftlicher Beziehung zu mir standest." „Um so mehr sehe ich mich verpflichtet, Ihre Liebe und Güte anzuerkennen." „Laß das, Julius; jetzt habe ich Gewißheit; Du bist der Sohn meiner verstorbenen Tochter; Dein Vater hat sich wieder gefunden und befindet sich hier." „Ich verstehe den Zusammenhang nicht, doch überraschen können

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Volksblatt
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Pagina 1 di 6
Data: 06.09.1871
Descrizione fisica: 6
Anerkennung zu bringen. Vorzüglich hat man an Rücksichtslosigkeit nichts versäumt gegen Mähren und Böhmen, zwei Kronländer, deren Wichtigkeit in jeder Beziehung für die Existenz der österreichischen Monarchie kein Denkender in Ab rede stellen kann. Man hat die Presse und die Vereine in diesen Ländern auf alle Weise verfolgt; Confiökation waren für die böhmischen Journalisten daS tägliche Brod, Preßprozesse und Verurtheilungen au der Tagesordnung. Es ist unerhört, wenn man weiß, daß die Geld- vr. Julius

der beste, denken Sie, er hat uns bei de^ Papstfeier sogar daS Schießen erlaubt und hat die städtischen Böller dazu hergeliehen — natürlich gegen Bezahlung. — Ein Armuthszeugniß für die Herren Liberalen, wenn Jeder unter ihnen als eine Ausnahme gerühmt wird, der gegen Be zahlung billig denkt! V > Ja, sagt wieder Einer, Herr Julius Würzer ist gewiß nicht so ganz zu verwerfen. Er kennt die Verhältnisse und Bedürfnisse der Bozner, er ist ein tüchtiger Jurist; so eiy einfacher Bürger, der von den Gesetzen

wenig weiß, thut viel schwerer, und wir haben doch die Ueberzeugung, daß er Bozen nicht zu jener traurigen Berühmtheit bringen wird, wie weiland Herr vr. Streiter,^sein seliger Vorgänger» Ja, daS ist wahr; Herr Julius Würzer ist ein tüchtiger Jurist, er kennt Bozen und seine Wünsche, er ist ein Ehrenmann. Aber, Bürger von Bozen --- erlaubt dem Schreiber unterm Strich doi einmal auch ein ernstes Wort — vr. Julius Würzer ist, ein Liberaler vom reinsten Wasser

.' Er hat sich »bis jetzt als solcher gezeigt,, hat immer als solcher gestimmt und wird es ferner thun. ' Vr. Julius Würzer ^wird als Kandidat empfohlen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 8 di 8
Data: 22.10.1874
Descrizione fisica: 8
Mekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche Keifen von Julius Werne. II. Inhalt: Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras. — Fünf Wochen im Ballon. — Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Süd-Afrika. — Die Kinder des Kapitän Grant. Reise um die Erde. Die Verlagshandlung entschloß sich mit der Veröffentlichung der berühmten naturwissenschaftlichen Romane von Julius Lerne, in deutscher Sprache, zu einem Unternehmen, welches die deutsche Lesewelt schon seit Jahren mit Spannung

erwartete und dem sie jene freundlichen und wohlverdienten Sympathien im reichlichsten Maße entgegengebracht hat, welche die Schriften Julius Verne's in ihrer Muttersprache und zahllosen (früher aber nur außeroeutschen) Uebersetzungen, in der ganzen civilisirten Welt und in hohem Grade genießen! — Der Zweck dieser interessanten abenteuerlichen Erzählungen ist Belehrung im angenehmsten Gewände, und er ist so vollkommen erreicht, daß die deutsche Literatur bisher keine Erscheinungen aufzuweisen

ihre wissenschaftliche Begründung erfaßt hat, die der Verfasser auch dem völlig Unkundigen mit seltenem Geschick spielend beizubringen versteht. — Und so wird Jedermann sich erfreuen und ergötzen an diesen naturwissenschaftlichen Romanen, welche an Spannung, an Scenenwechsel, an Lebendigkeit Mes übertreffen, was die Literatur auf diesem Gebiete bisher auszuweisen hatte! Snbscriptions-Ledingungen. Julius Werne's „Bekannte nnd unbekannte Wetten', zweite Serie, enthaltend: Keifen und Älienteuer des Kapitän Hatteras

Eisenbahnen und den unterseeischen Telegraphen. Bon C. F. Baur. In 6 Blättern. 2 fl. 70 kr. S. W. 1 Thlr. 22V, Sgr. Iiefe Karlen kosten im La^euxrei^e äen äoxxelten 5ier notirien Dreis, jeäoiü ch eine VerxstiÄoug zn, äereu Äömöme n'^lt vorünnäen. Vollendet liegt vor: kekannte unci undskannte selten. Abenteuerliche Reifen von I. LLkULI. -------- Alit 220 grossen IIlustrstiovSv. —>— Subscriptions-Vedingnngen. Julius Aerne's „Bekannte und uuöekaunte Wetten' erste Serie, enthaltend: Von der Erde zum Mond

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