Seite 4. Nr. 11. nur durch ihn gerettet worden. Höret ein Bei spiel. Da war ein Irländer als englischer Söld ner nach Afrika gekommen und hatte den Kas- fernkrieg mitgemacht. Später verdingte er sich als Landarbeiter an einen protestantischen Far mer und blieb für immer im Kapland. Er hatte wenig Gelegenheit, seine Christenpflichten zu er füllen und auch das Beten vergaß er beinahe vollständig. Nur ein einziges kleines Gebetlein sprach er jeden Tag einmal, nämlich: „Heiliger Joseph, bitt
ihn hinüber in die Ewigkeit. — Muß man nicht denken, daß der hl. Joseph den Missionär eigens herbeige führt und so dem verlassenen Irländer zu einem Uten Sterben verholfen hat? Ja, ja, wer den l. Joseph im Leben verehrt, dem kommt es ganz gewiß beim Sterben zugute. Meine lieben Leser, gegenwärtig hält der Tod eine so reiche Ernte wie selten einmal in der Menschengeschichte. E i n frisches Grab reiht sich an das andere, an Orten, wo man es nie ge glaubt hätte, selbst droben unter den Gletschern, entstehen
Friedhöfe, nie hat man so viele To desanzeigen gelesen, nie so viele Sterbebildchen gesehen wie dermalen. So alltäglich ist der Tod geworden, daß sich viele Menschen gar nicht mehr davor entsetzen. Aber es liegt doch etwas Erschütterndes in dem großen Sterben, wenn man denkt, daß über so- und soviele Menschen seelen tagtäglich die wichtigste und die unabän derliche Entscheidung fällt. Darum müssen wir besonders in dieser Zeit für alle armen Ster benden zum hl. Joseph beten, daß er ihnen zu einem guten
Stündlein verhilft. Und du, mein lieber Soldat, du bist immer vom Todesschatten umgeben, du sitzest mitten drinnen in der schwarzen Todeswolke, der Tod ist dein nächster Nachbar. Du brauchst ganz am notwendigsten den hl. Joseph als Sterbepatron und du mußt besonders schauen, mit diesem himmlischen Schutzherrn gut zu stehen. Viel leicht bist du ganz ruhig und denkst, es kann dir nichts passieren und du kommst sicher davon. Mag sein, und ich wünsch' dir vom Herzen, daß es so ist. Aber soviel leuchtet
dir auch ein, daß du inehr als alle anderen in beständiger Todes gefahr schwebst. Da hilft keine Iugendfrische und Gesundheit und Kraft, kein Mut und kein findiger Kopf, es kann dich jeden Tag treffen. Drum mußt du auch jeden Tag dich auf's Ster ben einrichten. Und jetzt sag' ich dir etwas: Ein Soldat, der sich bemüht, ein christliches Leben zu führen und der den hl. Joseph innig verehrt, der kriegt ganz sicher ein glückliches Sterbe- stündlein. Fliehe zu Joseph, denk'.an ihn, wenn du auf einem gefährlicheil Patrouillen