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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 16
Data: 18.03.1917
Descrizione fisica: 16
schiedenen kurzen Andeutungen und nament lich aus der frommen Ueberlieferung ersehen wir. daß das Geschäft des hl. Joseph kein beson ders glänzendes rvar. Er mußte Woche ein, Woche aus sich plagen, und doch brachte er mit aller Arbeit nicht soviel zusammen, daß er sich ein Scherflein auf die Seite legen konnte. Bei ihm galt auch, was bei so vielen armen Hand werkern unserer Zeit: „Kommt der Tag, bringt der Tag." Besonders in Aegypten wurde es ihm bluthart, das tägliche Stücklein Brot

nicht und klagte nicht, sondern arbeitete still und heiter, emsig und un ermüdlich fort, den ganzen Tag und die halbe Nacht, mochten ihm alle Glieder schmerzen und die Hände schrundig werden. Und wenn trotz dem das Brot knapp und spärlich war, versagte er sich selbst den nötigen Bissen, um dem gött lichen Kinde und feiner Mutter ein Stücklein mehr zuzuwenden. Diese heldenhafte Treue und aufopferndst Vatersorge hat ihm aber der liebe Gott hoch angeschrieben und unermeßlich belohnt. Der hl. Joseph erlangte

nicht nur einen der höchsten Fürstensitze des Himmels, sondern es wurde ihm auch sein Vrotvateramt belassen und aus die ganze Welt ausgedehnt, es wurden ihm die reichsten Mittel in dis Hand gegeben, allen Menschen in allen Zeitlagen zu Helsen. St. Joseph hat im Himmel gleichsam das Ehren amt eines Verwalters und Ministers Gottes für zeitliche Angelegenheiten. Wie einst Pharao in Aegypten zum hungernden Volke, das Brot bit tend vor ihm erschien, gesagt hat, so sagt auch der liebe Gott zu all den Hungernden, Klagen

den und Hilfeschreienden: „Gehet zu Jo seph!" Und daran zweifelt wohl kein einziges von euch, daß der Nährvater Joseph im Himmel tausendmal reicher und mächtiger ist als der Pa triarch Joseph im Aegypterland. Schon in den ersten christlichen Zeiten wurde der hl. Joseph mit besonderem Vertrauen als Helfer in den Haus- und Familien- und Gsldforgen angerufen, und dieses Vertrauen wurde von Jahrhundert zu Jahrhundert größer, weil eben das christliche Volk St. Josephs Hilfe in zeitlichen Nöten so wunderbar und so großartig

erfahren hat. Vom großen Iugendapostel, dem seligen Don Boseo, wird erzählt, daß er all seine riesigen Unter nehmungen, die er zum besten der verwahrlosten Fugend ins Werk setzte, rein nur auf das Ver trauen zum hl. Joseph gründete. Er hatte sel ten einen Pfennig Geld in der Tasche und hat doch mehr als hundert Anstalten und Häuser ge baut. Die Mittel dazu, so versicherte er be stimmt, habe ihm immer der hl. Joseph ver schafft. Oft begann er einen Hausbau schon vorhinein mit Schulden. Als feine Freunde

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Alpenländer-Bote
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Pagina 13 di 16
Data: 17.04.1921
Descrizione fisica: 16
(der Daryrterzrgdn Schwe rer Kettenbrücke in Innsbruck) vertauscht FWser in betrübten, armseligen 3eit?n. »Gehet zu Joseph, und was er ^ch sagen wird, tue t." (i. Mos. 41, 55.) AderHeb» heilige Joseph, dessen Schutz- Jf Qjn nächsten Sonntag begehen, ein Wger Fürbitter, ein sorgsamer Vater ^en, ein mildherziger Tröster der ich iS M.ZU sagen, das steht als eine Tat i MN und Mühseligen sei, brauche W zu sagen, da- V 'N der ganzen Joseph gar so ein treuer, guter christlichen Welt. Und r der heiligen Familie

war, hat ml -* im Himmel das Ehrenamt eines be ul Mg Schützers und Sorgenhelfers aller christlichen Familien übertragen. Möchten wir nur ein recht starkes Vertrauen zum hl. Joseph haben, dann würden wir seine Hilfe gerade in Haus-- und Familiensorgen, auch in unseren zeitlichen Angelegenheiten viel öfter und ganzMrgenscheinlich erfahren Es gibt jedoch kaum ein wirksameres Mit tel. unser Vertrauen zum hl. Joseph zu festi- gen, als wenn wir einen Blick auf fein Erden- kden werfen. Der hl. Joseph hat den einzigartigen

Auf trag erhalten, mit seiner Hände Arbeit, mit der Axt des Zimmermanns für den menfchge- wordenen Sohn Gottes und seine reinste Mutter das tägliche Brot zu schaffen, er sollte der Brotvater des Jesukin- d e s fein. Und cs ist ihm nicht leicht gewor den. In der Heiligen Schrift steht zwar ganz wenig über die heilige Familie in Nazareth zu lesen, aber aus verschiedenen kurzen An deutungen und namentlich aus der frommen Ueberlieferung ersehen wir. daß das Ge schäft des hl. Joseph kein besonders glänzen

ihm alle Deiner wehe tun und die Hände schrundig werden. Und wenn trotzdem das Brot knop und spärlich war. versagte er s i ch s e l b st den nötigen Bissen, um dem göttlichen Kinde und seiner Mutter ein Stücklein mehr zuzuwenden. Diese helden hafte Treue und aufopfernde Vatersorge hat ihm aber der liebe Gott hoch angeschrieben und unermeßlich belohnt. Der hl. Joseph er langte nicht nur einen der höchsten Fürsten sitze des Himmels, sondern cs wurde ihm auch sein Brotvateramt belassen und auf die ganze Welt

ausgedehnt, es wurden ihm die reich sten Mittel in die Hand gegeben, allen Men schen in allen Zeitlagen zu helfen. Wie einst Pharao in Aegypten zum hungernden Volke, das Brot bittend vor ihm erschien, gesagt hat. so sagt auch der liebe Gott zu all den Hun gernden. Klagenden und Hilfeschreienden: „Gehet z u I o s e p h!" Und daran zwei- ftlt wohl kein einziges von euch, daß der Nährvater Joseph im. Himmel tausendmal reicher und mächtiger ist als der Patriarch Joseph im Aegypterland. Schon in den erstem

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Abendausgaben
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Pagina 1 di 4
Data: 01.12.1914
Descrizione fisica: 4
Menschenalter. Keiner der jetzt regierenden Monarchen ist im Besitze einer so reichen Erfahrung, wie unser ritterlicher Kai ser. Wie ist die Welt und speziell unser Weltteil Europa innerhalb dieser 66 Jahre anders geworden! Als jugendlicher Kaiser hat'Franz Josef I. dem stolzen Zaren Nikolaus I. im Jahre 1854 den Weg nach Kon stantinopel verlegen und die geplante Zertrümmerung des türkischen Reiches verwehren müssen. Nikolaus I. ist der Urgroßvater des heutigen russischen Kaisers. Franz Joseph

I. ist also der Zeitgenosse von vier auf einanderfolgenden russischen Zaren. Mit Nikolaus I., Alexander II., Alexander III. und Nikolaus II. hatte unser Kaiser wiederholte Zusammenkünfte und münd liche Besprechungen. Unser Kaiser gab sich durch die lange Zeit von 66 Jahren die redlichste Mühe, den Frieden mit dem russischen Reiche zu erhalten, ohne dabei die Lebensinteressen Oesterreichs opfern. zu müssen. Es ist noch in Aller Erinnerung, daß Kaiser Franz Joseph den jetzt regierenden russischen Kaiser Nikolaus

II. in.Mürzsteg als Jagdgast bewirtet und mit seinem hohen Gast ein Uebereinkommen geschlossen hat, welches die Ruhe auf dem Balkan und den Frie den in Europa verbürgt hätte, wenn dieses Abkommen von den Russen wäre länger gehalten morden, als sie durch den Krieg mit Japan dazu genötigt worden sind. Noch im Jahre 1913 schickte Kaiser Franz Joseph den Fürsten Hohenlohe als Spezialgesandten näch St. Pe tersburg und ließ durch denselben dem Zaren Niko laus II. ein eigenhändiges Handschreiben überreichen

, daß der jetzige furcht bare Krieg von unserem greisen Kaiser nicht gewollt und herbeigeführt, sondern solange, als es nur immer möglich gewesen, verhindert worden ist. Erst als Kai ser Franz Joseph I. sehen mußte, wie Rußland und Serbien im Vertrauen auf die weltbekannte Friedens liebe des Kaisers von Oesterreich gar alles wagen zu können glaubten, hat unser Monarch pflichtgemäß zum ^chcherte gegriffen und damit den Russen und ihren Schützlingen eine arge Enttäuschung bereitet. Erst jüngst wußten die Blätter

von einem Interview zu melden, wel ches der russische Generalissimus Großfürst Nikolai Nuolajewitsch gewährt hat und in welchem der rnssi- sche Heerführer, selber ein Hauptmacher des jetzigen Krieges, erklärte, in Rußland sei man sehr überrascht gewesen, daß Kaiser Franz Joseph zum Schwerte ge- gftffen, obwohl die friedliche Politik Oesterreichs und me bekannte Friedensliebe seines Kaisers eine solche Sendung her Dinge nicht hätten erwarten lassen. Unser ritterlicher Monarch ist der Zeitgenosse ^",drei Herrschern

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 8
Data: 03.12.1916
Descrizione fisica: 8
rasch verbreitet, alle Häuser wurden beleuchtet und die Nationalgarde nahm am Rennplatz Aufstellung. Im Vorort Mühlau wurden die Pferde des Wagens, in welchem sich die Majestäten befanden, ausgespannt und der Wagen unter allgemeinem Jubel in die Stadt gezogen. Bald darauf langten auch die Eltern Franz Josephs: Erzherzog Franz Karl u. Erzherzogin Sophie in Innsbruck an. So kam es, daß Franz Joseph, der am 9. Juni 1848 aus Italien zurückkehrte, die letzten Monate vor seiner Thronbesteigung

Prozession bezog die Wil- tener Kompagnie die Burgwache. Sie wurde bei dieser Gelegenheit vom jüngsten Bruder Franz Iosevhs, dem sechsjährigen Erzherzog Ludwig Viktor, der als Wilte- ner Schützenhauptmann gekleidet erschien, inspiziert. Auch des Erzherzogs Franz Joseph wird in diesen Tagen des öfteren Erwähnung gethan. So erschien er mit seinem Vater, als die mit einer eroberten Kanone heimkehrende Studentenkompagnie im Hofgarten be wirtet wurde, und trank den Akademikern Gesundheit zu, ebenso beteiligte

er sich einmal beim Schießen am Berg Isel. Am 25. Juli wurde Franz Joseph ge meinsam mit seinen Brüdern Ferdinand Max und Karl Ludwig in der Hofkirche zu Innsbruck vom Trientiner Fürstbischof Tschiederer gefirmt. Am 2. August gab er den aus dem Felde heimkehrenden Studenten auf dem Berg Isel ein Bestschießen, wobei Säbel, Bestecke, und Tabakpfeifen als Preise ausgesetzt waren. Das Kaiser Franz Joseph Schutzhaus auf dem Patscherkosel Eigentum des österr. Touristenklubs und eine Gedenk tafel in Heiligwasser

erinnern daran, daß Franz Joseph seinerzeit auch den Patscherkofel bestieg. Am 8. August erfolgte die Abreise des Hofes nach Wien. Ungefähr 4 Monate später, am Abend des 5. Dezember 1848 brachte dann ein Kourier die über raschende Meldung, daß Kaiser Ferdinand der Re gierung entsagt und Erzherzog Franz Joseph den Thron seiner Ahnen bestiegen habe. Die Mel dung wurde in ganz Tirol mit festlichen Gottesdiensten für den neuen Kaiser gefeiert. Auch die Verleihung der Konstitution durch Kaiser Franz Joseph

, die im März 1849 erfolgte, wurde festlich begangen. Ungefähr zwei Jahre nach seiner Thronbesteigung traf Franz Joseph zum ersten Male als Kaiser in Innsbruck ein. Er verweilte damals vom 5. brs 8. Vtt. in der ihm lieb gewordenen Stadt, nahm eine große Truppenrevue ab und besuchte den Schießstand, das Militär-Spital, das Stadt-Spital, das Strafhaus das Museum usw. Am Abend des 7. war die Stadt glanz voll beleuchtet. Am nächsten Tag 12 Uhr erfolgte die Abreise. ^ ^ . Anläßlich der Feier der 500-jährrgen

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Abendausgaben
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Pagina 1 di 4
Data: 24.11.1916
Descrizione fisica: 4
. 24. Nov. Fürsterzbischof Kardinal Skr" bensky richtete im Mamen der Erzbischöfe und Bischöfe Oesterreichs einen Hirtenbrief der an der! Wahre des Kaisers Franz Joseph zu Wien ver sammelten Oberhirten der Diözesen von Oesterreich an die Diözesanen, in welchem zunächst in tiefemp- Pundenen Worten dem großen und tiefen Schmerze ob des Hinganges des Kaisers Ausdruck gegeben wird, her ein Vater und Vorbild war, erfüllt von tiefer Glau-! bensinnigkeit und heiligem Pflichtbewußtscin

, wie aufrichtig und treu Du den Frieden geliebt und gehütet hast; wir wissen, wie nur die Sorge um Oesterreichs Heil Dich in diesen Kampf geführt hat; darum standen wfjr treu an Deinen Seite, darum bleiben wir treu und opferwillig; bis ein gesegneter Friede errungen sein wird. Der Hirtenbrief schildert Franz Joseph als Vor-? bild in der Liebe zum Vaterland, im Arbeiten und Ringen für das Heil seiner Völker, in der Liebe zu unserer heiligen katholischen Kirche, rühmt seine treue und wahrhaft kindliche

Ergebenheit gegen das Ober-, Haupt der Kirche und weist darauf hin, wie der ver ewigte Kaiser in seiner charakterfesten Religiösität eine uuversiegliche Quelle innerer Kraft fand und daß ihm, dem kein Leid hinieden erspart blieb, der Trost des Himmels in Stunden schwerster Prüfung nicht Iversagt blieb. Nicht ftunün ist das' Beispiel, heißt es im Hirteir- briefe weiter, geblieben, das Franz Joseph allen sei-? neu Untertanen gegeben hgt; es' leuchtet fort Aber Qesterreichs Völker. ' Diesem Beispiele

und im dank-, baren Gebete gnadenvolle Erwärmung auf die Seele des Heimgegangenen Herabrusen, dann flehen wir zu gleich heiß und innig für seinen erhabenen Nachfolger aus dem altehrwürdigen Throne Oesterreichs, süjr unseren geliebten Kaiser und König Karl,, auf daß. er bald den ersehnten, heilbringenden Frieden schaue, um dessen Nahen Kaiser Franz Joseph so unablässig ge rungen chrchl (gebetet hat. Gebete senden wir zum Ewigen für Oesterreichs glückliche Zukunft, Gebete für Heer und Volk, daß Gott

sie stark erhalte in der drangsalvollen Zeit, Gebete für Oesterreichs Diözesen, daß der lebendige Glaube und die innige Frömmigkeit und die nie schwankende Treue gegen Gottes heilige Gebote in allen Herzen walte. Das ist das Flehen, das eure Oberhirien täglich und ganz besonders in dieser Stunde empor zum Himmel senden, indem' sie segnend die Hände über euch alle erheben: Es segne euch der allmächtige und allgütige Gott Vater, Sohn und hei lige Geist. Amen. 383. Ter Tod des Kaisers Franz Joseph

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Abendausgaben
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Pagina 2 di 4
Data: 24.11.1916
Descrizione fisica: 4
schrecken sie fast alle und nehmen die Waffen von der Dand für Kaiser und Vaterland." An diesem Ergebnis der für das Erbe der Habs burger so gefährlichen Nationalen Strömungen und IKämpse hatte Kaiser Franz Joseph durch seine Per sönlichkeit und durch feine Art, zu regieren, ohne Zweifel das Hauptverdienst. Schon Fürst Bismarck hat, als in seiner Gegenwart Oesterreich-Ungarn die Lebensfähigkeit abgesprochen wurde, mit großem Ernst geantwortet: „Wenn Kaiser Franz Joseph zu Pferde steigt

und väterlich für sie gesorgt, und die Völker haben Mit treuer Gegenliebe geantwortet. So vieles man auch /in den vergangenen 68 Jahren von den ver schiedensten Seiten anders gewünscht hätte, und so viel Unzufriedenheit da und dort immer wieder zutage trat, am guten Willen und an der treuen Regenten sorge des Kaisers Franz Joseph hat niemand ge- zweifelt. Der verewigte Kaiser hat durch sein Pflicht gefühl und durch den Adel seiner Persönlichkeit das Inland zur Liebe und das gesamte Ausland zur Ächtung

genötigt. Besonders groß zeigte sich Kaiser Franz Joseph durch seinen Starkmut trotz aller Wechselfälle. Nie mals hat er an der Zukunft und am geschichtlichen Berus Oesterreich-Ungarns verzweifelt, so trüb die Zeitläufte auch Manchmal sein mochten und so ö iel' Feinde sich gegen die alte Monarchie auch verschworen hatten. Franz Joseph war ein Dulder auf dem jKaiserthron. Ms ihm 1914 die Ermordung seines Neffen und Thronfolgers Franz Ferdinand gemeldet wurde, hat er ausgerufen: Mir bleibt doch gar

wie in der inneren Politik so auch bei der inter nationalen Stellungnahme der Monarchie fort und fort zum Ausdruck. Politik wird so häufig für gleichbe deutend genommen mit Falschheit und Selbstsucht. Die internationale Politik des Kaisers Franz Joseph kennt diese zwei häßlichen Epitheta nicht. Aufrichtig und ehrlich und selbstlos und treu war,seine Politik den änderen Staaten gegenüber, und durchaus frei von Kaiser Franz Joseph bei der Audienz. Einer der schönsten Züge in der strengen Pflicht erfüllung

sich in die Kabinettskanzlei im Schweizerhvf, wo sein Gesuch, ge prüft und dem Bewerber mit größter Beschleunigung die Erledigung zuteil wird. Eine sehr große Anzahl von Gesuche wird ohne die gebetene Audienz erledigt, so die Bitten jjm Geldunterstützungen. Wenn ein Bittsteller seinem Gesuch die ganzen Akten eines ver lorenen Prozesses beilegt und man ihm zutrauen kann, kleinlicher Rachsucht. Unter Kaiser Franz Joseph hat Oesterreich nicht bloß die Hegemonie in Deutschland an Preußen verloren, sondern es wurde auch genö

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Alpenländer-Bote
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Pagina 4 di 16
Data: 18.03.1917
Descrizione fisica: 16
Seite 4. Nr. 11. nur durch ihn gerettet worden. Höret ein Bei spiel. Da war ein Irländer als englischer Söld ner nach Afrika gekommen und hatte den Kas- fernkrieg mitgemacht. Später verdingte er sich als Landarbeiter an einen protestantischen Far mer und blieb für immer im Kapland. Er hatte wenig Gelegenheit, seine Christenpflichten zu er füllen und auch das Beten vergaß er beinahe vollständig. Nur ein einziges kleines Gebetlein sprach er jeden Tag einmal, nämlich: „Heiliger Joseph, bitt

ihn hinüber in die Ewigkeit. — Muß man nicht denken, daß der hl. Joseph den Missionär eigens herbeige führt und so dem verlassenen Irländer zu einem Uten Sterben verholfen hat? Ja, ja, wer den l. Joseph im Leben verehrt, dem kommt es ganz gewiß beim Sterben zugute. Meine lieben Leser, gegenwärtig hält der Tod eine so reiche Ernte wie selten einmal in der Menschengeschichte. E i n frisches Grab reiht sich an das andere, an Orten, wo man es nie ge glaubt hätte, selbst droben unter den Gletschern, entstehen

Friedhöfe, nie hat man so viele To desanzeigen gelesen, nie so viele Sterbebildchen gesehen wie dermalen. So alltäglich ist der Tod geworden, daß sich viele Menschen gar nicht mehr davor entsetzen. Aber es liegt doch etwas Erschütterndes in dem großen Sterben, wenn man denkt, daß über so- und soviele Menschen seelen tagtäglich die wichtigste und die unabän derliche Entscheidung fällt. Darum müssen wir besonders in dieser Zeit für alle armen Ster benden zum hl. Joseph beten, daß er ihnen zu einem guten

Stündlein verhilft. Und du, mein lieber Soldat, du bist immer vom Todesschatten umgeben, du sitzest mitten drinnen in der schwarzen Todeswolke, der Tod ist dein nächster Nachbar. Du brauchst ganz am notwendigsten den hl. Joseph als Sterbepatron und du mußt besonders schauen, mit diesem himmlischen Schutzherrn gut zu stehen. Viel leicht bist du ganz ruhig und denkst, es kann dir nichts passieren und du kommst sicher davon. Mag sein, und ich wünsch' dir vom Herzen, daß es so ist. Aber soviel leuchtet

dir auch ein, daß du inehr als alle anderen in beständiger Todes gefahr schwebst. Da hilft keine Iugendfrische und Gesundheit und Kraft, kein Mut und kein findiger Kopf, es kann dich jeden Tag treffen. Drum mußt du auch jeden Tag dich auf's Ster ben einrichten. Und jetzt sag' ich dir etwas: Ein Soldat, der sich bemüht, ein christliches Leben zu führen und der den hl. Joseph innig verehrt, der kriegt ganz sicher ein glückliches Sterbe- stündlein. Fliehe zu Joseph, denk'.an ihn, wenn du auf einem gefährlicheil Patrouillen

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Neueste Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 22.11.1916
Descrizione fisica: 6
. Wien, 31. Nov. Die außerordentliche Widerstandskraft, welche Kaiser Franz Josef als hochbetagter Kreis bei wieder- Kaller franz Jolepb und Cool. Dem Namen unseres treuen Berglandes Tirol, der mit der Geschichte Oesterreichs so innig verknüpft ist, kommt auch in der Lebensgeschichte des Kaisers Franz Joseph ganz besondere Bedeutung zu. Als junger Prinz lernte er das Land kennen, als Kaiser kehrte | er dann anläßlich heiterer Feste, und ernster Anlässe I vieder, jedesmal mit Freuden, empfangen

und umjubelt Es war im September 1843, als der junge, kaum 14- jährige Erzherzog Franz Joseph gemeinsam mit seinen Brüdern Ferdinand Max und Karl Ludwig zum ersten Male nach Innsbruck kam und ein Jahr später treffen vir die Brüder wieder hier und zwar im Hotel „Sonne" (jetzt Rathaus), wo sie Absteigequartier nahmen, um an heu nächsten Tagen die Hofburg und die Hofkirche, svwie die Sammlungen des Museums „Ferdinandeum" $u besichtigen und Ausflüge ins Stubaital und aiuf den „Berg Jsel "zu machen. Als Franz

Joseph damals mit jugendlicher Wiß begier das Land, das nur wenig Kommunikationen und noch gar keine Eisenbahn- und Telegraphenlinien hatte, durchfuhr, ahnte er wohl nicht, daß er es später als Kaiser während einer langen gesegneten Regie- Mngszeit mächtig aufblühen sehen werde und daß er hier so manch unvergänglichem Kulturwerk zu Pate Wen werde. Er ahnte aber auch nicht, daß ihn Kriegslärm in wenigen Jahren wieder nach Tirol führen Herde. Und doch war es so, ( Ende April 1848 sehen

, alle Häuser wurden beleuchtet und die Nationalgarde nahm am Rennplatz Aufstellung. Im Porort Mühlau wurden die Pferde des Wagens, in welchem sich die Majestäten befanden, ausgespannt und der Wagen unter allgemeinem Jubel in die Stadt gezogen. Bald darauf langten auch die Eltern Franz Josephs: Erzherzog Franz Karl u. Erzherzogin Sophie in Innsbruck an. So kam es, daß Franz Joseph, der am 9. Juni 1848 aus Italien zurückkeyrte, die letzten Monate vor seiner Thronbesteigung in Innsbruck verlebte. Me Stadt sah

Kompagnie die Burgwache. Sie wurde bei dieser Gelegenheit vom jüngsten Bruder Franz Josephs, dem! sechsjährigen Erzherzog Ludwig Viktor, der als Wilte- ner Schützenhauptmann gekleidet erschien, inspiziert. Auch des Erzherzogs Franz Joseph wird in diesen Tagen des öfteren Erwähnung gethan. So erschien er mit seinem Vater, als die mit einer eroberten Kanone heimkehrende Studentenkompagnie im Aofgarten be wirtet wurde, und trank den Akademikern Gesundheit zu, ebenso beteiligte er sich einmal beim Schießen

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Neueste Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 27.11.1916
Descrizione fisica: 4
Margarethen-Platz — Landhaus-Straße Kaller franz Zoleph uttd Clrol. Aus der Sonderausgabe der „Neuesten" vom 22. Novemb. 1916 Dem Namen unseres treuen Berglandes Tirol, der. mit der Geschichte Oesterreichs so innig verknüpft ist, kommt auch in der Lebensgeschichite des Kaisers Franz Joseph ganz besondere Bedeutung zu. Als junger Prinz lernte er das Land kennen, als Kaiser kehrte er dann anläßlich heiterer Feste, und ernster Anlässe ! wieder, jedesmal mit Freuden» empfangen und umjubelt Es war im September

1843, als der junge, kaum 14- jährige Erzherzog Franz Joseph gemeinsam mit seinen Brüdern Ferdinand Max und Karl Ludwig zum ersten Male nach Innsbruck kam und ein Jahr später treffen wir die Brüder wieder hier und zwar im Hotel „Sonne" ; (jetzt Nathans), wo sie Absteigequartier nahmen, Um an .den nächsten Tagen die Hofburg und die Hofkirche, sowie die Sammlungen des Museums „Ferdinandeum" zu besichtigen und Ausflüge ins Stubaital und auf den „Berg 2sel "zu machen. Als Franz Joseph damals

ein. Me Kunde von ihrem Nahen hatte sich rasch Perbreitet, alle Häuser wurden beleuchtet und die Nationalgarde nahm am Rennplatz Aufstellung. Im Vorort Mühlau wurden die Pferde des Wägens, in welchem sich die Majestäten befanden, ausgespannt und der Wagen unter allgemeinem Jubel in die Stadt gezogen. Bald darauf langten auch die Eltern Franz Josephs: Erzherzog Franz Karl u. Erzherzogin Sophie in Innsbruck am. So kam es, daß Franz Joseph, der am 9. Juni 1848 aus Italien zurückkehrte, die letzten Monate

Schützenhauptmann gekleidet erschien, inspiziert. Auch des Erzherzogs Franz Joseph wird in diesen Tagen des öfteren Erwähnung gethan. So erschien er mit seinem Vater, als die mit einer eroberten Kanone heimkehrende Studentenkompagnie int Hofgarten be wirtet wurde, und trank den Akademikern Gesundheit zu, ebenso beteiligte er sich einmal beim Schießen am Berg Jsel. Am 25. Juli wurde Franz Joseph ge meinsam mit seinen Brüdern Ferdinand Max und Karl Ludwig in der Hofkirche zu Innsbruck vom Trientiner Fürstbischof

Tschiederer gesinnt. Am 2. August gab er, den aus dem Felde heimkehrenden Studenten auf dem Berg Jsel ein Bestschießen, wobei Säbel, Bestecke- und Tabakpfeifen als Preise äusgesetzt waren. Dias Kaiser Franz Joseph Schutzhaus auf dem Patscherkosel Eigentum des österr. Touristenklubs und eine Gedenk tafel in Heiligwasser erinnern daran, daß Franz Joseph seinerzeit auch den Patscherkofel bestieg. Am 8. August erfolgte die Abreise des Hofes nach Wien. Ungefähr 4 Monate später, am Abend des 5. Dezember 1848

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Alpenländer-Bote
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Pagina 12 di 24
Data: 26.12.1915
Descrizione fisica: 24
v Bethlehem. W sm m Lin Pilgerbrief, der Jugend gewidmet »n Joseph Liensderger. Am heiligen Abend ertönt in man- hem Hause das ,Herberg-°Lied", wie Ma- ria und Joseph zu Bethlehem eins Her- berge suchten, aber keine fanden, wehmütig gingen sie dann hinaus vor die Stadt in einen leeren StaÜ. wie schaute dieser Stall aus? Lr ist nicht etwa aus Holz errichtet, sondern einfach eine Felsenhöhle, wo Wirten bei un- günstigem Wetter Zuflucht finden konnten. Die se Felsenhöhle wurde von den ersten

Ewigkeit: er ist vom Himmel zur Lrde gekom men. um uns vom TrLnentale zum Himmel- striche gütig einzuladen. V liebes wir das pündleü» vss BschLehE^ Zu Bethlehem geboren Ist uns ei« Kindelein, Das Hab ich auserkoren^ In seine Lieb' versenken will ich mich ganz hinab, Mein Herz will ich ihm schenken Und alles, was ich hab'l wohl gerne würdest du dort zu Bethle hem knien und betrachten, wie Maria, dis himmlische Mutter, das Christkind verehrte! Da kniete voll Ehrfurcht der hl. Joseph; hie» her kamen

die frommen Hirten, den ersten Se gen des Erlösers zu erbitten, wie die Hirten, so knieten wir Pilger hier und fühlten wahr» hast himmlischen Frieden, himmlische Freude, Bald begannen wir eine Lichterprozession; je der erhielt ein brennendes Kerzlein. Noch be trachteten wir in der Geburtshöhle die Stelle her Krippe und den Altar zu Ehren der hei ligen drei Könige; dann ging es durch einen engen Felsengang zur Kapelle des hl. Joseph. Das Altarbild stellt freundlich dar, wie der En gel dem hl. Joseph

erscheint: ^Joseph, stchs eilends auf, nimm das Kind und feine Mutter und fliehe nach Ägypten, und bleibe dort, bis ich dir's sage: denn Herodes wird das Kind aufsuchen, um es zu töten." Sogleich hat de? hl. Joseph gefolgt, um das Jesuskind zu retten und zu schützen vor dem grausamen Herodes; bitten wir ihn vertrauensvoll, daß er unsere Seele vor den Gefahren schütze mrd in de? Un» schuld erhalte: G heil'ger Joseph, bester Vater mein, Laß deinem Schutz mich stets empfohlen feiNF Bewahre mich vor Sünd

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Der Arbeiter
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Pagina 10 di 10
Data: 06.04.1913
Descrizione fisica: 10
winden, und mutig und entschlossen wandte sie sich dem Gehöfte zu. „Ach, wenn ich doch den Joseph sähe!" seufzte sie. Joseph war des reichen Waldbauern Sohn und hatte des armen Loisl Afra zum Weibe begehrt, was seinen Vater in rasende Wut versetzte. In dem geräumigen Hausflur traf sie die Bäuerin, eine freundliche Frau, die ihr wohlgesinnt war. Ihr vertraute sie ihre Befürchtungen. „Der Vater wäre hier gewesen?" rief erstaunt die Bäuerin. „Ich habe das Haus gestern nicht verlassen

' ihn, wo du willst, aber nicht bei mir!" rief der Bauer. „Ach, Mann, sei doch nicht so hart gegen das unglückliche Kind!" bat die Bäuerin. „Schweig' du!" erzürnte sich der Bauer, und mit ausgestrecktem Arm wies er nach der Tür. Mitleidig nahm die Bäuerin das Mädchen bei der Hand und ging mit ihm hinaus. „Joseph wird dir helfen!" flüsterte sie ihm zu, „er ist draußen am Heiligenstock. Geh' zu ihm. Gott möge dir beistehen!" Weinend eilte Afra weiter und traf Joseph, ihrer wartend. „Joseph", rief sie, „ich suche

im hochangeschwollenen Bach die Füße eines mensch lichen Körpers hervorragen. Mit großer Anstrengung gelang es Joseph, unterstützt von Mattes, in die Tiefe zu gelangen. Sie zogen den Körper hervor, es war — Loisl. Die beiden standen tiefbewegt bei dem Toten. Dann beteten sie ein Vaterunser für seine Seelenruhe und versuchten, die Leiche herauf auf den Weg zu bringen, was ihnen endlich, nach fast übermenschlichen Anstrengungen gelang. Langsam trugen sie den Toten den Pfad hinab und legten ihn, unten angekommen, sanft

auf den Grasboden. Mattes blieb zur Wache, während Joseph schweren Herzens, den Weg zur Hütte einschlug. Die Frauen hatten ihn kommen sehen; sie eilten ihm entgegen und erkannten an seiner verstörten Miene das schwere Unglück. Die Mutter brach bei der Trauerkunde zusammen; Afra aber suchte heldenmütig ihren Schmerz zu bezwingen, um der Mutter beizustehen. Von dem Gelde, welches Loisl mit sich führte, hatte sich nichts mehr bei ihm vvrgefunden und neues Unglück kam dadurch über die Schwergeprüften. Der Waldbauer

forderte alsbald sein Geld und ließ sich durch kein Bitten betoegen, Bannherzigkeit zu üben. So kam das kleine Gütchen zur Versteigerung und in andern Besitz. Die beiden Frauen nahmen Dienst bei ihnen freundlich gesinnten Bauern. Joseph aber, der Sohn des Waldbauern, verließ am Tage nach der Versteigerung in tiefer Erbitterung über die Härte seines Vaters das elterliche Haus und wurde Großknecht auf einem Hofe jenseits der Grenze. * * , * Es war am Vorabend des hochheiligen Osterfestes. Das Kirchlein

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Pagina 2 di 4
Data: 01.12.1915
Descrizione fisica: 4
wieder zurückzu- erobern zu können. ■ Durch die heute 67 jährige Regierung des Kai sers Franz Joseph zeigt sich seit dem Jahre 1855 wie ein böses Angebinde das Uebelwollen Rußlands gegen unsere Monarchie und unser Herrscherhaus. Im Jahre 1855 soll der nachmalige russische Staatskanz ler Fürst Gortschakoff vor einem österreichischen Diplo waten, das Beispiel des ersten Napoleon nachahmend, -ein Salzgefäß von Porzellan mit den Worten zu Boden geschleudert haben: „So werden wir Euch zer schmettern!" Die Politik

die nationalpolitische und religiöse Unter- wühlung Galiziens und Nordungarns und suchte die Balkanpolitik der Monarchie planmäßig lähmzulegen. Alle Versuche, welche Kaiser Franz Joseph seit 1855 unternommen, um das grollende Rußland zu ver söhnen, mit ihm zu. einem freundnachbarlichen Ver hältnis zu kommen und dadurch den Frieden zu sichern, hatten keinen dauernden Erfolg. Der russische Hoch mut und die russische Ländergier hatten sich viel mehr die Monarchie zur Rache und zur Aufteilung ausersehen. Die auswärtige

Politik des Kaisers Franz Joseph war ein vielgestaltiger Leidensweg hauptsäch lich durch das fortgesetzte Uebelwollen Rußlands, wel ches sich für sein beabsichtigtes Zerstörungswerk auch die Dienste Serbiens und Italiens ausgeliehen hatte. An seinem Lebensabend erlebt nun Kaiser Franz Joseph die freudige Genugtuung, daß die russische Gefahr beschworen und der russische Hochmut gedemü- tigt ist. Der Zar wollte sein Reich bis an die Kar- Pathen ansdehnen und über die Slawen Oesterreich- Ungarns

das Protektorat antreten, und anstatt dessen hat er Polen, Lithauen, Kurland und Teile von Wol hynien bereits verloren; in Lemberg und Krakau wollte er Hof halten, und dafür kann er Warschau und Wilna nicht mehr sein eigen nennen. Dieses glänzende Er gebnis des Krieges ist wie eine Krönung der Lebens arbeit des Kaisers Franz Joseph, welcher in Fortset zung der geschichtlichen Mission Oesterreich-Ungarns zeitlebens den Schutz der mitteleuropäischen Kultur güter vor der Barbarei des Ostens

als eine seiner wichtigsten Herrscherpflichten betrachtet hatte. In den südlichen Erbländern des Kaisers Franz Joseph erhob sich seit mehreren Dezennien eine neue Gefahr, welche schließlich zur großen Reichsgefahr an- wuchs und zur Ermordung des Thronfolgerpaares führte. Serbien hatte sich Piemont zum Vorbilde ge nommen und wollte auf dem Balkan und weit da rüber hinaus auf Kosten Oesterreich-Ungarns das gleiche Werk vollbringen, welches Piemont in Italien gleichfalls auf Kosten Oesterreich-Ungarns bereits voll bracht

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Illustriertes Sonntags-Blatt
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Pagina 2 di 4
Data: 08.05.1915
Descrizione fisica: 4
I. Joseph Schweriner, der Gemeindevorsteher von Rotwasser tut Riesengebirge, ging mit schweren Schritten in seiner Stube aus tntd ab. Dann tntd wann machte er am Fenster halt, freilich nicht, um hinauszusehen, obschon ein schönheitsempfängliches Auge seine Freude an dem Bilde gehabt hätte, das sich Oou den Fenstern des frei auf der Höhe stehenden, stattlichen Hauses bot. Denn der Blick übersah von da den größeren Teil des Dorfes, das sich an der Gebirgslehne in ein einsames, vom Wintersport

noch nicht berührtes Tal hinabzog, schweifte hinüber ztl dem Gebirgskamm, der jettseits der Senke emporstieg, und haftete wohl entzückt mt den weißen, in der Dezembersonne blendenden Schneemafsen, die sich ins Tal herunter tntd die jenseitigen Höhen hinauf erstreckten, die bett wald entblößten Grat der Berge mit einem schimmernden Mantel mm hüllten. Bon alledem sah Joseph Schweriner nichts. Er war ärgerlich. Seine Frau, die wegen der Weihnachtsbesorgungen seinen Rat einholen wollte, wies er barsch

ja am Ende gleich den ganzen Ruf. Die mußte wieder Taus! Joseph Schweriner griff nach der Mütze und nahm seinen Stock. Das beste war, er ging gleich selbst zur Scholzen und schaffte das Mädel aus dem Dorf. Mit großen, wuchtigen Schritten stampfte er durch den Schnee bergab. An der Wegbiegung stand das Hatts des Adam Wiesner. Der war der berühmteste Mann itt Rotwasfer nächst dem Schulzeit. Denn er war nicht bloß Schneider und Musikant, er war der Ge schichtenerzähler der Gemeinde, in jeder Spinnstube

) n „Schön Tank!" Mit kurzem Gruß suchte der Schulze vorbei zukommen." ,/s is wull siehr was Pressierliches?" Ter Schulze brummte etwas Unverständliches tntd schüttelte den Kopf. „Berleichte goar wägen dam oamtlichen Schreiben?" Nun drehte Joseph Schweriner sich doch tun und blieb stehen. „Woas fer a Schreiben?" „Nu je, der Postbute Hot doch ee's gebracht fer Euch, er Hot Eine Provinnttoloune im wilden Taurus. Verabschiedung von naüp>N zi Bilder von der Armee Efc> Nach PhotograpMikl,

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Abendausgaben
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Pagina 1 di 4
Data: 22.11.1916
Descrizione fisica: 4
^tzrtsr ohne ZnsteLN»^ kr 11.- «u Zustellung K 12M mil Potz . , . . K 14.- KLN 2 jL^r.r ohne ZutzeLn»g R W.- Mit ZustellMg K ZKM «tt Potz . ... kr 38. M»zsLNK BLmrner« E &dfa& tzmd porLok«4 MLttmsch. den 22 , November 1916 . rt(Cfr&*M£Sx*s£xrt aMHtacr Trauer sitzMtg dc^ Tiroler LLndesausschmß.. Dier Tiroler '.Landesansschuß hat sich anläßlich! des Ablebens Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph I. heute vormittags zu einer außerordentlichen Sitzung versammelt, in welcher der Vorsitzende Herr

Professor Dir. Arm. Schoepser der Traner des Lan des in folgenden Worten Ausdruck verlieh: Sehr'geehrte Herren? Heute nachts hat uns der Draht eine erschütternde Kunde gebracht, die jedes menschlich fühlende Herz nicht bloß in der ganzen Monarchie, sondern auf dem weiten Erdenrund tief ergreifen muß: Seine kaiserliche und königliche Apo stolische Majestät Kaiser Franz Joseph I. föeUt nicht mehr unter uns; sein kostbares Leben ist der erst vor Kurzem gemeldeten Erkrankung unerwartet schnell zum Opfer

gefallen. Meine Herren? Wohl wenige Monarchen haben in so jugendlichem Alter den Thron bestiegen, wie Kai ser Franz Joseph; wenige haben ein so hohes Alter Erreicht, wie er; aber wohl gar keiner, soweit die .Welt geschichte uns berichtet, hat die Fürstenkrone und die an sie gebundene Regentenverantwortung durch so viele Jahre getragen, wie unser nun dahingeschie dener Kaiser Franz Joseph. Und wohl nie hat das | Leben eines Monarchen solche Wechselfälle gezeitigt, § nie haben Erscheinungen äußeren

Ministerpräsident Dr. v. Koer- ber, Wien. Tieferschüttert durch die Kunde von dem so un erwartet schnellen Hinscheiden Seiner kaiserlichen u. königlichen Apostolischen Majestät des allgeliebten Kai sers Franz Joseph drückt der Landesausschuß der ge bürsteten Grafschaft Tirol im Namen des dem ver blichenen Monarchen so treu ergebenen und oon ihm so innig geliebten Landes' Tirol den aufrichtigsten Schmerz und die tiefste Trauer über den schweren Ver lust ans, den Reich und Land und das Aller höchste Kaiserhaus

gibt die Presse der ungeheuren Dpnkschjuld Ausdruck, welche die Monarchie des Kaisers Franz Joseph abzutragen hat. Kaum ein dem Andenken des Monarchen gewid meter Artikel unterläßt es, an die rührenden "Worte des kaiserlichen Manifestes beim Ausbruch des Krie ges mit Serbien zu erinnern und zu betonen, daß der Ehrentitel „FriedensMrst" auch nach den erschüttern den Ereignissen der letzten 2 Jahre aufrecht bleibe. War es auch dem Kaiser nicht beschieden, das "Ende des der Monarchie

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 6
Data: 29.11.1916
Descrizione fisica: 6
. Der italienische „Corriere della Sera" spricht die Ansicht aus, Ve nizelos bezwecke mit der Kriegserklärung an Bul garien und Deutschland, daß seine Truppen bei einem eventuellen Zusammenstoß mit Deutschen und Bul garen nicht als Freischärler angesehen werden können. * Kleine politische Nachrichten. S. M. Kaiser Karl ernannte feinen erstgeborenen Sohn, den vierjährigen Kronprinzen Franz Joseph, zum Oberstinhaber des Inf. - Reg. Nr. 17, welches von nun an den Namen „Kronprinz" zu füaren hat. Ferner

mit der Be wegung ausdrückten. Der deutsche Bolschafter Graf Bernstorff wies in einem Schreiben auf die Erklä rungen des Reichskanzlers im Reichstag hin. Senator Stone sprach die Zustimmung Amerikas aus. Sun Ae Des Mrs F« MD. Are Weisetzurrg des Kaisers. Wien, 27. November. Die Leichenfeier für Kaiser Franz Joseph wird sich zu einer großartigen Trauer kundgebung gestalten. Die Leiche wurde am Montag Abend vom Schönbrunner Schloß in die Hofburg- Pfarrkirche gebrockt, wo der Sarg bis 30. November mittags

aufgebahrt ist und für das Publikum aus gestellt bleibt. Das Leichenbegängnis findet mit Ent faltung de^Hroßen Trauerpomps am 30. November um 3 -H$rnachmittags statt. Der imposante Zug wird sich über die Ringstraße und den Franz-Joseph- Kai durch die Rote-Turm-Straße zum Stephansdom bewegen, wo Kardinal Piffl die feierliche Einsegnung vornimmt. Hierauf wird sich der Trauerzug zur Kapuzinerkirche in Bewegung setzen, wo die Beisetzung der Leiche des Monarchen in der Kapuzinergruft erfolgt. Iis Softrnner

in GeSerreich. Auf Allerhöchste Anordnung wird für weiland Se. Majestät Kaiser Franz Joseph eine sechsmonatige Hoftrauer vom 30. November 1916 an getragen, und zwar die ersten zwei Monate tiefste, die nächsten zwei Monate tiefe und die letzten zwei Monate mindere Trauer. Die Megimenter „Kaiser und König Kranz Joseph I." Wien, 27. Nov. Die „Wiener Ztg." veröffentlicht folgendes Allerhöchste Befehlsschreiben: Das Infanterie-Regimer-l Nr. 1, die Tiroler Kaiser jäger-Regimenter Nr. 1, 2, 3 und 4, das Dragoner

- Regiment Nr. 1l, das Husaren Regiment Nr. 1. das Ulanen-Regiment Nr. 4, das Feldhaubitzen-Regiment Nr. 9, das Tiroler u. Vorarlberger Gebirgs-Artillerie- Regiment Nr. 14 und das Festungs-Artillerie-Regiment Nr. 1 haben auf immerwährende Zeiten den Namen „Kaiser und König Franz Joseph 1." zu führen. Ich übernehme bei diesen Regimentern die Würde des 3. Inhabers. Das Infanterie-Regiment Nr. 19 hat meinen Namen „Kaiser und König Karl" zu führen. Karl m. p. Wer J&offtaat des neue« Kaisers. Der Kaiser

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Neueste Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 12.09.1920
Descrizione fisica: 4
Literaturgeschichte heroor- götreten, verspricht in einer binnen kurzem erscheinenden Ans gäbe der Dichtung den unwiderleglichen Beweis, daß das Werk dem jungen Goethe znzufchreiben ist. Darin wird er wohl auch den Widerspruch Mischen der Tatsache, daß der jetzt entdeckte „Joseph" in Versen größtenteils Alexandrinern, verfaßt ist, und der Aeuhe- rung Goethes in „Dichtung und Wahrheit" lösen» daß er den Stoff in Prosa bearbeitet habe. Dort erzählt nämlich Goethe im vierten Buche: „Me Geschichte Josephs

- herausgestellt, die der Mchter dann eigenhändig mit zahlreichen Korrekturen versehen hat. Das Manuskript ist also durch irgendeinen Zufall dem Schick sal der übrigen „Pläne, Skizzen und Entwürfe aus der frühesten Frankfurter Zeit entgangen, von denen Goethe mehrfach erzählt, daß er sie eines Tages habe in Rauch aufgehen lassen. Piper weist nach, daß der Joseph" im Jahve 1784, also nicht lange vor der Nöbersiedsimg nach Leipzig, gedichtet worden ist. Er stellt sich demnach als dichterisches Zeugnis

, eine Funktionärversanrwlung in Frankfurt gegen die Bedingungen aus. literarhistorischer Wichtigkeit in die Rcche der letzten großen Goethe- Ausgrabungen des „Urfauft" und des „Urm-eifter". Der „Joseph" ümfaßt nach dem Bericht des ,„Hcmck>urger Frem- denblatts" die km ersten Buch Moses 37—47 berichteten Vorgänge in fünf Teilen: I. Joseph wird verkauft. IL Joseph bei Potiphar und Saphira (so nennt Goethe die F-vau des Potiphar, die in der biblischen Darstellung keinen Namen hat). HL Joseph im Gefäng nis. IV. Josephs Erhöhung und fein

Werk. V. Joseph und seine Brüder, Wiedersehen mit dem Vater. Der Mchter folgt also streng der biblischen llebettisferung. Er beginnt zögernd, ängstlich, unbeholfen: Ms Jacob führete in Canaan sein Leben Da hatte er sich gantz der Schäfer eh ergeben Er lebet? vergnügt, er zeugte viele Kinder Nnd hatte großes Gut, Knecht, Mägde, Meh u. rinder 5 Zwölf Söhne waren ihm auf dieser Welt geboren Die sich auch insgesamt die Schäfereh erkoren Sie weideten das Weh aus angenehme Felder In Wiesen, u. im Klee

in anmuhtsvolle WAder Sie spielten aus die Flöth, ersetzten sich an Liedern 10 Auch Joseph Jacobs Sohn mußt hüten beh den Brüdern Da er war 17 Jahr, zn Haus geübet worden Und kam in dieser Zeit mit in den Schäfer Orden In Schönheit konte er vor allen andern prangen Er war des Vaters Lust u. einiges Verlangen 1b Weil Jacobs liebste Frau, die Rahel ihm gezeuget War seiner Eltern Gunst so recht zu ihm genüget Des Vaters liebstes Kind, der ihm sehr viele Sachen Auch einen bunten Rock mit Streifen ließe

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Abendausgaben
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Pagina 1 di 4
Data: 25.11.1916
Descrizione fisica: 4
zu erwarten, ; Zum Untergang der „Britannic". Rotterdam, 24. Nov. Nieuwe Cvurrant meldet aus London: Dpm Daily Telegraph wird aus Athen telegraphiert, cs gelte nicht für ausgeschlossen, daß der Hospitzaldampfer Britannic auf eine Mine lief. 384. Der Tod des Kaisers Franz Joseph. Kaiser Franz Joseph hat des Ende des Weltkrieges nicht mehr erlebt. Wohl aber erlebte er noch die Freude und Genugtuung, daß die stolzen Pläne der Gegner, womit das Erbe der Habsburger während aller 68 Jahre seiner Regierung

zu durchtränken. Gerade unter des Kai sers Franz Joseph I. Regierung sollte nach dieser Auffassung die Todeskrankheit des alten Reiches rei ßende Fortschritte gemacht haben und in das Stadium voller Unheilbarkeit getreten sein. Und diese Toten gräber versicherten, daß es nur noch eines geringfü gigen Stoßes von Außen bedürfe, um das österrei chisch-ungarische Völkerkonglomerat in seine Teile auf- znlösen; jedenfalls würde das morsche Reich irgend ein Unglück auf den Schlachtfeldern nicht mehr zu über dauern

, je größer und näher die Gefahren gewesen sind. Die Totengräber Oesterreich-Ungarns hatten mit wachsender Zuversicht immer wieder versichert, daß die Monarchie späte stens mit dem Ableben des alten Kaisers Franz Joseph auseinanderbersten werde. Sie konnten nicht leug nen, daß die Liebe und Verehrung zum greisen Kaiser „noch Vieles Zusammenhalte"; aber wäre erst einmal j dieser stärkste Reisen gebrochen, so werde unaufhaltsam die Liquidierung einsetzen. Diese Ansicht war na mentlich im Auslande

so verbreitet und so fest gewur- zelt, daß eingestandenermaßen gerade deshalb Italien und Rumänien losgeschlagen haben, weil sie bei der Aufteilung Oesterreich-Ungarns nicht hatten zu spät kommen wollen. Auch diese Erwartungen sind durch den bisherigen Verllauf des Weltkrieges vollends zu Schanden geworden. Kaiser Franz Joseph konnte ster bend seinem Nachfolger ein neu gefestigtes und gs- kräftigtes Erbe hinterlassen, eine Monarchie, welche die schwersten Proben auf ihre Leistungsfähigkeit be reits

siegreich Überstunden hatte. Das ist der große Erfolg und das glänzende Re sultat der langen Regierung des Kaisers Franz Joseph: Die europäische Notwendigkeit und die unverwüst- liche Lebenskraft der der Habsburgermonarchie sind in den letzten Regierungsjahren dieses Kaisers mit blutigen Griffeln der ganzen Welt sichtbar in die Ta feln der Geschichte eingemeißelt worden. Noch unter Kaiser Franz Josephs Leitung hat die Monarchie den stärksten Stoß, welcher seit ihrer Gründung je gegen ihren Bestand

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Abendausgaben
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Pagina 1 di 4
Data: 01.12.1915
Descrizione fisica: 4
Kaisern, welche aus dem Erzhause Habsburg hervorgegangen sind, hat keiner auch nur annähernd so lange regiert wie Kaiser Franz Joseph. Am nächsten an Herrscherjahren kommt unserem Kai ser dessen erlauchter Ahnherr Friedrich III., welcher von 1440 bis 1493 deutscher König und römischer Kaiser gewesen. Die Regierung des Kaisers Franz Joseph und seines Ahnherrn Kaiser Friedrich III. hat große Aehnlichkeit nicht bloß durch die außergewöhn liche Zahl der Herrfcherjahre sondern noch mehr durch! den Gang

der Weltereignisse während der Regierung beider Kaiser. Denn wie Kaiser Friedrich III. während seiner langen Regierung mit fast zahllosen Schwierig keiten zu kämpfen gehabt, welche derselbe durch zähe Ausdauer und unerschütterliches Gottvertrauen restlos zu überwinden vermocht, sodaß er am Schlüsse seiner Regierung über alle seine Gegner triumphierte und die Grundlagen zur bald aufsteigenden Habsburgi schen Weltmacht bereits gelegt sah, ebenso sind auch Kaiser Franz Joseph seit dem 2. Dezember 1848

,. wo er in schwerer Zeit den Thron seiner Väter be stiegen, zahllose Schwierigkeiten in der inneren und äußeren Politik seiner Monarchie nicht erspart ge blieben, welchen Schwierigkeiten der ritterliche Kaiser mit nicht zu ermüdendem Pflichtgefühl und nie wan kendem Gottvertrauen entgegentrat, so daß Kaiser Franz Joseph nach den täglich sich verstärkenden An zeichen an seinem Lebensabend endlich die herrlichen. Früchte seiner langen Regentensorgen schauen kann, und der Aufstieg der Monarchie zur Weltmacht

sich noch unter feiner Leitung vollzieht. Kaiser Franz Joseph ist ein Friedenskaiser in des Wortes vollster und edelster Bedeutung. Niemals hat er ohne die zwingendste Notwendigkeit oder aus Erobe rungssucht oder im Dienste einer ungerechten Sache das Schwert gezogen. Schon in seiner Jugend hatteer auf den Schlachtfeldern Italiens die Schrecken des Krieges mit eigenen Augen gesehen, und diese Schrek- ken seinen Völkern zu ersparen, soweit dies mit der Ehre und den Lebensinteressen der Monarchie irgend wie vereinbar

war, bildete fortan eine der Haupt sorgen '.seines Herrschertums. Auch unsere heutigen Gegner haben oft und feierlich der Tatsache Zeugnis gegeben, daß Kaiser Franz Joseph den Frieden liebte, und -daß öfter als einmal die schwersten Kriege nur durch sein Eingreifen und durchs seine Friedensliebe verhindert worden sind. Trotz dieser von^ Freund und Feind gepriesenen Friedensliebe sah. sich J>et edle Monarch an seinem Lebensabend, wo jeder Sterbliche naturgemäß mehr denn je die Ruhe liebt und gefahr volle

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 2 di 8
Data: 02.12.1916
Descrizione fisica: 8
vor. In der Kapuzinergruft, wohin von St. Stephan aus der Trauerzug ging, wurde der Sarg in der Vorhalle niedergestellt, um in einem späteren Zeit punkte dem Wunsche des verblichenen Monarchen ge mäß zwischen den Sarkophagen der Kaiserin Elisabeth und des Kronprinzen Rudolf seinen endgültigen Platz zu finden. Hiezu meldet ein weiterer Bericht: Am Montag war die irdische Hülle des Kaisers Franz Joseph aus Schöndrunn in die Wiener Hofburg überführt worden. Von Schönörunn aus ging der nächtliche Zug

Gäste dem Zuge zu Fuß. Als der Zug dort anlangte, klopfte der Oberstzeremonien meister mit seinem Stabe an die verschlossene Gruft pforte der Kapuzinerkirche und verlangte Einlaß. Der Pater Guardian fragte ohne zu öffnen: „Wer ist da?" Es ertönte die Antwort: „Seine Majestät der aller durchlauchtigste Kaiser Franz Joseph!" Guardian: (Gemeint ist der Platz am Fuße des Duxerköpfls, wo jetzt das Denkmal steht. Anm. d. Red.) Noch an demselben Tage, an welchem man die Leichs auffand, wurde

ich nicht!" Der Zeremonien- meister klopft zum zweiten Male und sagt: „Der Kaiser von Oesterreich und apostolische König von Ungarn!" und wieder ertönt die Antwort: „Ignosco, den kenne ich nicht!" Zum dritten Male schlägt der Oberstzeremoniknmeister an die verschlossene Pforte. Der Guardian fragt: „Wer verlangt E-nlaß?" und er erhält diesmal die Anwort: „Ein sündiger Mensch, unser Bruder Franz Joseph!" Da öffnet sich die Pforte und Kaiser Franz Joseph kann einziehen in die Gruft seiner Väter. Der Sarg wurde

nach der nochmaligen Einsegnung aus dem Innern der Kapuzinerkirche in einen Vor- raum getragen. Auf dem letzten Wege von der Kirche in die Gruft geleiteten alter Uebung gemäß den Kaiser nur die nächsten Angehörigen, feine beiden Töchter und das Kaiserpaar. Nun umfängt das, was sterblich war an Kaiser Franz Joseph, neben seinen Vorfahren die tiefe friedliche Ruhe. * Der UrerrrergaLLSSdieE irr KnfsseLn. Feierliches Trauergeläute in der Kufsteiner Stadt pfarrkirche und in der Kirche zu Zell verkündete am Dienstag

, Mittwoch und Donnerstag von 12 — 1 Uhr mittags der Bevölkerung die nahende Beisetzung unseres toten Kaisers. Am Donnerstag, den 3’>. Nov., dem Tage, da Kaiser Kranz Joseph I. seinen Einzug hielt in die Gruft senior Väter, versammelte sich Kufsteins Bewohnerschaft in der Pfarrkirche zu einem Trauec- gottesdienst für den verblichenen Monarchen. In dickten Scharen zogen die Teilnehmer an dieser ernsten Feier um die neunte Stunde in das im Trauerschmuck prangende Gotteshaus: die Spitzen der hiesigen

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Unterinntaler Bote
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Pagina 1 di 4
Data: 11.09.1915
Descrizione fisica: 4
wo sie übertrieben oder im vorhinein aussichtslos waren, nachzukommen. Aller guter Wille ging von derKrone aus. Kaiser Franz Joseph ver dient es, daß die Nachwelt diese Tatsache im Herzen behalte; es wird der nie verwelkende Lorbeerkranz sein, den die nachfolgenden Gene rationen ihm in wohlverdienter Dankbarkeit ums Haupt winden werden. Was hat denn Kaiser Franz Joseph getan, womit die Völker alle die Errungenschaften und Erkenntnisse hätten erwerben können, die sie nun leider erst durch diesen blutigen Krieg

, was ihnen Kaiser Franz Joseph Zeit seines Lebens mit der ganzen Kraft seiner großen Persönlich keit zu bewahren suchte, jetzt werden sie es zu schätzen wissen. Ein Meer von Tränen erfüllt die Welt! Europas Erde ertrinkt im Menschenblute! Güter, zu deren Erschaffung man 100 Jahre brauchte, sind vernichtet! Das ist es, was Kaiser Franz Joseph nicht nur seinen Völkern, sondern der ganzen Welt ersparen wollte. Die Nachwelt wird die Geschichte des Welt krieges feiern, wie wir die Völkerschlacht bei Leipzig feierten

. Nicht weniger und nicht mehr. Denn die Dimensionen wachsen und in 100 Jah ren sehe der Krieg gewiß noch schrecklicher aus wie heute. Man wird die Führer der Armeen beim Namen nennen. Man wird ihnen Denk steine setzen. Im Herzen aber werden die Völker nur Einen tragen — und noch Einen! Es ist schmerzlich, sagen zu müssen, daß vor dem Kriege selbst die Patrioten au Oesterreich verzweifelten. Die Monarchie ruhe nur mehr auf den Augen des Kaisers Franz Joseph. Nun hat der Krieg aber Anderes gezeigt

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